Portrait von Ellen White
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Selbstbetrug und Egoismus
Selbstbetrug und Egoismus
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Liebe Schwester, es wurde mir gezeigt, dass du gewisse Fehler an dir hast, die der Korrektur bedürfen, ehe du dich des göttlichen Segens erfreuen kannst. Viele der Prüfungen hast du dir selber zuzuschreiben, weil du deine Zunge nicht im Zaum hältst. Du nennst es Offenheit. Aber es ist reine Unhöflichkeit, die den Kampfgeist derer erweckt, mit denen du in Verbindung kommst. Würden andere dich ebenso behandeln, wärest du nicht bereit, es hinzunehmen. Solche, welche die Angewohnheit haben, deutlich und streng mit anderen zu sprechen, sind am wenigsten bereit, die gleiche Behandlung von anderen zu erfahren. Z4.150.3 Teilen

Du hättest dir viele Kümmernisse ersparen können, wenn du einen sanften und stillen Geist offenbaren würdest. Du rufst Streit hervor; denn wenn dein Wille durchkreuzt wird, erwacht dein Kampfgeist. Deine Neigung, herrschen zu wollen, ist eine ständige Quelle der Schwierigkeit, die du über dich selbst heraufbeschwörst. Du bist eifersüchtig und misstrauisch geworden. Du bist anmaßend und erweckst durch dein Fehlerfinden und schnelles Verurteilen Streit. Du hast so lange einen Geist der Wiedervergeltung gehegt, dass du fortwährend Gottes Gnade benötigst, deine Natur zu besänftigen und zu unterwerfen. Unser Heiland hat gesagt: „Segnet, die euch fluchen.“ „Bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.“ Matthäus 5,44. Z4.150.4 Teilen

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Liebe Schwester, ich sah, dass du deine eigene Seele in Finsternis hüllst, indem du bei den Fehlern und Unvollkommenheiten anderer verweilst. Du wirst für ihre Sünden nie zur Rechenschaft gezogen werden. Du hast für deine eigene Seele und deine eigene Familie ein Werk zu tun, das kein anderer für dich tun kann. Du musst das eigene Ich kreuzigen und die Neigung, die Fehler anderer zu übertreiben und unüberlegt zu reden, überwinden. Es gibt Gegenstände, die du mit den besten Resultaten zu deinem Gesprächsthema machen kannst. Es ist immer sicher, über Jesum, die Hoffnung des Christen und die Schönheit unseres Glaubens zu sprechen. Lass deine Zunge durch Gott geheiligt werden, damit deine Worte stets mit Gnade gewürzt sind. „Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!“ Philipper 4,8. Z4.151.1 Teilen

Die Ermahnung des Apostels sollte strikt befolgt werden. Oft werden wir versucht, über Dinge zu sprechen, die weder dem Sprecher noch dem Hörer Nutzen bringen, aber beiden schaden. Unsere Prüfungszeit ist zu kurz, um bei dem Zukurzkommen anderer zu verweilen. Wir haben eine Aufgabe vor uns, die größten Fleiß und strengste Wachsamkeit erfordert, vereint mit unaufhörlichem Gebet, oder wir werden nicht imstande sein, unsere Charakterfehler zu überwinden und das göttliche Vorbild nachzuahmen. Wir müssen alle bestrebt sein, Christi Leben nachzuvollziehen. Dann werden wir einen heiligenden Einfluss auf andere ausüben können. Es ist wunderbar, ein Christ zu sein, wahrhaft Christo ähnlich, friedfertig, rein und unbefleckt. Liebe Schwester, Gott muss mit all unserem Bemühen verbunden werden, oder wir werden nichts vollbringen. Unsere guten Werke werden in Selbstgerechtigkeit enden. Z4.151.2 Teilen

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In deiner eigenen Familie ist vieles korrekturbedürftig. Du hast versäumt, deinen Kindern die Aufmerksamkeit und Ermutigung zu geben, die sie brauchen. Du hast sie nicht mit Banden zärtlichster Liebe an dein Herz gebunden. Dein Beruf nimmt viel Zeit und Kraft in Anspruch und ist die Ursache, dass du deine häuslichen Pflichten vernachlässigst. Doch du hast dich so an diese Last gewöhnt, dass es dir ein zu großes Opfer wäre, sie niederzulegen. Könntest du dich dazu entschließen, dann käme dies sehr deinen geistlichen Interessen und dem Glück und der Moral deiner Kinder zugute. Es wäre gut für dich, deine verwirrenden Sorgen abzuwerfen und ein Heim auf dem Lande zu suchen, wo die Kinder keinem so verderblichen Einfluss ausgesetzt sind. Z4.152.1 Teilen

Es ist wahr, auch ein Wohnen auf dem Lande ist nicht frei von Störungen und Sorgen. Aber du könntest vielen Übeln ausweichen und die Tür vor einer Flut von Versuchungen schließen, welche die Gemüter deiner Kinder bedroht und überwindet. Sie brauchen Beschäftigung und Abwechslung. Die Langeweile in ihrem Heim macht sie unbehaglich und ruhelos. Es ist ihnen zur Gewohnheit geworden, mit den lasterhaften Burschen der Stadt Umgang zu pflegen, und so bekommen sie nun eine Straßenerziehung. Z4.152.2 Teilen

Du hast so viel Zeit verwandt, um Missionsarbeit zu verrichten, die nicht in Verbindung mit unserem Glauben steht. Du bist so von Sorgen und Verantwortlichkeiten niedergedrückt, dass du mit Gottes Werk für diese Zeit nicht Schritt gehalten hast, noch warst du bemüht, deinen Kindern den engen häuslichen Kreis anziehend zu machen. Du hast dich weder mit ihren Bedürfnissen vertraut gemacht noch ihre aktiven, sich entfaltenden Gemüter verstanden. Deshalb hast du ihnen harmlose Freuden versagt. Es hätte dich nur wenig Anstrengung gekostet, deinen Kindern mehr Aufmerksamkeit zu schenken, und für sie wäre es von größtem Wert gewesen. Z4.152.3 Teilen

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Auf dem Lande zu leben, würde sehr nutzbringend für sie sein. Ein aktives Leben draußen wäre der Gesundheit von Geist und Körper nur dienlich. Sie sollten einen Garten bearbeiten, wo sie ihr Vergnügen und nützliche Beschäftigung finden können. Das Heranziehen von Pflanzen und Blumen weckt Geschmack und Urteilsvermögen. Das Bekanntwerden mit Gottes nützlichen und schönen Schöpfungswundern hat einen reinigenden und veredelnden Einfluss auf das Gemüt und verweist es auf den Schöpfer und Meister aller Dinge. Z4.153.1 Teilen

Der Vater deiner Kinder war barsch, unbarmherzig, gefühllos, kalt und streng im Umgang mit ihnen, hart im Strafen und unvernünftig in seinen Forderungen. Er besaß ein eigentümliches Temperament, war egozentrisch, dachte nur an sein eigenes Vergnügen und beanspruchte alles Geld, um sich selbst zu befriedigen und sich die Hochachtung Fremder zu sichern. Seine Trägheit und seine Verschwendungssucht, verbunden mit einem Mangel an Mitgefühl und Liebe gegenüber dir und seinen Kindern, hat schon frühzeitig deine Zuneigung zu ihm erkalten lassen. Dein Leben war angefüllt mit harten und außergewöhnlichen Prüfungen, während er deinen Sorgen und Lasten völlig gleichgültig gegenüberstand. Z4.153.2 Teilen

Diese Dinge haben ihre Eindrücke bei dir und deinen Kindern hinterlassen. Sie haben deinem Charakter eine verkehrte Prägung gegeben. Du hast fast unmerklich einen unabhängigen Geist entwickelt. Als du herausfandest, dass auf deinen Mann kein Verlass war, hast du alles nach deinem Gutdünken in die eigene Hand genommen, ohne ihn ins Vertrauen zu ziehen. Als deine besten Bemühungen keine Würdigung fanden, hast du dich geistig gestählt, deinem besten Urteil zu folgen, ohne Rücksicht auf Tadel oder Anerkennung. Dir dessen bewusst, dass dein Mann dir Unrecht tut und dich falsch beurteilt, hast du bittere Gefühle gegen ihn gehegt, und wenn du getadelt wurdest, hast du denen, die deine Handlungsweise in Frage stellten, im gleichen Geist geantwortet. Z4.153.3 Teilen

Während du dir völlig der Fehler deines Mannes bewusst warst, hast du versäumt, deine eigenen zu erkennen. Du hast darin geirrt, mit anderen über seine Fehler zu sprechen und damit den Hang zu pflegen, bei unangenehmen Dingen zu verweilen und immer nur an deine Enttäuschungen und Schwierigkeiten zu denken. Dadurch bist du in die Gewohnheit verfallen, deine Sorgen und Schwierigkeiten aufzubauschen, die du dir selbst geschaffen hast, indem du sie weit übertrieben und an andere weitererzählt hast. Z4.153.4 Teilen

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Wenn du deine Aufmerksamkeit von Störungen, die von außen kommen, abwenden und sie deiner Familie zuwenden würdest, dann wärest du glücklicher und könntest ein Werkzeug sein, anderen Gutes zu tun. Gerade die Tatsache, dass deine Kinder guten Rat und das Vorbild eines Vaters vermisst haben, verpflichtet dich um so mehr, eine zärtliche, opferbereite Mutter zu sein. Dein Heim und deine Familie ist deine Hauptaufgabe. Hier ist wirkliche missionarische Arbeit zu leisten. Diese Verantwortung kann auf keinen anderen abgewälzt werden. Das ist dein von Gott verordnetes Lebenswerk. Z4.154.1 Teilen

Indem du so völlig in deinem Beruf aufgehst, beraubst du dich der Zeit für Weihe und Gebet und deine Kinder der geduldigen Fürsorge und Aufmerksamkeit, die sie rechtmäßig von ihrer Mutter fordern können. Du findest es leichter, alle Arbeiten selbst zu erledigen, als deine Kinder geduldig zu lehren, sie für dich zu tun. Es wäre viel besser, ihnen bestimmte Verantwortungen aufzuerlegen und sie zu einem nützlichen Leben anzuhalten. Dies würde sie ermutigen und beschäftigen und dich teilweise entlasten. Z4.154.2 Teilen

Du wendest beachtliche Zeit für jene auf, die keine besonderen Ansprüche an dich haben, und indem du das tust, versäumst du die heiligen Pflichten einer Mutter. Viele der Pflichten, die du übernommen hast, sind dir nicht von Gott auferlegt. Du hast solche besucht und ihnen Hilfe geleistet, die deiner Zeit und Fürsorge weniger bedurften als deine eigenen Kinder, die jetzt Charaktere entweder für den Himmel oder für den Untergang bilden. Gott wird deinen Dienst für so viele, die wegen ihres ausschweifenden Lebens unter Gottes Fluch leiden, nicht unterstützen. Z4.154.3 Teilen

Die erste große Lebensaufgabe für dich besteht darin, daheim eine Missionarin zu sein. Bekleide dich mit Demut und Geduld, Nachsicht und Liebe und unternimm das Werk, das dir von Gott aufgetragen ist und das kein anderer für dich tun kann. Dies ist ein Werk, für das du dich am Tage der Vergeltung verantworten musst. Gottes Segen kann auf keinem schlecht verwalteten Haushalt ruhen. Freundlichkeit und Geduld müssen in einem Heim walten, in dem das Glück wohnen soll. Z4.154.4 Teilen

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Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, bedeutet Geld Macht. Aber aus christlicher Sicht ist die Liebe Macht. Verstandes- und geistliche Macht sind in diesem Grundsatz eingeschlossen. Reine Liebe ist besonders wirksam im Gutestun. Sie kann nichts anderes, als Gutes tun. Sie verbannt Uneinigkeit und Elend und bringt wahren Frohsinn. Reichtum ist oftmals ein Einfluss, der verdirbt und vernichtet; Gewalt ist stark zu verletzen; aber Wahrheit und Güte sind Bestandteile reiner Liebe. Z4.155.1 Teilen

Meine Schwester, wenn du dich so sehen könntest, wie Gott dich sieht, würde dir klar sein, dass du ohne gründliche Bekehrung niemals ins Reich Gottes eingehen kannst. Würdest du daran denken, dass, mit welchem Maß du andere misst, man auch dich messen wird, dann wärest du in deinen Worten vorsichtiger und in deinem Verhalten milder und vergebungsbereiter. Christus kam in die Welt, um allen Widerstand und alle Autorität sich selbst untertänig zu machen. Aber er forderte keinen Gehorsam an Hand von Argumenten oder mit gebietender Stimme. Er ging umher und tat Gutes und lehrte seine Nachfolger Dinge, die zu ihrem Frieden dienten. Er forderte keinen Streit heraus. Er nahm persönliche Kränkungen nicht übel. Er begegnete Beleidigungen, falschen Anklagen und den grausamen Geißelungen derer, die ihn hassten und zum Tode verurteilten, mit sanfter Unterwürfigkeit. Christus ist unser Vorbild. Sein Leben ist eine praktische Illustration seiner göttlichen Lehren. Sein Charakter ist eine lebendige Darstellung, wie man Gutes tun und das Böse überwinden kann. Z4.155.2 Teilen

Du hast deinen Groll gegen deinen Mann und andere, die dich verletzt haben, genährt und dabei vergessen, wo du selbst geirrt und die Lage durch dein eigenes verkehrtes Verhalten verschlimmert hast. Du hast einen bitteren Geist gegen diejenigen gehegt, die dir Unrecht getan haben, und deine Gefühle haben in Anklagen und Tadel Ausdruck gefunden. Dies hat deinem belasteten Herzen augenblicklich Erleichterung verschafft, hat aber an deiner Seele bleibende Narben hinterlassen. Die Zunge ist ein kleines Glied. Du hast sie zu falschem Gebrauch herangebildet, bis sie ein verzehrendes Feuer geworden ist. Z4.155.3 Teilen

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All dies war ein Hindernis zu deinem geistlichen Fortschritt. Gott sieht, wie schwer es dir fällt, Geduld zu üben und zu vergeben. Er weiß, Mitleid mit dir zu haben und dir zu helfen. Er fordert von dir, dein Leben zu reformieren und deine Fehler zu korrigieren. Er wünscht, dass dein starrer, unnachgiebiger Geist durch seine Gnade besänftigt wird. Du solltest Gott um Hilfe bitten, denn du benötigst Frieden und Ruhe anstelle von Sturm und Streit. Christi Religion legt dir die Pflicht auf, dich nicht von Gefühlen leiten zu lassen, sondern von geheiligtem Verstand und ruhigem Urteil. Z4.156.1 Teilen

Du lässt dich zu sehr von deiner Umgebung beeinflussen. Mache tägliche Wachsamkeit und Gebet zu deinem Schutzwall. Dann wirst du von heiligen Engeln umgeben sein. Sie werden deine Seele mit hellem, köstlichem Licht erfüllen und dich mit himmlischer Kraft ausrüsten. Dein Einfluss auf deine Kinder und dein Verhalten ihnen gegenüber sollte so sein, dass diese heiligen Besucher sich in deinem Hause wohl fühlen, damit sie dir in deinem Bemühen, deine Familie und dein Heim so zu gestalten, wie Gott es wünscht, behilflich sein können. Wenn du versuchst, dir unabhängig deinen Weg zu erkämpfen, stößt du die heiligen Engel zurück. Sie verlassen traurig deine Gegenwart, und du musst deinen Kampf allein ausfechten. Z4.156.2 Teilen

Deine Kinder haben genau den Charakter entwickelt, der ihnen von ihren Eltern vermittelt wurde. Wie sorgfältig solltest du deshalb im Umgang mit ihnen sein und wie zartfühlend ihre Fehler tadeln und korrigieren! Du bist zu streng und zu genau. Du hast sie oftmals gescholten, wenn du erregt und ärgerlich warst. Dies hat beinahe das zärtliche Band der Liebe zerstört, das ihre Herzen mit dem deinigen verbinden sollte. Du solltest deinen Kindern immer zeigen, dass du sie liebst, dass du ihr Bestes willst, dass du sie glücklich sehen möchtest und dass deine Absicht nur darin besteht, das Beste für sie zu tun. Z4.156.3 Teilen

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Du solltest ihre kleinen Bedürfnisse befriedigen, wenn sie sich in vernünftigem Rahmen bewegen. Euer jetziger Wohnsitz bietet nur wenig Abwechslung oder Vergnügen für ihre jungen, rastlosen Gemüter. Mit jedem Jahr nimmt die Schwierigkeit zu. Zu allererst musst du an deine Kinder denken; das bist du Gott schuldig. Als christliche Mutter hast du ihnen gegenüber Verpflichtungen, die weder leicht noch gering sind. Um ihnen gerecht werden zu können, solltest du einige der anderen Bürden niederlegen und deine Zeit und Kraft deiner eigentlichen Aufgabe widmen. Das Heim sollte für deine Kinder der wünschenswerteste und glücklichste Platz auf Erden sein und die Anwesenheit der Mutter der größte Anziehungspunkt. Z4.157.1 Teilen

Satans Macht über die heutige Jugend ist furchtbar. Wenn ihre Gemüter nicht durch religiöse Prinzipien gefestigt sind, wird diese Moral durch die sittenlosen Kinder verdorben werden, mit denen sie in Kontakt kommen. Du glaubst, du verstehst diese Dinge. Du kennst aber nicht die betörende Macht des Bösen über jugendliche Gemüter. Ihre größte Gefahr ist ein Mangel an rechter Erziehung und Disziplin. Nachsichtige Eltern lehren ihre Kinder keine Selbstverleugnung. Die Speisen, die sie ihren Kindern vorsetzen, reizen die zarten Magenschleimhäute. Durch die Nerven wird diese Erregung ans Gehirn weitergeleitet. Die Folge davon ist, dass die niederen Leidenschaften geweckt werden und die moralischen Kräfte beherrschen. Die Vernunft wird den tierischen Neigungen unterworfen. Alles, was in den Magen gelangt und in Blut umgewandelt wird, das wird zu einem Bestandteil des Wesens. Kindern sollte nicht gestattet werden, aufreizende Kost, wie Schweinefleisch, Wurst, Gewürze, schweres Gebäck, Torten und Pasteten, zu essen, sonst wird ihr Blut erhitzt, das Nervensystem unnatürlich erregt, und die Moral gerät in Gefahr. Jeder, der im Essen unmäßig ist, kann unmöglich ein großes Maß an Geduld aufbringen. Unser himmlischer Vater hat das Licht der Gesundheitsreform gesandt, um uns vor den Übeln zu bewahren, die eine Folge erniedrigender Esslust sind, damit alle, die Reinheit und Heiligkeit lieben, die guten Dinge, die er für uns vorgesehen hat, vernünftig gebrauchen und durch Ausübung von Mäßigkeit im täglichen Leben durch die Wahrheit geheiligt sein können. Z4.157.2 Teilen

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Du behandelst deine Kinder nicht immer gleich. Einmal verwöhnst du sie zu ihrem Schaden, ein andermal verweigerst du ihnen ein harmloses Vergnügen, das sie glücklich machen würde. Du wendest dich ungeduldig von ihnen ab und verachtest ihre kindlichen Bitten und vergisst dabei, dass sie sich an Vergnügen erfreuen können, die dir töricht und kindisch erscheinen. Du verlierst nichts von deiner Würde und Stellung, wenn du für die Wünsche deiner Kinder Verständnis aufbringst und sie erfüllst. Darin versäumst du, Christum nachzuahmen. Er stellte sich den Niedrigen, den Bedürftigen und den Angefochtenen gleich. Er nahm kleine Kinder in seine Arme und ließ sich auf ihre Ebene herab. Sein großes Herz der Liebe konnte ihre Prüfungen und Bedürfnisse verstehen. Er nahm an ihren Freuden teil. Sein Geist, ermüdet von der Geschäftigkeit und Verwirrung der belebten Stadt, von dem Umgang mit verschlagenen, heuchlerischen Menschen, fand Ruhe und Frieden in der Gesellschaft unschuldiger Kinder. Seine Gegenwart stieß sie niemals ab. Die Majestät des Himmels ließ sich herab, ihre Fragen zu beantworten und seine wichtigen Lehren zu vereinfachen, damit sie ihrem kindlichen Verständnis angepasst waren. Er pflanzte ihren jungen, sich entwickelnden Gemütern Samen der Wahrheit ein, der in ihren reiferen Jahren aufgehen und reiche Ernte hervorbringen würde. Z4.158.1 Teilen

In diesen Kindern, die zu ihm gebracht wurden, damit er sie segne, sah er Männer und Frauen, die in Zukunft Erben seiner Gnade und Untertanen seines Reiches werden würden. Einige von ihnen würden um seines Namens willen als Märtyrer sterben. Gewisse gefühllose Jünger geboten, die Kinder zu entfernen, damit sie den Meister nicht belästigten. Als sie jedoch traurig davonschlichen, tadelte Christus seine Nachfolger mit den Worten: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.“ Markus 10,14. Z4.158.2 Teilen

Er wusste, dass diese Kinder seinen Rat beachten und ihn als ihren Erlöser annehmen würden, während die weltlich Klugen und Hartherzigen weniger geneigt wären, ihm nachzufolgen und sich einen Platz im Reiche Gottes zu sichern. Diesen Kleinen, die zu Christo kamen, seinen Rat und seinen Segen empfingen, waren sein Bild und seine gnadenvollen Worte ins empfängliche Gemüt geprägt worden, um nie mehr entfernt zu werden. Wir sollten eine Lehre aus dieser Handlung Jesu ziehen, dass die Herzen der Jugendlichen sehr empfänglich für die Lehren des Christentums sind. Sie können leicht für Frömmigkeit und Tugend gewonnen werden und die empfangenen Eindrücke bewahren. Diesen zarten, jugendlichen Menschen sollte man mit Freundlichkeit begegnen und sie mit Liebe und Geduld unterweisen. Z4.158.3 Teilen

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Meine Schwester, verbinde deine Kinder durch Zuneigung mit deinem Herzen. Wende ihnen in allem angemessene Fürsorge und Aufmerksamkeit zu. Kleide sie vorteilhaft, damit sie sich ihrer Erscheinung nicht zu schämen brauchen, denn dies würde ihrer Selbstachtung schaden. Du hast gesehen, dass die Welt der Mode und der Kleidung ergeben ist. Charakter und Moral werden vernachlässigt, um den Leib zu schmücken. Um diesem Übel auszuweichen, bist du ins entgegengesetzte Extrem verfallen. Du schenkst deiner eigenen Kleidung und der deiner Kinder zu wenig Aufmerksamkeit. Es ist immer richtig, ordentlich und dem Alter und der gesellschaftlichen Stellung gemäß gekleidet zu sein. Z4.159.1 Teilen

Ordnung und Reinlichkeit ist das Gesetz des Himmels. Um mit den Anordnungen des Himmels in Übereinstimmung zu kommen, ist es unsere Pflicht, nett und geschmackvoll gekleidet zu sein. Deine Ansichten diesbezüglich sind verkehrt. Während du die Verschwendung und Eitelkeit der Welt verdammst, bist du dem Irrtum unterlegen, Geiz mit Sparsamkeit zu verwechseln. Du versagst dir das, was du rechtmäßig haben solltest und wofür Gott dich mit Mitteln ausgestattet hat. Du kleidest weder dich noch deine Kinder in der rechten Art und Weise. Dein äußerliches Erscheinungsbild sollte den nicht entehren, dem du vorgibst nachzufolgen, sondern sollte seinem Werk zur Ehre gereichen. Z4.159.2 Teilen

Der Apostel sagt: „Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien.“ 1.Timotheus 6,17.18. Deine Mittel sind dir übergeben, um sie anzuwenden, wo es nötig ist, sie aber nicht zu horten, um im großen Brand vernichtet zu werden. Dir ist geboten, dich der guten Gaben des Herrn zu erfreuen. Du sollst sie zu deinem eigenen Wohlergehen, für mildtätige Zwecke und zu guten Werken benutzen, die Gottes Reich fördern und dir einen Schatz im Himmel sichern. Z4.159.3 Teilen

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Viele deiner Anfechtungen sind dir begegnet, um dich dem Thron der Gnade näher zu bringen. Gott in seiner Weisheit besänftigt und unterwirft deine Kinder durch Sorgen und Prüfungen. Diese Welt ist seine Werkstatt, wo er uns für die Himmelshöfe zubereitet. Er setzt den Hobel an, um das bebende Herz zu bearbeiten, bis alle Rauheiten und Unregelmäßigkeiten entfernt und wir für unseren Platz im himmlischen Bauwerk zubereitet sind. Durch Trübsal und Not wird der Christ geläutert und gestärkt und entwickelt einen Charakter nach dem Vorbild, das Christus gegeben hat. Der Einfluss eines wahrhaft göttlichen Lebens kann nicht ermessen werden. Er reicht weiter als der unmittelbare Kreis des Heims und der Freunde und verbreitet Licht, das Seelen für Jesum gewinnt. Z4.160.1 Teilen

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