Portrait von Ellen White
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Ertragsanteile von Büchern
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Ich fühle mich gedrungen, mich an die zu wenden, die sich daran beteiligen, der Welt die letzte Warnungsbotschaft zu bringen. Es hängt von den Arbeitern persönlich viel ab, ob Seelen, für die sie arbeiten, die Wahrheit erkennen und annehmen. Das Gebot Gottes lautet: „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!“ Jesaja 52,11. Und Paulus gibt Timotheus die Anweisung: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre.“ 1.Timotheus 4,16. Das Werk muss beim Arbeiter anfangen; er muss mit Christo verbunden sein wie die Rebe mit dem Weinstock. Christus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Johannes 15,5. Die engste nur mögliche Verbindung wird hier dargestellt. Pfropft eine blätterlose Rebe auf einen grünen Weinstock, und sie wird eine lebendige Rebe werden, die Saft und Nahrung vom Weinstock empfängt. Der junge Trieb verbindet Faser mit Faser, und Ader mit Ader verbinden sich, bis der Saft steigt, und der Zweig Knospen und Blüten treibt und Früchte bringt. Der saftlose Zweig stellt den Sünder dar. Wenn mit Christo verbunden, vereint sich Seele mit Seele, das Schwache und Endliche mit dem Heiligen und Unendlichen; der Mensch wird eins mit Christo. Z5.620.2 Teilen

„Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt Christus. Sind wir, die wir uns Mitarbeiter Christi nennen, mit ihm verbunden? Bleiben wir in Christo, und sind wir eins mit ihm? Wir sind Träger einer weltweiten Botschaft. Sie muss zu allen Nationen, Zungen und Völkern dringen. Der Herr verlangt von keinem von uns, mit dieser Botschaft hinauszugehen, ohne dass er uns Gnade und Kraft verleiht, sie den Menschen in ihrer vollen Wichtigkeit vorzuführen. Die große Frage an uns lautet heute: Bringen wir der Welt diese feierliche Botschaft der Wahrheit so, dass die Wichtigkeit derselben offenbar wird? Der Herr wird mit den Arbeitern sein, wenn sie sich gänzlich auf Christum verlassen. Er hat nie gewollt, dass seine Missionare ohne seine Gnade und ohne seine Kraft arbeiten sollen. Z5.620.3 Teilen

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Christus hat uns von der Welt auserwählt, damit wir ein besonderes und heiliges Volk sein sollen. Er hat sich selbst für uns gegeben, „auf dass er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken“. Titus 2,14. Gottes Arbeiter müssen Männer des Gebets sein, Männer, die fleißig in der Schrift forschen; sie müssen hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, um für andere Licht und Stärke zu sein. Unser Gott ist ein eifriger Gott, und er fordert von uns, dass wir ihn im Geist und in der Wahr-heit und in heiligem Schmuck anbeten. Der Psalmist sagt: „Wo ich Unrechtes vorhätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören.“ Psalm 66,18. Als Arbeiter müssen wir auf unsere Wege achtgeben. Konnte der Psalmist keine Erhörung finden, wenn er Unrechtes in seinem Herzen vorhatte, wie können jetzt Gebete von Männern erhört werden, wenn sie Unrechtes vorhaben? Z5.621.1 Teilen

Nach dem Vorübergehen der Zeit von 1844 drang Fanatismus in die Reihen der Adventisten ein. Gott gab Warnungsbotschaften, um dem einbrechenden Übel Einhalt zu gebieten. Es herrschte zu große Vertraulichkeit zwischen einigen Männern und Frauen. Ich stellte ihnen den heiligen Standard der Wahrheit vor, den wir erreichen, und die Reinheit des Verhaltens, die wir pflegen sollten, um das Wohlgefallen Gottes zu finden und ohne Flecken, Runzeln oder dergleichen erfunden zu werden. Höchst feierliche Drohungen von Gott wurden Männern und Frauen erteilt, deren Gedanken sich in unreinen Bahnen bewegten, während sie behaupteten, von Gott besonders begünstigt zu sein; aber die von Gott gegebene Botschaft wurde verachtet und verworfen. Sie wandten sich gegen mich und sagten: „Hat Gott nur durch dich und nicht auch durch uns gesprochen?“ Sie besserten ihre Wege nicht, und der Herr ließ sie weitergehen, bis ihre ganze Unreinheit in ihrem Leben offenbar wurde. Z5.621.2 Teilen

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Wir sind auch jetzt nicht außer Gefahr. Jede Seele, die der Welt die Warnungsbotschaft verkündigt, wird in die große Versuchung kommen, einen Lebenswandel zu führen, der ihren Glauben verleugnen würde. Es ist Satans ausgeklügelter Plan, die Arbeiter infolge ihrer Charakterfehler in ihrem Gebet, ihrer Kraft und ihrem Einfluß zu schwächen. Als Arbeiter müssen wir uns vereinigen, um alles zu unterdrücken und zu verurteilen, was sich in unserem Umgang untereinander auch nur im geringsten dem Bösen nähert. Unser Glaube ist heilig; unser Werk hat die Ehre des Gesetzes Gottes zu rechtfertigen, und es darf unter keinen Umständen derart sein, dass irgend jemand zu niedrigem Denken oder niedrigem Verhalten geführt wird. Z5.622.1 Teilen

Wir stehen auf einem erhöhten Platz. Wir müssen die Wahrheit glauben und lehren, wie sie in Jesu ist. Heiligkeit des Herzens wird niemals zu unreinen Handlungen führen. Wenn jemand vorgibt, die Wahrheit zu lehren, und die Neigung zeigt, in Gesellschaft junger oder selbst verheirateter Frauen zu weilen, wenn er sie vertraulich berührt oder sich oft in vertraulicher Weise mit ihnen unterhält, dann hütet euch vor ihm; die reinen Grundsätze der Wahrheit wohnen nicht in seiner Seele. Solche Männer sind nicht in Christo, und Christus ist nicht in ihnen. Sie bedürfen einer gründlichen Bekehrung, bevor Gott ihre Arbeit annehmen kann. Die Wahrheit himmlischen Ursprungs wird den, der sie annimmt, niemals erniedrigen. Sie wird ihn nie auch nur zu der geringsten unpassenden Vertraulichkeit führen; im Gegenteil, sie heiligt den Gläubigen, verfeinert seinen Geschmack, erhebt und veredelt ihn und bringt ihn in enge Verbindung mit Jesu. Sie führt ihn dazu, die Mahnung des Apostels Paulus zu beachten und selbst den Schein des Bösen zu meiden, damit nicht das Gute an ihm verlästert werde. Z5.622.2 Teilen

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Diese Angelegenheit müssen wir wohl beachten. Wir müssen vor den Sünden dieses verdorbenen Zeitalters auf der Hut sein. Wir müssen uns von allem fernhalten, was einer unpassenden Vertraulichkeit ähnelt. Gott verurteilt sie. Es ist verbotener Grund, und es ist unsicher, diesen zu betreten. Jedes Wort und jede Handlung sollen dazu dienen, den Charakter zu bessern, zu verfeinern und zu veredeln. Es ist Sünde, hier gedankenlos zu handeln. Der Apostel Paulus ermahnte Timotheus zum Fleiß und zur Gründlichkeit in seinem Amt und riet ihm dringend, sein Denken auf das Reine und Gute zu lenken, damit sein Wachstum von jedem wahrgenommen werden könne. Denselben Rat benötigen dringend die jungen Männer unserer Zeit. Gründliche Besinnung ist notwendig. Wenn Männer mehr nachdenken und sich weniger von Gefühlen mitreißen lassen würden, hätten sie in ihrer Arbeit weit größeren Erfolg. Wir haben es mit unendlich wichtigen Dingen zu tun. Deshalb dürfen wir unsere Charakterfehler nicht in unsere Arbeit hineinweben. Wir müssen den Charakter Christi darstellen. Z5.623.1 Teilen

Wir haben ein großes Werk zu tun, nämlich Menschen zu einer höheren Würde zu erheben und sie für Christum zu gewinnen, sie anzuleiten, ernstlich danach zu trachten, der göttlichen Natur teilhaftig zu werden, nachdem sie der Verderbnis der weltlichen Lust entflohen sind. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung der Arbeiter sollten dem hohen Charakter der heiligen Wahrheit entsprechen, die sie vertreten. Z5.623.2 Teilen

Es mag sein, dass Männer und Frauen in unseren wichtigen Missionsgebieten mehr oder weniger zusammen arbeiten müssen. Wo das der Fall ist, können sie nicht vorsichtig genug sein. Verheiratete Männer müssen zurückhaltend und wachsam sein, damit von ihnen in Wahrheit nichts Böses gesagt werden kann. Wir leben in einer Zeit, in der die Ungerechtigkeit überhand nimmt. Ein unbedachtes Wort oder eine unschickliche Tat kann die Brauchbarkeit dessen, der diese Schwäche offenbart, sehr beeinträchtigen. Die Arbeiter müssen die Schranken der Zurückhaltung beachten. Nichts sollte vorfallen, woraus der Feind Kapital schlagen kann. Wenn sie anfangen, einander ihre Zuneigung zuzuwenden, ihre Günstlinge oder Freunde zu bevorzugen und sich gegenseitig zu schmeicheln, wird Gott ihnen seinen Geist entziehen. Z5.623.3 Teilen

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Gehen verheiratete Männer ins Werk und überlassen ihren Frauen die Sorge für die Kinder daheim, dann leistet die Frau und Mutter eine ebenso große und ebenso wichtige Arbeit wie der Ehemann und Vater. Wenn er auch draußen im Missionsfeld steht, so ist die Frau der Missionar im Hause, und ihre Sorgen, Nöte und Lasten übersteigen oft bei weitem die des Mannes und Vaters. Sie steht vor einer ernsten und wichtigen Aufgabe — das Gemüt und den Charakter ihrer Kinder zu formen, sie zu brauchbaren Menschen in diesem Leben zu erziehen und sie für das zukünftige ewige Leben geschickt zu machen. Der Mann mag draußen im Missionsfeld von Menschen geehrt werden, während die treue Arbeiterin daheim keine irdische Anerkennung für ihre Arbeit empfängt. Aber wenn sie ihr Bestes für ihre Familie tut und sich bemüht, den Charakter ihrer Kinder nach dem göttlichen Vorbild zu formen, dann wird der berichtführende Engel ihren Namen als einen der größten Missionare der Welt eintragen. Gott sieht die Dinge nicht so an wie der Mensch mit seinem begrenzten Blick. Wie sorgfältig sollte der Mann und Vater sein, seinem Ehegelübde treu zu bleiben. Wie vorsichtig sollte er über seinen Charakter wachen, um nicht bei jungen Mädchen oder sogar bei verheirateten Frauen Gedanken zu wecken, die nicht in Übereinstimmung mit dem hohen und heiligen Maßstab — den Geboten Gottes — sind. Diese Gebote erstrecken sich, wie Christus uns zeigt, sehr weit, sie schließen sogar die Gedanken, Pläne und Absichten des Herzens ein. Hier vergessen sich viele. Die Gedanken ihres Herzens tragen nicht den reinen, heiligen Charakter, den Gott verlangt. Wie hoch auch ihre Berufung und wie talentiert sie auch sein mögen, Gott wird ihr Unrecht aufzeichnen und sie für weit schuldiger und seines Zorns werter ansehen als jene Menschen, die weniger Begabung, weniger Licht und weniger Einfluß haben. Z5.624.1 Teilen

Es schmerzt mich, wenn ich sehe, wie man Männer rühmt, ihnen schmeichelt und sie verwöhnt. Gott hat mir die Tatsache offenbart, dass manche, die diese Aufmerksamkeiten entgegennehmen, nicht würdig sind, seinen Namen in ihrem Mund zu führen. Und doch werden sie im Urteil sterblicher Wesen, die nur den äußeren Schein sehen, bis in den Himmel erhoben. Meine Schwestern, verhätschelt und verwöhnt niemals schwache, irrende Männer, seien sie jung oder alt, verheiratet oder ledig. Ihr kennt ihre schwachen Stellen nicht und wißt nicht, ob solche Aufmerksamkeiten und überschwengliches Lob nicht gerade ihr Verderben werden können. Ich bin über die Kurzsichtigkeit und den Mangel an Weisheit, den viele in dieser Hinsicht zeigen, beunruhigt. Z5.624.2 Teilen

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Männer, die im Dienste Gottes stehen und in deren Herzen Christus wohnt, werden in ihrem sittlichen Verhalten nicht absinken, sondern bemüht sein, es zu heben. Sie werden keine Freude daran finden, von Frauen umschmeichelt und verwöhnt zu werden. Jeder Mann, verheiratet oder nicht, sollte sagen: „Hände weg! Ich will nie auch nur den geringsten Anlaß geben, dass übel von mir geredet wird. Mein guter Ruf ist ein Kapital, mehr wert als Gold oder Silber. Ich will ihn unbescholten erhalten. Wenn Menschen meinen Namen antasten, dann nicht, weil ich ihnen dazu einen Anlaß gab, sondern aus demselben Grunde, aus dem sie von Christo übel redeten, weil sie die Reinheit und die Heiligkeit seines Charakters haßten; denn er war für sie ein beständiger Vorwurf.“ Z5.625.1 Teilen

Ich wünsche, ich könnte jedem Arbeiter im Werke Gottes die große Notwendigkeit des anhaltenden, ernsten Gebetes einprägen. Sie können zwar nicht unaufhörlich auf ihren Knien liegen, aber sie können ihre Herzen zu Gott erheben. So wandelte Henoch mit Gott. Seid auf der Hut, dass nicht Selbstgenügsamkeit bei euch einzieht und ihr Jesum nicht vertreibt und mehr in eurer eigenen Kraft als in dem Geist und der Kraft des Meisters arbeitet. Verschwendet nicht goldene Augenblicke mit leichtfertigem Geschwätz. Kehrt ihr von eurer Missionsarbeit zurück, dann lobt euch nicht selbst, sondern erhebt Jesum; erhöht das Kreuz von Golgatha. Erlaubt nicht, dass euch jemand lobt oder schmeichelt oder dass man eure Hand festhält, als wolle man sie nicht mehr loslassen. Fürchtet alle derartigen Äußerungen. Wenn junge oder auch verheiratete Personen die Neigung zeigen, euch in ihre Familiengeheimnisse einzuweihen, dann hütet euch. Wenn sie den Wunsch nach Mitgefühl äußern, dann wißt, dass es Zeit ist, sehr vorsichtig zu sein. Wer mit dem Geist Christi erfüllt ist und mit Gott wandelt, der wird kein unheiliges Verlangen nach Mitgefühl hegen. Sie haben eine Gemeinschaft, die jeden Wunsch des Geistes und des Herzens befriedigt. Verheiratete Männer, die Aufmerksamkeiten, Lob und Schmeicheleien von Frauen annehmen, können sicher sein, dass die Liebe und die Anhänglichkeit dieser Leute keine Beachtung verdienen. Z5.625.2 Teilen

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Frauen sind nur allzu oft Versucher. Unter irgendeinem Vorwand lenken sie die Aufmerksamkeit von Männern auf sich, gleichgültig, ob es verheiratete oder ledige Männer sind, und bringen sie dahin, dass sie das Gesetz Gottes übertreten, ihre Brauchbarkeit ruinieren und ihre Seelen in Gefahr bringen. Die Geschichte Josephs ist zum Besten aller, die in die gleiche Versuchung geraten wie er, festgehalten worden. Er war grundsatztreu wie ein Fels und antwortete der Versucherin: „Wie sollte ich denn nun ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen?“ 1.Mose 39,9. Solche moralische Kraft benötigen wir heute. Wollten die Frauen doch danach trachten, ihr Leben zu veredeln und Mitarbeiter Christi zu werden, dann würde viel weniger Gefahr in ihrem Einfluß liegen. Aber mit ihrer jetzigen Gleichgültigkeit gegenüber häuslichen Pflichten und gegenüber der Forderung Gottes an sie üben sie oft einen sehr starken Einfluß in der falschen Richtung aus. Ihre Kräfte verkümmern, und ihr Wirken trägt nicht den göttlichen Stempel. Sie sind keine Missionare, weder im Hause noch außerhalb des Hauses; und häufig liegt das Heim, das kostbare Heim, trostlos vernachlässigt da. Z5.626.1 Teilen

Laßt jeden, der sich zu Christo bekennt, danach trachten, alles Unmännliche, jede Schwäche und Torheit zu überwinden. Manche Männer wachsen niemals zu dem vollen Mannesalter in Christo Jesu heran. Sie sind kindisch und mit sich selbst zufrieden. Demütige Frömmigkeit würde das alles ins Lot bringen. Wahre Frömmigkeit trägt nicht die Wesenszüge kindischer Selbstzufriedenheit. Sie ist durch und durch ehrenhaft. Niemand von denen, die als Streiter in die Reihen Christi eingetreten sind, darf am Tage der Prüfung versagen. Alle sollten empfinden, dass sie mit Ernst daran zu arbeiten haben, ihre Mitmenschen zu veredeln. Niemand hat das Recht, vom Kampf auszuruhen, der das Begehrenswerte der Tugend und das Verabscheuungswürdige des Lasters zeigen soll. Für einen lebendigen Christen gibt es diesseits der neuen Erde keine Ruhe. Gottes Geboten zu gehorchen bedeutet, unter allen Umständen recht zu handeln. Dies ist christliche Männlichkeit. Aber viele müssen häufig durch das Leben Christi belehrt werden, der Anfänger und Vollender unseres Glaubens ist. „Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, dass ihr nicht in eurem Mut matt werdet und ablasset. Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden in dem Kämpfen wider die Sünde.“ Hebräer 12,3.4. Ihr sollt in den christlichen Tugenden wachsen. Wenn ihr bei Herausforderung Sanftmut bewahrt und euch vom niedrigen, irdischen Wesen losmacht, liefert ihr den Beweis, dass der Heiland in euch wohnt; dann wird jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung Menschen mehr an Jesum binden als an euch selbst. Die vor uns liegende Arbeit ist so groß, aber die uns zur Verfügung stehende Zeit nur kurz. Macht es euch zur Lebensaufgabe, alle mit dem Gedanken zu erfüllen, dass sie für Christum arbeiten sollen. Wo immer Pflichten zu erfüllen sind, die andere nicht sehen, weil sie nicht ihre Lebensaufgabe erkennen wollen, nehmt sie auf euch und erfüllt sie. Z5.626.2 Teilen

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Der Maßstab für sittliches Verhalten wird unter dem Volke Gottes nicht hoch genug angesetzt. Viele geben vor, Gottes Gebote zu halten und für ihre Verteidigung einzustehen, brechen sie aber. Versuchungen treten in einer solchen Form an sie heran, dass sie meinen, für die Übertretung eine Entschuldigung zu haben. Männer und Frauen, die in das Missionsfeld hinausgehen, sollten mit Gott wandeln und mit ihm reden. Wer als Prediger an heiliger Stätte steht, soll ein Mann von tadellosem Ruf sein. Sein Leben muss ohne Tadel sein und über allem stehen, was auch nur den Schein des Unreinen hat. Setzt euren Ruf nicht aufs Spiel, indem ihr den Weg der Versuchung betretet. Hält eine Frau zögernd deine Hand fest, dann ziehe sie schnell zurück und bewahre jene vor Sünde. Zeigt sie eine unpassende Zuneigung und klagt, dass ihr Mann sie nicht liebt und für sie nichts empfindet, dann versuche nicht, diesen Mangel auszugleichen. Das einzig Richtige und Vernünftige für dich in einem solchen Falle ist, dein Mitgefühl für dich zu behalten. Es gibt zahllose solche Fälle. Verweise solche Seelen auf den treuen und zuverlässigen Lastenträger, auf den Ratgeber. Hat sie Christum als ihren Gefährten erwählt, dann wird er ihr Gnade schenken, die Vernachlässigung ohne Murren zu ertragen; dabei sollte sie freilich mit Fleiß alles in ihrer Macht Stehende tun, ihren Mann an sich zu binden, indem sie ihm unbedingte Treue bewahrt und ihm sein Heim so freundlich und anziehend wie möglich macht. Erweisen sich aber all ihre Bemühungen als nutzlos, finden sie keine Anerkennung, dann ist ihr das Mitgefühl und der Beistand ihres herrlichen Heilandes sicher. Er wird ihr helfen, alle Lasten zu tragen, und sie in ihrer Enttäuschung trösten. Sie zeigt Mißtrauen gegenüber Jesum, wenn sie sich an Menschen wendet, damit sie an den Platz treten, den Jesus so gern einnehmen möchte. Durch ihr Klagen sündigt sie wider Gott. Sie täte gut daran, ihr eigenes Herz gründlich zu prüfen, ob nicht in ihrer Seele die Sünde lauert. Ein Herz, das auf solche Weise menschliches Mitgefühl erlangen will und das von jemand verbotene Aufmerksamkeiten entgegennimmt, ist vor Gott nicht rein und fleckenlos. Z5.627.1 Teilen

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Die Bibel enthält viele treffende Beispiele von dem starken Einfluß übelgesinnter Frauen. Als Bileam aufgefordert wurde, Israel zu fluchen, wurde es ihm nicht erlaubt; denn der Herr sah keinen Frevel in Jakob und keine Schuld in Israel. Bileam aber, der bereits der Versuchung nachgegeben hatte, wurde nun gänzlich ein Werkzeug Satans. So beschloß er, auf indirektem Wege das zu tun, was Gott ihn auf direktem Wege nicht zu tun erlaubt hatte. Ohne Verzug legte er den Israeliten eine Schlinge: schöne moabitische Frauen sollten sie bezaubern und sie dazu reizen, Gottes Gesetz zu übertreten. Auf diese Weise würde Missetat bei ihnen gefunden werden, und der Segen Gottes könnte nicht mehr auf ihnen ruhen. Ihre Heereskräfte würden empfindlich geschwächt werden, und ihre Feinde brauchten ihre Macht nicht länger zu fürchten, weil die Gegenwart des Herrn Zebaoth nicht bei ihren Heeren war. Z5.628.1 Teilen

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Dies ist zur Warnung für das Volk Gottes in den letzten Tagen bestimmt. Wenn sie nach Gerechtigkeit und wahrer Heiligkeit streben und alle Gebote Gottes halten, wird es Satan und seinen Werkzeugen nicht erlaubt sein, sie zu überwältigen. Aller Widerstand ihrer bittersten Feinde wird sich als unwirksam erweisen, den Weinstock aus Gottes eigener Pflanzung zu zerstören oder auszurotten. Satan weiß, was Bileam erst durch traurige Erfahrung lernen musste, dass keine Zauberei gegen Jakob und keine Weissagung gegen Israel möglich ist, solange unter ihnen keine Missetat gepflegt wird. Deshalb wird er seine Macht und seinen Einfluß immer darauf richten, ihre Einigkeit zu stören und die Reinheit ihres Charakters zu besudeln. Auf tausendfältige Weise legt er seine Schlingen aus, um ihre Kraft zum Guten zu schwächen. Z5.629.1 Teilen

Nochmals möchte ich euch mit Nachdruck auf die Notwendigkeit der Reinheit in jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Handlung hinweisen. Wir sind persönlich vor Gott verantwortlich und haben eine persönliche Aufgabe, die niemand an unserer Stelle tun kann. Wir haben die Welt durch Belehrung, durch persönliches Bemühen und durch unser Beispiel zu bessern. Gewiß sollen wir Geselligkeit pflegen; sie sollte aber nicht nur dem Vergnügen dienen, sondern sollte ein Ziel haben. Es gilt Seelen zu retten. Tretet ihnen durch persönliches Bemühen näher. Öffnet eure Türen jungen Menschen, die der Versuchung ausgesetzt sind. Das Böse lockt sie von allen Seiten. Versucht, ihr Interesse zu wecken. Sind sie voller Fehler, dann versucht, solche Fehler zu beseitigen. Haltet euch nicht fern von ihnen, sondern kommt ihnen nahe. Nehmt sie mit in eure Heime und ladet sie zu euren Familienandachten ein. Tausenden tut es not, dass so mit ihnen gearbeitet wird. An jedem Baum in Satans Garten hängt die verlockende, giftige Frucht der Versuchung; ein Wehe ist über jeden ausgesprochen, der davon pflückt und ißt. Laßt uns bedenken, dass Gott uns auffordert, den Weg zum Himmel schön, hell und anziehend zu machen, damit wir Seelen aus der verderblichen Bezauberung durch Satan erretten können. Z5.629.2 Teilen

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Gott hat uns Vernunft gegeben, damit wir sie für ein edles Ziel gebrauchen. Wir stehen hier gleichsam in der Prüfungszeit für das künftige Leben. Die Zeit ist für einen jeden von uns zu ernst, um gleichgültig zu sein oder in Unsicherheit dahinzuleben. Unser Umgang mit anderen sollte sich durch Ehrbarkeit und durch himmlische Gesinnung auszeichnen. Unsere Gespräche sollten um himmlische Dinge kreisen. „Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander also: Der Herr merkt und hört es, und vor ihm ist ein Denkzettel geschrieben für die, so den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, des Tages, den ich machen will, mein Eigentum sein; und ich will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient.“ Maleachi 3,16.17. Z5.630.1 Teilen

Was verdient es eher, unseren Verstand zu beschäftigen, als der Erlösungsplan? Dies ist ein unerschöpflicher Gegenstand. Die Liebe Jesu, die dem gefallenen Menschen durch seine unendliche Liebe angebotene Erlösung, Heiligung des Herzens, die kostbare rettende Wahrheit für diese letzte Zeit, die Gnade Christi — alle diese Gegenstände können die Seele beleben und dem, der reinen Herzens ist, die Freude mitteilen, die die Jünger empfanden, als der Heiland sich zu ihnen gesellte und mit ihnen nach Emmaus ging. Wer Christum zum Mittelpunkt seiner Zuneigung macht, wird Freude an dieser Art geheiligter Gemeinschaft haben und aus solchem Umgang göttliche Kraft gewinnen. Wer aber einer solchen Unterhaltung keinen Geschmack abgewinnt und lieber sentimentale und inhaltlose Gespräche führt, der hat sich weit von Gott entfernt; sein Streben nach Heiligem und Edlem stirbt ab. Sinnliches und Irdisches erklären solche Leute für himmlisch. Wenn die Unterhaltung einen leichtfertigen Charakter hat und ein unbefriedigtes Verlangen nach menschlichem Mitgefühl und nach Anerkennung verrät, dann liegt die Ursache in liebeskranker Gefühlsduselei, vor der weder junge Leute noch Männer mit grauem Haar sicher sind. Ist aber die Wahrheit Gottes zu einem bleibenden Grundsatz im Herzen geworden, so wird sie zu einer lebendigen Quelle. Man mag versuchen, sie zu unterdrücken, aber sie wird an anderer Stelle hervorbrechen. Sie ist da und kann nicht zurückgedrängt werden. Die Wahrheit im Herzen ist eine Quelle des Lebens. Sie erquickt die Müden und unterdrückt niedrige Gedanken und Äußerungen. Z5.630.2 Teilen

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Geschieht um uns her nicht genug, um uns die Gefahren zu zeigen, die auf unserem Pfade lauern? Überall sieht man menschliche Wracks, vernachlässigte Familienaltäre und zerrissene Familien. Es herrscht ein befremdliches Preisgeben von Grundsätzen und ein Herabsinken der Moral. Sünden, welche die Gottesgerichte der Sintflut und der Vernichtung Sodoms durch Feuer herbeiführten, nehmen rasch zu. Wir nähern uns dem Ende. Gott hat mit der Verderbtheit der Menschheit lange Zeit Geduld gehabt, aber ihre Bestrafung ist deshalb nicht weniger gewiß. Möchten doch die, die sich als Licht der Welt betrachten, von allem Unrecht lassen. Wir sehen, wie sich derselbe Geist gegen die Wahrheit stellt wie in den Tagen Jesu. Weil ihnen biblische Beweise fehlen, werden die, die das Gesetz Gottes ungültig machen wollen, Lügen erfinden, um die Prediger zu beschmutzen und anzuschwärzen. Das taten sie mit dem Erlöser der Welt. Das wird man auch mit seinen Nachfolgern tun. Völlig grundlose Bezichtigungen werden als Wahrheit ausgegeben werden. Z5.631.1 Teilen

Gott hat sein Volk, das seine Gebote hält, gesegnet; aller Widerstand und alle gegen dieses Volk aufgebrachten Falschheiten werden nur zur Stärkung derer dienen, die in der Verteidigung des Glaubens, der einst den Heiligen übergeben worden ist, fest stehen. Aber wenn diejenigen, die sich als Hüter des Gesetzes Gottes betrachten, Übertreter dieses Gesetzes werden, wird Gott ihnen seine bewahrende Fürsorge entziehen, und viele werden durch Verderbtheit und Ausschweifung zu Fall kommen. Dann werden wir in der Tat nicht imstande sein, vor unseren Feinden zu bestehen. Aber wenn seine Kinder als ein Volk, das in Gerechtigkeit wandelt, in der Absonderung und der Unterscheidung von der Welt verharren, wird Gott ihr Schutz sein, und keine gegen sie geschmiedeten Waffen werden Erfolg haben. Z5.631.2 Teilen

Sollen wir als Gottes Volk, das seine Gebote hält, angesichts der Gefahren dieser Zeit nicht alle Sünde, Ungerechtigkeit und Verderbtheit aufgeben? Sollen nicht die Frauen, die sich zur Wahrheit bekennen, streng auf sich achten, damit sie nicht den geringsten Anlaß zu unerlaubter Vertraulichkeit geben? Sie können mancher Versuchung die Tür schließen, wenn sie jederzeit auf strikte Zurückhaltung und schickliches Verhalten achten. Laßt die Männer sich ein Beispiel am Leben Josephs nehmen und fest zu den Grundsätzen stehen, wie schwer auch die Versuchung sein mag. Wir sollen starke Männer und Frauen sein, die für das Rechte einstehen. Um uns her gibt es viele, die in sittlicher Hinsicht schwach sind. Sie bedürfen der Gemeinschaft mit Menschen, die fest stehen und deren Herzen mit dem Herzen Jesu eng verbunden sind. Die Grundsätze eines jeden werden auf die Probe gestellt werden. Aber es gibt solche, die in die Versuchung hineinlaufen wie ein Narr zur Folterbank. Sie laden den Feind geradezu ein, sie zu versuchen. Sie schwächen sich selbst, sie verlieren ihre moralische Stärke, und Schande und Untergang sind das Resultat. Z5.631.3 Teilen

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Wie verächtlich sind in den Augen des heiligen Gottes Leute, die vorgeben, sein Gesetz zu verteidigen, und dennoch seine Vorschriften übertreten! Sie bringen Schande über das kostbare Werk und geben den Gegnern der Wahrheit Gelegenheit zu triumphieren. Niemals sollten die Unterscheidungsmerkmale zwischen den Nachfolgern Jesu und den Nachfolgern Satans ausgelöscht werden. Gott selbst hat eine deutliche Linie zwischen der Welt und der Gemeinde, zwischen den Beobachtern und den Übertretern des Gesetzes gezogen. Es besteht keine Übereinstimmung zwischen ihnen. Sie sind so verschieden wie Tag und Nacht — verschieden in ihrem Geschmack, ihren Zielen, ihren Absichten und ihrem Charakter. Wenn wir die Liebe und die Furcht Gottes pflegen, werden wir selbst vor der geringsten Annäherung des Unreinen Abscheu empfinden. Z5.632.1 Teilen

Möge der Herr Seelen zu sich ziehen und ihnen ein persönliches Empfinden für ihre heilige Verantwortung verleihen, einen solchen Charakter zu bilden, dass Christus sich nicht zu schämen braucht, sie Brüder zu nennen. Setzt euch ein hohes Ziel, dann wird an jenem Tage, wenn jedermann empfangen wird, nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben, der göttliche Segen über euch gesprochen werden. Gottes Arbeiter müssen gleichsam unter den Augen Gottes leben und eine ständige Weiterentwicklung im Charakter, in wahrer Tugend und Gottseligkeit zeigen. Ihr Gemüt und Herz müssen so sehr vom Geiste Christi durchdrungen und von der ernsten Botschaft, die sie zu verkündigen haben, so geheiligt sein, dass jeder Gedanke, jede Handlung und jeder Beweggrund über das Irdische und Sinnliche erhoben wird. Ihr Glück wird nicht in verbotener, selbstsüchtiger Befriedigung, sondern in Jesu und seiner Liebe bestehen. Z5.632.2 Teilen

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Mein Gebet lautet: „O Herr, salbe die Augen deiner Kinder, damit sie Sündhaftes vom Heiligen und Befleckung von Gerechtigkeit unterscheiden und schließlich als Sieger hervorgehen können.“ Z5.633.1 Teilen

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