Portrait von Ellen White
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Nicht anstelle der Bibel
Nicht anstelle der Bibel
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Dass die Zeugnisse nicht gegeben wurden, um die Stelle der Bibel einzunehmen, geht aus dem folgenden Auszug aus einem im Jahre 1876 veröffentlichten Zeugnis hervor: Z5.694.1 Teilen

„Bruder J wollte die Gemüter verwirren, indem er es so darzustellen versuchte, als sei das Licht, das Gott durch die Zeugnisse gegeben hat, ein Zusatz zum Worte Gottes; dadurch aber stellt er die Sache falsch dar. Gott hat es für gut angesehen, auf diese Weise das Denken seiner Kinder auf sein Wort zu richten, damit sie es besser verstehen können.“ „Das Wort Gottes vermag das umwölkteste Gemüt zu erleuchten und kann von jedem verstanden werden, der es nur verstehen will. Aber trotz alledem lebt mancher, der angeblich das Wort Gottes studiert, direkt im Widerspruch zu seinen einfachsten Lehren. Um nun Männern und Frauen keine Entschuldigung zu lassen, gibt Gott klare und bestimmte Zeugnisse, um sie zu dem Wort zurückzuführen, dessen Befolgung sie vernachlässigten.“ „Das Wort Gottes ist reich an allgemeinen Grundsätzen zur Bildung richtiger Lebensgewohnheiten. Die allgemeinen und persönlichen Zeugnisse sind dazu bestimmt, die Aufmerksamkeit besonders auf diese Grundsätze zu lenken.“ Z5.694.2 Teilen

Am 30. April 1871 wurde mir diese Tatsache in einem Traum gezeigt. Ich schien einer wichtigen Versammlung beizuwohnen, zu der eine große Menschenmenge erschienen war. „Viele hatten sich in ernstem Gebet vor Gott gebeugt. Sie schienen eine Last zu tragen und flehten den Herrn um besonderes Licht an. Einige schienen in großer Seelenangst zu sein, ihre Gefühle waren angespannt. Unter Tränen schrien sie laut um Hilfe und Licht. Unsere hervorragendsten Brüder spielten in dieser sehr eindrucksvollen Szene eine Rolle. Bruder A lag ausgestreckt am Boden, offensichtlich in tiefem Schmerz. Seine Frau saß bei einer Gruppe gleichgültiger Spötter. Sie sah aus, als wollte sie alle wissen lassen, dass sie die verachtete, die sich so erniedrigten. Z5.694.3 Teilen

Ich träumte, dass der Geist des Herrn über mich kam. Während des Schreiens und Betens erhob ich mich und sagte: Der Geist Gottes, des Herrn, ist über mir. Ich fühle mich gedrungen, euch zuzurufen, dass ihr anfangen müßt, persönlich an euch selbst zu arbeiten. Ihr schaut auf Gott und möchtet, dass er an euch das Werk verrichtet, was er euch zu tun überlassen hat. Wenn ihr an euch die Arbeit tut, von der ihr wißt, dass ihr sie tun müßt, dann wird Gott euch beistehen, wenn ihr seiner Hilfe bedürft. Aber ihr habt gerade das ungetan gelassen, was er euch aufgetragen hat. Ihr habt zu Gott gerufen, dass er eure Arbeit tun soll. Wäret ihr dem euch gegebenen Licht gefolgt, dann würdet ihr mehr Licht empfangen. Wenn ihr aber die euch gegebenen Ratschläge, Warnungen und Zurechtweisungen unbeachtet laßt, wie könnt ihr dann erwarten, dass Gott euch mehr Erleuchtung und Segen schenkt, nur damit ihr auch sie mißachtet und verschmäht? Gott ist kein Mensch; er läßt nicht mit sich spielen. Z5.694.4 Teilen

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Ich nahm die teure Bibel und umgab sie mit den verschiedenen Zeugnissen für die Gemeinde, die Gott seinem Volk gegeben hat. Ich sagte: Hier ist für fast alle Fälle Vorsorge getroffen. Die Sünden, die sie meiden sollen, sind genau bezeichnet. Der Rat, den sie wünschen, ist hier zu finden, und auch für andere Fälle gegeben, die den ihren ähneln. Es hat Gott gefallen, euch eine Lehre nach der anderen und eine Anweisung nach der anderen zu erteilen. Aber nur wenige von euch wissen wirklich, was die Zeugnisse enthalten. Ihr seid nicht mit der Heiligen Schrift vertraut. Wenn ihr im Worte Gottes geforscht hättet mit dem Verlangen, dem Maßstab der Bibel gerecht zu werden und die christliche Vollkommenheit zu erlangen, hättet ihr die Zeugnisse nicht nötig. Weil ihr es versäumt habt, mit dem von Gott eingegebenen Buch bekannt zu werden, hat er versucht, euch durch einfache und direkte Zeugnisse zu erreichen und eure Aufmerksamkeit auf die Worte der Inspiration zu lenken, denen ihr nicht gehorcht habt. Durch sie mahnt er euch dringend, euer Leben in Übereinstimmung mit ihren reinen und heiligen Lehren zu bringen. Z5.695.1 Teilen

Durch die gegebenen Zeugnisse möchte der Herr euch warnen, strafen und beraten. Er möchte euch die Wichtigkeit der Wahrheit seines Wortes einprägen. Die niedergeschriebenen Zeugnisse sollen keine neue Erkenntnis vermitteln, sondern die bereits offenbarten Wahrheiten der Inspiration lebendig in das Herz eingraben. Die Pflicht des Menschen gegenüber Gott und seinen Mitmenschen ist im Worte Gottes deutlich beschrieben, aber nur wenige von euch gehorchen dem darin gegebenen Licht. Es wird keine zusätzliche Wahrheit gegeben; vielmehr hat Gott durch die Zeugnisse die bereits geoffenbarten großen Wahrheiten einfacher dargestellt und auf seine eigene Weise dem Volk vorgelegt, um es zu erwecken und ihm diese Wahrheiten einzuprägen, damit niemand eine Entschuldigung habe. Z5.695.2 Teilen

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Stolz, Eigenliebe, Selbstsucht, Haß, Neid und Eifersucht haben das Aufnahmevermögen verdunkelt. Darum hat die Wahrheit, die euch weise zur Seligkeit machen würde, ihre Kraft verloren, das Gemüt zu fesseln und zu beherrschen. Die wesentlichsten Grundsätze der Gottseligkeit werden nicht verstanden, weil ihr nicht mehr nach Bibelkenntnis, Reinheit des Herzens und einem heiligen Leben hungert und dürstet. Die Zeugnisse sollen das Wort Gottes nicht herabsetzen, sondern erhöhen und Gemüter zu ihm ziehen, damit die schöne Einfachheit der Wahrheit bei jedem ihren Einfluß ausüben kann. Z5.696.1 Teilen

Ich sagte ferner: Wie das Wort Gottes von diesen Büchern und Schriften umgeben ist, so hat Gott euch mit Tadel, Ratschlägen, Warnungen und Ermutigungen umgeben. Hier fleht ihr in eurer Seelenangst um mehr Licht von Gott. Ich habe den Auftrag von Gott, euch mitzuteilen, dass kein weiterer Lichtstrahl durch Zeugnisse auf euren Weg fallen wird, bis ihr praktischen Gebrauch von dem Licht, das euch gegeben wurde, machen werdet. Der Herr hat euch mit Licht umgeben, aber ihr habt es nicht geschätzt, sondern unter die Füße getreten. Während manche es gänzlich verachtet haben, folgten andere ihm nur nachlässig oder gleichgültig. Nur wenige haben damit Ernst gemacht, dem Licht zu gehorchen, das Gott ihnen nach seinem Wohlgefallen schenkte. Z5.696.2 Teilen

Manche haben durch ein Zeugnis besondere Warnungen erhalten, aber die darin enthaltene Zurechtweisung in wenigen Wochen vergessen. Bei manchen wurden solche Zeugnisse mehrere Male wiederholt, aber man maß ihnen nicht genügend Bedeutung bei, um sie sorgfältig zu beachten. Sie nahmen sie hin wie nichtige Märchen. Hätten sie der erteilten Belehrung Beachtung geschenkt, dann wären ihnen Verluste und Prüfungen erspart geblieben, die ihnen hart und schwer erscheinen. Die Schuld können sie nur sich selbst zuschreiben. Sie haben sich selbst ein Joch aufgebürdet, das ihnen schmerzlich zu tragen ist. Es ist nicht das Joch, das Christus ihnen auferlegt hat. Gott hat ihnen Fürsorge und Liebe erwiesen, aber ihre selbstsüchtigen, bösen und ungläubigen Seelen konnten seine Güte und Barmherzigkeit nicht erkennen. In ihrer eigenen Weisheit stürmen sie daher, bis sie von Prüfungen überwunden werden, bis sie in Ratlosigkeit und Verwirrung geraten und schließlich von Satan gefangen werden. Wenn ihr die Lichtstrahlen sammelt, die Gott euch in der Vergangenheit geschenkt hat, wird er euch mehr Licht schenken. Z5.696.3 Teilen

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Ich verwies sie auf das alte Israel. Gott gab ihnen sein Gesetz, doch sie wollten ihm nicht gehorchen. Dann gab er ihnen zeremonielle Ordnungen, damit sie Gott durch deren Ausführung im Gedächtnis behielten. Sie neigten so sehr dazu, ihn und seine Forderungen zu vergessen, dass es notwendig war, ihre Gemüter immer wieder aufzurütteln, damit sie sich verpflichtet fühlten, ihrem Schöpfer zu gehorchen und ihn zu ehren. Wären sie gehorsam gewesen und hätten sie die Gebote Gottes willig gehalten, dann wären die vielen Zeremonien und Verordnungen nicht notwendig gewesen. Z5.697.1 Teilen

Wenn das Volk, das heute vorgibt, Gottes besonderer Schatz zu sein, seinen Geboten, wie sie in seinem Wort aufgezeichnet sind, gehorchen würde, brauchten keine besonderen Zeugnisse gegeben zu werden, um es an seine Pflicht zu erinnern und ihm seine Sündhaftigkeit und die furchtbare Gefahr zu zeigen, die darin liegt, dass es dem Worte Gottes nicht gehorcht. Das Gewissen vieler ist abgestumpft, weil sie erkanntes Licht beiseite setzten, vernachlässigten oder gar verachteten. ... Z5.697.2 Teilen

Dann stand jemand an meiner Seite und sagte: ?Gott hat dich erweckt und dir wie keinem anderen Worte gegeben, die du den Leuten zu sagen hast, um Herzen zu erreichen. Er hat deine Zeugnisse so gestaltet, dass sie auf Fälle zutreffen, wo Hilfe nötig ist. Du darfst dich durch Spott, Hohn, Vorwürfe und Kritik nicht erschüttern lassen. Damit du Gottes besonderes Werkzeug sein kannst, darfst du dich an niemand anlehnen, sondern musst von ihm allein abhängen und der Weinrebe gleich deine Ranken um ihn schlingen. Er will dich als Werkzeug gebrauchen, den Leuten sein Licht mitzuteilen. Zu deiner Stärkung musst du täglich von Gott Kraft nehmen, damit deine Umgebung das Licht nicht trüben oder auslöschen kann, das seinem Volk durch dich leuchten soll. Es ist Satans besondere Absicht, dieses Licht dem Volke Gottes fernzuhalten, dessen es inmitten der Gefahren dieser letzten Zeit so dringend bedarf. Z5.697.3 Teilen

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Dein Erfolg beruht auf deiner Einfachheit. Sobald du davon abweichst und dein Zeugnis jedem mundgerecht machst, ist deine Kraft dahin. In unserer Zeit ist fast alles verfälscht und unecht. Die Welt hat Überfluß an Zeugnissen, die gefallen möchten, für den Augenblick fesseln und dem eigenen Ich schmeicheln. Dein Zeugnis ist von anderer Art. Es soll auf die Einzelheiten des Lebens eingehen, den schwachen Glauben vor dem Absterben bewahren und den Gläubigen die Notwendigkeit einprägen, als Lichter in der Welt zu leuchten. Z5.698.1 Teilen

Gott hat dir dein Zeugnis gegeben, um den Rückfälligen und Sündern Klarheit über ihre wahre Lage und über den unermeßlichen Verlust zu geben, den sie erleiden werden, wenn sie in ihrem Sündenleben fortfahren. Gott hat dir dies eingeprägt, indem er dir dafür einen klaren Blick gab wie keinem anderen unter den jetzt Lebenden; entsprechend der Erkenntnis, die er dir schenkte, wird er dich zur Verantwortung ziehen. ‚Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr Zebaoth.‘ Sacharja 4,6. ‚Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden.‘“ Jesaja 58,1. Z5.698.2 Teilen

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