Portrait von Ellen White
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Besuch in Texas
Besuch in Texas
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Der Herr hat mir vieles betreffs des Wirkens Satans in Texas und des unchristlichen Verhaltens einiger, die von Michigan dorthin gezogen sind, gezeigt. Ich sah, dass die Brüder B das Zeugnis, das ihnen gegeben wurde, nicht beherzigt haben. Sie setzen größeres Vertrauen in sich selbst als in den Geist der Weissagung. Sie empfanden, dass das erteilte Licht nicht vom Himmel stammte, sondern durch Berichte, die mir über sie zu Ohren kamen, hervorgerufen wurde. Das entspricht nicht der Wahrheit. Doch lasst mich die Frage stellen: Gab es keine Ursache für Berichte? Verurteilt ihre Lebensgeschichte nicht ihr Verhalten? Z4.360.2 Teilen

Nicht einer von dieser Familie besitzt eine religiöse Erfahrung, die ihn befähigen würde, irgendeine leitende Stellung einzunehmen, andere in der Wahrheit zu unterweisen. „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt“, lauteten die Worte des Engels Gottes. „Ihr seid keine von Gott erwählten Gefäße, um teil an Gottes heiligstem Werk zu haben. Ihr verderbt und zerstört, aber ihr dient nicht zur Reinigung und zum Segen.“ Ihr, Brüder B, habt immer einen niedrigen Stand des Christentums eingenommen. Eine Zeitlang, solange man euch nicht richtig kennt, habt ihr Einfluss. Habt ihr ihn erlangt, werdet ihr sorgloser und offenbart die natürlichen Neigungen des Herzens, bis diejenigen, welche die Wahrheit lieben, erkennen, dass ihr dem Fortschritt des Werkes sehr hinderlich im Wege steht. Das ist keine üble Nachrede, sondern entspricht genau den Tatsachen. Z4.360.3 Teilen

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Würdet ihr immer Freundlichkeit, Respekt, edle Liebe und Freigebigkeit offenbaren, selbst gegenüber bösen Menschen, könntet ihr annehmbaren Dienst für Christum leisten. Wohnte Christi Geist in euch, würdet ihr ihn in euren Worten, euren Handlungen und selbst in eurem Gesichtsausdruck darstellen. Eure Unterhaltung würde Sanftmut, nicht aber Stolz und Aufgeblasenheit bezeugen. Ihr würdet nicht danach trachten, das eigene Ich zu erhöhen und zu verherrlichen. Demut ist eine christliche Tugend, die ihr nicht besitzt. Ihr habt nach Oberherrschaft gedürstet und versucht, eure Macht und Überlegenheit zum Ausdruck zu bringen, indem ihr andere beherrscht und ihnen diktiert. Besonders ist dies bei AB der Fall. Er und seine Frau können den moralischen und geistigen Stand des Werkes Gottes durch ihren Einfluss nicht anheben. Je kleiner ihr Einflussbereich im Werke Gottes ist, desto besser. Ihre Worte und Handlungen im Umgang mit andern sind nicht zuverlässig. Dies verhält sich so bei AB und seinen Brüdern allgemein. Die Welt und die Gemeinde haben ein Recht, zu sagen, dass ihre Religion vergeblich ist. Sie sind weltlich und ränkevoll und warten nur auf eine Gelegenheit, ein günstiges Geschäft abzuschließen. Sie gehen mit jenen, die mit ihnen verbunden sind, hart und streng um. Sie sind neidisch, eifersüchtig und aufgeblasen. Z4.361.1 Teilen

Wer in dieser Weise die Wahrheit repräsentiert, richtet eine starke Schranke gegen die Errettung anderer auf. Es sei denn, solche bekehren sich, oder es wäre weit besser, sie hätten niemals die Wahrheit angenommen. Ihre Sinne werden eher von Satan als vom Geiste Gottes beherrscht. Bruder AB‘s Frau ist von Natur aus freundlich, aber sie ist von ihrem Mann umgeprägt worden. Sie ist eine sorglose Schwätzerin. Oft ist ihre Zunge von höllischem Feuer entzündet; sie ist unbezähmbar. „Wo viel Worte sind,“ sagt Salomo, „geht‘s ohne Sünde nicht ab.“ Sprüche 10,19. Dies ist in ihrem Fall wahr. Sie übertreibt und legt falsches Zeugnis ab und übertritt so ständig Gottes Gebot, während sie bekennt, die Gebote zu halten. Sie denkt nicht, dass sie verkehrt handelt; ihr Herz ist nicht durch die Wahrheit geheiligt. Z4.361.2 Teilen

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Während ihr, Brüder B, euch hervortatet, mit andern über unsere Glaubenspunkte zu streiten, seid ihr ohne Ausnahme gleichgültig gegenüber dem, was zum Christentum gehört. Nicht im Traum fällt es euch ein, in welch gefährlicher Lage ihr euch befindet. Diese Teilnahmslosigkeit erstreckt sich über die Gemeinde und über jeden, der sich zu Christo bekennt, wie ihr es getan habt, ihn aber durch seine Werke verleugnet. Ihr führt andere den gleichen Weg der Unbekümmertheit, den ihr selbst beschritten habt. Gottes Wort erklärt, dass ihn ohne Heiligung niemand sehen wird. Jesus starb, um uns von aller Ungerechtigkeit zu erlösen und sich ein abgesondertes Volk zu reinigen, „das fleißig wäre zu guten Werken“. Titus 2,14. Z4.362.1 Teilen

„Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und züchtigt uns, dass wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt.“ Titus 2,11.12. Christus sagt: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matthäus 5,48. Was bedeuten eure Gebete, wenn ihr Unrecht im Herzen hegt? Wenn ihr euch nicht gründlich verändert, werdet ihr bald, wie die Kinder Israel, des Tadels überdrüssig werden, und gleich ihnen werdet ihr von Gott abfallen. Einige von euch anerkennen in Worten den Tadel; aber ihr nehmt ihn nicht zu Herzen. Ihr geht weiter wie bisher, nur dass ihr für die Eindrücke des Heiligen Geistes weniger empfänglich seid. Eure Verblendung nimmt zu, ihr habt weniger Weisheit, weniger Selbstbeherrschung, weniger moralische Kraft und weniger Eifer und Geschmack an religiösen Übungen. Wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr schließlich euren Halt an Gott völlig aufgeben. Ihr habt in eurem Leben keine entschiedene Änderung vorgenommen, weil ihr eure Charakterfehler nie erkannt und den großen Unterschied, der zwischen Christi und eurem Leben besteht, nicht wahrgenommen habt. Es war euer Bestreben, eine solche Stellung einzunehmen, dass ihr das Vertrauen eurer Brüder nicht völlig verliert. Z4.362.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass die Gemeinde in ... sich in einem beklagenswerten Zustand befindet. Dein Einfluss, Bruder AB, und der deiner Frau, hat zu Unreinigkeit und Streit geführt, wie ihr alle sehen könnt, und bedeutet für die Gemeinde völligen Untergang, es sei denn, ihr wechselt euren Wohnort oder bekehrt euch. Ihr verderbt alle, die mit euch verbunden sind. Ihr habt Sympathisanten, weil nicht alle sehen, wie Gott sieht. Ihr Begriffsvermögen ist durch eure vielen Worte und angenehmen Reden verfinstert worden. Das ist eine traurige, entmutigende Tatsache. Z4.362.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass AB befähigt wäre, die Versammlungen zu leiten, was die Redegabe anbelangt. Zieht man aber moralische Tauglichkeit in Betracht, so wird er als zu leicht erfunden. Sein Herz steht nicht recht vor Gott. Wenn andere eine leitende Stellung übernehmen, müssen sie seinem und seiner Frau Widerstand begegnen. Dieser ungeheiligte Geist wirkt nicht öffentlich, sondern im Geheimen, um jene, die ihr Bestes tun wollen, zu hindern, zu verwirren und zu entmutigen. Gott sieht das alles, und er wird zur angemessenen Zeit seinen Lohn empfangen. Die Politik dieses Bruders besteht darin, entweder zu herrschen oder zu ruinieren, und seine Frau nimmt jetzt auch keine bessere Stellung ein. Ihre Sinne sind verdorben. Sie steht nicht recht vor Gott. Z4.363.1 Teilen

Bruder AB, im Himmel wird über deine traurige Geschichte Buch geführt. Im Herzen kämpfst du wider die tadelnden Zeugnisse. Die Familie E war und ist betreffs deiner Person betrogen. Andere sind mehr oder weniger verwirrt, da du gut über die gegenwärtige Wahrheit sprechen kannst. In der Gemeinde in ... herrscht keine Harmonie und Einigkeit. Du hast das dir geschenkte Licht weder angenommen noch befolgt. Hättest du den Rat Salomos beachtet, würdest du dich heute nicht auf einem so schlüpfrigen Pfad befinden. Er sagt: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.“ Sprüche 3,5. Völlige Unterwerfung unter Gottes Willen und Wege, verbunden mit tiefem Misstrauen gegenüber deiner eigenen Weisheit, würde dich auf einen sicheren Pfad geführt haben. Z4.363.2 Teilen

Du besitzt sehr großes Selbstvertrauen. Wurde jemand aufgetragen, die Versammlungen zu leiten oder eine Vertrauensstellung einzunehmen, ohne Berücksichtigung deiner Person, dann hast du beschlossen, dass er zu keinem Erfolg kommen soll, soweit du es verhindern kannst, und mit der ganzen Kraft deines verkehrten Willens hast du dich ihm entgegengestellt. Z4.363.3 Teilen

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Dein Betragen gegenüber Bruder D war schimpflich. Er hegte tiefe Sympathie für dich. Er war dein Freund gewesen. Aber dass er sich von dir trennte, genügte, in dir einen Geist der Eifersucht zu wecken, der grausamer war als das Grab, und dieser Geist offenbarte sich gegenüber einem Blinden, der freundlichste Fürsorge und tiefstes Mitgefühl von euch allen benötigte. Es war dein verdorbener und betrüglicher Geist, der andere verleitete, dir anstatt ihm beizustehen. Als er sah, dass es keine Möglichkeit gab, seinen Fall im wahren Licht vor den Brüdern darzustellen, war er völlig überzeugt, dass das Unrecht über Recht und Gerechtigkeit triumphierte, und sein Geist war so verwundet, dass er verzweifelte. Dann gab er seinen Halt an Gott auf. Ein teilweiser Schlaganfall warf ihn nieder. Er wurde geistig und körperlich fast ruiniert. In den Gemeindeversammlungen wurde über Geringfügigkeiten gesprochen, diskutiert und so viel wie möglich aus ihnen gemacht, und falsche, absolut falsche Eindrücke wurden den Anwesenden vermittelt. Z4.364.1 Teilen

Einem Mann, der im Vollbesitz aller seiner Sinne ist, solchen Schaden zuzufügen, ist eine schwere Sünde. Aber eine solche Handlungsweise gegenüber einem Blinden, der in einer Weise behandelt werden sollte, dass er den Verlust seines Augenlichtes so wenig wie möglich spürt, ist eine Sünde von weit größerer Tragweite. Wärest du ein Mann mit Feingefühl oder einfach ein Christ, als welchen du dich ausgibst, gewesen, hättest du ihn niemals so misshandelt. Bruder D hat einen Freund im Himmel, der seine Sache vertritt, und er hat ihn gestärkt, Gottes Verheißungen aufs neue zu ergreifen. Als Bruder D vor Kummer über die Behandlung beinahe verzweifelte, handelte er wie ein Unsinniger. Dies wurde gegen ihn verwandt als Beweis, dass er einen verkehrten Geist hatte. Aber der allsehende Richter wägt die Beweggründe, und er belohnt jeden nach seinen Werken. Z4.364.2 Teilen

Du, Bruder AB, bist aufgeblasen in deinem nichtigen Eigendünkel und hast geglaubt, du wärest für jede Aufgabe geeignet. Du hast die Zeugnisse des Geistes Gottes verworfen. Könntest du handeln, wie du wolltest, würdest du alle bestehende Ordnung umwerfen und neu gestalten. Wie schwer ist es für dich, alles im rechten Licht zu sehen, wenn die Pflicht in die eine Richtung weist und deine Neigung in eine andere. Deine Ansichten über Christi Charakter und die Vorbereitung fürs zukünftige Leben sind beschränkt und verkehrt. Z4.364.3 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass die Brüder B und ihre Familien eine fortschreitend schlechtere Haltung einnehmen. „Sie sind Wolken ohne Wasser, von dem Winde umgetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal erstorben und ausgewurzelt.“ Judas 12. Fahren sie so fort wie bisher, wird sich dieser Vers an ihnen erfüllen. Weil sie sich auf ihren eigenen Verstand verlassen, haben sie den Punkt erreicht, wo es ihnen an praktischer Frömmigkeit fehlt; sie haben keinen Himmel und keinen Gott. Z4.365.1 Teilen

Wenn alle Gemeindeglieder mit Gott verbunden wären, würden sie die beschränkten Fähigkeiten dieser Männer, ihr Vorurteil, ihren Neid, ihre Eifersucht und ihr Selbstvertrauen erkennen. Die Einwände, die ihre bösen Herzen gegen die Zeugnisse des Geistes Gottes erheben mögen, wird Gott in seiner Vorsehung nicht entfernen. Sie werden über ihre eigenen Zweifel stolpern und fallen. Aber die Geschwister sollten erkennen, dass ihre stolzen Herzen sich nie gedemütigt haben, ihr Hochmut niemals aufgegeben wurde. Die Bibel spricht deutlich über alles, was zu des Christen Pflicht gehört. Alle, die Gottes Willen tun wollen, werden mit der Lehre bekannt sein. Aber diese Personen suchen nach Licht von ihren eigenen Kerzen und nicht von der Sonne der Gerechtigkeit. Z4.365.2 Teilen

Niemand, der nicht das ausspricht, was er wirklich denkt, kann als vertrauenswürdig betrachtet werden. Falschheit besteht in der Absicht zu betrügen. Dies kann durch einen Blick oder ein Wort zum Ausdruck kommen. Selbst Tatsachen können so hingedreht und dargestellt werden, dass Falschheit herauskommt. Einige sind darin geübt, und sie werden sich wegen ihres Abweichens von der genauen Wahrheit rechtfertigen. Dann gibt es solche, die aus purer Bosheit Lügen erfinden, um den Ruf eines andern zu schädigen oder zu ruinieren. Um selbstsüchtigen Gewinnes willen werden im Kaufen und Verkaufen von Waren, von Vieh oder sonstigen Gütern Lügen geäußert. Menschen, die mehr scheinen wollen als was sie sind, werden aus Eitelkeit lügen. Keine Geschichte, die ihnen zu Ohren kommt, wird weitergegeben ohne Ausschmückung ihrerseits. Ach, wie viel geschieht in dieser Welt, wovon die Täter eines Tages wünschen werden, es nie getan zu haben! Aber der Bericht in den Himmelsbüchern wird die traurige Geschichte von Falschheit in Worten und Handlungen offenbaren. Z4.365.3 Teilen

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Falschheit und Betrug jeder Art ist Sünde gegen den Gott der Wahrheit und der Wahrhaftigkeit. Gottes Wort spricht klar darüber. „Lüget nicht untereinander.“ Kolosser 3,9. „... und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.“ Offenbarung 21,8. Gott ist ein Gott der Aufrichtigkeit und Wahrheit. Gottes Wort ist die Wahrheit. Jesus ist ein treuer und wahrhaftiger Zeuge. Die Gemeinde ist ein Zeuge und ein Grundpfeiler der Wahrheit. Alle Gebote des Allerhöchsten sind wahrhaft und gerecht. Wie müssen dann Ausflüchte und jede Übertreibung oder Betrug in seinen Augen erscheinen? Für die Falschheit, die Elisas Diener äußerte, weil er die Geschenke erlangen wollte, die der Prophet verweigert hatte, wurde er mit Aussatz behaftet, der zum Tode führte. Z4.366.1 Teilen

Selbst das Leben sollte nicht mit dem Preis einer Lüge erkauft werden. Durch ein Wort oder Kopfnicken hätten die Märtyrer die Wahrheit verleugnen und ihr Leben retten können. Wenn sie nur einen Krümel Weihrauch auf den Götzenaltar gestreut hätten, wären sie vor dem Scheiterhaufen, dem Schafott oder dem Kreuz bewahrt geblieben. Aber sie weigerten sich, durch Wort oder Tat eine Falschheit zu begehen, obgleich sie ihr Leben dadurch hätten retten können. Sie zogen Einkerkerung, Qualen und Tod der Verletzung ihres Gewissens vor. Sie wollten ihre Freiheit nicht durch Betrug, Falschheit und Abfall erkaufen. Durch Treue und Glauben an Christum erlangten sie ein fleckenloses Kleid und mit Edelsteinen geschmückte Kronen. In Gottes Augen war ihr Leben geadelt und erhaben, weil sie unter schwierigsten Umständen treu für die Wahrheit einstanden. Z4.366.2 Teilen

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Menschen sind sterbliche Wesen. Sie mögen aufrichtig fromm sein und doch vieles falsch verstehen und mancherlei Charakterfehler haben. Sie können nicht Christi Nachfolger sein und sich gleichzeitig mit denen verbünden, „die da lieb haben und tun die Lüge“. Offenbarung 22,15. Solch ein Leben ist ein Betrug, eine fortgesetzte Lüge, eine schreckliche Täuschung. Es erfordert den ganzen Mut von Männern und Frauen, zur Erkenntnis ihrer Sünden zu gelangen und sie freimütig zu bekennen. Zu sagen: „Dieser Irrtum geht auf meine Rechnung“, fordert einen starken inneren Grundsatz, den die Welt nur in ganz geringem Maße aufweist. Wer aber den Mut besitzt, dies aufrichtig zu bekennen, hat einen entschiedenen Sieg über sich selbst davongetragen und dem Feind wirksam die Tür verschlossen. Z4.367.1 Teilen

Ein Festhalten an den striktesten Prinzipien der Wahrheit mag augenblickliche Unannehmlichkeiten und selbst zeitlichen Verlust mit sich bringen; aber es wird den Lohn im zukünftigen Leben vermehren. Religion besteht nicht nur in einem System von leblosen Lehren, sondern vielmehr in praktisch angewandtem Glauben, der das Leben heiligt und das Verhalten im Familienkreis und in der Gemeinde korrigiert. Viele mögen Minze, Dill und Kümmel verzehnten, aber das Schwerste im Gesetz, Barmherzigkeit und die Liebe Gottes, vernachlässigen. Demütig vor Gott zu wandeln ist notwendig zur Vervollkommnung des christlichen Charakters. Gott fordert unwandelbaren Grundsatz in den unbedeutendsten Einzelheiten in den Verrichtungen des Lebens. Christus sagte: „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.“ Lukas 16,10. Z4.367.2 Teilen

Weder die Bedeutung noch die scheinbare Unwichtigkeit eines Geschäftsvorganges macht ihn reell oder unreell, ehrlich oder unehrlich. Beim geringsten Abweichen von der Redlichkeit begeben wir uns auf des Feindes Grund und Boden, und wir mögen uns Schritt um Schritt in immer tiefere Ungerechtigkeit verstricken. Ein Großteil der christlichen Welt trennt Religion von ihren Geschäften. Tausende von kleinen Tricks und kleinen Unehrlichkeiten werden im Umgang mit ihren Mitmenschen praktiziert, die den wahren Herzenszustand offenbaren und seine Verderbtheit zeigen. Z4.367.3 Teilen

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Du, Bruder AB, bereitest der Wahrheit keine Ehre. Die Quelle muss gereinigt werden, damit der Strom rein sein kann. Deine Frau ist viel zu sehr damit beschäftigt, Flecken und Fehler im Charakter ihrer Geschwister festzustellen. Während sie den Garten ihrer Nachbarn vom Unkraut befreien will, vernachlässigt sie ihren eigenen. Sie muss sich ernstlich anstrengen, einen fleckenlosen Charakter zu entwickeln. Es besteht große Gefahr, dass sie dieses versäumt. Verliert sie den Himmel, hat sie alles verloren. Ihr beide müsst den Seelentempel reinigen, der sehr befleckt ist. Eure Gemüter sind sehr verdorben. „Des Herrn Furcht ist Anfang der Erkenntnis.“ Sprüche 1,7. Wacht eifersüchtig über euch selbst, misstraut euch; niemals aber benutzt eure Zunge, Eifersucht gegenüber andern zu äußern. Ihr beide habt eine große Aufgabe vor euch. Demütigt euch so vor Gott, dass er eure Reue annehmen kann. Bisher wart ihr nur Hörer, aber keine ausdauernden Täter des Wortes. Ihr habt oftmals zugegeben, dass ihr verkehrt gewesen seid; aber der fleischliche Sinn blieb unverändert. Unter dem Einfluss von Gefühlen habt ihr kleine Veränderungen vorgenommen. Doch hat keine Reform in den Grundsätzen stattgefunden. Ich sah, dass die Zeit jetzt gekommen ist, dass man euren Fall behandeln muss, wenn ihr in eurem Leben keine entschiedene Änderung vornehmt. Die Gemeinde Gottes darf keinen Vergleich mit eurem verkehrten Betragen und eurem niedrigen Stand im christlichen Leben eingehen. Z4.368.1 Teilen

Einer von euch Brüdern genügt vollkommen an einem Platz. Fortwährend streitet und kämpft ihr untereinander. Ihr hasst euch gegenseitig. Obgleich ihr bei Weltmenschen, mit denen ihr verkehrt, bereits zu einem Sprichwort geworden seid, befindet ihr euch so weit von Gott entfernt, dass ihr euch einbildet, recht zu stehen. Jeder von euch benötigt eine bessere Erkenntnis des Charakters Christi, damit ihr begreifen könnt, was es heißt, ihm gleich zu sein. Wenn ihr nicht alle euer Verhalten ändert und nicht euer hochtrabendes, diktatorisches und unhöfliches Betragen ablegt, werdet ihr dem Werk immer Schande bereiten, ganz gleich, wo ihr seid. Es wäre dann besser für euch, niemals geboren worden zu sein. Die Zeit ist für euch gekommen, euch für rechts oder für links zu entscheiden. „Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist‘s aber Baal, so wandelt ihm nach.“ 1.Könige 18,21. Der entstellte Charakter, den ihr entwickelt habt, ist eine Schande für den christlichen Namen. Unter eurer Herrschaft oder Leitung wird keine Gemeinde gedeihen, denn ihr seid nicht mit Gott verbunden. Ihr seid prahlerisch, stolz und eingebildet und würdet andere nach eurem Ebenbild umgestalten. Z4.368.2 Teilen

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Gottes Gemeinde wurde lange durch eure unchristlichen Taten und euer unchristliches Betragen belastet. Gott möge euch helfen, zu sehen und zu fühlen, dass eure ewigen Interessen eine völlige Umgestaltung erfordern. Durch euer Beispiel werden andere vom reinen, erhabenen Pfad der Heiligkeit abwendig gemacht. Wahrhaft große Männer sind unverändert bescheiden. Sie sind mit Demut bekleidet wie mit einem Gewand. Jene, die ihr Gedächtnis mit nützlicher Erkenntnis angefüllt haben, die echte Fertigkeiten und Bildung besitzen, sind am bereitwilligsten, die Schwäche ihrer eigenen Weisheit anzuerkennen. Sie sind weder selbstvertrauend noch prahlsüchtig. Angesichts dessen, was sie an Verstandesgröße erreichen können, scheint es ihnen, als befänden sie sich noch ganz am Anfang. Es ist der oberflächliche Denker, dessen Kenntnisse noch äußerst gering sind, der sich weise dünkt und sich ekelhaft wichtig vorkommt. Z4.369.1 Teilen

Ihr hättet heute ehrenwerte und vertrauenswürdige Männer sein können. Ihr seid aber so selbstzufrieden gewesen, dass ihr das Licht und die Vorrechte, die euch gnädig gewährt wurden, nicht genützt habt. Eure Verstandeskräfte haben durch die christlichen Eigenschaften nicht zugenommen noch wurden eure Neigungen durch Umgang mit dem Lebensspender geheiligt. Da besteht eine solche Kleinlichkeit, eine solch irdische Gesinnung, die das äußere Wesen kennzeichnet und die ohne Zweifel die Tatsache bezeugen, dass ihr eigene Wege gegangen, eigenen Ansichten gefolgt und mit eigenen Plänen erfüllt seid. Z4.369.2 Teilen

Wenn der Mensch mit Gott verbunden ist und aufrichtig sein Wohlgefallen sucht, wird er verfeinert, veredelt und geheiligt. Das Werk der Veredelung muss der Mensch mit Christi Hilfe selbst durchführen. Der Himmel mag ihm jeden Vorteil bieten, was zeitliche und geistliche Dinge anbelangt; es wird aber alles umsonst sein, wenn er nicht willens ist, diese Segnungen anzuwenden und sich selbst zu helfen. Seine eigenen Kräfte müssen betätigt werden, oder er wird schließlich in der Waage gewogen und zu leicht erfunden werden. Sein Leben hier auf Erden wird ein Fehlschlag sein, und das zukünftige Leben wird er ebenfalls verlieren. Z4.369.3 Teilen

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Alle, die sich entschlossen bemühen wollen, Hilfe von oben zu empfangen und das eigene Ich zu unterwerfen und zu kreuzigen, können in dieser Welt erfolgreich sein und das zukünftige, ewige Leben erlangen. Diese Welt ist des Menschen Arbeitsfeld. Seine Vorbereitung auf die zukünftige Welt ist davon abhängig, auf welche Weise er seine Pflichten in dieser Welt erfüllt. Ihm ist von Gott bestimmt, ein Segen für die Gesellschaft zu sein. Selbst wenn er es wollte, könnte er nicht allein für sich leben und sterben. Gott hat uns zu Gliedern einer Familie miteinander verbunden, und dieses Verwandtschaftsverhältnis ist jeder verpflichtet zu pflegen. Wir haben Dienstleistungen für andere zu erbringen, die wir nicht ignorieren können, wenn wir Gottes Geboten nachkommen wollen. Wünschen wir nur für uns selbst zu leben, zu denken und zu handeln, dann können wir niemals Gottes Diener werden. Hochklingende Titel und hervorragende Talente sind nicht notwendig, um gute Bürger oder beispielhafte Christen zu sein. Z4.370.1 Teilen

Wir haben in unseren Reihen zu viele, die ruhelos, geschwätzig und voller Eigenlob sind. Sie nehmen sich die Freiheit, sich in den Vordergrund zu drängen, und haben keine Ehrfurcht vor Alter, Erfahrung oder Amt. Die Gemeinde leidet heute unter Mangel an Männern mit entgegengesetzten Charakterzügen — an bescheidenen, ruhigen, gottesfürchtigen Männern, die bereit sind, unbequeme Lasten zu tragen, nicht um einen Namen zu haben, sondern um dem Meister zu dienen, der für sie starb. Personen dieses Charakters finden es nicht unter ihrer Würde, vor den Alten aufzustehen und graue Haare mit Respekt zu behandeln. Unsere Gemeinden benötigen des Ausjätens. Unter ihren Gliedern herrscht zu viel Selbsterhöhung und Selbstgenügsamkeit. Z4.370.2 Teilen

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Gott wird Freude daran haben, solche zu ehren, die ihn fürchten und ehren. Der Mensch kann zu solcher Größe gelangen, dass er ein Bindeglied zwischen Himmel und Erde darstellt. Er ging mit völlig ausgeglichenem Charakter aus der Hand des Schöpfers hervor, mit solchen Fähigkeiten zur Weiterbildung ausgestattet, dass er, verbunden mit göttlichem Einfluss, beinahe die Sphäre der Engel erreichen kann. Hat er jedoch diese Höhe erreicht, wird er sich seiner Güte und Größe unbewusst sein. Z4.371.1 Teilen

Gott hat den Menschen mit Verstandeskräften ausgerüstet, die höchster Entwicklung fähig sind. Hätten die Brüder B ihre natürliche Grobheit und Ungeschliffenheit ihres Wesens erkannt und mit emsiger Sorgfalt ihren Verstand kultiviert und erzogen, die schwachen Charakterzüge gestärkt und die offenkundigen Fehler korrigiert, wären einige von ihnen als Christi Botschafter angenommen worden. So wie sie aber jetzt sind, kann Gott nicht einen von ihnen als seinen Stellvertreter akzeptieren. Sie haben die Notwendigkeit der Entwicklung nicht so erkannt, dass sie danach trachten würden. Ihr Verstand wurde nicht durch Studium, Beobachtung, Nachsinnen und fortwährendes Bemühen dahingehend erzogen, für die Pflichten des Lebens geschickt zu werden. Die Mittel zur Vervollkommnung stehen allen zur Verfügung. Niemand ist so arm oder so beschäftigt, dass er nicht mit Jesu Hilfe Fortschritte im Leben und im Charakter machen könnte. Z4.371.2 Teilen

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