Portrait von Ellen White
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Besuch in Texas
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Bruder H, es wurde mir gezeigt, dass du die Wahrheit wirklich lieb hast, doch bist du nicht durch sie geheiligt. Vor dir liegt eine große Aufgabe. „Ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.“ 1.Johannes 3,3. Du hast dieses Werk zu tun und hast keine Zeit zu verlieren. Mir wurde gezeigt, wie stürmisch dein Leben verlaufen ist. Du selbst hast nicht recht gestanden; aber man hat dir großes Unrecht getan. Deine Beweggründe wurden falsch ausgelegt. Diese Enttäuschungen und finanziellen Verluste dienten in Gottes Vorsehung trotzdem zu deinem Besten. Z4.392.3 Teilen

Es war dir schwer, in deinem himmlischen Vater noch deinen freundlichen Wohltäter zu sehen. Deine Trübsal und deine Schwierigkeiten haben dich entmutigt, und du hattest das Gefühl, dass der Tod dem Leben vorzuziehen sei. Wären dir die Augen geöffnet worden, hättest du wahrgenommen, wie die Engel Gottes zu einer bestimmten Zeit versuchten, dich vor dir selbst zu retten. Die Engel Gottes führten dich dorthin, wo du die Wahrheit annehmen und deine Füße auf einem Fundament gründen konntest, das stabiler ist als die ewigen Berge. Hier sahst du Licht und nahmst es an. Neuer Glaube, neues Leben erwachte auf deinem Pilgerpfad. Gott in seiner Vorsehung verband dich mit seinem Werk in der Pacific-Druckerei. Er hat für dich gewirkt, und du solltest seine leitende Hand erkennen. Sorgen sind dein Teil gewesen. Viele davon hast du dir selbst bereitet, weil es dir an Selbstbeherrschung mangelte. Manchmal warst du sehr heftig. Du hast ein hitziges Temperament, das überwunden werden muss. In deinem Leben warst du in Gefahr, entweder Selbstvertrauen zu hegen oder andrerseits dich aufzugeben und in Verzagtheit zu versinken. Eine fortwährende Abhängigkeit vom Worte und der Vorsehung Gottes wird dich befähigen, deine Kräfte völlig für deinen Erlöser einzusetzen, der gesagt hat: „Folge mir nach!“ Du solltest dich völlig Gottes Willen unterwerfen, ernst und demütig seinen Willen zu erkennen trachten und der Führung seines Geistes folgen. Du darfst dich nicht auf deinen Verstand verlassen. Du solltest deiner eigenen Weisheit und vermeintlichen Klugheit wirklich misstrauen. Dein Zustand erfordert diese Vorsicht. Es ist für einen Menschen nicht sicher, seinem eigenen Urteil zu vertrauen. Er hat nur beschränkte Fähigkeiten, viele haben beides, starke und schwache Wesenszüge geerbt, die in Wirklichkeit Fehler sind. Diese Besonderheiten färben auf das ganze Leben ab. Z4.392.4 Teilen

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Die Weisheit, die Gott verleiht, führt die Menschen zur Selbstprüfung. Die Wahrheit wird sie von ihren Irrtümern und bestehenden Verkehrtheiten überzeugen. Das Herz muss offen sein, diese Fehler zu sehen, wahrzunehmen und anzuerkennen. Dann muss jeder mit Jesu Hilfe danach trachten, sie zu überwinden. Die Erkenntnis, die von den Weisen dieser Welt erlangt werden kann, wie eifrig man sich auch bemüht, sie zu erfassen, ist trotz allem beschränkt und vergleichsweise minderwertig. Nur wenige begreifen Gottes Wege und Werke in den Geheimnissen seiner Vorsehung. Sie gehen ein paar Schritte, und dann sind sie unfähig, Grund oder Ufer zu erreichen. Nur der oberflächliche Denker dünkt sich weise zu sein. Männer von solidem Wert und hoher Bildung sind am ehesten bereit, die Schwäche ihres eigenen Verstandes zuzugeben. Gott wünscht von jedem, der sich sein Jünger nennt, mehr Lernender als Lehrer zu sein. Z4.393.1 Teilen

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Wie viele Menschen in diesem Zeitalter der Welt versäumen es, tief genug zu graben! Sie bleiben an der Oberfläche. Sie wollen nicht tiefer nachdenken, um Schwierigkeiten zu erkennen und sie zu überwinden. Sie wollen nicht jeden wichtigen Gegenstand, mit dem sie in Berührung kommen, sorgfältig, andächtig und mit angemessener Vorsicht und mit Interesse untersuchen, um den strittigen Punkt zu erfassen, auf den es ankommt. Sie reden von Dingen, die sie nicht völlig und sorgfältig erwogen haben. Oftmals vertreten Personen von Verstand und Offenheit eigene Meinungen, denen entschieden widersprochen werden muss, weil dadurch Menschen mit weniger Verstandeskraft leicht verführt werden könnten. Aufgrund der menschlichen Tendenz werden Gewohnheiten gebildet, und Gebräuche, Gefühle und Wünsche üben mehr oder weniger Einfluss aus. Manchmal wird ein gewisses Verhalten jeden Tag fortgesetzt und darin beharrt, nur weil es zur Gewohnheit geworden ist, nicht weil es die Vernunft billigt. In diesem Fall gewinnt nicht die Pflicht die Oberhand, sondern das Gefühl. Z4.394.1 Teilen

Wenn wir unsere eigene Schwäche erkennen und die schlechten Wesenszüge, die unterdrückt werden müssen, sehen würden, dann würde uns aufgehen, wie viel wir noch an uns arbeiten müssen, und wir würden uns unter die gewaltige Hand Gottes demütigen. Während wir uns hilflos an Christum klammern, können wir unsere Unwissenheit gegen seine Weisheit, unsere Schwachheit gegen seine Stärke, unsere Fehlerhaftigkeit gegen seine bleibende Macht eintauschen, und verbunden mit Gott werden wir in der Tat Lichter in der Welt sein. Z4.394.2 Teilen

Lieber Bruder, Gott liebt dich. Trotz deiner vielen Irrtümer und Fehler ist er sehr geduldig mit dir. Solltest du, angesichts der zärtlichen, mitleidsvollen Liebe, die Gott dir erzeigt, nicht freundlicher, geduldiger und versöhnlicher gegenüber deinen Kindern sein? Deine Härte und Strenge entfremdet ihre Herzen von dir. Du kannst sie nicht in Geduld, Nachsicht, Langmut und Freundlichkeit unterweisen, wenn du herrisch und leidenschaftlich mit ihnen umgehst. Ihr Charakter wird von ihren Eltern geprägt, und wenn du sie beraten, ihnen die Richtung weisen und sie vom falschen Weg abhalten willst, wirst du das Ziel nicht durch Strenge erreichen, die sie als Tyrannei betrachten. Wenn du sie aber in der Furcht Gottes mit aller Besorgtheit und zärtlichen Liebe unterweist, die ein Vater gegenüber seinem irrenden Kind offenbaren sollte, dann hast du ihnen vorgeführt, dass in der Wahrheit Kraft ist, den Empfänger umzugestalten. Wenn deine Kinder nicht das tun, was deinen Ansichten entspricht, wirst du wütend und verfolgst einen Kurs, der ihnen nicht gut tut, der nur dazu angetan ist, ihre Zuneigung von dir abzuwenden, und der sie schließlich von dir trennen wird. Statt dessen solltest du zeigen, dass ihre Verkehrtheiten dir Sorge bereiten. Du solltest ernsthaft mit ihnen sprechen und für sie beten. Z4.394.3 Teilen

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Dein jüngster Sohn ist eigensinnig. Er handelt nicht recht. Sein Herz befindet sich in Empörung gegen Gott und die Wahrheit. Er ist Einflüssen ausgesetzt, die ihn nur grob, ungestüm und unfreundlich machen. Er stellt eine Prüfung für dich dar. Wenn er sich nicht bekehrt, wird er deine Geduld sehr auf die Probe stellen. Aber Härte und unterdrückende Strenge werden ihn nicht reformieren. Du musst versuchen, alles zu tun, was dir möglich ist, aber nicht in deinem eigenen Geist und unter dem Einfluss von Leidenschaft, sondern im Geiste Christi. Im Umgang mit deinen Kindern musst du dich selbst beherrschen. Du musst daran denken, dass Gerechtigkeit eine Zwillingsschwester hat, nämlich Barmherzigkeit. Wenn du Gerechtigkeit üben willst, dann zeige Barmherzigkeit, Zartgefühl und Liebe, und du wirst dich nicht umsonst bemühen. Z4.395.1 Teilen

Dein Sohn ist eigenwillig. Er benötigt die verständnisvollste Disziplin. Beachte, welcher Umgebung deine Kinder ausgesetzt waren, und wie ungünstig diese zur Bildung eines guten Charakters gewesen ist. Sie brauchen Mitgefühl und Liebe. Der Jüngste befindet sich in einem sehr kritischen Lebensalter. Sein Verstand entwickelt sich jetzt und seine Neigungen werden geprägt. Die Zukunft dieses jungen Mannes hängt davon ab, welchen Weg er jetzt einschlägt. Er betritt entweder den Pfad der Tugend oder des Lasters. Ich rufe den jungen Mann auf, seine Sinne auf Bilder der Wahrheit und Reinheit zu richten. In die Sünde einzuwilligen wird ihm keinen Vorteil bringen. Er mag sich schmeicheln, dass es sehr angenehm ist zu sündigen und seinem eigenen Willen zu folgen; aber dies ist ein sehr gefährlicher Weg. Wenn er die Gesellschaft derer liebt, die die Sünde lieben und gerne Böses tun, werden seine Gedanken sich auf niedriger Ebene bewegen, und Reinheit und Heiligkeit werden ihn nicht anziehen. Könnte er aber das Ende des Übertreters sehen und erkennen, dass der Tod der Sünde Sold ist, würde er alarmiert sein und ausrufen: „O mein Vater, sei du der Führer meiner Jugend.“ Z4.395.2 Teilen

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Sein Erfolg in diesem Leben hängt viel von dem Lauf ab, den er jetzt einschlägt. Er wird die Verantwortlichkeiten des Lebens tragen müssen. Er ist kein versprechender Jugendlicher gewesen. Er war ungeduldig, und es hat ihm an Selbstbeherrschung gefehlt. Das ist der Same, den sein Vater gesät hat, der eine Ernte hervorbringen wird, die der Sämann einheimsen muss. „Was der Mensch sät, wird er ernten.“ Wie sorgfältig sollten wir im Ausstreuen des Samens sein, wo wir doch wissen, dass wir das ernten werden, was wir gesät haben. Jesus liebt diesen jungen Mann immer noch. Er starb für ihn und lädt ihn ein, in seine Arme zu kommen und in ihm Frieden und Glück, Stille und Ruhe zu finden. Dieser Jugendliche stellt Verbindungen her, die sein ganzes Leben gestalten werden. Er sollte sich mit Gott verbinden und ihm ohne Zögern und rückhaltlos seine Neigungen schenken. Er sollte nicht zaudern. Satan wird ihn mit feurigsten Angriffen bestürmen. Doch muss er nicht von der Versuchung überwunden werden. Z4.396.1 Teilen

Mir wurde die Gefahr der Jugend gezeigt. Ihre Herzen sind voll hoher Erwartungen, und sie sehen, dass der abwärts führende Weg mit einladenden, verlockenden Vergnügungen angefüllt ist. Aber er führt zum Tode. Der schmale Weg des Lebens mag ihnen wenig anziehend erscheinen, ein Pfad der Dornen und Disteln; aber er ist es nicht. Es ist ein Weg, der Aufgabe sündiger Vergnügungen fordert. Es ist der schmale Pfad, der für die Erlösten des Herrn bereitet ist, dass sie darauf wandeln sollen. Niemand kann diesen Weg gehen und doch die Lasten von Stolz, Eigenwille, Betrug, Falschheit, Unehrlichkeit, Leidenschaft und fleischlichen Lüsten mit sich führen. Der Weg ist so schmal, dass diese Dinge von denen, die ihn gehen, zurückgelassen werden müssen. Der breite Weg ist breit genug für Sünder, so dass sie ihn mit all ihren sündigen Neigungen beschreiten können. Z4.396.2 Teilen

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Junger Mann, wenn du Satan mit all seinen Versuchungen ablehnst, kannst du in den Fußtapfen deines Erlösers wandeln und den Frieden des Himmels und die Freuden Christi besitzen. Du kannst im Nachgeben der Sünde kein Glück finden. Du magst denken, du seiest glücklich; aber du weißt nichts von wahrem Glücklichsein. Durch Sünde wird der Charakter entstellt. Auf jedem Schritt abwärts lauert Gefahr. Und jene, die der Jugend helfen könnten, sehen und merken es nicht. Das freundliche und zärtliche Interesse, das man der Jugend entgegenbringen sollte, fehlt. Viele könnten von sündigen Einflüssen zurückgehalten werden, wenn sie von guter Gesellschaft umgeben wären und wenn freundliche und liebevolle Worte zu ihnen gesprochen würden. Z4.397.1 Teilen

Mein lieber Bruder, ich hoffe, du wirst nicht entmutigt, wenn deine Gefühle oft die Oberhand gewinnen, wenn dein Wille durchkreuzt wird. Verzweifle nicht. Fliehe zur Festung. Wache und bete und versuche es stets aufs neue. „Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“ Jakobus 4,7.8. Z4.397.2 Teilen

Einen weiteren Punkt solltest du beachten. Du bist nicht immer vorsichtig, allen bösen Schein zu meiden, wie es sein sollte. Du bist in Gefahr, zu vertraulich mit den Schwestern umzugehen, indem du dich leichtfertiger und törichter Worte bedienst. Dies wird deinem Einfluss schaden. Wache sorgfältig über die ersten Annäherungsversuche des Feindes. Du bist sehr nervös und reizbar. Tee neigt dazu, die Nerven zu erregen, und Kaffee lähmt das Gehirn. Beides ist sehr schädlich. Du solltest auf deine Ernährungsweise achten. Iß die gesündeste und nahrhafteste Speise. Bewahre einen ruhigen Gemütszustand, damit du nicht so leicht erregt und leidenschaftlich wirst. Z4.397.3 Teilen

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Du kannst gute Arbeit im Verlag leisten und dort eine wichtige Stelle einnehmen, wenn du umgewandelt wirst. So wie du jetzt bist, wird dies nicht der Fall sein. Es wurde mir gezeigt, dass du groben, ungeschliffenen Gemüts bist. Es muss besänftigt, geläutert und veredelt werden. In deinem ganzen Verhalten musst du dich zu Gewohnheiten der Selbstbeherrschung erziehen. Mit dem Geist, den du heute besitzt, kannst du nie in den Himmel eingehen. Z4.398.1 Teilen

„Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder.“ 1.Johannes 3,2. Kann menschliche Würde sich je damit messen? Welch höhere Stellung könnten wir einnehmen, als Kinder des unendlichen Gottes genannt zu werden? Du wärest bereit, ein großes Werk für den Meister zu tun; aber das, was ihm am meisten gefallen würde, tust du nicht. Möchtest du nicht bemüht sein, das eigene Ich zu überwinden, damit du Christi Frieden und einen innewohnenden Heiland haben kannst? Z4.398.2 Teilen

Dein angefochtener Sohn benötigt eine ruhige und zartfühlende Behandlung. Er braucht dein Mitleid. Er sollte nicht deinem unsinnigen Temperament und deinen unvernünftigen Forderungen ausgesetzt werden. Du musst dich betreffs des Geistes, den du offenbarst, reformieren. Unbeherrschte Leidenschaft kann nicht in einem Augenblick überwunden werden. Dein Lebenswerk besteht darin, den Herzensgarten von dem giftigen Unkraut der Ungeduld, der Krittelei und der herrschsüchtigen Haltung zu befreien. „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit.“ Galater 5,22. Die Christo angehören, haben das Fleisch mit seinen Lüsten und Begierden gekreuzigt. Bei dir jedoch übernimmt der unvernünftige Teil deiner Natur die Zügel und beherrscht den Geist. Das ist das Entgegengesetzte von dem, wie es nach Gottes Ordnung sein sollte. Z4.398.3 Teilen

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Deine Treue in der Arbeit ist lobenswert. Andere im Verlag täten gut daran, dein Beispiel der Genauigkeit, des Fleißes und der Gründlichkeit nachzuahmen. Aber dir mangeln die Gnadengaben des Geistes Gottes. Du bist ein intelligenter Mann. Doch deine Kräfte wurden missbraucht. Jesus bietet dir seine Gnade, Geduld und Liebe an. Willst du die Gabe annehmen? Gib auf deine Worte und Handlungen acht. Jeder Gedanke, jedes geäußerte Wort und jede vollführte Handlung ist Same, der in die Erde ausgestreut und aufgehen und Frucht tragen wird, entweder zum ewigen Leben oder zum Elend und Verderben. Denke daran, mein Bruder, wie die Engel Gottes deinen traurigen Zustand betrachten, wenn du dich von Leidenschaft beherrschen lässt. Alles wird in die Himmelsbücher eingetragen. Wie der gesäte Same, so wird die Ernte sein. Du musst ernten, was du gesät hast. Z4.399.1 Teilen

Du solltest die Esslust beherrschen und in Jesu Namen in diesem Punkt überwinden. Deine Gesundheit wird sich durch rechte Gewohnheiten bessern. Dein Nervensystem ist sehr zerrüttet. Der große Arzt kann dich an Leib und Seele heilen. Verlass dich auf seine Macht. Seine Gnade sei deine Kraft, und deine körperlichen, moralischen und geistlichen Kräfte werden sehr zunehmen. Du hast mehr zu überwinden als einige andere. Deshalb wirst du mehr Kämpfe haben, aber Jesus wird deine ernsten Bemühungen beachten. Er weiß, wie sehr du dich anstrengen musst, das eigene Ich seinem Geist zu unterwerfen. Leg deine Hände in Jesu Hand. Selbsterziehung muss deine Aufgabe sein, mit dem Ziel vor Augen, deinen Kindern und allen, mit denen du Umgang pflegst, zum Segen zu sein. Der Himmel wird mit Freuden jeden Sieg beachten, den du in der Selbstüberwindung davonträgst. Wenn du Zorn und Leidenschaft ablegst und auf Jesum, den Anfänger und Vollender deines Glaubens, blickst, kannst du durch seine Verdienste einen christlichen Charakter entwickeln. Nimm eine entschiedene Veränderung vor und sei entschlossen, eine Rolle zu spielen, dem Verstand würdig, womit Gott dich ausgestattet hat. Z4.399.2 Teilen

Als mir der gegenwärtige Zustand des Menschen in körperlicher, geistiger und moralischer Kraft vorgeführt wurde und was er durch Christi Verdienste werden könnte, staunte ich darüber, wieso er sich mit einem so niedrigen Niveau zufrieden gibt. Der Mensch kann in Christo, dem lebendigen Haupt, heranwachsen. Dies geschieht nicht in einem Augenblick, es ist ein lebenslanges Werk. Indem er täglich im göttlichen Leben wächst, kann er doch nicht eher das vollkommene Mannesalter in Christo erreichen, als bis seine Prüfungszeit endet. Das Wachstum ist ein fortschreitendes Werk. Ein Mensch mit hitzigen Leidenschaften muss fortwährend mit dem eigenen Ich ringen. Doch je härter der Kampf ist, desto herrlicher wird der Sieg und die ewige Belohnung sein. Z4.399.3 Teilen

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Du stehst in Verbindung mit dem Verlag. In dieser Position werden sich deine besonderen Wesenszüge entwickeln. Pflege die kleinen Gefälligkeiten des Lebens. Ein angenehmes, liebenswürdiges Verhalten, verbunden mit einem festen Grundsatz der Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit, wird dich zu einem einflussreichen Mann machen. Jetzt ist die Zeit, Tauglichkeit für den Himmel zu erwerben. Die Gemeinde, zu der du gehörst, bedarf der veredelnden, erhebenden Gnade Christi. Gott fordert von seinen Nachfolgern, dass sie einen guten Ruf haben, dass sie sowohl rein und edel als auch ehrlich, freundlich und treu sind. Es ist notwendig, treu im Großen zu sein. Aber dies ist keine Entschuldigung, Dinge von scheinbar geringerer Bedeutung zu vernachlässigen. Die Grundsätze von Gottes Gesetz müssen im Leben und Charakter entwickelt werden. Liebenswürdigkeit, verbunden mit fester Redlichkeit und Ehrlichkeit, wird eine moralische Befähigung zu jeder Stellung darstellen. Der Apostel Petrus ermahnt uns: „Seid freundlich.“ 1.Petrus 3,8. Z4.400.1 Teilen

Wir müssen in Christi Schule lernen. Wir können sein Vorbild nicht nachahmen, wenn wir nicht angenehm von Gemüt und leutselig im Verhalten sind. Wahre christliche Höflichkeit sollte gepflegt werden. Nichts kann unseren Einfluss mehr schädigen als unbeherrschtes Temperament. Ein von Natur aus launischer Mensch weiß nichts von Glück und ist selten zufrieden. Er hofft immer auf günstigere Verhältnisse oder seine Umgebung zu ändern, damit er zu Seelenfrieden und Ruhe kommt. Sein Leben scheint mit einem schweren Kreuz und Prüfungen belastet zu sein, während er viele dieser Widerwärtigkeiten hätte vermeiden können, hätte er nur sein Temperament und seine Zunge beherrscht. Es ist „die linde Antwort“, die „den Zorn stillt“. Sprüche 15,1. Rache hat niemals einen Feind überwunden. Ein gezügeltes Temperament übt immer auf alle einen guten Einfluss aus; aber „ein Mann, der seinen Geist nicht halten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern“. Sprüche 25,28. Z4.400.2 Teilen

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Betrachte das Leben von Mose. Sanftmut inmitten von Murren, Anklagen und Herausforderungen stellte seine hervorragendsten Wesenszüge dar. Daniel war demütigen Geistes. Obgleich er von Misstrauen und Argwohn umgeben war und seine Feinde ihm eine Falle stellten, um ihn um sein Leben zu bringen, wich er nicht vom Grundsatz ab. Er bewahrte ein ruhiges und freudiges Vertrauen in Gott. Vor allem aber ziehe eine Lehre aus dem Leben Christi. Als er beschimpft wurde, schalt er nicht zurück. Als er litt, drohte er nicht. Diese Lektion musst du lernen, oder du wirst niemals zum Himmel eingehen können. Du musst Christum zu deiner Stärke machen. In seinem Namen kannst du mehr als Sieger sein. Keine Zauberei gegen Jakob und keine Wahrsagerei gegen Israel wird Erfolg haben. Wenn deine Seele fest mit dem ewigen Felsen verbunden ist, bist du sicher. Kommt Freude oder Leid, nichts kann dich vom Rechten trennen. Z4.401.1 Teilen

In der Welt hast du ein unstetes Leben geführt; aber die ewige Wahrheit wird sich dir als ein sicherer Anker erweisen. Du musst auf deinen Glauben Acht geben. Handle nicht aus Gefühlen heraus und unterhalte keine unsteten Theorien. Erfahrungsgemäßer Glaube an Christum und Unterwerfung unter Gottes Gesetz sind für dich von höchster Bedeutung. Sei bereit, Rat von solchen anzunehmen, die Erfahrung haben. Zögere das Werk des Überwindens nicht hinaus. Sei treu gegen dich selbst, deine Kinder und Gott. Dein angefochtener Sohn bedarf zartfühlender Behandlung. Als Vater solltest du wissen, dass die Nerven von Glücksgefühl erbeben können, genauso aber auch von tiefstem Schmerz. Der Herr stellt sich der leidenden Menschheit gleich. Z4.401.2 Teilen

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Viele Eltern vergessen ihre Verantwortlichkeit Gott gegenüber, ihre Kinder zu Brauchbarkeit und Pflichttreue zu erziehen, so dass sie sich selbst und andern zum Segen gereichen. Kinder werden oft vom jüngsten Alter an verwöhnt. Verkehrte Gewohnheiten festigen sich. Die Eltern haben dem jungen Baum seine Form gegeben. Durch ihr Erziehungssystem entwickelt sich der Charakter, entweder wird er entstellt oder symmetrisch und gut. Während manche auf Seiten des Verwöhnens irren, gehen andere ins entgegengesetzte Extrem und beherrschen ihre Kinder mit einer eisernen Rute. Keine von diesen folgen den Anweisungen der Bibel. Sie verrichten ein schreckliches Werk. Sie formen die Gemüter ihrer Kinder und müssen am Tage Gottes Rechenschaft über die Art und Weise ablegen, wie sie dieser Aufgabe nachkamen. Die Ewigkeit wird die Resultate des Werkes, das in diesem Leben getan wurde, offenbaren. „Das Bäumchen biegt sich, der Baum nicht mehr.“ Z4.402.1 Teilen

Die von dir ausgeübte Herrschaft ist absolut verkehrt. Du bist kein zärtlicher, mitleidsvoller Vater. Welch ein Beispiel gibst du deinen Kindern, wenn du deinem unbeherrschten, leidenschaftlichen Temperament nachgibst! Wie willst du dich vor Gott wegen deiner launenhaften Zucht verantworten? Wenn du von deinen Kindern Liebe und Achtung haben willst, musst du ihnen Zuneigung schenken. Leidenschaftliche Ausbrüche sind nicht zu entschuldigen, sie sind immer blind und verkehrt. Z4.402.2 Teilen

Gott fordert eine Veränderung deines Verhaltens. Du kannst im Verlag ein brauchbarer und tüchtiger Arbeiter sein, wenn du entschiedene Anstrengungen machst, zu überwinden. Mache deine Ansichten nicht zu einem Maßstab. Der Herr verband dich mit seinem Volk, damit du ein Schüler in Christi Schule sein möchtest. Du hegst verkehrte Ansichten. Du solltest dich jetzt nicht auf deinen Verstand verlassen. Du kannst nicht gerettet werden, wenn dein Geist sich nicht ändert. Trotz der Tatsache, dass Mose der sanftmütigste Mensch war, der je auf Erden lebte, zog er sich doch bei einer Gelegenheit Gottes Missfallen zu. Er war des Murrens der Kinder Israel wegen Wasser müde geworden. Die unverdienten Anklagen des Volkes gegen ihn ließen ihn für einen Moment vergessen, dass ihr Murren sich nicht gegen ihn, sondern gegen Gott richtete. Anstatt darüber betrübt zu sein, dass der Geist Gottes geschmäht wurde, fühlte er sich gereizt und beleidigt, und eigenwillig und ungeduldig schlug er den Felsen zweimal und sagte: „Höret, ihr Ungehorsamen, werden wir euch auch Wasser bringen aus diesem Fels?“ 4.Mose 20,10. Mose und Aaron maßten sich Gottes Stellung an, als hätten sie das Wunder getan. Sie erhöhten nicht Gott, sondern sich selbst vor dem Volk. Viele werden schließlich des ewigen Lebens verlustig gehen, weil sie sich ebenso verhalten. Z4.402.3 Teilen

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Mose bewies große Schwäche vor dem Volk. Er offenbarte einen bemerkenswerten Mangel an Selbstbeherrschung, den gleichen Geist wie die Murrenden. Er hätte vor der Menge eine nachsichtige und geduldige Haltung einnehmen sollen, die nur zu bereitwillig war, sich um seines Ausbruchs willen wegen ihres Versagens, ihrer Unzufriedenheit und ihres unvernünftigen Murrens zu entschuldigen. Die größte Sünde war, Gottes Platz einzunehmen. Die Vertrauensstellung, die Mose bis jetzt bekleidet hatte, verminderte seine Schuld nicht, im Gegenteil, sie wurde dadurch größer. Er war bisher ein tadelloser Mann gewesen, jetzt aber gefallen. Viele in ähnlichen Umständen würden glauben, dass ihre Sünde übersehen würde, weil sie ein Leben unwandelbarer Treue führten. Aber nein! Für einen Mann, den Gott hoch geehrt hatte, war es schlimmer, solche Charakterschwäche zu zeigen, indem er seiner Leidenschaft nachgab, als wenn er eine weniger wichtige Stellung bekleidet hätte. Mose war Christi Stellvertreter. Doch wie wurde dieses Bild verzerrt! Mose hatte gesündigt, und seine frühere Treue konnte nicht für seine gegenwärtige Sünde sühnen. Das gesamte Heer Israel machte Geschichte für zukünftige Generationen. Die unfehlbare Feder der Inspiration musste diese Geschichte getreulich niederschreiben. Die Menschen aller zukünftigen Zeiten mussten sehen, dass Gott ein unwandelbarer Herrscher ist, der in keinem Fall die Sünde rechtfertigt. Mose und Aaron mussten sterben, ohne Kanaan zu betreten. Sie mussten sich der gleichen Strafe unterziehen, die auch jene in niedrigeren Stellungen traf. Sie unterwarfen sich diesem Urteil, wenn auch mit unaussprechlicher Seelenpein. Aber ihre Liebe und ihr Vertrauen zu Gott wankten nicht. Ihr Beispiel ist eine Lektion, die viele übersehen, ohne das daraus zu lernen, was sie lernen sollten. Die Sünde erscheint nicht sündhaft. Selbsterhöhung betrachten sie nicht als so schlimm. Z4.403.1 Teilen

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Nur wenige erkennen das Verwerfliche der Sünde. Sie schmeicheln sich, dass Gott zu gut ist, um den Übertreter zu strafen. Die Fälle von Mose, Aaron, David und vieler anderer zeigen, dass es nicht sicher ist, in Wort oder Tat zu sündigen. Gott ist ein Wesen von unendlicher Liebe und Mitleid. In seiner Abschiedsrede an Israel sagte Mose: „Der Herr, dein Gott, ist ein verzehrend Feuer und ein eifriger Gott.“ 5.Mose 4,24. Die bewegende Bitte Moses, dass er doch das Vorrecht haben möge, in Kanaan einzugehen, wurde standhaft verweigert. Die Übertretung zu Kades war offensichtlich und kennzeichnend. Je höher die Stellung des Übertreters, je geehrter der Mann war, desto unbeweglicher war der Erlass und desto gewisser die Strafe. Z4.404.1 Teilen

Lieber Bruder, lass dich warnen. Folge dem Licht, das auf deinen Weg scheint. Paulus sagte: „Ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,27. Z4.404.2 Teilen

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