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Der Zweck des Zeremonialgesetzes
Der Zweck des Zeremonialgesetzes
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Hätte Adam nicht Gottes Gesetz übertreten, wäre das Zeremonialgesetz niemals eingesetzt worden. Adam wurde als erstem das Evangelium der Guten Nachricht übergeben, verbunden mit der Ankündigung, dass der Same des Weibes der Schlange den Kopf zertreten sollte; dies wurde an die nachfolgenden Generationen überliefert, an Noah, Abraham und Moses. Christus selbst vermittelte Adam und Eva die Kenntnis von Gottes Gesetz und dem Erlösungsplan. Sorgfältig bewahrten sie diese wichtige Lehre und gaben sie durch mündliche Überlieferung an ihre Kinder und Kindeskinder weiter. Auf diese Weise blieb das Wissen um Gottes Gesetz erhalten. FG1.243.2 Teilen

Zu jener Zeit wurden die Menschen fast tausend Jahre alt, und es kamen Engel mit direkt von Christus stammenden Anweisungen zu ihnen. Man begann allmählich, einen Gottesdienst, der mit dem Opferdienst verbunden war, einzuführen, und diejenigen, die Gott fürchteten, bekannten ihre Sünden vor ihm und freuten sich in Dankbarkeit und heiligem Vertrauen auf das Kommen des Morgensterns, der die gefallenen Söhne Adams durch Reue Gott gegenüber und durch den Glauben an unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus zum Himmel führen sollte. Somit wurde bei jedem Opfer das Evangelium verkündet; und alles, was die Gläubigen in Angriff nahmen, ließ immer mehr ihren Glauben an den kommenden Retter erkennen. Jesus sagte zu den Juden: „Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“ Johannes 5,46.47. FG1.243.3 Teilen

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Dennoch war es Adam nicht möglich, durch sein Beispiel und seine Unterweisung die Welle des Leides aufzuhalten, die er durch seine Übertretung über die Menschen gebracht hatte. Unglaube machte sich in den Herzen der Menschen breit. Adams Kinder zeigen das früheste Beispiel für zwei verschiedene Richtungen, die die Menschen hinsichtlich der Forderungen Gottes einschlugen. Abel sah Christus in den symbolischen Handlungen des Opferdienstes. Kain glaubte nicht an die Notwendigkeit von Opfern; er weigerte sich zu begreifen, dass Christus durch das getötete Lamm symbolisiert wurde. Das Blut der Tiere schien ihm bedeutungslos. Kain war das Evangelium genauso gepredigt worden wie seinem Bruder; doch für ihn war es ein „Geruch des Todes zum Tode“, da er in dem Blut des Opferlammes nicht Jesus Christus, das einzige Mittel zur Rettung der Menschheit, erkennen wollte. FG1.244.1 Teilen

Unser Erlöser erfüllte in seinem Leben und durch seinen Tod alle Prophezeiungen, die auf ihn hinwiesen, und stellte somit den wesentlichen Inhalt aller Symbole und Schattenbilder dar. Er hielt das Moralgesetz und erhöhte es dadurch, dass er als Vertreter der Menschen dessen Forderungen erfüllte. Jene aus dem Volk Israel, die sich dem Herrn zuwandten und Christus als die Verkörperung all dessen annahmen, worauf die symbolischen Opferdienste hinwiesen, begriffen auch, warum manches abgeschafft werden musste. Die Unverständlichkeit, die das jüdische System wie ein Schleier bedeckte, war für sie wie der Schleier, der den Glanz auf dem Gesicht Moses bedeckte. Die Herrlichkeit auf dem Gesicht Moses war die Spiegelung jenes Lichts, das Christus zum Segen der Menschen in die Welt bringen sollte. FG1.244.2 Teilen

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Als Mose mit Gott auf dem Berg war, wurde ihm der Erlösungsplan, ausgehend von Adams Fall, auf die eindrucksvollste Art und Weise offenbart. Von da an wußte er, dass genau jener Engel, der die Kinder Israel bei ihren Wanderungen anführte, im Fleisch offenbart werden sollte. Gottes lieber Sohn, der eins war mit dem Vater, sollte alle Menschen, die an ihn glauben und ihm vertrauen würden, mit Gott vereinen. Mose erkannte die wahre Bedeutung des Opferdienstes. Christus führte Mose in den Plan des Evangeliums ein, und durch Christus ließ die Herrlichkeit des Evangeliums das Angesicht Moses so hell erstrahlen, dass ihn das Volk nicht ansehen konnte. FG1.245.1 Teilen

Mose selbst war sich der strahlenden Herrlichkeit auf seinem Gesicht nicht Bewußt; er wußte nicht, warum die Kinder Israel vor ihm flohen, als er sich ihnen näherte. Er rief sie zu sich, aber sie wagten nicht, jenes erleuchtete Gesicht anzusehen. Als Mose begriff, dass die Menschen sein Gesicht wegen seiner Herrlichkeit einfach nicht ansehen konnten, bedeckte er es mit einem Schleier. Der Glanz, der sich auf dem Gesicht Moses widerspiegelte, war für die Kinder Israel äußerst schmerzhaft, weil sie Gottes Gesetz übertreten hatten. Dies ist ein Bild für die Gefühle jener, die Gottes Gesetz mit Füßen treten. Sie wünschen sich sehnlichst, diesem durchdringenden Licht zu entfliehen, das dem Übertreter als eine Qual, dem Gerechten hingegen als heilig, gerecht und gut erscheint. Nur wer die rechte Einstellung gegenüber dem Gesetz Gottes hat, vermag die Bedeutung des Opfers Christi richtig einzuschätzen. FG1.245.2 Teilen

Jene, die der Meinung sind, im Alten Bund hätte es keinen Erlöser gegeben, haben — genauso wie die Juden, die Jesus ablehnten — einen dunklen Schleier über ihrem Verstand. Die Juden bekundeten ihren Glauben an einen kommenden Messias durch den Opferdienst, der ein Hinweis auf Christus war. Doch als Jesus kam, alle Prophezeiungen hinsichtlich des versprochenen Messias erfüllte und Werke tat, die ihn als den Sohn Gottes auswiesen, lehnten sie ihn ab und weigerten sich, die einfachsten Beweise seines wahren Charakters anzunehmen. Die christliche Kirche aber, die scheinbar einen großen Glauben an Christus bekennt, zeigt durch die Verachtung des jüdischen Systems, dass sie im Grunde Christus ablehnt, der der Begründer der gesamten jüdischen Ordnung war. FG1.245.3 Teilen

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Man fragt sich, wie es mit dem Gesetz im Galaterbrief aussieht. Welches Gesetz ist der Zuchtmeister, der uns zu Christus führt? Ich antworte darauf: Beide — das Zeremonial- und das Sittengesetz. FG1.246.1 Teilen

Christus war die Grundlage der gesamten jüdischen Heilsordnung. Der Tod Abels war die Folge davon, dass Kain sich weigerte, den Plan Gottes in der Schule des Gehorsams anzunehmen. Er lehnte es ab, sich vom Blut Christi erlösen zu lassen, wofür die Schuldopfer, die auf Christus hinwiesen, ein Symbol waren. Kain lehnte das blutige Opfer ab, das ein Bild für das Vergießen des Blutes Christi für die ganze Welt darstellte. Die Zeremonie war von Gott eingesetzt worden, und Christus wurde zur Grundlage des ganzen Systems. Dies ist der Anfang des Wirkens des Gesetzes als Zuchtmeister, um den sündigen Menschen Christus als Grundlage der gesamten jüdischen Heilsordnung nahezubringen. FG1.246.2 Teilen

Alle, die einen Dienst in Verbindung mit dem Heiligtum verrichteten, wurden ständig über die Mittlerrolle Christi für das Menschengeschlecht unterrichtet. Mit diesem Dienst war beabsichtigt, in jedem Herz die Liebe zu Gottes Gesetz als dem Gesetz seiner Herrschaft zu wecken. Das Schuldopfer sollte eine praktische Lektion der Liebe Gottes sein, die sich in Christus offenbart: in dem leidenden, sterbenden Opfer, das die Sünden auf sich nahm, deren sich die Menschen schuldig gemacht hatten; der Unschuldige, der für uns zur Sünde gemacht wurde. FG1.246.3 Teilen

Beim Nachdenken über dieses große Thema der Erlösung erkennen wir das Werk Christi. Nicht nur die versprochene Gabe des Geistes, sondern auch Natur und Wesen dieses Opfers und dieses Mittlerdienst sollte in unseren Herzen erhabene, heilige und edle Vorstellungen vom Gesetz Gottes wecken, das seinen Anspruch auf jeden Menschen erhebt. Die Übertretung jenes Gesetzes mit jener geringen Tat — ein Essen von der verbotenen Frucht — brachte die Folgen des Ungehorsams gegenüber dem heiligen Gesetz Gottes auf Mensch und Erde. Die Art des Mittlerdienstes sollte die Menschen für immer davon abhalten, auch nur die geringste Tat des Ungehorsams gegenüber Gottes Anforderungen zu begehen. FG1.246.4 Teilen

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Es sollte ein klares Verständnis davon bestehen, worin Sünde besteht, und wir sollten auch nicht den geringsten Schritt tun, um die Grenze zwischen Gehorsam und Ungehorsam zu überschreiten. FG1.247.1 Teilen

Gott möchte, dass jedes seiner Geschöpfe die große Tat des ewigen Sohnes Gottes begreift, der sein Leben zur Erlösung der Welt einsetzte. „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.“ 1.Johannes 3,1. FG1.247.2 Teilen

Wenn ein Sünder in Christus die unendliche und selbstlose Liebe und Güte verkörpert sieht, dann wird in seinem Herzen eine dankbare Neigung geweckt, dahin zu folgen, wohin Christus ihn zieht. Manuskript 87, 1900. FG1.247.3 Teilen

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