Portrait von Ellen White
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Befähigung zum Predigtamt
Befähigung zum Predigtamt
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Bruder A, es wurde mir gezeigt, dass du nicht vorbereitet bist, erfolgreich im Predigtamt zu dienen. Für eine Zeit hattest du ein wenig Erfolg in deinem Bemühen. Während dich dies zu größerem Ernst und Eifer hätte anspornen sollen, hatte es die entgegengesetzte Wirkung. Ein Empfinden der Güte Gottes hätte dich veranlassen sollen, deine Arbeit in Demut fortzusetzen und dem eigenen Ich zu misstrauen. Besonders nach deiner Einsegnung hast du angefangen, dich als einen voll entwickelten Prediger zu betrachten, fähig, die Wahrheit an wichtigen Plätzen vorzuführen. Du bist träge geworden und fühlst keine Seelenlast. Seit der Zeit ist deine Arbeit für Gottes Werk von wenig Wert gewesen. Du erkennst nicht, dass du für die Benutzung deiner Körperkraft ebenso verantwortlich bist wie der Besitzer von Reichtum für die Verwendung des Geldes. Du hegst keine Vorliebe für körperliche Arbeit. Aber deine Konstitution verlangt schwere körperliche Anstrengung zur Wahrung von Gesundheit sowohl als auch für die Belebung der Geisteskräfte. Was die Gesundheit anbetrifft, wäre für all unsere Prediger körperliche Arbeit von größtem Wert. Wann immer sie nicht in aktivem Dienst im Predigtamt eingespannt sind, sollten sie sich verpflichtet fühlen, ihre Familien durch körperliche Arbeit zu unterstützen. Z4.443.1 Teilen

Bruder A, du hast Zeit mit Schlafen vergeudet, was deiner Gesundheit mehr geschadet als genützt hat. Die kostbaren verlorenen Stunden, wo du weder dir selbst noch irgend jemand anders Nutzen gebracht hast, zeugen in den Himmelsbüchern gegen dich. Hinter deinem Namen stand geschrieben: „Ein fauler Knecht“. Dein Werk wird der Prüfung des Gerichts nicht standhalten. Du hast so viel kostbare Zeit mit Schlafen verbracht, dass all deine Kräfte gelähmt sind. Durch rechte Lebensgewohnheiten kann die Gesundheit erlangt werden und Zinsen und Zinseszinsen tragen. Aber dieses Kapital, wertvoller als jede Geldanlage, kann durch Unmäßigkeit im Essen und Trinken oder durch Nichtbetätigung der Organe aufgeopfert werden. Lieblingsgenüsse müssen aufgegeben, Trägheit muss überwunden werden. Z4.443.2 Teilen

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Der Grund, weshalb viele unserer Prediger über Gesundheitsprobleme klagen, liegt darin, dass sie sich nicht genügend Bewegung verschaffen und zu viel essen. Sie erkennen nicht, dass ein solches Verhalten die stärkste Konstitution untergräbt. Viele unserer Prediger schaufeln ihr Grab mit ihren eigenen Zähnen. Der Organismus, der mit der Last, die den Verdauungsorganen aufgebürdet wird, fertig werden muss, leidet, und dem Gehirn wird eine Menge Energie entzogen. Für jeden Verstoß gegen das Naturgesetz muss der Übertreter die Strafe am eigenen Leib verspüren. Z4.444.1 Teilen

Wenn der Apostel Paulus nicht mit Predigen beschäftigt war, arbeitete er in seinem Beruf als Zeltmacher. Dazu war er gezwungen, weil er eine unvolkstümliche Wahrheit angenommen hatte. Bevor er das Christentum annahm, hatte er eine hohe Stellung inne und war für seinen Unterhalt nicht von Arbeit abhängig. Unter den Juden war es Brauch, die Kinder irgendein Handwerk lernen zu lassen, ganz gleich, zu welch hoher Position sie berufen werden möchten. So kamen sie bei widrigen Umständen niemals in Verlegenheit, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen. In Übereinstimmung mit dieser Sitte war Paulus Zeltmacher. Wenn seine Mittel ausgegeben waren, Christi Sache zu unterstützen oder zu seinem eigenen Unterhalt, nahm er Zuflucht zu seinem Beruf und konnte so für seine Lebensbedürfnisse sorgen. Z4.444.2 Teilen

Es hat nie einen ernsteren, fleißigeren und opferbereiteren Jünger Christi gegeben als Paulus. Er war einer der größten Lehrer der Welt. Er überquerte Meere und wanderte nah und fern umher, bis ein großer Teil der Welt von seinen Lippen die Geschichte von Christi Kreuz vernommen hatte. Er besaß ein brennendes Verlangen, den dem Untergang geweihten Menschen eine Erkenntnis der Wahrheit durch eines Heilandes Liebe zu vermitteln. Seine Seele war aufs engste mit dem Predigtdienst verknüpft, und nur mit schmerzlichen Gefühlen zog er sich von seinem Werk zurück, um für seine eigenen körperlichen Bedürfnisse zu arbeiten. Doch setzte er sich der Plackerei eines Handwerks aus, um nicht den Gemeinden zur Last zu fallen, die von Armut niedergedrückt wurden. Obgleich er viele Gemeinden gegründet hatte, weigerte er sich, von ihnen unterhalten zu werden, aus Furcht, seine Brauchbarkeit und sein Erfolg als Diener des Evangeliums möchten durch Argwohn gegenüber seinen Beweggründen darunter leiden. Er wollte seinen Feinden alle Gelegenheiten, ihn falsch darzustellen und seiner Botschaft die Kraft zu rauben, nehmen. Z4.444.3 Teilen

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Paulus verweist seine Brüder in Korinth darauf, dass er als Diener des Evangeliums Anspruch auf finanzielle Unterstützung hätte, anstatt sich selbst zu unterhalten. Dieses Recht war er bereit, nicht zu beanspruchen, da er befürchtete, dass seine Brauchbarkeit eingeschränkt werden könnte, falls er Geld für seinen Unterhalt annähme. Obgleich sein Gesundheitszustand nicht der beste war, arbeitete er tagsüber im Dienste Christi und mühte sich während der Stunden der Nacht, manchmal die ganze Nacht hindurch, damit ab, für seine und anderer Lebensbedürfnisse zu sorgen. Der Apostel wünschte auch, seinen Brüdern ein Beispiel zu geben, indem er die Würde und Ehrenhaftigkeit des Fleißes herausstellte. Wenn unsere Prediger glauben, sie hätten Härten und Entbehrungen zu erdulden, dann lasst sie in Gedanken die Werkstatt des Apostels Paulus aufsuchen. Während dieser erwählte Gottesmann Zelte herstellt, arbeitet er um Brot, das er rechtmäßig für seine Arbeit als Apostel Jesu Christi verdient hätte. Beim Ruf der Pflicht würde dieser große Apostel sein Geschäft beiseite legen, um den bittersten Gegnern entgegen zu treten, ihr stolzes Prahlen zum Schweigen zu bringen, und sich dann wieder seiner bescheidenen Beschäftigung hinzugeben. Sein religiöser Fleiß ist ein Vorwurf für die Trägheit einiger unserer Prediger. Wenn sie Gelegenheit haben, zu arbeiten, um etwas zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen, dann sollten sie dies gerne tun. Z4.445.1 Teilen

Gott hat niemals beabsichtigt, dass der Mensch in Untätigkeit dahinleben soll. Für Adam im Garten Eden war Beschäftigung vorgesehen. Obgleich der Wettlauf nicht immer von den Schnellen noch der Krieg von den Starken gewonnen wird, ist es doch eine Tatsache, dass der Faule Mangel leiden wird. Die fleißig in ihrem Beruf sind, werden nicht immer zu Wohlstand gelangen. Aber Schläfrigkeit und Faulheit betrüben den Heiligen Geist und zerstören wahre Gottseligkeit. Ein stehendes Gewässer verbreitet Gestank, ein reiner lebendiger Bach hingegen verbreitet Gesundheit und Frohsinn, wohin er fließt. Ein ausdauernd fleißiger Mensch ist überall ein Segen. Die Übung der körperlichen und geistigen Kräfte des Menschen sind zu seiner völligen und richtigen Entwicklung notwendig. Z4.445.2 Teilen

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Junge Prediger sollten sich überall, wo sie hinkommen, nützlich machen. Wenn sie zu einem Besuch bei Familien eingeladen werden, sollten sie nicht träge herumsitzen, ohne denen zu helfen, deren Gastfreundschaft sie genießen. Verpflichtungen sind gegenseitig. Genießt der Prediger die Gastfreundschaft seiner Freunde, ist es seine Pflicht, ihre Freundlichkeit zu vergelten, indem er sich rücksichtsvoll und umsichtig verhält. Der Hausherr mag Sorgen haben und schwer arbeiten müssen. Wenn der Prediger nicht nur darauf wartet, bedient zu werden, sondern willig mit anpackt, mag er Zugang zum Herzen finden und den Weg für die Annahme der Wahrheit bereiten. Z4.446.1 Teilen

Gott hat in seinem Werk keinen Platz für träge Menschen. Er wünscht rücksichtsvolle, freundliche, liebevolle und ernste Arbeiter. Aktive Beschäftigung wird unseren Predigern gut tun. Trägheit ist ein Beweis von Verdorbenheit. Jede Fähigkeit des Verstandes, jeder Knochen des Körpers, jeder Muskel der Gliedmaßen zeigt, dass Gott beabsichtigt hat, dass diese Fähigkeiten benutzt werden sollen und nicht untätig bleiben dürfen. Bruder A ist zu träge, diese Kräfte anzustrengen und beharrlich zu arbeiten. Menschen, die unnötig die kostbaren Stunden des Tages schlafend verbringen, habe keine Vorstellung vom Wert der köstlichen, goldenen Momente. Solche Menschen werden sich als Fluch für Gottes Werk erweisen. Bruder A ist ein aufgeblasener Mann. Er ist kein ernster Bibelforscher. Er ist nicht, was er sein sollte noch was er sein könnte, wenn er sich ernsthaft bemühte. Manchmal rafft er sich auf, etwas zu tun. Doch seine Trägheit, sein natürlicher Hang zur Bequemlichkeit, lässt ihn wieder in seine alte Gewohnheit zurückfallen. Personen, die sich nicht in Gewohnheiten gewissenhaften Fleißes und der Zeitersparnis geübt haben, sollten feste Regeln vorgeschrieben werden, die sie zu Pünktlichkeit und Schnelligkeit zwingen. Z4.446.2 Teilen

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Washington, der Präsident der USA, konnte eine Menge Arbeit bewältigen, weil er strikte Ordnung und Pünktlichkeit einhielt. Jedes Dokument hatte sein Datum und seinen Platz. Keine Zeit ging mit Suchen nach Verlegtem verloren. Männer Gottes müssen fleißig im Studium, ernsthaft im Erlangen von Kenntnissen sein und keine Stunde vergeuden. Durch ausdauernde Anstrengung mögen sie zur höchsten Ebene des Christentums heranwachsen und Männer von Macht und Einfluss werden. Aber viele werden niemals einen hervorragenden Rang am Predigtpult oder im Beruf einnehmen können wegen ihrer Unbeständigkeit in der Absicht und ihrer lässigen Gewohnheiten, die sie in der Jugend gebildet haben. Bei allem, was sie tun, tritt ihre sorglose Unaufmerksamkeit zutage. Ein plötzlicher Impuls dann und wann genügt nicht, die Bequemlichkeitsliebenden und Trägen zu reformieren. Es ist ein Werk, das geduldige Ausdauer im Wohltun erfordert. Geschäftsleute können nur wahrhaft erfolgreich sein, wenn sie genaue Zeiteinteilung fürs Aufstehen, für die Andacht, für ihre Mahlzeiten und fürs Zubettgehen haben. Wenn Ordnung und Pünktlichkeit im weltlichen Geschäft notwendig sind, um wie viel mehr dann im Werke Gottes! Z4.447.1 Teilen

Viele vergeuden die hellen Morgenstunden im Bett. Diese kostbaren Stunden, einmal verloren, können nie mehr zurückgeholt werden. Sie sind für Zeit und Ewigkeit verloren. Wenn täglich nur eine Stunde verloren geht, welch ein Zeitverlust im ganzen Jahr! Lasst den Schläfer daran denken und innehalten und in Betracht ziehen, wie er für die verlorenen Gelegenheiten vor Gott Rechenschaft ablegen will. Z4.447.2 Teilen

Prediger sollten sich Zeit zum Lesen, zum Studium, zur Weihe und zum Gebet nehmen. Sie müssen ihre Gedankenwelt mit nützlicher Erkenntnis bereichern, ihrem Gedächtnis Teile der Schrift einprägen, die Erfüllung der Prophezeiungen betrachten und die Lektionen lernen, die Christus seinen Jüngern vermittelte. Nehmt ein Buch mit euch, um es im Zug oder wenn ihr auf dem Bahnhof warten müsst, zu lesen. Benutzt jeden freien Augenblick, etwas zu tun. Auf diese Weise wird die Tür gegen tausend Versuchungen geschlossen. Wäre König David mit etwas Nützlichem beschäftigt gewesen, hätte er sich niemals des Mordes an Uria schuldig gemacht. Satan ist immer bereit, den zu beschäftigen, der sich nicht selbst beschäftigt. Das Gemüt, das fortwährend danach strebt, geistige Größe zu erlangen, wird keine Zeit für seichte, törichte Gedanken finden, welche die Eltern böser Handlungen sind. Es gibt begabte Männer unter uns, die durch angemessene Heranbildung zu hervorragender Brauchbarkeit befähigt sind. Aber sie mögen sich nicht anstrengen. Weil sie nicht sehen, wie sündhaft es ist, ihre vom Schöpfer geschenkten guten Anlagen zu vernachlässigen, begeben sie sich zur Ruhe und sind mit einem unterentwickelten Verstand zufrieden. Nur sehr wenige folgen Gottes Willen. Gott wird diese trägen Knechte fragen: „Was hast du mit den Talenten gemacht, die ich dir anvertraute?“ Viele werden an jenem Tag als solche erfunden werden, die ihren Zentner in der Erde vergraben haben. Diese unnützen Knechte werden in die Finsternis hinausgeworfen werden, während jene, die ihre Zentner zu den Wechslern brachten und sie verdoppelten, das Lob empfangen: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matthäus 25,21. Z4.447.3 Teilen

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Wenn jemand Verantwortlichkeiten übertragen werden sollen, fragt man nicht, ob er beredt oder wohlhabend, sondern ob er ehrlich, gewissenhaft und fleißig ist. Worin auch seine Kenntnisse bestehen mögen, wenn er dieser Wesenszüge ermangelt, ist er völlig ungeeignet für jeden Vertrauensposten. Viele, die ihr Leben mit guten Aussichten begonnen haben, können wegen ihres Mangels an Fleiß niemals erfolgreich sein. Junge Männer, die sich gewohnheitsmäßig in kleinen Gruppen in Geschäften oder auf der Straße zusammenscharen, immer mit Diskussionen oder Geschwätz beschäftigt, werden niemals das Niveau von Männern mit Verstand erreichen. Fortwährende Anwendung ihrer Gaben wird für Menschen ausrichten, was nichts anderes zu tun vermag. Jene, die nie zufrieden sind, ehe sie nicht die Gewissheit haben, dass sie jeden Tag Fortschritte machen, werden im Leben Erfolg haben. Z4.448.1 Teilen

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Viele haben ganz offensichtlich einen Fehlschlag erlitten, wo sie erfolgreich hätten sein können. Sie haben nicht die Last des Werkes empfunden. Sie haben alles leicht genommen, als ständen ihnen tausend Jahre zur Verfügung, zur Rettung von Seelen zu wirken. Wegen ihres Mangels an Ernsthaftigkeit und Eifer hatten nur wenig Leute den Eindruck, dass sie wirklich meinen, was sie sagen. Das Werk Gottes benötigt nicht so sehr Prediger, sondern vielmehr ernste, ausdauernde Arbeiter für den Meister. Gott allein kann die Macht des menschlichen Verstandes ermessen. Es war nicht seine Absicht, dass der Mensch sich mit den Niederungen der Unwissenheit begnügen soll. Er sollte sich vielmehr alle Vorzüge eines erleuchteten, herangebildeten Verstandes sichern. Jeder Mann und jede Frau hat die Pflicht, die Höhe der Verstandesgröße zu erreichen. Während sich niemand mit der erlangten Kenntnis brüsten soll, ist es das Vorrecht aller, zu wissen, dass sie durch jeden Fortschritt fähiger werden, Gott zu ehren und zu verherrlichen. Sie dürfen die unerschöpfliche Quelle in Anspruch nehmen, den Brunnen aller Weisheit und Erkenntnis. Z4.449.1 Teilen

Befindet sich der Schüler in der Schule Christi, so kann er in der Erkenntnis fortschreiten, ohne dass ihm von der Höhe, die er erklimmt, schwindelig wird. Wenn er von Wahrheit zu Wahrheit vordringt, eine immer klarere und hellere Sicht von den wunderbaren Gesetzen der Wissenschaft und der Natur erlangt, wird er entzückt von den erstaunlichen Offenbarungen der Liebe Gottes zum Menschen. Er erblickt mit verständnisvollen Augen die Vollkommenheit, die Erkenntnis und Weisheit Gottes, die sich im Unendlichen verlieren. Während sein Verstand zunimmt und sich erweitert, strömt Licht in seine Seele. Je mehr er aus der Quelle der Erkenntnis trinkt, desto reiner und glücklicher ist sein Verständnis der Unendlichkeit Gottes und desto größer sein Verlangen nach Weisheit, um die Tiefen der göttlichen Dinge verstehen zu können. Z4.449.2 Teilen

Verstandesbildung ist das, was wir als Volk benötigen. Wir brauchen sie, um den Anforderungen der Zeit zu genügen. Armut, niedrige Herkunft und ungünstige Verhältnisse müssen die Bildung des Geistes nicht verhindern. Die geistigen Fähigkeiten müssen der Herrschaft des Willens unterstellt werden. Dem Gehirn soll nicht gestattet werden, sich mit zu vielen Gegenständen auf einmal zu beschäftigen, wobei nicht einer von ihnen gründlich erfasst wird. Schwierigkeiten entstehen bei jedem Studium. Lasst euch durch Entmutigung nicht verleiten aufzugeben. Forscht, studiert und betet. Stellt euch jeder Schwierigkeit mannhaft und mit Energie entgegen. Nehmt die Macht des Willens und die Gnadengabe der Geduld zu Hilfe. Dann grabt tiefer, bis der Schatz der Wahrheit vor euch liegt — klar und wunderschön und umso köstlicher, weil es so schwierig war, ihn zu finden. Verweilt dann nicht zu lange bei diesem einen Punkt. Konzentriert nicht alle Geisteskräfte darauf, fortwährend bemüht, ihn der Aufmerksamkeit anderer aufzudrängen. Fasst einen anderen Gegenstand ins Auge und untersucht ihn sorgfältig. Auf diese Weise wird sich eurem Verständnis ein Geheimnis nach dem andern entfalten. Durch dies Verhalten werden zwei wertvolle Siege errungen. Ihr habt nicht nur nützliche Erkenntnis erlangt, sondern durch Anwendung des Verstandes hat sich seine Kraft und Schärfe vermehrt. Der Schlüssel, der ein Geheimnis erschloss, mag auch andere Schätze der Erkenntnis zu Tage fördern, die bisher nicht entdeckt wurden. Z4.449.3 Teilen

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Viele unserer Prediger können den Gemeinden nur mit einigen wenigen Predigten über Lehrpunkte dienen. Die gleiche Anstrengung und Anwendung, die sie mit diesen Punkten vertraut machten, werden ihnen auch helfen, andere Lehrpunkte zu verstehen. Die Prophezeiungen und andere Gegenstände der Lehre sollten von allen gründlich verstanden werden. Aber einige, die schon seit Jahren im Predigtamt stehen sind zufrieden, sich auf wenige Gegenstände zu beschränken. Sie sind zu träge, fleißig und unter Gebet in der Schrift zu forschen, wodurch sie Riesen im Verständnis der biblischen Lehren und der praktischen Lektionen Christi werden könnten. Die Gemüter aller sollten mit einer Erkenntnis der Wahrheiten des Wortes Gottes gespeichert sein, damit sie vorbereitet sind, jederzeit, wenn erforderlich, Neues und Altes aus dem Vorratshaus hervorzubringen. Verstandeskräfte sind aus Mangel an Eifer und ernsthafter, harter Inanspruchnahme verkrüppelt und verkümmert. Die Zeit ist gekommen, wo Gott sagt: „Geht voran. Benutzt und übt die Fähigkeiten, die ich euch verliehen habe.“ Z4.450.1 Teilen

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Die Welt wimmelt von Irrtümern und Fabeln. Romane mit sensationellen Dramen nehmen die Sinne gefangen. Absurde Theorien nehmen überhand, die die Moral verderben und geistiges Wachstum verhindern. Das Werk Gottes benötigt Männer mit Verstand und Voraussicht; Männer, die gut in der Schrift bewandert sind, um den Strom des Widerstandes zu begegnen. Wir dürfen keine Arroganz, keine Engstirnigkeit und keine Ungereimtheiten dulden, selbst wenn sie mit dem Mantel vorgeblicher Frömmigkeit umhüllt sind. Deren Herzen mit der heiligenden Macht der Wahrheit bekleidet sind, werden einen überzeugenden Einfluss ausüben. Da sie wissen, dass die Verteidiger des Irrtums die Wahrheit weder erzeugen noch vernichten können, können sie es sich leisten, ruhig und besonnen zu bleiben. Z4.451.1 Teilen

Es ist für unsere Prediger nicht genug, eine oberflächliche Kenntnis der Wahrheit zu besitzen. Gegenstände, von Männern zur Sprache gebracht, die ihre von Gott verliehenen Kräfte missbrauchten, um die Wahrheit niederzuringen, beanspruchen fortwährend Untersuchung. Blindgläubigkeit muss abgelegt werden. Den satanischen Verführungen des heutigen Zeitalters muss deutlich und verständig mit dem Schwert des Geistes, dem Worte Gottes, begegnet werden. Die gleiche unsichtbare Hand, welche die Planeten in ihrer Bahn erhält und durch ihre Macht die Welten trägt, hat Vorsorge für den nach seinem Bilde geschaffenen Menschen getroffen, dass er in der Verrichtung seiner Pflichten auf Erden nur wenig niedriger ist als die Engel Gottes. Gottes Absicht ist von Männern, die mit den feierlichsten je den Menschen übergebenen Wahrheiten betraut sind, nicht erfüllt worden. Er wünscht, dass wir uns immer höher entwickeln, bis wir den Zustand der Vollkommenheit erreicht haben. Bei jedem Schritt sollen wir die Macht und Herrlichkeit Gottes sehen und erkennen. Der Mensch kennt sich selbst nicht. Unsere Verantwortung richtet sich genau nach unserem Licht, unseren Gelegenheiten und Vorrechten. Wir sind verantwortlich für das Gute, das wir hätten tun können, aber nicht taten, weil wir zu träge waren, die Mittel zu unserer Vervollkommnung anzuwenden, die in unserer Reichweite waren. Z4.451.2 Teilen

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Das kostbare Buch Gottes enthält Lebensregeln für Menschen jeder Klasse und jeden Berufs. Hier werden Beispiele gefunden, die jeder studieren und nachahmen sollte. „Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene.“ Matthäus 20,28. Die wahre Ehre und Herrlichkeit des Dieners Christi besteht nicht in der Anzahl der gehaltenen Predigten, noch in der Menge seiner schriftlichen Produkte, sondern in dem Werk treuen Dienens, um den Bedürfnissen des Volkes abzuhelfen. Wenn er diesen Teil seiner Arbeit vernachlässigt, hat er kein Recht, sich Gottes Diener zu nennen. Z4.452.1 Teilen

Heute werden Männer benötigt, welche die Bedürfnisse des Volkes verstehen und ihnen abhelfen können. Der treue Diener Christi wacht über jeden Vorposten, um seine Mitmenschen zu warnen, zu tadeln, zu beraten, einzuladen und zu ermutigen. Er wirkt mit dem Geiste Gottes zusammen, der machtvoll an ihm arbeitet, so dass er jeden Gläubigen vollkommen in Christo darstellen kann. Ein solcher Mann wird im Himmel als Diener anerkannt, der in den Fußstapfen seines großen Vorbildes wandelt. Z4.452.2 Teilen

Unsere Prediger sind nicht genau genug in ihren Essgewohnheiten. Sie essen zu viel und zu vielerlei Speisen zu einer Mahlzeit. Einige sind nur dem Namen nach Reformer. Sie haben keine Regeln, nach denen sie sich in ihrer Ernährung richten. Sie essen Früchte oder Nüsse zwischen den Mahlzeiten, wodurch ihre Verdauungsorgane sehr belastet werden. Einige nehmen drei Mahlzeiten zu sich, wenn zwei ihrer körperlichen und geistlichen Gesundheit zuträglicher wären. Wenn Gottes Naturgesetze übertreten werden, wird unweigerlich die Strafe folgen. Z4.452.3 Teilen

Wegen unklugen Verhaltens im Essen scheinen die Sinne einiger halb gelähmt zu sein, und sie sind träge und schläfrig. Diese bleichgesichtigen Prediger erleiden die Folgen der Unmäßigkeit und sind keine Empfehlung für die Gesundheitsreform. Wenn sie unter Überarbeitung leiden, wäre es besser, dann und wann eine Mahlzeit auszulassen, damit sich die Natur erholen kann. Unsere Arbeiter könnten durch ihr Beispiel mehr zur Förderung der Gesundheitsreform beitragen als über sie zu predigen. Wenn wohlmeinende Freunde sich viel Mühe bei der Zubereitung der Mahlzeit machen, sind sie stark versucht, Grundsätze zu missachten. Weigern sie sich dann, Leckereien, die stark gewürzten Speisen zu essen oder den Tee und Kaffee zu trinken, können sie sich als wahre Gesundheitsreformer erweisen. Einige leiden jetzt unter den Folgen der Übertretung der Naturgesetze, wodurch die Gesundheitsreform in schlechten Ruf gerät. Z4.452.4 Teilen

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Unmäßigkeit im Essen, Trinken, Schlafen oder Augenlust zu befriedigen, ist Sünde. Das harmonische Zusammenspiel aller Kräfte des Körpers und des Geistes vermittelt ein Glücksgefühl. Je erhabener und veredelter die Kräfte sind, desto reiner und ungetrübter ist das Glück. Ein zielloses Leben bedeutet Tod bei lebendigem Leib. Die Verstandeskräfte sollten sich mit Themen befassen, die unsere ewigen Interessen betreffen. Dies wird die körperliche und geistige Gesundheit fördern. Es gibt viele, selbst unter unseren Predigern, die es in der Welt zu etwas bringen möchten, ohne sich anzustrengen. Ihr Ehrgeiz strebt danach, irgendein großes nützliches Werk zu tun, während sie die kleinen Pflichten des täglichen Lebens vernachlässigen, die sie zu hilfsbereiten Menschen und zu Predigern nach Christi Ordnung machen würden. Sie möchten das Werk tun, das andere verrichten, finden aber keinen Geschmack an der Disziplin, die notwendig wäre, sie zu dieser Arbeit zu befähigen. Dieses sehnsuchtsvolle Verlangen von Männern und Frauen, etwas zu tun, was weit ihre augenblicklichen Fähigkeiten übersteigt, veranlasst sie, bereits beim Beginn einen entschiedenen Fehlschlag zu erleiden. Sie weigern sich entrüstet, die Leiter zu erklimmen, wünschen aber ohne mühsamen Arbeitseinsatz erhöht zu werden. Z4.453.1 Teilen

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