Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
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Die Leiter des Sanatoriums sollten sich nicht von Grundsätzen leiten lassen, wie sie in anderen Einrichtungen dieser Art üblich sind. Dort handeln die Leiter nach Geschäftsmethoden, bei denen die Wohlhabenden den Ärmeren vorgezogen werden. Gerade die Armen benötigen besonderes Mitgefühl und Rat, die ihnen nicht immer zuteil werden, obwohl sie, was ihren moralischen Wert anbelangt, in Gottes Augen weit höher stehen mögen als die Reichen. Der Apostel Jakobus hat genaue Anweisungen erteilt, wie reich und arm behandelt werden sollten: Z4.597.1 Teilen

„Denn so in eure Versammlung käme ein Mann mit einem goldenen Ringe und mit einem herrlichen Kleide, es käme aber auch ein Armer in einem unsauberen Kleide, und ihr sähet auf den, der das herrliche Kleid trägt, und sprächet zu ihm: Setze du dich her aufs beste! und sprächet zu dem Armen: Stehe du dort! oder setze dich her zu meinen Füßen! ist‘s recht, dass ihr solchen Unterschied bei euch selbst macht und richtet nach argen Gedanken? Höret zu, meine lieben Brüder! Hat nicht Gott erwählt die Armen auf dieser Welt, die am Glauben reich sind und Erben des Reichs, welches er verheißen hat denen, die ihn lieb haben?“ Jakobus 2,2-5. Z4.597.2 Teilen

Obgleich Christus im Himmel reich war, wurde er doch arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Jesus ehrte die Armen, indem er ihre einfachen Verhältnisse teilte. Aus seiner Lebensgeschichte sollen wir lernen, wie die Armen zu behandeln sind. Einige gehen in der Pflicht der Wohltätigkeit zu weit und schaden den Bedürftigen, indem sie zu viel für sie tun. Die Armen strengen sich nicht immer genug an, wie es der Fall sein sollte. Sie sollen nicht vernachlässigt noch dem Mangel überlassen werden, doch muss man sie unterweisen, sich selbst zu helfen. Z4.597.3 Teilen

Gottes Werk sollte nicht übersehen werden, nur um den Armen unsere erste Aufmerksamkeit zu schenken. Christus erteilte seinen Jüngern diesbezüglich eine sehr wichtige Lektion. Als Maria die kostbare Narde über Jesu Haupt entleerte, machte der habgierige Judas eine Bemerkung betreffs der Armen und murrte über die vermeintliche Geldverschwendung. Jesus hingegen verteidigte diese Tat, indem er sagte: „Was bekümmert ihr das Weib? ... Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.“ Matthäus 26,10.13. Dies lehrt uns, dass wir in der Weihe des Besten unseres Einkommens zuerst an Christum denken sollten. Würden wir unsere Hauptaufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Armen lenken, so würde Gottes Werk vernachlässigt. Wenn seine Haushalter ihrer Pflicht nachkommen, wird niemand leiden. Aber Christi Werk soll den ersten Platz einnehmen. Z4.597.4 Teilen

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Die Armen sollten mit ebensolchem Interesse und der gleichen Aufmerksamkeit behandelt werden wie die Reichen. Die Praktik, den Reichen zu ehren und den Armen gering zu schätzen und hintenan zu stellen, ist ein Verbrechen in Gottes Augen. Menschen, die mit allem Komfort des Lebens umgeben sind oder von der Welt ihres Reichtums wegen verwöhnt und umschmeichelt werden, haben nicht das Verlangen nach Mitgefühl und zärtlicher Beachtung wie Personen, die lebenslang mit Armut zu kämpfen hatten. Die Letzteren haben wenig in diesem Leben, das sie glücklich oder froh macht. Sie schätzen Mitempfinden und Liebe. Ärzte und Helfer sollten diese Menschenklasse keinesfalls vernachlässigen, denn wenn sie es tun, vernachlässigen sie Christum in Gestalt seiner Heiligen. Z4.598.1 Teilen

Unser Sanatorium wurde zum Nutzen der leidenden Menschheit, ob reich oder arm, in der ganzen Welt gegründet. Viele unserer Gemeinden zeigen nur wenig Interesse an dieser Einrichtung, obwohl sie genügend Beweise haben, dass sie eines der Werkzeuge Gottes ist, um Männer und Frauen unter den Einfluss der Wahrheit zu bringen und sie zu retten. Die Gemeinden, in denen es Bedürftige gibt, sollten ihre Pflicht nicht versäumen und die Last für die Armen und Kranken dem Sanatorium aufbürden. Alle Glieder der verschiedenen Gemeinden sind vor Gott für die Angefochtenen verantwortlich. Sie sollten selbst die Last auf sich nehmen. Wenn es Kranke unter ihnen gibt, deren Behandlung sie wünschen, so sollten sie diese, wenn möglich, ins Sanatorium schicken. Indem sie dies tun, werden sie nicht nur die von Gott gegründete Einrichtung begünstigen, sondern auch denen helfen, die der Hilfe bedürfen, und für die Armen sorgen, wie Gott es befohlen hat. Z4.598.2 Teilen

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Es war nicht Gottes Absicht, dass die Armut auf der Welt ein Ende haben soll. Nicht alle Gesellschaftsklassen sollten gleichgestellt sein. Der Unterschied der Verhältnisse, der unsere Rasse kennzeichnet, ist eines der Mittel, wodurch Gott den Charakter prüft und entwickelt. Viele haben mit großer Begeisterung darauf gedrängt, dass alle Menschen den gleichen Anteil an den zeitlichen Segnungen Gottes haben sollen. Doch dies entsprach nicht der Absicht des Schöpfers. Christus hat gesagt, dass es immer Arme unter uns geben wird. Die Armen sowohl wie die Reichen sind sein bluterkauftes Eigentum. Unter seinen bekenntlichen Nachfolgern sind es gerade die Armen, die ihm in aufrichtiger Absicht dienen, während die Wohlhabenden fortwährend ihr Herz an die weltlichen Güter hängen und Christum vergessen. Die Sorgen dieses Lebens und die Jagd nach Reichtum verhüllen die Herrlichkeit der ewigen Welt. Es wäre das größte Unglück, das die Menschheit heimsuchen könnte, wenn alle gleichviel weltliche Besitztümer hätten. Z4.599.1 Teilen

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