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Keinem Menschen steht das Richteramt über Gottes Wort zu
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Ein Brief an Dr. Paulson FG1.24 Teilen

14.Juni 1906 FG1.24 Teilen

Lieber Bruder, FG1.24 Teilen

Dein Brief erreichte mich während meines Aufenthaltes in Südkalifornien. Für einige Wochen wurden meine Zeit und meine Kraft durch die Beschäftigung mit Dingen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung unseres dortigen Gesundheitswerkes stehen, und der Niederschrift der Botschaften, die mir hinsichtlich des Erdbebens und seiner Lehren gegeben wurden, beansprucht. FG1.24.1 Teilen

Nun aber muss ich die Briefe beantworten, die ich von Dir und anderen erhalten habe. In Deinem Brief sprichst Du davon, dass man Dich schon früh dazu erzogen hat, unbedingtes Vertrauen in die Zeugnisse zu haben, und führst aus: „Ich wurde zu der Schlußfolgerung und dem felsenfesten Glauben geführt, dass jedes Wort, welches Du jemals privat oder öffentlich gesprochen hast, und jeder Brief, den Du, unter welchen Umständen auch immer, geschrieben hast, ebenso inspiriert waren wie die Zehn Gebote.“ FG1.24.2 Teilen

Mein Bruder, Du hast meine Schriften mit Sorgfalt studiert, aber Du hast nie gefunden, dass ich jemals einen solchen Anspruch erhoben hätte, noch wirst Du finden, dass die Pioniere unseres Werkes zu irgendeiner Zeit diesen Anspruch erhoben haben. FG1.24.3 Teilen

In meiner Einführung zu Der große Kampf kannst Du meine unmißverständliche Aussage hinsichtlich der Zehn Gebote und der Bibel nachlesen, die Dir helfen sollte, in dieser Frage zu einem korrekten Verständnis zu kommen. Hier ist sie: FG1.24.4 Teilen

„Die Bibel bezeichnet Gott als ihren Urheber, doch sie wurde von Menschenhand geschrieben und zeigt auch in dem verschiedenartigen Stil ihrer einzelnen Bücher die wesenseigenen Züge der jeweiligen Verfasser. Ihre offenbarten Wahrheiten sind alle von Gott eingegeben (2.Timotheus 3,16), werden aber in menschlichen Worten ausgedrückt. Der Unendliche hat durch seinen Heiligen Geist den Verstand und das Herz seiner Diener erleuchtet. Er hat Träume und Gesichte, Symbole und Bilder gegeben, und alle, denen die Wahrheit auf diese Weise offenbart wurde, haben die Gedanken mit ihren Worten zum Ausdruck gebracht. FG1.24.5 Teilen

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In verschiedenen Zeitaltern von Menschen geschrieben, die ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrem Beruf, ihren geistigen und geistlichen Fähigkeiten nach sehr ungleich waren, sind die Bücher der Heiligen Schrift nicht nur besonders unterschiedlich in ihrem Stil, sondern auch mannigfaltig in der Art des dargebotenen Stoffes. Die verschiedenen Schreiber bedienen sich verschiedener Ausdrucksweisen-, oft wird die gleiche Wahrheit von dem einen nachdrücklicher betont als von dem andern. Und wo mehrere Schreiber denselben Fall unter verschiedenen Gesichtspunkten und Beziehungen betrachten, mag der oberflächliche, nachlässige oder vorurteilsvolle Leser da Ungereimtheiten oder Widersprüche sehen, wo der nachdenkende, gottesfürchtige Forscher mit klarer Einsicht die zugrunde liegende Übereinstimmung erblickt. FG1.25.2 Teilen

Da verschiedene Persönlichkeiten die Wahrheit dargelegt haben, sehen wir sie auch unter verschiedenen Gesichtspunkten. Der eine Schreiber zeigt sich von der einen Seite des Gegenstandes stärker beeindruckt; er erfaßt die Dinge, die mit seiner Erfahrung oder mit seinem Verständnis und seiner Vorstellung übereinstimmen. Ein zweiter nimmt sie unter einem andern Blickwinkel auf, aber jeder stellt unter der Leitung des Geistes Gottes das dar, was sein Gemüt am stärksten beeindruckte. So hat man in jedem eine bestimmte Seite der Wahrheit und doch eine vollkommene Übereinstimmung in allem. Die auf diese Weise offenbarten Wahrheiten verbinden sich zu einem vollkommenen Ganzen, das den Bedürfnissen der Menschen in allen Verhältnissen und Erfahrungen des Lebens angepaßt ist. FG1.25.3 Teilen

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Es war Gottes Wille, der Welt die Wahrheit durch menschliche Werkzeuge mitzuteilen. Er selbst hat durch seinen Heiligen Geist die Menschen befähigt, diese Aufgabe durchzuführen. Was zu reden oder zu schreiben war, zu dieser Auswahl hat er die Gedanken geleitet. Der Schatz war irdischen Gefäßen anvertraut worden, aber nichtsdestoweniger ist er vom Himmel. Das Zeugnis wird mit Hilfe unvollkommener menschlicher Worte mitgeteilt und ist dennoch das Zeugnis Gottes. Das gehorsame, gläubige Gotteskind sieht darin die Herrlichkeit einer göttlichen Macht voller Gnade und Wahrheit.“ Der große Kampf 7-9. FG1.26.1 Teilen

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