Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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In meinem letzten Gesicht wurde ich zurückverwiesen auf den Beginn und den Fortschritt des Werkes der gegenwärtigen Wahrheit. Als unsere Verlagsanstalt in Battle Creek gegründet wurde, gab es nur wenige Freunde des Werkes, und unsere Geschwister waren im allgemeinen arm. Als um Unterstützung aufgerufen wurde, halfen viele bereitwillig durch Geldanleihen, die sie dem Verlagswerk zur Verfügung stellten. Dem Herrn gefiel der Geist der Opferbereitschaft. Z4.642.2 Teilen

Sechsundzwanzig Jahre sind seither verstrichen, und durch Gottes Vorsehung scheint das Licht der Wahrheit überall. Der Anfang war gering, und es war notwendig, dass die ersten Freunde des Werkes große Opfer brachten. Auf Schritt und Tritt begegneten uns große Hindernisse, die überwunden werden mussten. Unsere Brüder, die ihre Geldmittel im Review-Verlag investierten, verrichteten das Werk, das ihnen der Herr aufgetragen hatte. Er hatte ihnen genau zu dem Zweck Mittel anvertraut, nämlich sein Werk zu fördern. Z4.642.3 Teilen

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Im Verlauf der Zeit hat sich vieles geändert. Das Licht hat zugenommen und sich ausgebreitet. Während Menschen, die besorgt nach Wahrheit suchen, gefragt haben: „Hüter, ist die Nacht schier hin?“, wurde die Antwort gegeben: „Wenn der Morgen schon kommt, so wird es doch Nacht sein.“ Jesaja 21,11.12. Durch ein gründliches Studium der Prophezeiungen wissen wir, wo wir uns in der Weltgeschichte befinden. Wir wissen mit Sicherheit, dass Christi zweites Kommen nahe ist. Das Resultat dieser Studien muss der Welt durch Literatur kundgetan werden. Und weil das Werk sich vergrößert und ausgedehnt hat, werden von Jahr zu Jahr mehr Auslagen notwendig. Verbesserungen sind ständig vorgenommen worden. Die Welt hat sich darüber gewundert, dass mit einer so unvolkstümlichen Wahrheit ein Werk so gedeihen kann. Aber unsere Werke stimmen angesichts des zunehmenden Lichtes, der bestätigten Wahrheit und größerer Möglichkeiten für den Fortschritt des Werkes nicht mit unserem Glauben überein. Z4.643.1 Teilen

Wenn es richtig für die Brüder war, unsere Druckerei durch Geldanleihen zu unterstützen, als das Werk noch klein und unser Einfluss beschränkt war, ist es dann heute nicht noch wichtiger, wo das Werk um so viel größer ist und mehr Geld benötigt wird? Die Beweise für unsere Stellung haben von Jahr zu Jahr zugenommen. Wir haben neue Zusicherungen erhalten, dass wir die Wahrheit besitzen, wie Gottes Wort sie offenbart, dass wir durch die Annahme der dritten Engelsbotschaft nicht klugen Fabeln gefolgt sind, sondern dem „festen prophetischen Wort“. Wir leben jetzt im vollen Licht der biblischen Wahrheit. Z4.643.2 Teilen

Der Herr ruft sein Volk auf, sich zu erheben und ihren Glauben durch Werke zu zeigen. In vergangenen Zeiten, als unsere Zahl gering war, als jene, die es als ihre Pflicht ansahen und dazu imstande waren, unsere Verlagsanstalt durch Geldanleihen unterstützten, stiegen ihre Gebete und Almosen, die Frucht ausdauernder, selbstverleugnender Anstrengungen, als ein süßer Geruch zu Gott empor. Unsere Brüder und Schwestern, die das kostbare Brot des Lebens durch unsere Schriften empfingen, sollen umso bereitwilliger sein, das Werk zu unterstützen, als es jene waren, die in frühren Jahren die Wahrheit liebten. Z4.643.3 Teilen

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Geschwister, Gott würde euch segnen, wenn ihr euer Interesse an unseren Verlagsanstalten dadurch bekunden würdet, dass ihr sie zu eurem Eigentum macht. Diejenigen, die ihr Geld noch nicht in diesen Einrichtungen angelegt haben, haben jetzt dieses Vorrecht. Wir brauchen euer Mitgefühl, eure Gebete und eure Mittel. Wir brauchen eure von Herzen kommende Zusammenarbeit. Wir hoffen, dass alle, deren Herzen der Herr willig macht, ihre Geldmittel bringen werden, um sie in diesen Anstalten zu investieren. Ist es tatsächlich so, dass wir die letzte Gnadenbotschaft besitzen und sie an die Welt weitergeben müssen? Ist es wahr, dass unser Werk bald abschließen wird? Das Wort Gottes sagt so. Das Ende aller Dinge steht vor der Tür. Dann muss die Warnung in alle Teile der Welt ergehen. Z4.644.1 Teilen

Unsere Verlagsanstalten sind eine Macht in der Welt geworden. Eine große Veränderung hat stattgefunden. Mit unseren zunehmenden Möglichkeiten, das klare Licht jenen scheinen zu lassen, die sich im Dunkeln befinden, ist es jetzt nicht mehr so schwer wie einst, die Wahrheit zu erkennen und anzunehmen. Diejenigen, die zuerst das Werk leiteten, waren das Angriffsziel böser Menschen und satanischer Engel. Die Feindschaft Satans, der vermittels Menschen wirkte, offenbarte sich in auffälliger Weise. Andrerseits waren die Gläubigen, obgleich gering an Zahl, ernst und eifrig, Gottes Ehre in Erhöhung seines niedergetretenen Gesetzes zu verteidigen und Satans Wirken zurückzudrängen, das in jeder Form verderblichen Irrtums zum Ausdruck kam. Z4.644.2 Teilen

Von Anbeginn hat Satan sich diesem Werk entgegengestellt. Er war entschlossen, all seine Gewalt anzuwenden, um jene zum Schweigen zu bringen und die von der Welt hinwegzufegen, die zur Ausbreitung des Lichts und der Wahrheit wirkten. Er hat immer gewissen Erfolg gehabt. Verleumdung und bitterster Widerstand wurden angewandt, um durch Entmutigung ihrer Verteidiger die kostbare Wahrheit auszulöschen. Der große Widersacher hat auf verschiedene Art und Weise seine höllischen Täuschungen eingesetzt, und jede Anstrengung seinerseits hat einen oder mehrere der bekenntlichen Nachfolger Christi auf seine Seite gebracht. Menschen fleischlichen Herzens, die mehr mit dem Erzbetrüger als mit Christo übereinstimmen, haben nach einer bestimmten Zeit ihren wahren Charakter entwickelt und sich der Schar angeschlossen, zu der sie gehören. Z4.644.3 Teilen

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Satan beherrscht nicht wenige von denen, die als Freunde der Wahrheit durchgehen, und durch sie behindert er ihren Fortschritt. Er benutzt sie, um Unkraut unter Gottes Volk zu säen. Und gerade dann, wenn keine Gefahr vermutet wurde, haben große Übel unter uns geherrscht. Aber wenn Satan mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, wirkte, haben sich zuverlässig Verteidiger der Wahrheit dem Strom des Widerstandes entgegengestemmt und das Wort inmitten einer Flut von Irrtum unverfälscht gehalten. Obgleich die Gemeinde zu Zeiten durch vielerlei Entmutigungen und dem empörerischen Element, dem sie begegnen musste, geschwächt wurde, hat die Wahrheit nach jedem Kampf nur umso heller hervorgeleuchtet. Die Kräfte des Volkes Gottes wurden nicht erschöpft. Die Macht seiner Gnade hat die Standhaften und Treuen erquickt, wiederbelebt und veredelt. Z4.645.1 Teilen

Wieder und wieder wurde das alte Israel von empörerischen Murrenden angefochten. Es waren nicht nur Personen von geringem Einfluss. In vielen Fällen wandten sich berühmte Männer, Fürsten in Israel, gegen Gottes gnädige Führung und versuchten das mit Gewalt niederzureißen, was sie einst eifrig aufgebaut hatten. In unserer Erfahrung haben wir das oftmals erlebt. Es ist für keine Gemeinde sicher, sich auf irgendeinen Lieblingsprediger zu stützen, auf den fleischlichen Arm zu vertrauen. Gottes Arm allein ist imstande, alle zu erhalten, die sich auf ihn lehnen. Z4.645.2 Teilen

Ehe Christus in den Wolken des Himmels mit Kraft und großer Herrlichkeit erscheinen wird, werden die Menschen geistlich verstockt werden, die Wahrheit verlassen und sich den Fabeln zuwenden. Die Gemeinde geht gefahrvollen Zeiten entgegen. Sie wird weissagen, angetan mit Säcken. Offenbarung 11,3. Und wenn sie auch Ketzereien und Verfolgungen begegnen muss und mit Ungläubigen und Abtrünnigen zu streiten hat, zertritt sie dennoch mit Gottes Hilfe den Kopf Satans. Der Herr wird ein Volk sein eigen nennen, das so widerstandsfähig ist wie Stahl. Dieses Volk wird einen Glauben besitzen, so fest wie Granit. In der Welt sollen die Angehörigen dieses Volkes nicht nur seine Zeugen sein, sondern auch seine Werkzeuge, die in der Zeit der Vorbereitung eine besondere, großartige Aufgabe zu erfüllen haben. Z4.645.3 Teilen

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Die Evangeliumsbotschaft gewinnt weder eine einzige Seele für Christum noch findet sie ihren Weg in ein einziges Herz, ohne Satans Haupt zu verwunden. Sooft ein Gefangener seiner Gewalt entrissen und aus seinem Griff befreit wird, bedeutet dies eine Niederlage des Tyrannen. Verlagshäuser und Druckpressen sind Werkzeuge in Gottes Hand, um das Licht der Wahrheit allen Sprachen und Völkern zu bringen. Dieses Licht erreicht sogar heidnische Länder und schlägt unablässig Breschen in den Aberglauben und in jeglichen denkbaren Irrtum. Z4.646.1 Teilen

Niemand kann Gott dienen, ohne boshafte Menschen und gefallene Engel gegen sich zu vereinigen. Böse Geister werden jede Seele anfechten, die Christo nachfolgen will; denn Satan versucht das wiederzugewinnen, was ihm entrissen wurde. Böse Menschen werden gläubig große Irrtümer annehmen, auf dass sie verdammt werden. Sie umkleiden sich dann mit Aufrichtigkeit und verführten, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten. Z4.646.3 Teilen

So gewiss Gott lebt, so gewiss besitzen wir die Wahrheit. Satan kann mit all seinen Künsten und seiner teuflischen Gewalt Gottes Wahrheit nicht in Lüge verwandeln. Während der mächtige Feind alle seine Kräfte einsetzen wird, um den Worten Gottes die Wirkung zu nehmen, muss die Wahrheit siegreich vorangetragen werden wie eine brennende Fackel. Z4.646.4 Teilen

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Der Herr hat uns auserwählt und uns zu Gegenständen seiner wunderbaren Barmherzigkeit gemacht. Sollen wir uns von dem Geschwätz der Abgefallenen bestricken lassen? Sollen wir uns auf die Seite Satans und seiner Engel schlagen? Sollen wir uns mit denen verbinden, die das Gesetz Gottes übertreten? Lasst uns lieber beten: „Herr, setze Feindschaft zwischen mir und der Schlange.“ Wenn wir ihre Werke der Finsternis nicht bekämpfen, werden uns ihre gewaltigen Fangarme umschließen. Der Stachel Satans ist jeden Augenblick bereit, in unser Herz gestoßen zu werden. Wir sollten Satan als tödlichen Feind ansehen und ihm im Namen Christi entgegentreten. Unser Werk ist noch nicht vollendet. Wir müssen um jeden Fußbreit Boden kämpfen. Mögen alle, die den Namen Christi nennen, die Waffen der Gerechtigkeit anlegen! Z4.647.1 Teilen

Geschwister, wir möchten euch aufrufen, eure Geldmittel in unsere Verlagshäuser zu investieren. Ihr braucht keine Furcht zu haben. Investiert euer Geld da, wo es einem guten Zweck dient. Lasst die Strahlen des Lichts in die dunkelsten Teile der Welt hinausleuchten. Dieses Werk wird keinen Fehlschlag erleiden. Es ist euer Vorrecht und eure Pflicht, jetzt zu handeln, wie eure Brüder es taten, als es nur wenig Freunde der Wahrheit gab. Investiert in unsere Verlagshäuser, und ihr werdet Interesse an diesem Werk bekommen. Viele legen ihr Geld in weltlichen Spekulationsgeschäften an, und nur zu oft werden sie jeden Dollars beraubt. Wir bitten euch, zeigt eure Freigebigkeit, indem ihr das Verlagswerk unterstützt. Es wird zu eurem Besten sein. Euer Geld wird nicht verloren gehen, es wird mit Zinsen angelegt und euren Schatz im Himmel vermehren. Christus hat alles für euch dahingegeben. Was wollt ihr ihm geben? Er möchte euer Herz. Gebt es ihm, es gehört ihm. Er möchte euren Verstand. Gebt ihn hin an ihn; er ist sein. Er bittet um euer Geld. Gebt es ihm; es gehört ihm. Ihr „seid nicht euer selbst. Denn ihr seid teuer erkauft.“ 1.Korinther 6,19.20. Gott wünscht euch und das Eure. Lasst die Worte des königlichen Psalmisten die Empfindungen eurer Herzen zum Ausdruck bringen: „Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir‘s gegeben.“ 1.Chronik 29,14. Z4.647.2 Teilen

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Die Zeit ist gekommen, wo wir wissen müssen, warum wir so glauben, wie wir es tun. Wir müssen für Gott und die Wahrheit gegenüber den Unbekümmerten und Ungläubigen einstehen. Derjenige, der einst die Wahrheit kannte und sich dann von seiner eigenen Überzeugung abwandte und sich von Satans Spitzfindigkeit betören ließ, wird weniger zugänglich und beeinflussbar sein als jemand, der nie Christi Liebe geschmeckt hat. Er wird weise zum Bösen sein. Er hat sich mit Satan verbündet, selbst gegen Licht und Erkenntnis. Ich sage zu meinen Brüdern: Eure einzige Hoffnung besteht in Gott. Wenn wir gegen die überhandnehmende Ungerechtigkeit bestehen wollen, müssen wir mit Christi Gerechtigkeit bekleidet werden. Wir müssen unseren Glauben durch unsere Werke bezeugen. Wir müssen fest gegründet sein, damit wir in der vor uns liegenden Zeit bestehen und das ewige Leben ergreifen können. Wir müssen arbeiten, nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft unseres auferstandenen Heilandes. Was sind wir gewillt, für Jesum zu tun und zu wagen? Z4.648.1 Teilen

Unsere Verlagshäuser sind Volkseigentum, und alle sollten dazu beitragen, sie vor Verschuldung zu bewahren. Um unsere Literatur zu verbreiten, wurde sie zu einem so niedrigen Preis angeboten, dass der Verlag nur geringen Gewinn hatte und kaum imstande war, einen Wiederdruck vorzunehmen. Dies geschah aus den besten Beweggründen; aber nicht aus erfahrenem und weitsichtigem Urteil. Z4.648.2 Teilen

Bei den niedrigen Preisen unserer Literatur war es dem Verlag unmöglich, ein Kapital zu bilden, das seinen Fortbestand sichert. Dies wurde nicht völlig erkannt und kritisch untersucht. Diese niedrigen Preise verleiteten die Leute, dieses Schrifttum unterzubewerten, und es wurde nicht bedacht, wie schwer es sein würde, den Preis seinem wirklichen Wert anzupassen, nachdem jeder sich an die niedrigen Preise gewöhnt hatte. Z4.648.3 Teilen

Unsere Prediger empfingen nicht genügend Ermutigung. Sie brauchen Geld, um leben zu können. Es besteht ein trauriger Mangel an Voraussicht, indem unsere Literatur so billig hergegeben und der Gewinn auch noch den Missionsgesellschaften zugewandt wurde. Hierin ist man zu weit gegangen; und die Reaktion wird nicht auf sich warten lassen. Damit eine Missionsgesellschaft gedeihen kann, müssen die Druckereien, welche die Bücher herstellen, ebenfalls gedeihen. Schwächt diese Einrichtungen, belastet die Verlagshäuser mit Schulden, und auch die Missionsgesellschaften werden sich nicht als Erfolg erweisen. Z4.648.4 Teilen

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Die Verwaltung ist falsch gewesen, nicht absichtlich, aber aus Eifer und Begeisterung, das Missionswerk zu fördern. Durch die Verteilung und weite Verbreitung von Schriften, Traktaten und Broschüren wurden die Einrichtungen, die diese Literatur herstellten, geschwächt und in Schulden gestürzt. Es besteht immer die Gefahr, in irgendeinem guten Werk zu weit zu gehen. Verantwortliche Männer sind in Gefahr, einseitig zu werden, ihre Gedanken auf einen Zweig des Werkes zu konzentrieren und andere Teile des großen Arbeitsfeldes zu vernachlässigen. Z4.649.1 Teilen

Für uns als Volk ist es notwendig, bei jedem Punkt auf der Hut zu sein. Es besteht für niemand die geringste Sicherheit, es sei denn, wir erbitten täglich von Gott Weisheit und wagen nicht, in eigener Kraft voranzugehen. Überall sind wir von Gefahr umgeben. Wir müssen große Vorsicht walten lassen, dass nicht ein Zweig des Werkes besonders gefährdet wird und andere darunter leiden müssen. Z4.649.2 Teilen

Es war ein Fehler, die Preise für Literatur so niedrig zu halten, um bestimmten Schwierigkeiten zu begegnen. Diese Bemühungen müssen geändert werden. Die sie unternahmen, taten es in aufrichtiger Absicht. Sie dachten, ihre Freigebigkeit wird Prediger und Volk veranlassen, sich darum zu bemühen, dass das Verlangen nach Literatur sehr zunimmt. Z4.649.3 Teilen

Prediger und Gemeindeglieder sollten edel gesinnt und freigebig gegenüber unseren Verlagsanstalten sein. Anstatt darüber nachzudenken und herauszufinden, wie sie möglichst billig an Zeitschriften, Traktate und Bücher herankommen können, sollten sie andere dazu bringen, den wahren Wert dieses Schrifttums zu erkennen. All diese Cents, die den Tausenden von Schriften verloren gingen, haben in unseren Verlagshäusern zu einem Verlust tausender Dollars geführt. Wären sie einige Cents teurer gewesen, hätte es niemand gespürt. Z4.649.4 Teilen

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Die Zeitschriften Review and Herald und Signs of the Times sind auch bei vollem Preis nicht teuer. Der Review ist eine wertvolle Zeitschrift. Sie enthält sehr wichtige Themen für die Gemeinde und sollte in jeder Familie von Gläubigen zu finden sein. Ist irgendein Glied zu arm, um sich die Ausgabe leisten zu können, dann sollte die örtliche Gemeinde den vollen Preis entrichten und die bedürftigen Familien mit dieser Zeitschrift versorgen. Wie viel besser wäre dieser Plan, als die Armen der Barmherzigkeit der Verlagshäuser oder der Missionsgesellschaft zu überlassen. Z4.650.1 Teilen

Ebenso sollte es mit Signs of the Times gehandhabt werden. Mit wenig Veränderungen hat diese Schrift an Interesse und sittlichem Wert seit ihrem Entstehen ständig zugenommen. Beide Zeitschriften verfolgen das gleiche Ziel. Sie sind zwei Werkzeuge im großen Missionsfeld, um in diesen Tagen der Vorbereitung Licht zu verbreiten. Alle sollten ernsthaft bemüht sein, sowohl die eine wie auch die andere Zeitschrift zu fördern. Z4.650.2 Teilen

„Die Augen des Herrn merken auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien.“ Psalm 34,16. Christus wird denen beistehen, die sich um Weisheit und Kraft an ihn wenden. Wenn sie demutsvoll ihren Pflichten und Prüfungen begegnen und sich auf Jesum verlassen, wird sein mächtiger Engel sie umgeben. Er, dem sie vertrauen, wird sich in jeder Notlage als allmächtiger Helfer erweisen. Männer in verantwortlichen Stellungen sollten täglich mehr mit der Vorzüglichkeit, der Treue und Liebe Christi vertraut werden. Sie sollten imstande sein, voller Zuversicht zu erklären: „Ich weiß, an wen ich glaube.“ Sie sollten als Brüder zusammenarbeiten, ohne ein einziges Streitgefühl. Jeder soll seine Pflicht erfüllen, dessen eingedenk, dass Gottes allsehendes Auge mit allen Beweggründen und Absichten bekannt ist und die innersten Gefühle der Seele liest. Das Werk ist nur eines. Und wenn die leitenden Männer nicht darauf bedacht sind, ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Ideen durchzusetzen und dadurch des Herrn Absichten zu durchkreuzen, wird zwischen beiden Zweigen des gleichen Werkes völlige Harmonie herrschen. Z4.650.3 Teilen

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Unsere Geschwister sollten größere Anstrengungen machen, die Verbreitung des Review zu fördern. Wären sie eifriger darum bemüht, dies zu bewerkstelligen, würde es auch Erfolg haben. Jede Familie sollte diese Schrift haben. Wenn sie sich ihrer Lieblingsgelüste, Tee und Kaffee, enthielten, könnten sie sich wöchentlich des Botens des Lichts in ihrem Heim erfreuen. Beinahe jede Familie hält sich eine oder zwei weltliche Zeitungen, und diese enthalten oft Liebesromane und erregende Berichte von Verbrechen und Mord, die den Gemütern der Leser Schaden zufügen. Diejenigen, die sich entschließen, ohne den Review and Herald auszukommen, verlieren viel. Durch seinen Inhalt mag Christus in Warnungen, Tadel und Rat zu ihnen sprechen, wodurch ihre Gedanken in eine andere Richtung gelenkt und mit Lebensbrot gespeist würden. Z4.651.1 Teilen

Unsere Schriften dürfen nicht mit langen Diskussionen oder ausführlichen lehrpunktmäßigen Argumenten angefüllt werden, welche die Leser ermüden. Sie sollten kurze und interessante Artikel enthalten, die sich mit Lehrfragen und Praxis befassen. Der Preis dieser Schriften soll nicht so niedrig angesetzt werden, dass kein Gewinn erzielt werden kann, um im Werk fortzufahren. Das gleiche Interesse, das aufgewendet wurde, um Signs of the Times zu verbreiten, sollte sich ebenfalls bei der Verbreitung des Review offenbaren. Geschieht dies, dann wird das Bemühen von Erfolg gekrönt sein. Z4.651.2 Teilen

Wir befinden uns auf bezaubertem Grund und Boden. Satan ist fortwährend bemüht, unser Volk in der Wiege fleischlicher Sicherheit in Schlaf zu wiegen. Es besteht eine Gleichgültigkeit, ein Mangel an Eifer, der all unsere Anstrengungen lähmt. Jesus war ein eifriger Arbeiter. Wenn seine Nachfolger sich auf ihn stützen und arbeiten, wie er gearbeitet hat, werden sie gleiche Resultate sehen und erzielen. Man muss sich bemühen, unseren Schriften den wahren Wert beizumessen und sie nach und nach auf eine sichere Grundlage zu stellen. Wir dürfen uns nicht von dem Geschrei „Spekulation, Profitgier“ irritieren lassen. Wir müssen ständig voranstreben, unbewegt von Tadel und unverdorben von Applaus. Es wird eine schwerere Aufgabe sein, das Werk auf eine sichere Grundlage zu stellen, als viele annehmen, aber es muss getan werden, um unsere Einrichtungen vor Schulden zu bewahren. Z4.651.3 Teilen

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Unsere Brüder müssen sich in acht nehmen, damit sie in ihren Plänen und Arbeiten nicht engstirnig werden. Sie mögen Zeit und Geld einsetzen, um einen genauen Plan zu entwerfen, dass die Arbeit so und nicht anders getan werden darf, andernfalls würde sie nicht richtig getan. Es besteht die Gefahr, zu genau zu sein. Es muss mehr darauf geachtet werden, die Kosten für den Transport von Büchern und Personen niedrig zu halten. Gottes Werk erleidet Schaden. Brüder, ihr müsst Vorsicht, Sparsamkeit und Klugheit walten lassen. Ein großes Werk muss getan werden, und unsere Verlagshäuser befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten. Es gibt Männer, die im Verlag in Battle Creek treue Arbeit verrichten, aber zu gering entlohnt werden. Man handelt nicht gerecht ihnen gegenüber. Bei anderer Arbeit würden sie das Doppelte verdienen; aber sie tun gewissenhaft ihr Werk, weil sie fühlen, dass Gottes Werk ihre Hilfe braucht. Z4.652.1 Teilen

In diesen Tagen der Vorbereitung müssen Pläne zum Fortschritt des Werkes Gottes gelegt und ausgeführt werden. Unsere Schriften müssen weite Verbreitung finden, denn sie verrichten ein großes Werk. Viel Missionsarbeit muss getan werden. Aber es wurde mir gezeigt, dass die Gefahr besteht, diese Arbeit zu mechanisch, zu verwickelt und zu schwierig zu gestalten. Dadurch wird weniger erreicht, als wenn sie einfacher, direkter, schlichter und entschlossener getan würde. Wir haben weder die Zeit noch die Mittel, um alle Teile dieses Mechanismus zu harmonisieren. Z4.652.2 Teilen

Unsere Brüder, die für die Pläne zur Förderung dieses Teiles des Werkes verantwortlich sind, müssen im Auge behalten, dass, obgleich ein gewisses Maß an Ausbildung und Übung erforderlich ist, um gute Arbeit zu verrichten, doch die Gefahr besteht, dieser Sache zu viel Wert beizumessen. Durch die Erlangung einer gründlichsten Ausbildung im kleinsten Detail, während lebenswichtige Grundsätze außer Acht gelassen werden, können wir zu trockenen, schulmäßigen Arbeitern werden. Herzen, die Gott durch das Wirken seiner Gnade willig gemacht hat, sind zu dem Werk befähigt. Z4.652.3 Teilen

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Gott wünscht Arbeit, die von Herzen kommt. Er wird die selbstlose Absicht, den reinen, erhabenen Grundsatz und die hohen und heiligen Beweggründe akzeptieren. Seine Gnade und Kraft wird mit diesen Bemühungen zusammenwirken. Alle, die erkennen, dass es Gottes Werk ist, ein Volk auf sein Kommen vorzubereiten, werden in ihrem selbstlosen Bemühen Gelegenheit finden, Missionsarbeit durch Schriftenverbreitung zu verrichten. Doch kann zu viel Geld ausgegeben und zu viel Zeit aufgewendet werden, um alles so exakt und umständlich zu gestalten, dass die Arbeit am Herzen vernachlässigt wird und nur eine trockene Förmlichkeit übrig bleibt. Z4.653.1 Teilen

Ich sage euch frei heraus, dass Jesus und die Macht seiner Gnade gänzlich aus dem Spiel gelassen werden. Die Resultate werden zeigen, dass mechanische Arbeit die Stelle von Frömmigkeit, Demut und Heiligkeit des Herzens und Lebens eingenommen hat. Die mehr geistlich gesinnten, geheiligten und demütigen Arbeiter müssen zurückstehen, während junge, unerfahrene Mitarbeiter, die nur der Form genügen und ihre Arbeit mechanisch verrichten, die Arbeitsplätze einnehmen. Aber wahre Liebe und Seelenlast wird nicht empfunden. In diesen feierlichen, gefahrvollen Tagen der Verantwortung wird mehr die Kraft der Gottseligkeit als bloße, festgelegte Formen und mechanisches Arbeiten benötigt. Z4.653.2 Teilen

Im Himmel herrscht Ordnung, und System und Ordnung müssen auch auf Erden herrschen, damit das Werk ohne Verwirrung und Fanatismus vorangehen kann. Unsere Brüder haben dieses Ziel vor Augen gehabt. Doch während einige unserer Brüder fortwährend Seelenlast tragen und das Volk geistlich voranbringen möchten, gibt es auch weniger Gewissenhafte. Sie haben Christi Kreuz nicht auf sich genommen noch betrachten sie Seelen im Licht von Golgatha. Sie lehren und unterweisen andere in mechanischer Tätigkeit, werden selber formell und kraftlos und versäumen es, dem Volke einen Heiland nahezubringen. Z4.653.3 Teilen

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Satan ist immer am Werk, den Dienst für Gott zu einer bloßen Form herabzuwürdigen und ihn zur Rettung von Seelen wirkungslos zu machen. Während die Energie, der Ernst und die Leistungsfähigkeit des Arbeiters durch das Bemühen, alles aufs Genaueste zu tun, abgetötet werden, erfordert die anstrengende Arbeit der Prediger, diesen komplizierten Mechanismus in Bewegung zu halten, so viel Zeit, dass das geistliche Werk vernachlässigt wird. Damit so viele Dinge auf dem laufenden gehalten werden können, ist soviel Geld erforderlich, dass andere Zweige des Werkes aus Mangel an gebührender Aufmerksamkeit dahinwelken und sterben. Z4.654.1 Teilen

Wenn auch die stummen Wahrheitsboten gleich den Blättern im Herbst verteilt werden sollen, sollten unsere Prediger diese Arbeit doch nicht zu einer Form ausarten lassen, während Weihe und wahre Frömmigkeit dahinten bleiben. Zehn wahrhaft bekehrte, willige und selbstlose Arbeiter können im Missionsfeld mehr ausrichten, als einhundert, die sich in ihrem Bemühen nach festgelegten Formen und mechanischen Regeln richten, ohne tiefe Liebe zu Seelen. Z4.654.2 Teilen

Eifrige Missionsarbeit darf keinesfalls vernachlässigt werden. Sie hat viel mit der Rettung von Seelen zu tun. Der Erfolg des Werkes Gottes hängt in großem Maße davon ab. Aber wer diese Arbeit tut, muss geistlich gesinnt sein. Seine Briefe müssen vom Licht und von der Liebe Jesu erfüllt sein. Er muss die Last des Werkes empfinden. Es sollten Männer und Frauen sein, die beten können und eine enge Verbindung mit Gott unterhalten. Ein reger Geist, ein geheiligter Wille und gesundes Urteil sind erforderlich. Sie werden vom himmlischen Lehrer gelernt haben, wie man Seelen am erfolgreichsten anspricht. Sie werden ihre Lektion in Christi Schule gelernt haben. Sie werden während ihrer Arbeit Gottes Verherrlichung im Auge behalten. Z4.654.3 Teilen

Ohne diese Erziehung werden alle Belehrungen durch eure Lehrer betreffs der Form und Regeln, wie gründlich durchdacht diese Lektionen auch sein mögen, euch in der Arbeit nicht weiterbringen, ihr werdet Anfänger bleiben. Ihr müsst von Christo lernen. Ihr müsst Selbstverleugnung um Christi willen üben. Beugt euren Nacken unter Christi Joch. Tragt die Last Christi. Ihr müsst euch bewusst sein, dass ihr nicht euch selbst gehört. Ihr seid Diener Christi und verrichtet ein Werk, das er euch aufgetragen hat, nicht damit euch Lob oder Ehre oder Verherrlichung zuteil wird, sondern um seines teuren Werkes willen. Mit all eurer Arbeit solltet ihr seine Gnade, seine Liebe, seine Hingabe, seinen Eifer, seine unermüdliche Ausdauer und seine unbezähmbare Energie verbinden, die Zeit und Ewigkeit umfasst. Z4.654.4 Teilen

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Die Schriftenverbreitung und Missionsarbeit ist ein gutes Werk; Gottes Werk. Sie darf keinesfalls geringgeachtet werden. Aber es besteht fortwährend die Gefahr, dass sie zweckentfremdet wird. Im Missionsfeld werden Kolporteure gebraucht. Personen von ungehobeltem Betragen sind nicht für diese Arbeit geeignet. Nur Männer und Frauen mit Taktgefühl, gutem Benehmen, klarer Voraussicht und scharfer Unterscheidungsgabe, die den Wert von Seelen empfinden, können erfolgreich sein. Z4.655.1 Teilen

Die Arbeit des Kolporteurs ist erhaben und wird Erfolg haben, wenn er ehrlich, ernst und geduldig ist und in dem einmal unternommenen Werk fortfährt. Er muss mit seinem Herzen dabei sein. Er muss morgens früh aufstehen und fleißig sein und die ihm von Gott verliehenen Gaben nutzen. Schwierigkeiten werden sich erheben. Durch unermüdliche Ausdauer können sie überwunden werden. Durch Höflichkeit kann viel erreicht werden. Der Arbeiter kann ständig einen ebenmäßigen Charakter heranbilden. Großartige Charaktere werden durch kleine Taten und Anstrengungen geformt. Z4.655.2 Teilen

Es besteht die Gefahr, unseren Predigern nicht genügend Ermutigung zu geben. Es wurden mir Männer vorgeführt, die Gott zum Predigtamt berufen hat, die aber das Arbeitsfeld als Kolporteure betraten. Dies stellt eine hervorragende Vorbereitung dar, wenn es ihre Absicht ist, Licht zu verbreiten und die im Worte Gottes offenbarte Wahrheit direkt in die Familien zu bringen. Während der Unterhaltung ergibt sich oft die Gelegenheit, über Bibelreligion zu sprechen. Wenn das Werk in Angriff genommen wird, wie es sein sollte, werden Familien besucht, die Arbeiter werden zartfühlende Herzen und Liebe zu Seelen mitbringen, in Wort und Betragen werden sie den Wohlgeruch der Gnade Christi ausströmen, und gute Resultate werden folgen. Dies würde sich als hervorragende Erfahrung für alle erweisen, die den Predigtdienst im Auge haben. Z4.655.3 Teilen

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Es gibt aber leider viele, die sich der Kolportage zuwenden und Bücher und Bilder verkaufen, die nicht unseren Glauben zum Ausdruck bringen und dem Käufer kein Licht vermitteln. Sie tun dies, weil diese Arbeit mehr finanziellen Vorteil bietet, den sie als Bibelarbeiter nicht erlangen könnten. Diese Leute erhalten keine besondere Befähigung für den Evangeliumsdienst. Sie erlangen nicht jene Erfahrung, die ihnen in ihrer Arbeit nützlich wäre. Durch diese Art der Arbeit verlieren sie Zeit und Gelegenheiten. Sie lernen nicht, Seelenlast zu tragen noch wachsen sie an Erkenntnis, wie man Menschen erfolgreich für die Wahrheit gewinnen kann. Diese Männer wenden sich oftmals von der Überzeugung des Geistes Gottes ab und erhalten eine weltliche Charakterprägung. Sie vergessen, wie viel sie dem Herrn schulden, der sein Leben für sie dahingab. Sie benutzen ihre Kräfte für selbstsüchtige Ziele und weigern sich, in des Herrn Weinberg zu arbeiten. Z4.656.1 Teilen

Ich war alarmiert, als ich die verschiedenen Schlingen Satans sah, worin er Männer verstrickt, die Gott als Prediger benutzen wollte. Es wird mit Sicherheit ein Mangel an Arbeitern eintreten, wenn Männer nicht ermutigt werden, ihre Fähigkeiten zu schulen mit der Absicht, Prediger Christi zu werden. Satan bietet ständig und beharrlich finanzielle und weltliche Vorteile an, die Sinne und Kräfte der Menschen zu beschäftigen und sie von Pflichten abzuhalten, die zur Erlangung von Erfahrung in göttlichen Dingen erforderlich sind. Und wenn er bemerkt, dass Männer vorangehen und sich der Verkündigung der Wahrheit weihen und sie denen bringen, die sich in Finsternis befinden, dann strengt er sich aufs äußerste an, sie zum Fanatismus zu verleiten. Dies wird ihren Einfluss schwächen und sie veranlassen, jenen Vorteil zu verlieren, den sie erlangen könnten, wenn sie durch den Geist Gottes das Gleichgewicht bewahrten. Z4.656.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass unsere Prediger sich selbst großen Schaden zufügen, indem sie sorglos im Gebrauch ihrer Stimme sind. Sie wurden auf diesen wichtigen Gegenstand hingewiesen, und Ratschläge und Unterweisungen wurden ihnen durch den Geist Gottes erteilt. Es war ihre Pflicht, zu lernen, wie man diese Organe weise einsetzt. Die himmlische Gabe der Sprache ist eine wunderbare Kraft zum Guten und wird zur Verherrlichung Gottes dienen, wenn sie richtig angewandt wird. Es wäre nur notwendig gewesen, einige einfache Regeln zu lernen und gewissenhaft anzuwenden. Aber anstatt sich selbst zu erziehen, wie es durch Anwendung von ein wenig Vernunft möglich gewesen wäre, nahmen sie die Dienste eines Professors für Redekunst in Anspruch. Z4.656.3 Teilen

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Als Folge davon wurden viele, die fühlten, dass sie von Gott berufen waren, andern die Wahrheit zu verkündigen, von dieser Wissenschaft der Redekunst betört, und sie wurde ihnen zur fixen Idee. Man brauchte einigen Predigern und jungen Männern diese Sache nur schmackhaft machen, und schon waren sie von dieser erregenden Neuheit fasziniert. Sie verließen ihr Arbeitsfeld — alle Arbeit im Weinberg des Herrn wurde vernachlässigt — und sie verausgabten ihr Geld und ihre kostbare Zeit, um eine Schule der Redekunst zu besuchen. Als sie von dieser Schulung zurückkehrten, waren Hingabe und Religion verschwunden, und die Seelenlast wurde abgelegt wie ein Gewand. Sie waren Satans Anregungen gefolgt, und er hatte sie dahin gebracht, wo er sie haben wollte. Z4.657.1 Teilen

Einige haben sich als Lehrer dieser Wissenschaft betätigt, die weder die nötige Kenntnis noch Befähigung dazu besaßen. Sie blamierten sich vor der Öffentlichkeit, weil sie die erlangte Ausbildung nicht richtig anwenden konnten. Ihre Zurschaustellungen von Redekunst entbehrten jeder Würde und gesundem Empfinden, und soweit bekannt, haben sie jedem Einfluss, den sie in Zukunft als Botschafter der Wahrheit in der Welt hätten ausüben können, die Tür verschlossen. Dies war Satans Absicht. Es war schon richtig, sich in der Sprechweise zu vervollkommnen. Aber Zeit und Geld diesem einen Wissenszweig zu opfern und alles Sinnen und Trachten darauf zu richten, führte zu weit und zeugte von großer Schwäche. Z4.657.2 Teilen

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Junge Männer, die sich Beobachter des Sabbats nennen, fügen ihrem Namen die Bezeichnung „Professor“ bei und täuschen die Gesellschaft, indem sie etwas zu können vorgeben, von dem sie nichts verstehen. Viele entehren das Licht, das Gott ihnen verlieh. Ihre Sinne sind nicht ausgeglichen. Der Begriff „Redekunst“ ist zum Gespött geworden. Männer wurden dadurch veranlasst, ein Werk zu unternehmen, zu dem sie nicht geschickt sind, und wurden für das Werk verdorben, das sie erfolgreich hätten tun können, wenn sie es demütig und bescheiden in der Furcht Gottes durchgeführt hätten. Diese jungen Leute hätten sich im Missionsfeld durch Missionsarbeit oder Kolportage zur Brauchbarkeit heranbilden oder in Vorbereitung auf das Predigtamt als Bibelarbeiter betätigen können. Dies wäre eine Arbeit für Zeit und Ewigkeit gewesen. Aber sie waren von der Vorstellung bezaubert, Lehrer der Redekunst zu werden, und Satan steht daneben und lacht, dass er sie im Netz, das er für sie auslegte, gefangen hat. Z4.658.1 Teilen

Gottes Diener sollten immer einmütig sein. Sie sollten derbe Charakterzüge unterdrücken und beherrschen und täglich sorgfältig darüber wachen, welche Lebensstruktur sie aufbauen. Erweisen sie sich im täglichen Leben als wahre Christen? Weist ihr Leben edle, aufrichtige Handlungen auf, die ihren Charakterbau als einen wunderbaren Tempel Gottes erscheinen lassen? Gleichwie eine morsche Planke ein Schiff zum Sinken bringt und ein schwaches Glied eine Kette wertlos macht, so wird ein schlechter Charakterzug, der in Worten oder Taten zum Ausdruck kommt, einen Einfluss zum Bösen ausüben. Er wird, wenn nicht überwunden, jede Tugend zerstören. Z4.658.2 Teilen

Jede Befähigung des Menschen ist ein Baumeister, der für Zeit und Ewigkeit baut. Tag für Tag wächst das Gebäude empor, obgleich sich der Besitzer dessen nicht bewusst ist. Es ist ein Bau, der entweder wegen seiner Missgestalt als Warnlicht dienen soll oder andrerseits als ein Gefüge dasteht, das Gott und Engel wegen seiner Übereinstimmung mit dem göttlichen Vorbild bewundern. Die geistigen und moralischen Kräfte, die Gott uns verliehen hat, machen nicht den Charakter aus. Sie sind Talente, die wir entwickeln sollen, und die, wenn richtig angewendet, einen richtigen Charakter heranbilden. Ein Mann mag kostbaren Samen in seiner Hand haben; aber dieser Same ist kein Obstgarten. Der Same muss gesät werden, ehe er zu einem Baum heranwachsen kann. Das Herz ist der Garten. Der Charakter ist die Frucht. Gott hat uns mit Fähigkeiten ausgestattet, damit wir sie pflegen und entwickeln. Unsere eigene Verhaltensweise bestimmt unseren Charakter. Im Erziehen dieser Kräfte, damit sie übereinstimmen und einen wertvollen Charakter bilden, obliegt uns ein Werk, das niemand anders für uns tun kann. Z4.658.3 Teilen

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Diejenigen, die harte, raue Wesenszüge aufweisen, sind vor Gott schuldig, wenn sie nicht durch Selbsterziehung alle Bitterkeit ihrer Natur unterdrücken und entwurzeln. Der Mensch, der der Ungeduld nachgibt, dient Satan. „Wisset ihr nicht: welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid.“ Römer 6,16. Ein guter Charakter ist in Gottes Augen wertvoller als Gold aus Ophir. Der Herr möchte, dass die Menschen für Zeit und Ewigkeit wirken. Wir haben Gutes und Böses geerbt, und durch Pflegen dieser Wesenszüge können wir das Böse ärger oder das Gute besser machen. Soll das Böse, wie bei Judas, die Oberhand gewinnen, oder soll das Böse aus unserer Seele ausgemerzt werden und das Gute siegen? Z4.659.1 Teilen

Stets sollten wir richtige, ehrenhafte Prinzipien hegen. Ehrlichkeit wird nicht dort zu finden sein, wo man mit Berechnung vorgeht. Sie werden nie miteinander übereinstimmen, die eine stammt von Baal, die andere von Gott. Der Meister fordert von seinen Knechten, dass sie aufrichtig denken und handeln. Alle Habgier und Übervorteilung müssen überwunden werden. Diejenigen, die Aufrichtigkeit zur Gefährtin erwählen, werden sie mit all ihrem Handeln verbinden. Vielen werden diese Menschen nicht gefallen; aber vor Gott sind sie köstlich. Z4.659.2 Teilen

Satan ist bemüht, sich überall einzuschleichen. Am liebsten möchte er Freunde auseinander reißen. Es gibt Menschen, die immer zum Reden, Klatschen und zu falschen Anschuldigungen bereit sind, die den Samen der Uneinigkeit ausstreuen und Streit verursachen. Der Himmel betrachtet diese Klasse als Satans wirksamstes Werkzeug. Aber der Mensch, über den hergezogen wird, befindet sich in einer weit weniger gefährlichen Stellung, als wenn man ihn wegen einigen erfolgreichen Bemühungen loben und vor ihm kriechen würde. Die Lobhudelei angeblicher Freunde ist gefährlicher als Tadel und Vorwurf. Z4.659.3 Teilen

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Jeder Mensch, der sich selbst lobt, entfernt den Glanz von seinen besten Bemühungen. Ein wahrhaft edler Charakter wird nicht innehalten, um sich über die falschen Anschuldigungen der Feinde aufzuregen. Jedes darüber geäußerte Wort wird das, was nicht besiegt werden kann, nur stärken. Gott wünscht, dass sein Volk sich mit ihm, dem Gott der Langmut und Liebe, eng verbindet. Alle sollten in ihrem Leben Christi Liebe offenbaren. Niemand sollte wagen, den guten Ruf oder die Stellung eines andern zu untergraben; dies ist Egoismus. Dies heißt soviel wie: „Ich bin viel besser und fähiger als du. Gott gibt mir den Vorzug. Du bist nicht so wichtig.“ Z4.660.1 Teilen

Unsere Prediger in verantwortlichen Stellungen sind Männer, die Gott akzeptiert hat. Ganz gleich, wo sie herkommen, was ihr früherer Beruf war, ob sie dem Pflug folgten, Schreiner waren oder an der Hochschule studiert haben — wenn Gott sie angenommen hat, sollte sich jeder davor hüten, geringschätzig über ihn zu sprechen. Setzt ihn niemals herab, denn er mag in Gottes Augen groß sein, während jene, die sich selbst erhaben dünken, wegen der Verderbtheit ihrer Herzen gering vor Gott erscheinen. Unsere einzige Sicherheit besteht darin, am Fuße des Kreuzes niederzusinken, gering in unseren eigenen Augen zu sein und auf Gott zu vertrauen, denn nur er hat die Macht, uns groß zu machen. Z4.660.2 Teilen

Unsere Prediger stehen in Gefahr, sich um der Arbeit willen, die sie tun, selbst Ehre zuzuschreiben. Sie glauben, Gott begünstige sie, und sie werden unabhängig und selbstzufrieden. Dann überlässt Gott sie den Angriffen Satans. Um Gottes Werk annehmbar zu verrichten, müssen wir einen sanftmütigen, demütigen Geist besitzen und andere höher achten als uns selbst. Es steht zu viel auf dem Spiel. Jetzt wird die Urteilskraft und Fähigkeit aller benötigt. Eines jeden Menschen Arbeit ist wichtig genug, dass sie treu und gewissenhaft verrichtet wird. Einer kann nicht die Arbeit von allen tun. Jeder hat seinen jeweiligen Platz und seine spezielle Aufgabe, und ein jeder sollte wissen, dass die Art und Weise, wie er seine Arbeit tut, der Prüfung im Gericht standhalten muss. Z4.660.3 Teilen

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Das vor uns liegende Werk ist wichtig und umfangreich. Der Tag Gottes eilt herbei, und alle Arbeiter in Gottes großem Arbeitsfeld sollen Männer sein, die nach Vollkommenheit streben, die keinen Mangel haben an irgendeiner Gabe und nur warten auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi. 1.Korinther 1,7. Nicht ein Augenblick unserer kostbaren Zeit sollte dazu verwandt werden, andere unseren persönlichen Ideen und Meinungen anzupassen. Gott wünscht Männer als Mitarbeiter in diesem großen Werk zur höchsten Ausübung des Glaubens und zur Entwicklung eines ausgeglichenen Charakters heranzubilden. Z4.661.1 Teilen

Die Menschen besitzen verschiedenerlei Gaben, und einige sind besser für einen bestimmten Zweig des Werkes geeignet als andere. Worin der eine Arbeiter einen Fehlschlag erleiden würde, mag der andere Prediger guten Erfolg haben. Die Arbeit eines jeden in seiner Position ist wichtig. Eines Mannes Urteil darf einen andern nicht beherrschen. Wenn sich ein Mann erhebt, der meint, dass niemand ihn beeinflussen darf, dass er die Urteilskraft und Fähigkeit besitzt, jeden Zweig des Werkes zu verstehen, dann wisse, dass es ihm an der Gnade Gottes mangelt. Z4.661.2 Teilen

Mein Mann besitzt Erfahrung und wertvolle Eigenschaften, wenn diese durch die Gnade Christi geheiligt werden. Gott wird seine Arbeit durchaus annehmbar machen, wenn er dem Vorbild nacheifert. Z4.661.3 Teilen

Gott wünscht, dass die Ältesten Haskell, Butler, Whitney und White sich meinem Mann zur Seite stellen. Diese Männer mögen kostbare Wesenszüge aufweisen, offenbart sich in ihnen aber nicht Christi Charakter, dann sind sie nicht annehmbarer als das Opfer Kains. Sein Opfer war an sich gut, aber es war kein Heiland darin. Z4.661.4 Teilen

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