Portrait von Ellen White
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Ertragsanteile von Büchern
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Lieber Bruder, liebe Schwester N, obgleich ich von euch keine Antwort auf meinen letzten Brief erhalten habe, fühle ich mich gedrungen, euch wieder zu schreiben. Mir wurde eure Gefahr gezeigt, und ich kann nicht ablassen, euch zu beschwören, demütig vor Gott zu wandeln. Ihr seid sicher, solange ihr eine geringe Meinung von euch selbst habt. Doch ich weiß, dass eure Seelen in Gefahr sind. Ihr sucht nach einem breiteren Weg für eure Füße als den demütigen Pfad der Heiligkeit, den königlichen Weg, der zu der Stadt Gottes führt. Ihr besitzt zu viel vom eigenen Ich und zu wenig von der Sanftmut und Demut Christi. Ihr habt viel Eigendünkel und Selbstvertrauen und wenig Glauben an Gott. Die mißtönenden Elemente in eurer Natur sind stark entwickelt. Unbeherrschte Leidenschaften herrschen vor. Stolz und Eitelkeit streben nach der Oberherrschaft. Ich weiß, dass der Feind euch stark versucht. Eure einzige Sicherheit besteht darin, euch völlig dem Willen Gottes zu unterwerfen. Ihr müßt euch unterordnen. Völlige Hingabe an Christum ist eure einzige Hoffnung auf eure Seligkeit. Wenn ihr demutsvoll vor dem Herrn wandelt, kann er mit euren Bemühungen zusammenwirken, und seine Kraft wird sich in eurer Schwäche offenbaren. Christus ist unser Seligmacher. Er hat zu eurem und zu meinem Nutzen gesagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5. O, möchtet ihr nicht mehr von Jesu haben und weniger vom eigenen Ich? Z5.615.2 Teilen

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Bruder N, du bist nicht von Natur aus religiös. Deshalb musst du dich fortwährend bemühen, Glauben zu üben. Es fällt dir leicht, Christum aus deiner Erfahrung auszuschließen. In der Vergangenheit hat der Herr dir seinen Segen gegeben, und wie sehr hat er deine Seele erfreut! Welchen Trost, welchen Mut gab er dir! Dir bedeutet Bildung alles, aber ich spreche die Wahrheit, wenn ich sage, dass Bildung eine Macht zum Bösen ist, wenn sie nicht von religiösen Grundsätzen begleitet wird. Z5.616.1 Teilen

Ich will nicht untätig zusehen, wie du — wie andere bereits vor dir — der fatalen Täuschung zum Opfer fällst, dass Siebenten-Tags-Adventisten zu engstirnig in ihren Ansichten sind, dass sie einen zu unbekannten Pfad beschreiten, dass sie weltoffener werden und zu höherem Ansehen gelangen müssen, dass die Lehrer in unseren Schulen ihre Kräfte mehr ausschließlich den Wissenschaftsfächern widmen und nicht so viel Religion in ihr Erziehungsprogramm mit einbeziehen sollten. Wird diese Saat in die Herzen der Studenten gesät, wird sie sehr rasch eine Ernte hervorbringen, die du nicht gern einbringen würdest. Z5.616.2 Teilen

Wie wir wissen, befinden wir uns an der Grenze der ewigen Welt, und wenn du die Arbeit an dieser Schule in dem Sinn verrichten willst, zu welchem Zweck sie gegründet wurde, dann musst du oft aus dem Buch aller Bücher unterrichten. Du darfst nicht das Studium anderer Bücher über das der Bibel erhöhen. Andere Schulen unseres Landes kannst du nicht als Vorbild nehmen. Z5.616.3 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass du eine Unterrichtsweise bevorzugst, von welcher Religion fast völlig ausgeschlossen ist. In unserem Land gibt es zahlreiche Schulen nach diesem Muster, wo die Studenten hingehen können, wenn sie diese Art der Ausbildung vorziehen. Aber diese Schule muss einen anderen Charakter aufweisen. Sie muss in jeder Abteilung die Prägung Gottes haben. Z5.616.4 Teilen

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Jesus und seine Liebe muss mit dem Erziehungssystem verbunden werden als beste Erkenntnis, die Studenten erlangen können. „Der Weisheit Anfang ist des Herrn Furcht ...“ Sprüche 9,10. Wenn der Rektor in seinem Ehrgeiz sich von der Quelle aller Weisheit trennt und glaubt, dass Bibelreligion seine Schwingen beschneidet, dann wird er feststellen, dass er sich nur um Seifenblasen bemüht. Ich bitte dich um deiner Seele willen, verbinde den Lebensfürsten mit jedem Plan, mit jeder Organisation. Du kannst nicht zuviel von Jesu oder biblischer Geschichte in deiner Schule haben. Z5.617.1 Teilen

Haben wir die Wahrheit? Leben wir in den Abschlußszenen dieser Weltgeschichte? Steht Christus vor der Tür? Dies sind Fragen, die wir uns alle stellen müssen. Erziehung sollte immer einen hohen, heiligen Stand einnehmen. Dies ist heute dringender vonnöten als je zuvor. Bald werden die Treuen von dieser Welt entrückt werden. Sollten wir dann nicht alle Kräfte des Verstandes und der Seele zu völliger Weihe an Gott aufbieten? Z5.617.2 Teilen

Verbirg nie dein Banner. Stelle dein Licht nie unter einen Scheffel oder unter das Bett. Stelle es auf einen Leuchter, damit es allen im Hause leuchtet. Hast du und haben die Lehrer, die mit dir in ... waren, nach Gelegenheiten ausgeschaut, andere zu erleuchten? Hast du weise danach getrachtet, anderen so viel Gutes zu tun wie nur möglich? Hast du versucht, die Aufmerksamkeit derer, mit denen du bekannt wurdest, auf die Wahrheiten der Bibel zu lenken? Hast du nicht das Banner hinter dir versteckt, weil du dich schämtest, als zu Gottes abgesondertem Volk gehörend betrachtet zu werden? „Wer sich aber mein und meiner Worte schämt ... des wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters.“ Markus 8,38. Wenn du dich täglich nur von Christo nähren würdest, dann könntest du ein wahrer Erzieher sein. Z5.617.3 Teilen

Mein Bruder, es besteht die Gefahr, dass du versuchst, zuviel Lehrstoff auf einmal durchzunehmen. Es wird nicht von dir erwartet, lange Reden zu halten oder über Themen zu sprechen, die von einfachen Leuten weder verstanden noch gewürdigt werden. Du neigst dazu, bei Gegenständen zu verweilen, die auf die oberste Sprosse der Leiter gehören, während jene, die du unterweist, belehrt werden müssen, wie sie die ersten Sprossen erfolgreich meistern können. Du sprichst über Dinge, die solche Personen, denen unser Glaube unbekannt ist, nicht verstehen. Deshalb wirkt deine Rede uninteressant. Sie ist keine Speise für deine Zuhörer. Z5.617.4 Teilen

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Christus war der größte Lehrer, den die Welt je kannte. Im Vergleich zu seiner Kenntnis ist das höchste menschliche Wissen Torheit. Doch waren seine Unterweisungen so einfach, dass alle ihn verstehen konnten, Gebildete und Ungebildete. Er versuchte nicht, sein tiefes Wissen zur Schau zu stellen; sie hätten es gar nicht verstehen können. Du scheinst zu denken, dass deine langen Ansprachen einen besonderen Einfluß haben, um deine Zuhörer nach deinem Wunsch zu formen. Dem ist nicht so. Du hättest weit mehr Einfluß, wenn du weniger reden und mehr beten würdest. Gott ist die Quelle deiner Kraft. Z5.618.1 Teilen

Deine langen Reden über Bildung in der Wissenschaft sind für die Engel Gottes schmerzlich, die fortwährend und eifrig tätig sind, die Gedanken und Zuneigungen auf himmlische Dinge zu lenken. Seelen gehen verloren, während du es versäumst, die dir anvertrauten Talente so zu benutzen, wie Christus dir ein Beispiel gab. Seelen werden unter deinen langen Reden, in denen Christus fehlt, umkommen. Deine eigene Seele ist in Ermangelung der Erkenntnis Christi verkümmert und entstellt. Du verlierst viel, weil du vom Geist und den Sitten einer Erziehung verblendet bist, die keine Seelen retten wird. Z5.618.2 Teilen

Die Jugend braucht deine Arbeit. Wärest du bekehrt und lerntest du täglich in der Schule Christi, dann würden deine Bemühungen ein Geruch des Lebens zum Leben sein. Dann könntest du in Geduld und Liebe und in der Kraft Gottes für die Seelen der Jugendlichen wirken, die Versuchungen ausgesetzt sind. Widme einen Teil der Zeit, die deine langen Ansprachen in Anspruch nehmen, der persönlichen Arbeit mit jungen Leuten, die deine Hilfe brauchen. Sprich mit ihnen über die Ansprüche, die Gott an sie stellt. Bete mit ihnen. Es gibt viele, die mit Ketten aus Stahl an böse Gewohnheiten gefesselt sind. Die armen Opfer sind von Satans Verlockungen bezaubert und nicht imstande, sich zu lösen und sich der Freiheit in Gott zu erfreuen. Sie haben bereits Jahre verloren. Werden sie auch das schon angefangene Jahr verlieren? Wird der Rektor der Schule zu seiner Verantwortung erwachen und sich mit Herz und Verstand um das Seelenheil seiner Studenten bemühen? Wenn nicht, dann soll ein anderer seine Stellung einnehmen. Die Ausgaben sollen nicht unaufhörlich aufgewendet werden, während nichts oder fast nichts in der Weise geschieht, wie es dem Zweck der Schule entspricht. Z5.618.3 Teilen

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Sollen die Kräfte des Verstandes und der Seele in falsche Bahnen gelenkt werden? Dürfen Gelegenheiten ungenutzt vorübergehen? Sollen Tag für Tag Regeln befolgt werden, die absolut nichts einbringen? Lehrer und Schüler, erwacht, o erwacht, ehe es zu spät ist. Erwacht, ehe ihr von bleichen und gequälten Lippen den schrecklichen Klageruf vernehmt: „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen.“ Jeremia 8,20. Z5.619.1 Teilen

Werden die Gaben und Talente eines jeden Lehrers zum Nutzen der Schüler angewandt? Wer wacht über den günstigen Augenblick, freundliche und liebevolle Worte zu sprechen? Wer freut sich, über den zu sprechen, der die Welt so liebte, dass er sein Leben dahingab, um verlorene und dem Untergang geweihte Sünder zu retten? Erzieht die Jugend, formt die Charaktere — unterweist, unterweist, unterweist — für das zukünftige unvergängliche Leben. Betet oft. Ringt mit Gott, euch einen Geist der Fürbitte zu geben. Betrachtet eure Arbeit als Lehrer nicht als getan, ehe ihr nicht eure Schüler zum Glauben an Jesum und zur Liebe zu ihm geführt habt. Laßt die Liebe zu Christo eure eigene Seele durchdringen. Dann werdet ihr sie unbewußt andere lehren. Wenn ihr als Lehrer euch rückhaltlos Jesu weiht, dass er euch leite, führe und beherrsche, werdet ihr nicht versagen. Eure größte Aufgabe besteht darin, eure Schüler zu lehren, Christen zu sein. Geht zu Gott. Er hört und beantwortet Gebete. Wendet euch ab von euren Bedenken, euren Zweifeln und eurem Unglauben. Laßt keine Härte sich in euer Lehren einschleichen. Seid nicht streng, sondern hegt zärtliches Mitgefühl und Liebe. Seid heiter. Scheltet nicht. Tadelt nicht zu streng. Seid fest, weitherzig, christlich, mitleidig und höflich. „Was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Galater 6,7. Z5.619.2 Teilen

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Ich kann meinen innigen Wunsch, dass ihr alle den Herrn ernstlich suchen möchtet, solange er zu finden ist, nicht deutlich genug zum Ausdruck bringen. Wir befinden uns in den Tagen der Vorbereitung. Betrachtet nichts als wert genug, eure Sinne vom Werk der Vorbereitung für den Gerichtstag abzulenken. Macht euch bereit! Laßt eure Seelen nicht durch kalten Unglauben von Gott getrennt werden, sondern laßt seine Liebe auf dem Altar eurer Herzen brennen. Z5.620.1 Teilen

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