Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
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Gott wünscht, dass alle, die in unseren Einrichtungen angestellt sind, Scharfsinn, Unterscheidungsgabe und Vorsorglichkeit offenbaren. Er möchte, dass sie Männer und Frauen mit gebildetem Verstand werden, denen es an keiner Befähigung mangelt. Wenn jeder von ihnen dies empfindet und sich darum bemüht, wird Jesus sie in ihrem Vorhaben unterstützen. Wenn sie nach dem Plan der Hinzufügung wirken, indem sie sich die Gnadengaben des Geistes zunutze machen, wird Gott ihrethalben nach dem Plan der Vervielfältigung wirken. Verbindung mit Gott wird die Seele entwickeln, erheben, umgestalten, und sie wird sich ihrer eigenen Kräfte bewusst werden; sie wird sie klarer die Verantwortung erkennen lassen, die auf jedem Einzelnen ruht, weisen Gebrauch von allen von Gott verliehenen Gaben zu machen. Z4.487.2 Teilen

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Jeder sollte sich strikter Sparsamkeit im Geldausgeben befleißigen. Er sollte größere Treue in der Verwaltung dessen, was einem anderen gehört, ausüben, als in seinen eigenen Angelegenheiten. Aber dies geschieht selten. Niemand zieht persönlichen Nutzen aus dem Gewinn unserer Verlage oder leidet unter ihren Verlusten. Aber sie sind Eigentum des Herrn, und sein Werk wird materiell durch die Art der Verwaltung beeinflusst. Wenn Gottes Werk seiner Hilfsquellen beraubt wird, bleibt wichtiges Werk zurück, das hätte getan werden können. Z4.488.1 Teilen

Während immer Sparsamkeit geübt werden muss, darf sie doch nicht in Geiz ausarten. Alle, die in unseren Verlagsanstalten arbeiten, sollten fühlen, dass sie Gottes Eigentum verwalten, dass sie für den Zuwachs des investierten Kapitals verantwortlich sind, und dass sie am Tage Gottes zur Rechenschaft gezogen werden, wenn es durch Mangel an Fleiß und sorgfältigem Nachdenken ihrerseits abnimmt. Alle sind aufgerufen, Verschwendung von Zeit und Mitteln zu vermeiden. Ihre Treue oder Untreue in ihrer heutigen Arbeit wird über die Tauglichkeit der Arbeiter entscheiden, ob sie mit ewigen Reichtümern betraut werden können. Gott fordert von jedem, dass er das ihm aufgetragene Werk gründlich und prompt erledigt. Das Beispiel eines jeden sollte so sein, dass es bei andern Fleiß und Gründlichkeit erweckt. Durch ernste, gewissenhafte Treue in allen Dingen kann die Erde dem Himmel näher gebracht, und köstliche Frucht mag für beide Welten hervorgebracht werden. Z4.488.2 Teilen

Die Angestellten in unseren verschiedenen Abteilungen des Verlags verrichten nicht so viel Arbeit, wie sie in andern Anstalten gleicher Art zu verrichten gezwungen wären. Viel Zeit wird mit unnützen Unterhaltungen verschwendet. Kostbare Stunden gehen durch diese gegenseitigen Besuche verloren, und die Arbeit bleibt liegen. Verschiedene Abteilungen erleiden Verluste, weil dort Personen beschäftigt sind, die weder Sorgfalt noch Sparsamkeit übten. Wären diese Personen im eigenen Betrieb beschäftigt, würden sie ein Drittel mehr Arbeit verrichten, als sie jetzt tun. Andere wiederum würden auch nicht mehr tun, als wie es heute der Fall ist. Z4.488.3 Teilen

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Arbeitsstunden sollten getreulich ausgekauft werden. Zeit oder Material zu verschwenden ist Unehrlichkeit Gott gegenüber. Ein paar Augenblicke werden hier vergeudet, ein paar Augenblicke dort, die in der Woche zusammengerechnet beinahe einen ganzen Tag ausmachen, manchmal sogar noch mehr. „Zeit ist Geld“, und Zeitverschwendung bedeutet für Gottes Werk Geldverschwendung. Wenn jene, die sich zum Glauben bekennen, saumselig und unachtsam betreffs der Zeit sind und damit zeigen, dass sie kein Interesse am Gedeihen des Werkes haben, werden Ungläubige, die auch im Werk beschäftigt sind, ihrem Beispiel folgen. Wenn alle ihre Zeit auskauften, würde dem Werk der Wahrheit sehr viel Geld erspart. Wenn das Herz bei der Arbeit ist, wird sie mit Ernsthaftigkeit, Energie und Schnelligkeit erledigt werden. Alle sollten darüber wachen, was getan werden muss, und es bereitwillig und rasch erledigen, als arbeiteten sie unter der direkten Aufsicht des großen Meisters Jesu Christi. Z4.489.1 Teilen

Noch einmal: Verluste entstehen durch Mangel an achtsamer Sorgfalt im Gebrauch von Material und Geräten. Man versäumt, nach größerem oder kleinerem Material zu schauen, damit nichts vergeudet oder durch Vernachlässigung beschädigt wird. Hier und da etwas vergeudet macht im Laufe eines Jahres eine große Summe aus. Viele haben nie gelernt, ihre Gedanken anzustrengen, um Reste zu verwenden, obgleich Christus gesagt hat: „Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme.“ Johannes 6,12. Material sollte nicht zerteilt werden, um ein kleines Stück davon zu verwenden, während der Rest weggeworfen wird. Ein bisschen Nachdenken würde genügen, um auch die zurückbleibenden Reste zu verwenden. Selbst eine solch geringe Sache wie benutztes Papier kann noch der Wiederverwendung zugeführt werden. Z4.489.2 Teilen

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Durch Mangel an persönlichem Interesse gehen viele Dinge verloren, welche durch einen Augenblick sorgsamer Aufmerksamkeit zur rechten Zeit gerettet werden könnten. „Ich habe es vergessen“ verursacht viele Verluste in unseren Verlagen, und viele zeigen kein Interesse an irgendeinem Werk oder an etwas, das nicht zu ihrem Arbeitsgebiet gehört. Selbstsucht flüstert den Gedanken ein: „Es ist nicht an mir, dafür Sorge zu tragen“; aber Treue und Pflichtgefühl würden jeden veranlassen, sich um alles zu sorgen, das ihm vor Augen kommt. Das Beispiel der leitenden Angestellten in der Buchbinderei wird von den Arbeitern nachgeahmt. Alle werden sorglos und unbekümmert. Ebensoviel wie ihre Gehälter ausmachen, wird verschwendet. Eine achtsame Person als Leiter eingesetzt, würde dem Werk allein in dieser einen Abteilung jährlich eine große Summe einsparen. Z4.490.1 Teilen

Im gesamten Verlag sollte die Sparsamkeit ein Grundsatz sein. Um einen Dollar einzusparen, muss auf die Cents geachtet werden. Erfolgreiche Männer im Geschäftswesen waren immer sparsam, ausdauernd und tatkräftig. Lasst alle, die mit Gottes Werk verbunden sind, sich jetzt dazu erziehen, wahre Haushalter zu sein. Obgleich ihre Arbeit in dieser Welt keine Anerkennung finden mag, sollten sie sich niemals in ihren eigenen Augen erniedrigen, indem sie in dem, was sie unternehmen, untreu sind. Es braucht Zeit, sich einen bestimmten Lebensstil anzugewöhnen und darin glücklich zu sein. Jeder von uns wird das für Zeit und Ewigkeit sein, was unsere Gewohnheiten aus uns gemacht haben. Das Leben derer, die rechte Gewohnheiten herangebildet und treu jede Pflicht erfüllt haben, wird wie ein helles Licht sein, das seine leuchtenden Strahlen auf den Weg anderer scheinen lässt. Werden hingegen Gewohnheiten der Untreue gehegt und wird erlaubt, dass lässige, träge und achtlose Gewohnheiten gestärkt werden, wird sich eine Wolke, finsterer als die Mitternacht, über die Aussichten in diesem Leben senken, und diese Person für immer vom ewigen Leben ausschließen. Z4.490.2 Teilen

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Ein selbstsüchtiger Gedanke gehegt, eine Pflicht versäumt, bereitet den Weg für weitere vor. Was wir einmal zu tun wagen, tun wir umso bereitwilliger ein weiteres Maleachi Gewohnheiten der Mäßigkeit, der Selbstbeherrschung, der Sparsamkeit, des Fleißes, sauberer und verständiger Unterhaltung, geduldiger, wahrer Höflichkeit können nicht ohne fleißige, strenge Wachsamkeit über sich selbst erlangt werden. Es ist viel leichter, entartet und verdorben zu werden, als Fehler zu überwinden, das eigene Ich zu beherrschen und wahre Tugenden zu pflegen. Sollen je christliche Tugenden in unserem Leben entwickelt werden, müssen wir uns ernstlich anstrengen. Z4.491.1 Teilen

In unseren Verlagsanstalten müssen wichtige Veränderungen vorgenommen werden. Eine Arbeit zu verschieben, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert, bis man die Zeit für günstiger hält, ist ein Fehler und führt zu Verlust. Muss eine Reparatur vorgenommen werden und es geschieht nicht sofort, gibt es nur doppelt Arbeit. Viele schreckliche Verluste und selbst tödliche Unfälle haben sich ereignet, weil Angelegenheiten, die sofortige Aufmerksamkeit erforderten, aufgeschoben wurden. Die Zeit zum Handeln wurde mit Zögern vertan und die Sache auf morgen verschoben. Aber häufig erweist es sich, dass es morgen zu spät ist. Unsere Verlage erleiden jeden Tag finanzielle Verluste wegen Unentschlossenheit, Zeitverschwendung, Unbekümmertheit, Trägheit und von Seiten einiger sogar wegen schandbarer Unehrlichkeit,. Einige sind in diesen Anstalten angestellt, die sich so gleichgültig verhalten, als hätte sie Gott nicht mit Geisteskräften ausgestattet, um sorgsam umzugehen. Solche sind für keinen Platz geeignet. Man kann sich nie auf sie verlassen. Männer und Frauen, die schwierige Pflichten scheuen, werden schwach und untauglich bleiben. Z4.491.2 Teilen

Diejenigen, die sich selbst zu Schnelligkeit und Sparsamkeit erziehen, werden ihr Geschäft betreiben, anstatt von ihm betrieben zu werden. Sie werden nicht ständig in Hast und Verlegenheit sein, weil sich alles in Verwirrung befindet. Fleiß und treue Redlichkeit sind unerlässlich zum Erfolg. Jede Stunde unseres Lebens zieht an Gott vorüber und verzeichnet unsere Treue oder Untreue. Dem Bericht der vergeudeten Augenblicke und ungenutzten Gelegenheiten müssen wir gegenübertreten, wenn das Gericht gehalten wird und die Bücher aufgetan werden und jeder nach den in den Büchern berichteten Dingen gerichtet werden wird. Selbstsucht, Neid, Hochmut, Eifersucht, Trägheit oder irgendeine andere Sünde, die im Herzen genährt worden war, schließt uns von dem ewigen Heil aus. „Welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr.“ Römer 6,16. Z4.491.3 Teilen

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Unsere Verlage leiden unter Mangel an Männern von Beständigkeit und Entschlossenheit. Als mir ein Raum nach dem andern vorgeführt wurde, sah ich, wie gleichgültig die Arbeit verrichtet wurde. Verluste werden von jeder Vertrauensstellung in Kauf genommen. Ein Mangel an Gründlichkeit ist offensichtlich. Während einige die Lasten von Fürsorge und Verantwortung getragen haben, haben andere einen Kurs verfolgt, durch den Kummer und Sorge nur vermehrt werden. Jene, die keine Sparsamkeit lernten, die in ihrer Kindheit und Jugendzeit nicht die Gewohnheit entwickelt haben, ihre Zeit auszukaufen, werden in keinem Beruf klug und sparsam vorgehen. Es ist eine Sünde, wenn wir versäumen, unsere Fähigkeiten heranzubilden, dass sie zur Verherrlichung Gottes benutzt werden können. Alle haben Verantwortlichkeiten zu tragen, niemand wird entschuldigt. Z4.492.1 Teilen

Es gibt viele verschiedenen Gemüter, und alle benötigen mehr oder weniger Erziehung und Schulung. Jede Bewegung in Verbindung mit dem Werke Gottes sollte von Vorsicht und Entschlossenheit gekennzeichnet sein. Ohne Entschlusskraft ist der Mensch wankelmütig und unstet wie Wasser und kann niemals wirklich erfolgreich sein. Alle, die sich zu Christo bekennen, sollten Arbeiter sein. Im Haushalt des Glaubens gibt es keine Drohnen. Jedes Familienglied hat eine Aufgabe, irgendeinen Teil im Weinberg des Herrn zu bearbeiten. Dem Gebot Gottes zu entsprechen, macht eine Ausdauer im Bemühen um größere Brauchbarkeit erforderlich. Im besten Fall vollbringen wir nur wenig. Doch die Anstrengungen eines jeden Tages vermehren unsere Fähigkeit, erfolgreich zu wirken und Frucht zur Verherrlichung Gottes zu tragen. Z4.492.2 Teilen

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Einige können ihre Esslust nicht beherrschen und frönen ihr auf Kosten ihrer Gesundheit. Als Folge davon ist ihr Verstand umwölkt, ihre Gedanken sind träge und sie versäumen zu vollbringen, was ihnen möglich wäre, wenn sie Selbstbeherrschung und Mäßigkeit übten. Sie berauben Gott der körperlichen und geistigen Kraft, die seinem Dienst geweiht werden könnte, wenn sie in allem mäßig wären. Paulus war ein Gesundheitsreformer. Er sagte: „Ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,27. Er fühlte sich dafür verantwortlich, alle seine Kräfte zu bewahren, damit er sie zur Ehre Gottes benutzen konnte. Wenn Paulus in Gefahr stand, unmäßig zu sein, so sind wir in noch größerer Gefahr, weil wir nicht wie er fühlen und erkennen, dass es notwendig ist, Gott in unserem Leibe und Geiste zu verherrlichen, die ihm gehören. Unmäßigkeit im Essen ist die Sünde dieses Zeitalters. Z4.493.1 Teilen

Das Wort Gottes stellt Schlemmerei der Trunksucht gleich. Diese Sünde war in Gottes Augen so anstößig, dass er Mose die Anweisungen gab, dass ein Kind, das seine Esslust nicht bezähmen wollte, sondern alles in sich hinein schlang, wonach es Verlangen hatte, von seinen Eltern vor die Ältesten gebracht und gesteinigt werden sollte. Der Zustand eines Schlemmers wurde als hoffnungslos erachtet. Er würde anderen nicht von Nutzen und ein Fluch für sich selbst sein. In nichts könnte man sich auf ihn verlassen. Sein Einfluss würde immer ansteckend wirken. Die Welt käme besser ohne einen solchen Charakter aus; denn seine schrecklichen Fehler würden nur verewigt. Niemand, der seine Verantwortlichkeit Gott gegenüber erkennt, wird zulassen, dass seine tierischen Neigungen ihn beherrschen. Die darin zu kurz kommen, sind keine Christen, wer sie auch sein mögen und welch hohes Bekenntnis sie auch ablegen. Christi ausdrücklicher Befehl lautet: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matthäus 5,48. Hier zeigt er uns, dass wir in unserem Bereich so vollkommen sein können, wie Gott in seinem. Z4.493.2 Teilen

Die in unseren Verlagshäusern angestellt sind, machen nicht die Fortschritte, die Gott von ihnen erwartet. Es besteht ein Mangel an ernstem, selbstlosen Interesse an ihrer Arbeit. Gott fordert von diesen Arbeitern in seinem Werk, dass sie täglich an Erkenntnis zunehmen. Sie sollen weisen Gebrauch von ihren Fähigkeiten machen, die Gott ihnen verliehen hat, damit sie brauchbare, gründliche Arbeiter werden, die nicht dazu beitragen, dass der Verlag Verlust erleidet. Z4.493.3 Teilen

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Die weisesten Menschen können wertvolle Lehren aus dem Verhalten und den Gewohnheiten der kleinsten Geschöpfe auf Erden ziehen. Die fleißige Biene setzt den vernunftbegabten Menschen ein Beispiel, das der Nachahmung wert ist. Diese Insekten halten vollkommene Ordnung, und kein Faulenzer wird in ihrem Staat geduldet. Sie verrichten die ihnen zugewiesene Arbeit mit einer Intelligenz und einem Fleiß, wie wir es uns nicht vorstellen können. Die Ameisen, die wir nur als Plage empfinden und mit unseren Füßen zertreten, überragen den Menschen in mancherlei Weise, denn er benutzt Gottes Gaben nicht ebenso weise wie sie. Der weise Salomo lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die kleinen Dinge auf Erden. „Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne! Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.“ Sprüche 6,6-8. „Die Ameisen — ein schwaches Volk; dennoch schaffen sie im Sommer ihre Speise“. Sprüche 30,25. Wir können von diesen kleinen Lehrern eine Lektion der Gewissenhaftigkeit lernen. Würden wir mit gleichem Fleiß die Fähigkeiten, die der allweise Schöpfer uns verliehen hat, vermehren, wie sehr würde dann unsere Brauchbarkeit zunehmen! Gottes Auge ruht auf dem Kleinsten seiner Geschöpfe. Sollte er dann nicht den Menschen, der nach seinem Bilde geschaffen ist, beachten und von ihm für alle gewährten Vorteile dementsprechende Erträge fordern? Z4.494.1 Teilen

Die Verlagshäuser müssen in Ordnung gebracht werden. Die in diesen Einrichtungen arbeiten, sollten hohe Ziele haben und eine tiefe und reiche Erfahrung in der Erkenntnis des Willens Gottes aufweisen. Sie sollten immer auf Seiten des Rechts zu finden sein und einen rettenden Einfluss ausüben. Jede Seele, die den Namen Christi nennt, sollte das meiste aus den gewährten Vorrechten machen und treu jede zugewiesene Pflicht erfüllen, ohne zu murren oder zu klagen. Die Worte eines jeden sollten erhabenen Charakters sein und dazu angetan, die Sinne anderer in die rechte Richtung zu weisen. Dass so wenig über Gottes Liebe und Güte gesprochen wird, zeugt von großer Undankbarkeit und dass Christus nicht im Herzen wohnt. Z4.494.2 Teilen

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Die Verlage werden niemals gedeihen, wenn es nicht mehr uneigennützige, selbstlose Arbeiter gibt, die wahrhaft gottesfürchtige Männer und Frauen sind, die sich selbst verleugnen und gewissenhaft und unparteiisch für Gott und das Rechte einstehen. Der hiesige Herausgeber des Review and Herald wird ernst und entschlossen reden müssen. Er sollte das Recht verteidigen und allen Einfluss ausüben, den seine Position ihm verleiht. Bruder Waggoner bekleidet eine wenig beneidenswerte Stellung, aber er ist nicht sich selbst überlassen. Gott hat ihm geholfen und er hat sich unter den gegebenen Umständen edel verhalten. Der Herr hat ihn nicht aus seiner Position entlassen, er muss noch in Oakland und San Francisco wirken. Z4.495.1 Teilen

Von jenen, denen Gott viel anvertraut hat, fordert er viel. Die aber nur wenig empfangen haben, von denen wird dementsprechend weniger gefordert. Alle können jedoch sich selbst hingeben und durch ihr Handeln ihre Treue gegenüber dem kostbaren Werk Christi beweisen. Viele können ihre Ausgaben einschränken und dadurch ihre Freigebigkeit Christo gegenüber vermehren. Selbstverleugnung um Christi willen ist der Kampf, der vor uns liegt. Z4.495.2 Teilen

„Denn die Liebe Christi dringet uns“ (2.Korinther 5,14), sagt Paulus. Sie war der beherrschende Grundsatz seines Verhaltens. Sie war der treibende Beweggrund. Wenn je sein Eifer auf dem Pfad der Pflicht für einen Augenblick zu erlahmen drohte, genügte ein Blick zum Kreuz und auf die erstaunliche Liebe Christi, offenbart in seinem unvergleichlichen Opfer, ihn zu veranlassen, erneut die Lenden seines Gemüts zu gürten und auf dem Pfad der Selbstverleugnung voran zu drängen. In seinem Wirken für seine Brüder verweilte er viel bei der unendlichen Liebe und der wunderbaren Herablassung Christi, mit all ihrer unterwerfenden, fesselnden Macht. Z4.495.3 Teilen

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Wie ernst, wie rührend klingt sein Aufruf. „Denn ihr wisset die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, dass, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“ 2.Korinther 8,9. Ihr kennt die Höhe, aus der er sich herabließ. Ihr seid bekannt mit der Tiefe der Demütigung, in die er einwilligte. Seine Füße betraten den Pfad der Selbstverleugnung und Opferbereitschaft, und er schreckte nicht davor zurück, sein Leben dahin zu geben. Zwischen dem Thron im Himmel und dem Kreuz gab es für ihn keine Ruhe. Seine Liebe zum Menschen ließ ihn jede Schmach und Kränkung willkommen heißen. „Ich heilige mich selbst für sie.“ Johannes 17,19. Ich verwende all meine Herrlichkeit, alles was ich bin, zu des Menschen Erlösung. Wie äußerst wenig sind Menschen heute geneigt, sich selbst für Gottes Werk zu heiligen, dass Menschen durch sie gerettet werden. Z4.496.1 Teilen

Paulus ermahnt uns: „Niemand suche das Seine, sondern ein jeglicher, was des andern ist.“ 1.Korinther 10,24. Er gebietet uns, das Leben unseres großen Vorbildes nachzuahmen und ermahnt uns: „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war: Welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er‘s nicht für einen Raub, Gott gleich sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ Philipper 2,5-8. Der Apostel betont jede Einzelheit, damit unsere Sinne die wunderbare Herablassung des Heilandes zu Gunsten des Sünders erfassen und begreifen möchten. Er stellt uns Christum vor Augen, der Gott gleich war und die Anbetung der Engel empfing. Dann schildert er seine Herablassung, bis er die tiefsten Tiefen der Demütigung erreichte, damit er mit seinem menschlichen Arm den gefallenen Menschen erreichen und ihn von seiner Erniedrigung zu Hoffnung, Freude und zum Himmel emporheben könnte. Z4.496.2 Teilen

Paulus war sehr besorgt darum, das Christi Demütigung erkannt und wahrgenommen werden möchte. Er war überzeugt, dass die Menschen alle Selbstsucht aus ihren Herzen verbannen würden, wenn sie nur das unermessliche Opfer, das die Majestät des Himmels brachte, verstehen könnten. Er lenkt die Gedanken erst auf die Stellung, die Christus im Himmel einnahm, am Herzen seines Vaters. Dann zeigt er, wie er später seine Herrlichkeit ablegte, sich freiwillig allen demütigenden Bedingungen der menschlichen Natur unterwarf; wie er die Pflichten eines Dieners auf sich nahm, bis zum Tod gehorsam wurde, zum schmählichsten, empörendsten, schandbarsten und schmerzlichsten aller Todesarten — dem Tode am Kreuz. Können Christen diese wunderbare Entfaltung der Liebe Gottes zum Menschen betrachten, ohne von Liebe durchdrungen zu werden und zu erkennen, dass wir nicht uns selbst gehören? Einem solchen Meister sollte nicht aus widerwilligen, habgierigen, egoistischen Beweggründen gedient werden. Z4.496.3 Teilen

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Ihr „wisset“, sagt Petrus, „dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid.“ 1.Petrus 1,18. Hätten diese genügt, um die Erlösung des Menschen zu erkaufen, wie leicht hätte dies von ihm bewirkt werden können, der gesagt hat: „Mein ist Silber und Gold.“ Haggai 2,8. Aber der Übertreter von Gottes heiligem Gesetz konnte nur durch das kostbare Blut des Sohnes Gottes erlöst werden. Solche, die es versäumen, das wunderbare für sie dargebrachte Opfer zu würdigen, und ihre Mittel und ihre körperlichen, geistigen und moralischen Kräfte vom Dienst für Christum zurückhalten, werden in ihrer Selbstsucht umkommen. Z4.497.1 Teilen

„Wer aber nicht hat, [das heißt wer seine Fähigkeiten und Mittel nicht zum besten Gebrauch eingesetzt hat,] dem wird auch, was er hat, genommen werden.“ Matthäus 25,29. Solche, die zu träge sind, ihre Verantwortlichkeiten wahrzunehmen und ihre Fähigkeiten einzusetzen, werden nicht Gottes Segen empfangen. Die Gabe, die sie besaßen, wird von ihnen genommen und den aktiven, eifrigen Arbeitern gegeben werden, die ihre Talente durch fortwährenden Gebrauch vermehren. „Siehst du einen Mann behend in seinem Geschäft, der wird vor den Königen stehen und wird nicht stehen vor den Unedlen.“ Sprüche 22,29. Jemand, der unter der Leitung des Geistes Gottes fleißig arbeitet, wird Macht und Einfluss besitzen, denn alle sehen in ihm einen Geist unermüdlicher Weihe gegenüber dem Werke Gottes, ganz gleich in welcher Abteilung ihm eine Pflicht zugewiesen wird. Z4.497.2 Teilen

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Alle unsere Arbeiter in unsern Verlagsanstalten sollten sich dorthin begeben, wo es am günstigsten für sie ist, gute und korrekte Gewohnheiten zu bilden. Einige Male am Tag sollten wenige, kostbare und goldene Augenblicke dem Gebet und dem Studium der Schrift gewidmet werden, wenn auch nur, um einen einzigen Vers dem Gedächtnis einzuprägen, damit der Seele geistliches Leben erhalten bleibt. Die verschiedenen Interessen des Werkes versehen uns mit Material zum Nachdenken und mit Dingen, für die wir beten können. Umgang mit Gott ist sehr notwendig zur geistlichen Gesundheit. Nur hierdurch können wir jene Weisheit und jene korrekte Urteilsfähigkeit erlangen, die so notwendig zur Verrichtung jeder Pflicht sind. Z4.498.1 Teilen

Die Stärke, die durchs Gebet zu Gott erlangt wird, verbunden mit persönlichem Bemühen, den Verstand zu Bedachtsamkeit und Sorgfalt zu erziehen, bereitet Menschen auf die täglichen Pflichten vor und erhält Frieden unter allen Umständen, wie prüfend sie auch sein mögen. Die Versuchungen, denen wir täglich ausgesetzt sind, machen es zu einer Notwendigkeit. Damit wir durch die Macht Gottes durch den Glauben bewahrt bleiben, müssen unsere Wünsche fortwährend in stillem Gebet um Hilfe, um Licht, um Kraft und um Weisheit zu ihm emporsteigen. Aber Gedanken und Gebet können nicht die Stelle von ernster und getreulicher Anwendung der Zeit einnehmen. Beides, Arbeit und Gebet, sind zur Vervollkommnung eines christlichen Charakters notwendig. Z4.498.2 Teilen

Wir müssen ein zweifaches Leben führen — ein Leben des Nachdenkens und des Tuns, des stillen Gebets und ernsthafter Arbeit. Alle haben das Licht der Wahrheit empfangen und sollten sich verpflichtet fühlen, Lichtstrahlen auf den Weg der Unbußfertigen zu werfen. Sie sollen sowohl in unseren Verlagen als auch in der Gemeinde Zeugen für Christum sein. Gott fordert von uns, offene Briefe zu sein, gelesen von allen Menschen. Die Seele, die sich um Kraft, um Unterstützung und um Stärke täglich in aufrichtigem Gebet an Gott wendet, wird edles Verlangen, klare Vorstellungen von Wahrheit und Pflicht, erhabene Absichten zum Handeln und ein anhaltendes Hungern und Dürsten nach Gerechtigkeit offenbaren. Indem wir eine Verbindung mit Gott unterhalten, werden wir befähigt sein, andern durch unseren Umgang mit ihnen das Licht, jenen Frieden und jene Ruhe zu vermitteln, die in unserem Herzen wohnen. Wir werden ihnen ein Beispiel umwandelbarer Treue gegenüber dem Werk, mit dem wir uns befassen, geben. Z4.498.3 Teilen

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Viele, die in unsern Verlagen arbeiten, ermangeln völlig der Liebe und Furcht Gottes. Das eigene Ich regiert und herrscht, und Gott und dem Himmel wird kaum ein Gedanke gewidmet. Wenn diese Personen erkennen würden, dass sie sich an der Grenze zur ewigen Welt befinden und dass ihre Zukunft von ihrem gegenwärtigen Verhalten abhängt, würde bei allen in diesen Anstalten Beschäftigten eine entschiedene Veränderung stattfinden. Z4.499.1 Teilen

Viele, die im heiligen Werk Gottes angestellt sind, sind durch Satans Täuschungen gelähmt. Sie schlummern auf bezauberndem Boden. Tage und Monate verstreichen, und sie bleiben sorglos und gleichgültig, als ob es keinen Gott, keinen Himmel, keine Strafe für Pflichtversäumnis oder für das Ausweichen von Verantwortung gäbe. Doch der Tag eilt herbei, wo der Fall eines jeden nach seinen Werken entschieden werden wird. Viele haben einen schrecklich befleckten Bericht in den Himmelsbüchern stehen. Z4.499.2 Teilen

Wenn diese Arbeiter zu ihrer Verantwortung erwachen, wenn sie, befleckt wie sie sind, zu Gott kommen, und in ihren ernsten Bitten seine Kraft in Anspruch nehmen, werden sie für sich selbst erfahren, dass Gott Gebete erhört und beantwortet. Wenn sie erwachen, werden sie sehen, was sie durch ihre Gleichgültigkeit und Untreue verloren haben. Sie werden herausfinden, dass sie einen niedrigen Stand erreicht haben, wo sie doch, hätten sie Verstand und Talente erzogen und für Gott herangebildet, eine reiche Erfahrung erlangen und zur Rettung ihrer Mitmenschen beitragen können. Selbst wenn sie zuletzt gerettet werden, müssen sie für alle Ewigkeit den Verlust von unbenutzten Gelegenheiten während ihrer Prüfungszeit verspüren. Z4.499.3 Teilen

500

Von den Angestellten im Verlag wurden religiöse Vorteile zu viel vernachlässigt. Niemand sollte im Werke Gottes eingestellt werden, der diese Vorzüge gleichgültig behandelt, denn diese alle sind mit bösen Engeln verbunden und sind für andere eine dunkle Wolke und ein Hindernis. Damit die Arbeit Erfolg haben kann, braucht jede Abteilung der Verlagsanstalten die Gegenwart heiliger Engel. Wenn Gottes Geist am Herzen wirkt und den Seelentempel von der Befleckung durch Weltliebe und Vergnügungssucht reinigt, wird man sie alle in der Gebetsversammlung sehen, wie sie gewissenhaft ihre Pflicht erfüllen und eifrig bemüht sind, sich jeden gebotenen Nutzen anzueignen. Der treue Arbeiter für den Meister wird jede Gelegenheit auskaufen, sich den Lichtstrahlen von Gottes Thron auszusetzen, und dieses Licht wird auf andere widerstrahlen. Z4.500.1 Teilen

Nicht nur die Gebetsversammlung sollte getreulich besucht werden, sondern einmal wöchentlich sollte auch eine Lob — und Dankstunde abgehalten werden. Hier sollte man bei der Güte und den vielen Segnungen Gottes verweilen. Wären wir ebenso bereit, unseren Dank für empfangene Wohltaten zum Ausdruck zu bringen, wie wir über unsere Schwierigkeiten, Zweifel und unsern Unglauben sprechen, würden wir die Herzen anderer erfreuen, anstatt Entmutigung und Trübsinn über sie auszuschütten. Die Klagenden und Murrenden, die nur die Entmutigungen auf dem Wege wahrnehmen, die nur von Prüfungen und harten Zeiten sprechen, sollten das unendliche Opfer betrachten, das Christus für sie gebracht hat. Dann können sie all ihre Segnungen im Lichte des Kreuzes würdigen. Während wir auf Jesum, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, schauen, den unsere Sünden verwundet und unsere Sorgen belastet haben, werden wir Ursache für Dankbarkeit und Lobpreis sehen. Unsere Gedanken und Wünsche werden Christi Willen untertänig sein. Z4.500.2 Teilen

In den gnadenvollen Segnungen, die unser himmlischer Vater über uns ausgeschüttet hat, können wir unzählige Beweise einer unendlichen Liebe und einer zärtlichen Fürsorge erkennen, die weit einer Mutter inbrünstige Sympathie für ihr eigensinniges Kind übersteigt. Wenn wir den göttlichen Charakter im Lichte des Kreuzes studieren, sehen wir Barmherzigkeit, Zartgefühl und Vergebung mit Unparteilichkeit und Gerechtigkeit gepaart. In der Sprache von Johannes erklären wir: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, dass wir Gottes Kinder sollen heißen!“ 1.Johannes 3,1. Auf dem Thron sehen wir jemand, dessen Hände, Füße und Seite die Kennzeichen des Leidens tragen, die erduldet wurden, um den Menschen mit Gott und Gott mit dem Menschen zu versöhnen. Unvergleichliche Gnade offenbart uns einen ewigen Vater, der in einem unnahbaren Licht wohnt, und der uns doch durch die Verdienste seines Sohnes annimmt. Die Wolke der Vergeltung, die nur mit Elend und Verzweiflung drohte, offenbart im widerstrahlenden Licht vom Kreuz die Inschrift Gottes: Lebe Sünder, lebe! Lebt ihr bußfertigen und gläubigen Seelen, lebt. Ich habe den Preis bezahlt. Z4.500.3 Teilen

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Wir müssen uns ums Kreuz versammeln. Der gekreuzigte Christus muss der Gegenstand der Betrachtung, der Unterhaltung und unserer größten Freude sein. Wir sollten diese besonderen Zusammenkünfte haben, damit wir alles frisch im Gedächtnis behalten, was wir von Gott empfangen, und damit wir unsere Dankbarkeit für seine unendliche Liebe und unsere Bereitwilligkeit, alles jener Hand anzuvertrauen, die für uns ans Kreuz genagelt wurde, zum Ausdruck bringen. Hier müssen wir die Sprache Kanaans sprechen und die Lieder Zions singen. Im Geheimnis und der Herrlichkeit des Kreuzes können wir den Wert des Menschen ermessen. Dann werden wir sehen und erkennen, wie wichtig es ist, für unsere Mitmenschen zu wirken, damit sie zum Throne Gottes erhöht werden können. Z4.501.1 Teilen

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