Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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Die Verwaltung einer so großen und wichtigen Einrichtung wie das Sanatorium schließt eine große Verantwortung ein, und das sowohl in wirtschaftlichen als auch in geistlichen Angelegenheiten. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass diese Stätte für an Körper und Geist Erkrankte so verwaltet wird, dass Jesus, der machtvolle Heiler, den Vorsitz führt und alles unter der Kontrolle seines Geistes geschieht. Alle, die mit dieser Einrichtung verbunden sind, sollten befähigt sein, ihrer von Gott übertragenen Verantwortung getreulich nachzukommen. Jede kleine Pflicht sollte genauso gewissenhaft erfüllt werden wie Angelegenheiten von großer Bedeutung. Alle sollten ernsthaft studieren, wie sie am nützlichsten sein können, diesen Zufluchtsort für die Kranken zum vollen Erfolg zu führen. Z4.601.1 Teilen

Wir können kaum ermessen, mit welcher Besorgnis die Patienten mit ihren vielerlei Krankheiten zum Sanatorium kommen. Alle wünschen, Hilfe zu finden, einige voller Zweifel und Misstrauen, andere zuversichtlich, dass ihnen geholfen wird. Andere, die das Sanatorium nicht aufgesucht haben, blicken voller Interesse auf jedes Anzeichen, das Aufschluss über die Grundsätze gibt, nach welchen sich seine Leiter richten. Z4.601.2 Teilen

Wer sich als Gotteskind ausgibt, sollte nie vergessen, dass er ein Missionar ist, wo immer er durch seinen Dienst in Verbindung mit vielerlei Gemütern gebracht wird. Es gibt Gebildete und Ungebildete, Demütige und Stolze, Religionsbekenner und Zweifler, Vertrauensvolle und Argwöhnische, Freigebige und Habgierige, Reine und Verdorbene, Gebildete und Unwissende, Reiche und Arme — unter den Patienten des Sanatoriums begegnet man also allen Arten von Charakteren und Lebensumständen. Diejenigen, die diesen Zufluchtsort aufsuchen, kommen, weil sie Hilfe brauchen. Was ihr Beruf oder ihr Zustand auch sein mag, alle wissen, dass sie sich nicht selbst helfen können. Diese verschiedenartigen Gemüter können nicht alle gleich behandelt werden. Doch alle, ob sie reich oder arm, hoch oder niedrig, abhängig oder unabhängig sind, brauchen Freundlichkeit, Mitgefühl und Liebe. Durch unseren Kontakt miteinander sollten wir geschliffen und veredelt werden. Wir sind von einander abhängig, durch die Bande menschlicher Bruderschaft eng miteinander verknüpft. Z4.601.3 Teilen

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Der Himmel, der uns abhängig von einander schuf,Ob Meister, Diener oder Freund,Gebietet, dass wir einander helfen,Bis des Einen Schwäche heranwächst zu aller Stärke. Z4.602.1 Teilen

Durch gesellschaftlichen Umgang kommt das Christentum mit der Welt in Verbindung. Jeder Mann und jede Frau, die Christi Liebe erfahren haben und deren Herzen durch göttliche Erleuchtung erhellt wurden, sind von Gott beauftragt, Licht auf den dunklen Pfad derer zu werfen, die mit dem besseren Weg unbekannt sind. Jeder Angestellte in diesem Sanatorium soll ein Zeuge für Jesum sein. Gesellschaftliche Macht, durch Christi Geist geheiligt, muss angewandt werden, um Seelen für den Heiland zu gewinnen. Z4.602.2 Teilen

Wer mit Personen umgeht, die so verschieden in Charakter, Neigung und Temperament sind, wird Prüfungen, Verlegenheit und Zusammenstöße erleben, selbst wenn er sein Bestes tut. Er mag durch Unwissenheit, Hochmut und Unabhängigkeit, denen er begegnet, angewidert werden. Er darf sich nicht dadurch entmutigen lassen. Er muss seinen Stand einnehmen, wo er beeinflussen kann, anstatt sich beeinflussen zu lassen. Fest wie ein Fels zum Grundsatz stehend, ausgerüstet mit verständigem Glauben, soll er unverdorben von den ihn umgebenden Einflüssen bleiben. Gottes Kinder sollten nicht durch die verschiedenen Einflüsse, denen sie notwendigerweise ausgesetzt sind, geformt werden. Sie müssen für Jesum einstehen und mit der Hilfe des Heiligen Geistes ihrerseits eine umgestaltende Macht über jene ausüben, die durch falsche Gewohnheiten entstellt und durch Sünde befleckt sind. Z4.602.3 Teilen

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Christus darf nicht im Herzen verborgen und wie ein heiliger und süßer Schatz gehortet werden, dessen sich nur der Besitzer erfreuen darf. Christus soll in unseren Herzen ein Brunnen lebendigen Wassers sein, das ins ewige Leben quillt und alle erquickt, die mit uns in Verbindung kommen. Wir müssen Christum öffentlich und mutig bekennen und in unserem Wesen seine Sanftmut, Demut und Liebe entfalten, bis die Menschen von der Schönheit der Heiligkeit entzückt sind. Es ist nicht die beste Art und Weise, unsere Religion so verschlossen zu halten, wie wir es mit einer Parfümflasche tun, damit ihr Duft nicht entweicht. Z4.603.1 Teilen

Gerade die Kämpfe und Abweisungen, denen wir begegnen müssen, stärken uns und verleihen unserem Glauben Festigkeit. Wir sollen uns nicht wie ein Ried im Wind durch jeden vorüberziehenden Einfluss bewegen lassen. Unsere Seele, erwärmt und belebt durch die Wahrheiten des Evangeliums und erfrischt durch die göttliche Gnade, soll sich öffnen und erweitern und ihren Wohlgeruch auf andere überströmen lassen. Bekleidet mit der ganzen Waffenrüstung der Gerechtigkeit, können wir jedem Einfluss begegnen und dennoch unsere Reinheit unangetastet bewahren. Z4.603.2 Teilen

Alle sollten beachten, dass Gottes Ansprüche an sie immer den ersten Platz einnehmen müssen. Gott hat einem jeden Fähigkeiten verliehen, die er vervollkommnen soll, um den Geber derselben zu verherrlichen. An jedem Tag können Fortschritte erzielt werden. Wenn Arbeiter das Sanatorium genauso verlassen, wie sie es bei ihrer Einstellung betraten, ohne entschiedene Fortschritte in Erkenntnis und geistlicher Kraft gemacht zu haben, dann haben sie einen Verlust erlitten. Gottes Absicht ist, dass Christen ständig zunehmen, heranwachsen zur vollen Größe von Männern und Frauen in Christo. Alle, die nicht stärker und fester in der Wahrheit eingewurzelt und gegründet werden, gehen zwangsläufig zurück. Z4.603.3 Teilen

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Man sollte sich besonders darum bemühen, sich den Dienst gewissenhafter christlicher Arbeiter zu sichern. Es ist Gottes Absicht, dass eine Gesundheitseinrichtung ausschließlich von Siebenten-Tags-Adventisten organisiert und verwaltet wird. Würden Ungläubige verantwortliche Stellungen bekleiden, so würde ein Einfluss vorherrschen, der sich gegen das Sanatorium richtet. Es war niemals Gottes Plan, dass diese Einrichtung nach dem Vorbild anderer Anstalten im Lande verwaltet werden sollte. Das Sanatorium sollte vielmehr ein äußerst wichtiges Werkzeug in seinen Händen sein, der Welt Licht zu vermitteln. Ausgerüstet mit wissenschaftlicher Befähigung, moralischer und geistlicher Kraft, soll es als treuer Wächter der Reform in all ihren Anwendungsgebieten dastehen. Alle, die im Sanatorium angestellt sind, sollten Reformer sein, seine Regeln respektieren und das Licht der Gesundheitsreform beachten, das jetzt uns als Volk übermittelt wurde. Z4.604.1 Teilen

Jeder kann für andere ein Segen sein, wenn er sich dorthin begibt, wo er die Religion Christi in rechter Weise darstellen kann. Aber leider hat man sich mehr bemüht, das äußere Erscheinungsbild attraktiver zu gestalten, um dem Geschmack weltliebender Patienten entgegenzukommen, anstatt eine lebendige Verbindung mit dem Himmel aufrechtzuerhalten und zu wachen und zu beten, dass dieses Werkzeug Gottes erfolgreich sein möge, Körper und Seele der Menschen zu dienen. Z4.604.2 Teilen

Was kann gesagt und getan werden, um die Herzen aller, die mit dieser wichtigen Einrichtung verbunden sind, zu überzeugen? Wie können sie dahin gebracht werden, die Gefahr, verkehrte Schritte zu unternehmen, zu sehen und zu fühlen, es sei denn, dass sie täglich eine Erfahrung in göttlichen Dingen erlangen? Die Ärzte bekleiden eine Stellung, wo sie eine umgestaltende Macht über alle, die mit dem Sanatorium in Verbindung stehen, ausüben könnten, wenn ihr Einfluss mit ihrem Glauben übereinstimmt. Dies ist eines der versprechendsten Missionsfelder der Welt, und alle Personen in verantwortlichen Stellungen sollten sich mit Gott bekannt machen und stets Licht vom Himmel empfangen. In der Geschichte des Sanatoriums gab es nie eine Zeitperiode, die so wichtig war und bei der so viel auf dem Spiel stand, wie es gegenwärtig der Fall ist. Wir sind von den Gefahren der letzten Tage umgeben. Satan ist mit großer Macht hernieder gekommen und wirkt „mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden“ (2.Thessalonicher 2,10), denn er weiß, dass er wenig Zeit hat. Das Licht muss jetzt durch unsere Worte und unser Verhalten mit zunehmender Helligkeit auf den Pfad jener scheinen, die sich in Finsternis befinden. Z4.604.3 Teilen

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Es gibt einige, die nicht so sind, wie der Herr sie haben möchte. Sie sind kurz angebunden und derb und benötigen des besänftigenden und unterwerfenden Einflusses des Geistes Gottes. Es ist niemals angenehm, das Kreuz aufzunehmen und dem Pfad der Selbstverleugnung zu folgen, und dennoch muss es sein. Gott wünscht, dass alle seiner Gnade und seines Geistes teilhaftig werden, um ihr Leben zu einem Wohlgeruch zu machen. Einige sind zu unabhängig, zu selbstzufrieden und beraten sich nicht mit andern, wie sie es tun sollten. Z4.605.1 Teilen

Meine Brüder, wir leben in einer feierlichen Zeit. Ein wichtiges Werk muss für unsere eigenen Seelen und für die Seelen anderer verrichtet werden, oder wir werden ewigen Verlust erleiden. Durch Gottes Gnade müssen wir umgewandelt werden, oder wir werden den Himmel verfehlen, und durch unseren Einfluss können andere mit verloren gehen. Ich möchte euch dessen versichern, dass die Kämpfe und Schwierigkeiten, die durch Pflichterfüllung entstehen, und die Selbstverleugnung und Opfer, die gebracht werden müssen, wenn wir treu zu Christo stehen, nicht in ihm ihren Ursprung haben. Sie werden nicht durch ein unwillkürliches oder unnötiges Gebot auferlegt. Sie kommen nicht durch die Strenge eines Lebens, das er von uns in seinem Dienst fordert. Wir hätten größere und zahlreichere Schwierigkeiten, wenn wir uns weigerten, Christo zu gehorchen und Knechte Satans und Sklaven der Sünde würden. Z4.605.2 Teilen

Jesus ladet uns ein, zu ihm zu kommen. Er möchte die Last von unsern müden Schultern nehmen und uns sein Joch auferlegen, das sanft, und seine Last, die leicht ist. Der Pfad, den er uns zu wandeln einlädt, würde uns niemals Schmerz verursacht haben, wären wir ihn immer gegangen. Immer, wenn wir vom Pfad der Pflicht abweichen, wird der Weg schwierig und dornig. Die Opfer, die wir in der Nachfolge Christi zu bringen haben, führen uns nur auf den Pfad des Lichts, des Friedens und der Glückseligkeit zurück. Zweifel und Furcht nehmen zu, wenn wir sie hegen, und je mehr wir das tun, desto schwerer sind sie zu überwinden. Wir sind in Sicherheit, wenn wir alle irdischen Stützen fahren lassen und die Hand dessen ergreifen, der den sinkenden Jünger auf der stürmischen See emporhob und rettete. Z4.605.3 Teilen

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Gott ruft euch auf, die vertrauensvolle Einfachheit eines Kindes mit der Kraft und Reife eines Mannes zu verbinden. Er möchte, dass ihr das echte Gold des Charakters entwickelt. Durch Christi Verdienste vermögt ihr es. Ich fühle eine Last für jene, die ihr Bedürfnis nach einer ständigen Verbindung mit dem Himmel nicht empfinden, um das Werk verrichten zu können, das ihnen als treuen Wächtern Gottes auferlegt ist. Z4.606.1 Teilen

Religion wird benötigt. Wir müssen vom Brot des Lebens essen und vom Wasser des Heils trinken. Wir müssen Liebe üben, nicht solche Liebe, die fälschlich als solche bezeichnet wird, die uns veranlassen würde, die Sünde zu lieben und den Sünder zu verteidigen, sondern biblische Liebe und biblische Weisheit, die „aufs erste keusch, danach friedsam, gelinde, lässt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte“ ist. Jakobus 3,17. Z4.606.2 Teilen

Alle, die irgendeinen Einfluss im Sanatorium haben, müssen sich dem Willen Gottes unterordnen, das eigene Ich aufgeben und ihre Herzen dem köstlichen Einfluss des Geistes Christi öffnen. Das im Feuer geläuterte Gold stellt Liebe und Glauben dar. Vielen fehlt es an Liebe. Selbstgenügsamkeit verblendet ihre Augen, so dass sie ihr großes Bedürfnis nicht erkennen. Tägliche Bekehrung zu Gott, eine neue, tiefe und tägliche Erfahrung im religiösen Leben ist dringend notwendig. Z4.606.3 Teilen

Besonders im Herzen der Ärzte muss der ernstliche Wunsch geweckt werden, jene Weisheit zu besitzen, die uns nur Gott mitteilen kann, denn sobald sie selbstvertrauend werden, bleiben sie sich selbst überlassen, um den Neigungen ihrer ungeheiligten Herzen zu folgen. Wenn ich sehe, was diese Ärzte in Verbindung mit Christo werden könnten, und was sie versäumen zu sein, wenn sie sich nicht täglich mit ihm verbinden, dann wundert es mich sehr, wie sie damit zufrieden sein können, einen weltlichen Standard zu erreichen, dass sie kein inniges Verlangen, kein Hungern und Dürsten nach der Schönheit der Heiligkeit, dem Schmuck eines sanften und stillen Geistes verspüren, der in Gottes Augen von so großem Wert ist. Z4.606.4 Teilen

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Der Friede Christi ist mit Geld nicht zu erkaufen; glänzende geistige Fähigkeiten können nicht darüber gebieten, und auch durch den Verstand kann er nicht erworben werden. Er ist eine Gabe Gottes. Christi Religion — wie soll ich allen verständlich machen, welche großen Nachteile sie erleiden, wenn sie versäumen, ihre heiligen Grundsätze in ihr tägliches Leben zu übertragen? Die Sanftmut und Demut Jesu sind der Christen Stärke. Diese sind wirklich wertvoller als alles, was ein außergewöhnlich begabter Mensch schaffen oder durch Reichtum erwerben kann. Von allen Dingen, die erstrebt, die gehegt und gepflegt werden, ist in Gottes Augen nichts so wertvoll, wie ein reines Herz und eine dankerfüllte und friedvolle Haltung. Z4.607.1 Teilen

Wenn die göttliche Harmonie der Wahrheit und Liebe im Herzen wohnt, wird sie in Worten und Taten hervorleuchten. Die sorgsamste Pflege äußerlicher Form und Höflichkeit im Leben besitzt keine ausreichende Kraft, um alle Reizbarkeit, harte Kritik und unangebrachten Reden auszuschalten. Echte Wohltätigkeit muss das ganze Wesen beherrschen. Die Liebe verleiht ihrem Besitzer Anmut, Schicklichkeit und gutes Benehmen. Sie verklärt das Antlitz und macht die Stimme wohllautend; sie erhebt und adelt den ganzen Menschen. Die Liebe führt zur Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, weil sie eine Eigenschaft des Himmels ist. Z4.607.2 Teilen

Viele sind in Gefahr zu denken, es sei zu entschuldigen, wenn sie bei ihrer mühevollen Arbeit als Schriftsteller oder Arzt oder bei der Erfüllung der verschiedensten Aufgaben das Beten aufgeben, den Sabbat hintansetzen und den Gottesdienst versäumen. Auf diese Weise werden heilige Dinge dazu erniedrigt, der Bequemlichkeit zu dienen, währenddessen Pflichten, Selbstverleugnung und das Kreuz gemieden werden. Weder Ärzte noch ihre Helfer sollten es wagen, ohne zu beten ihrer Arbeit nachzugehen. Gott hülfe allen Menschen, die bekennen, ihn zu lieben, wenn sie sich ihm im Glauben nahten und im Gefühl ihrer Schwachheit seine Kraft erflehten. Trennen sie sich jedoch von Gott, wird sich ihre Weisheit bald als Torheit erweisen. Erscheinen sie klein in ihren eigenen Augen und stützen sie sich ganz auf ihren Gott, dann wird er sie stärken und ihre Bemühungen zum Erfolg führen. Vertreiben sie aber Gott aus ihrem Herzen, tritt Satan ein, beherrscht das Denken und verwirrt das Urteilsvermögen. Z4.607.3 Teilen

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Niemand befindet sich in größerer Gefahr als derjenige, der da glaubt, dass sein Berg fest stünde. Aber gerade dann wird sein Fuß ausgleiten. Versuchungen werden auftauchen, eine nach der anderen; sie werden Leben und Charakter so unmerklich beeinflussen und den Charakter durch weltlichen Geist so verderben, dass er den Absichten Gottes nicht mehr entspricht, wenn ihn die göttliche Kraft nicht hält. Alles, was der Mensch besitzt, hat Gott ihm gegeben. Wer seine Fähigkeiten zu Gottes Ehre anwendet, wird dem Guten dienen. Doch sowenig wir ohne Aufnahme leiblicher Speise körperliche Kraft erlangen können, sowenig können wir ein Glaubensleben führen, ohne ständig zu beten und unsere religiösen Pflichten zu erfüllen. Wir müssen uns täglich an Gottes Tisch setzen. Wenn wir bestehen wollen, müssen wir von dem lebendigen Weinstock Kraft empfangen. Z4.608.1 Teilen

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Geschwister, ich flehe euch an, in eurem Handeln allein auf Gottes Ehre zu achten. Seine Kraft sei eure Zuversicht, und seine Gnade eure Stärke. Bemüht euch durch Schriftstudium und ernstes Gebet, eure Pflicht eindeutig zu erfassen und dann gewissenhaft zu erfüllen. Es ist wichtig, im Kleinen treu zu sein. Kommen wir dieser Selbstverständlichkeit nach, wird uns auch bei verantwortungsvolleren Aufgaben rechtschaffenes Handeln zur Gewohnheit werden. Oftmals nehmen wir von den kleinen Ereignissen des Tageslaufs gar keine Notiz, aber gerade sie formen den Charakter. Jede Begebenheit im Leben beeinflusst zum Guten oder zum Bösen. Das Herz muss durch tägliche Prüfungen geübt werden damit es stark werden kann, um jede schwierige Situation zu meistern. In Tagen der Prüfung und Gefahr werdet ihr diese Festigkeit brauchen, damit ihr unabhängig von allen entgegenwirkenden Einflüssen entschlossen für das Recht eintreten könnt. Z4.609.1 Teilen

Gott ist bereit, viel für euch zu tun, aber ihr müsst euch bewusst werden, dass ihr ohne ihn nichts vollbringen könnt. Jesus liebt euch. Trachtet stets danach, im Lichte göttlicher Weisheit zu wandeln! Ruht niemals, bis ihr gewiss seid, dass euer Wille dem Willen eures Schöpfers entspricht! Durch den Glauben an ihn könnt ihr Kraft erhalten, um jeder Versuchung Satans zu widerstehen. Mit jeder Prüfung, die Gott euch auferlegt, könnt ihr eure sittliche Kraft steigern. Z4.609.2 Teilen

Ihr könnt verantwortungsbewusste und einflussreiche Persönlichkeiten werden, wenn ihr ernsthaft ans Werk geht, vorausgesetzt, dass ihr eure Willenskraft mit göttlicher Stärke vereinigt. Wendet eure geistigen Kräfte an und vernachlässigt in keinem Fall die körperlichen! Lasst euch euren Weg zu größerer Erkenntnis nicht durch geistige Trägheit versperren. Lernt denken und forschen, damit sich eure Urteilskraft erweitern, stärken und entwickeln kann. Glaubt niemals, dass ihr genug gelernt habt und nun in euren Anstrengungen nachlassen könnt. Ein gepflegter Geist zeigt die Größe eines Menschen. Euer ganzes Leben hindurch sollte eure Erziehung währen. Jeden Tag gibt es Neues zu lernen und die gewonnene Erkenntnis in die Praxis umzusetzen. Z4.609.3 Teilen

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Ihr nehmt an wahrer Würde und moralischem Wert zu, wenn ihr tugendhaft lebt und Aufrichtigkeit im Herzen hegt. Lasst nicht zu, dass euer Charakter durch den Aussatz der Selbstsucht befleckt wird. Eine edle Seele, verbunden mit einem herangebildeten Geist, wird euch zu Menschen machen, die Gott in heiligen Vertrauensstellungen benutzen kann. Z4.610.1 Teilen

Die erste Aufgabe aller, die mit dieser Einrichtung verbunden sind, besteht darin, selbst ins rechte Verhältnis zu Gott zu kommen, und dann in Christi Kraft unbeeindruckt von allen verkehrten sie umgebenden Einflüssen zu bleiben. Wenn sie die weitreichenden Prinzipien des Wortes Gottes zum Fundament ihres Wesens machen, können sie einen festen Stand einnehmen, wohin Gottes Vorsehung sie auch berufen mag. Mögen sie auch von schädlichen Einflüssen umgeben sein, so werden sie doch nicht vom Weg des Rechts abweichen. Z4.610.2 Teilen

Viele erleiden einen Fehlschlag, wo sie erfolgreich sein sollten, weil sie nicht erkennen, welch großen Einfluss ihre Worte und Handlungen ausüben. Sie lassen sich durch die Umstände formen. Sie scheinen zu denken, dass ihr Leben ihnen gehört und dass sie jeden Kurs, der ihnen beliebig ist, einschlagen können, ohne Rücksicht auf andere. Solche Personen sind selbstzufrieden und unzuverlässig. Sie denken nicht ernsthaft über ihre Stellung und ihre Verantwortlichkeiten nach und versäumen zu erkennen, dass nur eine treue Pflichterfüllung im gegenwärtigen Leben ihnen die Hoffnung gibt, das zukünftige, unsterbliche Leben zu gewinnen. Z4.610.3 Teilen

Würden diese Personen Gottes Wort zu ihrem Studium und Führer machen, so könnten sie erkennen, dass niemand sich selbst lebt. Sie würden aus dem inspirierten Wort lernen, wie hoch Gott die menschliche Familie einschätzt. Die Werke seiner Schöpfung wurden Tag für Tag „gut“ genannt; doch der Mensch, nach dem Bilde seines Schöpfers erschaffen, wurde als „sehr gut“ bezeichnet. Keine andere Kreatur, die Gott gemacht hat, hat solche Bekundung seiner Liebe hervorgerufen. Und als alles durch die Sünde verloren ging, gab Gott seinen geliebten Sohn, um die gefallene Rasse zu retten. Es entsprach nicht seinem Willen, dass sie in ihren Sünden untergingen, sondern dass sie leben und ihre Kräfte zum Segen für die Welt und zur Ehre ihres Schöpfers benutzen sollten. Bekenntliche Christen, die nicht zum Nutzen anderer leben, folgen lieber ihrem eigenen verdorbenen Willen als dem Willen Gottes. Der Meister wird sie zur Verantwortung ziehen, weil sie die ihnen verliehenen Segnungen missbraucht haben. Z4.610.4 Teilen

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Jesus, der große himmlische Befehlshaber, verlies die königlichen Höfe und kam in eine durch den Fluch verwundete und verdorbene Welt. Er nahm unsere Natur an, damit er mit seinem menschlichen Arm die menschliche Rasse umfangen und mit seinem göttlichen Arm den Unendlichen ergreifen konnte, um so den sterblichen Menschen mit dem unsterblichen Gott zu vereinen. Unser Erlöser kam in die Welt, um dem Menschen zu zeigen, wie er leben müsse, um sich ewiges Leben zu sichern. Unser himmlischer Vater brachte ein unendlich großes Opfer, indem er seinen Sohn dahingab, um für den gefallenen Menschen zu sterben. Der Preis, der für unsere Erlösung gezahlt wurde, sollte uns eine erhabene Anschauung davon vermitteln, was wir durch Christum werden können. Z4.611.1 Teilen

Als Johannes die Höhe, die Tiefe und die Breite von des Vaters Liebe zu unserer gefallenen Rasse überblickt, wird er von Bewunderung und Ehrfurcht erfüllt. Er kann keine passenden Worte finden, diese Liebe auszudrücken, aber er ruft alle Welt auf, sie zu betrachten: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen!“ 1.Johannes 3,1. Welchen Wert misst er dem Menschen bei! Durch Übertretung wurden die Kinder der Menschen Untertanen Satans. Durch das unendliche Opfer Christi und durch Glauben an seinen Namen werden Adams Kinder zu Kindern Gottes. Indem Christus die menschliche Natur annahm, erhöhte er die Menschheit. Den gefallenen Menschen wurde eine weitere Gnadenzeit gewährt, und sie wurden dahin versetzt, wo sie sich durch Verbindung mit Christo erziehen, heranbilden und veredeln und in der Tat als des Namens „Kinder Gottes“ würdig erweisen können. Z4.611.2 Teilen

Solche Liebe ist unvergleichlich. Jesus fordert von jenen, die durch den Preis seines eigenen Lebens erkauft sind, dass sie von den ihnen verliehenen Talenten den besten Gebrauch machen. Sie sollen in der Erkenntnis des göttlichen Willens wachsen und ständig an Verstand und sittlicher Kraft zunehmen, bis sie zu einer Charaktervollkommenheit gelangen, nur wenig niedriger als die der Engel. Z4.611.3 Teilen

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Wenn diejenigen, die sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennen, wirklich Repräsentanten der Wahrheit wären und alles Licht auslebten, das auf ihren Pfad scheint, dann würden sie auf andere beständig einen Einfluss zum Guten ausüben. Sie hinterließen für alle, mit denen sie in Verbindung kommen, eine leuchtende Spur himmelwärts. Aber ein Mangel an Treue und Redlichkeit unter bekenntlichen Freunden der Wahrheit erweist sich als ernstes Hindernis für das Gedeihen des Werkes Gottes. Satan wirkt durch Menschen, die unter seiner Herrschaft stehen. Das Sanatorium, die Gemeinde und andere Einrichtungen in Battle Creek haben weniger von Ungläubigen und offenen Lästerern zu befürchten als von untreuen Bekennern Christi. Diese sind die Achans im Lager, die Schande und Niederlage herbeiführen. Diese sind es, die Gottes Segen zurückhalten und die eifrigen, selbstverleugnenden Arbeiter im Werke Christi entmutigen. Z4.612.1 Teilen

In ihrem Verhalten gegenüber den Patienten sollten sich alle von höheren Motiven als von selbstsüchtigen Interessen leiten lassen. Ein jeder Einzelne sollte fühlen, dass diese Einrichtung eines von Gottes Werkzeugen ist, die Krankheiten des Körpers zu heilen und die sündenkranke Seele auf den hinzuweisen, der sowohl die Seele als auch den Körper heilen kann. Zusätzlich zu der Erfüllung spezieller Pflichten, die ihnen aufgetragen sind, sollten alle ein Interesse am Wohlergehen anderer haben. Selbstsucht steht im Widerspruch zu dem Geist des Christentums. Sie ist völlig satanisch in ihrer Natur und Entwicklung. Z4.612.2 Teilen

In einer seiner köstlichsten Lehren an seine Jünger beschreibt unser Heiland Gottes Fürsorge für seine Geschöpfe mit folgenden Worten: „Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt.“ Matthäus 10,29.30. Er, der sich herablässt, auf die kleinen Vögel zu achten, ist um alle Zweige seines Werkes besorgt. Jeder, der in unseren Einrichtungen angestellt ist, befindet sich unter den Augen des unendlichen Gottes. Er beobachtet, ob sie ihre Pflichten gewissenhaft und mit strikter Aufrichtigkeit oder in sorgloser, unehrlicher Weise erfüllen. Engel gehen ungesehen durch jeden Raum dieser Einrichtungen. Engel steigen fortwährend mit freudigen oder traurigen Berichten zum Himmel empor. Jeder Akt der Treue wird verzeichnet, jede Unehrlichkeit berichtet, und ein jeder wird schließlich nach seinen Werken belohnt. Z4.612.3 Teilen

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