Portrait von Ellen White
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Christus ließ sich auf die Versuchung nicht ein
Christus ließ sich auf die Versuchung nicht ein
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Jesus ließ sich nicht dazu herab, seinem Feind zu erklären, wieso er der Sohn Gottes sei und sich entsprechend zu verhalten habe. Satan machte ihn in beleidigender, höhnender Weise auf seine augenblickliche Schwäche und sein wenig anziehendes Äußeres im Vergleich zu seiner [Satans] eigenen Kraft und herrlichen Erscheinung aufmerksam. Er spottete, Christus sei ein trauriger Vertreter für die Engel, vielmehr noch für deren Oberbefehlshaber und anerkannten König am Hof des Himmels. Seine augenblickliche Verfassung zeige wohl, dass er von Gott und den Menschen verlassen sei. Er sagte, wenn Christus wirklich der Sohn Gottes, der Herrscher des Himmels sei, müsse er die gleiche Macht haben wie Gott, und dann könne er ihm dies beweisen, indem er ein Wunder wirke und den Stein zu seinen Füßen in Brot verwandle und seinen Hunger stille. Wenn Christus dies tun würde, so versprach Satan, würde er damit seinen Anspruch auf Überlegenheit aufgeben, der Streit zwischen ihm und Christus wäre dann für immer beigelegt. FG1.291.1 Teilen

Christus schien die abfälligen Bemerkungen Satans gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. Sie konnten ihn nicht dazu veranlassen, ihm einen Beweis seiner Macht zu geben. Demütig ertrug er die Beleidigungen, ohne sich zu wehren. Die Worte, die bei seiner Taufe aus dem Himmel erklangen, waren für ihn sehr wertvoll, denn sie waren die Bestätigung dafür, dass sein Vater einverstanden war mit dem Weg, den er eingeschlagen hatte, um stellvertretend für die Menschen als ihr Bürge den Erlösungsplan auszuführen. Der offene Himmel und der Geist Gottes in Form einer Taube waren die Zusicherungen des Vaters, dass er seine Macht im Himmel mit der seines Sohnes auf Erden vereinigen würde, um die Menschen aus der Gewalt Satans zu befreien, und dass Gott Christi Bemühen, die Erde mit dem Himmel, den sterblichen Menschen mit dem Ewigen zu verbinden, akzeptierte. FG1.291.2 Teilen

Diese Zeichen, die er von seinem Vater erhalten hatte, waren für den Sohn Gottes in seinem schweren Leid und der furchtbaren Auseinandersetzung mit dem Herrscher der Rebellen unendlich wichtig. Und weder in der Wildnis, als er die Prüfung Gottes bestand, noch zu irgendeinem Zeitpunkt während seines Dienstes auf Erden hatte er es nötig, Satan einen Beweis seiner Macht und Gottessohnschaft zu geben. Satan hatte ausreichend Gelegenheit, seine [Jesu] Überlegenheit zu erkennen. Seine mangelnde Bereitschaft, Christus die ihm zukommende Ehre zuzugestehen und sich in Demut ihm unterzuordnen, reifte heran zur Rebellion gegen Gott und schloß ihn für immer vom Himmel aus. FG1.291.3 Teilen

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In Jesu Mission auf Erden war nicht vorgesehen, dass er seine göttliche Macht zu seinem persönlichen Vorteil einsetzt, wie etwa zur Linderung seiner Leiden. Er hatte sie freiwillig auf sich genommen. Er hatte sich so weit erniedrigt, dass er die menschliche Natur annahm, und er musste alle Unannehmlichkeiten, Krankheiten und Anfechtungen der menschlichen Familie erdulden. Er durfte keine Wunder zum eigenen Vorteil wirken. Er war gekommen, um andere zu erlösen. Das Ziel seines Auftrags bestand darin, den Bedrängten und Unterdrückten Segen, Hoffnung und Leben zu bringen. Er musste die Nöte und Belastungen der leidenden Menschheit auf sich nehmen. FG1.292.1 Teilen

Obwohl Christus unter dem entsetzlich nagenden Hunger litt, widerstand er der Versuchung. Er entgegnete Satan mit einem Schriftwort, mit dem gleichen, das er Mose in die Wüste mitgegeben hatte, um es vor dem rebellierenden Volk Israel zu wiederholen, das — als die Nahrung knapp wurde — nach Fleisch gierte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ Matthäus 4,4. Durch diese Erklärung und durch sein Vorbild zeigte Christus den Menschen, dass der Hunger nach vergänglicher Nahrung nicht das größte Unglück war, was ihm widerfahren konnte. Satan schmeichelte sich bei unseren ersten Eltern [im Garten Eden] ein, indem er sagte, dass der Genuß der Frucht vom Baum der Erkenntnis, den ihnen Gott verboten hatte, für sie viel Gutes bewirken würde und dass sie sicherlich nicht des Todes sterben müßten — ganz im Gegenteil zu dem, was Gott ihnen angekündigt hatte. FG1.292.2 Teilen

„Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.“ 1.Mose 2,17. Wenn Adam gehorsam gewesen wäre, hätte er niemals Not, Leid oder Tod erfahren. FG1.292.3 Teilen

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Wenn die Menschen, die vor der Sintflut lebten, dem Wort Gottes gehorcht hätten, wären auch sie bewahrt worden und nicht in den Wassern der Flut umgekommen. Wenn die Israeliten den Worten Gottes gehorcht hätten, hätte er auf sie einen ganz besonderen Segen gelegt. Aber sie ließen sich immer wieder von ihrer Genußsucht und ihren Leidenschaften beeinflussen. Sie wollten Gottes Worten nicht gehorchen. Die Hingabe an ihren umprogrammierten Geschmackssinn verführte sie zu zahlreichen und schrecklichen Sünden. Wenn sie Gottes Erwartungen an die erste Stelle gerückt und ihre körperlichen Bedürfnisse als zweitrangig angesehen hätten, dabei im Glauben davon ausgegangen wären, dass Gott schon die rechte Nahrung für sie auswählen würde, hätte kein einziger von ihnen in der Wüste sterben müssen. Aus ihnen wäre ein geheiligtes, gesundes Volk im wunderbaren Land Kanaan geworden; kein Stamm hätte irgendwelche Schwächen aufgewiesen. FG1.293.1 Teilen

Der Erlöser der Welt wurde stellvertretend für die Menschheit zur Sünde. Christus nahm seine Macht als Sohn Gottes nicht in Anspruch. Er betrachtete sich als Mensch. Er musste als Mensch die Prüfung der Versuchung unter den schwierigsten Umständen auf sich nehmen und damit ein Beispiel für vollkommenes Vertrauen und Glauben setzen. Christus wußte, dass ihn sein himmlischer Vater mit Nahrung versorgen würde, wenn er es für richtig hielt. Und selbst wenn ihn der Hunger über alle Maßen quälte, würde er sich diese schwere Prüfung nie und nimmer vorzeitig erleichtern, indem er seine göttliche Kraft in Anspruch nahm. FG1.293.2 Teilen

Ein gefallener Mensch konnte, wenn er in Schwierigkeiten war, auch keine Wunder für sich selbst wirken, um sich von Not und Schmerzen zu erlösen oder um Siege über Feinde zu erringen. Es war immer Gottes Absicht, die Menschen genau zu prüfen, ihnen Gelegenheit zu geben, einen starken Charakter zu entwickeln und durch immer wieder auftretende Prüfungen ihren Glauben und ihr Vertrauen in seine Liebe und seine Kraft zu erproben. Das Leben Jesu war ein vollkommenes Beispiel. Er zeigte den Menschen immer durch sein Vorbild und seine Empfehlungen ihre Abhängigkeit von Gott und lehrte sie, dass sie allein auf ihn ihren Glauben und ihr festes Vertrauen richten sollten. FG1.293.3 Teilen

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Christus wußte, dass Satan von Anfang an ein Lügner war, und es erforderte eine große Selbstbeherrschung, den beleidigenden Vorschlägen dieses Betrügers zuzuhören und ihn nicht seiner dreisten Anmaßung wegen auf der Stelle zurechtzuweisen. Satan glaubte, den Sohn Gottes in eine Auseinandersetzung verwickeln zu können; und er hoffte, dass er ihn aufgrund seiner großen [körperlichen] Schwäche und seiner seelischen Qual übervorteilen könnte. Er wollte die Worte Jesu zu seinem Vorteil verdrehen und seine gefallenen Engel zu Hilfe rufen, um deren äußerste Macht zu benutzen, gegen ihn vorzugehen und ihn zu überwältigen. FG1.294.1 Teilen

Der Erlöser der Welt führte kein Streitgespräch mit Satan, der aus dem Himmel verbannt wurde, weil er nicht mehr wert war, dort zu leben. Er, dem es gelungen war, Engel Gottes gegen den Herrn aller Herren und gegen seinen Sohn, ihren geliebten Herrscher, aufzuwiegeln, war zu jeder Art Betrug fähig. Viertausend Jahre lang hatte er gegen die Herrschaft Gottes gekämpft und nichts eingebüßt, weder an seiner Begabung noch an Macht zu verführen und zu betrügen. FG1.294.2 Teilen

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