Portrait von Ellen White
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Kapitel 4: Befriedigung des Appetits
Kapitel 4: Befriedigung des Appetits
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Liebe Geschwister, es wurden mir einige Dinge bezüglich der Gemeinde in ... offenbart. Es wurden mir spezielle Fälle vorgeführt, die in gewisser Hinsicht den Fällen vieler anderer ähnlich sind. Unter ihnen befanden sich Schwester A und ihr Ehemann. Der Herr überzeugte ihn von der Wahrheit. Er erfreute sich der Harmonie und des Geistes der Wahrheit und empfing Segen, als er sie bezeugte. Aber Satan überfiel ihn mit Versuchungen bezüglich der Esslust. Z4.34.1 Teilen

Bruder A hatte für lange Zeit seiner Sucht nach Reizmitteln nachgegeben, die seine Sinne umwölkt, seinen Verstand geschwächt und seine moralische Kraft vermindert hatten. Vernunft und Urteilskraft fielen einem verderbten, unnatürlichen Appetit zum Opfer, und sein Geburtsrecht, seine ihm von Gott verliehene Manneswürde, wurde Gewohnheiten der Unmäßigkeit geopfert. Hätte Bruder A Gottes Wort studiert und zu seinem Führer gemacht, hätte er Gott vertraut und um Kraft zum Überwinden gebeten, wäre ihm durch Jesum Kraft zuteil geworden, dem Versucher entgegenzutreten. Z4.34.2 Teilen

Aber Bruder A fühlte niemals die hohen Ansprüche, die Gott an ihn stellte. Seine moralischen Fähigkeiten waren durch sein verkehrtes Essen und Trinken und sein ausschweifendes Leben geschwächt. Als er die Wahrheit annahm, hatte er die Aufgabe, einen Charakter für den Himmel heranzubilden. Gott würde ihn prüfen und erproben. Er hatte ein Werk für sich selbst zu tun, das niemand anders für ihn übernehmen konnte. Durch seinen Lebensstil hatte er viele Jahre kostbarer Prüfungszeit vergeudet, während welcher er eine religiöse Erfahrung und eine Erkenntnis des Lebens Christi und des unendlichen Opfers zugunsten des Menschen hätte erlangen können. Er wäre aus Satans Ketten befreit und befähigt worden, Gottes Namen zu verherrlichen. Z4.34.3 Teilen

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Christus zahlte einen hohen Preis für die Erlösung des Menschen. In der Wüste der Versuchung erduldete er die schlimmste Hungerpein. Und als er durch Fasten erschöpft war, bestürmte Satan den Sohn Gottes mit seinen mannigfachen Versuchungen, um Vorteil aus seiner Schwäche zu ziehen, ihn zu überwinden und dadurch den Erlösungsplan zu vereiteln. Aber Christus war standhaft. Er überwand um der Menschheit willen, damit er sie aus der Erniedrigung des Falles retten konnte. Christi Erfahrung dient zu unserem Nutzen. Sein Beispiel im Überwinden der Esslust zeigt jenen den Weg, die seine Nachfolger sein und schließlich mit ihm auf seinem Thron sitzen wollen. Z4.35.1 Teilen

Christus erduldete im wahrsten Sinne des Wortes Hunger. Im allgemeinen hat die Menschheit alles, was nötig ist, um das Leben zu erhalten. Und doch gelüstet es sie gleich unseren ersten Eltern nach dem, was ihnen Gott zu ihrem Besten vorenthalten möchte. Christus litt Hunger wegen Mangel an notwendiger Nahrung und widerstand der Versuchung Satans auf dem Gebiet der Esslust. Wenn der gefallene Mensch der Unmäßigkeit nachgibt, weckt sie in ihm einen unnatürlichen Wunsch nach Dingen, die schließlich zu seinem Untergang führen. Z4.35.2 Teilen

Als der Mensch aus Gottes Hand hervorging, war jede Fähigkeit des Geistes und Körpers vollkommen entwickelt; er erfreute sich völliger Gesundheit. Es nahm über zweitausend Jahre des Frönens der Esslust und der Leidenschaften in Anspruch, im menschlichen Organismus die Lebenskraft zu schwächen. Innerhalb der folgenden Generationen schritt der Verfall schneller voran. Frönen der Esslust, verbunden mit Ausschweifung auf sittlichem Gebiet, führten zu Unmäßigkeit und Gewalt. Schwelgerei und widerwärtige Gräuel jeder Art schwächten die Kräfte und brachten vielerlei Krankheiten über die Rasse, bis die Vitalität und Schönheit der ersten Generationen völlig geschwunden waren. Bereits in der dritten Generation nach Adam machten sich Zeichen des Verfalls bemerkbar. Die Generationen nach der Sintflut verfielen rascher. Z4.35.3 Teilen

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All dies Weh und die angehäuften Leiden können aufs Frönen der Esslust und der Leidenschaften zurückgeführt werden. Üppiges Leben und der Genuss von Wein vergiften das Blut, entflammen die Leidenschaften und rufen Krankheiten jeder Art hervor. Aber das Übel endet nicht hier. Eltern übertragen die Krankheiten auf ihre Kinder. In der Regel ist es so, dass jeder unmäßige Mann, der Kinder zeugt, seine Neigungen und üblen Gewohnheiten auf seine Nachkommen überträgt. Durch sein erhitztes und verdorbenes Blut überträgt er Krankheiten auf sie. Von Generation zu Generation werden Ausschweifung, Krankheit und Schwachsinn vom Vater auf den Sohn übertragen, wodurch die Welt mit Schmerzen und Leiden angefüllt wird, was nichts weniger als eine Wiederholung des Sündenfalls des Menschen darstellt. Z4.36.1 Teilen

Eine fortwährende Übertretung der Naturgesetze ist eine fortwährende Übertretung des Gesetzes Gottes. Die gegenwärtigen Leiden und Nöte, die uns überall begegnen, die gegenwärtige Entartung, Krankheit und der Schwachsinn, welche heute die Welt durchfluten, machen sie, verglichen mit dem, was Gott mit ihr beabsichtigte, zu einem großen Krankenhaus. Die heutige Generation ist schwach an geistiger, moralischer und körperlicher Kraft. All dies Elend hat sich von Generation zu Generation angehäuft, weil der gefallene Mensch Gottes Gesetz übertreten will. Indem er einem verderbten Appetit nachgibt, macht er sich Sünden mit schwerwiegendsten Folgen schuldig. Z4.36.2 Teilen

Der Geschmack am widerwärtigen, schmutzigen Gift, dem Tabak, führt zum Wunsch nach stärkeren Reizmitteln, wie Alkohol, den man unter diesem oder jenem Vorwand, für eine eingebildete Unpässlichkeit oder als Vorbeugung gegen eine mögliche Krankheit zu sich nimmt. So wird eine unnatürliche Sucht nach diesen schädlichen und erregenden Reizmitteln herangebildet; und diese Sucht ist erstarkt, bis die Zunahme der Unmäßigkeit in dieser Generation alarmierende Ausmaße erreicht hat. Überall begegnet man Menschen, die dem Alkohol verfallen sind. Ihr Verstand ist geschwächt, ihre moralischen Kräfte liegen danieder, ihr Wahrnehmungsvermögen ist umwölkt, und die Ansprüche Gottes und des Himmels finden keine Beachtung; ewige Belange werden nicht gewürdigt. Die Bibel erklärt, dass kein Trunkenbold in den Himmel kommt. Z4.36.3 Teilen

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Tabak und Alkohol betäuben und beflecken den, der sich ihrer bedient. Aber das Übel endet nicht hier. Er gibt sein reizbares Temperament, sein verdorbenes Blut, seinen geschwächten Verstand und seine krankhafte Moral an seine Kinder weiter und ladet die Verantwortung für alle üblen Folgen auf sich, die seine verkehrte und liederliche Lebensart auf seine Familie und die Gesellschaft bringt. Die Menschheit stöhnt unter der Last des angehäuften Elends, welches die Sünden früherer Generationen heraufbeschworen haben. Und doch verschwenden die Männer und Frauen der heutigen Generation nicht einen Gedanken daran. Sie frönen der Unmäßigkeit in Übersättigung und Trunkenheit und vererben der nächsten Generation Krankheit, ein geschwächtes Gehirn und verdorbene Moral. Z4.37.1 Teilen

Unmäßigkeit in jeder Form ist die schlimmste Art von Selbstsucht. Jene, die wahrhaft Gott fürchten und seine Gebote halten, betrachten diese Dinge im Lichte der Vernunft und Religion. Wie kann ein Mann oder eine Frau Gottes Gesetz halten, das vom Menschen fordert, seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben, und dabei der Unmäßigkeit nachgeben, die das Gehirn benebelt, den Verstand schwächt und den Körper krank macht? Unmäßigkeit entflammt die Leidenschaften und lässt der Sinneslust freien Lauf. Und Vernunft und Gewissen fallen den tierischen Neigungen zum Opfer. Z4.37.2 Teilen

Wir fragen: Was wird der Mann von Schwester A tun? Wird er, gleich Esau, sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufen? Wird er seine göttliche Mannesehre verkaufen, um einem verderbten Geschmack zu dienen, der nur Unglückseligkeit und Erniedrigung bringt? „... denn der Tod ist der Sünde Sold.“ Römer 6,23. Hat dieser Bruder keine moralische Kraft, den Appetit zu verleugnen? Seine Gewohnheiten waren nicht in Übereinstimmung mit der Wahrheit und mit den Zeugnissen des Tadels, die Gott seinem Volk gesandt hat. Sein Gewissen war nicht völlig erstorben. Er war sich dessen bewusst, dass er nicht Gott dienen und gleichzeitig seinem Appetit nachgeben konnte. Deshalb gab er Satans Versuchungen nach, die ihm zu stark waren und denen er in eigener Kraft nicht begegnen konnte. Er wurde überwunden. Er führte seinen Mangel an Interesse für die Wahrheit auf andere Ursachen zurück anstatt auf die wahre Ursache, um seine schwache Absicht und den Grund seines Abfalls von Gott — nämlich seine unbeherrschte Esslust — zu verbergen. Z4.37.3 Teilen

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In dieser Sache straucheln viele; sie schwanken zwischen Verleugnung der Esslust und Nachgiebigkeit, und schließlich werden sie vom Feind überwunden und geben die Wahrheit auf. Viele, die von der Wahrheit abweichen, geben als Grund an, dass sie nicht an die Zeugnisse glauben. Eine Untersuchung offenbart die Tatsache, dass sie irgendeiner sündigen Gewohnheit anhingen, die Gott durch die Zeugnisse verdammte. Jetzt erhebt sich die Frage: Wollen sie ihren Götzen aufgeben, den Gott verurteilt, oder wollen sie ihren verkehrten Weg weiter verfolgen und das Licht verwerfen, das Gott gegeben hat, durch welches er gerade das tadelt, woran sie sich ergötzen? Sie haben für sich selbst die Frage zu klären: Werde ich mich selbst verleugnen und die Zeugnisse als von Gott kommend annehmen, die meine Sünde tadeln, oder werde ich die Zeugnisse verwerfen, weil sie meine Sünden rügen? Z4.38.1 Teilen

In vielen Fällen werden die Zeugnisse völlig angenommen. Mit der Sünde wird gebrochen, und in Übereinstimmung mit dem von Gott erteilten Licht beginnt sofort eine Reformation. In anderen Fällen wird mit den sündigen Gewohnheiten fortgefahren, man verwirft die Zeugnisse und äußert anderen gegenüber unwahre Entschuldigungen, warum man sich weigert, dieselben anzunehmen. Der wahre Grund wird verschwiegen. Es ist ein Mangel an moralischem Mut, ein Mangel an dem Willen — gestärkt und beherrscht durch Gottes Geist — den schädlichen Gewohnheiten zu entsagen. Z4.38.2 Teilen

Es ist nicht leicht, einen durch Gewöhnung gebildeten Geschmack an Betäubungs- und Reizmitteln zu überwinden. Nur im Namen Christi kann dieser große Sieg errungen werden. Im fast sechswöchigen Fasten in der Wüste überwand er um des Menschen willen. Er hat Mitleid mit den Schwächen des Menschen. Seine Liebe zum gefallenen Menschen war so groß, dass er ein unendliches Opfer brachte, um ihn in seiner Erniedrigung zu erreichen und ihn durch seine göttliche Macht schließlich zu seinem Thron zu erhöhen. Aber es liegt am Menschen, ob Christus das für ihn bewirken kann, wozu er völlig imstande ist. Z4.38.3 Teilen

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Will der Mensch die göttliche Macht ergreifen und entschlossen und mit Ausdauer Satan widerstehen, wie Christus ihm in seinem Kampf mit Satan in der Wüste ein Beispiel gab? Gott kann den Menschen nicht gegen seinen Willen vor der Macht satanischer Kunstgriffe retten. Der Mensch muss seine menschliche Kraft einsetzen, verbunden mit der göttlichen Macht Christi, um zu widerstehen und zu überwinden, koste es, was es wolle. Kurz gesagt: Der Mensch muss überwinden, wie Christus überwand. Und dann kann er durch den Sieg, den er im allgewaltigen Namen Christi erringen darf, ein Erbe Gottes und Miterbe Christi werden. Dies könnte nicht geschehen, wenn allein Christus alles Überwinden vollziehen würde. Der Mensch muss sein Teil dazu beitragen; er selbst muss Sieger werden durch die Kraft und Gnade, die Christus ihm verleiht. Der Mensch muss im Werk des Überwindens Christi Mitarbeiter werden, dann wird er auch teilhaben an Christi Herrlichkeit. Z4.39.1 Teilen

Wir sind mit einem heiligen Werk betraut. Der Apostel Paulus ermahnt seine Brüder: „Dieweil wir nun solche Verheißungen haben, meine Liebsten, so lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht Gottes.“ 2.Korinther 7,1. Es ist heilige Pflicht Gott gegenüber, dass wir den Geist als einen Tempel für den Heiligen Geist rein erhalten. Wenn Herz und Gemüt dem Dienste Gottes geweiht sind, wenn wir all seinen Geboten gehorchen, ihn „von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen ... Kräften“ (Markus 12,30) lieben und unseren Nächsten wie uns selbst, werden wir den Anforderungen des Himmels gegenüber als treu und gehorsam erfunden werden. Z4.39.2 Teilen

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Wieder spricht der Apostel: „So lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.“ Römer 6,12. Mit folgenden Worten drängt er seine Brüder zu ernsthaftem Fleiß und steter Ausdauer in ihrem Bemühen um Reinheit und Heiligkeit des Lebens: „Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges; jene also, dass sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche.“ 1.Korinther 9,25. Z4.40.1 Teilen

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