Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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Als wir vor kurzem den Staat Maine besuchten, machten wir die Bekanntschaft mit Schwester A, einer Dame, die während ihres Aufenthaltes im Sanatorium die Wahrheit annahm. Ihr Ehemann war früher ein wohlhabender Fabrikant gewesen. Doch dann erlitt er Rückschläge und geriet in Armut. Schwester A wurde krank und ging zur Behandlung in unser Sanatorium. Dort empfing sie die gegenwärtige Wahrheit, die sie durch ein konsequentes christliches Leben ehrt. Sie hat vier wohlerzogene nette Kinder, die alle wahre Gesundheitsreformer sind und die euch sagen können, aus welchem Grund. Eine solche Familie kann viel Gutes in der Gesellschaft tun. Sie übt einen Einfluss in der rechten Richtung aus. Z4.625.1 Teilen

Viele, die zur Behandlung in das Sanatorium kommen, lernen dort die Wahrheit kennen, und so werden sie nicht nur körperlich geheilt, sondern auch ihr verfinstertes Gemüt wird vom Licht der Liebe des teuren Heilandes erhellt. Wie viel mehr könnte noch erreicht werden, wenn alle, die mit dem Sanatorium verbunden sind, zuerst mit dem Gott der Weisheit verbunden und damit Kanäle des Lichts für andere wären! Zu oft schleichen sich die Sitten der Welt, Stolz auf Aussehen, Egoismus und Selbsterhöhung ein, und diese Sünden seiner bekenntlichen Nachfolger sind Gott so widerwärtig, dass er nicht machtvoll für und durch sie wirken kann. Z4.625.2 Teilen

Wer in weltlichen Angelegenheiten untreu ist, wird es auch in geistlichen Dingen sein. Wer andererseits Gottes Ansprüchen nicht nachkommt, wird auch die menschlichen Ansprüche vernachlässigen. Untreue ist in diesem entarteten Zeitalter vorherrschend. Sie macht sich in unseren Gemeinden und unseren Einrichtungen breit. Ihre schlammige Spur macht sich überall bemerkbar. Dies ist eine der verdammungswürdigen Sünden dieser Zeit und wird Tausende und Zehntausende zum Untergang führen. Wären alle Wahrheitsbekenner in Battle Creek lebendige Stellvertreter Christi, würde von ihnen eine Kraft ausgehen, die überall verspürt wird. Satan weiß dies, und er wirkt „mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden“ (2.Thessalonicher 2,10), damit Christi Name nicht verherrlicht werde unter denen, die sich seine Nachfolger nennen. Mein Herz tut mir weh, wenn ich sehe, wie Jesus durch das unwürdige Leben und die fehlerhaften Charaktere derer entehrt wird, die für sein Werk ein Schmuck und eine Ehre sein könnten. Z4.625.3 Teilen

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Die Versuchungen, denen Christus in der Wüste ausgesetzt war — Esslust, Liebe zur Welt und Anmaßung — sind die drei Hauptverlockungen, denen die Menschen am häufigsten zum Opfer fallen. Die Leiter des Sanatoriums werden oft versucht sein, von den Grundsätzen abzuweichen, von welchen solche Einrichtungen beherrscht werden sollten. Aber sie sollten nicht vom rechten Kurs abweichen, um den Neigungen nachzugeben oder den entarteten Appetit der weltlichen Patienten oder Freunde zu befriedigen. Der Einfluss einer solchen Handlungsweise ist nur ungut. Abweichungen von der Lehre bei Vorträgen oder durch Literatur haben eine denkbar ungünstige Auswirkung auf den Einfluss und den moralischen Stand der Einrichtung. Sie werden im großen Maße allen Bemühungen, die Opfer entarteten Appetits und niederer Leidenschaften zu unterweisen, zu reformieren und sie zu Christo, ihrer einzigen Zuflucht, zu führen, entgegenwirken. Z4.626.1 Teilen

Das Übel wird hier nicht enden. Der Einfluss berührt nicht nur die Patienten, sondern auch die Angestellten. Sind die Schranken erst niedergerissen, wird Schritt um Schritt in der verkehrten Richtung folgen. Satan spiegelt jenen schmeichelhafte weltliche Aussichten vor, die vom Grundsatz und heiliger Redlichkeit und christlicher Ehrenhaftigkeit abweichen, um den Beifall der Ungläubigen zu erlangen. Seine Anstrengungen sind zu oft erfolgreich. Er erringt den Sieg, wo ihm Widerstand und Niederlage begegnen sollten. Z4.626.2 Teilen

Christus widerstand Satan zu unseren Gunsten. Wir haben das Vorbild unseres Heilandes, um unsere schwachen Absichten und Entschlüsse zu stärken. Doch trotzdem werden einige durch Satans Versuchungen fallen, und nicht nur sie allein. Jede Seele, die es versäumt, den Sieg zu erringen, zieht andere mit herab durch ihren Einfluss. Diejenigen, die es versäumen, sich mit Gott zu verbinden, damit sie Weisheit und Gnade zur Umwandlung ihres eigenen Lebens empfangen, werden gerichtet werden nach dem Guten, das sie hätten tun können, aber nicht taten, weil sie mit irdischer Gesinnung und Freundschaft mit den Ungeheiligten zufrieden waren. Z4.626.3 Teilen

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Der ganze Himmel nimmt Anteil an der Rettung des Menschen und ist bereit, über ihn seine wohltätigen Gaben auszuschütten, wenn er mit den Bedingungen übereinstimmt, die Christus gestellt hat: „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an.“ 2.Korinther 6,17. Z4.627.1 Teilen

Die Verantwortlichen im Sanatorium sollten sehr darüber wachen, dass der vergnügliche Zeitvertreib nicht den Standard des Christentums herabwürdigt und diese Einrichtung auf das Niveau anderer erniedrigt, und die Kraft wahrer Frömmigkeit in den Gemütern derer schwächt, die dort arbeiten. Weltliche oder theaterähnliche Vergnügungen dienen weder dem Gedeihen des Sanatoriums noch der Gesundheit der Patienten. Je mehr sie von dieser Art Zerstreuungen bekommen, desto unzufriedener werden sie sein, wenn sie nicht fortlaufend damit versorgt werden. Das Gemüt befindet sich in fieberhafter Unruhe, um etwas Neues und Aufregendes zu erleben, gerade das, wovor sie verschont bleiben sollten. Wenn diese Vergnügungen einmal gestattet werden, wird man sie wieder erwarten, und die Patienten verlieren ihre Lust zu irgendeiner einfachen Anordnung, um sich die Zeit zu vertreiben. Aber Ruhe ist es, was viele der Patienten benötigen, und nicht Aufregung. Z4.627.2 Teilen

Sobald diese Vergnügungen Eingang finden, wird der Einwand gegen Theaterbesuche von vielen Gemütern entfernt, und der Vorwand, dass im Theater hohe Moral gelehrt wird, entfernt die letzte Schranke. Diejenigen, die diese Art von Zerstreuung im Sanatorium zulassen, sollten besser Weisheit von Gott suchen, diese armen, hungrigen und durstigen Seelen zur wahren Quelle der Freude, des Friedens und des Glücks zu leiten. Z4.627.3 Teilen

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Wenn erst ein Abweichen vom rechten Pfad stattgefunden hat, ist es schwer zurückzukehren. Schranken sind entfernt, der Schutzwall ist niedergerissen. Ein Schritt in der verkehrten Richtung bereitet den Weg für einen weiteren. Ein einziges Glas Wein mag der Versuchung die Tür öffnen, die zu Gewohnheiten der Trunksucht führt. Ein einziges rachsüchtiges Gefühl mag zu einer Folge von Gefühlen führen, die im Mord enden. Die geringste Abweichung von Recht und Grundsatz führt zur Trennung von Gott und mag im Abfall enden. Was wir einmal getan haben, werden wir bereitwilliger und natürlicher wieder tun, und auf einem einmal beschrittenen Pfad weiterzugehen, sei er richtig oder verkehrt, ist einfacher, als damit zu beginnen. Es erfordert weniger Zeit und Mühe, unsere Wege vor Gott zu verderben, als dem Charakter Gewohnheiten der Gerechtigkeit und Wahrheit einzuprägen. Was immer dem Menschen zur Gewohnheit wird, sei der Einfluss davon gut oder schlecht, wird ihm schwer werden aufzugeben. Z4.628.1 Teilen

Die Leiter des Sanatoriums sollten sich klar darüber sein, dass sie nie imstande sein werden, jene Klasse zu befriedigen, die nur glücklich sein kann, wenn ihr etwas Neues und Aufregendes geboten wird. Zu vielen Menschen war dies die geistige Speise während ihrer ganzen Lebenszeit. Sie sind sowohl geistig wie auch körperlich in Unordnung geraten. Viele leiden weit mehr unter seelischen als unter körperlichen Krankheiten, und sie werden keine Erleichterung finden, ehe sie nicht zu Christo, der Quelle des Lebens, kommen. Klagen über Ermüdung, Einsamkeit und Unzufriedenheit haben dann ein Ende. Befriedigende Freuden werden den Geist beleben und dem Körper Gesundheit und Kraft verleihen. Z4.628.2 Teilen

Wenn Ärzte und Arbeiter sich schmeicheln, ein Wundermittel für die verschiedenen Krankheiten ihrer Patienten gefunden zu haben, indem sie ihnen eine Runde von Vergnügungen bieten, ähnlich denen, an denen sie sich bisher in ihrem Leben ergötzten, dann werden sie enttäuscht sein. Lasst diese Zerstreuungen nicht den Platz einnehmen, den die lebendige Quelle innehaben sollte. Die hungrige, durstige Seele wird weiter hungern und dürsten, wenn sie sich von diesen unbefriedigenden Vergnügungen speist. Aber wer vom lebendigen Wasser trinkt, wird niemals mehr nach nichtigen, sinnlichen und erregenden Vergnügungen dürsten. Die veredelnden Grundsätze der Religion werden die Geisteskräfte stärken und den Geschmack an diesen Genüssen zerstören. Z4.628.3 Teilen

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Die Sündenlast mit ihren unruhigen und unbefriedigten Wünschen bildet die Ursache zu vielen Krankheiten, worunter der Sünder leidet. Christus ist der machtvolle Heiler der sündenkranken Seele. Diese armen Angefochtenen brauchen eine klarere Erkenntnis dessen, den zu kennen ewiges Leben bedeutet. Sie sollen geduldig und freundlich, aber doch ernstlich belehrt werden, wie sie die Fenster der Seele öffnen können, um den Sonnenschein der Liebe Gottes einzulassen, damit die dunklen Kammern des Gemüts erhellt werden. Durch die Werke der Natur können dem Herzen die herrlichsten geistlichen Wahrheiten nahegebracht werden. Die Vögel in der Luft, die Blumen des Feldes in ihrer glühenden Pracht, das aufsprießende Getreide, die fruchtbaren Reben des Weinstocks, die Bäume in ihrem Blütenschmuck, der wunderbare Sonnenuntergang, die prächtigen Wolken, die einen schönen Morgen ankünden, die wechselnden Jahreszeiten — all diese lehren uns köstliche Lektionen des Vertrauens und des Glaubens. Hier hat die Vorstellungskraft ein weites Feld der Betätigung. Der verständige Geist kann diese Lehren göttlicher Wahrheit, die der Welterlöser mit den Dingen in der Natur verbunden hat, mit größtem Ergötzen betrachten. Z4.629.1 Teilen

Christus tadelte die Männer seiner Zeit aufs schärfste, weil sie aus der Natur nicht die geistlichen Lehren gezogen hatten, die sie hätten lernen können. Alle Dinge, die belebten und die unbelebten, bringen für den Menschen Gottes Weisheit zum Ausdruck. Der gleiche göttliche Geist, der in der Natur wirksam ist, spricht zu den Gemütern und Herzen der Menschen und erweckt in ihnen einen unaussprechlichen Wunsch nach etwas, das sie nicht besitzen. Die Dinge dieser Welt können ihr Verlangen nicht stillen. An all diese durstigen Seelen ist die Botschaft gerichtet: „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Offenbarung 22,17. Z4.629.2 Teilen

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Der Geist Gottes wirkt fortwährend an den Gemütern der Menschen, nach den Dingen zu trachten, die allein Frieden und Ruhe vermitteln können — die höheren, heiligeren Freuden des Himmels. Christus, der Herr des Lebens und der Herrlichkeit, gab sein Leben dahin, um den Menschen aus Satans Macht zu befreien. Unser Heiland ist beständig durch sichtbare und unsichtbare Einflüsse am Wirken, um die Sinne der Menschen von den unbefriedigenden Vergnügungen dieses Lebens abzulenken und sie auf die unbezahlbaren Schätze hinzuweisen, die ihnen in der nie endenden Ewigkeit gehören können. Z4.630.1 Teilen

Gott wünscht, dass sein Volk der Welt in Wort und Verhalten erklärt, dass keine irdischen Attraktionen oder weltliche Besitztümer von genügend Wert sind, um den Verlust des himmlischen Erbteils aufzuwiegen. Die wahren Kinder des Lichtes und des Tages werden nicht eitel noch leichtfertig in Worten, Kleidung oder im Verhalten sein, sondern besonnen, nachdenklich und stets darauf bedacht, einen Einfluss auszuüben, der Seelen zum Erlöser zieht. Die Liebe Christi, die vom Kreuz ausstrahlt, seine Fürbitte für den Sünder, zieht diesen durch Bande unendlicher Liebe zum Frieden und zur Glückseligkeit, die nur in unserem Heiland zu finden sind. Gott auferlegt allen seinen Nachfolgern die Pflicht, in unmissverständlicher Sprache durch ihr Betragen, ihre Kleidung, ihre Unterhaltung, in allen Vorhaben des Lebens ein lebendiges Zeugnis dafür abzulegen, dass die Kraft wahrer Gottseligkeit allen sowohl in diesem als auch im zukünftigen Leben von Nutzen ist, und dass nur diese allein die Seele des Empfängers befriedigen kann. Z4.630.2 Teilen

Gottes Herrlichkeit wird in seinen Werken offenbar. Hier sind Geheimnisse, die den Verstand schärfen, wenn er darüber nachsinnt. Gemüter, die sich am Lesen von Romanen ergötzten und dadurch Schaden erlitten, finden in der Natur ein offenes Buch und können in den sie umgebenden Werken Gottes die Wahrheit lesen. Alle können im einfachen Blatt der Bäume des Waldes, den Grashalmen, welche die Erde gleich einem grünen Teppich bedecken, den Pflanzen und Blumen, den majestätischen Bäumen, den hohen Bergen, den Felsen aus Granit, dem rastlosen Ozean, den strahlenden Edelsteinen des Lichts, die den Himmel bei Nacht wundervoll erleuchten, den unerschöpflichen Reichtümern des Sonnenlichts, der feierlichen Herrlichkeit des Mondes, der Winterkälte, der Sommerhitze, den wechselnden Jahreszeiten in vollkommener Ordnung und Harmonie, beherrscht von einer unendlichen Macht — Gegenstände tiefsten Nachdenkens finden, die der Phantasie keine Grenzen setzen. Z4.630.3 Teilen

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Wenn die Leichtsinnigen und Vergnügungssüchtigen ihre Gedanken auf das Wirkliche und Wahrhaftige richten, können sie nur mit Ehrfurcht erfüllt werden und den Gott der Natur ehren. Die Betrachtung und das Studium des Charakters Gottes, wie er sich in seinen erschaffenen Werken offenbart, wird den Gedanken ein Betätigungsfeld öffnen, das die Sinne von den leeren, erniedrigenden und entnervenden Vergnügungen ablenkt. Das Erlangen von Erkenntnis aus Gottes Werken und Wegen können wir in dieser Welt nur beginnen; das Studium wird in aller Ewigkeit fortgesetzt werden. Gott hat für den Menschen Themen zum Nachdenken vorgesehen, die jede Fähigkeit des Verstandes in Tätigkeit versetzen. Wir können das Wesen des Schöpfers im Himmelsgewölbe über uns und unten auf Erden erkennen und unsere Herzen in Dankbarkeit und Lobpreis erheben. Jeder Nerv und jedes Sinnesorgan wird auf die Ausdrücke von Gottes Liebe in seinen Wunderwerken reagieren. Satan erfindet irdische Verlockungen, damit der fleischliche Sinn sich auf Dinge richtet, die weder erhöhen noch läutern noch veredeln können. Die Kräfte von Männern und Frauen, die Vollkommenheit des Charakters erlangen könnten, werden dadurch geschwächt, sie verkümmern und werden einseitig, kraftlos und fehlerhaft. Z4.631.1 Teilen

Gottes Absicht war es, das von ihm ins Leben gerufene Sanatorium zu einem Leuchtturm der Warnung und des Tadels zu machen. Er wollte der Welt beweisen, dass eine Anstalt, auf religiöse Grundsätze gegründet, als ein Zufluchtsort für die Kranken unterhalten werden kann, ohne ihren besonderen, heiligen Charakter zu verlieren, und dass sie von den unangenehmen Begleiterscheinungen, die in anderen Einrichtungen dieser Art zu finden sind, freigehalten werden kann. Sie sollte ein Werkzeug in seiner Hand sein, große Reformen durchzuführen. Verkehrte Lebensgewohnheiten sollten korrigiert, die Moral erhöht, der Geschmack verändert und die Kleidung reformiert werden. Z4.631.2 Teilen

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Durch ungesunde Kleidung wird Krankheit jeder Art hervorgerufen. Auf eine Reform diesbezüglich muss Nachdruck gelegt werden, da eine Behandlung andernfalls wirkungslos bleibt. Dem fehlgeleiteten Appetit wurde nachgegeben, bis Krankheit die natürliche Folge war. Die verkrüppelten, geschwächten Kräfte und Organe können ohne entschiedene Reform nicht gestärkt und belebt werden. Und wenn die Angestellten des Sanatoriums nicht in jeder Hinsicht die Wahrheit der Gesundheitsreform repräsentieren, muss eine entschlossene Reform sie zu dem machen, was sie sein sollten, oder sie müssen entlassen werden. Z4.632.1 Teilen

Viele befinden sich auf einem so niedrigen Niveau, dass Gott nicht für sie und durch sie wirken kann. Der Gedankengang muss geändert und das moralische Empfindungsvermögen muss geweckt werden, um Gottes Ansprüche zu erkennen. Die Summe und Substanz wahrer Religion besteht darin, unser Verhältnis zu Gott fortwährend durch Worte, Kleidung und Verhalten zu bezeugen. Demut muss die Stelle von Stolz, Ernsthaftigkeit die Stelle von Leichtsinn und Hingabe die Stelle von Unglaube und sorgloser Gleichgültigkeit einnehmen. Z4.632.2 Teilen

Diejenigen, die eine langjährige Erfahrung im Werke Gottes haben, sollten vor allen andern die ihnen vom Meister verliehenen Talente zu bestem Gebrauch einsetzen. Aber das Beispiel einiger neigte zu sehr zur Gleichförmigkeit mit der Welt, anstatt zur Aufrechterhaltung des abgesonderten und separaten Charakters des auserwählten Volkes Gottes. Ihr Einfluss begünstigt eher das Frönen der Esslust, anstatt den Appetit und die Neigung, sich nach den Moden der Welt zu richten, zu verleugnen. Dies alles steht im Widerspruch zu dem Werk, das Gott und die Engel für uns als Volk verrichten wollen, damit wir von der Welt ausgehen, uns von ihr trennen und unterscheiden möchten. Wir als Volk müssen uns heiligen und Stärke von Gott erbitten, den Anforderungen dieser Zeit nachzukommen. Während Ungerechtigkeit in der Welt die Oberhand gewinnt, sollte Gottes Volk sich bestreben, in engere Verbindung mit dem Himmel zu kommen. Der Strom moralischer Verdorbenheit bricht mit solcher Gewalt über uns herein, dass wir in Gefahr sind, unseren Halt zu verlieren und davon hinweggeschwemmt zu werden, es sei denn, unsere Füße stehen fest auf dem Felsen Jesu Christo. Z4.632.3 Teilen

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Das Gedeihen des Sanatoriums hängt nicht allein von der Intelligenz und dem Wissen seiner Ärzte ab, sondern von Gottes Gunst. Wenn es so verwaltet wird, dass Gottes Segen darauf ruhen kann, wird es sehr erfolgreich sein und alle andern ähnlichen Einrichtungen in der Welt übertreffen. Großes Licht, große Erkenntnis und überragende Vorteile wurden gewährt. Und im Verhältnis zu dem empfangenen Licht, das aber nicht befolgt und an andere weitergegeben wurde, wird die Verdammnis sein. Z4.633.1 Teilen

Einige neigen zum Unglauben. Sie glauben, Grund dafür zu haben, an Gottes Wort und seinem Werk zu zweifeln, weil das Verhalten einiger bekenntlicher Christen ihnen fragwürdig erscheint. Aber wird dies das Fundament untergraben? Wir dürfen das Verhalten anderer nicht zur Basis unseres Glaubens machen. Wir sollen Christum, das vollkommene Vorbild, nachahmen. Wenn irgend jemand gestattet, seinen Halt an Jesum zu schwächen, weil Menschen irren und Charakterfehler bei Bekennern der Wahrheit erscheinen, wird er immer auf schlüpfrigem Sand bauen. Er muss seinen Blick auf den Anfänger und Vollender seines Glaubens richten und seine Seele mit der Zusicherung des großen Apostels stärken: „Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen.“ 2.Timotheus 2,19. Gott kann nicht getäuscht werden. Er erwägt die Charaktere und Beweggründe. Nichts entgeht seinen allsehenden Augen. Die Gedanken, Vorhaben und Absichten des Herzens — er sieht alles. Z4.633.2 Teilen

Für Zweifler oder Skeptiker gibt es keine Entschuldigung. Gott hat genügend Vorkehrungen getroffen, um den Glauben aller Menschen zu festigen, wenn sie sich an Hand unwiderlegbarer Beweise entscheiden wollen. Warten sie aber, bevor sie glauben, darauf, bis jeder scheinbare Einwand gegenstandslos geworden ist, werden sie sich niemals fest und entschieden mit der Wahrheit verwurzeln können. Gott wird auch niemals alle scheinbaren Schwierigkeiten aus unserem Weg räumen. Wer zweifeln will, wird dazu immer Gelegenheit finden, und wer glauben will, wird eine Fülle von Beweisen finden, auf die er seinen Glauben gründen kann. Das Verhalten mancher Menschen ist unerklärlich, sogar ihnen selbst. Sie treiben ohne einen Anker im Nebel der Ungewissheit umher. Satan bemächtigt sich bald des Ruders und bringt ihr leicht zerbrechliches Boot, wohin er will. Sie werden seinem Willen untertan. Diese Menschen wären durch Satans Spitzfindigkeiten weder hinters Licht geführt noch verwirrt worden oder vom rechten Weg abgekommen, wenn sie nicht auf ihn gehört, sondern sich auf die Seite Gottes gestellt hätten. Z4.633.3 Teilen

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Gott und die Engel beobachten mit starker Anteilnahme die Entfaltung des Charakters und wägen seinen moralischen Wert. Wer Satans Betrug widersteht, wird daraus hervorgehen wie das im Feuer geläuterte Gold. Wem durch die Wogen der Versuchung der Boden unter den Füßen weggezogen wird, der bildet sich ein, wie einst auch Eva, dass er erstaunlich klug wird und seiner Unwissenheit und seiner zu großen Gewissenhaftigkeit entwächst; aber er wird sich wie Eva arg betrogen fühlen. Er ist Trugbildern gefolgt und hat die himmlische Weisheit gegen ein schwaches menschliches Urteil eingetauscht. Durch ein begrenztes Wissen sind diese Menschen sehr eingebildet geworden. Eine tiefere und sorgfältigere Selbst- und Gotteserkenntnis ließe sie wieder zu vernünftigen und empfänglichen Menschen werden und führte sie auf die Seite Gottes, der Wahrheit und der Engel zurück. Z4.634.1 Teilen

Das Wort Gottes wird jeden von uns am letzten großen Tag richten. Junge Menschen reden über wissenschaftliche Dinge und dünken sich klüger als das geschriebene Wort. Sie versuchen, die Wege und das Wirken Gottes so zu erklären, dass sie ihrem begrenzten Denken begreiflich sind. Aber all diese Bemühungen sind zu jämmerlichem Scheitern verurteilt. Echte Wissenschaft und göttliche Eingebung stimmen vollkommen überein. Scheinwissenschaft aber ist von Gott unabhängig und zeugt von geradezu überheblicher Einfältigkeit. Diese betrügerische Macht hat viele Menschen an sich gefesselt und versklavt, die lieber die Finsternis als das Licht gewählt haben. Sie haben sich auf die Seite des Unglaubens geschlagen, als wäre Unglaube eine Tugend und Zweifel das Zeichen eines großen Geistes. Dabei ist Zweifel kennzeichnend für einen Verstand, der zu schwach und zu beschränkt ist, um Gott in seinen Schöpfungswerken wahrzunehmen. Sie können das Geheimnis seiner göttlichen Vorsehung nicht ergründen, selbst wenn sie dafür eine ganze Lebenszeit und all ihre Kräfte einsetzten. Weil der begrenzte menschliche Verstand die Werke Gottes nicht erfassen kann, wendet Satan seine Spitzfindigkeiten bei ihnen an und verstrickt sie in die Maschen des Unglaubens. Kämen diese Zweifler in enge Verbindung mit Gott, würde dieser seine Absichten ihrem Verständnis klarlegen. Z4.634.2 Teilen

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Geistliche Dinge werden geistlich unterschieden. Der fleischliche Sinn kann diese Geheimnisse nicht begreifen. Wenn die Grübler und Zweifler beharrlich dem Erzbetrüger folgen, werden die Eindrücke und die Überzeugung durch den Geist Gottes immer seltener, die Einflüsterungen Satans dagegen immer häufiger, bis das Gemüt völlig seiner Herrschaft unterworfen ist. Dann wird es so sein, dass diesen irregeführten Sinnen die Kraft Gottes als Torheit erscheint, während sie umgekehrt als Stütze der Weisheit ansehen, was Gott Torheit nennt. Z4.635.1 Teilen

Eines der großen Übel, das das Suchen nach Erkenntnis, die Forschungen der Wissenschaft begleitet, besteht darin, dass die Wissenschaftler, die sich mit diesen Forschungen beschäftigen, zu oft den Blick für den göttlichen Charakter einer reinen und unverfälschten Religion verlieren. Die Weisen dieser Welt haben versucht, auf wissenschaftlicher Grundlage den Einfluss des Geistes Gottes auf das Herz zu erklären. Das geringste Fortschreiten in dieser Richtung wird die Seele in den Irrgarten des Zweifels führen. Die Religion der Bibel enthält das Geheimnis der Gottseligkeit. Kein menschlicher Verstand kann dieses völlig verstehen, und für das nicht wiedergeborene Herz ist es gänzlich unbegreiflich. Z4.635.2 Teilen

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Der Heiland freute sich, dass der Erlösungsplan so angelegt ist, dass alle, die sich für weise halten, die von den Lehren eitler Philosophien aufgeblasen sind, die Schönheit und die Macht und das verborgene Geheimnis des Evangeliums nicht erkennen können. Aber allen, die sich demütigen Herzens belehren lassen und das aufrichtige, kindliche Verlangen haben, den Willen ihres himmlischen Vaters zu erkennen und auszuführen, offenbart sich sein Wort als die Kraft Gottes zu ihrer Erlösung. Das Wirken des Heiligen Geistes ist dem unerneuerten Herzen eine Torheit. Der Apostel Paulus sagt: „Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist‘s in denen, die verloren werden, verdeckt; bei welchen der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“ 2.Korinther 4,3.4. Z4.636.2 Teilen

Der Erfolg des Sanatoriums hängt davon ab, dass es die Einfachheit der Frömmigkeit beibehält und die Torheiten der Welt im Essen, Trinken, Kleidung und Vergnügungen meidet. Es muss in all seinen Prinzipien reformatorisch sein. Nichts darf erfunden werden, die Bedürfnisse der Seele zu stillen und Raum und Zeit zu beanspruchen, die Christus und sein Dienst fordert, denn dies würde die Kraft der Anstalt als Gottes Werkzeug zur Bekehrung armer, sündenkranker Seelen zerstören, die, mit dem Weg des Lebens und des Friedens unbekannt, ihr Glück in Stolz und unnützer Torheit gesucht haben. Z4.636.3 Teilen

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„Treu am Vorsatz festhalten“ sollte die Stellung aller sein, die mit dem Sanatorium verbunden sind. Während niemand den Patienten unseren Glauben aufdrängen oder sich mit ihnen in Streitgespräche über Religion einlassen soll, sollten doch unsere Schriften und unsere Literatur, sorgfältig ausgewählt, gut sichtbar überall ausgelegt werden. Das religiöse Element muss vorherrschend sein. Dies war schon immer und wird auch in Zukunft die Stärke jener Einrichtung sein. Lasst unser Gesundheitsinstitut nicht im Dienste der Weltlichkeit und Mode entarten. Es gibt genug Gesundheitseinrichtungen in unserem Land, die mehr einem Hotel ähneln als einem Ort, wo Kranke und Leidende Heilung für ihre körperlichen Gebrechen und die sündenkranke Seele finden können und wo ihnen der Frieden und die Ruhe in Jesu angeboten werden, die sonst nirgendwo zu finden sind. Z4.637.1 Teilen

Lasst religiöse Grundsätze vorherrschen und aufrechterhalten bleiben. Vermeidet Stolz und Volkstümlichkeit. Lasst überall Schlichtheit und Einfachheit, Freundlichkeit und Treue in Erscheinung treten. Dann wird das Sanatorium so sein, wie Gott es haben möchte, und dann wird der Herr es segnen. Z4.637.2 Teilen

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