Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Junge Prediger
Junge Prediger
563

Gottes Absicht ist, dass Vervollkommnung das Lebenswerk aller seiner Nachfolger ist und dass diese von richtiger Erfahrung geleitet und beherrscht wird. Ein treuer Mensch ist willig, seine eigenen Interessen dem Wohlergehen anderer zu opfern und zerbrochene Herzen zu verbinden. Viele haben kaum begonnen, den wahren Lebenszweck zu erkennen. Sie haben das, was wirklich und wesentlich in ihrem Leben ist, preisgegeben, weil sie Irrtümern anhingen. Z4.563.1 Teilen

Nero und Cäsar wurden von der Welt als große Männer anerkannt. Aber hat Gott sie ebenso betrachtet? Nein. Sie waren nicht durch den Glauben mit dem großen Herzen der Menschheit verbunden. Sie waren in der Welt. Sie aßen, tranken und schliefen, gleich andern Menschen in der Welt. Aber sie waren satanisch in ihrer Grausamkeit. Wohin sich diese Monster in Menschengestalt auch wandten, kennzeichneten Blutvergießen und Vernichtung ihren Weg. Während sie lebten, zollte ihnen die Welt Beifall. Sobald sie jedoch begraben waren, frohlockte die Welt. Im Gegensatz zum Leben dieser Männer steht Luthers Leben. Er war nicht von fürstlicher Abstammung. Er trug keine königliche Krone. Von einer Klosterzelle aus wurde seine Stimme gehört und sein Einfluss empfunden. Er besaß ein menschliches Herz, das zum Besten der Menschen wirkte. Er stand kühn für Wahrheit und Gerechtigkeit ein und stemmte sich dem Widerstand der Welt entgegen, um seinen Mitmenschen zu nützen. Z4.563.2 Teilen

Verstand allein macht jemanden, nach göttlichem Maßstab gemessen, nicht zu einem Mann. Wenn der Verstand aber durch den Geist Gottes geheiligt und beherrscht wird, stellt er eine Macht dar. Diese ist höher zu bewerten als Reichtum und Körperkraft, doch muss sie herangebildet werden, um jemanden zum Mann zu machen. Das Recht, das jemand beansprucht, ein Mann zu sein, hängt vom Gebrauch seines Verstandes ab. Byron besaß geistige Auffassungsgabe und Gedankentiefe, doch gemessen an Gottes Maßstab war er kein Mann. Er war ein Agent Satans. Seine Leidenschaften waren feurig und unbeherrscht. Sein ganzes Leben hindurch streute er Samen aus, der eine Ernte der Entsittlichung hervorbrachte. Sein Lebenswerk würdigte den Maßstab der Tugend herab. Dieser Mann war einer von den verdientesten Männern der Welt. Trotzdem würde der Herr ihn nicht als Mann anerkennen, sondern nur als einen Menschen, der seine ihm von Gott verliehenen Gaben missbrauchte. Gibbon, der Zweifelgeist, und viele andere, die Gott mit gigantischem Verstand ausrüstete und welche die Welt große Männer nannte, scharten sich unter Satans Banner. Sie missbrauchten Gottes Gaben, um die Wahrheit zu verdrehen und zur Vernichtung von Menschenseelen. Wenn ein großer Verstand nur dem Laster dienlich ist, bedeutet er Fluch für seinen Besitzer und alle, die in seinen Einflussbereich geraten. Z4.563.3 Teilen

564

Geistliches Leben wird sich der Menschheit als Segen erweisen. Wenn ein Mensch in Übereinstimmung mit Gott ist, wird er sich ständig auf ihn um Kraft verlassen. „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matthäus 5,48. Unser Lebenswerk besteht darin, den christlichen Charakter zu vervollkommnen und fortwährend nach Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu streben. Die auf Erden begonnenen Bestrebungen werden in der Ewigkeit ihre Fortsetzung finden. Gottes Maßstab für den Menschen ist erhaben, im wahrsten Sinne des Wortes, und wenn er seine von Gott verliehene Männlichkeit wahrt, wird sein Glück in diesem Leben gefördert und im zukünftigen Leben zu Herrlichkeit und ewiger Belohnung führen. Z4.564.1 Teilen

Die Glieder der menschlichen Familie sind nur dann zum Titel Männer und Frauen berechtigt, wenn sie ihre Talente auf jede mögliche Weise zum Besten anderer entwickeln. Christi Leben steht uns als Vorbild vor Augen. Wenn wir gleich den Engeln der Barmherzigkeit den Bedürfnissen anderer dienen, sind wir eng mit Gott verbunden. Es liegt in der Natur des Christentums, glückliche Familien und eine glückliche Gesellschaft zu schaffen. Uneinigkeit, Egoismus und Streit werden von jedem Mann und jeder Frau, die Christi Geist besitzen, aufgegeben werden. Z4.564.2 Teilen

Teilhaber der Liebe Christi haben nicht das Recht zu der Annahme, dass ihrem Einfluss und ihrem Bemühen, den Menschen zu nützen, Grenzen gesetzt wären. Wurde Christus müde, den gefallenen Menschen zu retten? Unser Werk muss ausdauernd und beharrlich sein. Wir werden immer etwas zu tun finden, bis der Meister uns gebietet, die Rüstung zu seinen Füßen niederzulegen. Gott ist ein gerechter Regent, und wir müssen warten, seinem Willen untertänig, stets bereit und willig, dort einzuspringen und unsere Pflicht zu tun, wo es etwas zu tun gibt. Z4.564.3 Teilen

565

Bei Nacht und bei Tage stehen Engel im Dienste Gottes, den Menschen aufzurichten, in Übereinstimmung mit dem Erlösungsplan. Vom Menschen wird gefordert, Gott über alles zu lieben, das heißt „von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte“ (Matthäus 22,37) und seinen Nächsten wie sich selbst. Das kann nicht ohne Selbstverleugnung geschehen. Christus hat gesagt: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Matthäus 16,24. Z4.565.1 Teilen

Selbstverleugnung bedeutet, sich zu beherrschen, wenn Leidenschaft die Oberhand gewinnen will; der Versuchung, zu tadeln und kritisierende Worte zu sprechen, zu widerstehen; Geduld mit einem schwerfälligen Kind zu haben, dessen Verhalten schlimm und schwer zu ertragen ist; auf dem Posten der Pflicht zu stehen, wenn andere versagen, Verantwortung zu übernehmen, wo und wann du kannst, nicht um Applaus zu ernten, auch nicht aus Berechnung, sondern um des Meisters willen, der dir ein Werk aufgetragen hat, das du mit unwandelbarer Treue verrichten sollst; dann zu schweigen und anderen zu überlassen, dich zu loben, wenn du versucht bist, es selbst zu tun. Selbstverleugnung ist, andern Gutes zu tun, wenn du geneigt bist, dir selbst zu dienen und selbstgefällig zu sein. Obgleich deine Mitmenschen niemals deine Bemühungen anerkennen oder dir Verdienst dafür zuschreiben mögen, fahre mit der Arbeit fort. Z4.565.2 Teilen

Prüfe dich sorgfältig und sieh zu, ob die Wahrheit, die du angenommen hast, in dir zum festen Grundsatz geworden ist. Nimmst du Christum mit, wenn du das Gebetskämmerlein verlässt? Steht deine Religion als Wächter vor der Tür deiner Lippen? Liebst du auch solche, die nicht zu deiner Familie gehören und fühlst du mit ihnen? Suchst du eifrig nach klarerer Erkenntnis der Wahrheit der Schrift, damit du andern dein Licht scheinen lassen kannst? Diese Fragen magst du dir selbst stellen. Lass deine Sprache mit Gnade gewürzt sein und dein Verhalten von christlichem Adel zeugen. Z4.565.3 Teilen

566

Ein neues Jahr hat begonnen. Was wurde im vergangenen Jahr über dein christliches Leben berichtet? Wie steht es mit deinem Bericht im Himmel? Ich bitte dich, übergib dich völlig Gott. War dein Herz bisher geteilt? Gib es dem Herrn jetzt ganz. Lass deine Lebensgeschichte im neuen Jahr eine andere sein als im vorigen Jahr. Demütige deine Seele vor Gott. „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.“ Jakobus 1,12. Gib alle Verstellung und Heuchelei auf. Gib dich so, wie du bist. Sei aufrichtig in jedem Gedanken in jedem Wort, in jeder Tat und „durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst“. Philipper 2,3. Denke immer daran, dass die sittliche Natur durch fortwährende Wachsamkeit und anhaltendes Gebet gestärkt werden muss. Solange du auf Christum schaust, bist du sicher. Sobald du aber über deine Opfer und Schwierigkeiten nachdenkst, dich selbst bemitleidest und verwöhnst, verlierst du dein Vertrauen in Gott und bist in großer Gefahr. Z4.566.1 Teilen

Viele schränken die göttliche Vorsehung ein und trennen Barmherzigkeit und Liebe von seinem Charakter. Sie betonen, dass seine Größe und Majestät es ihm unmöglich machen, sich um die Angelegenheiten seiner schwächsten Geschöpfe zu kümmern. „Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt. So fürchtet euch denn nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.“ Matthäus 10,29-31. Z4.566.2 Teilen

Für Menschen ist es schwer, sich mit den geringen Angelegenheiten des Lebens zu befassen, wenn sie mit einem sehr wichtigen Werk beschäftigt sind. Aber sollte nicht beides miteinander verbunden werden? Der Mensch, nach dem Bilde seines Schöpfers erschaffen, sollte die größeren Verantwortlichkeiten mit den geringeren verbinden. Er mag mit Aufgaben von überwältigender Bedeutung betraut sein und dabei die Unterweisung versäumen, die seine Kinder benötigen. Diese Pflichten mögen als die geringeren Pflichten des Lebens betrachtet werden, wobei sie in Wirklichkeit das Fundament der Gesellschaft bilden. Das Glück von Familien und Gemeinden hängt von den häuslichen Einflüssen ab. Ewige Interessen sind von treuer Pflichterfüllung in diesem Leben abhängig. Die Welt benötigt nicht so sehr große Geister als gute Männer, die ein Segen für ihre Familien sind. Z4.566.3 Teilen

22567
111942
Weiter zu "Vorwort"
Stichwörter