Portrait von Ellen White
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Die Himmelfahrt Christi
Die Himmelfahrt Christi
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Das Werk des Erlösers war auf Erden beendet. Die Zeit für seine Rückkehr in seine himmlische Heimat war gekommen. „Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.“ Lukas 24,50.51. FG1.321.3 Teilen

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Während Christus seine Jünger segnet und gen Himmel auffährt, umgeben ihn die himmlischen Heerscharen wie eine Wolke. Christus führt die Menge der Auferstandenen mit sich. Er will die Erstlinge der Entschlafenen seinem Vater selbst zuführen als Beweis seines Sieges über Tod und Grab. An den Toren der Stadt Gottes erwartet eine unzählbare Engelschar seine Ankunft. Beim Näherkommen rufen die begleitenden Engel den am Tor Wartenden triumphierend zu: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ — FG1.322.1 Teilen

„Wer ist der König der Ehre?“ fragen die wartenden Engel. FG1.322.2 Teilen

„Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ FG1.322.3 Teilen

Wiederum fragen die wartenden Engel: „Wer ist der König der Ehre?“, und die begleitenden Engel antworten in melodischen Klängen: „Es ist der Herr Zebaoth, er ist der König der Ehre.“ Psalm 24,7-10. Dann öffnen sich die Tore der Stadt Gottes weit, und die Engelschar schreitet hindurch. FG1.322.4 Teilen

Dort steht der Thron umgeben vom Regenbogen der Verheißung. Dort befinden sich die Seraphim und Cherubim. Die Engel scharen sich um ihn, doch Christus läßt sie zurücktreten. Er begibt sich zu seinem Vater. In Erfüllung des alttestamentlichen Erntefestes verweist er als Trophäe auf die mit ihm Auferstandenen, die Stellvertreter der gefangenen Toten, die beim Schall der Posaune aus ihren Gräbern hervorgehen werden. Er nähert sich seinem Vater. Und wenn es im Himmel schon Freude gibt über einen Sünder, der Buße tut, und wenn der Vater schon über einen frohlockt, dann übersteigt diese Szene all unsere Vorstellungen. Christus sagt: Vater, es ist vollbracht. Ich habe deinen Willen ausgeführt, mein Gott. Ich habe das Werk der Erlösung vollendet. Wenn deiner Gerechtigkeit Genüge getan ist, will ich „dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast“. Johannes 17,24. Und die Stimme Gottes verkündet: Der Gerechtigkeit ist Genüge getan, Satan ist besiegt. „Gnade und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküßt.“ Psalm 85,11 (EB). Die Arme des Vaters umfangen den Sohn und seine Stimme erschallt: „Es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.“ Hebräer 1,6. FG1.322.5 Teilen

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CHRISTUS, DER UNSERE SÜNDEN TRÄGT FG1.324 Teilen

Adam fiel durch Ungehorsam. Er hatte das Gesetz Gottes gebrochen. Dadurch war die göttliche Regentschaft entehrt worden. Nun erforderte die Gerechtigkeit, dass die Strafe für die Übertretung bezahlt wurde. FG1.324.1 Teilen

Um die Menschheit vor dem ewigen Tod zu erretten, nahm es der Sohn Gottes freiwillig auf sich, die Strafe für den Ungehorsam zu tragen. Nur durch die Demütigung und die Erniedrigung des Prinzen des Himmels konnte die Schmach beseitigt und der Gerechtigkeit Genüge getan werden. Der Mensch konnte wieder in den Stand versetzt werden, den er durch seinen Ungehorsam verwirkt hatte. Einen anderen Weg gab es nicht. Niemals hätte es ausgereicht, wenn ein Engel auf diese Erde gekommen wäre, um den Boden zu betreten, auf dem Adam gestrauchelt und gefallen war. Auf diese Weise hätte kein einziger der Flecken, die durch die Sünde verursacht wurden, ausgelöscht werden können: dem Menschen wäre keine einzige Möglichkeit der Umkehr zuteil geworden. FG1.324.2 Teilen

Christus, in seiner Gottgleichheit der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters und „das Ebenbild seines Wesens“ (Hebräer 1,3), umhüllte seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit und kam auf diese Erde, um hier für Sünder zu leiden und zu sterben. Der eingeborene Sohn Gottes erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz. Indem er an seinem Leibe den Fluch der Sünde trug, machte er echtes Glück und Unsterblichkeit für jeden Menschen möglich. FG1.324.3 Teilen

Der Eine, den der ganze Himmel ehrte, kam in diese Welt, um sich in menschlicher Natur vor die ganze Menschheit zu stellen. Er bezeugte damit den gefallenen Engeln, aber auch den Bewohnern ungefallener Welten, dass es durch die göttliche Hilfe, die zur Verfügung steht, sehr wohl möglich sei, den Weg des Gehorsams gegenüber den Geboten Gottes zu gehen. Der Sohn Gottes starb für diejenigen, die von sich aus keinen Anspruch auf seine Liebe geltend machen konnten. Für uns erduldete er alles, was Satan gegen ihn vorbringen konnte. FG1.324.4 Teilen

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Wunderbar — fast zu wunderbar für das menschliche Begriffsvermögen — ist das Opfer, das der Erlöser für uns auf sich nahm. Es war bereits in der Vergangenheit in allen Einzelheiten des Heiligtumsdienstes, in all den Opferungen, die man dort im Tempel darbrachte, vorgeschattet worden. Alles verlangte nach diesem Opfer. Wenn wir uns vor Augen halten, dass Jesu Leiden notwendig waren, um unser ewiges Wohlergehen zu gewährleisten, so berührt dies unsere Herzen und läßt sie in dankbarer Liebe schmelzen. Er verpflichtete sich, unsere Erlösung in einer Weise zu vollenden, die nicht nur den Forderungen der Gerechtigkeit Gottes entsprach, sondern auch der Erhabenheit und Heiligkeit seines Gesetzes gerecht wurde. FG1.325.1 Teilen

Außer dem Einen, der vom Vater kam, hätte niemand ein Opfer darbringen können, das wirkungsvoll genug gewesen wäre, alle diejenigen zu reinigen — seien sie auch noch so sündig und verkommen —, die ihn, den Heiland, als ihr Sühnopfer annehmen und dem Gesetz des Himmels Gehorsam leisten würden. Kein Geringerer als er hatte es fertiggebracht, den Menschen wieder in die Gunst Gottes einzusetzen. FG1.325.2 Teilen

Welches Recht hatte Christus, die Gefangenen aus der Hand des Feindes zu reißen? Es war das Recht dessen, der ein Opfer dargebracht hatte, das den Prinzipien der Gerechtigkeit, nach welchen das Königreich des Himmels regiert wird, entsprach. Er war als der Erlöser eines verlorenen Geschlechtes auf diese Erde gekommen, um den listigen Feind zu besiegen und durch sein unerschrockenes, unerschütterliches Eintreten für das Recht alle diejenigen zu erretten, die ihn als ihren Heiland annehmen würden. Am Kreuz von Golgatha zahlte er den Sühnepreis für das Menschengeschlecht. Dadurch erwarb er sich das Recht, die Gefangenen aus der Gewalt des großen Verführers zu befreien, der durch eine Lüge, die gegen die Regierung Gottes gerichtet war, den Fall des Menschen verursacht und damit endgültig jeglichen Anspruch verloren hatte, als treuer Untertan des ewigen Königreiches Gottes bezeichnet zu werden. FG1.325.3 Teilen

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Unser Heiland bezahlte das Lösegeld für uns. Niemand braucht mehr von Satan versklavt zu werden. Christus steht vor uns als unser mächtiger Helfer. „Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.“ Hebräer 2,17.18. FG1.326.1 Teilen

„Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben ... Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, ... voller Gnade und Wahrheit ... Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Johannes 1,11-16. FG1.326.2 Teilen

Wer in die Familie Gottes aufgenommen wird, der wird durch seinen Geist verändert werden. Selbstsucht und übersteigerte Eigenliebe sind nun umgewandelt in Selbstverleugnung und alles beherrschende Liebe zu Gott. Niemand erbt Heiligkeit als ein selbstverständliches Geburtsrecht; man kann auch nicht durch die Anwendung bestimmter Methoden — mag man auch noch so viele davon ersinnen — zu echter Treue Gott gegenüber gelangen. „Ohne mich“, sagt Christus, „könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5. Die menschliche Gerechtigkeit gleicht einem „unflätigen Kleid“. Mit Gott jedoch sind alle Dinge möglich. In der Kraft des Erlösers kann der schwache, irrende Mensch mehr als ein Überwinder des Bösen werden, das ihn ständig umgibt. FG1.326.3 Teilen

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Indem er seinen eingeborenen Sohn gab, damit er für Sünder sterbe, stellte Gott seine unvergleichliche Liebe zu den gefallenen Menschen unter Beweis. Von daher vertrauen wir dem Schriftwort, das da sagt: „Gott ist Liebe.“ 1.Johannes 4,8. Und doch haben viele gerade dieses Wort in ungehöriger Weise verdreht und sind durch eine falsches Verständnis seiner Bedeutung einem gefährlichen Irrtum verfallen. Das heilige Gesetz Gottes ist der einzige Maßstab, mit dessen Hilfe wir das Ausmaß der göttlichen Zuwendung einschätzen können. Wenn wir das Gesetz Gottes nicht als unsere Lebensnorm akzeptieren, bedeutet dies, dass wir uns eine eigene Norm setzen. Gott hat uns zwar kostbare Verheißungen seiner Liebe gegeben; dies bedeutet aber nicht, dass wir Jehova eine Nachsicht zuschreiben dürfen, die ihn letztlich dazu führen könnte, über alle Schuld einfach hinwegzusehen und Bosheit stillschweigend gewähren zu lassen. FG1.327.1 Teilen

Der Schöpfer liebt seine Geschöpfe. Wer jedoch Sünde mehr liebt als Gerechtigkeit, den Irrtum mehr als die Wahrheit, der setzt genau jene Übertretung fort, die schon so viel Leid über unsere Welt brachte. An ihm kann der Gott der Wahrheit keinen Gefallen finden. Der Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit schließt das Kreuz ein. Viele verstehen die Forderungen Gottes falsch und legen ihnen eine Bedeutung bei, die ihr Gewissen nicht beunruhigt und die sich auch auf den Bereich ihrer täglichen Pflichten nicht lästig auswirkt. Das einzige Mittel jedoch, das zur Heiligung führt, ist die Wahrheit. FG1.327.2 Teilen

Die Liebe Gottes, die in Jesus offenbart wurde, wird uns letztlich zu einem echten Verständnis des Wesens Gottes führen. Wenn wir auf Christus blicken, der für unsere Sünden durchbohrt wurde, so werden wir erkennen, dass wir nicht Gottes Gesetz brechen und trotzdem in seiner Gunst bleiben können. Uns wird klar werden, dass wir als Sünder die Verdienste Jesu in Anspruch nehmen, dabei aber die Sünde lassen müssen. Dann werden wir Gott näherkommen. Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu mißbrauchen. FG1.327.3 Teilen

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Das Kreuz Christi bezeugt die Unwandelbarkeit des Gesetzes — es bezeugt die Tatsache der Liebe Gottes zu uns, die imstande war, den Sohn zu geben, damit er für unsere Sünden sterbe. Christus kam nicht, um das Gesetz außer Kraft zu setzen, sondern um es zu erfüllen. Nicht ein Jota, nicht ein Tüttel der göttlichen Grundsätze konnte geändert werden, um dem Menschen in seinem gefallenen Zustand entgegenzukommen. Der einzige Weg, dem reuigen Sünder zu helfen, bestand darin, dass Jesus für ihn starb, um ihm dadurch seine eigene Gerechtigkeit zuschreiben zu können. Auf diese Weise machte er es dem Menschen möglich, das Gesetz zu halten. FG1.328.1 Teilen

Die Liebe Gottes ist grenzenlos; und doch konnte dem Sünder Vergebung nur durch den Erlösungsplan zuteil werden, der die ganze Schmach in sich einschloß, den Schimpf und den Tod, den der Sohn Gottes erleiden musste. Diese Tatsache sollte vernünftig denkenden Menschen, die Anspruch auf Heiligung erheben, helfen, den Gedanken zu verbannen, der Tod Christi habe dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes ein Ende gesetzt. In der Schule Christi müssen wir täglich von dem großen Plan der Erlösung lernen. Hören wir auf zu lernen, so hören wir gleichzeitig auf, Schüler in der Schule Christi zu sein. Bleiben wir jedoch lernwillige Jünger unseres göttlichen Lehrers, so wird unser Verständnis geöffnet, und wir werden wunderbare Wahrheiten am Gesetz Gottes entdecken. FG1.328.2 Teilen

Laßt uns sorgfältig vor dem Herrn wandeln; laßt uns daran denken, wie oft wir schon unsere Gelübde brachen und unsere besten Vorsätze selbst zunichte machten. Wie oft haben wir uns trotz des großen Lichtes, das uns gegeben ist, schon von Gott abgewandt und unsere eigenen Götzen gesucht. Es ist höchste Zeit, dass wir uns unter die mächtige Hand Gottes demütigen. FG1.328.3 Teilen

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