Portrait von Ellen White
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Schau auf das Kreuz
Schau auf das Kreuz
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Wenn Gott dem Sünder vergibt, ihm die Strafe, die er verdient, erläßt und ihm so begegnet, als hätte er nicht gesündigt, dann nimmt er ihn in die göttliche Gunst auf und rechtfertigt ihn durch die Verdienste der Gerechtigkeit Christi. Ein Sünder kann nur gerechtfertigt werden, wenn er an die Wiedergutmachung durch Gottes geliebten Sohn glaubt, der zum Opfer für die Sünden der schuldigen Welt wurde. Keiner kann durch eigene Werke gerechtfertigt werden. Nur dank des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi kann ein Mensch von der Schuld der Sünde, von der Verdammung durch das Gesetz und von der Bestrafung für die Gesetzesübertretung befreit werden. Der Glaube ist die einzige Bedingung, durch die wir Rechtfertigung erlangen können, und Glaube bedeutet nicht nur ein Für-wahrhalten, sondern Vertrauen. FG1.410.1 Teilen

Viele behaupten, an Christus zu glauben, aber sie wissen nichts von jenem lebenswichtigen Vertrauen in ihn, das die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers in Anspruch nimmt. Von diesem Schein-Glauben spricht Jakobus folgendermaßen: „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben’s auch und zittern. Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?“ Jakobus 2,19.20. Viele erkennen an, dass Jesus Christus der Erlöser der Welt ist, doch gleichzeitig halten sie sich von ihm fern, versäumen es, ihre Sünden zu bereuen, und schaffen es nicht, Christus als ihren persönlichen Erlöser anzunehmen. Ihr Glaube beruht einfach auf der verstandesmäßigen Zustimmung zur Wahrheit; die Wahrheit ist jedoch nicht in ihr Herz gedrungen und kann so die Seele nicht heiligen und den Charakter nicht umwandeln. „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollen dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.“ Römer 8,29.30. Berufung und Rechtfertigung sind nicht ein und dieselbe Sache. Berufung wird genannt, wenn der Sünder zu Christus hingezogen wird. Der Heilige Geist wirkt im Herzen, überzeugt von den Sünden und lädt zur Reue ein. FG1.410.2 Teilen

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Viele geraten in Verwirrung darüber, worin die ersten Schritte des Erlösungswerkes bestehen. Reue wird als Aufgabe des Sünders betrachtet, die er zu erfüllen hat, ehe er zu Christus kommen kann. Sie meinen, dass der Sünder selbst die Befähigung erlangen muss, um den Segen der Gnade Gottes zu empfangen. Es stimmt zwar, dass der Vergebung die Reue vorausgehen muss; denn Gott kann nur ein gebrochenes, reumütiges Herz annehmen, aber der Sünder kann sich weder selbst zur Reue bewegen noch sich selbst darauf vorbereiten, zu Christus zu kommen. Nur wenn der Sünder bereut, kann ihm vergeben werden; die Frage, um die es jedoch geht, heißt: Ist die Reue die Tat des Sünders oder das Geschenk Christi? Muss ein Sünder warten, bis ihn sein Gewissen wegen seiner Sünden drückt, bevor er zu Christus kommen kann? Der allererste Schritt zu Christus besteht darin, dass der Geist Gottes ihn zu ihm zieht. Wenn der Mensch auf dieses Ziehen reagiert, nähert er sich Christus, so dass er bereuen kann. FG1.411.1 Teilen

Der Sünder wird als verlorenes Schaf dargestellt, und ein verlorenes Schaf kehrt niemals allein zur Herde zurück; der Hirte muss es suchen und zur Herde zurückbringen. Kein Mensch kann von sich aus bereuen und sich selbst würdig machen, um den Segen der Rechtfertigung zu erhalten. Jesus, der Herr, versucht ständig, auf den Geist des Sünders einzuwirken und ihn dazu zu bewegen, auf ihn, das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegnimmt, zu sehen. Wir können nicht einen Schritt im geistlichen Leben gehen, ohne dass Jesus uns zieht und stärkt und uns dazu führt, die Reue zu erfahren, die keiner zu bereuen braucht. FG1.411.2 Teilen

Als Petrus vor den Hohenpriestern und Sadduzäern stand, stellte er ganz deutlich die Tatsache heraus, dass Reue ein Geschenk Gottes ist. Von Christus sprach er folgendermaßen: „Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.“ Apostelgeschichte 5,31. Reue ist nicht weniger ein Geschenk Gottes als Vergebung und Rechtfertigung, und sie kann nur geschehen, wenn Christus sie einer Seele schenkt. Wenn wir uns zu Christus hingezogen fühlen, geschieht dies aufgrund seiner Kraft und seiner Wirksamkeit. Die Gnade des Schuldbewußtseins kommt durch ihn, und durch ihn kommt auch die Rechtfertigung. FG1.411.3 Teilen

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