Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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„Geiz ist eine Wurzel alles Übels“. 1.Timotheus 6,10. Einige, die sich zur Wahrheit bekennen, widerstehen nicht der Versuchung in diesem Punkt. In dieser Zeit werden unter den Weltmenschen aus Liebe zum Geld die schlimmsten Verbrechen verübt. Wenn Reichtum nicht durch ehrlichen Fleiß erworben werden kann, werden Menschen Betrug, Täuschung und Verbrechen anwenden, um ihn zu erlangen. Der Becher der Gottlosigkeit ist nahezu voll, und die vergeltenden Gerichte Gottes werden bald die Schuldigen heimsuchen. Durch Rechtsanwälte und angeblich interessierte Freunde werden Witwen ihres geringen Unterhalts beraubt, und arme Menschen geraten in Not ums tägliche Brot, weil Unehrlichkeit geübt wird, um der Verschwendungssucht frönen zu können. Die schrecklichen Berichte von Verbrechen in unserer Welt genügen, um das Blut erstarren zu lassen und die Seele mit Entsetzen zu erfüllen. Dass sich aber die gleichen Übel in größerem oder geringerem Maße unter solchen einschleichen, die vorgeben an die Wahrheit zu glauben, sollte die Seele mit tiefer Demut erfüllen. Z4.531.2 Teilen

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Ein Mensch, der aufrichtig Gott fürchtet, würde sich eher Tag und Nacht abmühen, Mangel leiden und das Brot der Armut essen, als eine Leidenschaft für Gewinn hegen, wodurch Witwen und Waisen unterdrückt oder Fremdlinge ihrer Rechte beraubt würden. Die Verbrechen, die aus Liebe zu Pomp und Reichtum begangen werden, füllen die Welt mit Dieben und Räubern, und veranlassen die Engel zu weinen. Christen jedoch bekennen sich nicht als Erdbewohner; sie leben in einem fremden Land, in dem sie sich nur, wie man sagt, über Nacht aufhalten. Unser Heim ist in den Wohnungen, die Jesus für uns vorbereitet. Dieses Leben ist wie ein Dampf, der vorübergeht. Z4.532.1 Teilen

Der Erwerb von Eigentum wird bei manchen zur Besessenheit. Jedes Mal wird die goldene Regel außer acht gelassen, und Christus wird in Gestalt seiner Heiligen misshandelt. Jede Übervorteilung der Mitmenschen, seien es Heilige oder Sünder, wird in den Himmelsbüchern als Betrug verzeichnet. Gott möchte, dass unser Leben das Leben des großen Vorbildes im Gutestun und in Erfüllung einer heiligen Pflicht in Veredelung des Menschen, darstellt. Dieses Werk umschließt wahre Würde und eine Herrlichkeit, die in diesem Leben niemals erkannt und wahrgenommen werden mag, die aber im zukünftigen Leben volle Würdigung findet. Der Bericht über Taten der Freundlichkeit und Freigebigkeit reicht bis in die Ewigkeit. In dem Maße aber, wie jemand sich Vorteile auf Kosten seines Mitmenschen verschafft, wird seine Seele für den Einfluss des Geistes Gottes abgestumpft. Auf diese Weise erlangter Gewinn ist ein schrecklicher Verlust. Z4.532.2 Teilen

Es hat Männer in wichtigen Positionen gegeben, die nicht über die Interessen anderer gewacht haben. Sie waren nur mit eigenen Interessen beschäftigt und haben die Gemeinde in Verruf gebracht. Sie waren selbstsüchtig und habgierig und haben Gottes Verherrlichung aus den Augen verloren. Die Gemeinde als Ganzes ist in gewissem Maße für die Verkehrtheiten ihrer Glieder verantwortlich, weil sie dieselben übersieht und nicht ihre Stimme gegen das Übel erhebt. Aus verschiedenen Gründen kann Gottes Gunst nicht erlangt werden. Sein Geist wird durch den Stolz, die Verschwendungssucht, die Unehrlichkeit und Übervorteilung geschmäht, deren sich einige Bekenner der Gottseligkeit schuldig machen. All diese Dinge bringen Gottes Zorn über sein Volk. Z4.532.3 Teilen

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Mir wurden der Unglaube und die Sünden des alten Israel vorgeführt, und ich sah, dass die gleichen Verkehrtheiten und Sünden unter dem heutigen Israel bestehen. Die Feder der Inspiration berichtete ihre Vergehen zum Nutzen derer, die in diesen letzten Tagen leben, damit wir ihr böses Beispiel vermeiden sollen. Achan begehrte und verbarg eine Stange Gold und einen babylonischen Mantel, die aus der Kriegsbeute der Feinde stammten. Der Herr hatte die Stadt Jericho verflucht und dem Volk geboten, nichts von der Beute ihrer Feinde für sich zu behalten. „Allein hütet euch vor dem Verbannten, dass ihr euch nicht verbannt, so ihr des Verbannten etwas nehmt, und macht das Lager Israels verbannt und bringt‘s in Unglück. Aber alles Silber und Gold samt dem ehernen und eisernen Geräte, soll dem Herrn geheiligt sein, dass es zu des Herrn Schatz komme.“ Josua 6,18.19. Z4.533.1 Teilen

Aber Achan vom Stamm Judas vergriff sich an dem Verfluchten, und des Herrn Zorn entbrannte über die Kinder Israel. Als die Heere Israels sich gegen ihre Feinde wandten, wurden sie zurückgeschlagen und besiegt, und einige starben. Dies brachte große Entmutigung über das Volk. Josua, ihr Leiter, war verwirrt und bestürzt. In tiefer Demütigung fiel er auf sein Angesicht und betete: „Ach Herr, Herr, warum hast du dies Volk über den Jordans geführt, dass du uns in die Hände der Amoriter gäbest, uns umzubringen? O, dass wir‘s uns hätten gefallen lassen, jenseits des Jordans zu bleiben. Ach, mein Herr, was soll ich sagen, weil Israel seinen Feinden den Rücken kehrt? Wenn das die Kanaaniter und alle Einwohner des Landes hören, so werden sie uns umringen und auch unseren Namen ausrotten von der Erde. Was willst du denn für deinen großen Namen tun?“ Josua 7,7-9. Z4.533.2 Teilen

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Die Antwort des Herrn an Josua lautete: „Stehe auf! Warum liegst du also auf deinem Angesicht?“ Josua 7,10. Achan hatte von dem gestohlen, was für Gott reserviert und in seine Schatzkammer gelegt werden sollte. Als er sah, dass das ganze Lager Israel betrübt war, hatte er seine Schuld verhehlt, anstatt sie zu bekennen. Er wusste, dass Josua die Worte Gottes wiederholt hatte, wenn sich jemand etwas aneignen würde, das Gott für sich beanspruchte, das Lager Israel in Schwierigkeit käme. Z4.534.1 Teilen

Während er sich seines gestohlenen Gutes erfreut, zerbricht seine Sicherheit. Er hört, dass eine Untersuchung vorgenommen wird. Dies macht ihn unruhig. Er wiederholt für sich selbst: Was geht es sie an? Ich bin für mich selbst verantwortlich. Er setzt eine unschuldige Miene auf und verurteilt scharf den Schuldigen. Hätte er bekannt, hätte er sich retten können. Doch die Sünde verhärtet das Herz. Er fährt fort, seine Unschuld zu beteuern. Er denkt, dass er in einer so großen Versammlung der Entdeckung entgehen wird. Das Los wird geworfen, um den Schuldigen zu finden. Es trifft den Stamm Juda. Achans Herz beginnt vor schuldiger Furcht zu erzittern, denn er gehört zu jenem Stamm. Aber immer noch glaubt er, entrinnen zu können. Wieder wird das Los geworfen. Es trifft die Familie, zu der er gehört. Nun liest Josua in seinem aschfahlen Gesicht seine Schuld. Noch einmal wird das Los geworfen und trifft den unglücklichen Achan. Da steht er, vom Finger Gottes als der Schuldige bezeichnet, der all diese Not verursacht hat. Z4.534.2 Teilen

Hätte man Achan, als er der Versuchung nachgab, gefragt, ob er Niederlage und Tod über das Lager Israel bringen möchte, wäre seine Antwort gewesen: „Was ist ein Knecht, der Hund, dass er solch große Dinge tun sollte?“ 2.Könige 8,13. Aber er verweilte bei der Versuchung, seine Habgier zu befriedigen. Als die Gelegenheit sich bot, ging er weiter, als er sich im Herzen vorgenommen hatte. Genau auf diese Art und Weise werden einzelne Gemeindeglieder unbemerkt dahin gebracht, Gottes Geist zu betrüben, ihre Nächsten zu betrügen und Gottes Zorn über die Gemeinde zu bringen. Niemand lebt sich selbst. Schande, Niederlage und Tod kamen durch einen Mannes Sünde über Israel. Der Schutz, der ihre Häupter während des Kampfes bedeckt hatte, war von ihnen gewichen. Verschiedene Sünden, die von bekenntlichen Christen gehegt und praktiziert werden, bringen Gottes Zorn über die Gemeinde. Am Tag, wenn die Himmelsbücher geöffnet werden, wird der Richter des Menschen Schuld nicht mit Worten strafen, sondern wird nur einen durchdringenden, überzeugenden Blick auf ihn werfen, und jede Tat, jede Übertretung im Leben wird dem Übeltäter deutlich vor Augen stehen. Diese Person wird nicht, wie in Josuas Tagen, vom Stamm bis zur Familie hin bezeichnet werden, sondern ihre eigenen Lippen werden ihre Schande, ihre Selbstsucht, Habsucht, Unehrlichkeit, Heuchelei und ihren Betrug bekennen. Ihre Sünden, die sie vor Menschen verbargen, werden dann in aller Öffentlichkeit kundgetan werden. Z4.534.3 Teilen

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Der Einfluss, der von der Gemeinde am meisten gefürchtet werden muss, ist nicht der von offenen Gegnern, Ungläubigen und Lästerern, sondern der Einfluss wankelmütiger Bekenner Christi. Sie halten Gottes Segen von Israel zurück und bringen Schwachheit über die Gemeinde, eine Schande, die nicht leicht zu entfernen ist. Während Josua auf seinem Angesicht lag und in Seelenqual und Tränen seine Seele vor Gott ausschüttete, war Gottes Gebot ein Tadel: „Steh auf! Warum liegst du also auf deinem Angesicht?“ Josua 7,10. Z4.535.1 Teilen

Die volkstümlichen Kirchen sind mit Menschen angefüllt, die, während sie bekennen Gott zu dienen, Diebe, Mörder, Ehebrecher und Hurer sind; aber die sich zu unserem demütigen Glauben bekennen, beanspruchen ein höheres Niveau. Sie sollen Bibelchristen sein und fleißig das Diagramm des Lebens studieren. Sorgfältig und andächtig müssen sie ihre Beweggründe prüfen, die sie zum Handeln antreiben. Die ihr Vertrauen auf Christum setzen wollen, müssen jetzt beginnen, die Schönheiten des Kreuzes zu studieren. Wollen sie lebendige Christen sein, müssen sie jetzt anfangen, Gott zu fürchten und ihm zu gehorchen. Wenn sie es wünschen, können sie ihre Seelen vor dem Untergang bewahren und das ewige Leben gewinnen. Z4.535.2 Teilen

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Die Sitte, im Geschäft zu übervorteilen, die in der Welt vorherrscht, ist kein Vorbild für Christen. Sie sollten nicht im geringsten von völliger Redlichkeit abweichen. Einen Artikel für mehr als seinen wirklichen Wert zu verkaufen, und aus der Unwissenheit des Käufers Vorteile zu ziehen, ist Betrug. Unerlaubter Gewinn, kleine Geschäfttricks, Hochtreiben des Preises, Wettbewerb, einen Bruder unterbieten, der ein ehrliches Geschäft abschließen möchte — all diese Dinge verderben die Reinheit der Gemeinde und zerstören ihre geistliche Gesinnung. Z4.536.1 Teilen

Die Geschäftswelt liegt nicht außerhalb der Grenzen von Gottes Herrschaftsbereich. Das Christentum, darf nicht nur am Sabbat und im Versammlungsraum zur Schau gestellt werden. Es ist für jeden Wochentag und überall gültig. Seinen Ansprüchen muss in der Werkstatt, daheim, und im Geschäft mit Geschwistern und der Welt gehorcht werden. Bei vielen hat eine alles verzehrende Weltlichkeit das Gefühl für die Verpflichtungen eines Christen ausgelöscht. Christi Religion wird einen solchen Einfluss auf das Herz ausüben, dass sie das Leben beherrscht. Menschen, die den echten Artikel wahrer Religion besitzen, werden in all ihren Geschäftsverbindungen einen ebenso scharfen Begriff von Recht besitzen, als wenn sie ihre Bitten vor dem Gnadenthron darbringen. Das Leben mit all seinen Befähigungen gehört Gott und sollte zu seiner Verherrlichung verwandt werden, anstatt es im Dienste Satans in Übervorteilung unserer Mitmenschen zu missbrauchen. Z4.536.2 Teilen

Satan war der Ratgeber von manchen. Er sagt ihnen, dass sie auf seinen Rat hören müssen, wenn sie Erfolg haben wollen: „Sei nicht übergewissenhaft, was Ehre und Ehrlichkeit anbelangt. Achte scharf auf dein eigenes Interesse, lass dich nicht durch Mitleid, Milde und Großzügigkeit verleiten. Du brauchst nicht für die Witwen und Waisen zu sorgen. Ermutige sie nicht, von dir Unterstützung zu erwarten. Sie sollen sehen wie sie selbst vorankommen. Sorge dich nicht, ob sie Nahrung haben oder ob du sie durch rücksichtvolle, freundliche Aufmerksamkeit erfreuen kannst. Sorge für dich. Ergreife alles, was du erhaschen kannst. Beraube die Witwen und Waisen, beraube den Fremdling seiner Rechte, und du wirst Mittel genug haben, all deine Wünsche zu befriedigen.“ Einige haben diesen Rat beherzigt und den verachtet, der gesagt hat: „Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.“ Jakobus 1,27. Z4.536.3 Teilen

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Satan bietet den Menschen die Reiche dieser Welt an, wenn sie seine Oberherrschaft anerkennen. Viele tun dies und geben den Himmel preis. Es ist besser zu sterben, als zu sündigen, besser, Mangel zu leiden, als zu betrügen, besser zu hungern, als zu lügen. Lasst alle, die versucht werden, Satan mit den Worten begegnen: „Wohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen geht! Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut.“ Psalm 128,1.2. Hier ist eine Bedingung und eine Verheißung, die sich unweigerlich bewahrheiten. Glück und Wohlergehen werden das Resultat für solche sein, die dem Herrn dienen. Z4.537.1 Teilen

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