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Eine Beschreibung des Charakters Christi
Eine Beschreibung des Charakters Christi
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Paulus stellte weder das Sitten- noch das Zeremonialgesetz so dar, wie es Prediger in unserer Zeit zu tun wagen. Manche hegen eine solche Abneigung gegen das Gesetz Gottes, dass sie sich besondere Mühe geben, es zu kritisieren und anzuprangern. Auf diese Weise schätzen sie die Majestät und Herrlichkeit Gottes gering und strafen sie mit Verachtung. FG1.253.3 Teilen

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Das Sittengesetz war niemals ein Gleichnis oder Sinnbild. Es existierte schon vor Schaffung des Menschen und wird so lange bestehen bleiben, wie Gottes Thron steht. Gott konnte nicht eine Vorschrift seines Gesetzes ändern, um den Menschen zu retten; denn das Gesetz ist die Grundlage seiner Herrschaft. Es ist unveränderlich, unermeßlich und ewig. Damit der Mensch gerettet werden konnte und zugleich die Hochachtung vor dem Gesetz erhalten blieb, war es nötig, dass sich der Sohn Gottes als Schuldopfer für die Sünden anbot. Er, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde. Er starb für uns auf Golgatha. Sein Tod beweist die Liebe Gottes zu den Menschen und gleichzeitig die Unveränderbarkeit seines Gesetzes. FG1.254.1 Teilen

In der Bergpredigt stellte Christus ausdrücklich fest: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.“ Matthäus 5,17.18. FG1.254.2 Teilen

Christus ertrug den Fluch des Gesetzes, er erduldete die Strafe und brachte den Plan zum Abschluß, durch den die Menschen in die Lage versetzt wurden, Gottes Gesetz zu halten und durch die Verdienste des Erlösers angenommen zu werden; durch sein Opfer wurde zugleich das Gesetz verherrlicht. Dann konnten diejenigen, die verstanden, was abgetan worden war, die Herrlichkeit dessen sehen, was nicht abgeschafft werden kann: Gottes Gesetz der Zehn Gebote, sein Maßstab der Gerechtigkeit. FG1.254.3 Teilen

„Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern vor dem Herrn, der der Geist ist.“ 2.Korinther 3,18. Christus ist der Anwalt der Sünder. Alle, die sein Evangelium annehmen, sehen ihn mit unverhülltem Gesicht. Sie sehen den Zusammenhang von seiner Sendung und dem Gesetz, und sie erkennen die Weisheit und Herrlichkeit Gottes, wie sie im Erlöser offenbart wird. Die Herrlichkeit Christi wird im Gesetz sichtbar; es ist eine Umschreibung seines Charakters. Und seine umwandelnde Kraft wird in der Seele spürbar, bis die Menschen ihm gleich werden. Sie werden Teilhaber an der göttlichen Natur und werden ihrem Erlöser immer ähnlicher, indem sie mehr und mehr mit dem Willen Gottes übereinstimmen, bis sie Vollkommenheit erreichen. FG1.254.4 Teilen

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Das Gesetz und das Evangelium stehen völlig in Einklang. Eines unterstützt das andere. Mit Vollmacht redet uns das Gesetz ins Gewissen, so dass der Sünder spürt, dass er Christus zur Versöhnung seiner Sünden braucht. Das Evangelium anerkennt die Macht und Unveränderlichkeit des Gesetzes. Bei Paulus heißt es: „Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz.“ Römer 7,7. Das vom Gesetz hervorgerufene Bewußtsein der Sünde treibt den Sünder zum Erlöser. In seiner Not kann er auf das mächtige Argument verweisen, das das Kreuz von Golgatha für ihn bedeutet. Er kann die Gerechtigkeit Christi in Anspruch nehmen; denn sie wird jedem reuigen Sünder zuteil. Gott hat versprochen: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Johannes 6,37. „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ 1.Johannes 1,9. FG1.255.1 Teilen

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MENSCHWERDUNG — DAS WESEN CHRISTI FG1.256 Teilen

Es ist für jeden Menschen, der mit Verstandeskraft begabt ist, entscheidend, dass er sein Verhältnis zu Gott versteht. In unseren Schulen wird das Werk der Erlösung nicht sorgfältig genug studiert. Viele Studenten haben kein klares Verständnis davon, was der Erlösungsplan bedeutet. Gott hat uns sein Wort als Pfand gegeben. Er, der von unserer Schwachheit angerührt ist, lädt uns ein: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28-30. FG1.256.1 Teilen

Liebe Studenten, ihr seid nur sicher, wenn ihr euch völlig Gott unterordnet, gehorsam seid und euch mit Christus verbindet. Das Joch ist leicht; denn Christus trägt die Last. Wenn ihr die Last des Kreuzes auf euch nehmt, wird sie leicht werden, und dieses Kreuz ist für euch ein Pfand des ewigen Lebens. Jeder kann Christus freudig nachfolgen und bei jedem Schritt bezeugen: „Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Huld macht mich groß.“ 2.Samuel 22,36. Auf unserem Weg zum Himmel müssen wir Gottes Wort als unser Lehrbuch nehmen. Täglich müssen wir unsere Lektion in den von Gott inspirierten Worten lesen. FG1.256.2 Teilen

Der Apostel Paulus schreibt: „Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist.“ Philipper 2,5-11. FG1.256.3 Teilen

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Die Erniedrigung des Menschen Jesus Christus ist für den menschlichen Verstand nicht zu begreifen. Doch seine Göttlichkeit und seine Existenz, ehe die Welt erschaffen wurde, kann von allen, die dem Wort Gottes glauben, nicht in Zweifel gezogen werden. Der Apostel Paulus spricht von dem Mittler, dem eingeborenen Sohn Gottes, der in der Herrlichkeit Gott war, der Herr der himmlischen Heere. Als er seine Göttlichkeit mit dem menschlichen Gewand umgab, nahm er die Gestalt eines Knechtes an. Jesaja verkündete: „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.“ Jesaja 9,5.6. FG1.257.1 Teilen

Christus zeigte seine Demut, indem er zum Erstaunen aller himmlischen Wesen einwilligte, Mensch zu werden. Die Einwilligung zur Menschwerdung wäre keine Erniedrigung, wenn Christus nicht den hohen Rang vor seiner Geburt gehabt hätte. Wir müssen uns bewußtmachen, dass Christus sein Königsgewand, seine Königskrone und seine Herrschaft niederlegte und seine Göttlichkeit in menschliche Gestalt kleidete. So wollte er den Menschen dort begegnen, wo sie waren, und sie mit moralischer Kraft ausstatten, damit sie Söhne und Töchter Gottes werden können. Um die Menschen zu erlösen, wurde Christus gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. FG1.257.2 Teilen

Das Menschsein des Sohnes Gottes bedeutet uns alles. Es ist die goldene Kette, die uns an Christus und damit an Gott bindet. Darüber sollten wir gründlich nachdenken. Christus war ein wirklicher Mensch. Es war ein Beweis seiner Demut, dass er Mensch wurde. Doch er war Gott in menschlicher Gestalt. Wenn wir darüber nachdenken, ist es gut, wenn wir die Worte beachten, die Christus zu Mose aus dem brennenden Busch gesprochen hat: „Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!“ 2.Mose 3,5. FG1.257.3 Teilen

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Wenn wir uns damit (mit dieser Demut) eingehend befassen wollen, müssen wir die Bereitschaft eines Lernenden und ein reuevolles Herz haben. Die Beschäftigung mit der Menschwerdung Christi ist ein fruchtbares Feld, das den Suchenden belohnt, der tief nach verborgener Wahrheit gräbt. FG1.258.1 Teilen

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