Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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Liebe Geschwister in ... Ihr befindet euch in einem gesegneten, schönen Land, wo die Wohltaten der göttlichen Vorsehung mit freigebiger Hand ausgestreut wurden. Werden diese Segnungen aber nicht weise genutzt, können sie sich als ein Fluch erweisen. Einige von euch sind mit den Sorgen dieses Lebens beladen, und andere sind trunken vom Geist der Welt. Ihr befindet euch in einer gefahrvollen Stellung. Besonders ist die Jugend unter euch davon betroffen. Die Eltern stehen nicht in enger Verbindung mit Gott. So sind sie nicht imstande, unter der Leitung des Heiligen Geistes kraftvoll und verständig für die Bekehrung ihrer Kinder zu wirken. Fortwährendes Reden wird sie nicht bekehren. Tadel und Einschränkung sind oft notwendig. Aber darin wird meistens zu weit gegangen, besonders wenn sich im Leben derer, die den Tadel aussprechen, keine wahre Frömmigkeit bekundet. Z4.662.1 Teilen

Unsere Worte und Handlungen sind die Früchte, die wir hervorbringen. Ein geheiligtes Leben ist eine tägliche lebendige Predigt. Leider wird jedoch die inwendige Frömmigkeit und wahre Hingabe durch äußerlichen Formendienst ersetzt. Wahre und unbefleckte Religion ist das große Bedürfnis der Gemeinde in ... Das persönliche Werk eines jeden besteht darin, sich Gott zu nahen. Niemand kann durch Stellvertretung gerettet werden. Jeder Mann und jede Frau muss seine eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern schaffen. Satan hat eine weit größere Macht über einige Wahrheitsbekenner, als viele zu erkennen vermögen. Das eigene Ich regiert im Herzen, anstatt Christus. Eigenwille, Eigennutz, Eifersucht und Stolz schließen Gottes Gegenwart aus. Z4.662.2 Teilen

Die Liebe Gottes muss die Seele durchdringen. Andernfalls können die Früchte der Gerechtigkeit nicht erscheinen. Es ist höchst unsicher, Eitelkeit, Stolz oder Liebe zu Macht oder Gewinn zu hegen. Es ist Selbstsucht im höchsten Sinne, Zorn, Kritik und Anklagen zu äußern, weil ihr dazu die Macht besitzt, ohne dass jene, die ihr beschimpft, sich wehren können. Es ist Selbstsucht, welche Uneinigkeit in der Familie und in der Gemeinde hervorruft. Unchristliche Herzen werden glauben, große Verkehrtheiten bei andern entdeckt zu haben, wo sie gar nicht existieren. Sie werden bei geringfügigen Dingen verweilen, bis sie riesengroß erscheinen. Das Werk, diese geringen Angelegenheiten, die einigen so groß erscheinen, in Ordnung zu bringen, hat Gott seinen Nachfolgern persönlich überlassen. Lasst nicht zu, dass diese unglücklichen Meinungsverschiedenheiten bestehen bleiben, bis sie zu einer bitteren Wurzel in der Gemeinde werden, wodurch viele verunreinigt werden. Wenn Christus im Herzen wohnt, wird es durch die Liebe zu Gott und zu den Menschen so besänftigt und unterwürfig sein, dass Ärger, Krittelei und Streit keinen Raum darin finden. Christi Religion im Herzen wird für ihren Besitzer einen völligen Sieg über jene Leidenschaften erringen, die nach der Herrschaft streben. Z4.662.3 Teilen

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Christus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles [was notwendig ist] zufallen.“ Matthäus 6,33. Diese Verheißung wird niemals unerfüllt bleiben. Wir können uns niemals der Gunst Gottes erfreuen, es sei denn, wir kommen den Bedingungen nach, unter denen sie gewährt wird. Erfüllen wir diese Bedingungen, dann erlangen wir jenen Frieden, jene Genügsamkeit und Weisheit, welche die Welt weder geben noch nehmen kann. Wenn ihr als Gemeinde euch Gottes reichen Segen sichern wollt, müsst ihr, ein jeder persönlich, ihn zum ersten, zum letzten und besten in jedem Gedanken, Plan und Werk machen. Gott zu gehorchen ist die erste Pflicht des Christen. Ein demütiger Geist und ein dankbares Herz wird uns über die Lieblingssorgen und wirklichen Schwierigkeiten hinweghelfen. Je weniger ernsthaft, tatkräftig und wachsam wir im Dienste des Meisters sind, desto mehr werden unsere Gedanken beim eigenen Ich verweilen, und aus den Maulwurfshügeln der Schwierigkeiten werden wir Berge machen. Wir werden uns angegriffen fühlen, wenn Respektlosigkeit gar nicht beabsichtigt war. Z4.663.1 Teilen

Die Last des Werkes Gottes, die Mose auferlegt war, verlieh ihm Macht. Als er so viele Jahre lang die Herden Jethros hütete, erlangte er eine Erfahrung, die ihn wahre Demut lehrte. Aber Gottes Ruf fand Mose, wie er uns finden wird, untauglich, zögernd und ohne Selbstvertrauen. Das Gebot, Israel zu befreien, schien ihn zu überwältigen, aber in der Furcht Gottes übernahm er die Pflicht. Achtet auf das Resultat: Er passte seine Aufgabe nicht seiner Unzulänglichkeit an, sondern in der Kraft Gottes strengte er sich aufs äußerste an, um sich für diese heilige Mission zu befähigen und zu heiligen. Z4.663.2 Teilen

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Mose wäre niemals für diese Vertrauensstellung vorbereitet worden, wenn er auf Gott gewartet hätte, das Werk für ihn zu tun. Licht vom Himmel wird zu denjenigen kommen, die ihr Bedürfnis danach empfinden und danach suchen wie nach verborgenen Schätzen. Wenn wir uns hingegen der Untätigkeit hingeben, bereit, von Satans Macht beherrscht zu werden, wird Gott uns keine Erleuchtung senden. Setzen wir nicht alle uns verliehenen Kräfte aufs äußerste ein, werden wir immer schwach und untauglich bleiben. Viel Gebet und stärkster Einsatz der Verstandeskräfte sind notwendig, wenn wir für die Aufgabe vorbereitet werden wollen, zu der Gott uns beruft. Viele gelangen nie zu der Stellung, die sie bekleiden könnten, weil sie darauf warten, dass Gott das für sie tue, das sie in seiner Kraft selbst tun können. Alle, die für dieses Leben brauchbar sind, müssen durch ernsteste geistige und moralische Disziplin darauf vorbereitet werden, und dann wird Gott ihnen beistehen, indem er göttliche Macht mit der menschlichen Anstrengung verbindet. Z4.664.1 Teilen

Viele in ... werden erfolglos sein, weil sie nicht mit dem Fortschritt des Werkes Schritt halten. Sie stellen in ihrem täglichen Leben nicht die heiligende Kraft der Wahrheit dar, wie es der Fall sein sollte. Sie handeln nicht wie Mose, indem sie sich dem erhabenen Maßstab anpassen. Hätten sie dies getan, würden jetzt viel mehr Seelen ihrer Zahl hinzugefügt worden sein und könnten sich der Wahrheit erfreuen. Es ist schrecklich, Seelen durch unser ungeheiligtes Leben von Christo fortzutreiben. Unsere Religion muss etwas mehr als nur Kopfreligion sein. Sie muss das Herz berühren. Dann wird sie eine korrigierende Wirkung auf unser Leben haben. Verkehrte Gewohnheiten können nicht durch eine einzige Anstrengung überwunden werden. Nur durch langes und ernstes Ringen wird das Ich besiegt. Diese Selbsterziehung muss von den einzelnen Gliedern der Gemeinde in Angriff genommen werden. Der Schutt, der sich vor der Herzenstür angesammelt hat, muss entfernt werden, ehe sie Gott in Herzenseinfalt dienen und ihr Bekenntnis durch ein wohlgeordnetes Leben und eine göttliche Unterhaltung ehren können. Dann, und erst dann können sie Sünder die Wahrheit lehren und Seelen für Christum gewinnen. Z4.664.2 Teilen

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In dieser Gemeinde gibt es Männer, die glauben, andere in der Wahrheit unterweisen zu müssen, während sie verdrießlich, ungeduldig und kritisch im eigenen Familienkreis sind. Solche sollen zuerst selbst belehrt werden, bis sie geduldige, gottesfürchtige Männer daheim geworden sind. Sie müssen noch die ersten Grundsätze wahrer Religion lernen. Sie sollten Gott von ganzem Herzen suchen, denn sie waren eine Geißel in ihren Familien und wie ein vernichtender Hagel, ihre Brüder zu unterdrücken und zu vernichten. Diese Männer verdienen nicht den Namen „husband“ [englisches Wort für Ehegatte], was soviel heißt wie „jemand, der das Haus zusammenhält“, denn sie binden die Familie nicht mit den Banden christlicher Liebe, des Mitgefühls und der wahren Würde eines göttlichen Lebens und eines christusähnlichen Charakters zusammen. Z4.665.1 Teilen

Die feierliche, heilige Wahrheit — die prüfende Botschaft, die Gott uns gegeben hat, damit wir sie der Welt verkündigen — auferlegt einem jeden von uns die ernsteste Pflicht, unser tägliches Leben und unseren Charakter so umzugestalten, dass wir die Macht der Wahrheit überzeugend bekunden können. Wir sollten immer der Kürze der Zeit und der furchtbaren Ereignisse eingedenk sein, die nach der Prophetie in Kürze eintreten werden. Weil diese Wahrheiten nicht als Realität betrachtet werden, stimmt unser Leben nicht mit der Lehre überein, zu der wir uns bekennen. Viele vergraben ihre Zentner in der Erde, die dort angelegt werden sollten, wo sie sich vermehren und Gott zurückerstattet werden können, wenn er sagen wird: „Tu Rechnung von deinem Haushalten“. Lukas 16,2. Mose wurde groß, weil er seine Talente im Werke Gottes einsetzte, dadurch nahmen sie ständig zu. Er wurde redegewandt, geduldig, erlangte Selbstvertrauen und Befähigung, um die größte Aufgabe zu bewältigen, die je einem sterblichen Menschen anvertraut wurde. Dies ist die Auswirkung auf den Charakter, wenn Menschen sich gänzlich Gott übergeben und auf seine Gebote lauschen, um ihnen zu gehorchen. Z4.665.2 Teilen

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Williger Gehorsam gegenüber Gottes Anforderungen vermittelt der Seele Tatkraft und macht sie stark. Ein Werk, dauerhaft wie die Sonne, wird sowohl für den Arbeiter als auch für diejenigen getan, für die er wirkt. Wie beschränkt die Leistungsfähigkeit dessen, der dieses Werk in Angriff nimmt, auch sein mag, die Arbeit, die er auf seiner niedrigen Ebene versieht, wird von Gott angenommen. Z4.666.1 Teilen

„Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter! Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute. Da nun ein Platzregen fiel und kam ein Gewässer und wehten die Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen Fall.“ Matthäus 7,21-27. Z4.666.2 Teilen

Der Grund, weshalb unserem Volk nicht mehr Kraft innewohnt, ist der, dass sie sich zur Wahrheit bekennen, sie aber nicht praktizieren. Sie haben nur wenig Glauben und Vertrauen in Gott. Es gibt nur wenige Lastenträger in seinem Werk. Der Herr fordert den Einsatz von Gehirn, Knochen und Muskeln. Nur zu oft wird ihm dies vorenthalten und der Welt zur Verfügung gestellt. Dem Dienst für Gott wird der zweite Platz eingeräumt, während weltliche Interessen sofortige Aufmerksamkeit finden. So werden Dinge von geringerer Bedeutung für wichtig gehalten, während die Anforderungen Gottes, geistliche und ewige Dinge, gleichgültig behandelt werden, als etwas, das man nach Belieben tun oder lassen kann. Wären die Gedanken auf Gott gerichtet und übte die Wahrheit einen heiligenden Einfluss auf das Herz aus, so wäre das eigene Ich in Christo verborgen. Wenn wir die Wichtigkeit der Wahrheit, zu der wir uns bekennen, begreifen, werden wir fühlen, dass wir eine wichtige Mission zu erfüllen haben, eine Verantwortung tragen, die ewige Folgen nach sich zieht. Alle zeitlichen Interessen werden dann für uns von untergeordneter Bedeutung sein. Z4.666.3 Teilen

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Geschwister in ..., ihr erkennt nicht eure Verpflichtung Gott gegenüber und die persönliche Arbeit, die ihr für ihn verrichten sollt. Ihr habt die Theorie der Wahrheit, fühlt aber nicht ihre Macht in eurer Seele. Der fruchtleere Feigenbaum prangte in seinem Blätterschmuck und reckte seine Zweige gen Himmel; als aber der Erlöser Frucht auf ihm suchte, siehe, da waren nur Blätter vorhanden. Wenn nicht ein gründliches Werk für jeden Einzelnen unter euch und für die ganze Gemeinde geschieht, wird Gottes Fluch euch ebenso treffen, wie er über den unfruchtbaren Baum ausgesprochen wurde. Z4.667.1 Teilen

Die Glieder der Gemeinde in ... besitzen Talente, die bei rechter Anwendung wertvoll wären. Der Schwache kann stark, der Furchtsame tapfer, und die Trägen und Unentschlossenen können Männer von schnellem und festem Entschluss werden, wenn sie fühlen, dass Gott sie genügend wertschätzt, um ihre Arbeit anzunehmen. Z4.667.2 Teilen

Die Männer in dieser Gemeinde müssen empfinden, dass Gott wünscht, dass sie Arbeiter in irgendeinem Zweig seines Werkes werden. Wenn sie ihren Kurs nicht ändern, werden einige von ihnen sich in einer Stellung wie die Pharisäer befinden, zu denen Christus sagte: „Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen denn ihr.“ Matthäus 21,31. Viele fühlen sich sicher, weil sie sich zur Wahrheit bekennen, während ihre Herzen von ihrem heiligenden Einfluss unberührt bleiben und sie keine Fortschritte im göttlichen Leben machen. Z4.667.3 Teilen

Geschwister, ihr als Volk bekennt, weit größeres Licht als alle anderen Glaubensgemeinschaften zu haben, doch eure Werke stimmen nicht mit eurem Bekenntnis überein. Viele, die sich in der Finsternis des Irrtums befunden haben, nehmen freudig die Wahrheit an, wenn sie ihrem Verständnis eröffnet wird. Wenngleich sie ihr Leben in Sünde zugebracht haben, nimmt Gott sie an, sobald sie in Reue und mit einem Gefühl ihrer Sündhaftigkeit zu ihm kommen. Solche Seelen befinden sich in einer günstigeren Stellung zur Heranbildung eines vollkommenen christlichen Charakters als jene, die großes Licht hatten, aber versäumten, es auszuleben. Was Männer und Frauen in Finsternis beharren lässt, ist ihre Nachlässigkeit, das Licht und die ihnen gewährten Gelegenheiten zu nutzen. Gott hasst alle leeren Vorspiegelungen falscher Tatsachen. Als Jesus auf Erden war, hat er die Bußfertigen stets mit Zartgefühl behandelt, selbst wenn es sich um den größten Sünder handelte; aber alle Heuchelei wurde schwer von ihm getadelt. Z4.667.4 Teilen

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Gott hat jedem Einzelnen ein Werk aufgetragen, das kein anderer an seiner Stelle tun kann. Ach, dass doch jeder von euch die Augensalbe anwenden möchte, dass ihr eure Charakterfehler erkennt und seht, wie Gott eure Weltliebe betrachtet, die alle Liebe zu Gott verbannt. Nichts kann euch solche Kraft, solch wahres Selbstvertrauen und Adel der Seele verleihen, wie ein Empfinden der Würde eures Werkes, eine Gewissheit, dass ihr im Gutestun und in der Seelenrettung Gottes Mitarbeiter seid. Z4.668.1 Teilen

Gottes Sohn kam in diese Welt, um ein Beispiel vollkommenen Lebens zu geben. Er opferte sein Leben um der Freude willen, Seelen aus Satans Händen befreit und im Reiche Gottes gerettet zu sehen. „Folget mir nach!“ lautete Christi Gebot. Wer seinem Beispiel folgt, wird sich am göttlichen Werk im Gutestun beteiligen und schließlich zur Freude seines Herrn eingehen. Z4.668.2 Teilen

Es gibt heute in einfachen Berufen so manchen Mann, den Gott als „Freund Gottes“ bezeichnet, wie er einst von Abraham sprach. Solche Männer heißen gut, was Gott gutheißt, und verurteilen, was Gott verurteilt. In ihrer Gegenwart fühlen selbst Sünder eine gewisse Ehrfurcht, eine Zurückhaltung, denn Gott ist mit ihnen. Sie sind ein lebendiger Brief, gelesen von allen Menschen. In ihrem Betragen bekundet sich ein besänftigtes Zartgefühl, eine Würde und eine göttliche Anständigkeit, die ihnen Macht über die Herzen ihrer Mitmenschen verleiht. Z4.668.3 Teilen

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Indem ihr Christo nachfolgt und auf ihn als den Anfänger und Vollender eures Glaubens schaut, werdet ihr fühlen, dass sein Blick auf euch ruht, dass ihr durch seine Gegenwart beeinflusst werdet und dass er eure Beweggründe kennt. Bei jedem Schritt werdet ihr demütig fragen: Wird dies Jesu gefallen? Geschieht es zur Verherrlichung Gottes? Am Morgen und am Abend sollten ernste Bitten um Gottes Segen und Führung zu ihm emporsteigen. Aufrichtiges Gebet klammert sich an den Allmächtigen und gibt uns den Sieg. Auf seinen Knien erlangt der Christ Kraft, der Versuchung zu widerstehen. Z4.669.1 Teilen

Der Vater, der die Familie zusammenhält, wird seine Kinder durch lebendigen Glauben mit Gottes Thron verbinden. Während er seiner eigenen Stärke misstraut, wird er seine hilflose Seele an Jesum hängen und die Kraft des Allerhöchsten ergreifen. Geschwister, betet daheim, in eurer Familie, abends und morgens. Betet ernstlich im Kämmerlein, und erhebt auch während eurer täglichen Arbeit eure Seele im Gebet zu Gott. Auf diese Weise wandelte Henoch mit Gott. Das stille, innige Flehen der Seele wird gleich heiligem Weihrauch zum Gnadenthron emporsteigen und Gott ebenso angenehm sein, als wenn es im Heiligtum dargebracht würde. Für alle, die ihn auf diese Weise suchen, wird er eine gegenwärtige Hilfe in jeder Not sein. Sie werden am Tage der Prüfung stark sein. Z4.669.2 Teilen

Gottes Wort ist unsers Fußes Leuchte und ein Licht auf unserm Weg. „Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf dass ich nicht wider dich sündige.“ Psalm 119,11. Ein Herz, das sich mit Gottes Wort beschäftigt, ist gegen Satan gestählt. Diejenigen, die Christum zu ihrem täglichen Begleiter und engen Freund machen, werden fühlen, dass sie von den Mächten einer unsichtbaren Welt umgeben sind, und indem sie auf Jesum schauen, werden sie in sein Bild verwandelt. Durch Anschauen werden sie dem göttlichen Vorbild ähnlich. Ihr Wesen ist besänftigt, veredelt und geläutert für das himmlische Reich. Z4.669.3 Teilen

Wenn sich in eurem Charakter und in euren Werken ein wahrer, ernsthafter Eifer offenbart, Geschwister der Gemeinde in ..., werden Ungläubige durch euer Verhalten und in eurer Gegenwart fühlen, dass ihr einen Frieden besitzt, den sie nicht kennen, und eine Ruhe, die ihnen fremd ist. Sie werden glauben, dass ihr ein Werk für Gott verrichtet, denn eure Arbeit wird in Gott getan. Es wurde mir gezeigt, dass dies das Charaktermerkmal eines Christen ist. Satan hat viele Seelen vernichtet, indem er sie verleitete, sich selbst der Versuchung auszusetzen. Er kommt zu ihnen, wie er zu Christo kam, und versucht sie, die Welt zu lieben. Er sagt ihnen, dass sie ihr Geld in diesem oder jenem Unternehmen investieren sollen, um Gewinn zu erzielen, und in gutem Glauben folgen sie seinem Diktat. Bald sind sie versucht, von ihrer Ehrlichkeit abzuweichen, um so viel Gewinn wie möglich für sich selbst herauszuschlagen. Nach weltlichem Maßstab mag ihr Handeln absolut gesetzmäßig sein; aber es wird nicht der Prüfung nach Gottes Gesetz standhalten. Ihre Brüder werden ihre Beweggründe in Frage stellen, und man wird argwöhnen, dass sie sich der Übervorteilung schuldig machen, um eigenen Vorteils willen. Dadurch wird ihr kostbarer Einfluss, der zum Nutzen des Werkes Gottes heilig gewahrt werden sollte, aufgeopfert. Jenes Geschäft, welches sich in den Händen eines Gauners als finanzieller Erfolg erweisen würde, ist völlig unpassend für einen Nachfolger Christi. Z4.669.4 Teilen

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All solche Spekulationsgeschäfte sind von unsichtbaren Prüfungen und Schwierigkeiten begleitet, die sich als furchtbare Feuerprobe für die erweisen, die sich darauf einlassen. Umstände mögen eintreten, die ein Schatten auf die Beweggründe dieser Brüder werfen. Aber obgleich manches absolut verkehrt erscheinen mag, sollte man dies doch nicht in jedem Fall als Prüfstein des Charakters betrachten. Aber manchmal erweisen sich diese Dinge als Wendepunkt in der Erfahrung und dem Schicksal des Betreffenden. Der Charakter wird durch die Umstände, denen er sich ausgesetzt hat, umgeformt. Z4.670.1 Teilen

Es wurde mir vorgeführt, dass es für unsere Geschwister ein gefährliches Experiment ist, sich in Spekulationsgeschäfte einzulassen. Sie begeben sich dadurch auf Satans Grund und Boden und setzen sich großen Versuchungen, Enttäuschungen, Schwierigkeiten und Verlusten aus. Dann werden sie von fieberhafter Unruhe, von einem Verlangen, Mittel rascher zu erlangen, als die gegenwärtigen Umstände es zulassen, ergriffen. In der Hoffnung auf mehr Geld ändern sie ihre Umgebung. Aber zu oft werden ihre Erwartungen nicht erfüllt. Sie werden entmutigt und müssen eher Rückschläge als Vorankommen in Kauf nehmen. Dies war der Fall bei einigen in ... Sie fallen von Gott ab. Hätte der Herr einige unserer lieben Brüder in ihren Spekulationsgeschäften gesegnet, hätte es ihnen nur zum ewigen Verderben gereicht. Gott liebt sein Volk, und er liebt diejenigen, die kein Glück in ihren Unternehmungen hatten. Wenn sie die Lektionen lernen, die er sie lehren wollte, wird ihre Niederlage sich zuletzt als köstlicher Sieg erweisen. Die Liebe zur Welt hat die Liebe zu Christo ausgelöscht. Wenn der Schutt von der Herzenstür entfernt und sie in Beantwortung der Einladung Christi geöffnet wird, wird er eintreten und vom Seelentempel Besitz ergreifen. Wären folgende Worte des Apostels sorgfältiger beachtet worden, hätten viele Schwierigkeiten vermieden werden können: Z4.670.2 Teilen

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„Der Wandel sei ohne Geiz; und lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn er hat gesagt: ‚Ich will dich nicht verlassen noch versäumen.‘“ Hebräer 13,5. „Es ist aber ein großer Gewinn, wer gottselig ist und lässet sich genügen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genügen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ 1.Timotheus 6,6-12. Z4.671.1 Teilen

Die Gegenwart ist unser Tag der Gelegenheit. Einem jeden ist eine besondere Gabe oder ein Talent anvertraut, das er zur Förderung des Reiches des Erlösers benutzen soll. Die Niedrigsten und Verborgensten, sowie auch jene in der Gemeinde, die eine hohe Stellung bekleiden, gehören zu des Herrn verantwortlichen Werkzeugen und sind mit seinen Gütern betraut. Nicht nur der Prediger kann zur Rettung von Seelen beitragen. Selbst jene mit den geringsten Gaben sind nicht entschuldigt, sie zu benutzen, und durch Gebrauch werden ihre Talente zunehmen. Es ist nicht sicher, mit den moralischen Verpflichtungen zu spielen oder die geringen Dinge zu verachten. In seiner Vorsehung verteilt Gott seine Gaben gemäß der verschiedenen Fähigkeiten seines Volkes. Niemand sollte sich beklagen, dass er Gott nicht mit Talenten ehren kann, die er nie besessen hat und für die er nicht verantwortlich ist. Z4.671.2 Teilen

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Eine der Hauptursachen der Schwäche der Gemeinde in ... besteht darin, dass die Geschwister, anstatt ihre Talente zur Verherrlichung Gottes zu benutzen, dieselben in ein Tuch gewickelt und sie in die Erde vergraben haben. Obgleich einige tatsächlich nur einen Zentner erhalten haben mögen, könnte er durch Anwendung doch vermehrt werden. Gott schätzt den Dienst nach dem, was ein Mensch hat, nicht danach, was er nicht hat. Wenn wir unseren täglichen Pflichten mit Treue und Liebe nachkommen, wird der Meister uns loben, als hätten wir eine größere Aufgabe erfüllt. Wir müssen damit aufhören, uns nach einem großen Dienst zu sehnen und mit großen Talenten handeln zu wollen, wenn wir nur für geringe Talente und die Ausführung einfacher Pflichten verantwortlich sind. Indem wir die kleinen täglichen Pflichten versäumen und nach höheren Verantwortlichkeiten Ausschau halten, verfehlen wir gänzlich, genau die Arbeit zu verrichten, die Gott uns übertragen hat. Z4.672.1 Teilen

Ach, dass ich doch diese Gemeinde davon überzeugen könnte, dass Christus Anspruch auf ihren Dienst hat! Meine Brüder und Schwestern, seid ihr Diener Christi geworden? Wenn ihr die meiste Zeit darauf verwendet, euch selbst zu dienen, was wollt ihr antworten, wenn der Meister Rechenschaft von eurem Haushalten fordert? Die uns anvertrauten Zentner gehören uns nicht, seien es unser Besitz, unsere Kraft oder unsere geistigen Fähigkeiten. Wenn wir eines davon oder alles missbrauchen, werden wir dann nicht mit Recht wegen unserer untreuen Haushalterschaft verdammt? Wie groß ist unsere Verpflichtung, Gott das Seine zurückzuerstatten! Z4.672.2 Teilen

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Es sei denn, diese Gemeinde erwacht aus ihrer Schlafsucht und schüttelt den Geist der Weltlichkeit ab, oder sie wird jammern, wenn sie zu spät herausfinden wird, dass sie ihre Gelegenheiten und Vorrechte verloren, für immer verloren hat. Manchmal prüft der Herr sein Volk durch Wohlstand in zeitlichen Dingen. Er beabsichtigt aber, dass sie rechten Gebrauch von seinen Gaben machen. Ihre Besitztümer, ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Gelegenheiten gehören Gott. Für all diese Segnungen müssen sie sich vor dem Geber verantworten. Wenn Mangel und Armut unter unseren Geschwistern herrschen, und wir versäumen es, ihnen zu helfen, während all unsere eigenen Bedürfnisse gestillt sind, dann versäumen wir eine deutliche Pflicht, die im Worte Gottes niedergeschrieben ist. Er versorgt uns reichlich, damit wir andern mitteilen. Wohltätigkeit überwindet Selbstsucht und veredelt und läutert die Seele. Einige missbrauchen die Zentner, die Gott ihnen gegeben hat. Sie verschließen ihre Augen, damit sie die Bedürfnisse seines Werkes nicht sehen. Sie verschließen ihre Ohren, damit sie seine Stimme nicht hören, die ihnen ihre Pflicht, die Hungrigen zu speisen und die Nackten zu kleiden, vor Augen führt. Einige, die sich Kinder Gottes nennen, scheinen eifrig bemüht zu sein, ihre Mittel in der Welt anzulegen, um sie dem Geber nicht in Gaben und Opfern zurückerstatten zu müssen. Sie vergessen ihre göttliche Mission. Wenn sie fortfahren, den Vorschriften ihrer selbstsüchtigen Herzen zu folgen und Zeit und Geld aufwenden, um ihren Stolz zu befriedigen, wird Gott ihnen Rückschläge senden. Dann werden sie wegen ihrer Undankbarkeit drückenden Mangel zu spüren bekommen. Gott wird seine Zentner treueren Haushaltern anvertrauen, die seine Ansprüche an sie anerkennen. Z4.673.1 Teilen

Reichtum stellt eine Macht dar, womit Gutes oder Böses getan werden kann. Wird er richtig angewandt, wird er zu einer Quelle fortwährender Dankbarkeit, weil Gottes Gaben gewürdigt werden, und der Geber durch richtige Benutzung derselben Anerkennung findet. Diejenigen, die Gott berauben, indem sie seinem Werk und den leidenden Armen ihre Mittel vorenthalten, werden seiner vergeltenden Gerechtigkeit zum Opfer fallen. Unser himmlischer Vater, der uns jede gute Gabe anvertraut hat, hat Mitleid mit unserer Unwissenheit, unserer Schwäche und unserem hoffnungslosen Zustand. Um uns vom Tod zu erretten, gab er uns seinen geliebten Sohn. Er beansprucht von uns alles, was wir unser eigen nennen. Wenn wir seine leidenden Armen vernachlässigen, vernachlässigen wir ihn, denn er sagt uns, dass diese Bedürftigen seine Stellvertreter auf Erden sind. Mitleid und Wohltätigkeit, die wir ihnen erzeigen, nimmt Christus an, als wären sie ihm erwiesen worden. Z4.673.2 Teilen

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Wenn des Herrn Bedürftige vernachlässigt und vergessen oder mit kalten Blicken und grausamen Worten bedacht werden, dann sollte der Schuldige daran denken, dass er Christum in Gestalt seiner Heiligen so behandelt. Unser Heiland identifiziert sich mit der leidenden Menschheit. Wie das Herz der Eltern mit fürsorglicher Zärtlichkeit den Schmerz eines ihrer kleinen Herde empfindet, so fühlt das Herz unseres Erlösers mit dem ärmsten und niedrigsten seiner irdischen Kinder. Er hat sie in unsere Mitte gestellt, um in unseren Herzen jene Liebe zu wecken, die er gegenüber den Leidenden und Unterdrückten empfindet, und er wird seine Gerichte über einen jeden erwecken, der ihnen schadet, sie geringschätzig behandelt oder beschimpft. Z4.674.1 Teilen

Lasst uns beachten, dass Jesus alles Weh, alle Kümmernisse, Armut und Leiden auf sich nahm und dies alles zu einem Teil seiner Erfahrung machte. Obwohl er der Lebensfürst war, gesellte er sich nicht zu den Großen und Geehrten, sondern zu den Niedrigen, Unterdrückten und Leidenden. Er war der verachtete Nazarener. Er hatte nicht, wo er sein Haupt hinlegte. Er wurde arm um unsertwillen, auf dass wir durch seine Armut reich würden. Er ist jetzt der König der Herrlichkeit, und käme er, gekrönt mit Majestät, würden Millionen ihm Ehre erweisen. Alle würden miteinander wetteifern, ihn mit Ehren zu überhäufen. Alle würden sich dafür einsetzen, in seine Gegenwart zugelassen zu werden. Wir haben jetzt eine Gelegenheit, Christum in Gestalt seiner Heiligen aufzunehmen. Gott wünscht, dass ihr seine Gaben schätzt und sie zu seiner Verherrlichung verwendet. Ich rufe euch auf, eure Herzen wahrer und selbstloser Wohltätigkeit zu öffnen. Z4.674.2 Teilen

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Liebe Geschwister, ihr als Gemeinde habt eure Pflicht gegenüber den Kindern und Jugendlichen sträflich vernachlässigt. Während ihnen Regeln und Einschränkungen auferlegt sind, solltet ihr große Sorge tragen, ihnen die christliche Seite eures Charakters zu zeigen anstatt die satanische. Kinder brauchen fortwährend Fürsorge und zärtliche Liebe. Verbindet sie mit euren Herzen und haltet ihnen die Liebe sowohl als auch die Furcht Gottes vor Augen. Väter und Mütter können ihren eigenen Geist nicht beherrschen, und deshalb sind sie nicht geeignet, andere zu beherrschen. Eure Kinder in Schranken zu halten und zu verwarnen ist nicht alles, was gefordert wird. Ihr habt noch zu lernen, gerecht zu handeln, Barmherzigkeit zu lieben und demütig vor Gott zu wandeln. Alles hinterlässt Eindrücke auf das kindliche Gemüt. Die Miene wird studiert, die Stimme hat einen Einfluss, und das Verhalten wird genau von ihnen nachgeahmt. Ärgerliche und mürrische Väter und Mütter erteilen ihren Kindern Lektionen, die sie später in ihrem Leben um alles in der Welt zu gerne rückgängig machen würden. Kinder müssen im Leben ihrer Eltern jene Festigkeit sehen, die mit ihrem Glauben übereinstimmt. Durch ein konsequentes Leben und Selbstbeherrschung können Eltern den Charakter ihrer Kinder formen. Z4.675.1 Teilen

Unsere Familien werden mit zu viel Sorgen und Bürden belastet. Wir pflegen zu wenig natürliche Einfachheit, Frieden und wahres Glücklichsein. Wir sollten viel weniger Sorge tragen, was andere wohl sagen werden, und statt dessen den Gliedern unseres Familienkreises mehr rücksichtsvolle Aufmerksamkeit schenken. Unter den Gliedern des Haushalts sollte es weniger Schau und heuchlerische weltliche Höflichkeit geben, dafür aber mehr Zartgefühl und Liebe, Frohsinn und christliche Zuvorkommenheit. Viele haben zu lernen, wie man das Heim anziehend und zu einem Ort der Freude macht. Dankbare Herzen und freundliche Blicke sind wertvoller als Reichtum und Luxus, und Zufriedenheit mit einfachen Dingen wird das Heim glücklich gestalten, wenn Liebe darin wohnt. Z4.675.2 Teilen

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Jesus, unser Erlöser, wandelte auf Erden mit der Würde eines Königs; und doch war er sanftmütig und von Herzen demütig. Er war ein Licht und ein Segen in jedem Heim, weil er Frohsinn, Hoffnung und Mut ausstrahlte. Könnten wir uns nicht zufrieden geben mit weniger Herzenswünschen, mit weniger Streben nach Dingen zur Ausschmückung unserer Häuser, die schwer zu erlangen sind, während wir das, was Gott höher als Juwelen einschätzt, nämlich einen sanften und stillen Geist, nicht pflegen? Die Gnadengaben der Einfachheit, Sanftmut und echter Zuneigung würden das bescheidenste Heim zu einem Paradies machen. Es ist besser, Frohsinn bei jeder Unbequemlichkeit zu bewahren, als Frieden und Zufriedenheit aufzugeben. Z4.676.1 Teilen

Es ist sehr wichtig, dass ihr eure Herzen vor Gott demütigt, wenn ihr den traurigen Zustand eurer Kinder betrachtet, die ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt dahinleben. Sie besitzen keine Wertschätzung und Ehrfurcht vor heiligen Dingen, weil gewöhnliche, irdische Angelegenheiten mit ewigen Interessen auf eine Stufe gestellt wurden. Es gibt unter euch junge Leute, deren Dienst Gott annehmen wird, wenn sie ihm ihre Herzen unterwerfen und sich mit ihm verbinden, wie es Daniel und seine Gefährten taten. Leider haben nur wenige eine Ahnung davon, von welchen Gefahren die heutige Jugend umgeben ist. Es erfordert großen moralischen Mut und ein ständiges Ankämpfen gegen Versuchungen, edle Männlichkeit zu erlangen. Ein unbefleckter Charakter vor Gott ist eine Seltenheit. Viele, die keine Gottesfurcht besitzen und deren Füße sich auf dem breiten Weg befinden, der zum Tode führt, warten darauf, Gefährten eurer Kinder zu werden. Wie wünschte ich doch, der Jugend zu helfen, ihre Gefahr zu erkennen, besonders die Gefahr, unglückliche Ehen einzugehen. Z4.676.2 Teilen

Eine kurze Zeit damit zugebracht, Unkraut auszusäen, liebe junge Freunde, wird eine Ernte hervorbringen, die euer ganzes Leben verbittert. Eine einzige Stunde, in Gedankenlosigkeit zugebracht, ein einziges Nachgeben an die Versuchung, mag den ganzen Lauf eures Lebens in die falsche Richtung lenken. Ihr habt nur eine Jugendzeit; gestaltet sie nützlich. Auf dem einmal zurückgelegten Weg könnt ihr nie mehr umkehren, um eure Fehler zu berichtigen. Wer sich weigert, eine Verbindung mit Gott einzugehen, und sich auf den Weg der Versuchung begibt, wird bestimmt fallen. Gott prüft jeden Jugendlichen. Viele haben ihre Sorglosigkeit und Unehrerbietigkeit wegen des schlechten Beispiels der Bekenner mit mehr Erfahrung entschuldigt. Aber dies sollte niemand davon abhalten, recht zu handeln. Am Tage der Endabrechnung werdet ihr keine solche Entschuldigungen vorbringen, wie ihr es heute tut. Ihr werdet zu Recht verdammt werden, weil ihr den Weg kanntet, aber nicht darauf wandeln wolltet. Z4.676.3 Teilen

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Satan, der Erzbetrüger, verstellt sich als ein Engel des Lichts und naht sich der Jugend mit seinen trügerischen Versuchungen, und mit Erfolg führt er sie Schritt für Schritt vom Pfad der Pflicht hinweg. Er wird beschrieben als ein Verkläger, ein Betrüger, ein Lügner, als ein Peiniger und Mörder. „Wer Sünde tut, der ist vom Teufel.“ 1.Johannes 3,8. Jede Übertretung bringt Verdammnis über die Seele und erweckt Gottes Missfallen. Gott wägt die Gedanken des Herzens. Wenn unreine Gedanken gehegt werden, bedarf es keiner Äußerung durch Wort oder Tat, um die Sünde zu vollziehen und der Seele Verderben zu bringen. Ihre Reinheit ist befleckt, und der Versucher triumphiert. Z4.677.1 Teilen

Jeder Mensch „wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird“. Jakobus 1,14. Er wird vom Weg der Tugend und des wirklich Guten abgewandt, wenn er seinen eigenen Neigungen folgt. Wäre die Jugend sittlich einwandfrei, wäre die stärkste Versuchung machtlos. Es ist Satans Werk, euch zu versuchen; aber es ist eure Tat, wenn ihr der Versuchung nachgebt. Satan mit all seinem Heer hat nicht die Macht, den Versuchten zur Übertretung zu zwingen. Es gibt keine Entschuldigung für die Sünde. Z4.677.2 Teilen

Während einige der Jugendlichen ihre Kraft mit Eitelkeit und Torheit vergeuden, gibt es andere, die ihren Verstand schulen, Kenntnis erwerben und die Waffenrüstung anlegen und in den Lebenskampf eintreten, fest entschlossen, darin erfolgreich zu sein. Aber sie können im Leben nicht erfolgreich sein, wie sehr sie sich auch anstrengen mögen, solange sie ihre Zuneigung nicht auf Gott richten. Wenn sie sich von ganzem Herzen dem Herrn zuwenden und die Schmeicheleien derer zurückweisen, die sie auch nur in geringster Weise in ihrer Absicht, das Gute zu tun, schwächen möchten, — dann werden sie Kraft und Vertrauen in Gott haben. Z4.677.3 Teilen

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Diejenigen, die Geselligkeit lieben, frönen diesem Verlangen oftmals, bis es zu einer beherrschenden Leidenschaft wird. Sich schön zu kleiden, Vergnügungsstätten aufzusuchen, zu lachen und über Nichtigkeiten zu schwätzen — das ist ihr ganzer Lebensinhalt. Sie können es nicht ertragen, in der Bibel zu lesen und himmlische Dinge zu betrachten. Sie fühlen sich elend, wenn es nichts Erregendes gibt. Sie haben nichts in sich, was sie glücklich macht, sondern sind auf die Gesellschaft anderer Jugendlichen angewiesen, die ebenso gedankenlos und leichtsinnig sind wie sie selbst. Die Kräfte, die für edle Zwecke eingesetzt werden könnten, weihen sie der Torheit und geistiger Zerstreuung. Z4.678.1 Teilen

Jugendliche, die Freude und Glück darin finden, Gottes Wort zu lesen und zu beten, werden ständig durchs Schöpfen aus der Lebensquelle erquickt. Sie werden zu einer hohen sittlichen Vollkommenheit und zu einer Gedankentiefe gelangen, die andere sich nicht vorstellen können. Gemeinschaft mit Gott ermutigt gute Gedanken, edles Streben, klares Verständnis der Wahrheit und erhabene Absichten, was das Verhalten anbetrifft. Die so ihre Seelen mit Gott verbinden, werden von ihm als seine Söhne und Töchter anerkannt. Sie erreichen fortwährend neue Höhen und ein klareres Verständnis von Gott und der Ewigkeit, bis der Herr sie zu Kanälen des Lichts und der Weisheit für die Welt macht. Z4.678.2 Teilen

Einige der jungen Leute in ... sind in Sünde verhärtet. Sie sind derb, unhöflich, flegelhaft und rebellisch. Sie besaßen großes Licht, haben es aber verworfen. Wenn sie jetzt den Weg des Friedens wählen, müssen sie es aus Grundsatz, nicht aus Gefühl, tun. Sünde und Heiligkeit stimmen nicht überein. Die Bibel kann Ungöttlichkeit nicht gutheißen noch enthält sie süße Worte der Nachsicht und Liebe für beharrlich Unbußfertige. Jesus kam, um alle Menschen zu sich zu ziehen, und seine Nachfolger müssen im Licht seines herrlichen Beispiels wandeln, wie viel Aufopferung von Bequemlichkeit oder Ansehen es auch kosten mag, selbst unter Gefahr von Besitz und Leben. Nur auf diese Weise kann der gute Kampf des Glaubens geführt werden. Z4.678.3 Teilen

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Der Jugend wird eine Perle von großem Wert angeboten. Sie können alles aufgeben und diese Perle kaufen, oder sie können es zu ewigem Verlust für sie selbst unterlassen. Der Himmel kann von allen erlangt werden, die mit den im Worte Gottes niedergelegten Bedingungen übereinstimmen. Unser Erlöser war gehorsam bis zum Tode. Er gab sein Leben als Opfer für die Sünde dahin. Ihr seid erlöst „mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.“ 1.Petrus 1,19. „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“ 1.Johannes 1,7. Junge Freunde, ihr mögt feste Vorsätze in eurer eigenen Kraft fassen, ihr mögt euch schmeicheln, dass ihr einen guten Weg gehen könnt, ohne euer Herz dem beherrschenden Einfluss des Geistes Gottes zu unterwerfen. Das wird euch nicht glücklich machen. Euer rastloser Geist braucht Abwechslung und verlangt nach Vergnügen, Ausgelassenheit und der Gesellschaft eurer jungen Gefährten. Ihr grabt euch selbst undichte Brunnen, die kein Wasser enthalten. Eine betrügerische Macht beherrscht eure Gedanken und Taten. Glück kann nur in aufrichtiger Reue vor Gott und im Glauben an unsern Herrn Jesum Christum gefunden werden. Eure Herzen sind mit Rebellion erfüllt, die in euren Worten zum Ausdruck kommt. Eure selbstsüchtigen Gebete und religiöses Formenwesen mögen das Gewissen beruhigen; aber dies erhöht nur eure Gefahr. Eure Natur ist nicht umgestaltet. Z4.679.1 Teilen

Das kostbare Blut Jesu ist der Brunnquell, der die Seele von aller Befleckung der Sünde reinigen kann. Wenn ihr euch entschließt, ihn als euren Freund anzunehmen, wird ein neues und anhaltendes Licht vom Kreuz Christi erstrahlen. Ein echtes Empfinden des Opfers und der Vermittlung des teuren Heilandes wird das in Sünden verhärtete Herz zerbrechen, und Liebe, Dankbarkeit und Demut wird die Seele erfüllen. Die Übergabe des Herzens an Jesum verwandelt den Empörer in einen Bußfertigen. Dann lautet die Sprache der reumütigen Seele: „Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.“ 2.Korinther 5,17. Dies ist die wahre Religion der Bibel. Alles, was darin zu kurz kommt, ist ein Betrug. Z4.679.2 Teilen

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Die Jugend hat nicht erkannt, dass Freiheit und Erkenntnis nur durch Selbstverleugnung, ständige Wachsamkeit und Gebet erlangt werden kann, indem sie sich fortwährend auf die Verdienste des Blutes Christi verlässt. Wenn der Heilige Geist am Herzen wirkt, müssen Wille und Kräfte des Menschen auf seinen Einfluss reagieren. Die in Christo bleiben, werden glücklich, heiter und freudig in Gott sein. Eine sanfte Freundlichkeit wird die Stimme kennzeichnen, das Verhalten wird Ehrfurcht vor geistlichen und ewigen Dingen zum Ausdruck bringen, und der Mund wird sich zu frohen Lobliedern öffnen, die ein Widerklang vom Throne Gottes sind. Dies ist das Geheimnis der Gottseligkeit, das nicht leicht zu erklären ist, aber doch empfunden wird und dessen man sich erfreuen kann. Ein widerspenstiges und empörerisches Herz kann sich jedem süßen Einfluss der Gnade Gottes und aller Freude im Heiligen Geist verschließen; die Wege aber der Weisheit sind angenehme Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Je enger wir mit Christo verbunden sind, desto deutlicher werden unsere Worte und Handlungen die besänftigende, umgestaltende Macht seiner Gnade offenbaren. Z4.680.1 Teilen

Ich rufe die jungen Leute in ... auf, ihr Verhalten zu prüfen und zu ändern, ehe es zu spät ist. Einige von euch sind stolz auf ihre Fähigkeiten. Aber je wertvoller die euch anvertrauten Talente sind, desto größer wird eure Verdammnis sein, wenn diese Gaben des Himmels im Dienste Satans benutzt werden. Gott wird ohne euch fertig, ihr aber nicht ohne Gott. Ihr seid es, die leiden werden, wenn ihr ohne Jesum seid. Die Gebote Gottes erscheinen einigen der Jugendlichen in ... wie Dornen und Disteln. Ihre Kenntnis der Wahrheit macht es ihnen schwer, sich sündigem Vergnügen hinzugeben, weil sie Gottes Ansprüche nicht völlig aus ihren Gedanken verbannen können. Die Einschränkung, die ihnen damit auferlegt wird, weckt Gefühle der Ungeduld. Sie versuchen dieser mahnenden Stimme auszuweichen; aber sie finden heraus, wie schwer es ist, gegen das Gewissen anzugehen, und bereiten sich selbst viel Kummer. Dass sie doch zur Quelle lebendigen Wassers kommen möchten, ehe sie den Geist Gottes für immer von sich gewiesen haben! Z4.680.2 Teilen

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Nun noch einige Worte an die Gemeindeglieder. Christus hat gesagt: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Matthäus 16,24. Wir sollen uns nicht selbst Kreuze auferlegen, indem wir uns in Säcken kleiden, unsere Leiber kasteien oder uns gesunder, nahrhafter Speise enthalten. Wir sollen uns nicht in Klosterzellen einschließen, abgesondert von der Welt, während wir niemandem unserer Mitmenschen Gutes tun, und dann meinen, dies sei das Kreuz Christi. Auch wird von uns nicht gefordert, Gesundheit und Leben unnötig aufs Spiel zu setzen noch klagend unseren christlichen Weg zu pilgern in der Meinung, es sei Sünde, heiter, zufrieden, froh und glücklich zu sein. All dies sind selbstauferlegte Kreuze, nicht aber das Kreuz Christi. Z4.681.1 Teilen

Christi Kreuz zu tragen meint, unsere sündhaften Neigungen zu beherrschen, christliche Höflichkeit zu üben, auch wenn es unbequem ist, den Mangel der Bedürftigen und Bedrängten zu erkennen, uns selbst zu verleugnen, um ihnen zu helfen, und unsere Herzen und Türen den heimatlosen Waisen zu öffnen, auch wenn dies finanzielle Opfer und Geduld von uns fordert. Solche Kinder sind die jüngeren Glieder der Familie des Herrn. Sie sollen Liebe und Fürsorge erhalten und „in der Zucht und Vermahnung zum Herrn“ herangezogen werden. Dies ist ein Kreuz, das sich im Reiche Gottes als Diadem der Herrlichkeit erweisen wird, wenn es um Christi willen aufgenommen und freudig getragen wird. Z4.681.2 Teilen

Geschwister, füllt euer Leben um Christi willen mit guten Werken, selbst wenn die Welt eure Anstrengungen nicht würdigt und anerkennt. Das ist Selbstverleugnung. Egoismus ist für Gemeindeglieder das bitterste Joch, das sie sich auferlegen können; und doch geschieht dies oft unter denen, die sich Christi Nachfolger nennen. Alles, was ihr habt, gehört Gott. Gebt acht, dass ihr nicht selbstsüchtig dasjenige hortet, das er euch für die Witwen und Waisen anvertraute. Christus verließ seine Herrlichkeit, seine Ehre, seine Befehlsgewalt und wurde arm um unsertwillen, damit wir durch seine Armut reich würden. Jetzt ist die Frage an uns gerichtet: Was wollen wir persönlich für Jesum tun, der sein Leben für eine ruinierte Welt dahingab? Z4.681.3 Teilen

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