Portrait von Ellen White
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Die Wahl der Leiter
Die Wahl der Leiter
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Die Bedingungen für das Erlangen von Gottes Barmherzigkeit sind einfach, gerecht und vernünftig. Gott verlangt nicht von uns, irgendwelche schmerzhaften Dinge zu tun, um die Vergebung unserer Sünden zu erhalten. Wir brauchen nicht lange und ermüdende Pilgerreisen zu unternehmen oder schmerzvolle Bußübungen auszuführen, um unsere Seelen dem Gott des Himmels zu empfehlen oder für unsere Übertretungen zu sühnen. Wer aber seine Missetat bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen. Das ist eine wertvolle Verheißung, die dem gefallenen Menschen gegeben wurde, um ihn zu ermutigen, auf den Gott der Liebe zu vertrauen und nach dem ewigen Leben in seinem Reich zu trachten. Z5.665.2 Teilen

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Wir lesen, dass Daniel, der Prophet Gottes, dem Himmel „lieb und wert“ war. Daniel 9,23. Er hatte am Hofe Babylons eine hohe Position inne, und dabei diente und ehrte er Gott im Wohlstand wie in Prüfungen. Dennoch demütigte er sich und bekannte sowohl seine als auch die Sünden seines Volkes. Mit tiefem Kummer im Herzen bekannte er: „Wir haben gesündigt, unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten gewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen unsern Königen, Fürsten, Vätern und allem Volk im Lande predigten. Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns schämen; wie es denn jetzt geht denen von Juda und denen von Jerusalem und dem ganzen Israel, denen, die nahe und fern sind in allen Landen, dahin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben.“ Daniel 9,5-7. Z5.666.1 Teilen

Daniel wollte sich oder sein Volk nicht vor Gott entschuldigen, sondern er bekannte in Demut und Reue ihr Fehlverhalten und das volle Ausmaß ihrer Übertretungen. Er verteidigte Gottes Handlungen als gerecht gegenüber einer Nation, die sich nicht um seine Forderungen gekümmert hatte und aus seinen inständigen Bitten keinen Nutzen ziehen wollte. Z5.666.2 Teilen

Heutzutage herrscht ein großer Mangel an ebenso aufrichtiger, von Herzen kommender Reue und Bekenntnis. Diejenigen, die sich nicht vor Gott gedemütigt und ihm ihre Schuld bekannt haben, erfüllen nicht die erste Voraussetzung, um angenommen zu werden. Wenn wir diese echte Reue nicht erfahren haben, und wenn wir nicht unsere Sünden mit wahrer Herzensdemut, gebrochenem Geist und einem Abscheu vor unserer Missetat bekannt haben, dann haben wir nie wirklich nach Vergebung unserer Sünden getrachtet; und wenn wir nie danach getrachtet haben, dann haben wir auch nie Frieden in Gott gefunden. Der einzige Grund dafür, dass wir keine Vergebung unserer vergangenen Sünden bekommen können, ist die Unwilligkeit, unsere stolzen Herzen zu demütigen und die Bedingungen des Wortes der Wahrheit zu erfüllen. Es gibt ausdrückliche Anweisungen bezüglich dieser Angelegenheit. Das Sündenbekenntnis, ob öffentlich oder privat, sollte aufrichtig und offen zum Ausdruck gebracht werden. Der Sünder sollte nicht dazu gedrängt werden. Es sollte nicht auf eine leichtfertige, gedankenlose Art und Weise geschehen, und es sollte auch nicht von denen, welche die Verwerflichkeit des Charakters der Sünde nicht erkennen, erzwungen werden. Ein Bekenntnis, vermischt mit Tränen und Leid, das sich aus tiefster Seele ergießt, findet den Weg zu dem Gott unendlichen Erbarmens. Der Psalmist sagt: „Wenn die [Gerechten] schreien, so hört der Herr und errettet sie aus all ihrer Not.“ Psalm 34,18. Z5.666.3 Teilen

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Es gibt zu viele Bekenntnisse wie die des Pharao, als er unter den Gerichten Gottes litt. Er bekannte seine Sünde, um weiteren Strafen zu entgehen. Sobald jedoch die Plagen aufhörten, kehrte er zur Mißachtung des Himmels zurück. Bileams Bekenntnis war von ähnlichem Charakter. Aus Angst vor dem Engel, der ihm mit gezogenem Schwert im Wege stand, bekannte er seine Schuld, um sein Leben nicht zu verlieren. Es gab keine aufrichtige Reue für seine Sünde, keine Änderung der Absichten, keine Abscheu vor der Sünde, und so hatte sein Bekenntnis keinen Wert. Judas Ischariot kehrte, nachdem er seinen Herrn verraten hatte, zu den Priestern zurück und rief: „Ich habe übel getan, dass ich unschuldig Blut verraten habe.“ Matthäus 27,4. Doch sein Bekenntnis hatte nicht den richtigen Charakter, um ihn der Gnade Gottes zu empfehlen. Es wurde seiner schuldigen Seele durch ein furchtbares Gefühl der Verdammnis und des kommenden Gerichts abgerungen. Die Folgen, die ihn ereilen würden, trieben ihn zum Bekenntnis seiner großen Sünde. In seiner Seele war kein tiefer, herzzerbrechender Kummer darüber, dass er den Sohn Gottes dem Spott, der Geißelung und der Kreuzigung ausgeliefert, dass er den Heiligen Israels verraten und den Händen sündhafter, skrupelloser Männer überlassen hatte. Sein Bekenntnis wurde einem selbstsüchtigen, verdunkelten Herzen entlockt. Z5.667.1 Teilen

Nachdem Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten, waren sie von einem Gefühl der Scham und panischer Angst erfüllt. Zuerst war ihr einziger Gedanke, wie sie ihre Sünde vor Gott entschuldigen und dem gefürchteten Todesurteil entkommen könnten. Als der Herr sich nach ihrer Sünde erkundigte, antwortete Adam, indem er die Schuld teilweise auf Gott und teilweise auf seine Gefährtin schob: „Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß.“ 1.Mose 3,12. Die Frau beschuldigte die Schlange, als sie sagte: „Die Schlange betrog mich also, dass ich aß.“ 1.Mose 3,13. Warum hast du die Schlange geschaffen? Warum hast du zugelassen, dass sie in den Garten Eden kommt? Das waren die Fragen, die in ihrer Entschuldigung für die Sünde enthalten waren, womit sie Gott die Verantwortung für ihren Fall gab. Der Geist der Selbstrechtfertigung stammt von dem Vater der Lügen und zeigte sich bei allen Söhnen und Töchtern Adams. Bekenntnisse dieser Art sind nicht vom göttlichen Geist angeregt und werden von Gott nicht angenommen. Wahre Reue wird einen Menschen dazu führen, seine Schuld selbst zu tragen und sie ohne Betrug oder Heuchelei zu bekennen. Er wird wie der arme Zöllner seine Augen nicht zum Himmel aufheben wollen, sondern an seine Brust schlagen und sagen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lukas 18,13); und solche, die ihre Schuld bekennen, werden gerechtfertigt, denn Jesus wird sein Blut zugunsten der reumütigen Seele sprechen lassen. Z5.667.2 Teilen

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Es ist keine Erniedrigung für einen Menschen, sich vor seinem Schöpfer zu beugen, seine Sünden zu bekennen und durch die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Heilands um Vergebung zu bitten. Es ist edel, euer eigenes Unrecht demjenigen zu bekennen, den ihr durch Übertretung und Rebellion verwundet habt. Dadurch werdet ihr vor Menschen und Engeln erhöht, denn „wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.“ Lukas 14,11. Doch derjenige, der vor gefallenen Menschen kniet und in einem Bekenntnis die geheimen Gedanken und Vorstellungen seines Herzens eröffnet, entehrt sich selbst, indem er seine Manneswürde bloßstellt und jedes edle Empfinden seiner Seele erniedrigt. Wenn er die Sünden seines Lebens vor einem Priester beichtet, der durch Wein und Zügellosigkeit verdorben ist, wird das Niveau seines Charakters herabgewürdigt, und er wird infolgedessen auch befleckt. Gott wird in seinen Gedanken erniedrigt und mit der sündigen Menschheit auf eine Stufe gestellt, weil der Priester als ein Stellvertreter Gottes angesehen wird. Gerade dieses erniedrigende Bekenntnis von einem zum anderen gefallenen Menschen ist für die zunehmende Bosheit verantwortlich, die die Welt verdirbt und der endgültigen Zerstörung entgegenführt. Z5.668.1 Teilen

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Der Apostel sagt: „Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.“ Jakobus 5,16. Diese Textstelle ist so ausgelegt worden, als unterstütze sie die Praxis, sich um Absolution an den Priester zu wenden. Man kann sie jedoch nicht so anwenden. Bekennt Gott eure Sünden, denn er ist der Einzige, der sie vergeben kann, und bekennt eure Fehler einer dem anderen. Wenn man einen Freund oder Nachbarn gekränkt hat, muss man vor ihm den Fehler zugeben, und es ist seine Pflicht, freimütig zu vergeben. Dann muss man Gott um Vergebung bitten, denn der Bruder, den man verletzt hat, ist Gottes Eigentum. Indem man ihn verletzt hat, hat man gegen den Schöpfer und Erlöser gesündigt. Der Fall soll überhaupt nicht vor einen Priester gebracht werden, sondern nur vor den einzigen wahren Vermittler, den großen Hohenpriester, der „versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde“, „der Mitleiden ... mit unseren Schwachheiten“ hat (Hebräer 4,15) und der imstande ist, uns von aller Befleckung der Missetat zu reinigen. Z5.669.1 Teilen

Als David an Uriah und seiner Frau gesündigt hatte, bat er Gott inständig um Vergebung. Er erklärte: „An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan.“ Psalm 51,6. Jedes Unrecht, das anderen zugefügt wird, geht von dem Betroffenen auf Gott über. Deshalb fleht David um Vergebung. Er wendet sich aber nicht an einen Priester, sondern an den Schöpfer des Menschen. Er betet: „Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.“ Psalm 51,3. Z5.669.2 Teilen

Wahres Bekenntnis hat immer einen besonderen Charakter und gesteht bestimmte Sünden ein. Diese können solcher Natur sein, dass sie nur Gott vorgebracht werden sollten; oder es können Fehler sein, die denen bekannt werden müssen, welche durch sie verletzt wurden. Sie können aber auch allgemeiner Natur sein, so dass sie vor der Gemeinde bekannt gemacht werden sollen. Aber bei jedem Bekenntnis soll eindeutig und sachbezogen zugegeben werden, welcher Sünden ihr euch schuldig gemacht habt. Z5.669.3 Teilen

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Als Israel von den Ammonitern unterdrückt wurde, richtete das auserwählte Volk eine Bitte an Gott, die den eindeutigen Charakter eines wahren Bekenntnisses veranschaulicht: „Da schrien die Kinder Israel zu dem Herrn und sprachen: Wir haben an dir gesündigt; denn wir haben unsern Gott verlassen und den Baalim gedient. Aber der Herr sprach zu den Kindern Israel: Haben euch nicht auch gezwungen die Ägypter, die Amoriter, die Kinder Ammon, die Philister ... und ich half euch aus ihren Händen ...? Und doch habt ihr mich verlassen und andern Göttern gedient; darum will ich euch nicht mehr helfen. Gehet hin und schreiet die Götter an, die ihr erwählt habt; laßt euch dieselben helfen zurzeit eurer Trübsal. Aber die Kinder Israel sprachen zu dem Herrn: Wir haben gesündigt, mache es nur du mit uns, wie dir‘s gefällt; allein errette uns zu dieser Zeit.“ Richter 10,10-15. Dann begannen sie, im Einklang mit ihrem Bekenntnis und ihren Gebeten zu handeln. „Und sie taten von sich die fremden Götter und dienten dem Herrn.“ Und das große liebevolle Herz des Herrn war betrübt. „Es jammerte ihn, dass Israel so geplagt ward.“ Richter 10,16. Z5.670.1 Teilen

Ein Bekenntnis wird ohne ernsthafte Reue und Reformation für Gott nie annehmbar sein. Es muss entschiedene Änderungen im Leben geben. Alles, was in Gotten Augen anstößig ist, muss entfernt werden. Das wird das Resultat aufrichtigen Kummers über die Sünde sein. Über die Reue sagt Paulus: „Siehe, dass ihr seid betrübt worden, welchen Fleiß hat das in euch gewirkt, dazu Verantwortung, Zorn, Furcht, Verlangen, Eifer, Rache! Ihr habt euch bewiesen in allen Stücken, dass ihr rein seid in der Sache.“ 2.Korinther 7,11. Z5.670.2 Teilen

In der Zeit Samuels hatten sich die Israeliten von Gott entfernt. Sie litten an den Folgen der Sünde, denn sie hatten den Glauben an Gott und das Vertrauen in seine Macht und Weisheit, eine Nation zu regieren, verloren. Sie hatten auch den Glauben an seine Fähigkeit, sein Werk zu verteidigen und zu retten, eingebüßt. Sie wandten sich von dem großen Herrscher des Universums ab und wünschten, wie die Nationen um sie herum regiert zu werden. Bevor sie Frieden fanden, legten sie dieses eindeutige Bekenntnis ab: „Über all unsere Sünden haben wir auch das Übel getan, dass wir uns einen König erbeten haben.“ 1.Samuel 12,19. Genau die Sünde, von der sie überzeugt waren, musste bekannt werden. Ihre Undankbarkeit bedrückte ihre Seelen und trennte sie von Gott. Z5.670.3 Teilen

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Wenn Sünde die moralischen Grundsätze abstumpfen läßt, nimmt der Übeltäter weder seine Charakterfehler wahr noch erkennt er die Ungeheuerlichkeit des Bösen, das er begangen hat. Solange er sich nicht der bekehrenden Macht des Heiligen Geistes übergibt, bleibt er seinen Sünden gegenüber teilweise blind. Seine Bekenntnisse sind nicht aufrichtig und ernsthaft. Jedem Eingeständnis seiner Schuld fügt er eine Entschuldigung für seine Vorgehensweise hinzu, indem er erklärt, dass er ohne die bestimmten Umstände dies oder jenes nicht getan hätte, dessentwegen er getadelt wird. Doch die Beispiele von echter Reue und Demut in Gottes Wort offenbaren einen Geist des Bekenntnisses, in dem keine Entschuldigung für Sünde und kein Versuch der Selbstrechtfertigung zu finden ist. Z5.671.1 Teilen

Paulus versuchte nicht, sich zu schützen. Er malt seine Sünde in ihrem dunkelsten Farbton und bemüht sich nicht, seine Schuld zu mildern. Er sagt: „... da ich viele Heilige in das Gefängnis verschloß, darüber ich Macht von den Hohenpriestern empfing; und wenn sie erwürgt wurden, half ich das Urteil sprechen. Und durch alle Schulen peinigte ich sie oft und zwang sie zu lästern; und war überaus unsinnig auf sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte.“ Apostelgeschichte 26,10.11. Er zögerte nicht zu erklären, „dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin.“ 1.Timotheus 1,15. Z5.671.2 Teilen

Das demütige und zerbrochene Herz, von aufrichtiger Reue überwältigt, wird die Liebe Gottes und den Preis, der auf Golgatha bezahlt wurde, schätzen. Wie ein Sohn seinem liebenden Vater bekennt, so wird der wahrhaft reuige Sünder alle seine Sünden vor Gott bringen. Es steht geschrieben: „So wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“ 1.Johannes 1,9. Z5.671.3 Teilen

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