Portrait von Ellen White
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Versammlungen im Osten
Versammlungen im Osten
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Nachdem wir in Battle Creek angekommen waren, erfuhr ich, dass ich am Sonntagabend im großen Zelt, das auf dem Schulgelände stand, sprechen sollte. Das Zelt war brechend voll, und ich ließ ernste Aufrufe an das Volk ergehen. Z4.325.3 Teilen

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Nur für eine kurze Zeit verweilte ich daheim. Begleitet von Schwester Mary Smith Abbey und Bruder Farnsworth befand ich mich wieder auf dem Weg nach Osten. Als wir Boston erreichten, war ich sehr erschöpft. Die Brüder Wood und Haskell holten uns am Bahnhof ab und begleiteten uns nach Ballard Vale, wo die Versammlung anberaumt war. Wir wurden mit solcher Herzlichkeit von unseren alten Freunden willkommen geheißen, was mich vorübergehend zur Ruhe brachte. Das Wetter war außergewöhnlich warm, und der Wechsel vom kühlen Klima Colorados zur brennenden Hitze in Massachusetts war beinahe unerträglich. Trotz meiner großen Müdigkeit versuchte ich zu den Leuten zu sprechen, und ich wurde gestärkt, mein Zeugnis vorzutragen. Die Worte schienen die Herzen zu erreichen. Diese Versammlung machte viel Arbeit erforderlich. Seit unserer letzten Lagerversammlung waren neue Gemeinden entstanden. Kostbare Seelen hatten die Wahrheit angenommen. Diese benötigten eine tiefere und gründlichere Erkenntnis praktischer Religion. Der Herr verlieh mir Freiheit, mein Zeugnis vorzutragen. Z4.326.1 Teilen

Anlässlich dieser Versammlung sprach ich über die Notwendigkeit von Sparsamkeit, was Kleidung und sonstige Ausgaben anbelangt. Es besteht die Gefahr, im Gebrauch von des Herrn Geld sorglos und unbekümmert zu werden. Junge Männer, die sich mit der Zeltarbeit befassen, sollten sorgfältig darauf achten, keine unnötigen Ausgaben zu machen. Wenn die Zeltarbeit in neuen Feldern begonnen wird und das Missionswerk sich ausweitet, werden viele Mittel benötigt, und strengste Sparsamkeit ist notwendig, die allerdings nicht in Geiz ausarten sollte. Es ist leichter, in Schulden zu geraten, als sie zu tilgen. Es gibt viele Dinge, die zwar nützlich und bequem wären, die aber nicht notwendig sind und die man gut entbehren kann, ohne wirklich zu leiden. Es ist sehr leicht, Hotelrechnungen und Kosten für Bahnfahrten hochzutreiben, Ausgaben, die gänzlich vermieden oder wenigstens sehr eingeschränkt werden könnten. Wir sind zwölfmal die Strecke nach Kalifornien und zurück gereist und haben nicht einen Dollar für Mahlzeiten in Restaurants oder im Speisewagen des Zuges ausgegeben. Wir aßen, was wir im Esskorb dabei hatten. Nach drei Reisetagen wird die Speise alt und schal, aber ein bisschen Milch oder warmer Getreidebrei behebt unseren Mangel. Z4.326.2 Teilen

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Bei einer anderen Gelegenheit sprach ich über wahre Heiligung, die nichts weniger bedeutet als ein tägliches Absterben des eigenen Ichs und tägliche Unterwerfung unter den Willen Gottes. Während ich in Oregon war, wurde mir gezeigt, dass einige der jungen Gemeinden in Neu-England in Gefahr standen, von dem Einfluss sogenannter Heiligung vergiftet zu werden. Einige würden durch diese Lehre betrogen werden, während andere, die ihren betrüglichen Einfluss kannten, ihre Gefahr erkennen und sich davon abwenden würden. Des Apostels Paulus Heiligung war ein fortgesetzter Kampf mit dem eigenen Ich. Er sagte: „Ich sterbe täglich.“ Sein Wille und seine Wünsche standen täglich in Widerstreit mit den Pflichten und dem Willen Gottes. Anstatt den Neigungen zu folgen, tat er Gottes Willen, ganz gleich, wie unangenehm und peinigend es für seine Natur war. Z4.327.1 Teilen

Wir riefen jene, die getauft werden wollten, und alle, die zum erstenmal den Sabbat hielten, auf, nach vorne zu kommen. Fünfundzwanzig folgten der Aufforderung. Sie legten hervorragende Zeugnisse ab, und bevor die Lagerversammlung zum Abschluss kam, empfingen zweiundzwanzig die Taufe. Z4.327.2 Teilen

Es freute uns, hier unsere alten Freunde des Werkes zu treffen, deren Bekanntschaft wir vor dreißig Jahren gemacht hatten. Unser geschätzter Bruder Hastings ist genau noch so tief an der Wahrheit interessiert wie damals. Es freute uns, Schwester Temple, Schwester Collins von Dartmouth, Massachusetts, und Geschwister Wilkinson zu treffen, in deren Haus wir vor über dreißig Jahren Gäste waren. Die Pilgerschaft von einigen unter ihnen mag bald zu Ende sein. Bleiben sie bis dahin treu, werden sie die Krone des Lebens empfangen. Z4.327.3 Teilen

Uns interessierte Bruder Kimbal, der taubstumm und ein Missionar unter Taubstummen ist. Durch seine ausdauernde Arbeit hat eine kleine Gruppe die Wahrheit angenommen. Wir begegneten diesem treuen Bruder auf unseren jährlichen Lagerversammlungen, umgeben von einigen seiner Bekehrten. Jemand, der hören kann, schreibt so viel wie möglich von der Predigt auf, und er wiederholt sie in der Zeichensprache. Er hat seine Geldmittel freigebig eingesetzt, um das Missionswerk zu fördern und dadurch Gott geehrt mit seinem Gut. Z4.327.4 Teilen

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Am Dienstagmorgen, den 3. September, verließen wir Ballard Vale, um bei der Lagerversammlung in Maine anwesend zu sein. In der Nähe von Portland verbrachten wir einige ruhige Tag im Heim des jungen Bruder Morton. Er und seine gute Frau machten uns den Aufenthalt bei ihnen sehr angenehm. Bevor der Sabbat anfing, fanden wir uns auf dem Lagerplatz in Maine ein. Wir freuten uns, hier einige verdiente Freunde des Werkes zu treffen. Da gibt es einige, die immer auf ihrem Pflichtposten anzutreffen sind, sei es bei Sonnenschein oder bei Sturm. Da gibt es andrerseits auch Sonnenscheinchristen. Wenn alles glatt vonstatten und nach ihren Wünschen geht, sind sie feurig und eifrig. Gilt es aber, Wolken und unangenehmen Dingen zu begegnen, haben sie nichts zu sagen oder zu tun. Gottes Segen ruht auf den aktiven Arbeitern, während jene, die nichts taten, nicht den Nutzen von den Versammlungen haben, den sie hätten empfangen können. Der Herr war mit seinen Dienern, die getreulich Lehrpunkte als auch praktische Gegenstände behandelten. Unser inniger Wunsch war es, dass auch jene Nutzen von der Versammlung haben möchten, die keinen Beweis lieferten, dass Gott sie gesegnet hatte. Wie sehr wünsche ich, dass diese lieben Menschen ihre hohen Vorrechte würdigen möchten! Z4.328.1 Teilen

Wir verließen den Lagerplatz am Montag und fühlten uns sehr erschöpft. Wir beabsichtigten, die Lagerversammlungen in Iowa und Kansas zu besuchen. Mein Mann hatte mir geschrieben, dass er mich in Iowa treffen wollte. Da wir nicht auf der Versammlung in Vermont sein konnten, reisten wir direkt von Maine nach South Lancaster. Ich konnte nur unter Schwierigkeiten Luft bekommen und litt fortwährend unter Herzschmerzen. Ich ruhte im stillen Heim von Schwester Harris, und sie tat alles, was sie konnte, mir zu helfen. Donnerstagabend wagten wir unsere Reise nach Battle Creek fortzusetzen. Wegen meines schlechten Gesundheitszustandes konnte ich mich nicht lange im Zug aufhalten. So unterbrachen wir die Fahrt in Rome, New York, und am Sabbat sprach ich zu den Geschwistern. Es war eine gute Anzahl anwesend. Z4.328.2 Teilen

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Montagmorgen besuchte ich Bruder und Schwester Ira Abbey in Brookfield. Wir hatten eine gute Unterredung mit dieser Familie. Uns lag sehr daran, dass sie schließlich im christlichen Kampf siegreich und das ewige Leben erlangen möchten. Wie sehr wünschten wir, dass Bruder Abbey seine Entmutigung überwinden, sich völlig auf die Verdienste Christi verlassen, im Überwinden siegreich sein und zuletzt die Krone des Überwinders tragen möge! Z4.329.1 Teilen

Am Dienstag fuhren wir weiter Richtung Battle Creek. Am nächsten Tag erreichten wir unser Heim, und ich war froh, einmal zur Ruhe zu kommen und mich im Sanatorium behandeln zu lassen. Ich betrachtete es wirklich als Gunst, die Vorteile dieser Einrichtung nutzen zu können. Die Helfer waren freundlich und aufmerksam und zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit, ihr Äußerstes zu tun, um meine Beschwerden zu lindern. Z4.329.2 Teilen

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