588

Die an unseren Ratssitzungen teilnehmen, müssen täglich zu Christi Füßen sitzen und in seiner Schule Sanftmut und Demut lernen. Da sie selbst nur schwache, irrende Menschen sind, sollten sie Gefühle der Freundlichkeit und des Mitleids für andere hegen, die geirrt haben mögen. Sie sind nicht vorbereitet, gerecht zu urteilen, Barmherzigkeit zu lieben und echte Höflichkeit zu zeigen, wie sie sich in Christi Leben offenbarte, bis sie die Notwendigkeit erkennen, mit ihm verbunden zu sein. Die Verwalter müssen sich immer dessen bewußt sein, dass ein göttliches Auge über sie wacht. Als irrende Sterbliche müssen sie stets daran denken, dass sie beim Pläne legen Fehler machen können, wenn sie nicht eng mit Gott verbunden sind und danach trachten, alle Charakterfehler auszumerzen. Der göttliche Maßstab muss angelegt werden. Z5.588.1 Teilen

Jeder, der an Ausschußsitzungen teilnimmt, muss aufs Ernstlichste nach Weisheit von oben trachten. Die umgestaltende Gnade Christi sollte in jeder Versammlung spürbar sein. Dann wird der Einfluß des Geistes Christi auf die Herzen der Teilnehmer ihrer Arbeit die rechte Prägung geben. Er wird ungestümes Benehmen besänftigen und die ungeheiligten Auswirkungen jener Weltlichkeit verbannen, die die Menschen hitzig, kritisch, anmaßend und zur Anklage bereit macht. Z5.588.2 Teilen

Wenn diese Ratsversammlungen tagen, werden ein paar formelle Gebete dargebracht. Doch die Herzen der Anwesenden wurden nicht durch ernstes, beharrliches Gebet, in lebendigem Glauben und in demütigem und zerschlagenem Geiste in Harmonie mit Gott gebracht. Wenn die Leiter sich vom Gott der Weisheit und der Stärke trennen, können sie nicht jene hochherzige Redlichkeit im Umgang mit ihren Mitmenschen bewahren, die Gott erwartet. Ohne göttliche Weisheit wird ihr eigener Geist sich in ihren Beschlüssen kundtun. Wenn diese Männer keinen Umgang mit Gott pflegen, wird Satan unweigerlich ihren Versammlungen beiwohnen und aus ihrem ungeheiligten Zustand Vorteil ziehen. Ungerechtigkeit wird geübt werden, weil Gott nicht den Vorsitz hat. Christi Geist muss eine bleibende, beherrschende Macht über Herz und Gemüt ausüben. Z5.588.3 Teilen

589

Nehmt den Herrn mit in jede eurer Ratsversammlungen. Nehmt ihr seine Gegenwart in euren Zusammenkünften wahr, dann wird jeder Geschäftsvorgang gewissenhaft und andächtig erwogen werden. Jeder unrechte Beweggrund wird unterdrückt, und Aufrichtigkeit wird eure Geschäfte kennzeichnen, sei es in geringfügigen oder wichtigen Angelegenheiten. Sucht zuerst Gottes Rat, denn das ist notwendig, damit ihr euch in der rechten Weise miteinander beraten könnt. Z5.589.1 Teilen

Gebt acht, dass ihr durch die Geschäftigkeiten des Lebens nicht das Gebet gerade dann vernachlässigt, wenn ihr am meisten der Kraft bedürft, die euch durch das Gebet zufließt. Die Gefahr besteht, dass durch eine zu eifrige Hinwendung an die Geschäfte die Frömmigkeit verlorengeht. Es ist ein großer Fehler, die Seele der Kraft und der himmlischen Weisheit, die darauf wartet, von uns beansprucht zu werden, zu berauben. Ihr braucht die Erleuchtung, die nur Gott geben kann. Niemand ist in der Lage, seine Geschäfte abzuwickeln, es sei denn, er besitzt diese Weisheit. Z5.589.2 Teilen

Seit der Gründung der Verlagsanstalt wurde von Zeit zu Zeit Licht gegeben, wenn Schwierigkeiten auftauchten. Der Herr hat oftmals Grundsätze niedergelegt, die von allen Arbeitern befolgt werden sollten. In den ersten Erfahrungen des Werkes hatten wir stets die schwere Verantwortung vor Augen, die auf den Männern in Vertrauensstellungen ruhten. Wir suchten den Herrn drei- bis fünfmal täglich, um himmlische Weisheit zu erbitten, damit wir die Interessen des Werkes Gottes und seines erwählten Volkes wahren konnten. Z5.589.3 Teilen

Es ist die ärgste Torheit, den Herrn von euren Sitzungen auszuschließen und auf menschliche Weisheit zu vertrauen. In eurer Vertrauensstellung sollt ihr in ganz besonderem Sinne das Licht der Welt sein. Ihr solltet den intensiven Wunsch haben, euch mit dem Gott der Weisheit, des Lichtes und der Erkenntnis in Verbindung zu bringen, damit ihr Kanäle des Lichtes sein könnt. Wichtige Interessen stehen auf dem Spiel, was den Fortschritt und das Wohlergehen des Werkes der gegenwärtigen Wahrheit anbetrifft. Wie könnt ihr dann richtige Entscheidungen treffen, weise Pläne legen und klugen Rat erteilen, wenn ihr nicht mit der Quelle aller Weisheit und Gerechtigkeit verbunden seid? Die Geschäfte, um die es in euren Ausschußsitzungen geht, sind zu leichtfertig behandelt worden. Gewöhnlichen Unterhaltungen, Bemerkungen und Kommentaren über das Verhalten anderer wurde in diesen so wichtigen Sitzungen Raum gegeben. Denkt daran, dass der ewige Gott Zeuge in all diesen Versammlungen ist. Das alles sehende Auge Jehovas mißt eine jede eurer Entscheidungen und vergleicht sie mit seinem heiligen Gesetz, dem großen Maßstab aller Gerechtigkeit. Diejenigen, die die Stellung eines Ratgebers einnehmen, müssen Männer des Gebetes und des Glaubens sein, frei von Selbstsucht, Männer, die es nicht wagen, sich auf ihre eigene menschliche Weisheit zu verlassen, sondern die ernstlich um Licht bitten, wie sie am besten die ihnen anvertrauten Geschäfte führen können. Z5.589.4 Teilen

22681

114468

Weiter zu "Weltliche Geschäftspolitik"