Portrait von Ellen White
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Selbstbetrug und Egoismus
Selbstbetrug und Egoismus
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Lieber Bruder, du hast einen traurigen Fehler begangen, indem du dich vor die Patienten hinstelltest, um dich selbst und deine Frau zu erhöhen, wie es häufig geschehen ist. Deine eigenen Kinder haben aus diesen Bemerkungen Lehren gezogen, die ihren Charakter prägen. Es wird jetzt keine leichte Aufgabe sein, die gemachten Eindrücke zu korrigieren. Sie sind stolz und selbstbezogen. Sie haben sich eingebildet, dass sie als deine Kinder allen anderen überlegen sind. Du hast eifrig darüber gewacht, dass die Leute dir die Ehre geben, die deiner Stellung als Arzt der Gesundheitsanstalt entspricht. Dies ist ein Schwachpunkt, der dich an geistlichem Fortschritt gehindert hat. Dies hat dich auf andere eifersüchtig gemacht, fürchtend, dass sie dich verdrängen oder deine Stellung und deinen Wert nicht schätzen würden. Du hast auch deine Frau gelobt und sie den Patienten als eine Art Übermensch dargestellt. Du hast wie ein Blinder gehandelt. Du hast Fähigkeiten an ihr gepriesen, die sie gar nicht besitzt. Z4.112.1 Teilen

Du solltest daran gedacht haben, dass dein moralischer Wert nach deinen Worten, deinem Verhalten und deinen Taten eingeschätzt wird. Diese können nie verborgen bleiben, sondern werden dir den rechten Platz vor den Patienten einräumen. Wenn du an ihnen Interesse zeigst, wenn du für sie arbeitest, werden sie es zu schätzen wissen und dir vertrauen und dich lieben. Aber leere Worte werden sie niemals glauben machen, dass deine aufopfernde Arbeit für sie deine Lebenskraft erschöpft und dich angestrengt habe, während sie wissen, dass ihnen doch nicht deine besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge galt. Die Patienten werden Vertrauen und Liebe zu denen haben, die besonderes Interesse für sie zeigen und sich um ihre Wiederherstellung sorgen. Wenn du dieses Werk verrichtest, das getan werden muss — denn dafür bezahlen die Patienten ihr Geld — dann hast du es nicht nötig, ihre Wertschätzung und Hochachtung durch Reden zu erwerben. Wenn du deine Pflicht tust, wirst du dies mit Sicherheit haben. Z4.112.2 Teilen

Du warst nicht frei von Selbstsucht. Deshalb konntest du nicht den Segen haben, den Gott für die selbstlosen Arbeiter bereithält. Deine Interessen waren geteilt. Du hast dich so sehr um dich selbst und die Deinen gesorgt, dass der Herr keine Veranlassung hatte, in besonderer Weise für dich zu wirken und zu sorgen. Dein Handeln in dieser Hinsicht hat dich für deine Position untauglich gemacht. Vor einem Jahr wurde mir gezeigt, dass du dich befähigt fühltest, allein die Verwaltung der Anstalt zu übernehmen. Gehörte die Anstalt dir, und wärest du derjenige, der durch Gewinn begünstigt und durch Verlust geschädigt werden würde, dann würdest du es als deine Pflicht betrachten, besondere Sorgfalt walten zu lassen, dass es nicht zu Verlusten kommt, und dass Patienten, die nichts bezahlen, die Anstalt nicht aller Mittel berauben. Du würdest die Fälle untersuchen und nicht zulassen, dass sie eine Woche länger als dringend notwendig dort blieben. Du würdest Mittel und Wege ersinnen, wie die Ausgaben verringert und das Vermögen der Anstalt erhalten bleiben kann. Aber du bist nur angestellt, und der Eifer, das Interesse und die Fähigkeiten, die du zu haben glaubst, treten nicht in Erscheinung. Die Patienten erhalten nicht die Aufmerksamkeit, wofür sie bezahlt haben, und die sie zu Recht erwarten. Z4.112.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass du dich oftmals von Kranken abwendest, die deines Rats und deiner Hilfe bedürfen. Du wurdest mir vorgeführt, wie du offensichtlich gleichgültig und eher ungeduldig auf das reagiertest, was sie sagten und was ihnen sehr wichtig war. Du hörtest kaum zu. Du schienst in großer Eile zu sein und hast sie auf einen anderen Zeitpunkt vertröstet, wenn ein paar angemessene Worte des Mitgefühls und der Ermutigung tausend Befürchtungen gestillt und ihnen Frieden und Zuversicht anstelle von Unruhe und Niedergeschlagenheit vermittelt hätten. Es schien so, als scheutest du vor Gesprächen mit den Patienten zurück. Du fühltest nicht mit ihnen, sondern bliebst reserviert, wenn du mehr Vertrautheit hättest bekunden sollen. Du verhieltest dich zu distanziert und unnahbar. Sie schauten zu dir auf wie ein Kind zu seinem Vater. Sie haben das Recht, Aufmerksamkeit von dir zu erwarten, die ihnen aber nicht zuteil wird. „Ich und die Meinen“ drängt sich zwischen dich und die Arbeit, die deine Stellung von dir fordert. Patienten und Helfer bedürfen oft deines Rats. Aber sie gehen nur widerwillig zu dir und fühlen sich nicht frei, mit dir zu reden. Z4.113.1 Teilen

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Du bist bestrebt, eine unangemessene Würde aufrechtzuerhalten. In Wirklichkeit hast du dieses Ziel nicht erreicht, sondern das Vertrauen und die Liebe verloren, die dir zuteil geworden wären, wenn du dich bescheiden, sanftmütig und demütig verhalten hättest. Wahre Weihe und Frömmigkeit Gott gegenüber ließe im Herzen aller einen Platz für dich finden und würde dich mit einer Würde ausstatten, die nicht angemaßt, sondern echt ist. Das Lob, das du empfangen hast, hat dich stolz gemacht. Christi Leben muss dir zum Vorbild dienen und dich lehren, dass du überall Gutes tun sollst, wo du hingestellt wirst. Während du für andere sorgst, wird Gott für dich sorgen. Die Majestät des Himmels scheute nicht vor Ermüdung zurück. Er wanderte zu Fuß von Ort zu Ort, um den Leidenden und Bedürftigen zu dienen. Obgleich du Kenntnisse besitzen magst; obgleich du etwas vom menschlichen Körper verstehst und Krankheiten auf ihre Ursachen zurückführen kannst — obgleich du mit Menschenzungen und Engelzungen reden magst — sind noch andere Befähigungen notwendig, ohne welche all deine Gaben keinen besonderen Wert haben. Du benötigst Kraft von Gott, die nur in jenen verwirklicht werden kann, die ihn zu ihrem Vertrauten machen und sich dem Werke weihen, das er ihnen aufgetragen hat. Christus muss mit deinem Wissen verwoben werden. Seine Weisheit anstatt deiner eigenen muss in Betracht gezogen werden. Dann wirst du ein Licht im Krankenzimmer sein. Dir fehlt Freiheit des Geistes, Kraft und Glaube. Dein Glaube ist schwach, weil du dich nicht darin geübt hast; er kann nicht lebendig und gesund sein. Deine Bemühungen um diejenigen, die an Seele und Leib krank sind, werden nicht so erfolgreich sein, wie sie sein könnten. Die Patienten werden nicht an körperlicher und geistiger Stärke zunehmen, wie sie könnten — es sei denn, du nimmst bei deinen Visiten Jesum mit. Seine Worte und Werke müssen dich begleiten. Dann wirst du das Empfinden haben, dass deine Gebete und Worte des Mitgefühls, die ihnen zum Segen gereichten, auch dir zum Segen sind. Z4.114.1 Teilen

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Du hast dich nicht völlig von Gott abhängig gefühlt, noch warst du dir deiner Unzulänglichkeit und Schwäche ohne seine besondere Weisheit und Gnade bewusst. Du sorgst dich ab, hegst Furcht und Zweifel, weil du dich zuviel auf deine eigene Kraft verlassen hast. In Gott kannst du gedeihen. In Demut und Heiligkeit des Geistes wirst du großen Frieden und Stärke finden. Jene, die sich am meisten ihrer eigenen Schwachheit und Finsternis bewusst sind, erstrahlen am hellsten, denn sie machen Christum zu ihrer Gerechtigkeit. Deine Kraft sollte von einer Verbindung mit ihm kommen. Werde nicht müde im Gutestun. Z4.115.1 Teilen

Die Majestät des Himmels hat die Müden eingeladen: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11,28.29. Der Grund, warum die Last manchmal so schwer und das Joch so bitter erscheint, liegt darin, dass du dich über die Sanftmut und Demut erhoben hast, die unser göttlicher Herr besaß. Höre auf damit, dir selbst zum Gefallen zu leben und dich zu erhöhen. Lass dein Ich in Jesu verborgen sein. Lerne von ihm, der dich eingeladen und dir Ruhe verheißen hat. Z4.115.2 Teilen

Ich sah, dass die Gesundheitsanstalt niemals gedeihen kann, während jene, die verantwortliche Stellungen darin bekleiden, mehr an sich selbst denken als an die Anstalt. Gott wünscht selbstlose Männer und Frauen als Arbeiter in seinem Werk. Diejenigen, denen die Obhut über die Gesundheitseinrichtung anvertraut ist, sollten jede Abteilung beaufsichtigen, Sparsamkeit üben, auf Kleinigkeiten achten und sich vor Verlusten hüten. Kurz gesagt, sie sollen so achtsam und verständig in ihrer Verwaltung vorgehen, als wären sie die Eigentümer. Z4.115.3 Teilen

Du hast das Gefühl gehegt, dass dies oder jenes nicht deine Angelegenheit sei. Alles, was mit der Anstalt zusammenhängt, ist deine Angelegenheit. Wenn du irgend etwas bemerkst, das nicht in Ordnung ist, das du selbst aber nicht in die Hand nehmen kannst, weil es ein anderes Gebiet betrifft, dann rufe jemand zu Hilfe, der dieser Sache sofortige Aufmerksamkeit schenkt. Ist diese Arbeit zu schwierig für dich, dann überlasse sie jemand anderem, der alle Pflichten gründlich erfüllen kann, die dem obliegen, der eine so verantwortliche Stellung bekleidet wie du. Z4.115.4 Teilen

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In deinen Gesprächen im Krankenzimmer hast du oftmals die Patienten und Pfleger beschuldigt, sie würden unnötige Lasten und Sorgen über dich häufen, während du zu gleicher Zeit nicht die Hälfte der Pflichten erledigtest, die dir als Arzt zukamen. Du hast den Kranken unter deiner Obhut nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Die Patienten sind nicht blind. Sie empfinden die Vernachlässigung. Sie sind von zu Hause fort. Sie bezahlen dafür, Fürsorge und Behandlung zu erhalten, die daheim nicht möglich sind. All dies Schelten in den Krankenzimmern schadet der Einrichtung und missfällt Gott. Z4.116.1 Teilen

Es ist wahr, dass du schwere Lasten zu tragen hattest. Aber in vielen Fällen, wo du dich über die Patienten und Pfleger beklagt hast, war die Schwierigkeit in deiner eigenen Familie zu finden. Sie fordern fortwährend deine Hilfe, helfen dir aber nicht. Es gibt niemand in deinem Heim, der deine Hände stützt oder dich ermutigt. Hättest du keine Bürden von außerhalb zu tragen, könntest du weit besser deiner Verantwortung in der Anstalt nachkommen und würdest nicht so viel Kraft und Seelenstärke verlieren. Es ist sicher deine Pflicht, für deine Familie zu sorgen; aber es ist wirklich nicht notwendig, dass sie so hilflos sind, wie sie sich geben, und dich so sehr belasten. Sie könnten dich unterstützen, wenn sie wollten. Z4.116.2 Teilen

Es ist ebenfalls deine Pflicht, auf deine Gesundheit zu achten. Wenn die Sorge um deine Familie so groß ist, dass die Arbeit in der Gesundheitsanstalt dich überlastet und du nicht imstande bist, den Patienten und der Anstalt die ihnen gebührende Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, dann solltest du deine Stellung aufgeben und einen Platz suchen, wo du deiner Familie, dir selbst und den übernommenen Verantwortlichkeiten gerecht werden kannst. Die Stellung, die du heute bekleidest, ist sehr wichtig. Sie erfordert einen klaren Verstand und Nerven- und Muskelkraft. Ernste Hingabe an die Arbeit ist nötig, wenn die Anstalt gedeihen soll. Nichts weniger als dies wird ihr Erfolg verleihen. Soll sie lebendig sein, dann muss sie mit Leben erfüllt sein und uneigennützige Arbeiter haben, die sie verwalten. Z4.116.3 Teilen

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Schwester I, du bist deinem Mann nicht die Hilfe gewesen, die du ihm hättest sein sollen. Deine Aufmerksamkeit war mehr auf dich selbst gerichtet. Du hast nicht erkannt, wie notwendig es ist, deine brachliegende Energie zu wecken und deinen Mann bei seiner Arbeit zu unterstützen oder deine Kinder mit dem rechten Einfluss zu umgeben. Hättest du fleißig die dir von Gott aufgetragenen Pflichten erfüllt, hättest du geholfen, die Lasten deines Ehemannes zu tragen und mit ihm gemeinsam eure Kinder richtig zu erziehen, dann hätte eine Veränderung in eurer Familie stattgefunden. Z4.117.1 Teilen

Du hast trübsinnigen und traurigen Gefühlen nachgegeben. Dies hat euer häusliches Leben verdunkelt anstatt es mit Sonnenschein zu erfüllen. Du hast keineswegs Hoffnung und Frohsinn ermutigt. Dein Einfluss hat jene niedergedrückt, die du durch freundliche Worte und Taten unterstützt haben solltest. Alles dies ist die Folge von Ichsucht. Du hast Aufmerksamkeit und Mitgefühl von deinem Mann und den Kindern gefordert, hast es aber nicht als deine Pflicht empfunden, dich selbst aus den Augen zu verlieren und für ihr Glück und Wohlergehen zu sorgen. Du warst ungeduldig und hast deine Kinder streng getadelt. Dies hat sie nur im Bösen bestärkt und die Bande der Zuneigung geschwächt, welche die Herzen von Eltern und Kindern miteinander verbinden sollten. Z4.117.2 Teilen

Dir hat es an Selbstbeherrschung gefehlt. Du hast deinen Mann in Gegenwart der Kinder getadelt. Das hat seine und deine Autorität untergraben. Du bist schwach gewesen. Haben sich deine Kinder über andere beklagt, dann hast du sofort ihre Partei ergriffen und unklugerweise jene gerügt und getadelt, über die sie sich beklagten. Das hat deine Kinder dazu veranlasst, gegen solche zu murren, die ihnen nicht die Ehrerbietung entgegenbringen, die ihnen ihrer Meinung nach gebührt. Du hast diesen Geist indirekt gefördert, anstatt ihn zu unterdrücken. Du bist mit deinen Kindern nicht so fest und gerecht umgegangen, wie es recht gewesen wäre. Z4.117.3 Teilen

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Du hast Prüfungen gehabt. Dein Geist war niedergedrückt. Du warst entmutigt, aber die Schuld dafür hast du ungerechterweise auf andere geschoben. Die Hauptursache liegt in dir selbst. Du hast versäumt, dein Heim so zu gestalten, wie du es hättest tun sollen. Du hast noch Gelegenheit, diese Fehler zu korrigieren. Gib diese kalte und starre Reserviertheit auf. Schenke mehr Liebe, anstatt sie zu fordern. Fördere den Frohsinn, lass den Sonnenschein in dein Herz, und er wird auf alle in deiner Umgebung ausstrahlen. Sei geselliger. Suche das Vertrauen deiner Kinder zu gewinnen, damit sie sich Rat und Hilfe bei dir holen können. Ermutige in ihnen Demut und Selbstlosigkeit. Sei ihnen ein rechtes Vorbild. Z4.118.1 Teilen

Erwacht, mein lieber Bruder und meine Schwester, um die Bedürfnisse eurer Familie zu erkennen. Lasst euch nicht verblenden. Packt die Aufgabe gemeinsam an, ruhig, unter Gebet und Glauben. Bringt euer Haus in Ordnung, und Gott wird eure Anstrengungen segnen. Z4.118.2 Teilen

Am 10. Dezember 1872 wurde mir der Zustand von Bruder K‘s Familie vorgeführt. Er war ein treuer Gläubiger, der die Wahrheit liebte; aber er hat den Geist der Welt in sich aufgenommen. Christus sagte: „Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Matthäus 6,21. Bruder K, dein irdischer Schatz beansprucht dein Interesse und deine Aufmerksamkeit in solchem Maße, dass du dir keine Zeit nimmst, Gott zu dienen. Und dann ist deine Frau noch unzufrieden wegen des Wenigen, das du ihm gibst. Eine weltliche Besessenheit hat von ihrem Herzen Besitz ergriffen. Keiner von euch beiden nimmt sich genügend Zeit zum Nachdenken und zum Gebet. Gott wird eures täglichen Dienstes beraubt. Ihr selbst erleidet einen größeren Verlust als den von irdischen Schätzen. Z4.118.3 Teilen

Schwester K, du bist noch weiter von Gott entfernt als dein Mann. Deine Anpassung an die Welt hat den Heiland aus deinem Herzen verbannt. Er hat keinen Platz in deinen Zuneigungen. Du hast nur wenig Lust zum Beten und dein eigenes Herz zu erforschen, neigst aber dazu, dem Fürsten der Mächte der Finsternis zu gehorchen. „Wisset ihr nicht: welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?“ Römer 6,16. Z4.118.4 Teilen

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Schwester K, du weißt nicht, was du tust. Du erkennst nicht, dass du gegen Christum kämpfst, indem du deinen Mann von der Wahrheit abwendig machst. Deine Aufmerksamkeit ist auf die Vorteile gerichtet, welche die Welt bietet. Du hast keine Liebe zur Hingabe an Gott entwickelt. Dir sagt die eifrige Geschäftigkeit, Reichtum zu erwerben, mehr zu. Du verzehrst dich in dem Wunsch, der Welt gleich zu sein, damit du die Glückseligkeit erlangst, welche die Welt vermittelt. Dein weltlicher Ehrgeiz und irdisches Interesse sind größer als dein Wunsch nach Gerechtigkeit und einem Anteil am Reiche Gottes. Z4.119.1 Teilen

Du verwendest deine kostbare Prüfungszeit damit, für dein irdisches Wohlergehen zu sorgen — für Kleider, Essen und Trinken wie die Welt. Wie unbefriedigend, wie ärmlich ist die erlangte Belohnung! Mit deinen weltlichen Wünschen und Bestrebungen trägst du eine schwerere Last, als der Heiland dir je auferlegen wollte. Dein Erlöser ladet dich ein: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28-30. Meine Schwester, Christus möchte, dass du deine schwere Last zu seinen Füßen niederlegst und deinen stolzen Nacken unter sein Joch beugst. Z4.119.2 Teilen

Was wäre mit dir, wenn heute deine Gnadenzeit zu Ende ginge? Wie würdest du der Untersuchung des Meisters standhalten? Wie hast du die Zentner an Mitteln und Einfluss verwendet, die dir von Gott verliehen wurden, um sie zu seiner Ehre zu gebrauchen? Gott hat dich mit dem Leben und seinen Segnungen ausgestattet, nicht um sie nur zu deinem eigenen Vergnügen und selbstsüchtiger Befriedigung zu verwenden, sondern zum Nutzen anderer und zum Gutestun. Der Meister hat dir Zentner anvertraut, damit du sie zu den Wechslern bringst und er das Seine mit Zinsen zurückfordern kann. Dein Einfluss und deine Mittel wurden dir übergeben, um dich zu prüfen, um zu offenbaren, was in deinem Herzen ist. Du solltest sie benutzen, um Seelen für Christum zu gewinnen und das Werk deines Erlösers zu fördern. Versäumst du, dies zu tun, begehst du einen schrecklichen Fehler. Jeden Tag, den du benutzt, um dir selbst zu dienen und deinen Freunden zu gefallen, indem du ihrem Einfluss nachgibst, die Welt zu lieben und deinen besten Freund zu vernachlässigen, der starb, um dir das Leben zu ermöglichen, verlierst du viel. Z4.119.3 Teilen

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Schwester K, du dachtest, es sei nicht gut, dich von den Leuten in deiner Umgebung zu unterscheiden. Du wohnst unter einer Gesellschaft, die durch die Wahrheit geprüft wurde, sie aber verworfen hat. Du hast dich mit ihren Interessen und Neigungen verbunden, bis du deiner Gesinnung nach zu ihnen gehörst. Du liebst ihre Gesellschaft. Doch bist du nicht glücklich, obgleich du es dir selbst einredest. Du hast in deinem Herzen gesagt: „Es ist umsonst, dass man Gott dient; und was nützt es, dass wir sein Gebot halten und ein hartes Leben vor dem Herrn Zebaoth führen?“ Maleachi 3,14. Z4.120.1 Teilen

Es ist für eine Familie keine geringe Sache, in einer ungläubigen Umgebung als Christi Stellvertreter dazustehen und Gottes Gesetz zu halten. Von uns wird gefordert, ein lebendiger Brief zu sein, der von allen Menschen gelesen wird. Diese Stellung schließt eine furchtbare Verantwortung ein. Um im Licht zu leben, müsst ihr euch dort befinden, wo das Licht scheint. Bruder K sollte sich feierlich verpflichtet fühlen, mit seiner Familie wenigstens die jährlichen Versammlungen derer zu besuchen, die die Wahrheit lieben, koste es, was es wolle. Dies würde ihn und sie stärken und sie für Prüfungen und Pflichterfüllung stählen. Es ist nicht gut, wenn sie das Vorrecht versäumen, sich mit Glaubensgeschwistern zu verbinden. Die Wahrheit verliert in ihren Gedanken an Wichtigkeit, ihre Herzen werden durch ihren heiligenden Einfluss nicht mehr erleuchtet, und sie verlieren ihre geistliche Gesinnung. Sie empfangen keine Stärkung durch die Worte des lebendigen Predigers. Weltliche Gedanken und weltliche Unternehmungen nehmen ihre Sinne fortwährend gefangen, während geistliche Gegenstände keine Beachtung finden. Z4.120.2 Teilen

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Der Glaube der meisten Christen wird ins Wanken geraten, wenn sie es ständig versäumen, sich zu Konferenzen und zum Gebet zu versammeln. Wäre es ihnen unmöglich, sich solch religiöser Vorrechte zu erfreuen, würde Gott durch seine Engel direkt Licht vom Himmel senden, um sein zerstreutes Volk zu beleben, zu trösten und zu segnen. Aber es ist nicht seine Absicht, ein Wunder zu wirken, um den Glauben seiner Heiligen zu stärken. Es wird von ihnen gefordert, die Wahrheit genügend zu lieben, um sich zu bemühen, die Vorrechte und Segnungen in Anspruch zu nehmen, die Gott ihnen gewährt. Das Wenigste, was sie tun können, ist, sich ein paar Tage im Jahr gemeinsam zu bemühen, Christi Sache zu fördern und freundlichen Rat und Mitgefühl auszutauschen. Z4.121.1 Teilen

Viele verbringen nahezu ihre ganze Zeit damit, ihren zeitlichen Interessen und Vergnügungen nachzugehen, und murren wegen der paar Tage und der Auslagen, die es erfordert, wenn sie ihr Heim verlassen und irgendwo hinfahren müssen, um sich mit einer Gruppe zu treffen, die sich im Namen des Herrn versammelt. Das Wort Gottes nennt Geiz Götzendienst. Wieviel Götzenanbeter gibt es dann unter denen, die sich Christi Nachfolger nennen? Z4.121.2 Teilen

Es wird von uns gefordert, dass wir zusammenkommen und Zeugnis für die Wahrheit ablegen. Der Engel Gottes sagte: „Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander also: Der Herr merkt und hört es, und vor ihm ist ein Denkzettel geschrieben für die, so den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, des Tages, den ich machen will, mein Eigentum sein; und ich will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient. Und ihr sollt dagegen wiederum den Unterschied sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, und zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.“ Maleachi 3,16-18. Z4.121.3 Teilen

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Es wird sich für uns auszahlen, wenn wir die Vorrechte in unserer Reichweite nutzen, selbst wenn es uns ein Opfer kostet, uns mit denen zu versammeln, die Gott fürchten und ihn verherrlichen. Er wird dargestellt als jemand, der diesen Zeugnissen lauscht, während Engel sie in ein Buch schreiben. Gott wird derer gedenken, die zusammengekommen sind und seines Namens gedacht haben. Er wird sie vor dem großen Brand bewahren. Sie werden in seinen Augen wie köstliche Perlen sein. Aber sein Zorn wird auf das schutzlose Haupt der Sünder fallen. Es ist nicht umsonst, Gott zu dienen. Die ihr Leben seinem Dienst weihen, empfangen einen herrlichen Lohn. Lieber Bruder, liebe Schwester, ihr habt euch schrittweise in die Finsternis begeben, bis sie euch beinahe unmerklich eingehüllt hat und ihr sie als Licht empfindet. Gelegentlich durchdringt ein schwacher Schimmer die Dunkelheit und erweckt das Gewissen. Doch die euch umgebenden Einflüsse ersticken den Lichtstrahl, und die Finsternis ist dichter als zuvor. Z4.122.1 Teilen

Es wäre für euer geistliches Wohlergehen besser gewesen, wenn ihr euren Wohnplatz schon vor Jahren gewechselt hättet. Das Licht der Wahrheit hat die Menschen geprüft, unter denen ihr lebt. Ein paar von ihnen nahmen die Botschaft der Gnade und Warnung an, während viele sie verwarfen. Eine weitere Klasse nahm sie nicht an, weil sie ein Kreuz einschloss. Sie nahmen eine neutrale Stellung ein und dachten, wenn sie nicht gegen die Wahrheit ankämpften, sei es schon recht. Doch das Licht, das sie versäumten anzunehmen und zu hegen, wurde zu Finsternis. Sie beruhigten ihr Gewissen, indem sie zum Geist Gottes sagten: „Gehe hin auf diesmal; wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich herrufen lassen.“ Apostelgeschichte 24,25. Jene gelegene Zeit ist niemals gekommen. Sie versäumten die goldene Gelegenheit, die nie zu ihnen zurückkehrte, weil die Welt das Licht auslöschte, dem sie sich verweigerten. Die Angelegenheiten dieses Lebens und die Anziehungskraft aufregender Vergnügungen beschäftigen ihre Sinne und Gedanken, während ihr bester Freund, der segensreiche Heiland, verworfen und vergessen wird. Z4.122.2 Teilen

Schwester K, die hervorragende natürliche Gaben besitzt, wird durch ihre ungläubigen Freunde und Verwandten, die weder die Wahrheit lieben noch das Opfer und die Selbstverleugnung schätzen, die um der Wahrheit willen gefordert werden, von Gott abgewendet. Schwester K hat nicht eingesehen, wie wichtig eine Trennung von der Welt ist, wie Gott sie fordert. Was ihre Augen sehen und ihre Ohren hören, hat ihr Herz verdorben. Z4.122.3 Teilen

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Johannes der Täufer war ein Mann, der von Geburt an mit dem Heiligen Geist erfüllt war. Wenn es je einen Menschen gab, der von den verderblichen Einflüssen der Zeit, in der er lebte, unbefleckt bleiben konnte, so war er es. Aber er wagte nicht, seiner Kraft zu vertrauen. Er trennte sich von seinen Freunden und Verwandten, dass seine natürlichen Neigungen ihm nicht zur Schlinge werden könnten. Er wollte sich nicht unnötigerweise der Versuchung aussetzen, noch dem Luxus oder selbst den Annehmlichkeiten des Lebens, um nicht in Gefahr zu geraten, der Bequemlichkeit zu dienen und seine Esslust zu befriedigen und dadurch seine körperliche und geistige Kraft zu schwächen. Hätte er einen solchen Kurs eingeschlagen, wäre die wichtige Mission fehlgeschlagen, um derentwillen er gekommen war. Z4.123.1 Teilen

Er unterwarf sich der Entbehrung und der Einsamkeit eines Lebens in der Wüste. Hier konnte er das heilige Empfinden der Majestät Gottes bewahren. Hier studierte er das große Buch der Natur und wurde mit Gottes Charakter bekannt, wie er sich in seinen wunderbaren Werken offenbarte. Hier war eine Atmosphäre, die der moralischen Erziehung diente und ihm fortwährend die Gottesfurcht vor Augen hielt. Johannes, der Vorläufer Christi, setzte sich nicht verdorbener Unterhaltung und den verderblichen Einflüssen der Welt aus. Er fürchtete den Einfluss auf sein Gewissen, so dass ihm die Sünde nicht mehr als überaus sündhaft vorkommen könnte. Lieber erwählte er die Wüste zu seiner Wohnstätte, wo seine Sinne nicht durch seine Umgebung verdorben werden konnten. Sollten wir nicht etwas von diesem Vorbild lernen, von ihm, den Christus ehrte und von dem er sagte: „Unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgekommen, der größer sei denn Johannes der Täufer“? Matthäus 11,11. Z4.123.2 Teilen

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Die ersten dreißig Jahre verbrachte Christus in Zurückgezogenheit. Dienstbare Engel wachten über den Herrn des Lebens, während er Seite an Seite mit den Bürgern und Arbeitern inmitten der Hügel von Nazareth wandelte, unerkannt und ungeehrt. Diese edlen Beispiele sollten uns lehren, böse Einflüsse zu meiden und die Gesellschaft derer zu scheuen, die kein rechtes Leben führen. Wir dürfen uns nicht schmeicheln, zu stark zu sein, um von solchen Einflüssen beeindruckt zu werden. Vielmehr sollten wir uns demütig vor der Gefahr hüten. Z4.124.1 Teilen

Das alte Volk Israel wurde ausdrücklich von Gott angewiesen, ein von allen Nationen getrenntes Volk zu sein und zu bleiben. Sie sollten nicht Zeugen des Götzendienstes der sie umgebenden Völker sein, damit ihre Herzen nicht etwa verdorben würden und Vertrautheit mit gottlosen Handlungen diese weniger sündhaft erscheinen ließe. Nur wenige erkennen ihre eigene Schwäche und dass die natürliche Sündhaftigkeit des menschlichen Herzens zu oft ihre edelsten Bestrebungen lähmt. Z4.124.2 Teilen

Der verderbliche Einfluss der Sünde vergiftet das Leben der Seele. Unsere einzige Sicherheit besteht darin, uns von denen zu trennen, die in ihrer Finsternis leben. Der Herr hat uns geboten, von ihnen auszugehen und von ihnen getrennt zu sein und nichts Unreines anzurühren. Dann will er unser Vater und wir sollen seine Söhne und Töchter sein. Wenn wir in Gottes Familie aufgenommen, wenn wir Kinder des himmlischen Königs werden wollen, dann müssen wir seinen Bedingungen nachkommen. Wir müssen von der Welt ausgehen, als besonderes Volk vor Gott dastehen, seinen Vorschriften gehorchen und ihm dienen. Z4.124.3 Teilen

Lot erwählte Sodom als Wohnort, weil er sah, dass er dort — von weltlichem Standpunkt aus gesehen — Vorteile erlangen konnte. Nachdem er sich aber dort niedergelassen hatte und reich geworden war, kam er zu der Überzeugung, dass er einen Fehler gemacht hatte, indem er den moralischen Zustand der Gesellschaft außer acht ließ, unter der er sein Heim gründete. Z4.124.4 Teilen

Die Bewohner Sodoms waren verdorben. Täglich war er Zeuge von gemeinen Reden, und seine gerechte Seele wurde von Gewalt und Verbrechen gequält, die er nicht verhindern konnte. Seine Kinder wurden diesen verdorbenen Leuten gleich, denn der Umgang mit ihnen hatte ihre Moral untergraben. Während er all dies in Betracht zog, erschien ihm der weltliche Reichtum, den er erworben hatte, gering und den Preis nicht wert, den er bezahlt hatte. Seine familiären Verbindungen waren umfangreich, da seine Kinder Sodomiter geheiratet hatten. Z4.124.5 Teilen

125

Der Zorn des Herrn richtete sich schließlich gegen die gottlosen Bewohner der Stadt. Engel Gottes besuchten Sodom, um Lot hinauszuführen, damit er nicht mit der Stadt untergehen sollte. Sie hießen Lot, seine Familie — seine Frau, seine Söhne und Töchter, die im gottlosen Sodom geheiratet hatten — zusammenzuholen und von dem Ort zu fliehen. „Denn wir werden diese Stätte“, sagten sie, „verderben, darum dass ihr Geschrei groß ist vor dem Herrn; der hat uns gesandt, sie zu verderben.“ 1.Mose 19,13. Z4.125.1 Teilen

Lot ging hin und redete auf seine Kinder ein. Er wiederholte die Worte der Engel: „Macht euch auf und geht aus diesem Ort; denn der Herr wird diese Stadt verderben.“ 1.Mose 19,14. Aber seinen Schwiegersöhnen erschienen seine Worte unsinnig. Sie hatten so lange in Sodom gelebt, dass sie Teilhaber der Sünden seiner Bewohner geworden waren. Und die Töchter wurden von ihren Männern beeinflusst zu glauben, ihr Vater sei von Sinnen. Es ging ihnen sehr gut, wo sie waren. Sie waren reich und hatten große Besitztümer. Sie konnten nicht an die Möglichkeit glauben, dass das schöne Sodom, ein so reiches und fruchtbares Land, vom Zorn eines Sünden vergeltenden Gottes vernichtet werden würde. Z4.125.2 Teilen

Lot kehrte traurig zu den Engeln zurück und berichtete von seinem Misserfolg. Dann geboten ihm die Engel, sich aufzumachen, seine Frau und die beiden unverheirateten Töchter zu nehmen und die Stadt zu verlassen. Aber Lot war traurig. Der Gedanke, seine Kinder und seine Frau, die sich weigerte mitzugehen, zu verlassen, brach ihm beinahe das Herz. Sie wären alle im schrecklichen Untergang Sodoms umgekommen, hätte der Herr in seiner großen Barmherzigkeit nicht seine Engel gesandt, sie zu retten. Z4.125.3 Teilen

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Lot war wie gelähmt durch das große Unglück, das unmittelbar bevorstand. Er war von Kummer betäubt bei dem Gedanken, alle zu verlassen, die ihm auf Erden so teuer waren. Als er zögerte, ergriffen die Engel Gottes seine, seiner Frau und seiner Töchter Hände und führten sie aus der Stadt. Sie ermahnten sie, eilends zu fliehen, nicht zurückzuschauen und auf der Ebene nicht stehen zu bleiben, sondern in die Berge zu flüchten. Z4.126.1 Teilen

Wie sehr zögerte Lot, dem Engel zu gehorchen und so weit wie nur möglich von dem verderbten Sodom, das dem Untergang geweiht war, zu fliehen! Er misstraute Gott und bat darum, bleiben zu dürfen. Das Wohnen in der gottlosen Stadt hatte seinen Glauben und sein Vertrauen in Gottes Gerechtigkeit geschwächt. Er bat darum, nicht tun zu müssen, was ihm befohlen war, da ihn vielleicht ein Unglück überfallen könnte und er sterben müsse. Engel waren mit einer besonderen Mission ausgesandt worden, um das Leben von Lot und seiner Familie zu retten. Doch Lot war so lange von verderblichen Einflüssen umgeben gewesen, dass sein Empfindungsvermögen abgestumpft war. Er konnte Gottes Werke und seine Absichten nicht erkennen. Er war nicht imstande, sich seinen Händen anzuvertrauen und seinen Befehlen zu gehorchen. Er bat immer nur für sich selbst, und dieser Unglaube kostete seiner Frau das Leben. Sie schaute zurück nach Sodom und wurde in eine Salzsäule verwandelt, als eine Warnung für alle, die des Himmels besondere Gnadenbeweise und Vorsehungen missachten. Nach dieser schrecklichen Vergeltung wagte Lot nicht länger zu zögern, sondern floh entsprechend den Anweisungen der Engel in die Berge. Das sündige Verhalten seiner Töchter, nachdem sie Sodom verlassen hatten, war die Folge ihres dortigen Umganges. Ihr Begriff von Richtig und Falsch war verwirrt, und die Sünde erschien ihnen nicht sündhaft. Z4.126.2 Teilen

Die Geschichte Lots sollte für alle, die ein gottesfürchtiges Leben führen möchten, eine Warnung sein, sich von allen Einflüssen zu trennen, die sie von Gott trennen würden. Lot blieb so lange unter den Gottlosen wohnen, dass er nur noch sich selbst und zwei Töchter retten konnte, und selbst diese waren durch ihren Aufenthalt dort moralisch verdorben. Z4.126.3 Teilen

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Gott meint, was er sagt, und lässt seiner nicht spotten. Ach, wie viele kurzsichtige und sündige Wesen bitten Gott, sich ihren Bedingungen zu fügen, während er ihre Seligkeit schaffen und köstliche Siege verleihen würde, wenn sie sich rückhaltlos seinen Händen anvertrauen. Z4.127.1 Teilen

Schwester K, du bist in Gefahr, Entscheidungen zu treffen, die sich sehr nachteilig für dich auswirken würden. Gott hat ein Werk für dich zu tun, das kein anderer für dich tun kann. Nimmst du es nicht in Angriff, kannst du nicht gerettet werden. Gott liebt dich und möchte nicht, dass du in dem allgemeinen Untergang mit umkommst. Gott ladet dich ein, jene Dinge aufzugeben, die deinen geistlichen Fortschritt hindern, und in ihm jene Kraft und jenen Trost zu finden, welche du benötigst. Du hast Sorgen und Lasten in deiner Familie zu tragen, die dich oft ermüden. Wenn du nur die Dinge tust, die zum zeitlichen Wohlergehen und Glück beitragen, wirst du Zeit genug haben, deine Bibel mit andachtsvollem Interesse zu lesen und einen christlichen Charakter zu vervollkommnen. Z4.127.2 Teilen

Bruder K, du warst oft entmutigt. Du solltest ernsthaft, fest und entschlossen sein, deiner Familie gegenüber deine Pflicht zu tun und sie — wenn möglich — mitzuziehen. Du solltest keine Mühe scheuen, sie zu veranlassen, dich auf deiner Reise himmelwärts zu begleiten. Wenn aber Mutter und Kinder sich entscheiden, dich nicht zu begleiten, sondern im Gegenteil versuchen, dich von deinen Pflichten und religiösen Vorrechten abzuhalten, dann musst du vorangehen, selbst wenn du allein gehen musst. Du musst in der Furcht Gottes leben. Du musst die Gelegenheiten nutzen, den Versammlungen beizuwohnen und alle geistliche Kraft zu erlangen, die möglich ist, denn du wirst sie in zukünftigen Tagen brauchen. Lots Vermögen wurde vernichtet. Wenn du Verlust erleiden musst, sollte dich dies nicht entmutigen. Wenn du auch nur einen Teil deiner Familie dadurch retten kannst, ist es immer noch besser, als sie alle zu verlieren. Z4.127.3 Teilen

Lieber Bruder, liebe Schwester, als Eltern seid ihr in großem Maße für die Seelen eurer Kinder verantwortlich. Ihr habt sie in die Welt gebracht, und durch Wort und Beispiel solltet ihr sie zum Herrn und den Himmelshöfen führen. Ihr solltet ihnen den Gedanken nahelegen, dass ihre zeitlichen Interessen, verglichen mit ihrem ewigen Wohlergehen, von geringem Belang sind. Z4.127.4 Teilen

128

Diese lieben Kinder leben unter Weltmenschen. Sie nehmen eine Liebe zu den Nichtigkeiten des Lebens in sich auf. Euer Sohn L ist ein gutherziger Junge von edler Gesinnung; aber er braucht die wachsame Sorge einer Mutter, deren tägliche Erfahrung im christlichen Leben sie befähigt, zu raten und zu unterweisen. Er befindet sich gerade in einem zarten Alter, wo eine verständige Mutter ihn durch ihren Einfluss formen kann. Doch muss ich befürchten, Schwester K, dass du deine Kinder eher nach der Art und Weise dieser Welt gestaltest, anstatt sie zu lehren, dass es eine wichtige Lebensaufgabe ist, Charaktere für die Unsterblichkeit zu bilden. Z4.128.1 Teilen

Wenn L versäumt, mit religiösen Themen und praktischem Christentum bekannt zu werden, wird sein Leben ein Fehlschlag sein. Er sollte einsehen, dass er eine Erziehung in geistlichen Dingen braucht, um seine Fähigkeiten völlig für Gott einsetzen zu können. Der Herr fordert junge Männer auf, in seinem Weinberg zu arbeiten. Sie sollten die wesentlichen Zweige der Ausbildung nicht vernachlässigen. Wenden sie jedoch ihre ganze Aufmerksamkeit weltlichen Fächern zu, und versäumen sie, mit dem großen Gegenstand der Religion bekannt zu werden und eine christliche Erfahrung zu erlangen, werden sie für Gottes Werk unfähig sein. Wie günstig die erzieherischen Vorteile auch sein mögen, es ist etwas mehr als Buchwissen nötig, um die Seele zu retten und andere zur Buße zu führen. Eine Anzahl von Jahren aufzuwenden, um wissenschaftliche Kenntnisse zu erlangen, genügt nicht, um ein brauchbarer Arbeiter im Dienste Gottes zu sein. Z4.128.2 Teilen

Junge Männer sollen dem Studium viel Zeit widmen. Aber mit ihren geistigen Anstrengungen soll körperliche Arbeit verbunden werden. Die gewonnene Erkenntnis muss in die Praxis umgesetzt werden, so dass sich durch nützliche Übung sowohl alle Fähigkeiten des Geistes, als auch die Körperkräfte gleichmäßig entwickeln können. Sie sollten jene Dinge nicht vernachlässigen, die zur Erlösung wichtig sind, noch sie als zweitrangig in diesem Leben betrachten. Z4.128.3 Teilen

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Lieber Bruder, liebe Schwester, Gott liebt eure Familie. Er möchte seinen Segen über euch ausschütten, damit ihr zu Werkzeugen der Gerechtigkeit werden und andere zum Himmel führen könnt. Würde Bruder K sich völlig Gott weihen, könnte er viel Gutes in seiner Umgebung bewirken. Sein Rat und Einfluss würde besser angenommen und geschätzt werden. Wir hoffen sehr, dass ihr beide das Verkehrte in eurem Leben abstellen, euren Glauben und Gehorsam Gott gegenüber neu beleben und neue Kraft von dem empfangen werdet, der allen Hilfe verheißen hat, die in seinem Namen darum bitten. Z4.129.1 Teilen

Junger Bruder L, du hast in deinem Leben einen Fehler gemacht. Indem du dich ausschließlich dem Studium gewidmet hast, hast du die Entwicklung all deiner Kräfte vernachlässigt. Das moralische Wachstum sollte niemals hinter dem Bemühen zurückstehen, eine Erziehung zu erlangen. Es soll in weit größerem Maße gefördert werden, als es für gewöhnlich geschieht und für notwendig erachtet wird. Mein lieber junger Bruder, du bist eifrig bemüht gewesen, Kenntnisse zu erlangen. Dieses Bestreben ist lobenswert. Aber um es zu befriedigen, hast du deine ewigen Interessen vernachlässigt und ihnen den zweiten Platz nach deinem Studium eingeräumt. Gott und der Himmel haben in deinen Zuneigungen eine untergeordnete Stellung eingenommen. In deinem täglichen Leben wurden die Forderungen des heiligen Gesetzes Gottes nicht ernsthaft befolgt. Du hast den Sabbat entheiligt, indem du die heilige Zeit, die dir nicht gehörte, für deine eigenen Zwecke, zu deinem Studium, benutzt. Gott hat gesagt: „Da sollst du kein Werk tun.“ Z4.129.2 Teilen

„So du deinen Fuß von dem Sabbat kehrst, dass du nicht tust, was dir gefällt an meinem heiligen Tage, und den Sabbat eine Lust heißest und den Tag, der dem Herrn heilig ist, ehrest, so du ihn also ehrest, dass du nicht tust deine Wege, noch darin erfunden werde, was dir gefällt, oder leeres Geschwätz: alsdann wirst du Lust haben am Herrn, und ich will dich über die Höhen auf Erden schweben lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des Herrn Mund sagt‘s.“ Jesaja 58,13.14. Du hast lieber deiner Neigung als der Pflicht gehorcht und dein Studium dem ausdrücklichen Gebot des Allerhöchsten vorgezogen. Z4.129.3 Teilen

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Unsere Lagerversammlungen werden unter großen Ausgaben abgehalten. Gottes Prediger, die unvolkstümliche Wahrheiten vertreten, verausgaben ihre Kräfte bei diesen großen Versammlungen, um armen, gefallenen Sündern die Gnadenbotschaft von einem gekreuzigten Heiland zu verkündigen. Diese Botschaften zu versäumen oder sie gleichgültig zu behandeln, bedeutet, die Barmherzigkeit Gottes und seine Stimme der Warnung und Einladung zu missachten. Deine Abwesenheit von diesen Zusammenkünften ist deinem geistlichen Wohlergehen sehr abträglich gewesen. Du hast die Kraft entbehrt, die du durch Lauschen auf Gottes Wort und durch Umgang mit den Gläubigen erlangt haben würdest. Dein Gemüt ist betreffs des Wohlergehens deiner Seele in eine verhängnisvolle Gleichgültigkeit eingelullt worden. Du hast dein weltliches Studium über die Erkenntnis gestellt, die du nur in Christi Schule erlangen kannst. Erfahrung in einem wahrhaft religiösen Leben ist notwendig, um einen Gott wohlgefälligen Charakter zu formen und reine Tugenden heranzubilden, die dem Licht des Himmels standhalten. Z4.130.1 Teilen

Welchen Eifer hast du an den Tag gelegt, um deinen Geist durch Studium zu schulen und mit deinen Lehrbüchern bekannt zu werden, damit du der Prüfung vor Lehrern, Freunden und interessierten Zuschauern gerecht werden kannst! Welchen Ehrgeiz hast du bewiesen, um zu zeigen, dass du ein fleißiger Student warst, der treu seine Zeit dazu benutzte, in seinem Gehirn nutzbringendes Wissen zu speichern! Du warst ebenso eifrig in deinen Studien, wie du bemüht warst, das Wohlwollen deiner Freunde sowie deiner Lehrer zu erlangen. Dass du für deinen Fleiß geehrt wurdest, ist nur gerecht. Aber welchen Einfluss hat Religion auf deinen Geist ausgeübt? Hast du nicht das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gedankenlos deinem Fortschritt in den Wissenschaften geopfert? Es ist wahr, einige der menschlichen Gaben wurden speziell gegeben, um sie in zeitlichen Unternehmungen einzusetzen. Aber die höheren Kräfte der Seele sollten völlig Gott geweiht werden. Diese beherrschen den Menschen. Sie formen sein Leben und seinen Charakter. Während du dein weltliches Studium nicht vernachlässigen solltest, hast du nicht das Recht, ihm deine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Die moralischen und geistlichen Forderungen deines himmlischen Vaters haben absolut Vorrang. Z4.130.2 Teilen

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Wie wenig hast du dich bemüht, die religiösen Vorrechte in deiner Reichweite zu nutzen, um eine gründlichere Erkenntnis der Gesetze Gottes zu erlangen und den Entschluss zu fassen, darin zu beharren! Du hast wenig Anstrengungen gemacht, ein gehorsamer und verständiger Christ zu werden. Wie willst du auf die große Untersuchung vorbereitet sein, wo all deine Taten und Worte, die geheimsten Gedanken des Herzens vor dem großen Richter und den versammelten Heiligen und Engeln offen dargelegt werden? Du hast wenig Ehrgeiz bewiesen, geistliche Befähigung zu erlangen, um dieser genauen Untersuchung in Gegenwart jener erhabenen Schar standzuhalten. Wie wird der Urteilsspruch über deine moralische und religiöse Eignung lauten, jener endgültige Beschluss, gegen den keine Berufung eingelegt werden kann? Welche Ehren werden dir für deine Treue in Wahrung der geforderten Harmonie zwischen Religion und Studium der Wissenschaften verliehen werden? Wirst du als jemand erscheinen, der unwandelbaren religiösen Mut besitzt, in dem sich hervorragende menschliche Weisheit mit heiligem Eifer für Gott und Gehorsam gegenüber seinem Gesetz paaren? Z4.131.1 Teilen

Mein Bruder, du solltest Gottes Weisheit als das Allerbeste betrachten. Die Religion muss mit der Wissenschaft Hand in Hand gehen. Nur dann kann deine Ausbildung dazu dienen, Gutes zu tun und andere zur Wahrheit zu führen. Je mehr wir in der Schule Christi lernen, desto eifriger sollten wir jener Erkenntnis nachstreben. Alles Erlernte ist von wenig Wert, wenn der Charakter nicht durch Religion veredelt ist. Gott hat einem jeden persönliche Pflichten auferlegt. Über einen jeden Fall wird nach der Treue entschieden, mit welcher diese Pflichten erfüllt wurden. Z4.131.2 Teilen

Der Herr bringt uns oftmals in schwierige Lagen, um uns zu größeren Anstrengungen zu veranlassen. In seiner Vorsehung lässt er manchmal Ärgernisse zu, um unsere Geduld und unseren Glauben zu prüfen. Gott lehrt uns Lektionen des Vertrauens. Er will uns lehren, wo wir in Zeiten der Not nach Hilfe und Kraft Ausschau halten sollen. So erlangen wir eine praktische Erkenntnis seines göttlichen Willens, die wir so sehr in unserer Lebenserfahrung benötigen. Der Glaube erstarkt im ernstlichen Kampf gegen Zweifel und Furcht. Bruder, du kannst den Sieg erringen, wenn du sorgfältig über dein Verhalten wachst. Du solltest dein junges Leben dem Werke Gottes weihen und um Erfolg beten. Verschließe deine Augen nicht vor der Gefahr, sondern bereite dich entschlossen auf jede Schwierigkeit vor, die sich deinem christlichen Fortschritt entgegenstellt. Nimm dir Zeit zum Nachdenken und zu demütigem, ernstem Gebet. Du verfügst über bemerkenswerte Talente und blickst hoffnungsvoll auf zukünftigen Erfolg. Erkennst du aber nicht die Schwäche deines natürlichen Herzens, dann wirst du enttäuscht werden. Z4.131.3 Teilen

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Dein Start ins Leben hat gerade begonnen. Du hast ein Alter erreicht, wo du selbst die Verantwortung übernehmen kannst. Dies ist ein kritischer Zeitabschnitt in deinem Leben. Jetzt, in deiner Jugendzeit, streust du den Samen aufs Feld. Was du säst, wirst du ernten. Wie die Saat war, so wird auch die Ernte sein. Wenn du betreffs ewiger Dinge nachlässig und gleichgültig bist, wirst du selbst einen großen Verlust erleiden, und durch deinen Einfluss wirst du andere veranlassen, ihre Pflichten Gott gegenüber nicht zu erfüllen. Z4.132.1 Teilen

Beide Welten liegen vor dir. Welche wirst du wählen? Sei weise und erwähle das ewige Leben. Weiche nicht von deiner Redlichkeit ab, wie unwillkommen deine Pflichten dir auch in gegenwärtiger Lage erscheinen mögen. Es mag dir scheinen, dass du ein großes Opfer bringen musst, um die Reinheit deiner Seele zu bewahren; aber zögere nicht. Geh in der Furcht Gottes voran, und er wird dein Bemühen segnen und dir tausendfach vergelten. Gib deine religiösen Ansprüche und Vorrechte nicht auf, um den Wünschen deiner ungeheiligten Freunde und Verwandten nachzukommen. Du bist berufen, deine Stellung für die Wahrheit einzunehmen, selbst wenn du dadurch in direkten Widerspruch zu denen gerätst, die eng mit dir verbunden sind. Möge Gott dich vor diesem Letzteren bewahren, wenn es darum geht, deine Treue gegenüber dem Rechten zu prüfen. Z4.132.2 Teilen

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Gründe deinen christlichen Charakter auf den ewigen Felsen des Heils. Der Bau sei fest und solide. Z4.133.1 Teilen

Wir hoffen, dass deine Mutter dich und deine Geschwister in eurem Bemühen, gute Charaktere nach dem Vorbild Christi zu bilden, unterstützen wird, damit ihr moralisch auf die Gesellschaft heiliger Engel im Reiche der Herrlichkeit vorbereitet seid. Z4.133.2 Teilen

Liebe Brüder M, in meinem Gesicht im vergangenen Januar wurde mir einiges bezüglich euch beiden vorgeführt. Ich sah, dass ihr nicht an geistlicher Gesinnung zunehmt, wie es eure Pflicht und euer Vorrecht wäre. Die Größe des Werkes und Gottes Vorsehung, welche die Wege öffnet, sollte eure Herzen rühren. Christi Absicht ist, dass seine gläubigen Kinder das Licht der Welt und das Salz der Erde sein sollen. Das heilige Leben, das christliche Beispiel eines guten Menschen in der Gesellschaft verbreitet Licht, das auf andere widerstrahlt. Wie groß würde dann der Einfluss einer Gruppe von Menschen sein, die in Gottes Geboten wandeln! Das Predigen des Wortes ist von Gott angeordnet, um Sünder aufzuwecken und zu überzeugen. Wenn der lebendige Prediger in seinem eigenen Leben Christi Selbstverleugnung und Aufopferung darstellt, wenn seine Worte und Taten in Übereinstimmung mit dem göttlichen Vorbild sind, dann wird er einen machtvollen Einfluss auf seine Zuhörer ausüben. Doch nicht alle können vom Pult aus predigen. Die Pflichten der verschiedenen Personen sind unterschiedlich. Es gibt Arbeit für alle. Alle können das Werk unterstützen, indem sie selbstlos von ihren Mitteln geben, um den verschiedenen Zweigen des Werkes zu helfen, und indem sie Geld für die Veröffentlichung von Traktaten und Zeitschriften spenden, die unter den Leuten verteilt werden und die Wahrheit verbreiten. Sie sind Christi Mitarbeiter, denn Gott betraute Menschen mit Geldmitteln, um für heilige und weise Zwecke verwandt zu werden. Sie sind das Werkzeug, das der Himmel angeordnet hat, Gutes zu tun, und die Menschen sollen sie den Wechslern aushändigen. Z4.133.3 Teilen

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Liebe Brüder, denkt immer daran, dass ihr Gottes Haushalter seid und dass er euch für die irdischen Güter verantwortlich macht, die er euch zu weisem Gebrauch zu seiner Ehre anvertraut hat. Möchtet ihr nicht eure eigenen Herzen erforschen und die Gründe untersuchen, die euch zum Handeln treiben? Es wurde mir gezeigt, dass eure Gefahr in eurer Liebe zu Besitztümern besteht. Eure Ohren sind nicht schnell bereit, des Meisters Aufruf in Gestalt seiner Heiligen und den Bedürfnissen seines Werkes zu hören. Ihr investiert eure Schätze nicht freudig im christlichen Unternehmen. Wenn ihr einen Schatz im Himmel haben wollt, dann müsst ihr ihn euch sichern, solange ihr die Gelegenheit dazu habt. Wenn ihr euch sicher fühlt, eure Mittel im Erwerb irdischer Reichtümer anzulegen und sie nur spärlich im Werke Gottes zu investieren, dann müsst ihr auch zufrieden sein, die Schätze des Himmels gemäß eurer Anlage in der himmlischen Bank zu empfangen. Z4.134.1 Teilen

Ihr wünscht, dass Gottes Werk vorangeht, macht aber selbst zu diesem Zweck wenig persönliche Anstrengungen. Würdet ihr und andere, die sich zu unserem heiligen Glauben bekennen, eure wahre Stellung erkennen und eure Verantwortlichkeit Gott gegenüber, dann wäret ihr ernstlichere Mitarbeiter Christi. „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen.“ 5.Mose 6,5. Da ist kein Raum für ein geteiltes Interesse, denn das ganze Herz, die ganze Seele und alles Vermögen umfassen den ganzen Menschen. Z4.134.2 Teilen

Der Apostel sagt: „Ihr seid nicht euer selbst. Denn ihr seid teuer erkauft.“ 1.Korinther 6,19.20. Als der arme, verurteilte Sünder unter dem Fluch von des Vaters Gesetz schmachtete, liebte ihn Jesus so, dass er sich selbst für den Übertreter dahingab. Er erlöste ihn durch sein Blut. Wir können das kostbare Opfer, das gebracht wurde, um den gefallenen Menschen zu erlösen, nicht recht einschätzen. Des Herzens beste und heiligste Zuneigungen sollten aus Dankbarkeit für diese wundervolle Liebe dargebracht werden. Die zeitlichen Gaben, deren ihr euch erfreut, sind euch nur geliehen, um damit Gottes Reich zu fördern. Z4.134.3 Teilen

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Ich spreche über das Zehntensystem. Wie mager erscheint es mir! Wie gering ist diese Gabe! Umsonst ist das Bemühen, eine maßlose Liebe, ein unberechenbares Opfer nach mathematischen Regeln, Zeit und Geld bemessen zu wollen. Zehnten für Christum! Welch armseliges Bisschen, welch beschämender Ersatz für etwas, das so viel gekostet hat! Vom Kreuz auf Golgatha fordert Christus bedingungslose Übergabe. Er verhieß dem reichen Jüngling, einen Schatz im Himmel zu haben, wenn er alles, was er besaß, den Armen gäbe, sein Kreuz auf sich nähme und ihm nachfolgen würde. Alles, was wir haben, sollte Gott geweiht sein. Die Majestät des Himmels kam in diese Welt, um als Opfer für die Sünden der Welt zu sterben. Wie kalt und egoistisch ist doch das menschliche Herz, das eine so unbegreifliche Liebe abweisen und sich an die eitlen Dinge dieser Welt hängen kann. Z4.135.1 Teilen

Wenn die Selbstsucht den Sieg über euch gewinnen will, dann denkt an den Einen, der die herrlichen Himmelshöfe verließ, seine königlichen Gewänder um unsertwillen ablegte und arm wurde, damit wir durch seine Armut reich werden können. Wollt ihr diese große Liebe und grenzenlose Barmherzigkeit missachten und euch weigern, etwas Ungemach zu tragen und euch selbst um seines teuren Werkes willen zu verleugnen? Wollt ihr an den Schätzen dieses Lebens hängen und versäumen, zum Fortschritt des erhabenen Werkes der Wahrheit beizutragen? Z4.135.2 Teilen

Den Kindern Israel war ehedem geboten worden, ein Opfer für das ganze Volk zu bringen, um es von kultischer Verunreinigung zu reinigen. Dieses Opfer bestand in einer rötlichen Kuh und stellte das vollkommene Opfer dar, das die Befleckung durch die Sünde hinwegnehmen sollte. Es war ein gelegentliches Opfer zur Reinigung all derer, die notwendigerweise oder zufällig einen Toten berührt hatten. Alle, die in irgendeiner Weise mit dem Tod in Berührung gekommen waren, wurden, dem Gesetz zufolge, als unrein betrachtet. Dies sollte den Israeliten wirksam die Tatsache einprägen, dass der Tod als Folge der Sünde kam und deshalb eine Darstellung der Sünde ist. Die eine Kuh, die eine Lade, die eine eherne Schlange weisen eindrucksvoll auf das eine große Opfer, das Opfer Christi hin. Z4.135.3 Teilen

136

Diese Kuh sollte rötlich sein; denn diese Farbe versinnbildete das Blut. Sie musste ohne Gebrechen und ohne Fehl sein, eine Kuh, auf die noch nie ein Joch gekommen war. Dies deutete wiederum auf Christum hin. Der Sohn Gottes kam freiwillig, um das Werk der Versöhnung auszuführen. Auf ihm ruhte kein bindendes Joch, denn er war unabhängig und stand über allem Gesetz. Die Engel befanden sich als Gottes Boten unter dem Joch der Verpflichtung. Kein persönliches Opfer ihrerseits konnte die Schuld des gefallenen Menschen sühnen. Nur Christus war frei von den Ansprüchen des Gesetzes, um die Erlösung der sündigen Menschheit durchführen zu können. Er besaß die Macht, sein Leben hinzugeben und es wieder zu nehmen. „Welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er‘s nicht für einen Raub, Gott gleich sein.“ Philipper 2,6. Z4.136.1 Teilen

Dennoch liebte dieses herrliche Wesen den elenden Sünder und nahm Knechtsgestalt an, um für die Menschheit zu leiden und zu sterben. Jesus hätte zur Rechten seines Vaters bleiben und seine Königskrone und seine königlichen Gewänder weiter tragen können. Doch er erwählte es, alle Reichtümer, alle Ehre und Herrlichkeit des Himmels gegen die Armut des Menschengeschlechts einzutauschen. Er zog die Schrecken Gethsemanes, die Erniedrigung und den Todeskampf auf Golgatha seiner Befehlsgewalt vor. Er nahm Schmerzen und Krankheit auf sich, um durch seine Leidens- und Blutstaufe eine schuldbeladene Welt zu reinigen und zu erlösen. Seine freudige Zustimmung lautete: „Siehe, ich komme; ... Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern.“ Psalm 40,8.9. Z4.136.2 Teilen

Die zum Opfer bestimmte Kuh wurde vor das Lager geführt und in eindrucksvollster Weise geschlachtet. So litt Christus vor den Toren Jerusalems, denn Golgatha liegt außerhalb der Stadtmauern. Das sollte zeigen, dass Christus nicht nur für die Israeliten, sondern für die ganze Menschheit starb. Er verkündigte einer gefallenen Welt, dass er als ihr Heiland gekommen sei und bat sie nachdrücklich, die Erlösung anzunehmen, die er ihnen anbot. Nachdem die Kuh in einer feierlichen Handlung geschlachtet worden war, nahm der Priester, der reine, weiße Kleider trug, das aus dem Körper des Opfers strömende Blut in seine Hände und sprengte es siebenmal gegen die Hütte des Stifts. „Und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes; so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser.“ Hebräer 10,21.22. Z4.136.3 Teilen

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Die Kuh selbst wurde zu Asche verbrannt, was ein völliges und umfassendes Opfer bedeutete. Eine Person, die sich nicht durch Berührung eines Toten verunreinigt hatte, füllte dann die Asche in ein Gefäß, das Wasser aus einem fließenden Gewässer enthielt. Danach nahm diese saubere, reine Person ein Zedernholz, scharlachrote Wolle und ein Büschel Ysop und sprengte den Inhalt des Gefäßes auf die Hütte und auf das versammelte Volk. Diese Zeremonie wurde mehrmals wiederholt, um besonders gründlich vorzugehen. Sie diente der Reinigung von der Sünde. Z4.137.1 Teilen

Der Priester benutzte Zedernholz und Ysop, tauchte diese in das reinigende Wasser und besprengte die Unreinen. Diese Handlung deutete auf das Blut Christi hin, das vergossen werden sollte, um uns von unserer sittlichen Befleckung zu reinigen. Das wiederholte Besprengen veranschaulicht die Gründlichkeit des Werkes, das für den reumütigen Sünder geschehen muss. Alles, was ihm gehört, muss geheiligt werden. Nicht nur sein Herz soll ganz rein gewaschen sein, sondern er soll sich auch bemühen, seine Familie, seine häuslichen Einrichtungen und sein ganzes Besitztum Gott zu weihen. Z4.137.3 Teilen

138

Das Blut Christi ist allgenügend, aber es muss immer wieder beansprucht werden. Gott verlangt von seinen Dienern nicht nur, dass sie die Mittel, die er ihnen anvertraut hat, zu seiner Ehre anwenden, sondern dass sie sich selbst seinem Werke weihen. Wenn ihr, meine Brüder, selbstsüchtig geworden seid und dem Herrn das versagt, was ihr freudig zu seinem Dienst beitragen solltet, dann braucht ihr diese gründliche Besprengung mit seinem Blut, um euch und all euren Besitz Gott zu weihen. Z4.138.2 Teilen

Meine verehrten Brüder, ihr besitzt nicht jene ernste und selbstlose Hingabe an Gottes Werk, die er von euch fordert. Eure Aufmerksamkeit gilt weltlichen Dingen. Ihr habt euch im Geschäftssinn geübt, wie ihr daraus Nutzen ziehen könnt. Gott ruft euch auf, in engere Beziehung zu ihm zu treten, damit er euch umgestalten und für sein Werk heranbilden kann. Dem alten Volk Israel wurde feierlich erklärt, dass derjenige, der unrein blieb und sich weigerte, sich selbst zu reinigen, vom Volk ausgerottet werden sollte. Dies ist von besonderer Bedeutung für uns. Wenn es in alten Zeiten für den Unreinen notwendig war, durch das Blut der Besprengung gereinigt zu werden, wie wichtig ist es dann für jene, die inmitten der Gefahren der letzten Tage leben und den Versuchungen Satans ausgesetzt sind, dass sie täglich Christi Blut auf ihre Herzen anwenden. „Denn so der Ochsen und der Böcke Blut und die Asche von der Kuh, gesprengt, heiligt die Unreinen zu der leiblichen Reinigkeit, wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst ohne allen Fehl durch den ewigen Geist Gott geopfert hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!“ Hebräer 9,13.14. Z4.138.3 Teilen

139

Ihr beide solltet viel mehr tun, als es bisher geschehen ist, die Lasten des Werkes des Herrn zu tragen. Ich beschwöre euch, aus eurer Schlafsucht zu erwachen, den eitlen Götzendienst weltlicher Dinge aufzugeben und euch ernstlich zu bemühen, ein Anrecht auf das ewige Erbteil zu erwerben. Arbeitet, solange es Tag ist. Gefährdet nicht eure Seelen, indem ihr gegenwärtige Gelegenheiten versäumt. Räumt euren ewigen Interessen nicht den zweiten Platz ein. Zieht nicht die Welt der Religion vor und müht euch nicht Tag für Tag ab, Reichtum zu erlangen, während euch die Gefahr ewigen Schiffbruchs droht. Jeder Tag bringt euch der Endabrechnung näher. Seid vorbereitet, die euch verliehenen Zentner mit dem durch weisen Gebrauch erarbeiteten Gewinn zurückzuerstatten. Z4.139.1 Teilen

Ihr könnt es euch nicht leisten, den Himmel zu opfern oder eure Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Lasst euch nicht durch den Betrug des Reichtums verleiten, den ewigen Schatz zu vernachlässigen. Satan ist ein verschlagener Feind. Er ist euch fortwährend auf der Spur und bemüht, euch in sein Netz zu verstricken und euren Untergang herbeizuführen. Wir befinden uns in der Wartezeit. Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen, indem ihr des Herrn wartet, wenn er von der Hochzeit zurückkehrt, dass ihr ihm alsbald auftun könnt, wenn er anklopft. Z4.139.2 Teilen

Brüder, gebt acht auf das erste Flackern eures Lichtes, die erste Vernachlässigung des Gebets und das erste Symptom geistlichen Schlafes. „Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig.“ Matthäus 24,13. Durch fortwährende Ausübung des Glaubens und der Liebe werden Gläubige zum Licht der Welt. Wenn ihr dem Mammon dient, während ihr vorgebt, Gott zu dienen, trefft ihr keine Vorbereitung für das Kommen des Herrn. Wenn er erscheint, müsst ihr ihm den Zentner zurückerstatten, den ihr in der Erde vergraben habt — die vernachlässigten, missbrauchten, falsch angewendeten Gaben — eine geteilte Liebe. Z4.139.3 Teilen

140

Ihr beide habt euch als Diener Christi bezeichnet. Wie notwendig ist es dann, dass ihr eures Meisters Anweisungen befolgt und treu eure Pflicht erfüllt. „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen!“ 1.Johannes 3,1. Diese Liebe ist ohne eine Parallele. Sie schenkt den Menschen das Verwandtschaftsverhältnis als Kinder Gottes. Deshalb erwartet der Vater Gehorsam von seinen Kindern. Er fordert eine gute Verwaltung des Eigentums, das er ihren Händen anvertraut hat. Es gehört nicht ihnen, um es zu ihrer persönlichen Befriedigung zu benutzen. Es ist das Kapital ihres Herrn, für das sie ihm verantwortlich sind. Z4.140.1 Teilen

Kinder des Herrn sein zu dürfen, wie köstlich ist diese Verheißung! Wie völlig ist die Versöhnung des Heilandes für unsere Schuld! Der Erlöser bietet mit einem Herzen voll unveränderlicher Liebe noch immer sein heiliges Blut zu Gunsten des Sünders dar. Die verwundeten Hände, die durchbohrte Seite und die zerstochenen Füße bitten beredt für den gefallenen Menschen, dessen Erlösung mit so unendlichem Preis erkauft wurde. Welch unvergleichliche Herablassung! Weder Zeit noch Ereignisse können die Wirksamkeit des versöhnenden Opfers vermindern. Wie die Weihrauchwolke als süßer Geruch zum Himmel emporstieg und Aaron das Blut auf den Gnadenstuhl sprengte, um das alte Volk Israel von seiner Schuld zu reinigen, so werden heute die Verdienste des geschlachteten Lammes als Reinigung von der Befleckung der Sünde von Gott angenommen. Z4.140.2 Teilen

„Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet!“ Matthäus 26,41. Ein harter Kampf steht euch bevor. Legt die ganze Waffenrüstung der Gerechtigkeit an und erweist euch in des Erlösers Dienst als stark und treu. Gott wünscht keine Müßiggänger in seinem Feld, sondern Mitarbeiter Christi, treue Wächter auf ihren Posten, tapfere Kämpfer des Kreuzes, die bereit sind, für das Werk, mit dem sie verbunden sind, alles zu tun und zu wagen. Z4.140.3 Teilen

Glück kann nicht durch Reichtum oder Verstand erlangt werden. Wahrer moralischer Wert und das Gefühl, seine Pflicht erfüllt zu haben, machen glücklich. Ihr könnt den Lohn des Überwinders erlangen und einst vor Christi Thron stehen und ihm am Tage, wo er seine Heiligen versammelt, Lob darbringen. Aber eure Kleider müssen im Blute des Lammes gewaschen sein. Liebe muss euch wie ein Gewand umhüllen, und ihr müsst ohne Flecken und Runzeln erfunden werden. Z4.140.4 Teilen

141

Johannes sagt: „Darnach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhl stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen, schrieen mit großer Stimme und sprachen: Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!“ „Diese sind‘s, die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Darum sind sie vor dem Stuhl Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Stuhl sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze; denn das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ Offenbarung 7,9.10.14-17. Z4.141.1 Teilen

Lieber Bruder N, in meinem letzten Gesicht wurde mir dein Fall vorgeführt. Es wurde mir gezeigt, dass es Fehler in deinem christlichen Charakter gibt, die überwunden werden müssen, ehe du deine Heiligkeit in der Furcht des Herrn vervollkommnen kannst. Du liebst die Wahrheit; aber du musst durch dieselbe geheiligt werden. Du bist weder egoistisch noch geizig, was Gastfreundschaft und die Unterstützung des Werkes anbetrifft. Und doch besteht eine bestimmte Art von Selbstsucht in deinem Herzen. Du hältst fest an deiner eigenen Meinung und setzt dein Urteil über das Urteil der anderen. Du bist in Gefahr, dich über deine Brüder zu erhöhen. Du bist streng und geneigt, deinen Kopf durchzusetzen, unabhängig von deinen Brüdern, weil du deine eigene Intelligenz und Erfahrung höher einschätzt als die ihre. Darin versäumst du, des Apostels ausdrücklichem Befehl zu befolgen: „Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst.“ Philipper 2,3. Du hast deine Vorstellungen, deine Absichten und Pläne, und du bildest dir ein, dass sie niemals verkehrt sein können. Z4.141.2 Teilen

142

In deinem Haushalt hast du zu viel das Zepter geschwungen. Wenn deine Meinungen oder Pläne durchkreuzt wurden, fühltest du dich verärgert und verletzt, anstatt nachzugeben und zu einem Kompromiss gegenüber denjenigen bereit zu sein, die dir widersprachen und ebenfalls ein Recht auf unabhängiges Urteil hatten. Du konntest es nicht ertragen, dass deine Familie deine Pläne in Frage stellte oder Vorschläge machte, die nicht deiner Ansicht entsprachen. Um dieser unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen, hat deine Familie gewöhnlich ihre Wünsche den deinigen untergeordnet und dir gestattet, deinen Willen zu haben, um den Frieden im Heim zu bewahren. Deine Familie ist sehr langmütig gewesen und hat sich geduldig deinen Launen gefügt. Du denkst, dies seien sie deiner verbürgten Autorität schuldig, und dein Verhalten sei rechtens. Z4.142.1 Teilen

Wann immer deine Entschlossenheit, unter allen Umständen dein eigenes Urteil durchzusetzen, deine Freunde in das entgegengesetzte Extrem trieb und sie dir wegen deines despotischen Geistes Verachtung entgegenbrachten, hast du empfunden und zu verstehen gegeben, dass all dieser Widerstand auf die Versuchungen des Feindes zurückzuführen sei. Dies hat dich nur noch beharrlicher gemacht, deine eigenen Ideen durchzusetzen, ungeachtet der Wünsche anderer. Z4.142.2 Teilen

Du wirst Schwierigkeiten haben, weil du nicht bereit bist, anderen in deiner Umgebung die Freiheit zuzugestehen, eigenes Urteil und eine eigene Meinung zu haben. Du solltest daran denken, dass anderen ihre Pläne und Ansichten genauso teuer sind, wie dir die deinigen. Wir neigen sehr dazu, diese Tatsache aus den Augen zu verlieren, wenn wir andere dafür tadeln, dass sie nicht mit uns übereinstimmen. Du beherrschst deine Familie mit zu großer Strenge. Du bist sehr gewissenhaft, ihnen Vorschrift um Vorschrift zu erteilen, und wenn sie wagen, anderer Meinung zu sein, bist du nur um so entschlossener, deinen Willen durchzudrücken und zu zeigen, dass du der Chef in deinem Hause bist und dass man dir nicht in die Quere kommen darf. Z4.142.3 Teilen

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Du scheinst anzunehmen, dass es genügen müsse, wenn du sagst, dass etwas getan werden soll, und zwar genau in der Art und Weise, wie du es befohlen hast. In dieser herrschsüchtigen Weise stellst du deine Meinung und dein Urteil oftmals über das vernünftige Urteil deiner Familienangehörigen, die auch wissen, was in bestimmten Fällen am besten getan werden soll und wie. Du hast den traurigen Fehler gemacht, den Willen deiner Frau zu brechen, ihr Urteil dem deinigen unterzuordnen und von ihr zu fordern, sich fraglos deiner überlegenen Weisheit zu fügen, oder es gäbe Streit im Hause. Z4.143.1 Teilen

Du solltest nicht bemüht sein, die Handlungen deiner Frau zu beherrschen oder sie wie eine Sklavin zu behandeln. Fühle dich nicht über sie erhaben und entschuldige dich nicht damit: „Sie ist unerfahren und mir unterlegen.“ Versuche niemals, unvernünftig ihren Willen dem deinigen zu unterwerfen, denn sie hat eine eigene Persönlichkeit, die nicht in deiner aufgehen darf. Ich habe gesehen, wie viele Familien wegen der übermäßig diktatorischen Haltung des Familienoberhauptes Schiffbruch erlitten haben, wo es durch Beratung und Übereinstimmung harmonisch und in gutem Einvernehmen hätte zugehen können. Z4.143.2 Teilen

Mein Bruder, du hegst Eigendünkel. Du überschreitest deine Kompetenz, um deine Autorität hervorzukehren. Du glaubst, du würdest am besten wissen, wie in der Küche zu arbeiten sei. Du hast deine besonderen Ansichten, wie die Arbeit vonstatten gehen soll. Du erwartest, dass sich alle diesen Ideen fügen müssen wie Maschinen und genau die Ordnung befolgen müssen, wie sie dir vorschwebt. Z4.143.3 Teilen

Diese Bemühungen, deine Freunde in eine Haltung zu zwingen, wo sie sich sanftmütig jedem deiner Wünsche und Neigungen beugen, sind eitel und ohne Wirkung. Es sind nicht alle Charaktere gleich, und das ist gut so, denn wenn sie völlig gleich wären, dann gäbe es weniger Übereinstimmung und natürliche Anpassungsfähigkeit des einen an den anderen, als es heute der Fall ist. Wir alle werden als Glieder eines Leibes dargestellt, vereinigt in Christo. An diesem Körper gibt es verschiedene Glieder, und ein Glied kann nicht genau die gleiche Aufgabe erfüllen wie ein anderes. Die Augen sind da, um zu sehen. Keinesfalls können sie die Aufgabe der Ohren übernehmen, noch können die Ohren den Mund ersetzen, noch der Mund die Nase. All diese Organe sind zu einem vollkommenen Ganzen notwendig und wirken harmonisch miteinander. Die Hände haben ihre Aufgabe wie auch die Füße. Eines kann nicht zum anderen sagen: „Du bist mir unterlegen.“ Die Hände können nicht zu den Füßen sagen: „Wir brauchen euch nicht.“ Aber alle sind zu einem Körper vereint, ihre spezielle Aufgabe zu erfüllen. Alle sollen gleich geachtet werden, da sie zum Wohlergehen und zur Brauchbarkeit des vollkommenen Ganzen beitragen. Z4.143.4 Teilen

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Wir können nicht alle die gleichen Gedanken oder die gleichen Ideen haben. Einer soll dem anderen zum Nutzen und zum Segen sein. Worin es dem einen mangelt, mag sein Nächster ihm aushelfen können. Du hast bestimmte Charakterfehler und natürliche Neigungen, für die es nützlich ist, mit anderen in Kontakt zu kommen, die anders geartet sind. So kann dein Wesen ausgeglichener werden. Anstatt so starr die Oberaufsicht führen zu wollen, solltest du dich mit deiner Frau beraten und Entscheidungen mit ihr gemeinsam treffen. Du ermutigst in deiner Familie nicht, unabhängige Entscheidungen zu treffen; werden aber deine speziellen Anordnungen nicht aufs genaueste ausgeführt, weißt du immer bei den Schuldigen Fehler zu finden. Z4.144.1 Teilen

Besäßen deine Frau und andere Familienglieder keinen Verstand und keine Geschicklichkeit, wärest du zu entschuldigen, indem du die Zügel fest in deine Hand nimmst. Weil dies aber nicht der Fall ist, ist dein Verhalten wirklich unverantwortlich. Nachdem du sie betreffs deiner Ansichten über Kochen und Haushaltsangelegenheiten, und was deine Wünsche diesbezüglich sind, freundlich informiert hast, gehe nicht weiter, sondern überlasse es ihnen, ob sie deine Anregungen befolgen oder nicht. Sie werden viel bereitwilliger sein, alles dir zu Gefallen auszuführen, als wenn du entschiedene Maßnahmen ergreifst. Selbst wenn sie sich nicht deinen Ansichten anschließen, solltest du nicht darauf bestehen, alles zu beherrschen und zu verlangen, dass alles genau gemäß deines Willens geschieht. Denke daran, dass die naturgegebene Unabhängigkeit anderer gewahrt werden muss. Wenn deine Frau ihre Arbeit versieht, wie es für sie am bequemsten ist, hast du nicht das Recht, dich einzumischen und sie mit deinen vielen Vorschlägen und deinem Tadel bezüglich ihrer Arbeitsweise zu belasten. Z4.144.2 Teilen

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Du hast viele gute und großmütige Wesenszüge. Außerhalb deiner eigenen Familie bist du ein höflicher, leutseliger Mann. Dies ist vielleicht in gewissem Maße der Tatsache zuzuschreiben, dass du nicht wagst, deiner natürlichen Neigung nachzugeben, außer denen gegenüber, von denen du annimmst, sie seien dir weit unterlegen. Wenn deine Überlegenheit in der Gesellschaft schon nicht genügend anerkannt wird, dann bist du entschlossen, dies daheim durchzusetzen, wo du glaubst, dass niemand es wagen wird, deine Ansprüche in Frage zu stellen. Z4.145.1 Teilen

Du solltest fleißig ans Werk gehen, eine Veränderung in dir vorzunehmen. Wenn du bereit bist, deinen Egoismus, deine despotische Haltung, deine Lieblingsvorstellungen und Ideen aufzugeben, kannst du ein friedliches, glückliches Heim haben, wo Engel mit Freuden verweilen. Ist es dir lieber, deinen Willen zu haben, als in deinem Haushalt angemessene Freiheit im Handeln und Denken zu sehen? Dein Heim ist nicht immer das, was es sein sollte. Aber du bist die Hauptursache dafür. Du sollst Christi Stellvertreter auf Erden sein, und ich bitte dich, stelle deinen segensreichen Erlöser, der sanftmütig, freundlich, höflich und bereit war zu vergeben, nicht falsch dar! Z4.145.2 Teilen

Es ist eine Tatsache, die du wohl überdenken solltest, dass es für Leute, die selbst vernünftige Gedanken und Ideen haben, schwierig ist, genau nach der Schablone zu arbeiten, die ein anderer für sie entworfen haben mag. Deshalb hast du kein moralisches Recht, deine Frau und deine Familie mit deinen Launen und deinen eigenwilligen Vorstellungen von ihrer Beschäftigung zu belasten. Es wird dir schwer fallen, dein Verhalten auf einmal zu ändern. Aber fasse den festen Entschluss, dass du deine Küche nicht betreten wirst, es sei denn, die Bemühungen zu ermutigen, und mit einem Lob für diejenigen, die dort arbeiten. Z4.145.3 Teilen

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Entwickle Charakterzüge, die genau das Gegenteil von denen sind, die hier beschrieben wurden. Strebe danach, Güte, Geduld, Liebe und alle Gaben zu pflegen, die einen umgestaltenden Einfluss in deinem Heim ausüben und das Leben deiner Familie und deiner Freunde erhellen. Bekenne, dass du verkehrt gehandelt hast. Dann mache eine völlige Kehrtwendung und trachte, gerecht und richtig zu handeln. Bemühe dich nicht, deine Frau zu deiner Sklavin zu machen. Durch Freundlichkeit und den selbstlosen Wunsch, ihr Trost und Frohsinn zu vermitteln, ziehe sie nahe zu dir. Gib ihr Gelegenheit, ihre Fähigkeiten anzuwenden. Versuche nicht, ihr Gemüt nachteilig zu verändern und ihre Urteilskraft umzugestalten, bis sie ihre geistige Identität verliert. Z4.146.1 Teilen

Sie ist ein Kind Gottes, eine Frau mit feinen Fähigkeiten und gutem Geschmack, jemand, der eine geringe Meinung von sich selber hat. Du hast ihr so lange diktiert und ihre unabhängigen Gedanken entmutigt, dass sie sich abgekapselt und versäumt hat, jene edle Frauenwürde zu entwickeln, die ihr rechtens zusteht. Wenn du mit deiner Frau über Dinge sprichst, die ihre Interessen ebenso betreffen wie die deinigen, weißt du sehr wohl, welche Gefühle des Gekränktseins in dir aufsteigen, falls sie nicht deiner Meinung ist. Das eigene Ich nimmt Besitz von dir und unterdrückt die Rücksichtnahme, die du ganz natürlich deiner Lebensgefährtin erweisen solltest. Z4.146.2 Teilen

Genau der gleiche Geist, den du zu Hause offenbarst, wird sich mehr oder weniger auch in deiner Beziehung zur Gemeinde kundtun. Dein entschlossener Wille, deine starren Ansichten werden anderen aufgedrängt und soweit wie möglich zu einer beherrschenden Macht erhoben. Das kann nicht gut gehen. Du musst einsehen, dass du gelegentlich dein Urteil demjenigen der anderen unterwerfen musst. Du darfst nicht auf deinem eigenen Willen bestehen, so dass es an Halsstarrigkeit grenzt. Wenn du täglich den Segen Gottes haben möchtest, musst du deine gefährliche Haltung aufgeben und sie dem göttlichen Vorbild anpassen. Z4.146.3 Teilen

Oft betrübst du deine Frau unwissentlich, weil du nicht auf deine Worte und Handlungen achtest, die von Zartgefühl geprägt sein sollten. Dadurch verminderst du ihre Liebe zu dir und begünstigst eine Kälte, die sich heimlich in dein Heim einschleicht. Z4.146.4 Teilen

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Wenn du weniger an dich selbst und mehr an die kostbaren Edelsteine in deinem Haushalt denken, den Gliedern deiner Familie die ihnen gebührende Beachtung schenken und ihnen die Anwendung individuellen Urteils gestatten wolltest, würdest du einen Segen über dich selbst und auch über sie bringen. Sie würden dich dann mehr respektieren. Z4.147.1 Teilen

Du bist geneigt, deine fehlerhaften Brüder mit gewisser Verachtung zu betrachten, die es wegen ihres natürlichen Temperaments schwer finden, die anhaftenden Übel zu überwinden. Jesus hat Mitleid mit ihnen. Er liebt sie und trägt ihre Schwächen, wie er es mit den deinigen tut. Du handelst verkehrt, indem du dich über jene erhebst, die nicht so stark sind wie du. Du handelst verkehrt, indem du dich in selbstgerechtem Geist absonderst und Gott dankst, dass du nicht bist wie andere Menschen, dass dein Glaube und Eifer den dieser armen, schwachen Menschen, die in Entmutigung und Finsternis danach streben, recht zu handeln, bei weitem überragt. Z4.147.2 Teilen

Engel von einem reinen und heiligen Himmel kommen in diese verdorbene Welt, um den Schwächsten, Hilflosesten und Bedürftigsten zu helfen, während Christus selbst von seinem Thron hernieder stieg, um gerade solche wie sie zu retten. Du hast nicht das Recht, dich von diesen Strauchelnden zurückzuziehen, noch deine Gewalt über sie auszuüben. Komme in engere Verbindung mit Christo, habe Mitleid mit den Irrenden. Stärke die müden Hände und die strauchelnden Knie. Sage den verzagten Herzen, dass sie Mut fassen sollen. Sei barmherzig mit ihnen und hilf ihnen, wie Christus auch dir barmherzig ist. Z4.147.3 Teilen

Du hast gewünscht, ein Werk für den Meister zu tun. Hier ist Arbeit für dich, die ihm gefällt — genau das Werk, das Engel verrichten. Du kannst ihr Mitarbeiter sein. Du wirst nie dazu berufen werden, dem Volk das Wort zu verkündigen. Du magst, allgemein betrachtet, eine genaue Kenntnis unseres Glaubens besitzen. Doch die Fähigkeiten als Lehrer gehen dir ab. Du bist nicht in der Lage, dich den Bedürfnissen und Nöten anderer anzupassen. Deine Stimme ist nicht genug entwickelt. Selbst in Konferenzen sprichst du so tief, dass die Versammlung dich nicht versteht. Mein lieber Bruder, du bist auch oft in Gefahr, zu weitschweifig zu sein. Selbst in kleinen Versammlungen sind deine Bemerkungen zu langatmig und langweilig. Jedes Wort, das du sprichst, mag der Wahrheit entsprechen. Damit es aber den Weg zur Seele findet, muss es von Feuer und geistlicher Macht begleitet sein. Was wir sagen, muss genau zum Thema passen und nicht so lang sein, dass es die Zuhörer ermüdet, andernfalls wird es nicht in ihren Herzen haften bleiben. Z4.147.4 Teilen

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Es gibt viel zu tun für alle. Du, mein lieber Bruder, kannst einen guten Dienst für den Herrn tun, indem du denen hilfst, die der Unterstützung bedürfen. Du magst empfinden, dass deine Arbeit in dieser Richtung nicht recht gewürdigt wird. Denke aber daran, dass unseres Heilandes Werk ebenfalls nicht von jenen geschätzt wurde, denen er half. Er kam, die Verlorenen zu retten; doch sie weigerten sich, seine Hilfe anzunehmen und töteten ihn schließlich. Z4.148.1 Teilen

Wenn du in neunundneunzig von hundert Fällen einen Fehlschlag erleidest und nur eine Seele vom Untergang errettest, dann hast du eine edle Tat im Werke des Meisters vollbracht. Willst du aber ein Mitarbeiter Christi sein, dann musst du viel Geduld für jene aufbringen, für die du wirkst, und nicht die Einfachheit des Werkes verschmähen, sondern auf die segensreichen Resultate blicken. Wenn jene, für die du arbeitest, nicht genau deinen Vorstellungen entsprechen, sagst du oft in deinem Herzen: „Lass sie gehen; sie sind es nicht wert, gerettet zu werden.“ Was wäre gewesen, wenn Christus arme Ausgestoßene so behandelt hätte? Er starb, um miserable Sünder zu retten. Wirkst du im gleichen Geist und in der gleichen Weise dem du nachfolgst, wie er ein Beispiel hinterlassen hat, und überlässt die Folgen Gott, dann kannst du in diesem Leben nie das Gute ermessen, das du bewirkt hast. Z4.148.2 Teilen

Du bist geneigt, nach einem höherem Werk Ausschau zu halten als nach dem, das sich dir von Natur aus anbietet. Du würdest nur die Gebildeten und Geehrten unter den Menschen ansprechen wollen. Doch diese Klasse wird deine Erwartungen nur enttäuschen. Während sie lange Zeit in Übertretung gelebt haben, fühlen sie nur selten ihren verlorenen und hoffnungslosen Zustand. Du solltest, wie Christus, in aller Herzensdemut wirken, und du wirst deinen Lohn nicht verlieren. Es ist ebenso ehrenhaft, unter den Einfachen und Niedrigen zu arbeiten und sie zum Heiland zu führen, wie unter den Reichen und Großen. Vor allem übernimm keine Verantwortungen, die du nicht zu tragen imstande bist. Z4.148.3 Teilen

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Es sollte alles getan werden, was möglich ist, die Versammlungen unseres Volkes interessant zu gestalten. Du kannst in dieser Hinsicht eine große Hilfe sein, wenn du den rechten Kurs einschlägst. Besonders unsere Gebetsversammlungen sollten sorgfältig geleitet werden. Ein paar treffende Worte über deinen Fortschritt im göttlichen Leben, in klarer, verständlicher Stimme ernsthaft und zwanglos vorgebracht, wären für andere erbauend und ein Segen für dich selbst. Z4.149.1 Teilen

Du benötigst den besänftigenden, unterwerfenden Einfluss des Geistes Gottes in deinem Herzen. Niemand sollte den Gedanken hegen, dass allein eine korrekte Kenntnis der Wahrheit den Anforderungen Gottes genügt. Wenn Liebe und guter Wille nur dann zum Ausdruck kommen, wenn unser Wille bei unseren Freunden guten Anklang findet, so hat das wenig Wert, denn dies ist dem unerneuerten Herzen natürlich. Wer sich als Gotteskind ausgibt und vorgibt, im Lichte zu wandeln, sollte nicht gekränkt oder ärgerlich sein, wenn sein Weg durchkreuzt wird. Z4.149.2 Teilen

Du liebst die Wahrheit und bist auf ihren Fortschritt bedacht. Du wirst in verschiedene Lagen gebracht werden, um dich zu prüfen und zu erproben. Du kannst einen echten christlichen Charakter entwickeln, wenn du dich der Zucht unterwirfst. Deine ewigen Interessen stehen auf dem Spiel. Wahre Heiligkeit und ein Geist der Opferbereitschaft ist dein größtes Bedürfnis. Wir mögen eine Kenntnis der Wahrheit erlangen und uns mit verborgensten Geheimnissen vertraut machen; wir mögen uns selbst um der Wahrheit willen dem Feuertod übergeben, fehlt es uns aber an der wahren Liebe, so sind wir nur wie ein tönend Erz und eine klingende Schelle. Z4.149.3 Teilen

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Versuche, andere höher zu schätzen als dich selbst. Sei weniger selbstgenügsam und selbstvertrauend. Hege Geduld, Nachsicht und brüderliche Liebe. Sei bereit, den Irrenden beizustehen, und sei den Schwachen gegenüber mitfühlend. Du brauchst deine Arbeit nicht aufzugeben, um den Herrn zu verherrlichen. Während du deinem gewöhnlichen Beruf nachgehst, kannst du ihn, dem du dienst, von Tag zu Tag in Wort und Tat verherrlichen und dadurch jene beeinflussen, mit denen du in Kontakt kommst. Z4.150.1 Teilen

Sei anderen gegenüber höflich, zartfühlend und vergebungsbereit. Lass das eigene Ich in Jesu Liebe versinken, damit du deinen Erlöser ehren und das dir von ihm aufgetragene Werk verrichten kannst. Wie wenig weißt du von den schweren Kämpfen armer Seelen, die mit Ketten der Finsternis gebunden sind und die der Entschlusskraft und moralischer Stärke ermangeln. Versuche, die Schwäche anderer zu verstehen. Hilf den Bedürftigen, kreuzige das eigene Ich. Lass Jesum von deiner Seele Besitz ergreifen, damit du im täglichen Leben die Grundsätze der Wahrheit in die Tat umsetzen kannst. Dann wirst du wie nie zuvor ein Segen für die Gemeinde sein und für alle, mit denen du Umgang pflegst. Z4.150.2 Teilen

Liebe Schwester, es wurde mir gezeigt, dass du gewisse Fehler an dir hast, die der Korrektur bedürfen, ehe du dich des göttlichen Segens erfreuen kannst. Viele der Prüfungen hast du dir selber zuzuschreiben, weil du deine Zunge nicht im Zaum hältst. Du nennst es Offenheit. Aber es ist reine Unhöflichkeit, die den Kampfgeist derer erweckt, mit denen du in Verbindung kommst. Würden andere dich ebenso behandeln, wärest du nicht bereit, es hinzunehmen. Solche, welche die Angewohnheit haben, deutlich und streng mit anderen zu sprechen, sind am wenigsten bereit, die gleiche Behandlung von anderen zu erfahren. Z4.150.3 Teilen

Du hättest dir viele Kümmernisse ersparen können, wenn du einen sanften und stillen Geist offenbaren würdest. Du rufst Streit hervor; denn wenn dein Wille durchkreuzt wird, erwacht dein Kampfgeist. Deine Neigung, herrschen zu wollen, ist eine ständige Quelle der Schwierigkeit, die du über dich selbst heraufbeschwörst. Du bist eifersüchtig und misstrauisch geworden. Du bist anmaßend und erweckst durch dein Fehlerfinden und schnelles Verurteilen Streit. Du hast so lange einen Geist der Wiedervergeltung gehegt, dass du fortwährend Gottes Gnade benötigst, deine Natur zu besänftigen und zu unterwerfen. Unser Heiland hat gesagt: „Segnet, die euch fluchen.“ „Bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.“ Matthäus 5,44. Z4.150.4 Teilen

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Liebe Schwester, ich sah, dass du deine eigene Seele in Finsternis hüllst, indem du bei den Fehlern und Unvollkommenheiten anderer verweilst. Du wirst für ihre Sünden nie zur Rechenschaft gezogen werden. Du hast für deine eigene Seele und deine eigene Familie ein Werk zu tun, das kein anderer für dich tun kann. Du musst das eigene Ich kreuzigen und die Neigung, die Fehler anderer zu übertreiben und unüberlegt zu reden, überwinden. Es gibt Gegenstände, die du mit den besten Resultaten zu deinem Gesprächsthema machen kannst. Es ist immer sicher, über Jesum, die Hoffnung des Christen und die Schönheit unseres Glaubens zu sprechen. Lass deine Zunge durch Gott geheiligt werden, damit deine Worte stets mit Gnade gewürzt sind. „Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!“ Philipper 4,8. Z4.151.1 Teilen

Die Ermahnung des Apostels sollte strikt befolgt werden. Oft werden wir versucht, über Dinge zu sprechen, die weder dem Sprecher noch dem Hörer Nutzen bringen, aber beiden schaden. Unsere Prüfungszeit ist zu kurz, um bei dem Zukurzkommen anderer zu verweilen. Wir haben eine Aufgabe vor uns, die größten Fleiß und strengste Wachsamkeit erfordert, vereint mit unaufhörlichem Gebet, oder wir werden nicht imstande sein, unsere Charakterfehler zu überwinden und das göttliche Vorbild nachzuahmen. Wir müssen alle bestrebt sein, Christi Leben nachzuvollziehen. Dann werden wir einen heiligenden Einfluss auf andere ausüben können. Es ist wunderbar, ein Christ zu sein, wahrhaft Christo ähnlich, friedfertig, rein und unbefleckt. Liebe Schwester, Gott muss mit all unserem Bemühen verbunden werden, oder wir werden nichts vollbringen. Unsere guten Werke werden in Selbstgerechtigkeit enden. Z4.151.2 Teilen

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In deiner eigenen Familie ist vieles korrekturbedürftig. Du hast versäumt, deinen Kindern die Aufmerksamkeit und Ermutigung zu geben, die sie brauchen. Du hast sie nicht mit Banden zärtlichster Liebe an dein Herz gebunden. Dein Beruf nimmt viel Zeit und Kraft in Anspruch und ist die Ursache, dass du deine häuslichen Pflichten vernachlässigst. Doch du hast dich so an diese Last gewöhnt, dass es dir ein zu großes Opfer wäre, sie niederzulegen. Könntest du dich dazu entschließen, dann käme dies sehr deinen geistlichen Interessen und dem Glück und der Moral deiner Kinder zugute. Es wäre gut für dich, deine verwirrenden Sorgen abzuwerfen und ein Heim auf dem Lande zu suchen, wo die Kinder keinem so verderblichen Einfluss ausgesetzt sind. Z4.152.1 Teilen

Es ist wahr, auch ein Wohnen auf dem Lande ist nicht frei von Störungen und Sorgen. Aber du könntest vielen Übeln ausweichen und die Tür vor einer Flut von Versuchungen schließen, welche die Gemüter deiner Kinder bedroht und überwindet. Sie brauchen Beschäftigung und Abwechslung. Die Langeweile in ihrem Heim macht sie unbehaglich und ruhelos. Es ist ihnen zur Gewohnheit geworden, mit den lasterhaften Burschen der Stadt Umgang zu pflegen, und so bekommen sie nun eine Straßenerziehung. Z4.152.2 Teilen

Du hast so viel Zeit verwandt, um Missionsarbeit zu verrichten, die nicht in Verbindung mit unserem Glauben steht. Du bist so von Sorgen und Verantwortlichkeiten niedergedrückt, dass du mit Gottes Werk für diese Zeit nicht Schritt gehalten hast, noch warst du bemüht, deinen Kindern den engen häuslichen Kreis anziehend zu machen. Du hast dich weder mit ihren Bedürfnissen vertraut gemacht noch ihre aktiven, sich entfaltenden Gemüter verstanden. Deshalb hast du ihnen harmlose Freuden versagt. Es hätte dich nur wenig Anstrengung gekostet, deinen Kindern mehr Aufmerksamkeit zu schenken, und für sie wäre es von größtem Wert gewesen. Z4.152.3 Teilen

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Auf dem Lande zu leben, würde sehr nutzbringend für sie sein. Ein aktives Leben draußen wäre der Gesundheit von Geist und Körper nur dienlich. Sie sollten einen Garten bearbeiten, wo sie ihr Vergnügen und nützliche Beschäftigung finden können. Das Heranziehen von Pflanzen und Blumen weckt Geschmack und Urteilsvermögen. Das Bekanntwerden mit Gottes nützlichen und schönen Schöpfungswundern hat einen reinigenden und veredelnden Einfluss auf das Gemüt und verweist es auf den Schöpfer und Meister aller Dinge. Z4.153.1 Teilen

Der Vater deiner Kinder war barsch, unbarmherzig, gefühllos, kalt und streng im Umgang mit ihnen, hart im Strafen und unvernünftig in seinen Forderungen. Er besaß ein eigentümliches Temperament, war egozentrisch, dachte nur an sein eigenes Vergnügen und beanspruchte alles Geld, um sich selbst zu befriedigen und sich die Hochachtung Fremder zu sichern. Seine Trägheit und seine Verschwendungssucht, verbunden mit einem Mangel an Mitgefühl und Liebe gegenüber dir und seinen Kindern, hat schon frühzeitig deine Zuneigung zu ihm erkalten lassen. Dein Leben war angefüllt mit harten und außergewöhnlichen Prüfungen, während er deinen Sorgen und Lasten völlig gleichgültig gegenüberstand. Z4.153.2 Teilen

Diese Dinge haben ihre Eindrücke bei dir und deinen Kindern hinterlassen. Sie haben deinem Charakter eine verkehrte Prägung gegeben. Du hast fast unmerklich einen unabhängigen Geist entwickelt. Als du herausfandest, dass auf deinen Mann kein Verlass war, hast du alles nach deinem Gutdünken in die eigene Hand genommen, ohne ihn ins Vertrauen zu ziehen. Als deine besten Bemühungen keine Würdigung fanden, hast du dich geistig gestählt, deinem besten Urteil zu folgen, ohne Rücksicht auf Tadel oder Anerkennung. Dir dessen bewusst, dass dein Mann dir Unrecht tut und dich falsch beurteilt, hast du bittere Gefühle gegen ihn gehegt, und wenn du getadelt wurdest, hast du denen, die deine Handlungsweise in Frage stellten, im gleichen Geist geantwortet. Z4.153.3 Teilen

Während du dir völlig der Fehler deines Mannes bewusst warst, hast du versäumt, deine eigenen zu erkennen. Du hast darin geirrt, mit anderen über seine Fehler zu sprechen und damit den Hang zu pflegen, bei unangenehmen Dingen zu verweilen und immer nur an deine Enttäuschungen und Schwierigkeiten zu denken. Dadurch bist du in die Gewohnheit verfallen, deine Sorgen und Schwierigkeiten aufzubauschen, die du dir selbst geschaffen hast, indem du sie weit übertrieben und an andere weitererzählt hast. Z4.153.4 Teilen

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Wenn du deine Aufmerksamkeit von Störungen, die von außen kommen, abwenden und sie deiner Familie zuwenden würdest, dann wärest du glücklicher und könntest ein Werkzeug sein, anderen Gutes zu tun. Gerade die Tatsache, dass deine Kinder guten Rat und das Vorbild eines Vaters vermisst haben, verpflichtet dich um so mehr, eine zärtliche, opferbereite Mutter zu sein. Dein Heim und deine Familie ist deine Hauptaufgabe. Hier ist wirkliche missionarische Arbeit zu leisten. Diese Verantwortung kann auf keinen anderen abgewälzt werden. Das ist dein von Gott verordnetes Lebenswerk. Z4.154.1 Teilen

Indem du so völlig in deinem Beruf aufgehst, beraubst du dich der Zeit für Weihe und Gebet und deine Kinder der geduldigen Fürsorge und Aufmerksamkeit, die sie rechtmäßig von ihrer Mutter fordern können. Du findest es leichter, alle Arbeiten selbst zu erledigen, als deine Kinder geduldig zu lehren, sie für dich zu tun. Es wäre viel besser, ihnen bestimmte Verantwortungen aufzuerlegen und sie zu einem nützlichen Leben anzuhalten. Dies würde sie ermutigen und beschäftigen und dich teilweise entlasten. Z4.154.2 Teilen

Du wendest beachtliche Zeit für jene auf, die keine besonderen Ansprüche an dich haben, und indem du das tust, versäumst du die heiligen Pflichten einer Mutter. Viele der Pflichten, die du übernommen hast, sind dir nicht von Gott auferlegt. Du hast solche besucht und ihnen Hilfe geleistet, die deiner Zeit und Fürsorge weniger bedurften als deine eigenen Kinder, die jetzt Charaktere entweder für den Himmel oder für den Untergang bilden. Gott wird deinen Dienst für so viele, die wegen ihres ausschweifenden Lebens unter Gottes Fluch leiden, nicht unterstützen. Z4.154.3 Teilen

Die erste große Lebensaufgabe für dich besteht darin, daheim eine Missionarin zu sein. Bekleide dich mit Demut und Geduld, Nachsicht und Liebe und unternimm das Werk, das dir von Gott aufgetragen ist und das kein anderer für dich tun kann. Dies ist ein Werk, für das du dich am Tage der Vergeltung verantworten musst. Gottes Segen kann auf keinem schlecht verwalteten Haushalt ruhen. Freundlichkeit und Geduld müssen in einem Heim walten, in dem das Glück wohnen soll. Z4.154.4 Teilen

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Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, bedeutet Geld Macht. Aber aus christlicher Sicht ist die Liebe Macht. Verstandes- und geistliche Macht sind in diesem Grundsatz eingeschlossen. Reine Liebe ist besonders wirksam im Gutestun. Sie kann nichts anderes, als Gutes tun. Sie verbannt Uneinigkeit und Elend und bringt wahren Frohsinn. Reichtum ist oftmals ein Einfluss, der verdirbt und vernichtet; Gewalt ist stark zu verletzen; aber Wahrheit und Güte sind Bestandteile reiner Liebe. Z4.155.1 Teilen

Meine Schwester, wenn du dich so sehen könntest, wie Gott dich sieht, würde dir klar sein, dass du ohne gründliche Bekehrung niemals ins Reich Gottes eingehen kannst. Würdest du daran denken, dass, mit welchem Maß du andere misst, man auch dich messen wird, dann wärest du in deinen Worten vorsichtiger und in deinem Verhalten milder und vergebungsbereiter. Christus kam in die Welt, um allen Widerstand und alle Autorität sich selbst untertänig zu machen. Aber er forderte keinen Gehorsam an Hand von Argumenten oder mit gebietender Stimme. Er ging umher und tat Gutes und lehrte seine Nachfolger Dinge, die zu ihrem Frieden dienten. Er forderte keinen Streit heraus. Er nahm persönliche Kränkungen nicht übel. Er begegnete Beleidigungen, falschen Anklagen und den grausamen Geißelungen derer, die ihn hassten und zum Tode verurteilten, mit sanfter Unterwürfigkeit. Christus ist unser Vorbild. Sein Leben ist eine praktische Illustration seiner göttlichen Lehren. Sein Charakter ist eine lebendige Darstellung, wie man Gutes tun und das Böse überwinden kann. Z4.155.2 Teilen

Du hast deinen Groll gegen deinen Mann und andere, die dich verletzt haben, genährt und dabei vergessen, wo du selbst geirrt und die Lage durch dein eigenes verkehrtes Verhalten verschlimmert hast. Du hast einen bitteren Geist gegen diejenigen gehegt, die dir Unrecht getan haben, und deine Gefühle haben in Anklagen und Tadel Ausdruck gefunden. Dies hat deinem belasteten Herzen augenblicklich Erleichterung verschafft, hat aber an deiner Seele bleibende Narben hinterlassen. Die Zunge ist ein kleines Glied. Du hast sie zu falschem Gebrauch herangebildet, bis sie ein verzehrendes Feuer geworden ist. Z4.155.3 Teilen

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All dies war ein Hindernis zu deinem geistlichen Fortschritt. Gott sieht, wie schwer es dir fällt, Geduld zu üben und zu vergeben. Er weiß, Mitleid mit dir zu haben und dir zu helfen. Er fordert von dir, dein Leben zu reformieren und deine Fehler zu korrigieren. Er wünscht, dass dein starrer, unnachgiebiger Geist durch seine Gnade besänftigt wird. Du solltest Gott um Hilfe bitten, denn du benötigst Frieden und Ruhe anstelle von Sturm und Streit. Christi Religion legt dir die Pflicht auf, dich nicht von Gefühlen leiten zu lassen, sondern von geheiligtem Verstand und ruhigem Urteil. Z4.156.1 Teilen

Du lässt dich zu sehr von deiner Umgebung beeinflussen. Mache tägliche Wachsamkeit und Gebet zu deinem Schutzwall. Dann wirst du von heiligen Engeln umgeben sein. Sie werden deine Seele mit hellem, köstlichem Licht erfüllen und dich mit himmlischer Kraft ausrüsten. Dein Einfluss auf deine Kinder und dein Verhalten ihnen gegenüber sollte so sein, dass diese heiligen Besucher sich in deinem Hause wohl fühlen, damit sie dir in deinem Bemühen, deine Familie und dein Heim so zu gestalten, wie Gott es wünscht, behilflich sein können. Wenn du versuchst, dir unabhängig deinen Weg zu erkämpfen, stößt du die heiligen Engel zurück. Sie verlassen traurig deine Gegenwart, und du musst deinen Kampf allein ausfechten. Z4.156.2 Teilen

Deine Kinder haben genau den Charakter entwickelt, der ihnen von ihren Eltern vermittelt wurde. Wie sorgfältig solltest du deshalb im Umgang mit ihnen sein und wie zartfühlend ihre Fehler tadeln und korrigieren! Du bist zu streng und zu genau. Du hast sie oftmals gescholten, wenn du erregt und ärgerlich warst. Dies hat beinahe das zärtliche Band der Liebe zerstört, das ihre Herzen mit dem deinigen verbinden sollte. Du solltest deinen Kindern immer zeigen, dass du sie liebst, dass du ihr Bestes willst, dass du sie glücklich sehen möchtest und dass deine Absicht nur darin besteht, das Beste für sie zu tun. Z4.156.3 Teilen

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Du solltest ihre kleinen Bedürfnisse befriedigen, wenn sie sich in vernünftigem Rahmen bewegen. Euer jetziger Wohnsitz bietet nur wenig Abwechslung oder Vergnügen für ihre jungen, rastlosen Gemüter. Mit jedem Jahr nimmt die Schwierigkeit zu. Zu allererst musst du an deine Kinder denken; das bist du Gott schuldig. Als christliche Mutter hast du ihnen gegenüber Verpflichtungen, die weder leicht noch gering sind. Um ihnen gerecht werden zu können, solltest du einige der anderen Bürden niederlegen und deine Zeit und Kraft deiner eigentlichen Aufgabe widmen. Das Heim sollte für deine Kinder der wünschenswerteste und glücklichste Platz auf Erden sein und die Anwesenheit der Mutter der größte Anziehungspunkt. Z4.157.1 Teilen

Satans Macht über die heutige Jugend ist furchtbar. Wenn ihre Gemüter nicht durch religiöse Prinzipien gefestigt sind, wird diese Moral durch die sittenlosen Kinder verdorben werden, mit denen sie in Kontakt kommen. Du glaubst, du verstehst diese Dinge. Du kennst aber nicht die betörende Macht des Bösen über jugendliche Gemüter. Ihre größte Gefahr ist ein Mangel an rechter Erziehung und Disziplin. Nachsichtige Eltern lehren ihre Kinder keine Selbstverleugnung. Die Speisen, die sie ihren Kindern vorsetzen, reizen die zarten Magenschleimhäute. Durch die Nerven wird diese Erregung ans Gehirn weitergeleitet. Die Folge davon ist, dass die niederen Leidenschaften geweckt werden und die moralischen Kräfte beherrschen. Die Vernunft wird den tierischen Neigungen unterworfen. Alles, was in den Magen gelangt und in Blut umgewandelt wird, das wird zu einem Bestandteil des Wesens. Kindern sollte nicht gestattet werden, aufreizende Kost, wie Schweinefleisch, Wurst, Gewürze, schweres Gebäck, Torten und Pasteten, zu essen, sonst wird ihr Blut erhitzt, das Nervensystem unnatürlich erregt, und die Moral gerät in Gefahr. Jeder, der im Essen unmäßig ist, kann unmöglich ein großes Maß an Geduld aufbringen. Unser himmlischer Vater hat das Licht der Gesundheitsreform gesandt, um uns vor den Übeln zu bewahren, die eine Folge erniedrigender Esslust sind, damit alle, die Reinheit und Heiligkeit lieben, die guten Dinge, die er für uns vorgesehen hat, vernünftig gebrauchen und durch Ausübung von Mäßigkeit im täglichen Leben durch die Wahrheit geheiligt sein können. Z4.157.2 Teilen

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Du behandelst deine Kinder nicht immer gleich. Einmal verwöhnst du sie zu ihrem Schaden, ein andermal verweigerst du ihnen ein harmloses Vergnügen, das sie glücklich machen würde. Du wendest dich ungeduldig von ihnen ab und verachtest ihre kindlichen Bitten und vergisst dabei, dass sie sich an Vergnügen erfreuen können, die dir töricht und kindisch erscheinen. Du verlierst nichts von deiner Würde und Stellung, wenn du für die Wünsche deiner Kinder Verständnis aufbringst und sie erfüllst. Darin versäumst du, Christum nachzuahmen. Er stellte sich den Niedrigen, den Bedürftigen und den Angefochtenen gleich. Er nahm kleine Kinder in seine Arme und ließ sich auf ihre Ebene herab. Sein großes Herz der Liebe konnte ihre Prüfungen und Bedürfnisse verstehen. Er nahm an ihren Freuden teil. Sein Geist, ermüdet von der Geschäftigkeit und Verwirrung der belebten Stadt, von dem Umgang mit verschlagenen, heuchlerischen Menschen, fand Ruhe und Frieden in der Gesellschaft unschuldiger Kinder. Seine Gegenwart stieß sie niemals ab. Die Majestät des Himmels ließ sich herab, ihre Fragen zu beantworten und seine wichtigen Lehren zu vereinfachen, damit sie ihrem kindlichen Verständnis angepasst waren. Er pflanzte ihren jungen, sich entwickelnden Gemütern Samen der Wahrheit ein, der in ihren reiferen Jahren aufgehen und reiche Ernte hervorbringen würde. Z4.158.1 Teilen

In diesen Kindern, die zu ihm gebracht wurden, damit er sie segne, sah er Männer und Frauen, die in Zukunft Erben seiner Gnade und Untertanen seines Reiches werden würden. Einige von ihnen würden um seines Namens willen als Märtyrer sterben. Gewisse gefühllose Jünger geboten, die Kinder zu entfernen, damit sie den Meister nicht belästigten. Als sie jedoch traurig davonschlichen, tadelte Christus seine Nachfolger mit den Worten: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.“ Markus 10,14. Z4.158.2 Teilen

Er wusste, dass diese Kinder seinen Rat beachten und ihn als ihren Erlöser annehmen würden, während die weltlich Klugen und Hartherzigen weniger geneigt wären, ihm nachzufolgen und sich einen Platz im Reiche Gottes zu sichern. Diesen Kleinen, die zu Christo kamen, seinen Rat und seinen Segen empfingen, waren sein Bild und seine gnadenvollen Worte ins empfängliche Gemüt geprägt worden, um nie mehr entfernt zu werden. Wir sollten eine Lehre aus dieser Handlung Jesu ziehen, dass die Herzen der Jugendlichen sehr empfänglich für die Lehren des Christentums sind. Sie können leicht für Frömmigkeit und Tugend gewonnen werden und die empfangenen Eindrücke bewahren. Diesen zarten, jugendlichen Menschen sollte man mit Freundlichkeit begegnen und sie mit Liebe und Geduld unterweisen. Z4.158.3 Teilen

159

Meine Schwester, verbinde deine Kinder durch Zuneigung mit deinem Herzen. Wende ihnen in allem angemessene Fürsorge und Aufmerksamkeit zu. Kleide sie vorteilhaft, damit sie sich ihrer Erscheinung nicht zu schämen brauchen, denn dies würde ihrer Selbstachtung schaden. Du hast gesehen, dass die Welt der Mode und der Kleidung ergeben ist. Charakter und Moral werden vernachlässigt, um den Leib zu schmücken. Um diesem Übel auszuweichen, bist du ins entgegengesetzte Extrem verfallen. Du schenkst deiner eigenen Kleidung und der deiner Kinder zu wenig Aufmerksamkeit. Es ist immer richtig, ordentlich und dem Alter und der gesellschaftlichen Stellung gemäß gekleidet zu sein. Z4.159.1 Teilen

Ordnung und Reinlichkeit ist das Gesetz des Himmels. Um mit den Anordnungen des Himmels in Übereinstimmung zu kommen, ist es unsere Pflicht, nett und geschmackvoll gekleidet zu sein. Deine Ansichten diesbezüglich sind verkehrt. Während du die Verschwendung und Eitelkeit der Welt verdammst, bist du dem Irrtum unterlegen, Geiz mit Sparsamkeit zu verwechseln. Du versagst dir das, was du rechtmäßig haben solltest und wofür Gott dich mit Mitteln ausgestattet hat. Du kleidest weder dich noch deine Kinder in der rechten Art und Weise. Dein äußerliches Erscheinungsbild sollte den nicht entehren, dem du vorgibst nachzufolgen, sondern sollte seinem Werk zur Ehre gereichen. Z4.159.2 Teilen

Der Apostel sagt: „Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien.“ 1.Timotheus 6,17.18. Deine Mittel sind dir übergeben, um sie anzuwenden, wo es nötig ist, sie aber nicht zu horten, um im großen Brand vernichtet zu werden. Dir ist geboten, dich der guten Gaben des Herrn zu erfreuen. Du sollst sie zu deinem eigenen Wohlergehen, für mildtätige Zwecke und zu guten Werken benutzen, die Gottes Reich fördern und dir einen Schatz im Himmel sichern. Z4.159.3 Teilen

160

Viele deiner Anfechtungen sind dir begegnet, um dich dem Thron der Gnade näher zu bringen. Gott in seiner Weisheit besänftigt und unterwirft deine Kinder durch Sorgen und Prüfungen. Diese Welt ist seine Werkstatt, wo er uns für die Himmelshöfe zubereitet. Er setzt den Hobel an, um das bebende Herz zu bearbeiten, bis alle Rauheiten und Unregelmäßigkeiten entfernt und wir für unseren Platz im himmlischen Bauwerk zubereitet sind. Durch Trübsal und Not wird der Christ geläutert und gestärkt und entwickelt einen Charakter nach dem Vorbild, das Christus gegeben hat. Der Einfluss eines wahrhaft göttlichen Lebens kann nicht ermessen werden. Er reicht weiter als der unmittelbare Kreis des Heims und der Freunde und verbreitet Licht, das Seelen für Jesum gewinnt. Z4.160.1 Teilen

161

Abraham war ein alter Mann, als er von Gott den erschreckenden Befehl empfing, seinen Sohn Isaak zum Brandopfer darzubringen. Selbst von seinen Zeitgenossen wurde er als ein alter Mann angesehen. Das Feuer seiner Jugend war erloschen, und für ihn war es nicht mehr so einfach, Schwierigkeiten zu ertragen und Gefahren zu begegnen. In jugendlicher Tatkraft mag der Mensch im stolzen Bewusstsein seiner Kraft dem Sturm die Stirn bieten und sich über entmutigende Schwierigkeiten erheben. In vorgerücktem Alter jedoch, wenn seine Schritte dem Grabe zuwanken, lassen diese Schwierigkeiten sein Herz matt werden. Z4.161.1 Teilen

In seiner Vorsehung aber stellte Gott seine letzte, schwierigste Prüfung für Abraham zurück, bis die Bürde der Jahre schwer auf ihm lastete und ihn nach Ruhe von Sorgen und Mühen verlangte. Der Herr sprach zu ihm: „Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast ... und opfere ihn ... zum Brandopfer.“ 1.Mose 22,2. Das Herz des alten Mannes stand vor Entsetzen still. Der Verlust eines solchen Sohnes durch Krankheit wäre für den liebenden Vater schon herzzerreißend gewesen und hätte sein ergrautes Haupt vor Kummer niedergebeugt. Und nun wurde ihm gar geboten, das kostbare Blut jenes Sohnes mit eigener Hand zu vergießen. Das schien ihm eine schreckliche Unmöglichkeit zu sein! Z4.161.2 Teilen

Gleichwohl, Gott hatte gesprochen, und sein Wort musste befolgt werden. Abraham war wohl hochbetagt, allein diese Tatsache entband ihn nicht des Gehorsams. Er ergriff den Stab des Glaubens und nahm in stummem Schmerz sein Kind — prächtig anzuschauen in der blühenden Gesundheit seiner Jugend — bei der Hand und zog aus, um dem Wort Gottes zu gehorchen. Der ehrwürdige alte Patriarch war ein Mensch; seine Erregungen und Neigungen glichen den unsrigen; er liebte seinen Sohn, der der Trost seines hohen Alters war und dem die Verheißung des Herrn galt. Z4.161.3 Teilen

162

Abraham hielt jedoch nicht inne, um zu fragen, wie Gottes Verheißungen denn erfüllt werden können, wenn Isaak geschlachtet würde. Er blieb nicht stehen, um mit seinem schmerzenden Herzen zu rechten, sondern er führte den göttlichen Befehl buchstäblich aus, bis der Engel Gottes rief, gerade als sich das Messer in den zuckenden Leib des Kindes senken wollte: „Lege deine Hand nicht an den Knaben ... denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.“ 1.Mose 22,12. Z4.162.1 Teilen

Wir brauchen den Glauben Abrahams in unseren heutigen Gemeinden, damit die sich um sie her sammelnde Finsternis, die das freundliche Sonnenlicht göttlicher Liebe ausschließt und geistliches Wachstum hindert, erhellt werde. Alter kann uns niemals vom Gehorsam gegenüber Gott entbinden. Unser Glaube sollte fruchtbar an guten Werken sein, denn ein Glaube ohne Werke ist tot. Jede Pflicht, die wir erfüllen, jedes Opfer, das wir im Namen Jesu bringen, trägt einen großen Lohn in sich. Gott spricht, während wir gehorsam seinen Weisungen folgen, und gibt seinen Segen. Er fordert aber von uns eine völlige Unterwerfung aller Fähigkeiten. Herz und Verstand, den ganzen Menschen müssen wir ihm darbringen, oder wir erreichen nicht das Ziel, echte Christen zu werden. Z4.162.3 Teilen

Gott hat dem Menschen nichts vorenthalten, was ihm die ewigen Reichtümer sicherstellen könnte. Er hat die Erde mit Schönheit bekleidet und für die menschliche Nutznießung während seines vergänglichen Lebens ausgestattet. Er hat seinen Sohn für die Erlösung einer Welt in den Tod gegeben, die durch Sünde und Torheit gefallen war. Solch unvergleichliche Liebe und unermessliches Opfer fordern unseren strengsten Gehorsam, unsere heiligste Liebe und unseren uneingeschränkten Glauben. Dennoch stehen alle diese Tugenden, selbst wenn wir völlig mit ihnen verschmelzen, in keinem Verhältnis zu dem großen Opfer, das Christus für uns dargebracht hat. Z4.162.4 Teilen

163

Gott erwartet unverzügliche und bedingungslose Befolgung seines Gesetzes. Die Menschen sind jedoch durch die Täuschungsmanöver Satans eingeschläfert und gelähmt. Er veranlasst sie zu Entschuldigungen und Ausflüchten und überwindet ihre Bedenken, indem er ebenso zu ihnen spricht wie zu Eva im Garten Eden: „Ihr werdet mitnichten des Todes sterben.“ 1.Mose 3,4. Ungehorsam verhärtet nicht nur das Herz und das Gewissen des Schuldigen, sondern er zielt dahin, den Glauben anderer Menschen zu verderben. Was ihnen anfänglich völlig falsch erschien, verliert dieses Vorzeichen nach und nach, wenn es ihnen ständig vor Augen steht, bis sie schließlich fragen, ob es wirklich Sünde sei. So fallen sie unbewusst in den gleichen Irrtum. Z4.163.1 Teilen

Gott befahl Saul durch seinen Propheten Samuel, hinzuziehen und die Amalekiter zu schlagen und sie mit all ihrem Besitz völlig zu vernichten. Aber Saul gehorchte dem Befehl nur teilweise. Er tötete, was an Vieh schnöde und untüchtig war, und verschonte das beste. Auch den gottlosen König Agag ließ er am Leben. Am nächsten Tag begegnete er dem Propheten Samuel mit schmeichlerischen Worten, sich selbst beglückwünschend: „Gesegnet seist du dem Herrn! Ich habe des Herrn Wort erfüllt.“ Aber der Prophet antwortete sofort: „Was ist denn das für ein Blöken der Schafe in meinen Ohren und ein Brüllen der Rinder, die ich höre?“ 1.Samuel 15,13.14. Z4.163.2 Teilen

Saul war verwirrt und versuchte, sich mit folgenden Worten der Verantwortung zu entziehen: „Von den Amalekitern haben sie sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder um des Opfers willen des Herrn, deines Gottes; das andere haben wir verbannt.“ 1.Samuel 15,15. Samuel tadelte daraufhin den König und erinnerte ihn an den ausdrücklichen Befehl Gottes, der ihn anwies, alle Besitztümer der Amalekiter zu vernichten. Er wies ihn auf seine Übertretung hin und erklärte, dass er dem Herrn nicht gehorcht hätte. Saul aber wollte nicht anerkennen, dass er unrecht gehandelt hatte, und entschuldigte seine Sünde, indem er erneut erklärte, dass er das beste Vieh zurückbehalten habe, um es dem Herrn zu opfern. Z4.163.3 Teilen

164

Wir sollten der Pflicht nicht ins Angesicht schauen und dann zögern, ihren Forderungen nachzukommen. Solch Zögern lässt Zeit für Zweifel; Unglaube schleicht sich ein, die Urteilskraft wird beeinträchtigt, der Verstand verfinstert. Zuletzt erreichen die Verweise des Geistes Gottes das Herz des betrogenen Menschen nicht mehr; er ist geblendet worden und denkt, dass diese Tadel doch unmöglich ihn oder seinen Fall betreffen können. Z4.164.2 Teilen

Die wertvolle Zeit der Prüfung geht vorüber, und nur wenige erkennen, dass sie ihnen gegeben ist, um sich für die Ewigkeit vorzubereiten. Die kostbaren Stunden werden in weltlichem Streben, in Vergnügen und unumschränkter Sünde verbracht. Gottes Gesetz wird geringschätzig behandelt und vergessen; nichtsdestoweniger ist jedes Gebot verbindlich. Jeder Übertretung folgt die entsprechende Strafe. Liebe zu irdischem Gewinn führt zur Entheiligung des Sabbats. Die Ansprüche dieses heiligen Tages sind jedoch weder aufgehoben noch geschmälert. Gottes Gebot in dieser Hinsicht ist klar und unmissverständlich. Gott hat uns nachdrücklichst untersagt, am siebenten Tag zu arbeiten. Er hat ihn als einen ihm selbst geheiligten Tag abgesondert. Z4.164.3 Teilen

165

Es gibt viele Hindernisse auf dem Weg der Menschen, die sonst im Gehorsam der Gebote Gottes wandeln würden. Es gibt starke und heimtückische Einflüsse, die sie an die Sitten der Welt binden, aber die Macht des Herrn kann diese Fesseln zerbrechen. Wenn sie ernstlich seine Hilfe erflehen, wird er seinen Getreuen jedes Hindernis aus dem Weg räumen oder ihnen zum Überwinden jeder Schwierigkeit Kraft und Mut verleihen. Vor dem ernsthaften Verlangen und beharrlichen Bemühen, Gottes Willen zu tun, sei es unter persönlichem Nachteil, ja selbst unter Hingabe des eigenen Lebens, werden alle Hindernisse schwinden. Himmlisches Licht wird die Finsternis der Gläubigen erhellen, die in Anfechtung und Unruhe vorwärts schreiten und dabei auf Jesum blicken, den Anfänger und Vollender ihres Glaubens. Z4.165.1 Teilen

Der Herr gebot Mose, Männer auszusenden, um das Land Kanaan zu erkunden, das er den Kindern Israel geben wollte. Zu diesem Zweck sollte von jedem Stamm ein Mann gewählt werden. Sie gingen hin. Nach vierzig Tagen kehrten sie von ihrer Reise zurück. Sie traten vor Mose und Aaron und das ganze Israel und zeigten die Früchte des Landes. Alle stimmten darin überein, dass es ein gutes Land sei, und sie stellten die reichen Früchte zur Schau, die sie als Beweis mitgebracht hatten. Eine Traube war so groß, dass zwei Männer sie an einem Stab zwischen sich tragen mussten. Sie brachten auch Feigen und Granatäpfel mit, die dort in Fülle wuchsen. Nachdem sie von der Fruchtbarkeit des Landes gesprochen hatten, redeten alle, außer zwei Männern, in entmutigenden Worten, dass sie das Land unmöglich in ihren Besitz bringen könnten. Sie sagten, dass die Bewohner des Landes sehr stark und die Städte mit großen, hohen Mauern umgeben seien. Und über all dem sahen sie die Kinder des Riesen Enak dort. Dann beschrieben sie, wie das Volk rings um Kanaan wohnte. Sie brachten die Befürchtung zum Ausdruck, dass es ihnen für immer unmöglich sein würde, das Land zu besitzen. Z4.165.3 Teilen

166

Als das Volk diesem Bericht lauschte, äußerten sie ihre Enttäuschung in bitteren Anklagen und Gejammer. Sie hielten nicht inne, um darüber nachzudenken, dass der Gott, der sie bis hierher gebracht hatte, auch imstande sein würde, ihnen das Land zu geben. Sie verloren Gott aus den Augen. Sie betrugen sich so, als ob sie bei der Einnahme der Stadt Jericho, dem Schlüssel zum Lande Kanaan, völlig auf Waffengewalt angewiesen wären. Gott hatte ihnen das Land verheißen, und sie hätten fest darauf vertrauen sollen, dass er sein Wort erfüllen würde. Aber ihre halsstarrigen Herzen waren nicht in Übereinstimmung mit seinen Plänen. Sie dachten nicht daran, wie wunderbar er für sie gewirkt hatte, indem er sie aus der Knechtschaft Ägyptens befreite, ihnen einen Weg durchs Schilfmeer ebnete und das Heer Pharaos vernichtete, das ihnen nachjagte. In ihrem Unglauben ließen sie Gottes Wirken gering erscheinen und misstrauten der Hand, die sie bisher sicher geleitet hatte. Bei dieser Gelegenheit wiederholten sie ihren früheren Fehler, gegen Mose und Aaron zu murren. „Das ist also das Ende all unserer hohen Erwartungen“, sagten sie. „Dies ist das Land, um dessentwillen wir den weiten Weg von Ägypten hergezogen sind, um es in Besitz zu nehmen.“ Sie klagten ihre Leiter an, Unglück über Israel zu bringen, das Volk betrogen und es in die Irre geführt zu haben. Z4.166.1 Teilen

Mose und Aaron lagen ausgestreckt vor Gott, ihre Angesichter im Staube. Kaleb und Josua, die beiden, die als einzige von allen zwölf Männern dem Wort Gottes glaubten, zerrissen vor Kummer ihre Kleider, als sie erkannten, dass diese ungünstigen Berichte das ganze Lager entmutigt hatten. Sie waren entschlossen, mit ihnen vernünftig zu reden. Doch die Versammlung war mit Zorn und Enttäuschung erfüllt. Sie weigerten sich, auf diese beiden Männer zu hören. Schließlich bahnte Kaleb sich seinen Weg nach vorne, und seine klare, deutliche Stimme durchdrang das Klagegeschrei der Menge. Er widersprach den feigen Ansichten seiner Mitkundschafter, die den Glauben und den Mut des ganzen Israels geschwächt hatten. Er forderte die Aufmerksamkeit des Volkes, und sie schwiegen für einen Augenblick, um ihm zuzuhören. Er sprach über das Land, das sie erkundet hatten. Er sagte: „Lasst uns hinaufziehen und das Land einnehmen; denn wir können es überwältigen.“ 4.Mose 13,30. Aber als er sprach, wurde er von den untreuen Kundschaftern unterbrochen: „Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen das Volk; denn sie sind uns zu stark.“ 4.Mose 13,31. Z4.166.2 Teilen

167

Diese Männer, die einmal einen falschen Weg eingeschlagen hatten, stählten ihre Herzen gegen Gott, gegen Mose und Aaron und gegen Kaleb und Josua. Jeder Schritt, den sie in der verkehrten Richtung weitergingen, machte sie entschlossener in ihrer Absicht, jeden Versuch, das Land Kanaan in Besitz zu nehmen, zu entmutigen. Sie verdrehten die Wahrheit, um ihre verderbliche Absicht durchzuführen. Sie sagten, das Klima sei unerträglich, und alle Leute seien Riesen. „Wir sahen auch Riesen daselbst, Enaks Kinder von den Riesen; und wir waren vor unsern Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch vor ihren Augen.“ 4.Mose 13,33. Z4.167.1 Teilen

Dies war nicht nur ein böser, sondern auch ein verlogener Bericht. Er stand im Widerspruch mit sich selbst; denn wenn das Land ungesund war und seine Einwohner gefressen hatte, wie konnten sie dann zu einer solchen Größe gelangen? Wenn Männer in verantwortlichen Stellungen ihre Herzen dem Unglauben öffnen, gibt es nichts, was sie zurückhalten könnte, auf ihrem verkehrten Weg voranzuschreiten. Nur wenige wissen, wohin Satan sie führen wird, wenn sie einmal einen falschen Kurs eingeschlagen haben. Z4.167.2 Teilen

168

Der schlechte Bericht hatte eine schreckliche Auswirkung auf das Volk. Sie äußerten bittere Anklagen gegen Mose und Aaron. Einige jammerten und klagten: „Ach, dass wir in Ägyptenland gestorben wären oder noch stürben in dieser Wüste!“ 4.Mose 14,2. Dann erhoben sich ihre Gefühle gegen den Herrn, und sie weinten und jammerten: „Warum führt uns der Herr in dies Land, dass wir durchs Schwert fallen und unsere Weiber und unsere Kinder ein Raub werden? Ist‘s nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten?“ 4.Mose 14,3. Z4.168.1 Teilen

Mit diesen Worten offenbarten sie ihre Unehrerbietigkeit gegenüber Gott und den von ihm erwählten Leitern. Sie fragten den Herrn nicht, was sie tun sollten, sondern sprachen: „Lasst uns einen Hauptmann aufwerfen und wieder nach Ägypten ziehen.“ 4.Mose 14,4. Sie nahmen die Sache in ihre eigenen Hände und fühlten sich kompetent, ihre Angelegenheiten ohne göttliche Hilfe zu regeln. Sie klagten nicht nur Mose des Betrugs an, sondern auch Gott, indem er ihnen ein Land verhieß, das sie nicht einnehmen konnten. Sie gingen in der Tat so weit, einen Hauptmann aus ihren Reihen zu wählen, der sie ins Land ihrer Leiden und ihrer Knechtschaft zurückführen sollte, aus dem Gott sie mit seinem starken Arm befreit hatte. Z4.168.2 Teilen

Mose und Aaron blieben noch liegen vor Gott vor den Augen der ganzen Versammlung und flehten still um Gnade für das empörerische Israel. Ihre Qual war zu groß für Worte. Wieder drängen sich Kaleb und Josua nach vorn; wieder ertönt Kalebs Stimme und erhebt sich in sorgenvollem Ernst über den Tumult des Volkes: „Das Land, das wir durchwandelt haben, es zu erkunden, ist sehr gut. Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in das Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. Fallet nur nicht ab vom Herrn und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht; denn wir wollen sie wie Brot fressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen; der Herr aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen.“ 4.Mose 14,7-9. Z4.168.3 Teilen

Die Bewohner Kanaans hatten das Maß ihrer Bosheit vollgemacht. Der Herr wollte sie nicht länger ertragen. Weil sein Schutz von ihnen gewichen war, wären sie eine leichte Beute für die Hebräer. Sie waren auf keinen Kampf vorbereitet, denn sie fühlten sich so stark, dass sie sich mit dem Gedanken betrogen, keine Armee sei schrecklich genug, sie besiegen zu können. Z4.168.4 Teilen

169

Kaleb erinnerte das Volk daran, dass Gott den Israeliten das Land mit einem Eid verheißen hatte; aber ihre Herzen waren mit Wahnsinn erfüllt, und sie wollten nichts mehr hören. Hätten nur zwei der Männer einen bösen Bericht gebracht, und hätten alle zehn sie ermutigt, das Land im Namen der Herrn in Besitz zu nehmen, dann hätten sie um ihres bösen Unglaubens willen dem Rat der zwei den Vorzug gegeben. Doch es waren nur zwei, die das Rechte verteidigten, während zehn sich in offener Rebellion gegen ihre Leiter und gegen Gott befanden. Z4.169.1 Teilen

Das Volk ist nun in höchster Erregung. Ihre schlimmsten Leidenschaften sind geweckt. Sie weigern sich, auf die Vernunft zu hören. Die zehn untreuen Kundschafter stimmen in ihre Anklagen gegen Kaleb und Josua mit ein. Der Ruf ertönt, sie zu steinigen. Der wahnsinnige Pöbelhaufen versieht sich mit Wurfgeschossen, um diese treuen Männer zu erschlagen. Mit lautem Geschrei preschen sie vorwärts — aber siehe — die Steine entfallen ihren Händen, der Lärm erstirbt und Schrecken ergreift sie. Gott ist dazwischengetreten, um ihre vorschnelle Absicht zu verhindern. Die Herrlichkeit seiner Gegenwart erleuchtet mit flammendem Schein das Heiligtum, und die ganze Versammlung ist Zeuge von dem außerordentlichen Zeichen des Herrn. Ein Mächtigerer als sie selbst hat sich offenbart, und nicht einer fährt in seinem Widerstand fort. Jeder Murrende muss schweigen, und die Kundschafter, die den bösen Bericht gebracht haben, ducken sich schreckensbleich mit angehaltenem Atem. Z4.169.2 Teilen

Mose erhebt sich aus seiner demutsvollen Stellung und betritt das Heiligtum, um mit Gott zu sprechen. Der Herr schlägt vor, das rebellische Volk unmittelbar zu vernichten. Er möchte von Mose eine größere Nation machen als Israel. Aber der sanftmütige Leiter seines Volkes will diesem Vorschlag nicht zustimmen. „Mose aber sprach zu dem Herrn: So werden‘s die Ägypter hören; denn du hast dies Volk mit deiner Kraft mitten aus ihnen geführt. Und man wird es sagen zu den Einwohnern dieses Landes, die da gehört haben, dass du, Herr, unter diesem Volk seiest, dass du von Angesicht gesehen werdest und deine Wolke stehe über ihnen und du, Herr, gehest vor ihnen her in der Wolkensäule des Tages und Feuersäule des Nachts. Würdest du nun dies Volk töten wie einen Mann, so würden die Heiden sagen, die solch Gerücht von dir hörten, und sprechen: Der Herr konnte mitnichten dies Volk in das Land bringen, das er ihnen geschworen hatte; darum hat er sie geschlachtet in der Wüste.“ 4.Mose 14,13-16. Z4.169.3 Teilen

170

Wieder weigert sich Mose, dass Israel vernichtet und er selbst zu einer größeren Nation als sie gemacht werden soll. Dieser begünstigte Diener Gottes offenbart seine Liebe zu Israel und zeigt seinen Eifer für die Herrlichkeit seines Meisters und die Ehre seines Volkes. Du hast diesem Volk von Ägypten an bis hierher vergeben. Du warst gegenüber dieser undankbaren Nation langmütig und geduldig. Wie unwürdig sie auch sein mögen — deine Barmherzigkeit ist immer noch die gleiche. So bittet er: Willst du sie nicht auch dieses Mal verschonen und ihnen Barmherzigkeit erweisen, wie du es schon so oft getan hast? Z4.170.1 Teilen

Mose hatte Erfolg bei Gott, das Volk zu verschonen. Aber wegen ihrer Anmaßung und ihrem Unglauben konnte der Herr nicht mit ihnen gehen und auf wunderbare Weise für sie wirken. Deshalb gebot er ihnen in seiner göttlichen Barmherzigkeit, den sichersten Kurs einzuschlagen und in die Wüste zurückzukehren, dem Roten Meer entgegen. Er verordnete ebenfalls, dass alle Erwachsenen, die Ägypten verließen, als Strafe für ihre Empörung für immer von Kanaan ausgeschlossen bleiben sollten, mit Ausnahme von Kaleb und Josua. Sie hatten völlig versagt, ihr Versprechen des Gehorsams Gott gegenüber zu erfüllen, und dies entband ihn von dem Bund, den sie so häufig gebrochen hatten. Er versprach, dass ihre Kinder das gute Land besitzen würden, aber ihre eigenen Leiber sollten in der Wüste begraben werden. Und die zehn untreuen Kundschafter, deren böser Bericht Israel zu murren und zu rebellieren verleitet hatte, wurden vor den Augen des Volkes durch Gottes Macht vernichtet. Z4.170.2 Teilen

Als Mose den Israeliten Gottes Willen für sie kundtat, schienen sie aufrichtig ihr sündhaftes Verhalten zu bereuen. Der Herr wusste jedoch, dass sie nur die Folgen ihrer bösen Tat betrauerten. Sie hegten kein tiefes Empfinden für ihre Undankbarkeit und ihren Ungehorsam. Ihre Reue kam zu spät. Der gerechte Zorn Gottes war erwacht und ihr Schicksal beschlossen, von dem es kein Entrinnen gab. Als sie herausfanden, dass der Herr seinen Ratschluss nicht zurückzog, erhob sich ihr Eigenwille erneut, und sie erklärten, dass sie nicht in die Wüste zurückgehen würden. Z4.170.3 Teilen

171

Indem Gott gebot, sich vom Land ihrer Feinde abzuwenden, prüfte er ihre augenscheinliche Unterwerfung und fand heraus, dass sie nicht echt war. Sie wussten, dass sie sich sehr versündigt hatten, indem sie sich von ihren Gefühlen beherrschen ließen und die Kundschafter steinigen wollten, die sie drängten, Gott zu gehorchen. Jetzt waren sie nur erschrocken herauszufinden, dass sie einen furchtbaren Fehler gemacht hatten, dessen Folgen sich bitter auf sie auswirken würden. Ihre Herzen waren unverändert. Sie brauchten nur einen Anlass, und ihr Ausbruch würde sich wiederholen. Dies offenbarte sich, als Mose ihnen in Gottes Autorität gebot, in die Wüste zurückzukehren. Z4.171.1 Teilen

Sie hatten sich gegen Gottes Gebote empört, als er ihnen gebot, das verheißene Land einzunehmen, und jetzt, als er sie anwies, davon Abstand zu nehmen, waren sie ebenso widerspenstig und erklärten, sie würden hingehen und mit ihren Feinden kämpfen. Sie kleideten sich in Kriegsgewänder und Rüstungen und präsentierten sich so vor Mose in der Einbildung, sie seien für den Kampf wohl vorbereitet, aber sehr unzulänglich in Gottes und seines sorgenvollen Dieners Augen. Sie weigerten sich, auf die feierlichen Warnungen ihrer Leiter zu hören, dass Unheil und Tod die Folge ihrer Dreistigkeit sein würden. Z4.171.2 Teilen

Als Gott sie anwies, Jericho einzunehmen, verhieß er ihnen, dass seine Gegenwart sie begleiten würde. Die Bundeslade, die sein Gesetz enthielt, war ein Symbol seiner selbst. Mose und Aaron, Gottes erwählte Leiter, sollten unter seiner wachsamen Führung das Unternehmen in die Hand nehmen. Unter solcher Oberaufsicht konnte ihnen kein Übel begegnen. Doch jetzt — entgegen Gottes Gebot und dem ernsten Verbot ihrer Leiter, ohne Bundeslade und ohne Mose — marschierten sie los, um dem Heer der Feinde zu begegnen. Z4.171.3 Teilen

172

Während der Zeit, welche die Israeliten mit ihrer gottlosen Aufsässigkeit vergeudeten, hatten sich die Amalekiter und Kanaaniter zum Kampf gerüstet. Die Israeliten forderten vermessen den Feind heraus, der nicht gewagt hatte, sie anzugreifen. Als sie sich aber direkt auf Feindesgebiet begaben, begegneten ihnen die Amalekiter und Kanaaniter gewappnet, griffen sie heftig an und trieben sie unter großen Verlusten zurück. Das Schlachtfeld war rot von ihrem Blut, und ihre Leichname bedeckten den Grund. Sie wurden gänzlich geschlagen und besiegt. Vernichtung und Tod waren das Resultat ihres empörerischen Experiments. Der Glaube Kalebs und Josuas hingegen wurde reichlich belohnt. Gemäß seinem Wort brachte Gott diese getreuen Diener ins verheißene Land. Die Feiglinge und Empörer starben in der Wüste. Die gerechten Kundschafter aßen von den Trauben Eskols. Z4.172.1 Teilen

Die Geschichte vom Bericht der zwölf Kundschafter hat eine Anwendung auf uns als Volk. Die Szenen des feigen Klagens und der Verweigerung zu handeln, wenn es etwas zu riskieren gibt, wiederholen sich heute unter uns. Die gleiche Unwilligkeit, auf gute Berichte und rechten Rat zu hören, offenbart sich heute wie in den Tagen Kalebs und Josuas. Die Diener Gottes, welche die Last des Werkes tragen, strikte Selbstverleugnung üben und Entbehrungen erdulden, um seinem Volk zu helfen, werden heute selten besser geschätzt als damals. Z4.172.2 Teilen

Das alte Israel wurde wiederholt geprüft und zu leicht erfunden. Nur wenige beachten die getreulichen Warnungen, die Gott ihnen sendet. Finsternis und Unglauben nehmen nicht ab, während wir uns dem zweiten Kommen Christi nähern. Die Wahrheit wird den fleischlich Gesinnten immer weniger angenehm. Ihre Herzen sind nur langsam bereit zu glauben und zögerlich zu bereuen. Die Diener Gottes könnten sehr wohl entmutigt werden, hätten sie nicht fortwährend Beweise, die ihr Meister ihnen betreffs seiner Weisheit und Unterstützung liefert. Der Herr hat lange Geduld mit seinem Volk. Er hat ihnen ihr Abweichen vergeben und darauf gewartet, dass sie ihm Raum in ihren Herzen einräumen. Aber verkehrte Ideen, Eifersucht und Misstrauen haben ihn ausgeschlossen. Z4.172.3 Teilen

173

Nur wenige vom bekenntlichen Israel, deren Gemüter von den Offenbarungen göttlicher Weisheit erleuchtet sind, wagen es, kühn aufzutreten wie Kaleb und fest für Gott und das Rechte einzustehen. Weil diejenigen, die der Herr als Verwalter seines Werkes berufen hat, sich nicht von ihrer Redlichkeit abwenden wollen, um die Selbstsüchtigen und Ungeheiligten zufrieden zu stellen, werden sie zur Zielscheibe für Hass und boshafte Falschheit. Satan ist hellwach und in diesen letzten Tagen unermüdlich tätig. Gott ruft nach Männern mit geistlicher Gesinnung und Widerstandsfähigkeit, seiner List entgegenzutreten. Z4.173.1 Teilen

Unter denen, die sich zur Wahrheit bekennen, ist gründliche Bekehrung notwendig, damit sie Jesu nachfolgen und Gottes Willen gehorchen können — nicht eine durch die Umstände bedingte Unterwerfung, wie es bei den erschrockenen Israeliten der Fall war, als sich ihnen die Macht des Unendlichen offenbarte, sondern tief empfundene Reue und Aufgabe der Sünde. Halbbekehrte sind wie ein Baum, dessen Zweige sich auf die Seite der Wahrheit neigen, dessen Wurzeln aber, fest in der Erde verankert, sich von der unfruchtbaren Krume der Welt ernähren. Jesus sucht umsonst Früchte an seinen Zweigen. Er findet nichts als Blätter. Z4.173.2 Teilen

Tausende würden die Wahrheit annehmen, wenn es keine Selbstverleugnung erforderte. Diese Klasse würde nie Gottes Werk aufbauen. Sie würden niemals tapfer dem Feind entgegengehen — der Welt, der Liebe zum eigenen Ich und den Lüsten des Fleisches —, darauf vertrauend, dass ihr göttlicher Leiter ihnen zum Sieg verhilft. Die Gemeinde braucht treue Männer wie Kaleb und Josua, die bereitwillig das ewige Leben unter Gottes einfacher Bedingung willigen Gehorsams annehmen. Unsere Gemeinden leiden unter Arbeitermangel. Die Welt ist unser Arbeitsfeld. In Städten und Dörfern werden Missionare benötigt, denn sie sind mehr an den Götzendienst gebunden als die Heiden in den östlichen Ländern, denen nie das Licht der Wahrheit schien. Der wahre Missionsgeist hat die Gemeinden verlassen, die ein so hohes Bekenntnis ablegen. Die Herzen der Gläubigen erglühen nicht länger in der Liebe zu Seelen und einem Wunsch, sie der Herde Christi zuzuführen. Wir brauchen ernste Arbeiter. Gibt es niemand, der den dringenden Ruf beachtet, der aus allen Richtungen zu uns gelangt: „Komm herüber ... und hilf uns!“? Apostelgeschichte 16,9. Z4.173.3 Teilen

174

Können jene, die sich Bewahrer des Gesetzes Gottes nennen, die auf das baldige Kommen Jesu in den Wolken des Himmels warten, vom Blut der Seelen frei sein, wenn sie für die Bedürfnisse des Volkes, das im Schatten der Finsternis wandelt, ein taubes Ohr haben? Es müssen Bücher geschrieben und verbreitet, Lektionen erteilt und selbstverleugnende Pflichten erfüllt werden. Wer will zur Befreiung antreten? Wer will um Christi willen das eigene Ich verleugnen und jenen das Licht bringen, die in der Finsternis sind? Z4.174.1 Teilen

Nach Moses Tod war Josua der erwählte Leiter Israels, um sie in das verheißene Land zu bringen. Er besaß alle Fähigkeiten für dieses wichtige Amt. Während des größeren Teils der Zeit der Wanderung der Israeliten durch die Wüste war er Ministerpräsident unter Mose gewesen. Er hatte die wunderbaren Werke gesehen, die Gott durch Mose wirkte, und wusste um den Charakter des Volkes. Er war einer der zwölf Kundschafter, die das verheißene Land erkundeten und einer von den zweien, der einen treuen Bericht von seinem Reichtum gab und das Volk ermutigte, hinaufzuziehen und es mit Gottes Kraft in Besitz zu nehmen. Z4.174.2 Teilen

Der Herr versprach Josua, dass er mit ihm sein würde, wie er mit Mose gewesen war. Er würde Kanaan mit Leichtigkeit erobern, vorausgesetzt, dass er treu all seine Gebote befolgte. Josua hatte sich vor der Aufgabe, das Volk ins Land Kanaan zu führen, gefürchtet; aber diese Zusicherung zerstreute seine Ängste. Er gebot den Israeliten, sich für eine dreitägige Reise zu rüsten, und allen Kriegsmännern, sich auf den Kampf vorzubereiten. „Und sie antworteten Josua und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, das wollen wir tun; und wo du uns hin sendest, da wollen wir hin gehen. Wie wir Mose gehorsam sind gewesen, so wollen wir dir auch gehorsam sein; allein, dass der Herr, dein Gott, nur mit dir sei, wie er mit Mose war. Wer deinem Mund ungehorsam ist und nicht gehorcht deinen Worten in allem, was du uns gebietest, der soll sterben. Sei nur getrost und unverzagt!“ Josua 1,16-18. Z4.174.3 Teilen

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Es war Gottes Absicht, den Übergang der Israeliten über den Jordan zu einem Wunder zu machen. Josua gebot dem Volk, sich zu heiligen, denn am folgenden Tag würde der Herr Wunder unter ihnen tun. Zur vorgegebenen Zeit wies er die Priester an, die Bundeslade, die Gottes Gesetz enthielt, aufzunehmen und sie vor dem Volk herzutragen. „Und der Herr sprach zu Josua: Heute will ich anfangen, dich groß zu machen vor dem ganzen Israel, dass sie wissen, wie ich mit Mose gewesen bin, also sei ich auch mit dir.“ Josua 3,7. Z4.175.1 Teilen

Die Priester befolgten das Gebot ihres Leiters und setzten sich mit der Bundeslade an die Spitze des Volkes. Das Heer der Hebräer folgte in Marschlinie diesem Symbol göttlicher Gegenwart. Die breite Kolonne begab sich ans Ufer des Jordans, und als die Füße der Priester das Wasser berührten, „da stand das Wasser, das von oben herniederkam, aufgerichtet auf einem Haufen, sehr ferne ...; aber das Wasser das zum Meer hinunterlief, zum Salzmeer, das nahm ab und verfloss“ (Josua 3,16) und ließ das Flussbett trocken zurück. Die Priester mit der Bundeslade bewegten sich vorwärts und Israel folgte nach. Als sie den Jordan halb durchschritten hatten, wurde den Priestern geboten stillzustehen, bis das ganze Heer der Hebräer das gegenüberliegende Ufer erreicht hatte. Dies sollte ihren Gemütern nachhaltig die Tatsache einprägen, dass die Macht, die das Wasser des Jordans zurückhielt, die gleiche war, welche vor vierzig Jahren ihre Väter befähigt hatte, das Rote Meer zu durchqueren. Z4.175.2 Teilen

Viele, die als Kinder durch das Rote Meer gingen, überquerten als Kriegsmänner, zum Kampf gewappnet, durch ein gleiches Wunder den Jordan. Nachdem das ganze Heer der Israeliten hinübergegangen war, gebot Josua den Priestern, das Flussbett zu verlassen. Als sie mit der Bundeslade sicher am jenseitigen Ufer angelangt waren, entfernte Gott seine machtvolle Hand, und das aufgehäufte Wasser ergoss sich wie ein gewaltiger Wasserfall ins natürliche Strombett. Der Jordan strömte dahin, eine unwiderstehliche Wassermasse, seine Ufer überflutend. Z4.175.3 Teilen

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Doch bevor die Priester das Flussbett verließen, gebot der Herr Josua, aus jedem Stamm Männer von Bedeutung zu wählen, die von der Stelle mitten im Jordan, wo die Priester gestanden hatten, Steine aufheben und sie auf ihren Schultern nach Gilgal tragen sollten. Das Denkmal, das von diesen Steinen dort errichtet wurde, sollte an die Tatsache erinnern, dass Israel auf trockenem Land den Jordan überquert hatte. Es würde ihnen ständig das Wunder ins Gedächtnis rufen, das der Herr für sie gewirkt hatte, und dies sollten sie nie vergessen. Während die Jahre dahingingen, würden ihre Kinder sie bezüglich des Denkmals fragen, und stets aufs neue würden sie die wunderbare Geschichte wiederholen, bis sie sich unauslöschlich bis zur letzten Generation allen Gemütern eingeprägt hatte. Z4.176.1 Teilen

Als die Könige der Amoriter und die Könige der Kanaaniter die Kunde vernahmen, dass der Herr das Wasser des Jordans vor den Kindern Israel zurückgehalten hatte, zerschmolzen ihre Herzen vor Furcht. Die Israeliten hatten zwei Könige der Moabiter geschlagen, und die wunderbare Überquerung des angeschwollenen, ungestümen Jordans erfüllte das Volk mit großem Schrecken. Dann beschnitt Josua alles Volk, das in der Wüste geboren worden war. Nach dieser Zeremonie hielten sie in der Ebene Jerichos das Passahfest. „Und der Herr sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch gewendet.“ Josua 5,9. Z4.176.2 Teilen

Heidnische Nationen hatten den Herrn und sein Volk gelästert, weil die Hebräer nicht in den Besitz Kanaans gelangt waren, wie sie es kurz nach ihrem Auszug aus Ägypten erwartet hatten. Ihre Feinde hatten triumphiert, dass Israel so lange in der Wüste umhergewandert war. Sie erhoben sich stolz gegen Gott und erklärten, dass er nicht imstande sei, sie ins Land Kanaan zu bringen. Jetzt aber hatte der Herr sichtbar seine Macht und Gunst kundgetan, indem er sein Volk auf trockenem Land durch den Jordan führte. Ihre Feinde konnten sie nicht länger verlästern. Das Manna, das bis zu dieser Zeit gefallen war, hörte nun auf. Da die Israeliten jetzt Kanaan in Besitz nehmen und von den Früchten des guten Landes essen sollten, wurde es nicht mehr benötigt. Z4.176.3 Teilen

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Als Josua sich von den Heeren Israels entfernte, um Gott in Weihe und Gebet um seine besondere Gegenwart zu bitten, sah er einen Mann von erhabener Gestalt, bekleidet mit einer Rüstung und ein gezogenes Schwert in seiner Hand. Josua erkannte in ihm keinen der Kämpfer Israels, und doch sah er nicht wie einer der Feinde aus. In seinem Eifer redete er ihn mit den Worten an: „Gehörst du uns an oder unsern Feinden? Er sprach: Nein, sondern ich bin ein Fürst über das Heer des Herrn und bin jetzt gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was sagt mein Herr seinem Knecht? Und der Fürst über das Heer des Herrn sprach zu Josua: Zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehst, ist heilig. Und Josua tat also.“ Josua 5,13-15. Z4.177.1 Teilen

Die Herrlichkeit Gottes weihte das Heiligtum, und aus diesem Grund betraten die Priester den Ort niemals mit Schuhen an ihren Füßen. Staubpartikel könnten an ihnen haften und den heiligen Ort entweihen. Deshalb war den Priestern geboten, ihre Schuhe im Vorhof zurückzulassen, bevor sie das Heiligtum betraten. Im Vorhof neben der Tür zum Heiligtum stand ein ehernes Waschbecken, worin die Priester ihre Hände und Füße wuschen, bevor sie ins Heiligtum gingen, damit alle Unreinigkeit entfernt war. Von allen, die im Heiligtum dienten, forderte Gott, besondere Vorbereitungen zu treffen, bevor sie den Ort betraten, wo sich seine Herrlichkeit offenbarte. Z4.177.2 Teilen

Es war der Sohn Gottes, der als gewappneter Krieger vor dem Leiter Israels stand. Es war Derjenige, der die Hebräer durch die Wüste geleitet hatte, verborgen in der Wolkensäule bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht. Um Josuas Gemüt die Tatsache einzuprägen, dass er kein Geringerer als Christus, der Erhabene, sei, sagte er: „Zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen.“ Josua 5,15. Dann unterwies er Josua, was bezüglich der Einnahme Jerichos unternommen werden sollte. Allen Kriegsleuten sollte er gebieten, sechs Tage lang die Stadt einmal zu umrunden, und am siebenten Tag sollten sie siebenmal um die Stadt marschieren. Z4.177.3 Teilen

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Josua gab die Befehle des Herrn an die Priester und das Volk weiter. Er ließ die Heere Israels in vollkommener Ordnung antreten. Zuerst kam eine ausgewählte Schar gerüsteter Krieger, nicht um ihre Waffenkunst anzuwenden, sondern nur um zu glauben und den ihnen gegebenen Anweisungen zu gehorchen. Als nächste folgten sieben Priester mit Posaunen. Dann kam Gottes Bundeslade, strahlend von Gold und von einem Schein der Herrlichkeit umgeben, getragen von Priestern in ihren reichen, speziellen Gewändern, die ihr heiliges Amt betonten. Das große Heer Israels folgte in vollkommener Ordnung, jeder Stamm unter seinem besonderen Banner. So umrundeten sie die Stadt mit der Bundeslade. Nicht ein Laut war zu hören, als nur das Marschieren der gewaltigen Heerschar und der feierliche Klang der Posaunen, der von den Hügeln widerhallte und die Straßen Jerichos erfüllte. Z4.178.1 Teilen

Verwundert und alarmiert beobachteten die Wächter der verurteilten Stadt die Bewegungen und berichteten sie der Obrigkeit. Sie konnten sich nicht vorstellen, was diese Vorkommnisse bedeuten sollten. Jericho hatte die Heere Israels und den Gott des Himmels verspottet. Als sie jedoch sahen, wie das gewaltige Heer einmal jeden Tag in aller Machtentfaltung und Kriegsordnung die Stadt umrundete, begleitet vom Glanz der heiligen Bundeslade und den Priestern, erfüllte das eindrucksvolle Geheimnis der Szene die Herzen der Fürsten und des Volkes mit Schrecken. Wieder überprüften sie ihre starken Verteidigungsmöglichkeiten und waren sich sicher, dass sie auch dem stärksten Angriff standhalten konnten. Viele spotteten über den Gedanken, dass ihnen durch diese sonderbaren Demonstrationen vonseiten ihrer Feinde irgendein Schaden entstehen könnte. Andere wiederum waren von Ehrfurcht erfüllt, als sie die Majestät und Pracht sahen, die von der Prozession ausging, die sich jeden Tag um ihre Stadt wand. Sie erinnerten sich daran, dass sich vor vierzig Jahren das Rote Meer vor ihnen geteilt hatte und dass gerade jetzt ein Weg durch den Jordan für sie gebahnt worden war. Sie wussten nicht, welche weiteren Wunder Gott für sie wirken mochte. Deshalb hielten sie ihre Tore sorgfältig geschlossen und besetzten sie mit starken Kriegern. Z4.178.2 Teilen

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Sechs Tage lang setzten die Israeliten ihre Stadtumrundung fort. Der siebente Tag kam, und beim ersten Morgengrauen ordnete Josua die Heere des Herrn. Jetzt waren sie angewiesen, siebenmal um Jericho zu marschieren und beim machtvollen Blasen der Posaunen ein lautes Geschrei zu erheben, denn Gott hatte ihnen jetzt die Stadt gegeben. Die imponierende Armee marschierte feierlich um die todgeweihten Mauern. Die prächtige göttliche Bundeslade erhellte die frühe Morgendämmerung. Die Priester mit ihrem glitzernden Brustschild und den mit Edelsteinen besetzten Kennzeichen ihrer Würde und die Krieger in ihrer leuchtenden Rüstung boten einen herrlichen Prachtaufzug. Es herrschte Totenstille, außer dem Tritt vieler Füße und dem gelegentlichen Blasen der Posaunen, das die Stille des frühen Morgens unterbrach. Die massiven Mauern aus solidem Stein wirkten einschüchternd, der Einnahme durch Menschen Trotz bietend. Z4.179.1 Teilen

Plötzlich kommt das gewaltige Heer zum Stillstand. Die Posaunen erheben ihre Stimme, dass die Erde erzittert. Die vereinten Stimmen des ganzen Israel erfüllen die Luft mit einem mächtigen Geschrei. Die Mauern aus solidem Stein mit ihren festen Türmen und Zinnen wanken, erheben sich aus ihren Fundamenten und fallen mit einem Krach wie tausend Donnerschläge als formlose Ruinen zur Erde. Die Stadtbewohner und die Armee des Feindes bieten, gelähmt von Schrecken und Verblüffung, keinen Widerstand. Israel marschiert hinein und nimmt die mächtige Stadt Jericho ein. Z4.179.2 Teilen

Wie leicht war es für die Heere des Himmels, die furchteinflößenden Mauern niederzureißen, die den treulosen Kundschaftern so uneinnehmbar schienen! Gottes Wort war die einzige angewandte Waffe. Der Mächtige Israels hatte gesagt: „Siehe da, ich habe Jericho ... in deine Hand gegeben.“ Josua 6,2. Wenn nur ein einziger Krieger seine Kraft benutzt hätte, um die Mauern zu Fall zu bringen, wäre Gottes Herrlichkeit vermindert und Z4.179 Teilen

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