Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
501

Der kurze, aber schreckliche Bericht von Ananias und Saphira ist von dem vom Geist Gottes geleiteten Schreiber zum Nutzen aller aufgezeichnet, die sich Christi Nachfolger nennen. Diese wichtige Lehre hat beim Volk Gottes noch nicht genügend Bedeutung erlangt. Es wird für alle nützlich sein, die Natur dieses bösen Vergehens, um dessentwillen diese Schuldigen zum abschreckenden Beispiel wurden, sorgfältig zu bedenken. Dieser eine bemerkenswerte Beweis von Gottes vergeltender Gerechtigkeit ist furchtbar und sollte alle dazu veranlassen, sich vor einer Wiederholung von Sünden, die eine solche Bestrafung mit sich brachten, zu scheuen und zu fürchten. Selbstsucht hieß die große Sünde, welche die charakterliche Entwicklung dieses schuldigen Paares in eine falsche Richtung drängte. Z4.501.2 Teilen

502

Ananias und seine Frau Saphira erlebten mit anderen Menschen die Freude, das von den Aposteln verkündigte Evangelium zu hören. Gottes Kraft begleitete das gesprochene Wort, und tiefes Schuldbewusstsein bemächtigte sich aller Anwesenden. Der besänftigende Einfluss der Gnade Gottes bewegte ihre Herzen so sehr, dass sie veranlasst wurden, das selbstische Beharren an ihren irdischen Besitztümern aufzugeben. Während sie sich unter dem unmittelbaren Wirken des Geistes Gottes befanden, verpflichteten sie sich, dem Herrn bestimmte Grundstücke zu geben. Als sie aber nicht mehr unter diesem himmlischen Einfluss standen, war die Wirkung weniger stark. Sie befragten sich selbst darüber und traten von der Erfüllung des gegebenen Versprechens zurück. Sie meinten, übereilt gehandelt zu haben und wollten die Angelegenheit noch einmal überdenken. Auf diese Weise öffnete sich für Satan eine Tür. Er trat sofort ein und erlangte Herrschaft über ihre Gedanken. Z4.502.1 Teilen

Dieser Fall sollte eine Warnung sein, sich der ersten Annäherung Satans zu erwehren. Zunächst hegten sie Habsucht im Herzen; aus Scham, dass ihre Brüder merken könnten, wie ihre selbstsüchtigen Herzen sich sträubten, Gott das zu geben, was man ihm gewidmet und versprochen hatte, griff man danach zum Betrug. Sie besprachen diese Angelegenheit miteinander und entschieden wohlüberlegt, einen Teil des Erlöses zurückzubehalten. Als sie des Betruges überführt waren, wurden sie mit sofortigem Tod bestraft. Sie wussten, dass der Herr, den sie betrogen, ihr Herz ergründet hatte, denn Petrus sprach: „Warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du dem heiligen Geist lögest und entwendetest etwas vom Gelde des Ackers? Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.“ Apostelgeschichte 5,3.4. Z4.502.2 Teilen

503

Um die junge Gemeinde vor Verderbnis zu bewahren, war ein besonderes Beispiel notwendig; denn ihre Gliederzahl nahm rapide zu. So wurde allen, die sich in jener Zeit zu Christo bekannten und allen, die späterhin seinen Namen bekennen sollten, eine Warnung zuteil, dass Gott eine gewissenhafte Erfüllung von Gelübden fordert. Aber trotz dieser außergewöhnlichen Bestrafung des Betruges und der Lüge sind diese Sünden in der christlichen Kirche oft wiederholt worden, auch in unseren Tagen sind sie weit verbreitet. Es wurde mir gezeigt, dass Gott dieses Beispiel als Warnung für alle gesetzt hat, die versucht werden könnten, in ähnlicher Weise zu handeln. Selbstsucht und Betrug werden tagtäglich in der Gemeinde geübt; Gott wird das vorenthalten, was er beansprucht. Auf diese Weise beraubt man ihn und begibt sich in Widerspruch zu seinen Anordnungen, das Licht und die Erkenntnis der Wahrheit im ganzen Land auszubreiten. Z4.503.1 Teilen

In seinen weisen Plänen hat Gott den Fortschritt seines Werkes von den persönlichen Bemühungen seines Volkes und von dessen freiwilligen Gaben abhängig gemacht. Gott hat den Menschen eine außerordentliche Ehre zuteil werden lassen, indem er ihnen die Mitwirkung am Erlösungsplan gestattet. Der Prediger kann das Wort Gottes nicht verkündigen, ohne dazu berufen zu sein. Die Aufgabe, Licht zu spenden, ruht nicht allein auf dem Prediger. In dem Augenblick, da der Einzelne als Glied in die Gemeinde aufgenommen wird, verpflichtet er sich, durch das Ausleben der Wahrheit, die er bekennt, ein Stellvertreter Christi zu sein. Für die Nachfolger Christi gilt es, das Werk fortzuführen, das Christus ihnen bei seiner Himmelfahrt übertragen hat. Z4.503.2 Teilen

Anstalten, die dazu dienen, Gottes Werk auf Erden weiterzuführen, müssen unterhalten werden. Es sind Kapellen zu errichten, Schulen zu gründen und die Verlagshäuser mit den Möglichkeiten auszustatten, die ihnen erlauben, die bedeutsame Aufgabe der Veröffentlichung der Wahrheit zu erfüllen, damit die Botschaft Gottes für diese letzte Zeit in alle Teile der Welt geschickt werden kann. Diese Einrichtungen sind von Gott verordnet und sollten durch Zehnten und freiwillige Gaben unterhalten werden. Mit dem Anwachsen des Werkes werden erhebliche Mittel benötigt, um es in allen seinen Zweigen voranzuführen. Wer zur Wahrheit bekehrt worden ist und Gottes Gnade erfahren hat, sollte durch freiwillige Opfer und Gaben Mitarbeiter Christi werden. Sobald die Gemeindeglieder in ihrem Herzen wünschen, dass nicht mehr zum Opfern aufgerufen werden soll, bringen sie dadurch im Grunde genommen ihre Zufriedenheit zum Ausdruck, dass das Werk Gottes nicht zunehmen soll. Z4.503.3 Teilen

504

„Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: So Gott wird mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der Herr mein Gott sein; und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Mal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.“ 1.Mose 28,20-22. Die Umstände, unter denen Jakob dem Herrn ein Gelübde ablegte, ähnelten denen, die in unserer Zeit Männer und Frauen bewegen, dem Herrn etwas zu geloben. Durch eine sündhafte Handlung erlangte er den Segen, obwohl er wusste, dass ihm dieser Segen durch Gottes zuverlässiges Wort verheißen worden war. Diese Tat offenbarte seinen mangelnden Glauben an die Macht Gottes, der seine Absichten ausführt, so entmutigend der augenblickliche Anschein für den Einzelnen auch sein mag. Statt die Stellung einzunehmen, die er begehrt hatte, war er gezwungen, vor dem Zorn Esaus zu fliehen, um sein Leben zu retten. Nur mit seinem Stab in der Hand musste er Hunderte von Kilometern durch ödes Land ziehen. Sein Mut war dahin; Gewissensbisse und Verzagtheit erfüllten ihn. Er vermied es, mit Menschen zusammenzukommen, um nicht von seinem erzürnten Bruder aufgespürt zu werden. Ihm fehlte der Friede Gottes, der ihn hätte trösten können; denn er wurde unablässig von dem Gedanken beunruhigt, den göttlichen Schutz verwirkt zu haben. Z4.504.1 Teilen

Der zweite Tag seiner Reise nähert sich seinem Ende. Er ist müde, hungrig, heimatlos und fühlt sich von Gott verlassen. Er weiß, dass er sich durch sein eigenes falsches Verhalten in diese Lage gebracht hat. Dunkle Wolken der Verzweiflung umgeben ihn, und er fühlt, dass er ein Ausgestoßener ist. Sein Herz ist von namenlosem Schrecken erfüllt; er wagt kaum zu beten. Jakob ist so völlig einsam, dass er wie nie zuvor göttlichen Schutz ersehnt. Er weint und bekennt Gott seine Sünde. Er erfleht irgendeinen Beweis, dass Gott ihn nicht gänzlich im Stich gelassen habe. Aber sein bedrücktes Herz empfindet keine Erleichterung. Er hat sein Selbstvertrauen verloren und befürchtet, von dem Gott seiner Väter verworfen zu sein. Doch der Herr, der gnädige Gott, erbarmt sich des einsamen, leidgeprüften Mannes, der sich Steine zu seinem Kissen sammelt und nur das Himmelszelt zur Decke hat. Z4.504.2 Teilen

505

In einem Gesicht des Nachts sieht er eine geheimnisvolle Leiter, die auf dem Erdboden steht und mit ihrer Spitze über das Sternenheer hinaus die höchsten Himmel berührt. Engelboten steigen diese prächtig leuchtende Leiter auf und nieder und zeigen ihm den Verbindungsweg zwischen Erde und Himmel. Er vernimmt eine Stimme, die die Verheißung von Gnade, Schutz und der künftigen Segnungen wiederholt. Als Jakob aus seinem Traum erwacht, spricht er: „Gewiss ist der Herr an diesem Ort, und ich wusste es nicht.“ 1.Mose 28,16. Er schaut um sich in der Erwartung, die himmlischen Boten zu sehen. Sein ernster, verwunderter Blick trifft aber nur die matten Umrisse seiner irdischen Umgebung und den im Schmuck des Lichts funkelnden Himmel. Die Leiter und die lichten Boten sind verschwunden. Die herrliche Majestät hoch droben kann er nur in seiner Vorstellung erschauen. Z4.505.1 Teilen

Jakob war von der tiefen Stille der Nacht und dem lebendigen Eindruck, in unmittelbarer Gegenwart Gottes zu sein, überwältigt. Sein Herz war voll Dankbarkeit, dass er nicht vernichtet worden war. In jener Nacht gab es für ihn keinen Schlaf mehr. Tiefe, inbrünstige Dankbarkeit, vermischt mit heiliger Freude, erfüllte seine Seele. „Und Jakob stand des Morgens früh auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Mal und goss Öl obendarauf.“ 1.Mose 28,18. Hier an dieser Stelle machte er Gott sein feierliches Gelübde. Z4.505.2 Teilen

506

Lange Jahre vergingen, ehe Jakob in seine Heimat zurückzukehren wagte. Als es soweit war, beglich er gewissenhaft seine Schuld gegenüber dem Schöpfer. Er war ein vermögender Mann geworden, und ein großer Teil seiner Güter ging in die Schatzkammer des Herrn über. Z4.506.2 Teilen

Der geforderte Betrag entspricht den verliehenen Mitteln. Je größer das anvertraute Kapital ist, um so wertvoller ist die Gabe, die Gott von uns zurückfordert. Wenn ein Christ fünfzig- oder hunderttausend Dollar besitzt, verlangt Gott gebieterisch von ihm, nicht nur seinen Zehnten zu geben, sondern ihm auch seine Sünd- und Dankopfer darzubringen. Die levitische Ordnung zeichnete sich in bemerkenswerter Weise durch die Heiligung des Besitzes aus. Wenn wir vom Zehnten als dem Regelfall der jüdischen Beiträge für religiöse Zwecke sprechen, sind wir nicht deutlich genug. Der Herr verlieh seinen Ansprüchen überragende Bedeutung, und in nahezu jedem Fall, wo die Juden etwas empfangen hatten, wurden sie an den Geber erinnert und dadurch aufgefordert, ihm seinen Anteil zurückzuerstatten. Von ihnen wurde für ihren erstgeborenen Sohn, für die Erstlinge ihrer Herden und für die ersten Ernteerträge ein Lösegeld gefordert. Sie sollten die Ränder ihrer Erntefelder den Armen überlassen. Was immer bei der Ernte ihren Händen entfiel, war für die Armen bestimmt. Alle sieben Jahre bestellten sie ihre Äcker nicht. Was wild wuchs, gehörte den Notleidenden. Dann gab es die Opfergaben, Schuldopfer, Sündopfer und den Erlass aller Schulden in jedem siebenten Jahr. Zahllos waren ihre Aufwendungen für Gastfreundschaft. Die Armen empfingen Almosen von ihnen; ihr Besitz wurde besteuert Z4.506.4 Teilen

507

Zu festgesetzten Zeiten wurde, um die Unversehrtheit des Gesetzes zu bewahren, das Volk befragt, ob es seine Gelübde redlich erfüllt habe oder nicht. Einige wenige Gewissenhafte gaben Gott ungefähr ein Drittel ihrer gesamten Einkünfte für die Armen und zum Nutzen religiöser Zwecke. Diese Abgaben kamen nicht von einer besonderen Klasse des Volkes, sondern aus allen Schichten. Die Forderung entsprach der Größe des Besitzes. Neben all diesen regelmäßigen Abgaben gab es besondere Vorhaben, die freiwillige Gaben erforderten, wie beispielsweise die in der Wüste gebaute Stiftshütte und der in Jerusalem errichtete Tempel. Diese Sonderabgaben auferlegte Gott seinen Kindern zu deren eigenem Besten wie auch zur Erhaltung seines Gottesdienstes. Z4.507.1 Teilen

Auf diesem Gebiet muss eine Erweckung unter unserem Volk stattfinden. Es gibt nur wenige Menschen, die von Gewissensbissen geplagt werden, sobald sie ihre Pflicht vernachlässigen, Gutes zu tun. Nur wenige machen sich ein Gewissen daraus, wenn sie Gott täglich berauben. Zahlt ein Christ seinem Nachbarn absichtlich oder zufällig zu wenig oder weigert er sich, eine zu Recht bestehende Schuld zu begleichen, wird ihn sein Gewissen beunruhigen, sofern es nicht verhärtet ist. Er kann keine Ruhe finden, wenn auch niemand außer ihm davon etwas weiß. Es gibt viele versäumte Versprechen und uneingelöste Gelübde, — doch wie wenige machen sich darüber Gedanken! Wie wenige empfinden diese Pflichtverletzung als Schuld! Auf diesem Gebiet müssen wir zu einer neuen und tieferen Überzeugung gelangen. Das Gewissen muss aufgerüttelt werden. Diese Angelegenheit ist ernster Aufmerksamkeit wert, weil wir Gott am Jüngsten Tag Rechenschaft abzulegen haben und bis dahin seine Forderungen erfüllen müssen. Z4.507.2 Teilen

508

Die Verpflichtungen des christlichen Geschäftsmannes, wie groß oder klein sein Kapital auch sein mag, stehen im genauen Verhältnis zu den von Gott empfangenen Gaben. Der Betrug des Reichtums hat Tausende und Zehntausende ruiniert. Diese Begüterten vergessen, dass sie Haushalter sind und dass sich der Tag schnell nähert, an dem ihnen gesagt wird: „Tu Rechnung von deinem Haushalten.“ Lukas 16,2. Im Gleichnis von den anvertrauten Zentnern wird gezeigt, dass jeder Mensch für die vernünftige Verwendung der verliehenen Gaben verantwortlich ist. Der arme Knecht im Gleichnis fühlte sich am wenigsten verpflichtet und zog keinen Nutzen aus dem ihm anvertrauten Zentner, weil man ihm den geringsten Betrag gegeben hatte. Deshalb wurde er in die Finsternis hinausgeworfen. Z4.508.1 Teilen

Christus sagte: „Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!“ Markus 10,23. Seine Jünger entsetzten sich über seine Rede. Wenn ein Prediger, der in der Seelenarbeit für Jesum Christum erfolgreich gewirkt hat, seine heilige Verpflichtung aufgibt, um vergänglichen Gewinn zu erwerben, so nennt man ihn einen Abtrünnigen. Gott wird ihn für die unrechte Anwendung seiner Fähigkeiten zur Rechenschaft ziehen. Wenn Geschäftsleute, Landwirte, Handwerker, Kaufleute, Rechtsanwälte u.a. der Gemeinde beitreten, werden sie Diener Christi. Obgleich ihre Fähigkeiten völlig anderer Art sein mögen, ist ihre Verantwortung, das Werk Gottes durch persönlichen Einsatz und durch ihr Vermögen zu fördern, nicht geringer als die der Prediger. Das Wehe, das für den Prediger gilt, wenn er das Evangelium nicht verkündigt, wird ebenso gewiss über den Geschäftsmann hereinbrechen, der mit seinen verschiedenen Fähigkeiten nicht mit Christo für das gleiche Ziel zusammenarbeitet. Wenn das gegen den Einzelnen geltend gemacht wird, sagen manche, dass das eine harte Rede sei. Dennoch besteht sie zu Recht, wenngleich ihr fortgesetzt durch das Verhalten der Menschen widersprochen wird, die angeblich Christi Nachfolger sein wollen. Z4.508.2 Teilen

509

Durch ein Gnadenwunder verschaffte Gott in der Wüste Speise für sein Volk, und er hätte auch für alles Notwendige für den Gottesdienst sorgen können. Er tat es aber nicht, weil er in seiner unendlichen Weisheit erkannte, dass die moralische Disziplin seines Volkes von der Zusammenarbeit mit ihm abhängig war, indem jeder Einzelne etwas beisteuerte. Solange die Ausbreitung der Wahrheit fortschreitet, stützen sich Gottes Forderungen auf Menschen. Gerade für diesen Zweck sollen sie von dem geben, was Gott ihnen anvertraut hat. Gott, der Schöpfer des Menschen, hat durch die Einführung regelmäßiger Wohltätigkeit beabsichtigt, das Werk auf alle Menschen, ihren verschiedenen Möglichkeiten entsprechend, gleichmäßig zu verteilen. Jeder ist gewissermaßen sein eigener Taxator. Es bleibt ihm überlassen, zu geben, was er sich in seinem Herzen vornimmt. Aber es gibt auch Menschen, die sich der gleichen Sünde wie Ananias und Saphira schuldig machen. Sie meinen, dass die Brüder es nie erfahren werden, wenn sie einen Teil des Zehnten, den Gott beansprucht, zurückbehalten. So dachte auch das schuldiggewordene Paar, dessen Beispiel uns zur Warnung gegeben ist. In diesem Fall erweist sich, dass Gott das Herz erforscht. Die Beweggründe und Absichten des Menschen können ihm nicht verborgen bleiben. Er hat den Christen aller Zeiten die unüberhörbare Warnung hinterlassen, sich vor den Fallstricken der Sünde zu hüten, zu der das Herz des Menschen sich immer wieder hingezogen fühlt. Z4.509.1 Teilen

Wenn auch der Wiederholung der Sünde des Ananias und der Saphira jetzt keine sichtbaren Zeichen göttlichen Missfallens folgen, so ist diese Sünde in den Augen Gottes noch genauso abscheulich wie damals und wird den Übertreter am Tage des Gerichtes ebenso gewiss heimsuchen. Viele werden den Fluch Gottes bereits in diesem Leben zu spüren bekommen. Wer dem Werk etwas verspricht, verspricht es Gott, und dieses Gelübde sollte heiliggehalten werden. In Gottes Augen ist es nichts anderes als Frevel, wenn wir uns etwas für unseren eigenen Bedarf aneignen, von dem wir früher einmal versprochen hatten, es zur Förderung seines heiligen Werkes zu geben. Z4.509.2 Teilen

510

Menschen, die auf solche Weise Verbindlichkeiten gegenüber ihren Mitmenschen übernehmen, bitten im allgemeinen nicht darum, sie von ihren Versprechungen wieder zu entbinden. Gott ist der Geber aller guten Gaben. Ein ihm gegebenes Versprechen ist jedoch viel wichtiger. Warum sollten wir dann versuchen, von unseren Gelübden entbunden zu werden, die wir Gott gegeben haben? Will der Mensch sein Versprechen nicht so bindend ansehen, weil es Gott gegeben wurde? Ist es deshalb weniger rechtsgültig, weil es von Gerichten nicht auf seine Rechtmäßigkeit geprüft wird? Kann ein Mensch, der glaubt, durch das Blut des unermesslichen Opfers Christi gerettet zu sein, die Absicht haben, Gott zu berauben? Werden nicht seine Gelübde und Taten gewogen auf den Waagen der Gerechtigkeit in den himmlischen Gerichtshöfen? Z4.510.2 Teilen

Jeder von uns hat beim himmlischen Gerichtshof einen Fall in der Schwebe. Soll unsere Lebensführung gegen uns zeugen? Der Fall Ananias und Saphira war außerordentlich schwerwiegend. Sie belogen den Heiligen Geist, indem sie einen Teil des Verkaufserlöses zurückbehielten. Jeder, der ähnlich handelt, macht sich in gleicher Weise schuldig. Wenn das menschliche Herz durch die Gegenwart des Geistes Gottes besänftigt ist, ist der Mensch empfänglicher für das Wirken des Heiligen Geistes und zeigt sich bereit, das eigene Ich zu verleugnen und für die Sache Gottes Opfer zu bringen. Sobald göttliches Licht die Kammern unseres Gemüts mit ungewöhnlicher Kraft und Klarheit erleuchtet, können wir die Empfindungen des natürlichen Menschen überwinden. Die Selbstsucht verliert ihren Einfluss auf unser Herz, und wir verlangen danach, ebenso Wohltaten zu erweisen und uns selbst zu verleugnen wie unser Vorbild Jesus Christus. Die Gesinnung des von Natur aus selbstsüchtigen Menschen wird dann gegenüber verirrten Sündern freundlich und barmherzig sein. Wie Abraham und Jakob legt er ein feierliches Gelübde ab. Bei solchen Anlässen sind Engel des Himmels anwesend. Die Liebe zu Gott und zu den Menschen besiegt alle Selbstsucht und Weltliebe. Besonders ist das der Fall, wenn der Sprecher im Geist und in der Kraft Gottes den Erlösungsplan darstellt, der mit dem Opfer am Kreuz wirksam wurde. Durch folgende Schriftstellen mögen wir erkennen, wie Gott über Gelübde denkt: Z4.510.3 Teilen

511

„Und Mose redete mit den Fürsten der Stämme der Kinder Israel und sprach: Das ist‘s, was der Herr geboten hat: Wenn jemand dem Herrn ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, dass er seine Seele verbindet, der soll sein Wort nicht aufheben, sondern alles tun, wie es zu seinem Munde ist ausgegangen.“ 4.Mose 30,2.3. „Lass deinem Mund nicht zu, dass er dein Fleisch verführe; und sprich vor dem Engel nicht: Es war ein Versehen. Gott möchte erzürnen über deine Stimme und verderben alle Werke deiner Hände.“ Prediger 5,5. „Darum will ich mit Brandopfern gehen in dein Haus und dir meine Gelübde bezahlen, wie ich meine Lippen habe aufgetan und mein Mund geredet hat in meiner Not.“ Psalm 66,13.14. „Es ist dem Menschen ein Strick, sich mit Heiligem übereilen und erst nach dem Geloben überlegen.“ Sprüche 20,25. „Wenn du dem Herrn, deinem Gott, ein Gelübde tust, so sollst du es nicht verziehen zu halten; denn der Herr, dein Gott, wird‘s von dir fordern, und es wird dir Sünde sein. Wenn du das Geloben unterwegs lässt, so ist dir‘s keine Sünde. Aber was zu deinen Lippen ausgegangen ist, sollst du halten und darnach tun, wie du dem Herrn, deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Mund geredet hast.“ 5.Mose 23,22-24. Z4.511.1 Teilen

„Gelobet und haltet dem Herrn, eurem Gott; alle, die ihr um ihn her seid, bringet Geschenke dem Schrecklichen.“ Psalm 76,12. „Ihr aber entheiligt ihn damit, dass ihr sagt ‚Des Herrn Tisch ist unheilig, und sein Opfer ist verachtet samt seiner Speise.‘ Und ihr sprecht: ‚Siehe, es ist nur Mühe!‘und schlaget‘s in den Wind, spricht der Herr Zebaoth. Und ihr bringt her, was geraubt, lahm und krank ist, und opfert dann Speisopfer. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der Herr. Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein Männlein hat, und wenn er ein Gelübde tut, opfert er dem Herrn ein untüchtiges. Denn ich bin ein großer König, spricht der Herr Zebaoth, und mein Name ist schrecklich unter den Heiden.“ Maleachi 1,12-14. Z4.511.2 Teilen

512

„Wenn du Gott ein Gelübde tust, so verzieh nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Narren. Was du gelobst, das halte. Es ist besser, du gelobest nichts, denn dass du nicht hältst, was du gelobest. Lass deinem Mund nicht zu, dass er dein Fleisch verführe; und sprich vor dem Engel nicht: Es war ein Versehen. Gott möchte erzürnen über deine Stimme und verderben alle Werke deiner Hände.“ Prediger 5,3-5. Z4.512.1 Teilen

Gott hat dem Menschen seinen Anteil bei der Errettung seiner Mitmenschen zugewiesen. Der Mensch vermag in Verbindung mit Christo zu wirken, barmherzig zu sein und wohl zu tun. Er kann jedoch seine Mitmenschen nicht erlösen, weil er nicht imstande ist, den Forderungen der verletzten Gerechtigkeit zu genügen. Dies liegt ganz allein in den Händen des Sohnes Gottes, der seine Ehre und Herrlichkeit beiseite legte, seine göttliche Natur mit der menschlichen Gestalt umhüllte und zur Erde herabkam, sich selbst erniedrigte und sein Blut für die Menschheit vergoss. Z4.512.2 Teilen

Durch seinen Missionsauftrag an seine Jünger: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur“, übertrug er Menschen die Aufgabe, das Evangelium auszubreiten. Während aber einige hinausgehen, um zu predigen, ruft er andere auf, seiner Forderung nach Zehnten und Gaben zu entsprechen, damit das Predigtamt unterhalten und die gedruckte Wahrheit im ganzen Land verbreitet werden kann. Das sind Gottes Mittel, um den Menschen zu erhöhen. Gerade diese Aufgabe braucht der Mensch; denn sie rührt an die tiefsten Empfindungen seines Herzens und lässt seine höchsten geistigen Fähigkeiten wirksam werden. Z4.512.3 Teilen

513

Als Ausdruck der Liebe Gottes zum Menschen erhielt alles Gute auf Erden durch Gottes gütige Hand seinen Platz. Er nimmt sich der Bedürftigen an und kümmert sich um die Sache der Religion. Den Händen der Menschen hat er Mittel anvertraut, damit seine göttlichen Gaben durch menschliche Kanäle fließen und uns ermöglichen, das uns aufgetragene Werk zur Rettung unserer Mitmenschen auszuführen. Jeder Einzelne hat auf diesem weiten Arbeitsfeld seine bestimmte Aufgabe, und doch sollte keiner denken, dass Gott von den Menschen abhängig ist. Er könnte ein Wort sprechen, und jedes Kind der Armut würde reich werden. Er könnte in einem Augenblick die Menschheit von allen ihren Krankheiten heilen. Er könnte ganz auf die Prediger verzichten und Engel als Botschafter seiner Wahrheit einsetzen. Er hätte die Wahrheit an den Himmel schreiben oder sie auf die Blätter der Bäume und auf die Blumen des Feldes prägen können; er hätte sie mit unüberhörbarer Stimme vom Himmel herab verkündigen können. Aber der allweise Gott wählte nicht eine dieser Möglichkeiten. Er wusste, dass der Mensch etwas zu tun haben muss, wenn ihm das Leben zum Segen werden soll. Gold und Silber sind des Herrn, und wenn er wollte, könnte er es vom Himmel regnen lassen. Statt dessen ernannte er den Menschen zu seinem Haushalter und vertraute ihm Mittel an, die nicht gehortet, sondern zum Nutzen anderer Menschen verwendet werden sollten. Auf diese Weise benutzt Gott den Menschen als Mittler, um seine Segnungen auf Erden auszuteilen. Gott legte den Plan für jene Wohltätigkeit, damit der Mensch, seinem Schöpfer gleich, in seinem charakterlichen Verhalten mildtätig und selbstlos werde und am Ende bei ihm an dem ewigen, köstlichen Lohn teilhaben möge. Z4.513.1 Teilen

Gott wirkt durch Menschen. Wer auch immer das Gewissen der Menschen wachrüttelt, um sie zu guten Werken und aufrichtigem Interesse am Fortschritt der Wahrheit anzuspornen, tut dies nicht von sich aus, sondern geleitet von dem Geist Gottes, der in ihm wirkt. Heilig sind die unter diesen Umständen abgegebenen Gelöbnisse. Sie sind die Frucht des Geistes Gottes. Wenn diese Gelöbnisse erfüllt werden, nimmt der Himmel sie als Gaben an. Den freigebigen Mitarbeitern wird in gleicher Höhe gutgeschrieben, was sie in die himmlische Schatzkammer eingebracht haben. Solche Menschen legen einen guten Grund für die kommende Zeit, auf dass sie das ewige Leben ergreifen. Z4.513.2 Teilen

514

Wenn die unmittelbare Gegenwart des Geistes Gottes jedoch nicht so lebendig spürbar ist und sie von den vergänglichen Angelegenheiten des Lebens in Anspruch genommen werden, sind sie versucht, ihre freiwillig eingegangenen bindenden Verpflichtungen in Frage zu stellen. Nachdem sie Satans Eingebungen gefolgt sind, reden sie sich ein, unter ungebührlichem Druck gestanden und in erregter Augenblicksstimmung gehandelt zu haben. Sie möchten gern von ihren Versprechungen entbunden werden, weil die Forderung nach Mitteln für die Verwendung im Werke Gottes zu stark betont worden sei und man sie unter falschen Voraussetzungen zu Versprechungen verleitet hätte, ohne dass das, worum es ging, von ihnen völlig verstanden worden wäre. Haben Prediger das Recht, ihre Entschuldigungen anzunehmen und zu sagen: „Du brauchst nicht zu deinem Wort zu stehen, du bist von deinem Gelübde frei“? Wenn sie das wagten, machten sie sich der Sünde dessen mitschuldig, der die Mittel zurückhält. Z4.514.1 Teilen

Von all unserem Einkommen sollten wir zuerst Gottes Teil beiseitelegen. Das System der Wohltätigkeit forderte von den Juden, dass sie entweder die Erstlingsfrüchte all seiner Gaben, seien es der Zuwachs ihrer Viehherden oder die Erträge ihrer Felder, ihrer Obstbäume oder Weinberge dem Herrn darbringen oder dieselben durch eine entsprechende Geldsumme lösen durften. Wie hat sich heute doch alles geändert! Des Herrn Anforderungen und Ansprüche werden als Letztes beachtet, wenn überhaupt. Und doch benötigt unser Werk heute zehnmal mehr Mittel, als es bei den damaligen Juden der Fall war. Der große Auftrag, den Aposteln übergeben, lautete, aller Welt das Evangelium zu predigen. Dies zeigt die Ausdehnung des Werkes und die vermehrte Verantwortung, die auf Christi Nachfolgern in unseren Tagen ruht. Wenn das Gesetz vor Tausenden von Jahren Zehnten und Opfer forderte, um wie viel notwendiger sind sie heute! Wenn die Reichen und die Armen gemäß ihres Einkommens im jüdischen Zeitalter Gaben geben mussten, ist dies heute doppelt so notwendig. Z4.514.2 Teilen

515

Die Mehrzahl der bekenntlichen Christen trennt sich nur sehr widerstrebend von ihrem Geld. Viele von ihnen geben Gott nicht ein Zwanzigstel ihres Einkommens und viele noch viel weniger als das. Sehr viele berauben Gott des geringen Zehnten und andere geben nur den Zehnten. Wenn der gesamte Zehnten unserer Geschwister in des Herrn Schatzkammer fließen würde, wie es sein sollte, dann wäre der Segen so groß, dass die Gaben und Opfer für heilige Zwecke zehnfach vermehrt würden. Dadurch bliebe der Kanal zwischen Gott und den Menschen offen. Die Nachfolger Christi sollten nicht auf hinreißende Missionsaufrufe warten, um sie zum Handeln zu bewegen. Wären sie geistlich erweckt, würden sie bei jedem wöchentlichen Einkommen, sei es viel oder wenig, die Stimme Gottes und des Gewissens machtvoll vernehmen, die dem Herrn gebührenden Zehnten und Opfergaben darzubringen. Z4.515.1 Teilen

Die Gaben und Arbeiten der Nachfolger Christi sind nicht nur wünschenswert, sondern im gewissen Sinn sind sie auch unentbehrlich. Der ganze Himmel ist an der Erlösung des Menschen interessiert und wartet darauf, dass sich die Menschen an ihrer eigenen Errettung und die ihrer Mitmenschen beteiligen. Alles ist bereit, doch die Gemeinde befindet sich augenscheinlich auf bezauberndem Grund. Wenn die Geschwister sich aufmachen und ihre Gebete, ihren Besitz und all ihre Kräfte und Hilfsquellen Jesu zu Füßen legen, wird die Sache der Wahrheit triumphieren. Engel sind erstaunt darüber, dass Christen so wenig tun, trotz des Beispiels, das Jesus ihnen gab, der sogar den Tod, einen schandbaren Tod erlitt. Es versetzt sie in Erstaunen, dass Bekenner, sobald sie in Kontakt mit der Selbstsucht der Welt kommen, auch ihrerseits in ihre engstirnigen Ansichten und selbstsüchtigen Beweggründe zurückfallen. Z4.515.2 Teilen

Eine der größten Sünden der heutigen christlichen Welt besteht in ihrer Heuchelei und ihrem Geiz Gott gegenüber. Bei vielen herrscht zunehmende Sorglosigkeit betreffs des Bezahlens ihrer Gelübde, die sie zu Gunsten der verschiedenen Einrichtungen und religiösen Unternehmungen eingingen. Viele behandeln den Akt des Gelobens, als wären sie nicht verpflichtet, ihn einzuhalten. Wenn sie denken, dass ihr Geld ihnen Zinsen bringen wird, wenn sie es auf der Bank oder in irgendeinem Geschäft anlegen, oder wenn sie mit irgendeiner Person, die in der Anstalt beschäftigt ist, der sie Hilfe versprochen haben, nicht einverstanden sind, fühlen sie sich vollkommen frei, über ihre Mittel nach eigenem Gutdünken zu verfügen. Dieser Mangel an Ehrlichkeit herrscht in beträchtlichem Maße unter denen, die vorgeben. Gottes Gebote zu halten und auf das baldige Erscheinen ihres Herrn und Heilandes zu warten. Z4.515.3 Teilen

516

Der Plan systematischer Wohltätigkeit wurde von Gott selbst ins Leben gerufen; aber das ehrliche Bezahlen der Ansprüche Gottes wird oftmals verweigert oder aufgeschoben, als wären die feierlichen Verheißungen von keiner Bedeutung. Weil unsere Gemeindeglieder versäumen, ihren Zehnten zu zahlen und ihren Gelübden nachzukommen, befinden sich unsere Anstalten in finanziellen Schwierigkeiten. Wenn alle, reich und arm, ihre Zehnten ins Schatzhaus bringen würden, wären genügend Mittel vorhanden, um das Werk vor Geldverlegenheit zu bewahren und das Missionswerk in seinen verschiedenen Zweigen voranzutreiben. Gott fordert von allen, die an die Wahrheit glauben, dass sie ihm das Seine geben. Jene, die es als einen Gewinn betrachtet haben, Gott das Seine vorzuenthalten, werden schließlich seinen Fluch als Folge ihrer Beraubung Gottes erfahren. Nichts als völlige Mittellosigkeit kann als Entschuldigung dienen, nicht der Verpflichtung dem Herrn gegenüber nachzukommen. Gleichgültigkeit in dieser Sache zeigt, dass ihr euch in Blindheit und Betrug befindet und des Namens Christi unwürdig seid. Z4.516.1 Teilen

Eine Gemeinde ist für die Gelübde ihrer einzelnen Glieder verantwortlich. Wenn die Mitgeschwister bemerken, dass in ihren Reihen ein Bruder ist, der es versäumt, seinen Versprechungen nachzukommen, sollten sie mit ihm freundlich, aber deutlich reden. Wenn er sich in besonderen Umständen befindet, die es ihm unmöglich machen, sein Gelübde zu bezahlen, sollte ihm die Gemeinde aus Mitempfinden helfen, sofern er ein würdiges Glied ist und ein williges Herz besitzt. Auf diese Weise können sie die Schwierigkeit überbrücken und selbst gesegnet werden. Z4.516.2 Teilen

517

Gott möchte, dass die Glieder seiner Gemeinde ihre Verpflichtungen ihm gegenüber als genauso verbindlich ansehen, wie ihre Schuld beim Kaufmann oder beim Händler. Jeder Einzelne soll sein vergangenes Leben noch einmal an sich vorüberziehen lassen und nachsehen, ob irgendein unbezahltes, ungetilgtes Versprechen in Vergessenheit geraten ist. Dann sollte er sich in besonderer Weise bemühen „auch den letzten Heller“ zu bezahlen. Wir alle erwarten das endgültige Gerichtsurteil, vor dem nichts anderes standhält als Rechtschaffenheit und Wahrhaftigkeit. Z4.517.1 Teilen

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