Portrait von Ellen White
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Der Versuchung entschieden widerstanden
Der Versuchung entschieden widerstanden
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Jesus sagte zu seinem listigen Feind: „Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.“ Matthäus 4,10. Satan hatte Christus aufgefordert, ihm seine Gottessohnschaft zu beweisen. Jetzt wurde ihm der Beweis zuteil, den er verlangt hatte. Dem göttlichen Befehl Christi musste er gehorchen — geschlagen und zum Schweigen gebracht. Er hatte nicht die Macht, sich dieser entschiedenen Abweisung zu widersetzen. Ohne auch nur noch ein Wort sagen zu können, musste er augenblicklich aufgeben und den Erlöser der Welt in Ruhe lassen. FG1.304.1 Teilen

Nun war Satan fort und der Kampf beendet. Unter schrecklichem Leid hatte Christus in der Wüste einen Sieg errungen, der genauso vollkommen war wie die Niederlage Adams. Eine Zeitlang stand er da, befreit von seinem mächtigen Gegner, allein, ohne seine Engelheere. FG1.304.2 Teilen

Nachdem Satan seine Versuchungen beendet hatte, ließ er Jesus für eine Weile in Ruhe. Der Feind war besiegt, aber der Kampf war lang und außerordentlich hart gewesen. Jetzt, wo er vorbei war, überfiel Christus die Erschöpfung, und er wurde ohnmächtig. Er fiel zu Boden, als wäre er dem Tode nahe. Himmlische Engel, die sich am Hofe des Himmels vor ihm verbeugt hatten, hatten mit großer, aber schmerzlicher Anteilnahme und voller Bestürzung beobachtet, wie ihr geliebter Herr sich einen furchtbaren Kampf mit Satan lieferte. Jetzt kamen sie, um ihm zu helfen. Sie brachten ihm zu essen und stärkten ihn, denn er lag da wie tot. Erstaunen und ehrfürchtige Scheu erfüllten sie, denn sie wußten, dass der Erlöser der Welt solch unaussprechliches Leid auf sich nahm, um die Menschheit zu erlösen. Er, der am himmlischen Hof auf einer Stufe mit Gott stand, lag vor ihnen: ausgezehrt und abgemagert, nachdem er beinahe sechs Wochen gefastet hatte. Allein und verlassen war er von dem Rebellenführer verfolgt worden, der aus dem Himmel verjagt worden war. Er hatte eine schwerere Prüfung bestehen müssen als je ein Mensch zuvor oder danach. Der Kampf mit der Macht der Finsternis war lang gewesen und hatte der menschlichen Natur Christi, schwach und leidend, wie er war, extrem viel abverlangt. Die Engel übermittelten ihm die Liebe und den Trost seines Vaters. Und sie versicherten ihm, dass der ganze Himmel über den vollkommenen Sieg juble, den er für die Menschen errungen hatte. FG1.304.3 Teilen

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Der Preis für die Erlösung der Menschheit wird erst dann völlig zu ermessen sein, wenn die Erlösten mit dem Erlöser vor dem Thron Gottes stehen werden. Dann werden sie den Wert des ewigen Lebens und die ewige Belohnung erst richtig zu schätzen wissen, und sie werden das Lied vom Sieg und vom unvergänglichen Triumph singen „mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Offenbarung 5,12.13. FG1.305.1 Teilen

Obwohl Satan trotz größter Anstrengung mit seinen stärksten Versuchungen gescheitert war, hatte er nicht die Hoffnung aufgegeben, später doch noch einen Erfolg verbuchen zu können. Er hoffte auf die Zeit, in der Christus seinen Dienst verrichten würde. Dann sollten sich genügend Gelegenheiten bieten, seine Macht und seine List gegen ihn auszuspielen. Satan legte sich einen Plan zurecht, wie er die Juden, das auserwählte Volk Gottes, blenden könnte, damit sie in Christus nicht den Retter der Welt erkannten. Er war sicher, sie mit Neid, Eifersucht und Haß gegen den Sohn Gottes erfüllen zu können. Dann würden sie ihn nicht akzeptieren und ihm statt dessen sein Erdenleben so schwer wie nur irgend möglich machen. FG1.305.2 Teilen

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CHRISTUS — SCHÖPFER UND HERR DES LEBENS FG1.306 Teilen

„Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“ 2.Korinther 4,6. FG1.306.1 Teilen

Vor dem Sündenfall verdunkelte nichts die klare Erkenntnis des ersten Menschenpaares über den Charakter Gottes. Es stimmte mit dem Willen Gottes völlig überein. Beide umhüllte das herrliche Licht Gottes. Der Herr suchte sie auf und unterwies sie anhand seiner Schöpfung. Die Natur war ihr Lehrbuch. Die sie im Garten Eden umgebende Natur wies sie auf die Existenz Gottes hin. Jeder Baum des Gartens redete zu ihnen. Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Kraft und Gottheit wurden durch seine Schöpfung klar erkannt. FG1.306.2 Teilen

Obwohl es zutrifft, dass Gott auf diese Weise in der Natur erkannt werden konnte, stimmt jedoch die Behauptung nicht, Adam und seine Nachkommen hätten auch nach dem Sündenfall eine volle Gotteserkenntnis durch die Natur erlangen können. Im Zustand seiner Unschuld konnte die Natur dem Menschen Erkenntnisse vermitteln, aber die Sünde brachte einen Fluch über die Natur und stellte sich zwischen die Natur und Gott. Wären Adam und Eva ihrem Schöpfer nie ungehorsam gewesen, wären sie auf dem geraden Weg geblieben, hätten sie Gott erkennen und verstehen können. Als sie jedoch der Stimme des Versuchers Gehör schenkten und gegen Gott sündigten, wich das Lichtgewand himmlischer Unschuld von ihnen. Indem sie ihr Unschuldsgewand verloren, umgaben sie sich mit dem dunklen Gewand der Unwissenheit über Gott. Das klare, vollkommene Licht, das sie bis dahin umgeben hatte, hatte alles, dem sie sich nahten, erleuchtet. Diesen himmlischen Lichtes jedoch beraubt, konnten die Nachkommen Adams den Charakter Gottes in den Werken seiner Schöpfung nicht länger erkennen. FG1.306.3 Teilen

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Die Natur, die wir heute betrachten, vermittelt uns nur eine vage Vorstellung von Edens Schönheit und Herrlichkeit, dennoch verkündet sie mit unmißverständlicher Stimme die Herrlichkeit Gottes. Obwohl die Erscheinungsformen der Natur durch den schädlichen Einfluß der Sünde entstellt sind, ist dennoch viel Schönes erhalten geblieben. Gott, allmächtig, groß an Güte, an Gnade und Liebe, hat die Erde erschaffen, und sogar noch in ihrem gefallenen Zustand vermittelt sie Wahrheiten hinsichtlich ihres genialen Meisters. In diesem Buch der Natur, das sich uns in den schönen duftenden Blumen mit ihren mannigfaltigen und zarten Farben öffnet, offenbart Gott uns einen unmißverständlichen Ausdruck seiner Liebe. Nach dem Fall Adams hätte Gott jede sich öffnende Knospe und jede blühende Blume vernichten oder ihnen den Duft, der auf unsere Sinne so wohltuend wirkt, nehmen können. An der durch den Fluch verderbten Erde, an den Dornen, den Disteln, den Stacheln und dem Unkraut können wir das Gesetz der Verlorenheit ablesen. Doch an den zarten Farben und Düften der Blumen können wir erkennen, dass Gott uns noch immer liebt, dass seine Gnade der Erde nicht völlig entzogen worden ist. FG1.307.1 Teilen

Die Natur ist erfüllt von geistlichen Lehren für uns Menschen. Die Blumen sterben nur, um zu neuem Leben zu erwachen. Dies enthält für uns eine Lehre über die Auferstehung. Allen, die Gott lieben, wird er im himmlischen Eden ein neues Leben schenken. Die Natur allein kann uns jedoch nicht die große und wunderbare Liebe Gottes vermitteln. Daher war die Natur nach dem Sündenfall nicht der einzige Lehrmeister der Menschen. Damit die Welt nicht in Finsternis, in ewiger geistlicher Nacht verbliebe, begegnete uns der Gott der Natur in Jesus Christus. Der Sohn Gottes kam als Offenbarung des Vaters in die Welt. Er war das „wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“. Johannes 1,9. In uns soll entstehen „die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi“. 2.Korinther 4,6. FG1.307.2 Teilen

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In der Person seines eingeborenen Sohnes hat sich der Gott des Himmels auf die Stufe der menschlichen Natur herabgelassen. Auf die Frage des Thomas sagte Jesus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen.“ Johannes 14,6-11. FG1.308.1 Teilen

Die schwierigste und demütigendste Lektion, die wir Menschen lernen müssen, besteht darin, dass es fruchtlos ist, sich auf menschliche Weisheit zu verlassen, und dass die eigenen Bemühungen, die Natur richtig zu deuten, mit Sicherheit scheitern werden. Die Sünde hat das Sehvermögen des Menschen verdunkelt, und aus sich heraus ist er nicht imstande, die Natur zu verstehen, ohne sie über Gott zu erheben. Er kann in ihr weder Gott erkennen noch Jesus Christus, den er gesandt hat. Er ist in der gleichen Lage wie die Athener, die ihre Altäre zur Verehrung der Natur errichteten. Mitten auf dem Areopag stehend, verkündete Paulus den Athenern die Majestät des lebendigen Gottes als Gegensatz zu ihrem Götzendienst. FG1.308.2 Teilen

Er sagte: „Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt. Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch läßt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.“ Apostelgeschichte 17,22-29. FG1.308.3 Teilen

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