Portrait von Ellen White
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Der Kampf des Christen
Der Kampf des Christen
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Mir wurde der Zustand des Volkes Gottes vor Augen geführt. Der Geist der Welt hat ihre Sinne abgestumpft. Sie verleugnen ihren Glauben durch ihre Werke. Ich wurde zurückverwiesen auf das alte Israel. Sie hatten großes Licht und hohe Vorrechte. Aber sie lebten das Licht nicht aus, noch würdigten sie ihre Vorrechte, und das Licht in ihnen wurde zu Finsternis. Sie wandelten in ihrem eigenen Licht, anstatt Gottes Führung zu folgen. Die Geschichte der Kinder Israel wurde zum Nutzen derer niedergeschrieben, die in den letzten Tagen leben, damit sie es vermeiden, dem Beispiel ihres Unglaubens zu folgen. Z4.50.3 Teilen

Bruder E, ich sah, dass du völlig von Finsternis umgeben bist. Du wirst völlig von Liebe zur Welt beherrscht. Deine besten Jahre sind vorüber. Deine Vitalität und dein Durchhaltevermögen bei körperlicher Arbeit sind geschwächt. Jetzt, wo du auf ein Leben edler Bemühungen, andere zu segnen und Gott zu verherrlichen, zurückblicken solltest, kannst du es nur mit Bedauern tun und einen Mangel an Glück und Frieden feststellen. Dein Leben kann Gott nicht wohlgefallen. Geistliche und ewige Interessen stehen bei dir an zweiter Stelle. Gehirn, Knochen und Muskeln waren im höchsten Einsatz. Warum diese Verausgabung der Kraft? Warum musste deine Familie diese Anhäufung von Sorgen und Lasten tragen? Was ist dein Lohn? Nur um der Befriedigung willen, einen Schatz auf Erden erworben zu haben, was Christus verboten hat, und was sich als Fallstrick für deine Seele erweisen wird. Z4.50.4 Teilen

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In der Bergpredigt sagt Christus: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel.“ Matthäus 6,19.20. Wenn du einen Schatz im Himmel anlegst, tust du es zu deinem eigenen Nutzen und im eigenen Interesse. Dein Schatz, mein lieber Bruder, ist auf Erden angelegt, und dein Interesse und deine Zuneigung sind auf diesen Schatz gerichtet. Du hast eine Liebe zum Geld, für Häuser und Ländereien gehegt, bis sie alle Kräfte deines Verstandes und Wesens aufgezehrt hat. Und deine Liebe zu weltlichen Besitztümern war größer als die Liebe zu deinem Schöpfer und für die Seelen, für die er starb. Der Gott dieser Welt hat deine Sinne verblendet, dass du die ewigen Dinge nicht würdigst. Z4.51.1 Teilen

Als Christus in der Wüste versucht wurde, begegnete er gerade den Versuchungen, womit Menschen angefochten werden. Dort begegnete er allein dem listigen, verschlagenen Feind und überwand ihn. Die erste große Versuchung betraf den Appetit; die zweite hatte mit Anmaßung zu tun; und die dritte befasste sich mit der Liebe zur Welt. Satan hat Millionen überwunden, indem er sie verführte, dem Appetit zu huldigen. Durch Befriedigung der Esslust wird das Nervensystem erregt, und die Verstandeskräfte werden geschwächt, so dass es unmöglich wird, ruhig und vernünftig zu denken. Das Gemüt gerät aus dem Gleichgewicht. Seine erhabenen, edlen Fähigkeiten werden herabgewürdigt, der tierischen Lust zu dienen, und heilige, ewige Interessen finden keine Beachtung. Wenn Satan sein Ziel erreicht hat, kann er seine beiden weiteren Versuchungen folgen lassen, die dann bereitwillige Annahme finden. Seine vielfältigen Versuchungen sind auf diese drei Hauptpunkte gegründet. Z4.51.2 Teilen

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Anmaßung ist eine allgemeine Versuchung, und wenn Satan die Menschen damit anficht, ist er in neun von zehn Fällen erfolgreich. Jene, die sich Christi Nachfolger nennen und vorgeben, durch den Glauben gegen alle Übel in ihrer Natur anzukämpfen, begeben sich oft gedankenlos in Versuchungen, und es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn sie unbefleckt daraus hervorgingen. Weihe und Gebet würden sie bewahrt und veranlasst haben, die kritische, gefährliche Situation zu meiden, in welche sie sich begaben, als sie Satan einen Vorteil einräumten. Wir können Gottes Verheißungen nicht beanspruchen, während wir uns unbekümmert in Gefahr begeben, die Naturgesetze zu übertreten und Vorsicht und Urteilsfähigkeit außer acht zu lassen, mit denen Gott uns ausgerüstet hat. Dies ist abscheulichste Anmaßung. Z4.52.1 Teilen

Christus wurden Throne und Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit versprochen, wenn er sich nur vor Satan beugen würde. Der Mensch wird niemals so machtvollen Versuchungen begegnen, wie Christus sie erdulden musste. Satan kam mit weltlicher Ehre, Reichtum, den Vergnügungen des Lebens und führte diese im anziehendsten Lichte vor, um zu verlocken und zu betrügen. „Das alles“, sagte er zu Christus, „will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest.“ Matthäus 4,9. Christus wies den listigen Feind zurück und ging als Sieger aus der Versuchung hervor. Z4.52.2 Teilen

Satan hat größeren Erfolg, wenn er sich dem Menschen naht. All dies Geld, diesen Gewinn, dieses Land, diese Macht, diese Ehre und diesen Reichtum will ich dir geben — für was? Seine Bedingungen sind im allgemeinen diese: Gib deine Redlichkeit auf, stumpfe dein Gewissen ab, huldige der Selbstsucht. Durch Hingabe an weltliche Interessen empfängt Satan alle Ehre, nach der es ihn gelüstet. Die Tür ist ihm geöffnet, und er kann nach Belieben mit seinem üblen Gefolge — Ungeduld, Selbstliebe, Stolz, Übervorteilung, Geiz — und seiner ganzen Liste böser Geister eintreten. Der Mensch ist bezaubert und wird heimtückisch seinem Untergang entgegengeführt. Wenn wir Herz und Leben von Weltlichkeit beherrschen lassen, ist Satan vollauf zufrieden. Z4.52.3 Teilen

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Wir haben Christi Beispiel vor Augen. Er überwand Satan und hat uns gezeigt, wie auch wir überwinden können. Christus widerstand Satan mit der Schrift. Er hätte zu seiner göttlichen Macht Zuflucht nehmen und seine eigenen Worte gebrauchen können, aber er sagte: „Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.‘“ Zur zweiten Versuchung sagte er: „Wiederum steht auch geschrieben: ‚Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.‘“ Matthäus 4,4.7. Christus ist unser Vorbild. Wenn die Heilige Schrift studiert und befolgt würde, wären die Christen stark, dem verschlagenen Feind zu begegnen; aber Gottes Wort wird vernachlässigt, und Unglück und Niederlage folgen. Z4.53.1 Teilen

Lieber Bruder, du hast versäumt, die Zeugnisse der Warnung zu beachten, die dir vor Jahren gegeben wurden, die dir zeigten, dass der Feind auf deiner Spur war, um dir die Reize dieser Welt anzubieten und dich zu drängen, die irdischen Schätze zu suchen und den himmlischen Lohn aufzugeben. Bruder E, du kannst es dir nicht leisten, dies zu tun. Es steht zu viel auf dem Spiel. „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?“ Matthäus 16,26. Du verschleuderst deine Seele um einen billigen Preis. Wie kannst du ein solch großes Opfer bringen? Gott hat dich mit Talenten betraut. Es sind deine Mittel und dein Einfluss. Er will dich prüfen und erproben. Du hättest keine Zeit verlieren, sondern sofort beginnen sollen, deines Meisters Vorrat zu vermehren. Hättest du so gehandelt, so wäre dein Erfolg deinem Fleiß, deiner Ausdauer und deinem Eifer in der Anwendung des dir anvertrauten Kapitals angemessen gewesen — die Mittel, die du hättest einsetzen können, würden dazu gedient haben, viele Seelen vom Irrtum zur Wahrheit und Gerechtigkeit zu bekehren. Diese Seelen würden wieder für andere gearbeitet haben, und Einfluss und Mittel wären ständig gewachsen und im Werke des Meisters vervielfältigt worden. Und für den treuen Einsatz deiner Talente hättest du die köstlichsten Worte vernommen, die je an menschliche Ohren gelangen können: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matthäus 25,21. Z4.53.2 Teilen

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Bruder E, hättest du deine Verstandeskräfte in die rechten Bahnen gelenkt und deinem himmlischen Vater gedient, wärest du stärker in der Wahrheit, im Geist und in der Kraft geworden und wärest jetzt eine Säule in der Gemeinde. ... Du könntest durch dein Beispiel und Wiedergabe deines Glaubens anhand der Schrift ein erfolgreicher Lehrer der Wahrheit sein. Hättest du die Verstandeskräfte, die du benutzt hast, um Eigentum zu erwerben, eingesetzt, um Seelen von der Finsternis ans Licht zu führen, hättest du Gottes Wohlgefallen gefunden und wärest sehr erfolgreich gewesen. Z4.54.1 Teilen

Wer nur geringe Gaben empfangen hat, die aber durch die Liebe zu Gott geheiligt sind, kann ein Werk für den Meister tun. Jene aber, die eine rasche Unterscheidungsgabe besitzen, mögen diese in seinem erhabenen Werk mit großem Erfolg einsetzen. Diese von Gott verliehenen Talente aber in ein Tuch einzuschlagen und sie in der Erde zu vergraben, wodurch ihre Zunahme verhindert wird, ist ein großes Unrecht. Wir befinden uns in dieser Welt auf Probe. Der Meister wird kommen und unseren Fall untersuchen. Er wird sich erkundigen, welchen Gebrauch wir von den uns verliehenen Talenten gemacht haben. Z4.54.2 Teilen

Bruder E, was hast du mit Gottes Gaben gemacht, die er deiner Obhut anvertraut hat? Hast du getan, was in deinen Kräften stand, um Menschen betreffs der Wahrheit zu erleuchten? Oder haben deine geschäftlichen Sorgen und Verlegenheiten dich so in Anspruch genommen, dass dir keine Zeit für diese Arbeit übrig blieb? Es ist ein Verbrechen, Gottes Segnungen so zu verwenden, wie du es getan hast, deine körperliche Kraft zu vergeuden und Gott deine Zuneigung zu entziehen. „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6,24. Du kannst nicht diese Welt und gleichzeitig Gottes Wahrheit lieben. „... wisset ihr nicht, dass der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.“ Jakobus 4,4. „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ 1.Johannes 2,15. Du bist nicht glücklich. Ihr seid keine glückliche Familie. Die Engel Gottes verweilen nicht bei euch. Wenn Christi Religion im Herzen wohnt, herrscht Friede und Glück, weil das Gewissen das Verhalten billigt. Man mag von Verwirrung und Schwierigkeiten umgeben sein; aber in der Seele ist es licht. Z4.54.3 Teilen

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Unterwerfung, Liebe und Dankbarkeit Gott gegenüber erhalten Sonnenschein im Herzen, sei der Tag auch noch so trübe. Vor dir stehen Selbstverleugnung und das Kreuz Christi. Willst du das Kreuz aufnehmen? Deine Kinder haben durch das Gebet der Mutter Segen empfangen. Sie haben eine Liebe zur Religion gehegt. Sie haben versucht, den Anreizen zur Sünde Widerstand zu leisten und ein Gebetsleben zu führen. Manchmal haben sie schwer gekämpft, aber dein Beispiel der Liebe und Hinneigung zur Welt, deine enge Bindung an das Geschäftsleben hat ihre Gemüter von geistlichen Dingen abgelenkt und sie wiederum der Welt zugewandt. Satan war ihnen auf den Fersen, damit sie die Welt und alles, was darin ist, lieb gewinnen möchten. Sie haben nach und nach ihr Vertrauen in Gott verloren, das stille Gebet und religiöse Pflichten vernachlässigt und heiligen Dingen ihr Interesse entzogen. Z4.55.1 Teilen

Lieber Bruder E, du hast sehr gefehlt, indem du ehrgeizig nach den Dingen dieser Welt strebst. Du bist streng und oftmals ungeduldig, und manchmal verlangst du zu viel von deinem Sohn. Er ist entmutigt. Bei dir zu Hause heißt es vom frühen Morgen bis zum späten Abend nur Arbeit, Arbeit, Arbeit. Deine große Farm hat deinen Haushalt mit Extrasorgen und Bürden belastet. Du hast immer vom Geschäft gesprochen; denn nur das beschäftigt deine Sinne, und „wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ Matthäus 12,34. Wurde Christus und sein Erlösungswerk durch dein Beispiel in der Familie über deine Interessen an der Farm und deinen Wunsch nach Gewinn erhöht? Wenn deine Kinder das ewige Leben verlieren, wird das Blut ihrer Seelen bestimmt an den Kleidern des Vaters kleben. Z4.55.2 Teilen

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Die Mutter hat ihre Pflicht treu erfüllt. Wenn sie am Auferstehungsmorgen aus ihrem Grab hervorgeht, wird sie die Worte vernehmen: „Du hast wohlgetan.“ Ihre erste Frage wird nach ihren Kindern sein, die sie während der letzten Zeit ihres Lebens auf betendem Herzen trug. Kannst du sie mit einem lieblichen Charakter vorstellen, der sie für die Gesellschaft heiliger Engel tauglich macht, oder werden sie durch die Befleckung mit der Welt beschmutzt und verdorben sein? Werden sie als Teilhaber der göttlichen Natur erfunden werden, als solche die dem Verderben der Welt durch Lust entronnen sind? Werden sie wie Säulen sein, die einen Palast schmücken, oder werden sie die Welt lieben, behaftet mit Geiz und Habsucht, während all ihre glänzenden und edlen Neigungen begraben sind? Deine Handlungsweise trägt viel zur Bestimmung ihres zukünftigen Schicksals bei. Wenn du fortfährst, deine ganze Verstandeskraft in weltlichen Sorgen und Plänen einzusetzen, wirst du weiterhin ein Stein des Anstoßes für deine Kinder sein. Sie erkennen, dass du keine geistlichen Fortschritte machst, sondern geistlich-moralisch verkümmert bist, obgleich du dich zum Christentum bekennst. Das ist die Wahrheit. Deine Gedanken sind auf irdische Dinge konzentriert, und als Resultat hast du in dieser Richtung große Stärke entwickelt. Du bist ganz entschieden ein weltlicher Geschäftsmann; aber Gott hat bestimmt, dass du deine Fähigkeiten und deinen Einfluss für höhere Ziele, eine höhere Berufung einsetzen solltest. Z4.56.1 Teilen

Du bist vom Gott dieser Welt verblendet. Welch ein schrecklicher Wahnsinn steht dir bevor! Du magst irdische Schätze aufhäufen; aber der große Brand wird sie verzehren. Wenn du jetzt zum Herrn zurückkehrst, deine Zentner an Mitteln und Einfluss zu seiner Verherrlichung benutzt und deinen Schatz im Himmel anlegst, wirst du vor einem totalen Verlust bewahrt bleiben. Z4.56.2 Teilen

Durch die großen Brände und Unglücke zu Wasser und zu Lande, die unser Land heimgesucht haben, machte sich die besondere Vorsehung Gottes bemerkbar. Es ist eine Warnung vor dem, was bald über die Welt hereinbrechen wird. Gott wollte dem Menschen zeigen, dass er unter seinen Götzen ein Feuer entfachen kann, das kein Wasser löschen kann. Der große allgemeine Brand, durch den all diese vergeudete Lebensarbeit in einer Nacht und einem Tag verzehrt werden wird, steht uns kurz bevor. Nur Schätze, die im Himmel angelegt wurden, sind sicher. Dort kann kein Dieb sie stehlen, noch können Motten sie fressen. Z4.56.3 Teilen

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Ein junger Mann kam zu Christo und sagte: „Guter Meister, was soll ich Gutes tun, dass ich das ewige Leben möge haben?“ Matthäus 19,16. Jesus gebot ihm, die Gebote zu halten. Er antwortete: Herr, „das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch?“ Matthäus 19,20. Jesus sah mit Liebe auf den jungen Mann, und getreulich wies er ihn auf sein Zukurzkommen im Halten der Gebote hin. Er liebte seinen Nächsten nicht wie sich selbst. Christus zeigte ihm seinen wahren Charakter. Seine eigensüchtige Liebe zum Reichtum war ein Fehler, der ihm, falls nicht überwunden, den Zugang zum Himmel versperren würde. „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ Matthäus 19,21. Christus wollte ihm verständlich machen, dass er von ihm nicht mehr forderte, als was seine eigene Erfahrung war. Alles, was er forderte, war, seinem Beispiel zu folgen. Z4.57.1 Teilen

Christus verließ seine Reichtümer und seine Herrlichkeit und wurde arm, damit der Mensch durch seine Armut reich werden konnte. Er fordert jetzt von ihm, dass er um dieser Reichtümer willen die irdischen Dinge aufgibt, um den Himmel zu gewinnen. Christus wusste, dass Gott die Zuneigung entzogen wird, wenn die Vorliebe weltlichen Schätzen gilt; deshalb sagte er zu dem Rechtsgelehrten: „Verkaufe, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ Wie nahm er die Worte Christi auf? Freute er sich über die Aussicht, den himmlischen Schatz erlangen zu können? Im Gegenteil, er war sehr traurig, denn er hatte viele Besitztümer. Für ihn bedeutete der Reichtum Ehre und Macht. Die große Menge seiner Schätze ließ ihm eine Aufgabe derselben als unmöglich erscheinen. Z4.57.2 Teilen

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Hierin liegt für einen Geizigen die Gefahr des Reichtums. Je mehr er hat, desto schwerer fällt ihm die Freigebigkeit. Seinen Reichtum zu schmälern, bedeutet für ihn, vom Leben Abschied nehmen. Lieber wendet er sich vom unvergänglichen Lohn des Himmels ab, um seinen irdischen Besitz zu behalten und zu vermehren. Er sammelt und hortet. Hätte er die Gebote gehalten, wären seine irdischen Besitztümer nicht so groß. Wie konnte er, während er für das eigene Ich plante und strebte, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen Kräften lieben, und seinen Nächsten wie sich selbst? Hätte er geteilt, um den Bedürfnissen der Armen abzuhelfen und seine Mitmenschen mit einem Teil seiner Mittel unterstützt, wie es ihr Mangel erforderte, wäre er viel glücklicher gewesen. Er hätte einen größeren Schatz im Himmel gehabt und weniger Reichtum auf Erden, um sein Herz daran zu hängen. Z4.58.1 Teilen

Christus versicherte dem jungen Mann, der zu ihm kam, dass er einen Schatz im Himmel haben würde, wenn er seinen Anforderungen gehorchte. Dieser Jüngling, der die Welt liebte, war sehr traurig. Er wünschte sich den Himmel, wünschte aber, seinen Reichtum zu behalten. Er verzichtete zugunsten der Liebe zu Geld und Macht auf das ewige Leben. Was für ein erbärmlicher Tausch! Aber viele tun das gleiche, obwohl sie vorgeben, alle Gebote Gottes zu halten. Auch du, lieber Bruder, bist in Gefahr, so zu handeln, und nimmst es nicht wahr. Sei nicht beleidigt, weil ich dir die Sache so deutlich vorlege. Gott liebt dich. Wie dürftig hast du seine Liebe erwidert! Z4.58.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass dein Herz in der ersten Liebe von der Wahrheit mit Glut erfüllt war. Deine Gedanken waren gänzlich auf das Studium der Heiligen Schrift gerichtet. Du entdecktest in jeder Zeile neue Schönheit. Dann ging der gute Same, in dein Herz gesät, auf und brachte Frucht zu Gottes Verherrlichung. Aber nach einer Zeit erstickten die Sorgen dieses Lebens und der Betrug des Reichtums den guten Samen des Wortes Gottes in deinem Herzen, und du versäumtest, Frucht zu bringen. Die Wahrheit kämpfte um die Vorherrschaft in deinem Gemüt; aber die Sorgen dieses Lebens und die Liebe zu anderen Dingen erlangten den Sieg. Satan versuchte, dich durch die Reize der Welt zu umgarnen und deine moralischen Kräfte zu lähmen, so dass du Gottes Anforderung an dich nicht wahrnehmen solltest, und er war nahezu erfolgreich. Z4.58.3 Teilen

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Nun, lieber Bruder, musst du ernsteste, ausdauernde Anstrengungen machen, den Feind zu vertreiben und deine Freiheit zu behaupten, denn er hat dich zum Sklaven dieser Welt gemacht, bis deine Liebe zum Gewinn zu einer beherrschenden Leidenschaft geworden ist. Du hast anderen ein schlechtes Beispiel gegeben. Selbstsüchtige Interessen waren vorherrschend. Deinem Bekenntnis nach sagtest du der Welt: „Meine Bürgerschaft ist nicht hier, sondern droben“, während deine Werke entschieden davon zeugten, dass du ein Erdenbewohner bist. Der Tag des Gerichts wird wie ein Fallstrick über alle kommen, die auf Erden wohnen. Dein Bekenntnis ist anderen Seelen nur ein Hindernis. Du hast keine entsprechenden Werke. „Ich weiß deine Werke“ [nicht dein Bekenntnis], spricht der Treue Zeuge. Gott sichtet jetzt sein Volk und prüft ihre Absichten und Beweggründe. Viele werden sich als wertlose Spreu erweisen — nicht als Weizen. Z4.59.1 Teilen

Gott hat dir Zentner in Form von Mitteln und Einfluss anvertraut, und er hat zu dir gesagt: „Handle damit, bis ich komme.“ Wenn nun der Meister kommt, um mit seinen Knechten abzurechnen, und wenn nun alle aufgefordert werden, genaue Rechenschaft darüber zu geben, wie sie die ihnen anvertrauten Zentner benutzt haben — wie wirst du, mein lieber Bruder, in dieser Untersuchung abschneiden? Wirst du vorbereitet sein, dem Meister seine Zentner verdoppelt zurückzuerstatten, ihm sowohl das Kapital als auch die Zinsen vorzulegen und zu zeigen, dass du ein kluger, treuer und beharrlicher Arbeiter in seinem Dienst gewesen bist? Bruder E, wenn du weiterhin dem Kurs folgst, den du seit Jahren eingeschlagen hast, wird dein Fall genau dem des Knechtes gleichen, der seinen Zentner in ein Schweißtuch wickelte und ihn in der Erde verbarg, d.h. er legte ihn in der Welt an. Jene, denen Zentner anvertraut worden waren, empfingen Lohn für ihre Arbeit, der Treue, der Ausdauer und des ernsten Bemühens angemessen, die sie im Handel mit ihres Herrn Gütern angewandt hatten. Z4.59.2 Teilen

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Gott betrachtet dich als sein Schuldner und auch als Schuldner deiner Mitmenschen, die nicht das Licht und die Wahrheit besitzen. Gott hat dir Licht gegeben, nicht, damit du es unter einen Scheffel stellst, sondern auf einen Leuchter, damit alle im Haus Nutzen davon haben. Dein Licht sollte zu anderen hinausleuchten, um Seelen zu helfen, für die Christus starb. Würde Gottes Gnade in deinem Herzen herrschen und deinen Verstand und deine Gedanken Jesum untertänig machen, könntest du ein machtvolles Werkzeug auf Seiten Christi und der Wahrheit sein. Z4.60.1 Teilen

Paulus sagte: „Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Ungriechen, der Weisen und der Unweisen.“ Römer 1,14. Gott hatte Paulus seine Wahrheit offenbart. Dadurch machte er ihn zum Schuldner derer, die sich in Finsternis befanden, sie zu erleuchten. Du hast kein rechtes Gefühl für deine Verantwortlichkeit Gott gegenüber gehabt. Du handelst mit den Gütern deines Herrn. Du besitzt Verstandeskräfte, die dich — richtig angewandt — zu einem Mitarbeiter Christi und der Engel machen würden. Hättest du deine Sinne darauf gerichtet, Gutes zu tun und anderen die Wahrheit vorzuführen, wärest du jetzt vorbereitet, ein erfolgreicher Arbeiter für Gott zu werden, und als Lohn würdest du viele Seelen gerettet sehen, die als Sterne in der Krone deiner Freude leuchteten. Z4.60.2 Teilen

Wie kann der Wert deiner Häuser und Ländereien mit jenen kostbaren Seelen, für die Christus starb, einen Vergleich aushalten? Durch deine Mitarbeit könnten diese Seelen gerettet werden, um mit dir am Reich der Herrlichkeit teilzuhaben; aber von deinen irdischen Schätzen kannst du nicht das Geringste mitnehmen. Erwerbe, was dir möglich ist; behüte es mit allem Fleiß und aller dir möglichen Sorgfalt; und doch mag ein Befehl vom Herrn ausgehen, und in ein paar Stunden kann ein Feuer, das keine Geschicklichkeit zu löschen vermag, das, was du in deinem ganzen Leben aufgehäuft hast, in Schutt und Asche legen. Dies geschah mit Chicago. Gottes Wort war ausgegangen, jene Stadt zu vernichten. Dies ist nicht die einzige Stadt, die sichtbare Zeichen von Gottes Missfallen wird wahrnehmen müssen. Er hat einen Anfang gemacht; aber es ist nicht das Ende. Das Schwert seines Zorns ist über das Volk ausgestreckt, das durch seinen Stolz und seine Gottlosigkeit das Missfallen eines gerechten Gottes erregt hat. Stürme, Erdbeben, Orkane, Feuersbrünste und das Schwert werden überall Verwüstung anrichten, bis die Herzen der Menschen verschmachten vor Furcht und Erwarten der Dinge, die auf Erden kommen werden. Du weißt nicht, wie klein der Abstand zwischen dir und der Ewigkeit ist. Du weißt nicht, wie bald deine Prüfungszeit enden mag. Z4.60.3 Teilen

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Bereite dich vor, mein Bruder, denn der Herr wird die Zentner von dir fordern, und zwar beides, Kapital und Zinsen. Seelen zu retten, sollte der Lebenszweck eines jeden sein, der sich zu Christo bekennt. Wir sind Schuldner der Welt für die Gnade, die Gott uns erwiesen hat, für das Licht, das uns schien, und für die entdeckte Schönheit und Macht der Wahrheit. Du magst deine ganze Existenz darauf richten, Schätze auf Erden anzulegen; aber welchen Nutzen hast du davon, wenn dein Leben hier endet oder Christus erscheint? Keinen Cent kannst du mitnehmen. Und je mehr deine weltlichen Ehren und Reichtümer, die du durch Vernachlässigung deines geistlichen Lebens erworben hast, dich hier erhöht haben, desto tiefer wirst du in moralischem Wert vor dem großen Tribunal des göttlichen Gerichtes sinken. Z4.61.1 Teilen

Wie wird dieser Reichtum, gegen den du deine Seele eingetauscht hast, verwandt werden, wenn deine Prüfungszeit plötzlich enden sollte, wenn du nicht länger die Kontrolle darüber hast? „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?“ Matthäus 16,26. Deine Mittel sind nicht mehr wert als Sand, es sei denn, sie sorgen für die Bedürfnisse des täglichen Lebens, sind ein Segen für andere und unterstützen den Fortschritt des Werkes Gottes. Gott hat dir Zeugnisse der Warnung und Ermutigung gesandt; aber du hast dich von ihnen abgewandt. Du hast die Zeugnisse angezweifelt. Wenn du dich zurückwendest, die Lichtstrahlen sammelst und die Stellung einnimmst, dass die Zeugnisse von Gott sind, wirst du in deinem Glauben gefestigt und brauchst nicht in Finsternis und Schwäche hin und her zu wanken. Z4.61.2 Teilen

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Du kannst für die Gemeinde in ... ein Segen sein. Du kannst selbst jetzt noch ein Pfeiler werden, wenn du ans Licht kommst und darin wandelst. Gott ruft dich noch einmal. Er versucht, dich zu erreichen, so sehr du auch von Selbstsucht umfangen und von den Sorgen dieses Lebens erfüllt bist. Er ladet dich ein, der Welt deine Zuneigung zu entziehen und sie auf himmlische Dinge zu richten. Um Gottes Willen zu erkennen, musst du ihn studieren, anstatt deinen eigenen Eingebungen und den natürlichen Trieben des Herzens zu folgen. „Was ist dein Wille? Was soll ich tun?“ sollte die ernste, besorgte Frage deines Herzens sein. Z4.62.1 Teilen

Das ganze Gewicht des göttlichen Zorns wird auf jene fallen, die ihre Zeit vergeudet und dem Mammon anstatt ihrem Schöpfer gedient haben. Wenn du für Gott und den Himmel lebst, anderen den Weg zum Himmel zeigst, wirst du dich vorwärts und aufwärts zu höheren und heiligeren Freuden emporschwingen. Du wirst mit einem „Ei, du frommer und getreuer Knecht ... gehe ein zu deines Herrn Freude“ belohnt werden. Christi Freude besteht darin, Seelen erlöst und gerettet in seinem herrlichen Reich zu sehen. „Um der Freude willen, die ihm vor Augen stand, erduldete er das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten auf den Stuhl Gottes.“ Hebräer 12,2 (KJV). Z4.62.2 Teilen

Die Schätze dieser Welt zu gewinnen und sie zu benutzen, die Neigungen von Gott abzuziehen, wie du es getan hast, wird sich für dich am Ende als ein schrecklicher Fluch erweisen. Du nimmst dir keine Zeit zum Studieren, zu tiefem Nachdenken und zum Gebet; und du hast keine Zeit darauf verwendet, deine Kinder zu unterweisen und ihnen die höchsten Interessen vor Augen zu stellen. Gott hat deine Kinder lieb. Aber sie haben wenig Ermutigung bekommen, ein religiöses Leben zu führen. Wenn du in ihnen den Glauben an die Zeugnisse zerstörst, kannst du sie nicht erreichen. Die Gemüter armer, irrender Sterblicher müssen erzogen und in geistlichen Dingen unterrichtet werden. Wenn die ganze Erziehung auf die Welt und auf den Erwerb von Eigentum ausgerichtet ist, wie kann es dann zu geistlichem Wachstum kommen? Es ist ganz unmöglich. Du, mein Bruder, und deine Familie, ihr hättet zum vollkommenen Mannesalter in Christo Jesu heranwachsen können, wenn ihr nur das halbe Interesse aufgewendet hättet, um einen christlichen Charakter zu entwickeln und dem Herrn zu dienen, wie ihr bestrebt wart, der Welt zu dienen. Z4.62.3 Teilen

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Es missfällt Gott, wenn seine Diener betreffs seines Willens unwissend bleiben und Zwerge in geistlichem Verständnis sind, aber klug in weltlicher Weisheit und Erkenntnis. Eure irdischen Interessen können keinen Vergleich mit eurem ewigen Wohlergehen aushalten. Gott hat ein erhabeneres Werk für euch als die Erlangung von Eigentum. Du, lieber Bruder, benötigst eine tiefgreifende, gründliche Umgestaltung. Deine ganze Familie benötigt sie. Möge Gott euch helfen, zur Vollkommenheit eines christlichen Charakters zu gelangen. Deine Kinder können und sollen ein Segen für die Jugend in eurer Umgebung sein. Durch ihr Beispiel, ihre Worte und ihr Verhalten können sie ihren Vater im Himmel verherrlichen und der Religion Ehre bereiten. Z4.63.1 Teilen

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