Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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In der Bergpredigt ermahnt Christus seine Nachfolger, nicht zu gestatten, dass ihre Gedanken sich ausschließlich mit irdischen Dingen beschäftigen. Er sagt deutlich: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung?“ Matthäus 6,24.25. „Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins.“ Matthäus 6,28.29. Z4.682.1 Teilen

Diese Worte sind sehr bedeutungsvoll. Sie trafen auf Christi Tage zu und können auch auf unsere Tage angewandt werden. Jesus vergleicht hier die natürliche Anmut der Blumen auf dem Feld mit dem künstlichen Kleiderschmuck. Er erklärt, dass die Herrlichkeit Salomos nicht mit den Blumen in ihrer natürlichen Schönheit verglichen werden konnte. Hierin ist eine Lektion für alle enthalten, die den Wunsch haben, Gottes Willen zu wissen und zu tun. Jesus hat gesehen, welche Sorge und Hingabe auf die Kleidung verwandt wird, und deshalb hat er uns geraten, ja geboten, uns nicht zu viel damit zu beschäftigen. Es ist wichtig, dass wir sorgfältig seine Worte beachten. Salomo war so mit äußerlicher Prachtentfaltung beschäftigt, dass er versäumte, seine Gedanken durch eine ständige Verbindung mit dem Gott der Weisheit zu veredeln. Vollkommenheit und Schönheit des Charakters wurden bei seinem Versuch, äußere Schönheit zu erlangen, übersehen. Er verkaufte seine Ehre und Redlichkeit des Charakters im Bestreben, sich selbst vor der Welt zu verherrlichen. Schließlich wurde er zu einem Tyrannen, der seiner Verschwendungssucht nur dienen konnte, indem er dem Volk grausame Steuern auferlegte. Zuerst wurde sein Herz verdorben, dann fiel er von Gott ab, und schließlich wurde er zum Götzenanbeter. Z4.682.2 Teilen

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Wenn wir sehen, wie unsere Schwestern von der Einfachheit in der Kleidung abweichen und eine Liebe zu den Moden der Welt offenbaren, sind wir tief bekümmert. Indem sie Schritte in dieser Richtung unternehmen, trennen sie sich von Gott und vernachlässigen ihren inwendigen Schmuck. Sie sollten sich nicht frei fühlen, die ihnen von Gott gewährte Zeit mit unnötiger Ausschmückung ihrer Kleidung zu vergeuden. Wie viel besser wäre es, sie zum Studium der Schrift zu verwenden, um eine gründliche Erkenntnis der Prophezeiungen und der praktischen Lehren Christi zu erlangen. Z4.683.1 Teilen

Wir als Christen dürfen keinen Beruf ergreifen, wozu wir nicht vom Gewissen her den Segen Gottes erbitten können. Habt ihr, meine Schwestern, bei der nutzlosen Arbeit, die ihr auf eure Kleidung verwendet, ein gutes Gewissen? Könnt ihr, während eure Gedanken sich mit Rüschen, Schleifen und Spitzen beschäftigen, eure Seelen im Gebet zu Gott erheben, dass er eure Bemühungen segnen möge? Die Zeit, die auf diese Weise vergeudet wird, sollte besser dazu verwandt werden, andern Gutes zu tun und euren Verstand zu schulen. Z4.683.2 Teilen

Viele unserer Schwestern besitzen gute Fähigkeiten, und wenn sie diese zur Ehre Gottes benutzen würden, könnten viele Seelen für Christum gewonnen werden. Werden sie nicht für die Seelen verantwortlich gehalten werden, die sie hätten retten können, wenn die Übertriebenheit in der Kleidung und die Sorgen dieser Welt ihre von Gott verliehenen Kräfte nicht so geschwächt hätten, dass sie keine Seelenlast fühlen? Satan hat die Moden erfunden, damit die Gedanken der Frauen so mit der Kleidung beschäftigt sind, dass sie an nichts anderes mehr denken können. Z4.683.3 Teilen

Die Pflichten, die auf den Müttern ruhen, ihre Kinder in der Furcht und Vermahnung des Herrn zu erziehen, können nicht erfüllt werden, wenn sie in der gegenwärtigen Art, sich zu kleiden, fortfahren. Sie haben keine Zeit zum Gebet oder zum Studium der Schrift, um die Wahrheit besser zu verstehen und sie ihre Kinder zu lehren. Es ist nicht nur das Vorrecht, sondern die Pflicht eines jeden, täglich in der Erkenntnis Gottes und der Wahrheit zu wachsen. Aber Satans Ziel ist erreicht, wenn er etwas ersinnen kann, das ihre Sinne so beansprucht, dass dies nicht der Fall sein kann. Der Grund, warum viele keinen Geschmack an Gebetsversammlungen und religiösen Übungen finden, besteht darin, dass ihre Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt sind. In ihrer Kleidung passen sie sich der Welt an; und während sie dies tun, werden Seelen, denen sie hätten helfen können, wenn sie ihr Licht in guten Werken hätten scheinen lassen, durch den widersprüchlichen Wandel dieser vorgeblichen Christen in ihrem Unglauben bestärkt. Z4.683.4 Teilen

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Gott würde Gefallen daran finden, sähe er unsere Schwestern in netten, schlichten Kleidern ernsthaft in seinem Werk arbeiten. Es fehlt ihnen dazu nicht an Fähigkeiten, und wenn sie die Gaben, die sie bereits besitzen, richtig anwendeten, nähme ihr Leistungsvermögen noch mehr zu. Benutzten sie die Zeit, die sie jetzt für nutzlose Dinge vergeuden, um im Worte Gottes zu forschen und es anderen zu erklären, würden ihre Gemüter mit den Kostbarkeiten der Wahrheit bereichert. Ihr Bemühen, die Grundlage unseres Glaubens zu verstehen, würde sie stärken und erheben. Wären unsere Schwestern gewissenhafte Bibelchristen und nähmen sie jede Gelegenheit wahr, andere Menschen aufzuklären, dann erlebten wir, wie allein durch ihre selbstaufopfernden Anstrengungen zahlreiche Seelen die Wahrheit ergriffen. Liebe Schwestern, werdet ihr des Tages, da von allen Menschen Rechenschaft gefordert wird, freudig auf euer Leben zurückblicken, oder werdet ihr erkennen, dass es euch auf die Schönheit des äußeren Menschen ankam, während der innere Mensch beinahe völlig vernachlässigt wurde? Z4.684.1 Teilen

Haben unsere Schwestern nicht genügend Eifer und moralischen Mut, um sich ohne Ausflüchte zum biblischen Standpunkt zu bekennen? Der Apostel hat auf diesem Gebiet eindeutige Weisungen erteilt: „So will ich nun, ... dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich‘s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.“ 1.Timotheus 2,8-10. Hier spricht der Herr durch seinen Apostel ausdrücklich gegen das Tragen von Gold. Der an Erfahrung Reichere sollte sorgfältig darauf achten, dass er andere durch sein Beispiel auf diesem Gebiet nicht vom rechten Weg abführt. Jener Ring, der deinen Finger umschließt, mag sehr schlicht sein; aber er ist unnütz, und wer ihn trägt, übt auf andere einen schlechten Einfluss aus. Z4.684.2 Teilen

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Die schlichte, nette Kleidung der ärmeren Geschwister steht oft in auffälligem Kontrast zu den aufgeputzten Kleidern der wohlhabenderen Schwestern, und dieser Unterschied bringt die Armen in Verlegenheit. Einige versuchen, ihre reicheren Schwestern nachzuahmen und versehen Stoffe von geringer Qualität mit Rüschen und Spitzen, um ihnen so weit wie möglich ebenbürtig zu erscheinen. Arme Mädchen, die nur zwei Dollar pro Woche verdienen, geben jeden Cent aus, um sich so zu kleiden wie andere, die ihr Geld nicht selbst verdienen müssen. Diese jungen Leute haben nichts übrig, womit sie das Werk Gottes unterstützen könnten. Und ihre Zeit ist völlig damit ausgefüllt, ihre Kleidung ebenso der Mode entsprechend wie ihre Schwestern herzustellen, dass ihnen keine Zeit bleibt, ihren Geist zu schulen, Gottes Wort zu studieren, zu beten oder die Gebetsversammlung zu besuchen. Ihre Gedanken sind nur damit beschäftigt, wie sie ebenso schön erscheinen können wie ihre Schwestern. Um dieses Ziel zu erreichen, wird körperliche, geistige und sittliche Gesundheit geopfert. Glück und Gottes Gunst werden auf dem Altar der Mode dargebracht. Z4.685.2 Teilen

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Viele wohnen dem Sabbatgottesdienst nicht bei, weil ihre Kleidung derjenigen ihrer christlichen Schwestern in Stil und Ausschmückung so unähnlich ist. Möchten meine Schwestern die Dinge nicht so betrachten, wie sie sind, und erkennen, welchen Einfluss sie auf andere ausüben? Indem sie selbst einen verbotenen Pfad beschreiten, verführen sie auch andere zu Ungehorsam und Abfall. Christliche Einfachheit wird äußerlicher Ausschmückung geopfert. Meine Schwestern, wie können wir das ändern? Wie können wir uns aus Satans Schlingen befreien und die Ketten zerreißen, die uns in der Sklaverei der Mode gefesselt haben? Wie können wir unsere vergeudeten Gelegenheiten wiederfinden, wie unsere Kräfte vernünftig und tatkräftig einsetzen? Dazu gibt es nur eine Alternative: die Bibel zu unserer Lebensregel zu machen. Alle sollten ernsthaft bemüht sein, andern Gutes zu tun, wachsam sein zum Gebet, das lange vernachlässigte Kreuz aufzunehmen und die Warnungen und Ratschläge dessen zu beachten, der gesagt hat: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Matthäus 16,24. Z4.686.1 Teilen

Meine christlichen Schwestern, betrachtet euch im Spiegel des Gesetzes Gottes und prüft euer Verhalten anhand der ersten vier Gebote. Diese betonen ausdrücklich eure Pflicht gegen Gott. Er beansprucht ungeteilte Zuneigung, und alles, was dazu neigt, die Gedanken völlig in Anspruch zu nehmen und sie von Gott abzulenken, nimmt die Gestalt eines Götzen an. Der wahre und lebendige Gott wird aus den Gedanken und dem Herzen verbannt, und der Seelentempel wird durch Anbetung anderer Götter befleckt. „Du sollt keine anderen Götter neben mir haben“ lautet das Gebot. 2.Mose 20,3. Lasst uns unsere Herzen erforschen, unser Leben und Wesen mit den Statuten und Geboten Jehovas vergleichen und eifrig bemüht sein, unsere Fehler zu korrigieren. Z4.686.2 Teilen

Die letzten sechs Gebote befassen sich mit den Pflichten des Menschen gegenüber seinen Mitmenschen. Hier werden feierliche Pflichten vorgestellt, die jeden Tag von bekenntlichen Beobachtern der Gebote mit Füßen getreten werden. Diejenigen, die durch Gottes Gnade erleuchtet und in die göttliche Familie aufgenommen werden, dürfen nicht immer Kinder im Werk des Herrn bleiben. Wenn sie weislich die ihnen verliehene Gnade nutzen, wird ihr Aufnahmevermögen zunehmen, ihre Erkenntnis wird wachsen, und sie werden mit einem noch größeren Maß göttlicher Kraft betraut werden. Indem sie sich ernstlich bemühen, ihren Mitmenschen eine Kenntnis der Wahrheit zu vermitteln, werden sie stark im Herrn, und indem sie der Gerechtigkeit auf Erden zum Sieg verhelfen, werden sie im Reiche Gottes das ewige Leben ererben. Dies ist das Vorrecht unserer Schwestern. Wenn wir aber sehen, wie sie Gottes Zeit und Geld zu nutzloser Ausschmückung ihrer Kleidung verwenden, können wir ihnen nur sagen, dass sie nicht nur die ersten vier Gebote übertreten, sondern auch die letzten sechs. Sie machen Gott nicht zum Hauptgegenstand ihrer Anbetung noch lieben sie ihre Nächsten wie sich selbst. Z4.686.3 Teilen

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Christus ist unser Vorbild. Wir müssen ihn fortwährend vor Augen haben und das unendliche Opfer betrachten, das er brachte, um uns aus der Knechtschaft der Sünde zu befreien. Wenn wir uns verdammt fühlen, wenn wir uns im Spiegel betrachten, dann lasst uns nicht weiter in Übertretung beharren, sondern eine Kehrtwendung machen und die Kleider unseres Charakters im Blute des Lammes waschen, damit sie fleckenlos werden. Lasst uns mit David ausrufen: „Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.“ Psalm 119,18. Jene, denen Gott Zeit und Mittel anvertraut hat, um der Menschheit zum Segen zu sein, die aber diese Gaben nutzlos für sich und ihre Kinder vergeudet haben, werden sich vor Gottes Richterstuhl verantworten müssen. Z4.687.1 Teilen

„Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweige lassen.“ Maleachi 3,19. Die ungläubige Welt wird bald über andere Dinge nachzudenken haben als über Kleidung und Aussehen, und wenn ihre Sinne durch Not und Verwirrung abgelenkt werden, haben sie nichts, wohin sie sich wenden könnten. Sie sind nicht auf Hoffnung gefangen, und deshalb wenden sie sich nicht an die Festung. Ihre Herzen werden verzagen vor Furcht und Zittern. Sie haben Gott nicht zu ihrer Zuflucht gemacht, und er wird nicht ihr Trost sein. Er wird über ihr Unglück lachen und spotten, wenn da kommt, was sie fürchten. Sprüche 1,26. Z4.687.2 Teilen

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Sabbathalter, die sich weltlichen Einflüssen ergeben haben, werden einer Prüfung unterzogen. Uns überschatten die Gefahren der letzten Tage. Den Kindern Gottes stehen Prüfungen bevor, auf die viele nicht gefasst sind. Dann wird sich die Echtheit ihres Glaubens erweisen. Viele haben sich hochmütig, eitel und vergnügungssüchtig mit weltlich gesinnten Menschen verbunden und schmeicheln sich, so handeln zu können und dennoch Christen zu sein. Aber gerade diese Schwächen trennen sie von Gott und machen sie zu Kindern der Welt. Christus hat uns kein solches Beispiel gegeben. Nur wer sich selbst verleugnet und ein mäßiges, demütiges und gottgeweihtes Leben führt, ist ein wahrer Nachfolger Jesu. Ein solcher Mensch findet an der Gesellschaft weltlich gesinnter Menschen kein Gefallen. Z4.688.1 Teilen

Viele kleiden sich wie die Kinder dieser Welt, um dadurch Einfluss über Ungläubige zu gewinnen; aber darin begehen sie einen argen Fehler. Wenn sie einen echten und heilsamen Einfluss ausüben wollen, sollten sie nach ihrem Bekenntnis leben, ihren Glauben durch rechtschaffene Werke kundtun und den Unterschied zwischen einem Christen und einem Weltmenschen deutlich werden lassen. Worte, Kleider und Taten müssen Gott zur Ehre gereichen. Dann wird sich ein heiliger Einfluss über ihre Umgebung ausbreiten; sogar Ungläubige werden an ihnen erkennen, dass sie mit Jesu gewesen sind. Wenn irgend jemand seinen Einfluss zugunsten der Wahrheit wirken lassen will, soll er sein Bekenntnis ausleben und auf diese Weise dem demütigen Beispiel Jesu folgen. Z4.688.2 Teilen

Hochmut, Unwissenheit und Torheit sind unlöslich miteinander verbunden. Dem Herrn missfällt der Stolz, der sich unter seinem Volk offenbart. Indem sich seine Kinder der gesundheitsschädigenden, unanständigen und kostspieligen Mode dieser entarteten Zeit anpassen, schmähen sie den Herrn. Z4.688.3 Teilen

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Königin Mode regiert die Welt, und sie ist eine tyrannische Gebieterin, die oftmals die ihr Ergebenen zwingt, sich größter Unbequemlichkeit zu unterwerfen. Sie fordert unbarmherzig und ohne Vernunft. Sie ist von berückender Gewalt und stets bereit, die Armen zu bekritteln und lächerlich zu machen, wenn diese nicht unter allen Umständen, selbst unter Hingabe des Lebens, in ihrem Fahrwasser segeln. Satan triumphiert, dass seine Anschläge so gut gelingen, und der Tod lacht über die Torheit und den blinden Eifer der Anbeter am Altar der Mode. Z4.689.1 Teilen

Um Gottes Volk vor den verderblichen Einflüssen der Welt zu bewahren und sowohl die körperliche als auch die moralische Gesundheit zu fördern, wurde die Kleiderreform unter uns eingeführt. Sie sollte kein Knechtschaftsjoch, sondern ein Segen sein. Sie sollte die Arbeit nicht vermehren, sondern mindern. Sie sollte die Ausgaben für die Kleidung nicht größer, sondern geringer machen. Sie hätte Gottes Volk von der Welt unterschieden und sich als Schranke gegen ihre Moden und Torheiten erwiesen. Er, der das Ende von Anbeginn kennt, der unsere Natur und unsere Bedürfnisse kennt, — unser mitleidiger Heiland — sah unsere Gefahren und Schwierigkeiten und ließ sich herab, uns zeitgemäße Warnungen und Unterweisungen betreffs unserer Lebensgewohnheiten zu geben, selbst in der angemessenen Wahl unserer Nahrung und Kleidung. Z4.689.2 Teilen

Satan ersinnt ständig einen neuen Kleidungsstil, der sich schädlich auf die körperliche und moralische Gesundheit ausübt, und er frohlockt, wenn er sieht, wie bekenntliche Christen eifrig die von ihm erfundenen Moden annehmen. Das Ausmaß körperlicher Leiden, das durch ungesunde Kleidung hervorgerufen wird, ist nicht abzuschätzen. Viele sind durch ihre Übereinstimmung mit den Forderungen der Mode zu lebenslangen Invaliden geworden. Verlagerungen und Missbildungen der Organe, Krebs und andere schreckliche Krankheiten gehören zu den Übeln, die durch modische Kleidung verursacht werden. Z4.689.3 Teilen

So mancher Kleiderstil, der ungehörig und selbst lächerlich war, wurde allgemein übernommen, nur weil er eben modern war. Eine dieser verderblichen Moden waren die Reifröcke, die oft die Person unanständig entblößten. Im Gegensatz dazu wurde eine nette, anständige, sittsame Kleidung vorgestellt, die Reif- und Schleppröcke entbehrlich machte und die Gliedmaßen angemessen vor Kälte schützte. Aber die Kleiderreform schloss mehr ein als nur ein Kürzen der Kleider und ein Bedecken der Gliedmaßen. Sie schloss alles ein, was den Körper berührte. Sie befreite die Hüften vom Druck der schweren Röcke und verlagerte das Gewicht auf die Schultern. Sie entfernte die engen Korsetts, die Lunge, Magen und andere innere Organe einengten, das Rückgrat deformierten und für zahllose andere Krankheiten verantwortlich waren. Die Reformkleidung diente zum Schutz und zur normalen Entwicklung eines jeden Körperteils. Z4.689.4 Teilen

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Für diejenigen, die konsequent die Reformkleidung befürworteten, ihre Vorzüge würdigten und freudig ihre Stellung gegen Stolz und Mode einnahmen, erwies sie sich als Segen. Wurde sie richtig hergestellt, war sie kleidsam und harmonisch und empfahl sich Personen mit offener Denkart, selbst unter denen, die sich nicht zu unserem Glauben bekennen. Z4.690.1 Teilen

Man mag die Frage stellen: „Warum wurde diese Kleidung beiseite gelegt, und aus welchem Grund wurde die Kleiderreform nicht mehr weiter empfohlen?“ Ich will hier den Grund für diesen Wechsel kurz schildern. Während viele unserer Schwestern diese Reform aus Grundsatz akzeptierten, waren andere gegen diesen einfachen, gesunden Kleiderstil, der befürwortet wurde. Viel Mühe war erforderlich, diese Reform unter unserem Volk einzuführen. Es genügte nicht, unsern Schwestern die Vorteile solch einer Kleidung vorzuführen und sie zu überzeugen, dass sie Gottes Zustimmung fand. Die Mode hatte solch großen Einfluss auf sie, dass sie nur schwer dahin gebracht werden konnten, sich aus ihren Fesseln zu lösen und Vernunftgründen und dem Gewissen zu gehorchen, und viele, die vorgaben, die Reform anzunehmen, gingen nicht von ihren verkehrten Gewohnheiten in der Kleidung ab, außer dass sie ihre Röcke kürzten und die Gliedmaßen bedeckten. Z4.690.2 Teilen

Aber das war noch nicht alles. Einige, die die Reform annahmen, waren nicht damit zufrieden, durch ihr Beispiel die Vorzüge dieser Kleidung zu bezeugen und, wenn man sie fragte, den Grund für ihre Annahme anzugeben, und die Sache dabei beruhen zu lassen. Nein, sie versuchten, die Gewissen anderer durch ihr eigenes Gewissen zu beherrschen. Sie vergaßen, dass niemand gezwungen wurde, die Reformkleidung zu tragen. Z4.690.3 Teilen

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Es war nicht meine Pflicht, den Gegenstand meinen Schwestern aufzudrängen. Nachdem ich ihnen gesagt hatte, was mir gezeigt worden war, überließ ich es ihrem eigenen Gewissen. Reformatorisches Vorgehen ist immer mit Opfern verbunden. Es macht erforderlich, dass Liebe zur Bequemlichkeit, selbstsüchtige Interessen und Ehrgeiz rechten Grundsätzen unterworfen werden. Wer immer den Mut zum Reformieren aufbringt, muss Widerstand begegnen. Er wird von jenen angegriffen werden, die am Althergebrachten festhalten, deren Geschäft oder Vergnügen sie in Kontakt mit den Anhängern der Mode bringt und die durch einen Wechsel an Ansehen verlieren. Z4.691.1 Teilen

Viele unglückliche Gefühle wurden durch jene geweckt, die fortwährend ihren Schwestern die Kleiderreform aufdrängten. Fanatikern erschien diese Reform als Summe und Inbegriff ihrer Religion. Sie war der Gegenstand ihrer Unterhaltung und die Bürde ihrer Herzen. Dadurch wurden ihre Gemüter von Gott und der Wahrheit abgelenkt. Sie verfehlten, den Geist Christi zu hegen und offenbarten großen Mangel an wahrer Höflichkeit. Anstatt die Kleidung um ihrer wirklichen Vorzüge willen zu preisen, schienen sie stolz auf ihre Eigentümlichkeit zu sein. Vielleicht hat sich nie unter uns eine ähnliche Frage erhoben, die so dazu diente, den Charakter zu entwickeln, wie es die Kleiderreform tat. Z4.691.2 Teilen

Während einige der jungen Frauen diese Kleidung übernahmen, versuchten andere dem Kreuz auszuweichen, indem sie dieselbe mit Borten ausschmückten, wodurch sie eher zum Fluch als zum Segen wurde. Für andere wiederum, die sie aus Pflichtgefühl zögernd annahmen, wurde sie zu einem schmerzlichen Joch. Noch andere, scheinbar die eifrigsten Reformer, offenbarten einen traurigen Mangel an Ordnung und Zierlichkeit in ihrer Kleidung. Sie war nicht nach dem befürworteten Muster gemacht. Einige wollten Abwechslung hereinbringen — den Rock aus einem Material, die Bluse aus einem andern und die Hose aus noch einem weiteren Material. Andere trugen eine sehr lange Bluse, so dass nur wenige Zentimeter von der Hose zu sehen waren, wodurch die Proportion durcheinander geriet, worunter der gute Geschmack litt. Diese ausgefallenen und unordentlichen Kostüme erregten den Widerwillen mancher, denen die einfache Reformkleidung gefallen hätte. Z4.691.3 Teilen

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Einigen gefiel es gar nicht, dass ich die Reformkleidung nicht zu einem Prüfstein machte. Wieder andere waren enttäuscht, dass ich Schwestern mit ungläubigen Ehemännern oder Kindern den Rat gab, diese Kleidung nicht zu tragen, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten, die dem Nutzen derselben entgegengewirkt hätten. Jahrelang trug ich die Last dieser Aufgabe und wirkte ernstlich, Gleichförmigkeit in der Kleidung unserer Schwestern herbeizuführen. Z4.692.1 Teilen

In einem Gesicht, das ich am 3. Januar 1875 in Battle Creek empfing, wurden mir die Dinge, über die ich hier gesprochen habe, vorgeführt. Es wurde mir gesagt, dass der große Unterschied in der Kleidung der Sache der Wahrheit zum Schaden gereiche. Das, was sich bei rechter Anwendung als Segen erwiesen hätte, wenn es allgemein angenommen und getragen worden wäre, war zu einem Schandfleck und in einigen Fällen sogar zu einem Skandal geworden. Z4.692.2 Teilen

Einige, die sich für diese Kleidung entschieden hatten, klagten, dass es eine schwere Bürde sei. Die Sprache ihres Herzens war: „Alles, bloß das nicht. Wenn wir uns frei fühlen würden, diesen absonderlichen Kleiderstil aufzugeben, würden wir freudig eine einfache, schmucklose Kleidung von angemessener Länge akzeptieren. Die Gliedmaßen könnten genauso warm gehalten werden wie bisher, wir hätten den gleichen gesundheitlichen Nutzen, und das mit weniger Mühe. Es erfordert viel Arbeit, die Reformkleidung richtig herzustellen.“ Murren und Klagen zerstörten rasch die wahre Herzensfrömmigkeit. Z4.692.3 Teilen

Ich fühlte nicht die Last, über den Gegenstand der Kleidung zu sprechen. Ich sprach weder dafür noch dagegen. Es war des Herrn Absicht, sein bekenntliches Volk zu prüfen und die Absichten ihres Herzens zu offenbaren. Auf Lagerversammlungen hatte ich kaum etwas über diesen Gegenstand zu sagen. Ich vermied alle Fragen und beantwortete keine Briefe diesbezüglich. Z4.692.4 Teilen

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Vor einem Jahr wurde mir der Gegenstand der Kleidung erneut vorgeführt. Ich sah, dass unsere Schwestern sich von der Einfachheit des Evangeliums entfernten. Gerade diejenigen, die sich beklagt hatten, dass die Reformkleidung soviel unnötige Arbeit erforderte, und die den Anspruch erhoben hatten, sich nicht vom Geist der Welt beeinflussen zu lassen, richteten sich jetzt nach den Moden, die sie einst verurteilt hatten. Ihre Kleider waren überladen mit unnötiger Ausschmückung, völlig der Kleidung von Weltmenschen angepasst, wie sie eines Christen unwürdig ist, und ganz im Widerspruch zu unserem Glauben. Z4.693.1 Teilen

So hat sich in den Herzen eines Volkes, das seinem Bekenntnis nach von der Welt ausgegangen ist und sich abgesondert hat, Stolz eingeschlichen. Das inspirierte Wort erklärt, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott bedeutet. Aber sein vorgebliches Volk hat seine ihm von Gott verliehene Zeit und seine Mittel auf dem Altar der Mode dargebracht. Z4.693.2 Teilen

Unser Volk ist im Reformationswerk ständig zurückgegangen. Weisheit und Urteilsvermögen sind scheinbar gelähmt. Selbstsucht und Liebe zur Prunkentfaltung haben das Herz verdorben und den Charakter entarten lassen. Es besteht die zunehmende Neigung, die Gesundheit und die Gunst Gottes auf dem Altar der wechselhaften, nie zufriedenstellenden Mode zu opfern. Z4.693.3 Teilen

Es gibt keinen Kleiderstil, der für das Sanatorium angemessener wäre, als die Reformkleidung. Die Ansicht einiger, dass sie der Würde oder der Nützlichkeit dieser Einrichtung Abbruch tun würde, ist ein Fehler. Es ist genau die Kleidung, die man dort erwarten könnte, und man hätte sie nicht ablehnen sollen. In dieser Kleidung könnten die Helfer ihre Arbeit mit viel weniger Mühe verrichten, als es bisher der Fall war. Solch eine Kleidung würde für die Anbeter der Mode eine beredte Predigt sein. Der Unterschied zwischen ihrer eigenen, ungesunden, ausgeschmückten, einengenden Kleidung und der Reformkleidung, bequem wie sie ist, indem sie freie Bewegung der Gliedmaßen gestattet, würde sehr lehrreich sein. Viele Patienten wären rascher genesen, wenn sie die Reformkleidung akzeptiert hätten. Z4.693.4 Teilen

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Wir bedauern jeden Einfluss, der sich gegen diese nette, anständige und gesunde Kleidung richtet. Das natürliche Herz entscheidet sich immer zugunsten weltlicher Gebräuche, und jeder Einfluss wirkt mit zehnfacher Kraft, wenn er in die falsche Richtung zielt. Z4.694.1 Teilen

Während niemand gezwungen war, die Reformkleidung zu akzeptieren, hätte unser Volk ihre Vorzüge würdigen und sie als einen Segen annehmen sollen. Die schlechten Folgen einer entgegengesetzten Haltung sind jetzt sichtbar. Im Sanatorium sind Ärzte und Helfer sehr von Gottes Unterweisungen betreffs der Kleidung abgewichen. Schlichtheit ist zu einer Seltenheit geworden. Anstatt einer netten, schmucklosen Kleidung, wie sie die Feder der Inspiration vorschreibt, kann man beinahe jeden Modestil finden. Hier, wie überall woanders, sind gerade jene, die sich über die Arbeit beklagten, die die Reformkleidung erfordert, ins andere Extrem nutzloser Ausschmückung verfallen. All dies erfordert soviel Zeit und Arbeit, dass viele gezwungen sind, die Arbeit zum doppelten Preis von andern verrichten zu lassen, als was es gekostet haben würde, die Kleider so schlicht und einfach zu machen, wie es sich für gottesfürchtige Frauen gehört. Die Herstellung dieser modischen Kleider kostet oftmals mehr als das Material, und die verwendeten Spitzen und Borten zur Ausschmückung kosten nochmals das Doppelte des Materials. Hier offenbaren sich Stolz und Eitelkeit und ein großer Mangel an Grundsatz. Wenn die Schwestern mit einfacher, schlichter Kleidung zufrieden wären, könnten viele, die auf ihren wöchentlichen Verdienst angewiesen sind, ihre Kleider selbst nähen. Dies ist jetzt unmöglich, und die Rechnung der Schneiderin verzehrt oft den Großteil des verdienten Geldes. Z4.694.2 Teilen

Gottes Absicht war es, dass die Reformkleidung sich als Schranke erweisen sollte, die Schwestern davon abzuhalten, sich von ihm zu trennen, indem sie den Moden der Welt folgten. Die jene Schranke entfernten, fühlten sich nicht verantwortlich, die Gefahren zu vermeiden, die folgen mussten. Einige in verantwortlichen Stellungen haben einen Einfluss zugunsten weltlicher Gebräuche ausgeübt, gänzlich im Widerspruch zum biblischen Maßstab. Sie haben ihren Teil dazu beigetragen, den gegenwärtigen Zustand der Weltlichkeit und des Abfalls herbeizuführen. Z4.694.3 Teilen

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Gott hat sein Volk geprüft. Er hat zugelassen, dass das Zeugnis betreffs der Kleidung verstummte, damit unsere Schwestern ihren eigenen Neigungen folgen und den Stolz, der in ihren Herzen schlummerte, entwickeln konnten. Um dem gegenwärtigen Zustand der Weltlichkeit entgegenzuwirken, wurde die Reformkleidung empfohlen. Viele spotteten über die Ansicht, dass diese Kleidung notwendig war, sie vom Befolgen der Mode abzuhalten. Aber der Herr hat ihnen gestattet, den Beweis zu erbringen, dass Stolz in ihren Herzen war, und dass sie genau das tun würden. Jetzt ist erwiesen, dass sie die Einschränkung benötigten, welche die Reformkleidung ihnen auferlegte. Z4.695.1 Teilen

Würden alle unsere Schwestern eine schlichte, schmucklose Kleidung von angemessener Länge tragen, würde die dadurch herbeigeführte Einförmigkeit Gott wohlgefälliger sein. Sie würden dadurch einen heilsameren Einfluss auf die Welt ausüben als durch die Vielfalt, die es vor vier Jahren gab. Weil unsere Schwestern im allgemeinen die Reformkleidung, wie sie getragen werden sollte, nicht akzeptierten, wird jetzt ein weniger eigentümlicher Kleiderstil vorgestellt. Diese Kleidung ist frei von unnötigem Zierrat und dem im Rückenteil aufgebauschten und mit einer Schleife gebundenen Überrock. Sie besteht aus einer lose fallenden Schoßjacke und einem Rock, der kurz genug ist, dass er mit dem Straßenschmutz nicht in Berührung kommt. Der Stoff sollte keine großflächigen Muster und Figuren enthalten und keine auffallenden Farben. Der Bekleidung der Gliedmaßen soll die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt werden wie bei der kurzen Kleidung. Z4.695.2 Teilen

Werden meine Schwestern diesen Kleiderstil akzeptieren und sich weigern, die Moden nachzuahmen, die Satan ersinnt und die ständig wechseln? Keiner kann sagen, was die Mode als nächstes bringt. Weltmenschen, deren einzige Sorge darin besteht: „Was werden wir essen ..., womit werden wir uns kleiden?“ (Matthäus 6,31) dürfen nicht unser Prüfstein sein. Z4.695.3 Teilen

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Einige haben gesagt: „Wenn ich dieses Kleid verschlissen habe, mache ich das nächste einfacher.“ Nun, wenn Gleichförmigkeit mit den weltlichen Moden recht ist und Gott gefällt, warum dann überhaupt eine Änderung treffen? Ist es aber verkehrt, warum länger als unbedingt nötig darin fortfahren? Genau hier möchte ich euch an den Eifer und Ernst erinnern, an das Geschick und die Ausdauer, die ihr offenbartet, als ihr eure Kleidung der Mode gemäß angefertigt habt. Wäre es nicht angebracht, wenigstens die gleiche Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen, sie dem biblischen Maßstab anzupassen? Kostbare, von Gott verliehene Zeit und Mittel wurden aufgewandt, jene Kleider der Mode gemäß herzurichten. Zu welchem Opfer seid ihr bereit, um das verkehrte Beispiel, das ihr andern gegeben habt, zu korrigieren? Z4.696.1 Teilen

Unsere Schwestern sollen sich schämen, ihren tugendhaften Charakter und ihre Pflicht vor Gott so zu vergessen, dass sie die Moden der Welt nachahmen. Außer der Verderbtheit unseres Herzens gibt es für uns keine Entschuldigung. Durch eine derartige Lebensführung erweitern wir nicht unseren Einfluss. Er ist so unvereinbar mit unserem Glaubensbekenntnis, dass er uns in den Augen der Weltmenschen geradezu lächerlich macht. Z4.696.2 Teilen

Manche Seele, die von der Wahrheit überzeugt war, wurde durch die hochmütige und weltliche Gesinnung, die unsere Schwestern zur Schau trugen, dazu geführt, sich gegen die Wahrheit zu entscheiden. Die verkündigte Lehre schien klar und ohne Widersprüche zu sein, und die Hörer glaubten, ein schweres Kreuz zu schultern, als sie die Wahrheit erfassten. Nachdem diese Menschen aber die Kleiderpracht gesehen hatten, die unsere Schwestern entfalteten, sagten sie. „Diese Leute kleiden sich ganz wie wir. Sie können doch nicht wirklich glauben, was sie bekennen. Sie müssen irregeleitet sein, wenn man das alles in Betracht zieht. Wenn sie wirklich der Überzeugung wären, dass Christus bald kommt und für jeden Menschen die Entscheidung zum ewigen Leben oder zum ewigen Tod fällt, dürften sie nicht Zeit und Kosten aufwenden, um sich immer modegerecht zu kleiden.“ Wie wenig wussten jene angeblich gläubigen Schwestern, was ihre Kleidung verkündete! Z4.696.3 Teilen

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Unsere Worte, unsere Taten und unsere Kleidung sind täglich lebendige Verkündiger, die mit Christo sammeln oder zerstreuen. Dies ist keine unbedeutende Angelegenheit, die man mit einem Scherz abtun könnte. Die Bekleidungsfrage verlangt ernsthafte Überlegung und viel Gebet. Viele Ungläubige empfanden, dass es unrecht sei, zu Sklaven der Mode zu werden. Doch wenn sie manche beobachten, die angeblich sehr fromm sein wollen, dass diese sich wie weltlich gesinnte Menschen kleiden und an leichtsinniger Gesellschaft Freude haben, kommen sie zu dem Schluss, dass ein derartiges Verhalten nicht falsch sein kann. Z4.697.1 Teilen

Vom Heiligen Geist bewegt, sprach der Apostel: „Wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen.“ 1.Korinther 4,9. Der ganze Himmel achtet auf den täglichen Einfluss, den die sogenannten Nachfolger Christi auf die Welt ausüben. Meine Schwestern, eure Kleidung spricht entweder für Christum und die heilige Wahrheit oder zugunsten der Welt. Wie steht es bei euch? Denkt daran, dass wir alle für den Einfluss, den wir ausüben, Gott Rede und Antwort stehen müssen. Z4.697.2 Teilen

Wir wollen keineswegs einer nachlässigen Kleidung das Wort reden. Eure Kleidung sei bequem und kleidsam. Wenn es sich auch nur um billigen Kattun handelt, sollte er doch sauber und geschmackvoll gehalten werden. Sind keine Krausen oder besondere Verzierungen daran, kann die Trägerin nicht nur etwas sparen, indem sie das Kleid selbst näht, sondern auch, indem sie es selbst wäscht und selbst plättet, kann sie eine ganz ansehnliche Summe zurücklegen. Familien nehmen schwere finanzielle Belastungen auf sich, um ihre Kinder der letzten Mode entsprechend zu kleiden. Was für eine Zeitvergeudung! Die Kleinen würden in einem Kleid ohne Krausen oder Verzierungen, das aber nett und sauber gehalten ist, sehr anziehend aussehen. Es ist eine Kleinigkeit, ein Kleid dieser Art zu waschen und zu plätten, so dass diese Arbeit durchaus keine Belastung darstellt. Z4.697.3 Teilen

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Warum wollen unsere Schwestern Gott des ihm schuldigen Dienstes und seine Schatzkammer des Geldes, das sie seinem Werk geben sollten, berauben, um der gegenwärtigen Mode zu dienen? Die ersten und besten Gedanken gelten der Kleidung; Zeit wird vergeudet und Geld verschwendet. Verstandes- und Herzensbildung werden vernachlässigt. Dem Charakter wird geringere Bedeutung beigemessen als der Kleidung. Der Schmuck eines sanften und stillen Geistes ist unendlich wertvoll. Es ist außerordentlich leichtfertig, wenn wir unsere Gelegenheiten, uns dieses köstlichen Schmuckes der Seele zu versichern, durch nutzlose Beschäftigungen vertun. Z4.698.1 Teilen

Liebe Schwestern, wir können für Gott eine großartige Aufgabe erfüllen, wenn wir nur wollen. Die Frauen wissen nicht um ihre Macht. Gott beabsichtigt nicht, dass eure Fähigkeiten ganz von alltäglichen Fragen in Anspruch genommen werden, wie: was soll ich essen? was soll ich trinken? und womit soll ich mich kleiden? Auf die Frau wartet ein höheres Ziel und eine wichtigere Bestimmung. Zu ihrer vornehmsten Aufgabe gehöre es, ihre Kräfte zu entfalten und zu pflegen, denn Gott kann diese für das große Werk benutzen, Seelen aus dem ewigen Verderben zu retten. Z4.698.2 Teilen

Sonntags gleichen die volkstümlichen Kirchen eher einem Theater als einem Ort der Anbetung Gottes. Jeder Modestil wird zur Schau getragen. Die Armen haben keinen Mut, diese Anbetungsstätten zu betreten. Die folgenden Bemerkungen wurden in meiner Hörweite von einem Besucher einer dieser modernen Kirchen geäußert: „Es ist eine so gute Gelegenheit, die Moden zu studieren. Und weißt du, ich bekomme so viel Anregungen für mein Geschäft, indem ich die Auswirkungen der verschiedenen Kleider auf die verschiedenen Figuren und Gesichtsfarben studiere. Hast du jene wunderbare Schleppe und jenen schönen Hut gesehen? Ich weiß, wie man sie macht. Ich habe heute gute Lektionen erhalten, die ich praktisch anwenden werde.“ Z4.698.3 Teilen

Nicht ein Wort wurde über Christum oder die gehörte Predigt gesagt. Ich dachte mir, wie wird Jesus diese Gruppe mit ihrem Aufwand an Schmuck und ausgefallener Kleidung betrachten? Welche Unehre wird dem Hause Gottes erwiesen! Z4.698.4 Teilen

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Das größte Übel ist jedoch der Einfluss auf Kinder und Jugendliche. Fast mit dem Augenblick ihrer Geburt werden sie den Forderungen der Mode unterworfen. Kleine Kinder hören mehr von Kleidung als von ihrer Erlösung. Sie sehen ihre Mütter Modezeitschriften eifriger zu Rate ziehen als die Bibel. Textil- und Modegeschäfte werden häufiger besucht als die Gemeinde. Der äußeren Pracht der Kleidung wird größere Bedeutung beigelegt als einem aufrechten Charakter. Wenn Kinder ihre außergewöhnlich gute Kleidung beschmutzen, werden sie hart getadelt, während das Gemüt unter dem ständigen Zwang mürrisch und reizbar wird. Z4.699.1 Teilen

Ein verunstalteter Charakter stört die Mutter nicht so sehr wie ein beschmutztes Kleid. Das Kind hört mehr von Mode als von Tugend, weil die Mutter mit der Mode vertrauter ist als mit ihrem Heiland. Ihr Beispiel umgibt die Kinder zu oft mit einer vergiftenden Atmosphäre. Unter dem Gewand der Mode verborgen, schleichen sich Laster bei den Kindern ein. Z4.699.2 Teilen

Eine einfache Kleidung wird jede fein empfindende Frau vorteilhaft erscheinen lassen. Wir beurteilen den Charakter eines Menschen nach seiner Kleidung. Ein aufgeputztes Äußere verrät Eitelkeit und Schwäche. Eine bescheidene, gottesfürchtige Frau wird sich schlicht kleiden. Guter Geschmack und ein kultivierter Geist zeigen sich in einfacher, angemessener Kleidung. Z4.699.3 Teilen

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Die Frauen, die vor dem Altar der Mode anbeten, besitzen nur geringe Charakterstärke und wenig Körperkraft. Sie leben nicht für eine besondere Aufgabe, und ihr Leben endet nicht sehr würdig. Überall begegnen wir Frauen, deren Sinn und Verstand völlig in ihrer Vorliebe für Kleidung und Schmuck aufgeht. Ihre Weiblichkeit ist verkümmert und ihre Gedanken stellen ihr armseliges, nichtswürdiges Ich in den Mittelpunkt. Als eine modisch gekleidete junge Dame auf der Straße an einigen Herren vorüberging, erkundigte sich einer von ihnen nach ihr. Er erhielt diese Antwort: „Sie ist eine prächtige Zierde im Hause ihres Vaters, im übrigen aber zu nichts zu gebrauchen.“ Es ist beklagenswert, dass es die angeblichen Nachfolger Christi als zum guten Ton gehörig ansehen, Kleidung und Benehmen solcher unnützen Zierpuppen nachzuahmen. Z4.700.1 Teilen

Petrus gibt hinsichtlich der Kleidung christlicher Frauen wertvolle Anweisungen: „Ihr Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranlegen, sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanftem und stillem Geiste; das ist köstlich vor Gott. Denn also haben sich auch vorzeiten die heiligen Weiber geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten.“ 1.Petrus 3,3-5. Was wir nachdrücklich fordern, ist, die Gebote des Wortes Gottes zu erfüllen. Lesen wir in der Heiligen Schrift, und befolgen wir ihre Lehren? Wollen wir Gott gehorchen oder uns weltlichen Gewohnheiten anpassen? Wollen wir Gott dienen oder dem Mammon? Können wir erwarten, uns des Friedens der Seele und der Zustimmung Gottes zu erfreuen, wenn wir den Lehren seines Wortes direkt zuwiderhandeln? Z4.700.2 Teilen

Der Apostel Paulus ermahnt die Christen, sich nicht dieser Welt anzupassen, sondern ihren Sinn umzugestalten, „auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille“. Römer 12,2. Viele, die angeblich Kinder Gottes sein wollen, gleichen sich bedenkenlos weltlichen Gebräuchen an, indem sie Gold, Perlen und teure Kleidung tragen. Wer zu gewissenhaft ist, um solche Dinge zu tragen, wird als engstirnig, abergläubisch und sogar fanatisch verschrien. Es ist jedoch Gott, der sich herablässt, uns diese Belehrungen zu geben; sie sind Ausdruck seiner unendlichen Weisheit. Wer sie missachtet, tut es zu seinem eigenen Schaden und Verderben. Wer sich an Schmuck hängt, was im Worte Gottes untersagt wird, nährt Hochmut und Eitelkeit in seinem Herzen. Er will damit die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Seine Kleidung bringt zum Ausdruck: Seht mich an! Bewundert mich! Dadurch steigert sich in zunehmendem Maße die dem menschlichen Wesen angeborene Eitelkeit. Wenn der Sinn allein darauf gerichtet ist, Gott zu gefallen, verschwinden all die unnötigen Schmuckgegenstände des Menschen. Z4.700.3 Teilen

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Putzsucht gefährdet die Sitten und verkehrt den Charakter einer christlichen Frau, der durch ein bescheidenes und mäßiges, besonnenes Wesen gekennzeichnet sein sollte, ins Gegenteil. Auffällige, ausgefallene Kleidung ermutigt im Herzen der Trägerin oftmals Sinnenlust und im Herzen des Beschauers niedere Leidenschaften. Gott sieht, dass Verdorbenheit des Charakters oft auf Frönen von Stolz und Eitelkeit in der Kleidung zurückzuführen ist. Er sieht, dass das kostbare Kleid den Wunsch, Gutes zu tun, erstickt. Z4.701.2 Teilen

Je mehr jemand für seine Kleidung ausgibt, desto weniger hat er, die Hungrigen zu speisen und die Nackten zu kleiden, und der Strom der Wohltätigkeit, der fortwährend fließen sollte, versiegt. Jeder Dollar, der durch Selbstverleugnung in nutzlosem Zierrat eingespart wird, kann den Bedürftigen gegeben oder ins Schatzhaus des Herrn gebracht werden, um das Evangelium zu fördern und Missionare in ferne Länder zu senden. Er kann verwendet werden, Schriften zu drucken, die so mancher Seele Licht bringen, die sich in der Finsternis des Irrtums befindet. Jeder nutzlos ausgegebene Dollar beraubt den Spender einer kostbaren Gelegenheit, Gutes zu tun. Z4.701.3 Teilen

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Meine Schwester, wie viel Zeit hast du durch unnötige Ausschmückung deiner Kleider verschwendet, Zeit, für die du Gott Rechenschaft schuldig bist? Wie viel Geld hast du ausgegeben, um deiner Eitelkeit zu frönen und die Bewunderung derer zu erlangen, die ebenso eitel sind wie du? Es war des Herrn Geld. Wie viel Gutes hättest du damit tun können! Und welch einen Verlust hast du dadurch für das jetzige und das zukünftige Leben erlitten! Ein jeder wird nach den Taten in seinem Leben gerichtet. Gott liest Absichten und Beweggründe. Jede Tat und jedes geheime Treiben liegt offen vor seinen alles sehenden Augen. Kein Gedanke, kein Wort und keine Tat entgeht seiner Beachtung. Er weiß, ob wir ihn lieben und verherrlichen oder uns selbst gefallen und erhöhen. Er weiß, ob wir unsere Zuneigung auf den Himmel richten, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt oder auf irdische, sinnliche oder teuflische Dinge. Z4.702.1 Teilen

Wenn du deinen Körper mit einem nutzlosen, ausgefallenen Kleidungsstück bedeckst, geht es auf Kosten der Nackten. Wenn du eine unnötige Auswahl köstlicher Gerichte auf deinen Tisch stellst, versäumst du, die Hungrigen zu speisen. Bekenntlicher Christ, wie steht es um deinen Bericht? Ich bitte dich, gib nicht das, was Gott für seine Schatzkammer und den Teil, der den Armen zukommen soll, für törichte und schädliche Genüsse aus. Lasst uns nicht in kostbaren Kleidern prangen, sondern, wie es sich für gottesfürchtige Frauen gebührt, mit guten Werken. Möge nicht das Weinen von Witwen und Waisen im Himmel gegen uns zeugen. Lasst nicht das Blut von Seelen an unsern Kleidern kleben. Benutzt die kostbaren Augenblicke der Prüfungszeit nicht dazu, den Stolz des Herzens zu befriedigen. Gibt es keine Armen, die ihr besuchen könnt? Gibt es keine blinden Augen, denen ihr aus Gottes Wort vorlesen könnt? Sind da keine Verzagten und Entmutigten, die eure Trostesworte und Gebete benötigen? Z4.702.2 Teilen

Hat nicht euer Stolz und eure Eitelkeit in dem Maße, wie Gott euch Gedeihen gab, zugenommen? Während ihr die kostbare Zeit damit zugebracht habt, euch mit der Kleidung zu beschäftigen, wurde der innere Schmuck vernachlässigt. Es hat kein Wachstum in der Gnade stattgefunden. Anstatt an himmlischer Gesinnung zuzunehmen, seid ihr immer mehr weltlich gesinnt geworden. Törichte und schädliche Lüste und niedrige Genusssucht bewölken eure Sinne gegenüber geistlichen Dingen. Warum wollt ihr, die ihr vorgebt, Jesum zu lieben, euch nicht der seelenverderbenden Genüsse enthalten? Die Welt ist närrisch auf Schaustellung, Mode und Vergnügen bedacht. Unsittlichkeit nimmt ständig und in erschreckendem Maße zu. Warum wollen Christen nicht ihrem hohen Bekenntnis treu bleiben? Z4.702.3 Teilen

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Christus schämt sich seiner bekenntlichen Nachfolger. Worin sehen wir ihm ähnlich? Worin stimmt unsere Kleidung mit den biblischen Anweisungen überein? Ich möchte die Sünden des Volkes nicht auf mich laden; deshalb will ich der Posaune einen deutlichen Ton geben. Jahre hindurch habe ich über diesen Gegenstand schriftlich und mündlich ein klares und entschiedenes Zeugnis abgelegt. Ich habe mich nicht gescheut, all die Ratschläge Gottes zu verkündigen. Ich muss rein sein von dem Blut aller. Die Tatsache, dass weltlicher Sinn und Stolz eine nahezu allumfassende Herrschaft ausüben, ist für keinen einzigen Christen eine Entschuldigung, sich dem Verhalten anderer anzugleichen. Gott sagte: „Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen.“ 2.Mose 23,2. Z4.703.1 Teilen

Meine Schwestern, spielt nicht länger mit eurer Seele und mit Gott. Ich sah, dass eure Putzsucht die Hauptursache eurer Abtrünnigkeit ist. Dies führt dazu, dass ihr wichtige Verpflichtungen vernachlässigt; schließlich gewahrt ihr kaum noch einen Funken göttlicher Liebe in eurem Herzen. Entsagt ohne Zögern der Ursache eurer Abtrünnigkeit, denn ihr versündigt euch dadurch nicht nur an euch selbst, sondern ihr sündigt auch gegen Gott. Lasst euch nicht durch den Betrug der Sünde verstocken. Die Mode verdirbt die Urteilskraft und verzehrt die geistliche Gesinnung unseres Volkes. Modehörigkeit erfüllt die Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten und trägt mehr dazu bei, unser Volk von Gott zu trennen, als irgendeine andere Macht. Es wurde mir gezeigt, dass unsere Gemeindeordnung sehr unzureichend ist. Jeglicher übertriebene Bekleidungsaufwand, der im Wort Gottes verboten ist, sollte ein ausreichender Grund zur Anwendung der Gemeindezucht sein. Wer ungeachtet der Warnungen, Aufrufe und flehentlichen Bitten weiterhin seinem entarteten Willen folgt, erbringt den Nachweis, dass sein Innerstes keineswegs Christo ähnlich geworden ist. Das Ich, und nur das Ich, wird angebetet. Ein einziger dieser angeblichen Christen wird viele Menschen von Gott wegführen können. Z4.703.2 Teilen

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Eine schreckliche Sünde belastet uns als Volk, indem wir unseren Geschwistern gestattet haben, sich in einer ihrem Glauben zuwiderlaufenden Art und Weise zu kleiden. Wir müssen uns sofort aufmachen und den Verlockungen der Mode die Tür verschließen. Wenn wir das nicht tun, werden unsere Gemeinden demoralisiert. Z4.704.1 Teilen

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