Portrait von Ellen White
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Christi Gegenwart in Schulräumen
Christi Gegenwart in Schulräumen
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Je näher wir dem Ende kommen und je mehr sich das Werk ausbreitet, das der Welt die letzte Warnungsbotschaft verkündigt, desto wichtiger wird es für alle, die die gegenwärtige Wahrheit annehmen, ein klares Verständnis vom Wesen und Einfluß der Zeugnisse zu bekommen, die Gott in seiner Vorsehung von Anfang an mit dem Werk der dritten Engelsbotschaft verbunden hat. Die folgenden Seiten enthalten Auszüge von dem, was ich während der letzten vierzig Jahre über meine eigene erste Erfahrung in diesem speziellen Werk geschrieben habe. Sie geben auch das wieder, was Gott mir über das Wesen und die Wichtigkeit der Zeugnisse, über die Art, wie sie mir mitgeteilt wurden und wie sie betrachtet werden sollten, gezeigt hat. Z5.685.1 Teilen

„Nicht lange nach dem Vorübergehen der Zeit im Jahre 1844 wurde mir mein erstes Gesicht gegeben. Ich war bei einer lieben Glaubensschwester zu Besuch, mit der ich eng verbunden war. Wir waren fünf Frauen und knieten still um den Familienaltar. Während wir beteten, kam die Kraft Gottes über mich, wie ich sie nie zuvor gefühlt hatte. Es schien mir, dass ich von Licht umgeben wäre und immer höher von der Erde emporstiege.“ Bei dieser Gelegenheit wurde mir im Gesicht die Erfahrung der Adventgläubigen, das Kommen Christi und der Lohn, der den Treuen zuteil wird, gezeigt. Z5.685.2 Teilen

„Nicht lange nach dem ersten Gesicht wurden mir in einem zweiten die Prüfungen gezeigt, die mir begegnen würden, aber auch meine Pflicht, hinzugehen und das anderen zu berichten, was Gott mir offenbart hatte. Mir wurde gezeigt, dass meine Arbeit auf großen Widerstand stoßen und mein Herz mit Schmerz erfüllt sein würde, dass aber die Gnade Gottes ausreichen würde, mir hindurchzuhelfen. Die in diesem Gesicht erteilte Belehrung bereitete mir viel Kummer, denn sie verpflichtete mich, unters Volk zu gehen und ihnen die Wahrheit mitzuteilen.“ Z5.685.3 Teilen

„Mich bedrückte die große Befürchtung, dass ich mich in sündhafter Weise überheben könnte, wenn ich dem Ruf der Pflicht folgen, hinausgehen und mich als eine vom Allerhöchsten durch Gesichte und Offenbarungen für das Volk Begnadete ausgeben würde. Es könnte geschehen, dass ich mich über die Stellung, die ich einnehmen sollte, erheben, mir das Mißfallen Gottes zuziehen und meine eigene Seligkeit dadurch verlieren würde. Mir waren verschiedene Fälle der eben beschriebenen Art bekannt, und mein Herz schrak vor der schweren Prüfung zurück. Z5.685.4 Teilen

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Ich bat nun, dass der Herr mich vor Selbstüberhebung bewahren möchte, wenn ich gehen und berichten müsse, was er mir gezeigt hatte. Der Engel sagte: ‚Deine Gebete sind erhört worden und sollen Erhörung finden. Wenn das Übel, das du fürchtest, dich bedroht, wird die Hand Gottes ausgestreckt sein, dich zu retten. Er wird dich durch Leiden zu sich ziehen und dich in Demut erhalten. Richte die Botschaft getreulich aus. Beharre bis ans Ende, dann sollst du die Frucht des Lebensbaumes genießen und vom Wasser des Lebens trinken.‘“ Z5.686.1 Teilen

Um diese Zeit waren einige von denen, die an die erste Botschaft geglaubt hatten, dem Fanatismus verfallen. Man hegte bedenkliche Irrtümer in Lehre und Praxis, und einige waren bereit, jeden zu verdammen, der ihre Ansichten nicht teilen wollte. Gott offenbarte mir diese Irrtümer im Gesicht und sandte mich zu seinen irrenden Kindern, sie darüber aufzuklären. Aber als ich dieser Pflicht nachkam, begegnete ich heftigem Widerstand und bitteren Vorwürfen. Z5.686.2 Teilen

„Es war ein Kreuz für mich, den im Irrtum Befangenen zu sagen, was mir über sie gezeigt worden war. Es tat mir sehr weh, andere beunruhigt und verletzt zu sehen. Deshalb schwächte ich die Botschaft, die ich ihnen erläutern musste, oftmals ab und ließ sie dem Betreffenden so günstig wie möglich erscheinen. Dann zog ich mich zurück und weinte vor Seelenangst. Ich schaute auf die, die nur für ihre eigene Seele zu sorgen hatten, und dachte, ich wollte nicht murren, wenn ich in ihrer Lage wäre. Es fiel mir schwer, die mir von Gott gegebenen klaren und scharfen Zeugnisse auszusprechen. Ängstlich wachte ich über die Resultate, und wenn die Getadelten die Rüge zurückwiesen und dann Gegner der Wahrheit wurden, stiegen in mir Fragen auf: Habe ich die Botschaft so ausgerichtet, wie ich es sollte? Hätte es nicht doch eine Möglichkeit gegeben, sie zu retten? Dann überfiel mich ein solcher Schmerz, dass ich oft dachte, der Tod würde mir ein willkommener Bote und das Grab ein süßer Ruheplatz sein. Z5.686.3 Teilen

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Das Gefährliche und Sündhafte einer solchen Handlungsweise erkannte ich nicht, bis ich in einem Gesicht in Jesu Gegenwart versetzt wurde. Er schaute mich mit strafendem Blick an und wandte dann sein Angesicht von mir ab. Es ist nicht möglich, zu beschreiben, welche Angst und welch ein Schrecken mich überfiel. Ich sank vor ihm auf mein Angesicht, hatte aber keine Kraft, ein Wort zu äußern. O wie ich mich sehnte, mich vor jenem schrecklichen Blick bedecken oder verbergen zu können! Da konnte ich einigermaßen verstehen, was die Verlorenen empfinden werden, wenn sie ausrufen: ‚Ihr Berge und Felsen, fallet über uns und verberget uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!‘ Offenbarung 6,16. Z5.687.1 Teilen

Bald darauf gebot mir ein Engel, mich zu erheben. Was sich meinen Blicken bot, ist kaum zu beschreiben. Vor mir stand eine Gruppe von Menschen mit wirrem Haar und zerrissenen Kleidern, ihre Gesichter boten das Bild der Verzweiflung und des Schreckens. Sie traten nahe an mich heran und rieben ihre Kleider an meinen. Als ich dann auf meine Kleidung schaute, sah ich, dass sie mit Blut befleckt war. Wieder fiel ich wie tot zu den Füßen des mich begleitenden Engels. Ich konnte nichts zu meiner Entschuldigung vorbringen und wünschte mich fort von jener heiligen Stätte. Der Engel richtete mich wieder auf und sprach: ‚Dies ist nicht dein jetziger Fall, aber diese Szene wurde vor dir entrollt, damit du erkennst, was dich erwartet, wenn du es versäumst, anderen zu sagen, was der Herr dir offenbart hat.‘ Dieser nachdrücklichen Warnung eingedenk, ging ich nun hin, den Leuten die Worte des Tadels und der Unterweisung zu verkündigen, die Gott mir gegeben hatte.“ Z5.687.2 Teilen

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