Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen, und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen.“ Matthäus 6,19. Selbstsucht ist eine seelenverderbende Sünde. Unter diese Rubrik gehört auch der Geiz, welcher ist Abgötterei. Alle Dinge gehören Gott. Alles Gedeihen, dessen wir uns erfreuen, ist die Folge göttlichen Segens. Gott ist der große und gütige Geber. Wenn er einen Teil von dem fordert, was er uns so reichlich gegeben hat, so geschieht dies nicht, um sich durch unsere Gaben zu bereichern, denn er bedarf nichts von unserer Hand, sondern damit wir eine Gelegenheit haben möchten, Selbstverleugnung, Liebe und Teilnahme gegen unsere Mitmenschen zu üben und auf diese Weise sehr erhöht zu werden. Gott hat zu allen Zeitaltern, von Adams Zeit bis auf die unsrige, den Besitz der Menschen gefordert, indem er sagte: Ich bin der rechtmäßige Eigentümer des Weltalls, deshalb weihe mir deine Erstlingsfrüchte, bringe mir einen Tribut der Treue, übergib mir mein Eigentum und erkenne auf diese Weise meine Oberherrschaft an, dann sollst du Freiheit haben, meine Güter zu behalten und dich ihrer zu erfreuen, und mein Segen soll mit dir sein. „Ehre den Herrn von deinem Gut und von den Erstlingen all deines Einkommens.“ Sprüche 3,9. Z4.517.2 Teilen

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Gottes Forderungen kommen zuerst. Wir tun nicht seinen Willen, wenn wir ihm das weihen, was von unserem Einkommen übrig bleibt, nachdem wir all unsere Bedürfnisse befriedigt haben. Ehe irgend etwas von unserem Verdienst verbraucht wird, sollten wir den Teil, den er beansprucht, nehmen und ihm darbringen. Im Alten Bunde wurde beständig ein Dankopfer auf dem Altar brennend erhalten, und auf diese Weise wurde die unaufhörliche Verpflichtung des Menschen gegen Gott gezeigt. Haben wir in unseren weltlichen Geschäften Erfolg, so kommt es davon, dass Gott uns segnet. Ein Teil dieses Einkommens soll den Armen geweiht und ein großer Teil für das Werk Gottes verwandt werden. Wird das, was Gott fordert, ihm gegeben, so wird das übrige zu unserer eigenen Verwendung geheiligt und gesegnet. Beraubt der Mensch aber Gott, indem er ihm das, was er verlangt, vorenthält, so ruht sein Fluch auf dem Ganzen. Z4.518.1 Teilen

Gott benutzt die Menschen gleichsam als Kanäle, um durch sie seine Gaben für das Werk fließen zu lassen, welches auf der ganzen Welt getan werden soll. Er hat ihnen Güter gegeben, die weise angewandt, nicht selbstsüchtig aufgehäuft oder in Luxus und eigennütziger Befriedigung verschwendet werden sollen — weder in Kleidung noch in der Ausschmückung ihrer Häuser. Er hat ihnen Mittel anvertraut, womit seine Diener in ihrer Arbeit als Prediger und Missionare unterhalten und die Anstalten, die er unter uns gegründet hat, unterstützt werden sollen. Wer sich des köstlichen Lichtes der Wahrheit erfreut, sollte den glühenden Wunsch haben, es überall hingesandt zu sehen. Wir haben einige treue Bannerträger, die niemals ihrer Pflicht ausweichen oder Verantwortlichkeiten abschütteln. Ihre Herzen und Taschen sind stets für jede Bitte um Mittel zur Förderung des Werkes Gottes offen; ja etliche scheinen über ihre Pflicht zu geben, als ob sie fürchteten, eine Gelegenheit zu verlieren, ihren Teil in der Bank des Himmels anzulegen. Aber es gibt auch andere, die so wenig wie möglich tun. Sie häufen ihre Schätze auf oder verwenden die Mittel für sich selbst und geben nur widerstrebend einen kleinen Teil zur Unterstützung des Werkes Gottes. Wenn sie Gott ein Versprechen oder Gelübde machen, so bereuen sie es nachträglich und zögern mit der Zahlung so lange sie nur können, wenn sie es überhaupt bezahlen. Sie machen ihren Zehnten so klein wie möglich, als ob sie bange seien, dass das, was sie Gott zurückgeben, verloren sei. Unsere verschiedenen Anstalten mögen um Mittel verlegen sein, aber diese Klasse handelt, als ob es nichts ausmache, ob sie bestehen können oder nicht. Und doch sind dies Gottes Werkzeuge, wodurch die Welt erleuchtet werden soll. Z4.518.2 Teilen

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Unsere Anstalten haben nicht gleich andern derartigen Gründungen gestiftete Einkommen oder Vermächtnisse. Doch hat Gott sie reichlich gesegnet, ihnen Erfolg geschenkt und sie zu großem Nutzen werden lassen. Es gibt bejahrte Leute unter uns, die dem Ende ihrer Prüfungszeit nahe sind, aber aus Mangel an klugen Männern, dem Werk Gottes die Besitztümer dieser Leute zu sichern, gehen die Mittel in die Hände solcher über, die Satan dienen. Diese Mittel waren ihnen nur von Gott geliehen und sollten ihm zurückgegeben werden; aber in neun Fällen aus zehn verfügen diese Geschwister in einer Weise, dass Gott nicht verherrlicht wird, denn bei ihrem Ableben fließt von Gottes Eigentum nichts in des Herrn Schatzhaus. In einigen Fällen haben diese anscheinend guten Geschwister ungeheiligte Berater gehabt, die von ihrem Standpunkte aus und nicht in Übereinstimmung mit der Ansicht Gottes urteilten. Oft gereicht ein Vermögen Kindern und Enkeln nur zum Schaden. Sie haben keine Liebe zu Gott oder zur Wahrheit, und diese Mittel, die dem Herrn gehören, gehen in die Reihen Satans über. Satan ist viel wachsamer, scharfsinniger und geschickter, Wege zu finden, um Mittel für sich zu gewinnen, als unsere Brüder es sind, des Herrn Eigentum für sein Werk zu sichern. Manche Testamente werden in so oberflächlicher Weise verfasst, dass sie vor dem Gesetz keine Gültigkeit haben, und auf diese Weise gingen schon Tausende dem Werk verloren. Unsere Brüder sollten erkennen, dass auf ihnen als treuen Knechten im Werke Gottes die Verantwortlichkeit ruht, in solchen Angelegenheiten klug zu handeln und dem Herrn das Seine zu sichern. Z4.519.1 Teilen

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Viele bekunden in diesem Punkt ein unnötiges Zartgefühl. Sie tun so, als ob sie auf verbotenem Wege gingen, wenn sie mit Bejahrten oder Kranken über die Eigentumsfrage sprechen, um zu erfahren, welche Verfügung diese zu treffen gedenken. Aber diese Pflicht ist gerade so heilig, wie die Pflicht, das Wort zu verkündigen und Seelen zu retten. Hier ist ein Mann, der Gottes Geld oder Eigentum in seinen Händen hat. Er steht im Begriff, seine Haushalterschaft niederzulegen. Soll er nun die Mittel, welche Gott ihm anvertraut hat, um in seinem Werke benutzt zu werden, in die Hände gottloser Menschen legen, weil diese seine Verwandten sind? Sollten Christen nicht sowohl für das zukünftige Wohl dieses Mannes als auch für Gottes Sache besorgt sein, dass er eine richtige Verfügung über seines Herrn Geld treffe, über die Pfunde, die ihm zur weisen Vermehrung anvertraut wurden? Wollen seine Brüder dabei-stehen und zusehen, wie er sein irdisches Leben einbüßt und zur selben Zeit die Schatzkammer Gottes beraubt? Dies wäre ein schrecklicher Verlust für ihn selbst und für das Werk, denn wenn er seine Pfunde in die Hände von Menschen legt, welche die Wahrheit Gottes nicht schätzen, so hieße dies, sie vorsätzlich in ein Tuch binden und in der Erde verbergen. Z4.520.1 Teilen

Gott wünscht, dass seine Nachfolger ihre Mittel verteilen sollten, während sie es noch selbst tun können. Einige mögen fragen: „Müssen wir wirklich alles aufgeben, was wir unser Eigentum nennen?“ Es mag jetzt noch nicht von uns gefordert werden, aber wir müssen willig sein, es um Christi willen zu tun. Wir müssen anerkennen, dass unsere Besitztümer ganz und gar ihm gehören, und sie freigebig benutzen, wenn Mittel zur Förderung seines Werkes nötig sind. Einige verschließen ihre Ohren gegen die Aufforderung Geld zu geben, damit Missionare in ferne Länder gesandt werden und die Wahrheit veröffentlicht und gleich den Blättern im Herbste über die ganze Welt verbreitet werden kann. Sie entschuldigen ihre Habsucht, indem sie sagen, dass sie Verfügungen getroffen haben, wodurch sich bei ihrem Tode ihre Mildtätigkeit zeigen wird. Sie haben das Werk Gottes in ihrem letzten Willen bedacht. Deshalb führen sie ein Leben der Habsucht, berauben Gott an Zehnten und Gaben und geben ihm in ihrem Testament nur einen kleinen Teil von dem zurück, was er ihnen anvertraut hat, während der größte Teil an Verwandte fällt, die kein Interesse an der Wahrheit haben. Dies ist die schlimmste Art von Beraubung. Sie rauben Gott, was sie ihm schuldig sind, nicht allein ihr ganzes Leben hindurch, sondern auch beim Tode. Z4.520.2 Teilen

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Es ist äußerste Torheit, die Vorbereitung für das zukünftige Leben fast auf die letzte Stunde des gegenwärtigen Lebens zu verschieben. Es ist ebenso ein großer Fehler zu zögern, den Forderungen Gottes um Freigebigkeit für sein Werk nachzukommen bis die Zeit da ist, wo du deine Haushalterschaft andern überlassen musst. Diejenigen, denen du deine Pfunde anvertraust, mögen sie nicht so gut verwalten wie du. Wie können reiche Leute so viel aufs Spiel setzen! Wenn sie bis zu ihrem Tode warten, ehe sie eine Verfügung über ihr Eigentum treffen, so übergeben sie es lieber dem Tod als Gott. Indem viele dies tun, handeln sie direkt dem Plan Gottes entgegen, den er klar in seinem Wort niedergelegt hat. Wenn sie Gutes tun wollen, müssen sie die gegenwärtigen goldenen Augenblicke ergreifen und mit aller Kraft arbeiten, als ob sie fürchteten, die günstige Gelegenheit zu verlieren. Z4.521.1 Teilen

Seelen, die eine ihnen bekannte Pflicht vernachlässigen und den Forderungen Gottes, die er in diesem Leben an sie stellt, nicht nachkommen, die ihr Gewissen damit beschwichtigen, dass sie ein Vermächtnis beim Tode hinterlassen, werden weder ein Wort des Lobes noch einen Lohn von dem Meister empfangen. Sie übten keine Selbstverleugnung, sondern hielten ihre Mittel fest so lange sie konnten, und gaben sie erst auf, als der Tod sie forderte. Wenn sie wahre Christen wären, würden viele das, was sie bis zum Tod aufschieben, tun, während sie noch stark und gesund sind. Sie würden sich selbst und ihr Eigentum Gott weihen und würden, indem sie als seine Haushalter handeln, die Genugtuung haben, ihre Pflicht zu tun. Sie könnten als ihre eigenen Testamentsvollstrecker den Ansprüchen Gottes selbst nachkommen, anstatt die Verantwortlichkeit auf andere zu legen. Wir sollten uns als Haushalter von des Herrn Eigentum und Gott als den Haupteigentümer ansehen, dem wir das Seine zurückgeben müssen, wenn er es fordert. Wird er kommen, um das Seine mit Zinsen zu nehmen, so wird der Geizige sehen, dass er anstatt die im anvertrauten Pfunde zu verdoppeln, das Verhängnis über sich gebracht hat, welches über den ungetreuen Knecht ausgesprochen wurde. Z4.521.2 Teilen

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Der Herr will, dass der Tod seiner Knechte als ein Verlust angesehen werde wegen des guten Einflusses, den sie ausübten und der vielen freigebigen Opfer, die sie darbrachten, um das Schatzhaus Gottes zu füllen. Beim Tode hinterlassene Vermächtnisse sind ein elender Ersatz für die bei Lebzeiten auszuübende Wohltätigkeit. Diener Gottes sollten jeden Tag ihr Testament in guten Werken und freigebigem Opfer für Gott machen. Sie sollten nicht Gott einen unverhältnismäßig kleinen Betrag geben im Vergleich zu dem, was sie für sich selbst gebrauchen. Wenn sie täglich ihr Testament machen, werden sie solcher Gegenstände und Freunde gedenken, die den ersten Platz in ihrer Neigung einnehmen. Ihr bester Freund ist Jesus. Er enthielt ihnen nicht sein eigenes Leben vor, sondern wurde um ihretwillen arm, damit sie durch seine Armut reich werden möchten. Er verdient das ganze Herz, den Besitz alles dessen, was wir haben und sind. Aber viele bekenntliche Christen schütteln während ihres Lebens die Forderungen Jesu ab und beleidigen ihn beim Tod, indem sie ihm dann nur einen kleinen Teil geben. Möchten alle, die zu dieser Klasse gehören, daran gedenken, dass diese Beraubung Gottes keine momentane Handlung, sondern ein wohlüberlegter Plan ist, den sie mit den Worten „im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte“, einleiten. Nachdem sie das Werk Gottes im Leben betrogen haben, verewigen sie auch noch den Betrug nach dem Tode und zwar mit voller Zustimmung all ihrer Verstandeskräfte. Viele halten ein solches Testament für ein gutes Sterbekissen. Ihr Testament ist ein Teil ihrer Vorbereitung auf den Tod und wird gemacht, damit ihre Besitztümer sie in ihrer Sterbestunde nicht stören sollen. Können solche mit Freude an die an sie ergehende Aufforderung denken, Rechenschaft von ihrem Haushalten abzulegen? Z4.522.1 Teilen

Wir müssen alle reich sein an guten Werken in diesem Leben, wenn wir in das zukünftige ewige Leben eingehen wollen. Wenn das Gericht gehalten wird und die Bücher aufgetan werden, wird jeder Mensch nach seinen Werken belohnt werden. Viele Namen stehen im Gemeindebuch eingetragen, bei denen im Hauptbuch des Himmels Beraubung geschrieben steht. Wenn diese Seelen nicht bereuen und uneigennützig für den Meister arbeiten, werden sie sicher das Schicksal des ungetreuen Haushalters teilen. Z4.522.2 Teilen

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Es kommt oft vor, dass ein tätiger Geschäftsmann ohne vorhergehende Warnung plötzlich weggenommen wird, und bei der Prüfung seiner Bücher stellt sich heraus, dass sich sein Geschäft in sehr verwickeltem Zustand befindet. Bei den Bemühungen, seine Vermögensverhältnisse zu ordnen, verschlingen die Gerichtskosten einen großen Teil, wenn nicht alles von dem Eigentum, während seine Frau, seine Kinder und das Werk Christi beraubt werden. Treue Verwalter der Güter des Herrn werden genau wissen, wie es mit ihrem Geschäft steht und werden, klugen Männern gleich, auf unerwartete Ereignisse vorbereitet sein. Sollte ihre Gnadenzeit plötzlich schließen, so werden sie denen, die dazu berufen sind, ihre Sache zu ordnen, keine großen Schwierigkeiten machen. Z4.523.1 Teilen

Viele beschäftigen sich nicht mit dem Gedanken, ihr Testament zu machen, während sie noch bei guter Gesundheit sind. Aber unsere Geschwister sollten diese Vorsichtsmaßregel treffen. Sie sollten ihre Vermögensverhältnisse kennen und nicht zulassen, dass ihre Geschäfte in eine verwickelte Lage geraten. Sie sollten ihr Eigentum so verwalten, dass sie es zu irgendeiner Zeit verlassen können. Z4.523.2 Teilen

Testamente sollten so abgefasst sein, dass sie rechtsgültig sind. Nachdem sie gemacht sind, können sie jahrelang liegen und werden keinen Schaden anrichten, wenn man fortfährt, Gaben darzubringen, je nachdem das Werk es bedarf. Der Tod wird deshalb keinen Tag früher kommen, Geschwister, weil ihr euer Testament gemacht habt. Wenn ihr in demselben über euer Eigentum zugunsten eurer Verwandten verfügt, so seht zu, dass ihr dass Werk Gottes nicht vergesst. Ihr seid seine Diener, die sein Eigentum verwalten, und seine Forderungen verdienen eure erste Beachtung. Natürlich sollen Frau und Kinder nicht hilflos zurückgelassen werden; für sie müssen Vorkehrungen getroffen werden, wenn sie es nötig haben. Aber bedenkt nicht, einfach weil es so Sitte ist, eine lange Reihe von Verwandten in eurem Testament, die nicht bedürftig sind. Z4.523.3 Teilen

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Denkt stets daran, dass das gegenwärtige selbstsüchtige System, über das Eigentum zu verfügen, nicht Gottes Plan, sondern menschliche Erfindung ist. Christen sollten Reformatoren sein, indem sie mit diesem gegenwärtigen System brechen und die Abfassung von Testamenten gänzlich umgestalten. Haltet euch stets vor Augen, dass es des Herrn Gut ist, womit ihr umgeht. Der Wille Gottes ist in dieser Sache Gesetz. Wenn ein Mensch euch zu seinem Testamentsvollstrecker ernannt hätte, würdet ihr dann nicht genau seinen Willen erforschen, damit selbst der kleinste Betrag nicht falsch angewendet würde? Euer himmlischer Freund hat euch Güter anvertraut und euch seinen Willen kundgetan, wie sie benutzt werden sollen. Wird dieser Wille mit selbstlosem Herzen geprüft, so wird das, was Gott gehört, nicht verkehrt angewandt werden. Des Herrn Werk ist schmählich vernachlässigt worden, trotzdem er den Menschen genügend Mittel verliehen hat, allen Notfällen zu begegnen, wenn sie nur dankbare, gehorsame Herzen hätten. Z4.524.1 Teilen

Geschwister, die ihr Testament gemacht haben, sollten nicht glauben, jetzt keine weitere Pflicht zu haben, sondern sollten beständig am Wirken sein, die ihnen anvertrauten Pfunde zum Aufbau des Werkes Gottes zu benutzen. Gott hat Pläne gelegt, damit alle in der Verteilung ihrer Mittel verständig handeln können. Es liegt nicht in seiner Absicht, sein Werk durch Wunder zu unterstützen. Er hat einige treue Haushalter, die sparsam sind und ihre Mittel zur Förderung seines Werkes benutzen. Selbstverleugnung und Wohltätigkeit sollen die Regel bilden anstatt eine Ausnahme zu sein. Die wachsenden Bedürfnisse des Werkes erfordern Mittel. Beständig bitten Seelen aus unseren eigenen und aus fremden Feldern um Boten, die ihnen Licht und Wahrheit bringen sollen. Mehr Arbeiter sind erforderlich und mehr Mittel, sie zu unterstützen. Z4.524.2 Teilen

Es fließt nur ein kleiner Betrag an Mitteln in des Herrn Schatzhaus, um für die Rettung von Seelen verwendet zu werden, und selbst dies wird mit vieler Mühe erlangt. Könnten die Augen aller geöffnet werden, um zu sehen, wie sehr der herrschende Geiz den Fortschritt des Werkes Gottes gehindert hat und wie viel mehr hätte getan werden können, wenn alle nach dem Plan Gottes betreffs Zehnten und Gaben gehandelt hätten, dann würde eine entschiedene Reform auf Seiten vieler stattfinden. Sie würden es nicht wagen, den Fortschritt des Werkes Gottes zu beeinträchtigen, wie sie es bisher getan haben. Die Gemeinde ist in Schlaf versunken und sieht nicht das Werk, das sie tun könnte, wenn sie alles für Christum daran gäbe. Ein Geist wahrer Selbstaufopferung würde ein Beweis für die Wirklichkeit und Macht des Evangeliums sein, welchen die Welt nicht missverstehen noch leugnen könnte, und eine Fülle von Segen würde sich über die Gemeinde ergießen. Z4.524.3 Teilen

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Ich fordere unsere Geschwister auf, mit der Beraubung Gottes aufzuhören. Etliche sind so gestellt, dass Testamente gemacht werden müssen. Aber indem sie dies tun, sollten sie darauf achten, nicht den Söhnen und Töchtern die Mittel zu geben, die in die Schatzkammer Gottes fließen sollten. Diese Testamente geben oft Veranlassung zu Streit und Uneinigkeit. Es wird zur Ehre des alten Volkes Gottes berichtet, dass Gott sich nicht schämte, ihr Gott zu heißen; und der dafür angegebene Grund ist, dass sie statt selbstsüchtig und geizig nach irdischen Freuden zu suchen, sich selbst und alles, was sie hatten, in die Hände Gottes legten. Sie lebten nur zu seiner Ehre und bekundeten deutlich, dass sie ein besseres, ein himmlisches Land suchten. Eines solchen Volkes schämte Gott sich nicht. Sie entehrten ihn nicht in den Augen der Welt. Die Majestät des Himmels schämte sich nicht, sie Brüder zu heißen. Z4.525.1 Teilen

Es gibt viele, welche behaupten, dass sie nicht mehr für das Werk Gottes tun können, als sie jetzt tun; aber sie geben nicht nach ihrem Vermögen. Manchmal öffnet der Herr die Augen derer, die durch Selbstsucht verblendet sind, indem er einfach ihr Einkommen bis auf den Betrag verringert, den sie bereit sind zu geben. Pferde werden tot im Feld oder Stall gefunden, Häuser oder Scheunen werden durch Feuer zerstört oder die Ernte vernichtet. In vielen Fällen prüft Gott die Menschen mit Segnungen, wenn aber im Darbringen des Zehnten und der Gaben Untreue offenbart wird, so entzieht er seinen Segen wieder. „Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten.“ 2.Korinther 9,6. Bei der Barmherzigkeit Christi und den Reichtümern seiner Güte und zur Ehre der Wahrheit und Religion bitten wir euch, die ihr Nachfolger Christi seid, euch selbst und euer Eigentum aufs neue Gott zu weihen. Angesichts der Liebe und des Mitleids Christi, die ihn aus den himmlischen Höfen führten, um Selbstverleugnung, Demütigung und Tod zu erdulden, möge sich ein jeder die Frage vorlegen: „Wie viel schulde ich meinem Herrn?“ Und dann lasst euer Dankopfer in Übereinstimmung sein mit eurer Würdigung der großen Himmelsgabe in Gottes geliebtem Sohn. Z4.525.2 Teilen

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Bei der Bestimmung des Teiles, der dem Werke Gottes gegeben werden soll, geht lieber über die Forderungen der Pflicht hinaus, als dass ihr darin etwas versäumt. Beachtet, wem die Gaben dargebracht werden. Wenn ihr daran gedenkt, wird die Habsucht von euch fliehen. Betrachten wir die große Liebe, womit Christus uns geliebt hat, so werden uns unsere reichsten Gaben seiner Annahme unwert erscheinen. Wenn Christus der Gegenstand der Zuneigung ist, dann werden solche, die seine vergebende Liebe erfahren haben, sich nicht dabei aufhalten, den Wert des Alabastergefäßes voll köstlicher Salbe zu berechnen. Der habsüchtige Judas konnte dies tun, aber der Empfänger der Gabe der Erlösung wird nur bedauern, dass sein Opfer keinen köstlicheren Wohlgeruch und höheren Wert hat. Christen müssen sich selbst nur als Kanäle ansehen, durch welche die Gnaden und Segnungen von der Quelle aller Güte zu ihren Mitmenschen fließen, durch deren Bekehrung sie Ströme von Preis und Dankopfer gen Himmel senden können, von denen, die auf diese Weise mit ihnen Teilhaber der himmlischen Gabe werden. Z4.526.1 Teilen

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