Portrait von Ellen White
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Die verführerische Macht des Irrtums
Die verführerische Macht des Irrtums
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Irrtum und Unglaube haben etwas Verwirrendes und Verführerisches an sich. Es ist eben sehr viel leichter, als Entschuldigung dafür, dass wir vom richtigen Weg abweichen, in Frage zu stellen, zu zweifeln und Unglauben zu hegen, als uns durch den Glauben an die Wahrheit und durch Gehorsam verändern zu lassen. FG1.47.2 Teilen

Wenn aber jemand unter bessere Einflüsse gerät und dadurch in ihm der Wunsch geweckt wird, umzukehren, dann sieht er sich im Netz Satans verstrickt wie eine Fliege im Spinnennetz. Es scheint ihm ein so hoffnungsloses Unterfangen zu sein, sich aus der Falle des listigen Feindes zu befreien, dass es ihm selten gelingt. FG1.47.3 Teilen

Wenn jemand erst einmal zugegeben hat, dass er an den Zeugnissen des Geistes Gottes zweifelt oder gar nicht an sie glaubt, dann ist die Versuchung groß, an dieser einmal geäußerten Meinung festzuhalten. Seine Theorien und Vorstellungen umwölken seinen Verstand und lassen keinen Funken eines Beweises zugunsten der Wahrheit durchdringen. Zweifel, genährt durch Unwissenheit, Stolz oder bestimmte Lieblingssünden, werden zu immer stärkeren Fesseln, die sich kaum zerreißen lassen. Nur Christus allein kann die Kraft schenken, die nötig ist, diese Fesseln zu sprengen. FG1.47.4 Teilen

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Die Zeugnisse des Geistes Gottes sind uns gegeben, damit Menschen auf Gottes Wort hingewiesen werden, denn es wird viel zu wenig beachtet. Wer jedoch nicht auf sie hört, der läßt den Heiligen Geist nicht an sich heran. Welche Möglichkeiten bleiben Gott dann noch, um die Irrenden zu erreichen und ihnen zu zeigen, wie es wirklich um sie steht? FG1.48.1 Teilen

Die Gemeinden, die dem Zweifel an den Zeugnissen Vorschub geleistet haben, stehen auf schwachen, unsicheren Beinen. Einige Prediger tun alles, um Menschen für sich zu gewinnen. Wenn dann versucht wird, sie auf ihre Fehler hinzuweisen, dann ziehen sie sich auf ihre Unabhängigkeit zurück und sagen: „Meine Gemeinde weiß meine Arbeit zu schätzen.“ FG1.48.2 Teilen

Jesus sagte: „Wer Böses tut, der haßt das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.“ Johannes 3,20. Ähnliches trifft auf viele Menschen auch heute zu. In den Zeugnissen werden genau die Sünden aufgezählt, die sie begangen haben; deshalb wollen sie sie nicht lesen. So mancher ist von Jugend auf durch die Zeugnisse gewarnt und zurechtgewiesen worden. Hat er aber darauf gehört? Hat er sich geändert? Absolut nicht. Immer noch begeht er die gleichen Sünden. Immer noch weist sein Charakter die gleichen Schwächen auf. Das stört das Werk des Herrn und hat einen negativen Einfluß auf die Gemeinden. Dinge, die der Herr tun möchte, um seine Gemeinden auf den richtigen Weg zu führen, können nicht getan werden, denn einzelne Glieder — insbesondere Leiter der Gemeinde — lassen sich nicht zurechtweisen. FG1.48.3 Teilen

So mancher behauptet, er akzeptiere die Zeugnisse, aber sie haben keinen Einfluß auf sein Leben und seinen Charakter. Immer wieder gibt er seinen Fehlern nach, und sie werden dadurch stärker und stärker. Obwohl er oft getadelt wird, beachtet er den Tadel nicht. Schließlich verliert er jegliche Selbstbeherrschung und gewöhnt sich mehr und mehr daran, Unrecht zu tun. Wenn er dann überarbeitet oder geschwächt ist, hat er nicht mehr die moralische Kraft, mit den Charakterschwächen fertig zu werden, die zu überwinden er versäumt hat. Sie werden zu seinen stärksten Eigenschaften und beherrschen ihn völlig. Frage ihn aber in dieser Situation: „Hat Gott dich denn nicht in den Zeugnissen auf diese Charakterfehler hingewiesen?“ Er wird antworten: „Ja, mir wurde geschrieben, dass ich mich in diesen Dingen falsch verhielte.“ — „Und warum hast du deine falschen Gewohnheiten dann nicht aufgegeben?“ — „Ich dachte, der Schreiber der Botschaft müsse sich irren. Was ich einsehen konnte, habe ich akzeptiert. Bei dem, was ich nicht einsehen konnte, sagte ich mir jedoch, das müsse sich derjenige ausgedacht haben, der mir die Botschaft überbrachte. Deshalb habe ich diesen Tadel nicht ernst genommen.“ FG1.48.4 Teilen

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In manchen Fällen haben genau die Charakterschwächen, die Gott seinen Dienern zeigen wollte, damit sie sich ändern, diesen Menschen das Leben gekostet, nur weil sie ihre Fehler nicht einsehen wollten. Dabei hätten sie leben können, um anderen den Weg zu zeigen. Gott wollte, dass sie leben. Er unterwies sie in Gerechtigkeit. Er wollte ihre körperlichen und geistigen Kräfte bewahren, damit sie gute Arbeit für ihn leisten könnten. Hätten sie auf Gottes Rat gehört und sich so geändert, wie Gott es wollte, so hätten sie fähige Mitarbeiter im Dienst an der Wahrheit sein können. Unsere Gemeinde hätte ihnen ihre Liebe und ihr Vertrauen entgegengebracht. Aber jetzt sind sie tot, weil sie nicht einsahen, dass Gott sie besser kannte als sie sich selbst. Seine Gedanken waren nicht ihre Gedanken, seine Wege nicht ihre Wege. Voreingenommen, wie sie waren, haben sie dem Werk ihren Stempel aufgedrückt, wo immer sie arbeiteten. Die Gemeinden, die unter ihrer Leitung standen, sind sehr geschwächt worden. FG1.49.1 Teilen

Gott weist Menschen zurecht, weil er sie liebt. Er möchte ihnen seine Kraft schenken. Er möchte, dass sie ein ausgewogenes Denken und einen guten Charakter vorweisen. Dann werden sie ein Vorbild für die Gemeinde sein und diese durch Wort und Tat dem Himmel näher bringen. Dann werden sie Gott einen heiligen Tempel errichten. Manuskript 1, 1883. FG1.49.2 Teilen

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