Portrait von Ellen White
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Besuch in Texas
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Bruder G, im letzten Gesicht wurde mir dein Fall vorgeführt. Ich sah, dass du die Wahrheit, zu der du dich bekennst, liebst. Aber du bist nicht durch sie geheiligt. Deine Zuneigung ist geteilt, du versuchst Gott und dem Mammon zu dienen. Diese geteilte Zuneigung hindert dich daran, ein Missionar für Gott zu sein. Während du angeblich dem Werke Gottes dienst, hat Eigeninteresse dein Werk verdorben und deinem Einfluss beträchtlich geschadet. Gott konnte nicht mit dir zusammenarbeiten, weil dein Herz nicht vor ihm in Ordnung war. Z4.382.1 Teilen

Was deine Worte anbetrifft, bist du sehr an der Wahrheit interessiert. Kommt es jedoch darauf an, deinen Glauben durch Werke zu bekunden, besteht ein großer Mangel. Du hast deinen Glauben nicht in rechter Weise dargestellt. Du hast dem Werke Gottes durch deine Gewinnsucht Schaden zugefügt. Deine Liebe für Handel und Gezänk diente weder zu deinem Besten noch zur geistlichen Gesundheit derer, mit denen du in Kontakt gekommen bist. Du bist scharfsinnig im Handel, und oft übervorteilst du. Du hast eine besondere Gabe, ein gutes Geschäft zu wittern und dies zu deinem Vorteil und zum Nachteil für andere zu nutzen. Würde jemand sich selbst betrügen, so würdest du ihn dabei lassen, sofern es dir Gewinn bringt. Dies hat nichts mit dem Befolgen der goldenen Regel zu tun, die besagt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch.“ Matthäus 7,12. Z4.382.2 Teilen

Während du Missionsarbeit verrichtetest, hast du gleichzeitig eine ränkevolle Neigung zu kaufen und zu verkaufen offenbart. Das ist eine armselige Kombination. Du solltest entweder das eine oder das andere tun. „Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist‘s aber Baal, so wandelt ihm nach.“ 1.Könige 18,21. „Erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt.“ Josua 24,15. Gott wird deine Arbeit im Kolportage- und Missionswerk nicht annehmen, während du versuchst, dir Vorteile zu verschaffen. Du bist in Gefahr, Gewinn als Gottseligkeit zu betrachten. Der Versucher wird dir schmeichelhafte Anreize bieten, um dich zu betören und zu ködern, Ränke zu schmieden, die deine geistliche Gesinnung abtöten werden. Z4.382.3 Teilen

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Die Welt, Engel und Menschen betrachten dich als Gauner, als einen Mann, der nur eigene Interessen vertritt und sich Vorteile sichert, ohne gewissenhaft und sorgfältig auch die Interessen anderer, mit denen er zu tun hat, in Betracht zu ziehen. In deinem geschäftlichen Umgang tritt eine Neigung zu Unehrlichkeit zutage, welche die Seele befleckt, die religiöse Erfahrung und das Wachstum in der Gnade verkümmern lässt. Mit scharfem Geschäftssinn wachst du darüber, wo du einen vorteilhaften Handel abschließen kannst. Diese betrügerische Neigung ist dir zur zweiten Natur geworden, und du siehst und erkennst nicht, wie böse es ist, diese Neigung zu pflegen. Z4.383.1 Teilen

Ein Geschäft, redlich und ehrlich durchgeführt, wobei auch der Partner einen Vorteil erlangt, wäre schon recht, was die Ehrenhaftigkeit anbelangt. Doch hätte der Herr deinen Dienst angenommen und deine Kräfte und deine scharfe Wahrnehmungsgabe lieber benutzt, um Seelen zu retten, wenn du durch die Wahrheit geheiligt wärest. Der Augen Lust in der Liebe zum Gewinn war im Widerstreit gegen den Geist. Die Gewohnheiten und die Erziehung von Jahren haben ihren entstellenden Eindruck auf deinem Charakter hinterlassen, und du hast dich für Gottes Werk disqualifiziert. Fortwährend denkst du nur an den Handel. Wäre dieses Verlangen dem Dienste Gottes geweiht, könntest du ein ernster, ausdauernder Arbeiter für den Meister sein. Missbraucht, wie es ist, hat es deine eigene Seele gefährdet und auch andere sind in Gefahr, durch deinen Einfluss verloren zu gehen. Z4.383.2 Teilen

Zu Zeiten wirst du durch Vernunft und Gewissen ermahnt, und du fühlst dich wegen deines Verhaltens getadelt. Deine Seele verlangt nach Heiligkeit und nach der Gewissheit des Himmels. Der Wirrwarr der Welt erscheint dir abstoßend und du legst ihn beiseite und hegst den Geist von Gott. Dann überkommt dich wieder deine weltliche Neigung und überwindet alles andere. Mit Sicherheit wirst du den Angriffen Satans zu begegnen haben, und du solltest dich darauf vorbereiten, indem du deinen eigenen Neigungen entschieden widerstehst. Z4.383.3 Teilen

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Während der Apostel Paulus von Kerkermauern eingeschlossen war, dampfend von Feuchtigkeit, und unter Gebrechen litt, wünschte er sehr, Timotheus, seinen Sohn im Evangelium, zu sehen und ihm sein Vermächtnis zu hinterlassen. Er hatte keine Hoffnung, noch einmal vor seinem Tode von seinen Banden befreit zu werden. Das böse Herz Neros war völlig satanisch, und nur ein Wort oder ein Nicken von ihm würde Paulus‘Tod bedeuten. Paulus drängte auf das sofortige Kommen von Timotheus, um ihm sein letztes Zeugnis zu übermitteln; und doch fürchtete er, dass er zu spät kommen könnte. Deshalb teilte er einem seiner Mitarbeiter, dem gestattet war, an seinen Banden teilzuhaben, jene Worte mit, die er zu Timotheus sprechen wollte. Dieser treue Gehilfe schrieb die letzten Abschiedsworte von Paulus nieder, wovon wir einen kleinen Teil hier zitieren möchten: Z4.384.1 Teilen

„Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach — der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen. ... Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien, Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, dass sie ergreifen das wahre Leben.“ 1.Timotheus 6,9-12.17-19. „Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren. Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi. Kein Kriegsmann flicht sich in Händel der Nahrung, auf dass er gefalle dem, der ihn angenommen hat. Und so jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.“ 2.Timotheus 2,2-5. Ein Mann mag habsüchtig sein und sich dennoch damit entschuldigen, dass er im Dienste des Werkes Gottes steht. Aber er empfängt keine Belohnung, weil Gott kein Geld haben will, das durch Übervorteilung oder irgendeinen Anschein von Unehrlichkeit erworben wurde. Z4.384.2 Teilen

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Paulus drängt dann Timotheus: „Befleißige dich, dass du bald zu mir kommst. Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt liebgewonnen und ist gen Thessalonich gezogen.“ 2.Timotheus 4,9.10. Diese Worte diktierte Paulus unmittelbar vor seinem Tod und wurden von Lukas zu unserem Nutzen und zur Warnung niedergeschrieben. Z4.385.1 Teilen

Christus lehrte seine Jünger und sprach: „Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen [beschneiden], dass sie mehr Frucht bringe.“ Johannes 15,1.2. Wer mit Christus verbunden ist und an dem Saft und der Nahrung des Weinstocks teilhat, wird die Werke Christi wirken. Die Liebe Christi muss in ihm wohnen, sonst kann er nicht mit dem Weinstock verbunden sein. Gott über alles zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst, das ist das Fundament wahrer Religion. Z4.385.2 Teilen

Wer genau in den Fußspuren seines opferbereiten und selbstverleugnenden Erlösers wandelt, wird die Gesinnung Christi in seinem Herzen widerspiegeln. Reinheit und Christi Liebe werden aus seinem täglichen Leben und aus seinem Charakter hervorleuchten, während ihn Demut und Wahrheit des Weges führen. Jede fruchttragende Rebe wird beschnitten, damit sie mehr Frucht hervorbringe. Selbst fruchttragende Reben können zuviel Laubwerk haben und als etwas erscheinen, was sie in Wirklichkeit gar nicht sind. Die Nachfolger Christi mögen für den Meister manche Arbeit leisten und doch nicht die Hälfte von dem tun, was sie tun könnten. Dann beschneidet er sie, weil sie nicht nur weltlich gesinnt sind, sondern auch stolz und nachsichtig gegen sich selbst. Weingärtner schneiden die überzähligen Ranken aus, die sich an den Schutt des Erdbodens klammern, damit die Reben auf diese Weise fruchtbarer werden. Diese hemmenden Ursachen müssen beseitigt und schädliche Auswüchse weggeschnitten werden, um den milden Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit Zugang zu verschaffen. Z4.385.4 Teilen

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Gott beabsichtigte durch Christum, dem gefallenen Menschen eine weitere Bewährungsprobe zu gewähren. Viele missverstehen den Sinn ihrer Erschaffung, der darin besteht, die menschliche Gemeinschaft glücklich zu machen und Gott zu verherrlichen und nicht sich selbst. Gott beschneidet ständig sein Volk. Er entfernt überreiche, sich ausbreitende Zweige, damit es zu seiner Ehre Frucht trage und nicht nur Blätter hervorbringe. Gott beschneidet uns mit Trübsal, Enttäuschungen und Widerwärtigkeiten, um die Auswüchse starker, eigensinniger Charakterzüge zu unterbinden und den besseren Eigenschaften eine Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Götzen müssen wir aufgeben. Unser Gewissen muss empfindsamer werden, und das Sinnen des Herzens sollte auf geistliche Dinge gerichtet sein, ja der ganze Charakter sollte ein ausgeglichenes Wesen an den Tag legen. Wer wirklich Gott verherrlichen will, wird für die Aufdeckung jedes Götzen und jeder Sünde dankbar sein. Wir sollen diese Übel erkennen und sie abtun. Das geteilte Herz behandelt diese Übel eher zu nachsichtig, als dass es ihnen gänzlich absagte. Z4.386.1 Teilen

Jede offensichtlich trockene Rebe wird ein Teil des lebendigen Weinstocks, wenn man sie mit ihm verbindet. Faser auf Faser und Ader auf Ader heftet sie sich an den Weinstock, bis sie Leben und Nahrung vom Mutterstamm erhält. Das eingepfropfte Reis sprosst, blüht und bringt Frucht. Das Herz, durch Übertretungen und Sünden abgestorben, muss einen ähnlichen Prozess durchmachen, um mit Gott versöhnt zu sein und des Lebens und Heils in Christo teilhaftig zu werden. Wie die Rebe Leben empfängt, sobald sie mit dem Weinstock vereint ist, so wird der Sünder der göttlichen Natur teilhaftig, sobald er mit Christo verbunden ist. Der vergängliche Mensch ist mit dem ewigen Gott vereint. Nachdem wir so vereint sind, bleiben die Worte Christi in uns, und wir werden nicht von sprunghaften Gefühlen angetrieben, sondern von lebendigen, unwandelbaren Grundsätzen. Wir müssen über Christi Worte nachdenken, sie hegen und ins Herz schließen. Sie sollten aber nicht gedankenlos wiederholt werden; denn sie bleiben dann doch nicht im Gedächtnis haften und gewinnen keinen Einfluss auf Herz und Leben. Z4.386.2 Teilen

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So wie die Rebe am Weinstock bleiben muss, um den lebensnotwendigen Saft zu bekommen, der sie zur Blüte treibt, so müssen alle, die Gott lieben und alle seine Worte halten, in seiner Liebe bleiben. Ohne Christum können wir nicht eine einzige Sünde bezwingen oder die geringste Verlockung überwinden. Viele brauchen den Geist Christi und seine Kraft zur Erleuchtung ihres Verstandes ebenso nötig, wie der blinde Bartimäus sein natürliches Augenlicht brauchte. „Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir.“ Johannes 15,4. Alle Menschen, die wirklich in der Liebe Christi leben, werden den Segen dieser Verbindung verspüren. Der Vater nimmt sie um des geliebten Sohnes willen an. Er umhegt und umsorgt sie mit seiner zärtlichen, liebevollen Fürsorge. Diese Verbindung mit Christo läutert das Herz und führt zu einem wachsamen Leben und einwandfreien Charakter. Die Frucht, die der Baum des Christen trägt, ist „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit“. Galater 5,22. Z4.387.1 Teilen

Mein Bruder, du benötigst eine enge Verbindung mit Gott. Du hast Wesenszüge, für die du verantwortlich bist. Du hast deine Kräfte verkehrt angewandt. Gott kann dein Verhalten nicht billigen. Deine Maßstab ist der eines Weltmenschen, nicht jener, den Christus uns vorgelebt hat. Du betrachtest die Dinge, wie die Welt es tut, und richtest dich nach ihrem ungeheiligten Urteil. Deine Seele muss von dem befleckenden Einfluss der Welt gereinigt werden. Du hast dich wiederholt von strikter Redlichkeit abgewandt um Gewinnes willen. In Wirklichkeit war es Verlust. Jede Übervorteilung im Geschäft wird deine Belohnung im Himmel schmälern, solltest du wirklich dorthin gelangen. Jeder Mensch wird nach seinen Werken belohnt. Z4.387.2 Teilen

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Du darfst keine Zeit verlieren. Sei eifrig bemüht, jene Wesenszüge zu überwinden, die dir, wenn du sie hegst, die Pforten der Herrlichkeit verschließen würden. Du kannst es dir nicht leisten, den Himmel zu verlieren. Du musst in deinen Worten und Werken eine entschiedene Änderung vornehmen, damit du deinen betrügerischen Geist überwinden kannst und deine Gedanken sich der heiligenden Wahrheit zuwenden. Mit wenigen Worten: Du musst umgestaltet werden. Dann kann Gott deine Arbeit in seinem Werk annehmen. Du solltest so unwandelbar wahrhaftig sein, dass die Gewinnsucht dich nicht anficht und du von keiner Versuchung überwunden wirst. Der Herr fordert von allen, die seinen Namen bekennen, striktes Festhalten an der Wahrheit. Dies wird wie Salz sein, das seine Würzkraft nicht verloren hat, wie ein Licht inmitten der moralischen Finsternis und des Betruges der Welt. Z4.388.1 Teilen

„Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14) sagt Christus. Die wirklich mit Gott verbunden sind, indem sie das Licht des Himmels widerstrahlen, werden eine rettende Kraft in der Gemeinde sowie in der Welt darstellen. Der Wohlgeruch guter Taten und ehrlicher Handlungen wird ihnen einen guten Ruf verschaffen, selbst unter denen, die nicht unseres Glaubens sind. Die Gottesfürchtigen werden einen solchen Charakter respektieren und ehren, und selbst die Feinde unseres Glaubens werden Gott, die Quelle ihrer Kraft und Ehre, verherrlichen, wenn sie sehen, wie Christi Geist und Leben sich durch ihre täglichen Werke offenbart. Z4.388.2 Teilen

Mein Bruder, schon vor Jahren hättest du dich wahrhaft zur Wahrheit bekehren und dich völlig dem Werke Gottes weihen sollen. Kostbare Jahre, in welchen du eine reiche Erfahrung in göttlichen Dingen und in praktischer Arbeit in seinem Werk hättest erlangen können, gingen verloren. Worin du jetzt imstande sein solltest, andere zu belehren, hast du versäumt, selbst zur völligen Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen. Du solltest jetzt eine erfahrungsgemäße Erkenntnis der Wahrheit besitzen und befähigt sein, der Welt die Warnungsbotschaft zu bringen. Dein Dienst ging dem Werke Gottes beinahe verloren, weil dein Gemüt geteilt war. Du hast geplant und Ränke geschmiedet, gekauft und verkauft und dich mit geringfügigen Dingen abgegeben. Z4.388.3 Teilen

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Der Mehltau der Welt hat dein Auffassungsvermögen und deinen Verstand verdorben, so dass deine schwachen Bemühungen keine annehmbaren Opfer vor Gott dargestellt haben. Hättest du dich von deinen berechnenden Neigungen abgewandt und die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen, wärest du jetzt reich an göttlicher Erkenntnis und hättest in geistlicher Hinsicht viel gewonnen. Jetzt aber hast du die geistliche Kraft verloren und deine religiöse Erfahrung geschwächt. Z4.389.1 Teilen

Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesu Christo zu haben, bedeutet, veredelt und erhöht und Teilhaber unaussprechlicher Freuden und voller Herrlichkeit zu werden. Nahrung, Kleidung, Geschäft und Reichtum haben ihren angemessenen Wert. Doch eine Verbindung mit Gott und Teilhaber seiner göttlichen Natur zu sein, übersteigt alles andere bei weitem an Wert. Unser Leben sollte durch Christum in Gott geborgen sein. Wir lesen: „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ 1.Johannes 3,2. Die fürstliche Würde des christlichen Charakters wird hevorleuchten wie die Sonne, und die Strahlen des Lichts von Christi Angesicht wird auf jene widerstrahlen, die sich selbst gereinigt haben, gleichwie er rein ist. Das Vorrecht, Gottes Kinder zu werden, ist billig genug erkauft, selbst wenn es die Aufgabe all unseres Besitztums, ja selbst das Leben erfordert. Z4.389.2 Teilen

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Mein lieber Bruder, du solltest dir fest vornehmen, ein Mann nach dem Herzen Gottes zu werden. Was andere wagen zu tun oder zu sagen, sollte, wenn es nicht in genauer Übereinstimmung mit dem christlichen Standard ist, keine Entschuldigung für dich sein. Wenn du einst vor dem Weltenrichter stehst, musst du dich nicht für andere verantworten, sondern für dich selbst. Wir tragen eine persönliche Verantwortung, und keines Menschen Charakterfehler werden unsere Schuld auch nur im geringsten entschuldigen. Christus hat uns in seinem Wesen ein vollkommenes Vorbild, ein fehlerloses Leben vor Augen gestellt. Z4.390.1 Teilen

Der Seelenfeind richtet seinen Hauptangriff auf die Wahrheit, zu der wir uns bekennen, und jedes Abweichen vom Recht verunehrt dieselbe. Unsere größte Gefahr besteht darin, unsere Gedanken von Christo abzuwenden. Der Name Jesu hat Macht, die Versuchungen Satans zurückzuweisen und ein Panier gegen ihn aufzurichten. Solange die Seele in unerschütterlichem Vertrauen auf die Verdienste und Macht der Versöhnung beharrt, wird sie fest wie ein Fels zu den Grundsätzen stehen, und alle Macht Satans und seiner Engel kann sie nicht von ihrer Redlichkeit abwendig machen. Die Wahrheit, wie sie in Jesu ist, gleicht einer feurigen Mauer rund um die Seele, die sich an ihn klammert. Versuchungen werden uns umgeben, denn durch sie werden wir während unserer Probezeit auf Erden geprüft. Es ist eine Prüfung von Gott, eine Offenbarung dessen, was in unseren Herzen ist. Versuchung ist keine Sünde. Die Sünde erscheint erst dann, wenn der Versuchung nachgegeben wird. Z4.390.2 Teilen

Wenn du deine Geschicklichkeit und Gewandtheit, die du beim Erzielen von Gewinnen und beim Vermehren deiner irdischen Besitztümer angewandt hast, zur Rettung von Seelen und zur Verbreitung der Wahrheit benutzt hättest, könntest du viele Sterne in deiner Krone im Reich der Herrlichkeit haben. Es gibt nur wenige, die im Dienste Gottes ebenso treu sind wie im Nachgehen ihrer eigenen irdischen Belange. Eine entschlossene Absicht führt zum gewünschten Ziel. Viele empfinden nicht, dass es notwendig ist, im Werke Gottes ebenso scharfsinnig, geschickt und beschlagen vorzugehen wie in ihrem eigenen Geschäft. Die Sinne und Herzen derer, die vorgeben, der Wahrheit zu glauben, sollten erhaben, geläutert, veredelt und geistlich gerichtet sein. Die Erziehung des Verstandes für diese große und wichtige Angelegenheit wird sträflich vernachlässigt. Die Arbeit für Gott wird nachlässig, träge und sehr stümperhaft getan, weil sie sich oft nach einem launenhaften Gefühl richtet anstatt nach geheiligtem Grundsatz und heiliger Absicht. Z4.390.3 Teilen

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Es ist äußerst notwendig, dass Männer und Frauen, die eine Erkenntnis des Willens Gottes besitzen, lernen, wie sie erfolgreiche Arbeiter in seinem Werk werden können. Sie sollten gebildet und verständig sein, ohne den betrüglichen äußeren Schein und der einfältigen Affektiertheit der Weltmenschen. Sie sollten jene Veredelung und wahre Höflichkeit besitzen, die vom Himmel stammt und die jeder Christ besitzt, der ein Teilhaber der göttlichen Natur ist. Der Mangel an wahrer Würde und christlicher Bildung in den Reihen der Sabbathalter spricht gegen uns als Volk und macht die Wahrheit, zu der wir uns bekennen, wirkungslos. Das Werk der Heranbildung von Verstand und Umgangsformen kann bis zur Vollkommenheit durchgeführt werden. Wenn jene, die sich zur Wahrheit bekennen, ihre Vorrechte und Gelegenheiten, zum vollkommenen Mannesalter in Christo Jesu heranzuwachsen, jetzt nicht nutzen, werden sie weder eine Ehre für Gottes Werk noch für Christum sein. Z4.391.1 Teilen

Wenn du, mein Bruder, die Heilige Schrift ebenso eifrig studiert hättest wie du nach Gewinn getrachtet hast, wärest du jetzt im Worte Gottes bewandert und imstande, andere zu belehren. Es ist dein eigener Fehler, dass du untauglich bist, andere in der Wahrheit zu unterrichten. Du hast nicht jene Fähigkeiten geübt, die dich zu einem verständigen, erfolgreichen und geistlich gesinnten Arbeiter für deinen Meister gemacht haben würden. Solche Wesenszüge wie Erwerbstüchtigkeit und Scharfsinn im weltlichen Handel wurden in solchem Maße entwickelt, dass deine Sinne sich nur dahin verschärft haben, zu kaufen und zu verkaufen und den besten Gewinn zu erzielen. Anstatt dir das Vertrauen der Geschwister und Freunde als ein Mann, der wahren Charakteradel besitzt, zu erwerben, als ein Mann, der über jeder Gemeinheit und Habgier steht, fürchten sie sich vor dir. Dein religiöses Glaubensbekenntnis hast du benutzt, um das Vertrauen deiner Geschwister zu gewinnen, damit du sie um so leichter betrügen und Gewinn einstecken kannst. Dies hast du so oft getan, dass es dir zur zweiten Natur geworden ist. Du bist dir nicht bewusst, wie dein Verhalten auf andere wirkt. Wahre Frömmigkeit muss dein ganzes zukünftiges Leben und deine Handlungsweise kennzeichnen, wenn du dem Einfluss entgegenwirken willst, den du ausgeübt hast und der dazu diente, von Christo und der Wahrheit abwendig zu machen. Z4.391.2 Teilen

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Dein Verhältnis zu Gott und deinen Mitmenschen erfordert eine Veränderung in deinem Leben. In der Bergpredigt lautete der ausdrückliche Befehl des Welterlösers: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Matthäus 7,12. Diese Worte sind für uns von höchstem Wert, eine goldene Regel, an der unser Verhalten gemessen wird. Dies ist die wahre Regel der Aufrichtigkeit. Diese Worte umschließen viel. Es wird hier von uns gefordert, unseren Nächsten so zu behandeln, wie wir gerne behandelt werden möchten, wenn wir uns in gleichen Umständen befänden.. Z4.392.1 Teilen

Plano, Texas Z4.392 Teilen

24. November 1878 Z4.392.2 Teilen

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