Portrait von Ellen White
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Die verlockendste Versuchung
Die verlockendste Versuchung
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Die letzte Versuchung war am verlockendsten. Satan wußte, dass das Leben Christi von Sorgen, Entbehrung und Kampf geprägt sein würde. Und er hoffte, daraus einen Vorteil ziehen zu können. Er wollte Christus unbedingt verführen, seine Reinheit aufzugeben. Bei dieser letzten Versuchung setzte er alle seine Kräfte ein, denn sie würde entscheiden, wer den Sieg davontragen würde. Er beanspruchte die Welt als sein Herrschaftsgebiet. Und er war der Herrscher, der sein Reich zwischen Himmel und Erde hat. Er trug Jesus auf den Gipfel eines besonders hohen Berges, zeigte ihm in einer allumfassenden Schau alle Reiche der Welt, die schon so lange unter seiner Herrschaft standen, und bot sie Jesus als ein großartiges Geschenk an. Er erklärte Christus, er könne alle Reiche dieser Welt in Besitz nehmen, ohne dafür Leid oder Gefahren auf sich nehmen zu müssen. Satan versprach, seine Macht und Autorität aufzugeben und Christus zum rechtmäßigen Herrscher zu machen, wenn dieser ihm dafür einen Gefallen tat. Als Gegengeschenk für die Reiche der Welt, die er Jesus an diesem Tage zeigte, verlangte er nur eins: Christus sollte ihn als den Überlegenen anerkennen und anbeten. FG1.301.4 Teilen

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Einen Augenblick schaute Jesus auf die Herrlichkeit, die sich vor ihm auftat. Dann aber wandte er sich ab und weigerte sich, dieses verwirrende Schauspiel länger zu betrachten. Er wollte seine Standfestigkeit und Reinheit nicht gefährden, indem er mit der Versuchung liebäugelte. Als Satan ihn zur Anbetung aufforderte, weckte er damit den göttlichen Unwillen Christi. Jesus konnte die gotteslästerliche Überheblichkeit Satans nicht länger dulden. Ja, er konnte ihm nicht einmal mehr erlauben, in seiner Nähe zu bleiben. An diesem Punkt setzte er seine göttliche Autorität ein und befahl Satan, ihn in Ruhe zu lassen: „Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben: ‚Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.‘“ Matthäus 4,10. In seinem Stolz und Hochmut hatte Satan sich selbst zum rechtmäßigen, bleibenden Herrn der Welt, zum Eigentümer all ihrer Reichtümer und Herrlichkeiten erklärt. Er verlangte, dass alle, die in der Welt lebten, ihn verehrten, geradeso als hätte er die Welt und alle Dinge darin geschaffen. Deshalb sagte er zu Christus: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.“ Lukas 4,6. Er bemühte sich, einen besonderen Vertrag mit Christus zu schließen. Alle seine Rechte wollte er sofort an Christus abtreten, wenn dieser bereit war, ihn anzubeten. FG1.302.1 Teilen

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Die Beleidigung des Schöpfers brachte Gottes Sohn so auf, dass er Satan einen strengen Verweis erteilte und ihn fortschickte. Satan hatte sich bei seiner ersten Versuchung eingebildet, seinen wahren Charakter und seine Ziele so gut kaschiert zu haben, dass Christus in ihm nicht den gefallenen Rebellenführer erkannte, den er besiegt und aus dem Himmel gejagt hatte. Als Christus ihn jetzt jedoch mit den Worten „Weg mit dir, Satan!“ fortschickte, wurde klar, dass er sofort durchschaut worden war. Trotz all seiner Verführungskünste hatte er beim Sohn Gottes keinen Erfolg gehabt. Satan wußte: Wenn Jesus tatsächlich zur Erlösung der Menschen stürbe, dann würde er selbst nach einer bestimmten Zeit seine Macht verlieren und vernichtet werden. Deshalb hatte er sich einen Plan zurechtgelegt, die Vollendung des großen Werkes, das der Sohn Gottes begonnen hatte, nach Möglichkeit zu verhindern. Wenn der Erlösungsplan fehlschlug, dann war ihm das Reich sicher, auf das er Anspruch erhob. Er bildete sich ein, gegen den Gott des Himmels regieren zu können, wenn er mit seinem Plan Erfolg hatte. FG1.303.1 Teilen

Als Jesus den Himmel verließ und damit seine Macht und Herrlichkeit aufgab, triumphierte Satan. Er glaubte, jetzt habe er Macht über den Sohn Gottes. Die Versuchung des heiligen Paares in Eden war so leicht gelungen, dass er hoffte, mit seiner satanischen Schlauheit und Macht sogar den Sohn Gottes übertölpeln und auf diese Weise sein Leben und Reich retten zu können. Wenn es ihm gelang, Jesus dazu zu verführen, dem Willen des Vaters zuwiderzuhandeln, so wie es ihm bei Adam und Eva gelungen war, dann hatte er sein Ziel erreicht. FG1.303.2 Teilen

Die Zeit würde kommen, da Jesus die Leibeigenen Satans auslösen würde, indem er sein eigenen Leben hingab. Und dann, einige Zeit später, würden sich alle im Himmel und auf Erden ihm unterwerfen. Jesus blieb standhaft. Er entschied sich für ein Leben voller Leid und für einen schmachvollen Tod, so wie es ein Vater für ihn vorgesehen hatte, um als rechtmäßiger Herrscher die Reiche der Erde zu übernehmen, die ihm zum ewigen Eigentum übergeben werden sollten. Auch Satan wird ihm dann in die Hände fallen. Er wird getötet werden und weder Jesus noch die verherrlichten Heiligen jemals wieder behelligen können. FG1.303.3 Teilen

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