Der Prediger kann durch poetische Beschreibungen und fantasiereiche Darstellungen, die die Sinne erfreuen und die Vorstellungskraft anregen, einen Höhenflug zum Himmel machen, dies alles wird aber die allgemeinen Lebenserfahrungen und täglichen Nöte nicht berühren, und den Herzen nicht die Wahrheiten bringen, die von lebensnotwendigem Interesse sind. Die unmittelbaren Anforderungen, die augenblicklichen Versuchungen, bedürfen der direkten Hilfe und Stärkung des Glaubens, der durch die Liebe wirkt und die Seele reinigt, nicht solcher Worte, die keinen wahren Einfluss auf den Menschen haben, der im praktischen Christentum steht. VE.131.1 Teilen

Der Prediger mag glauben, dass er mit seiner fantasiereichen Redegewandtheit große Dinge geleistet und die Herde Gottes gespeist hat; die Zuhörer mögen denken, dass sie nie zuvor solch schöne Themen gehört und die Wahrheit nie in einer so schönen Sprache vernommen haben, und als Gott ihnen in seiner Größe dargestellt wurde, fühlten sie einen Hauch der Berührung. Aber verfolge den Weg dieser Begeisterung der Gefühle, die durch diese fantasiereichen Darstellungen hervorgerufen wurden. Es mag Wahrheiten geben, die aber keineswegs die rechte Nahrung zur Stärkung im täglichen Lebenskampf sind. — Manuskript 59, 1900. VE.131.2 Teilen

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