Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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Erziehung umschließt mehr als eine aus Büchern erlangte Erkenntnis. Richtige Erziehung schließt nicht nur die Ausbildung des Verstandes ein, sondern durch sie soll auch gesunde Moral und korrektes Verhalten entwickelt werden. Wir haben sehr befürchtet, dass Geschwister, die Studenten in ihrem Heim aufnehmen, ihre Verantwortung nicht erkennen und es versäumen, einen guten Einfluss auf diese Jugendlichen auszuüben. Auf diese Weise mögen die Studenten allen Nutzen verlieren, den ihnen die Missionsschule bietet. Zu oft erhebt sich die Frage: „‚Soll ich meines Bruders Hüter sein?‘ Welche Sorge, welche Last oder Verantwortung sollte ich für Studenten fühlen, die Räume in unserem Haus bewohnen?“ Ich antworte: „Das gleiche Interesse, das ihr für eure eigenen Kinder empfindet.“ Z4.704.2 Teilen

Christus sagt: „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe.“ Johannes 13,34. Die Seelen der jungen Leute, die unter euer Dach kommen, sind in den Augen des Herrn ebenso kostbar wie die Seelen eurer eigenen geliebten Kinder. Wenn junge Männer und Frauen vom besänftigenden, mildernden Einfluss des Familienkreises getrennt werden, ist es die Pflicht derer, die sich ihrer annehmen, sie mit einem häuslichen Einfluss zu umgeben. Sie würden damit einem großen Mangel abhelfen und ein ebenso großes Werk für Gott verrichten, wie der Prediger am Pult. Diese Studenten mit einem Einfluss zu umgeben, der sie vor Versuchung zur Unmoral bewahrt und sie zu Jesu zu führen, ist eine Aufgabe, die der Himmel gutheißt. Große Verantwortung ruht auf allen, die in der Nähe des großen Zentrums unseres Werkes wohnen, wo so viele wichtige Interessen konzentriert sind. Diejenigen, die Battle Creek als Wohnort wählen, sollten Männer und Frauen des Glaubens, der Weisheit und des Gebets sein. Z4.704.3 Teilen

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Hunderte Jugendlicher mit verschiedenster Gemütsart und unterschiedlicher Erziehung kommen in der Schule zusammen, und große Sorgfalt und viel Geduld ist notwendig, Gemüter, die durch falsche Behandlung verzogen wurden, auszugleichen und sie in die rechte Richtung zu weisen. Einige wurden nie in Schranken gehalten. Andere wurden zu hart hergenommen und haben sich vorgenommen, wenn sie je den wachsamen Händen, die bisher die Zügel straff, zuweilen zu straff hielten, entrinnen würden, dann wollten sie frei sein und tun, was ihnen gefällt. Selbst der Gedanke an Einschränkung ist ihnen verhasst. Diese unterschiedlichen Elemente, die in der Missionsschule aufeinander treffen, bringen Sorgen, Lasten und schwere Verantwortung, nicht nur für die Lehrer, sondern über die ganze Gemeinde. Z4.705.1 Teilen

Die Studenten auf unserer Schule sind vielen Versuchungen ausgesetzt. Sie werden mit Menschen verschiedenster Gemütsart und Sitten in Kontakt gebracht. Diejenigen, die eine religiöse Erfahrung mitbringen, sind zu tadeln, wenn sie nicht die Haltung einnehmen, sich jedem bösen Einfluss zu widersetzen. Aber viele erwählen es, ihren Neigungen zu folgen. Sie denken nicht daran, dass sie ihr eigenes Glück schaffen oder aber zerstören können. Es steht in ihrer Gewalt, ihre Zeit und ihre Gelegenheiten so auszukaufen, dass sie einen Charakter entwickeln, der sie glücklich und nützlich macht. Z4.705.2 Teilen

Die Jugendlichen, die in Battle Creek wohnen, sind ständig in Gefahr, weil sie nicht mit dem Himmel verbunden sind. Wären sie ihrem Bekenntnis treu, könnten sie lebendige Missionare für Gott sein. Durch Kundtun christlichen Interesses, Mitgefühls und aufrichtiger Liebe könnten sie den Jugendlichen, die von außerhalb kommen, von großem Nutzen sein. Man sollte sich ernstlich bemühen, diese Fremdlinge von oberflächlichen, leichtsinnigen und vergnügungssüchtigen Gefährten fernzuhalten. Diese Klasse übt einen demoralisierenden Einfluss auf die Missionsschule aus, auf das Sanatorium und auf die Verlagsanstalt. Unsere Zahl nimmt ständig zu, und Wachsamkeit und Eifer, die Festung zu halten, werden zunehmend benötigt. Wer seine Augen öffnen will, wird sehen, welche Richtung diese Dinge nehmen. Z4.705.3 Teilen

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Viele ziehen nach Battle Creek, um ihren Kindern die Vorteile der Schule zu sichern, fühlen aber nicht die Verantwortung, die mit diesem Umzug verbunden ist. Sie erkennen nicht, dass etwas mehr als nur ihre eigenen egoistischen Interessen in Betracht gezogen werden muss. Wenn sie nicht mit der festen Absicht kommen, Gutes zu tun und nicht nur zu empfangen, dann werden sie sich eher als Hindernis anstatt als Segen erweisen. Und doch braucht niemand, der nach Battle Creek kommt, seine geistliche Gesinnung zu verlieren. Wenn wir Christo nachfolgen, steht es in niemandes Macht, uns von dem Weg abwendig zu machen, den der Herr seinen Bluterkauften bereitet hat, dass sie darauf wandeln sollen. Niemand ist gezwungen, dem Beispiel vorgeblicher Christen zu folgen. Wenn er die Irrtümer und Fehler anderer sieht, ist er vor Gott und seinen Mitmenschen verantwortlich, wenn er nicht ein besseres Vorbild ist. Aber einige entschuldigen ihre eigenen Fehler mit dem Zukurzkommen anderer und ahmen sogar die unangenehmen Wesenszüge nach, die sie bei andern verurteilen. Solche Leute stärken diejenigen, denen sie unchristliches Verhalten nachsagen. Mit offenen Augen begeben sie sich in Satans Netz. Nicht wenige in Battle Creek haben sich so verhalten. Einige kommen zu dem Ort, wo sich unsere Einrichtungen befinden, um sich finanziell zu bereichern. Diese Klasse wird der Jugend weder durch Wort noch durch Verhalten ein gutes Beispiel sein. Z4.706.1 Teilen

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Die Gefahren der jungen Leute werden dadurch sehr vermehrt, dass sie in die Gesellschaft einer großen Anzahl Gleichaltriger mit verschiedenen Charakteren und Lebensgewohnheiten geraten. Unter diesen Umständen sind viele Eltern geneigt, in ihren eigenen Bemühungen nachzulassen, anstatt sie zu verdoppeln, um ihre Kinder zu beschützen und in Zucht zu halten. Damit laden sie denen, die ihre Verantwortung fühlen, eine schreckliche Bürde auf. Wenn diese Eltern bemerken, dass ihre Kinder verdorben werden, sind sie bereit, die Verantwortlichen des Werkes in Battle Creek anzuklagen, während die Übelstände gerade von ihnen selbst verursacht werden. Z4.707.1 Teilen

Anstatt ihre Anstrengungen mit denen, welche die Lasten tragen, den moralischen Stand anzuheben, zu vereinen und mit Herz und Seele in der Furcht Gottes zu wirken, die Fehler ihrer Kinder zu korrigieren, beruhigen viele Eltern ihr eigenes Gewissen mit den Worten: „Meine Kinder sind nicht schlechter als andere.“ Sie versuchen die offenkundigen Verkehrtheiten zu verbergen, die Gott hasst, um ihre Kinder nicht zu beleidigen oder gar zu veranlassen, es noch schlimmer zu treiben. Wenn der Geist der Empörung in ihren Herzen schlummert, wie viel besser wäre es, ihn jetzt zu unterdrücken, als ihn durch Begünstigung wachsen und erstarken zu lassen. Würden Eltern ihre Pflicht erfüllen, könnten wir auf einen besseren Zustand hoffen. Viele dieser Eltern haben sich von Gott abgewandt. Sie besitzen keine göttliche Weisheit, Satans Betrug zu erkennen und seinen Schlingen auszuweichen. Z4.707.2 Teilen

In diesem Zeitalter der Welt brauchen Kinder strenge Überwachung. Sie brauchen Rat und müssen in Schranken gehalten werden. Eli wurde von Gott verflucht, weil er seinen gottlosen Söhnen nicht prompt und entschieden Einhalt gebot. Es gibt Eltern in Battle Creek, die sich nicht besser verhalten wie Eli. Sie fürchten sich, Kontrolle über ihre Kinder auszuüben. Sie sehen, dass sie Satan dienen, und gehen darüber hinweg als eine unangenehme Notwendigkeit, die man ertragen muss, wenn sie nicht zu bessern ist. Z4.707.3 Teilen

Jeder Sohn und jede Tochter sollte zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie des Nachts nicht zu Hause sind. Eltern sollten wissen, in welcher Gesellschaft sich ihre Kinder befinden und in wessen Haus sie ihre Abende verbringen. Einige Kinder betrügen ihre Eltern mit Lügen, um die Bloßstellung ihrer Übeltaten zu vermeiden. Es gibt solche, welche die Gesellschaft verdorbener Gefährten lieben, die heimlich Gaststätten und andere Vergnügungsstätten in der Stadt besuchen. Es gibt Studenten, die Billardlokale besuchen und sich dem Kartenspiel hingeben, sich selbst einredend, dass keine Gefahr besteht. Weil sie es nur aus Spaß an der Sache tun, fühlen sie sich vollständig sicher. Das tun nicht nur Schüler niedrigen Ranges. Einige, die sorgfältig erzogen und veranlasst wurden, solche Dinge mit Abscheu zu betrachten, wagen sich auf verbotenen Grund und Boden. Z4.707.4 Teilen

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Die Jugendlichen sollten von festen Grundsätzen beherrscht werden, damit sie die von Gott verliehenen Kräfte in rechter Weise fördern. Aber sie folgen so oft und blind ihrem Impuls, ohne Rücksicht auf Grundsätze, dass sie sich fortwährend in Gefahr befinden. Da sie nicht immer von Eltern oder Hütern überwacht und beschützt werden können, müssen sie zu Selbständigkeit und Selbstbeherrschung erzogen werden. Sie müssen unterwiesen werden, nach Gewissensprinzipien zu denken und zu handeln. Z4.708.1 Teilen

Kartenspiel sollte verboten werden. Die Bindungen und Neigungen der Kartenspieler bergen Gefahren in sich. Der Fürst der Mächte der Finsternis führt den Vorsitz im Spiellokal und wo immer Kartenspiel stattfindet. Böse Engel sind vertraute Gäste an diesen Orten. In solchem Vergnügen gibt es nichts, das Leib oder Seele von Nutzen ist. Es kräftigt weder den Verstand, noch vermag es Gedankengut zu vermitteln, das für die Zukunft brauchbar wäre. Die Unterhaltung im Kreise der Kartenspieler ist oft leichtfertig und erniedrigend. Da hört man den unziemlichen Witz, das leere, verdorbene Geschwätz, wodurch die wahre Würde der Männlichkeit erniedrigt wird. Diese Spiele sind völlig sinnlos, nutzlos und gehören zu den gefährlichsten Beschäftigungen, denen sich die Jugendlichen hingeben können. Die sich mit dem Kartenspiel abgeben, geraten in Erregung und verlieren bald allen Geschmack an nützlichen, erhabenen Tätigkeiten. Z4.708.3 Teilen

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Zu den gefahrvollsten Vergnügungsstätten gehört auch das Theater. Anstatt eine moralische Anstalt zu sein, wie immer behauptet wird, ist es zu einer Brutstätte der Unmoral geworden. Laster und Sünden mannigfacher Art werden durch diese Unternehmungen gezüchtet und gefestigt. Gemeine Lieder und unzüchtige Bewegungen, Ausdrücke und Stellungen erhitzen die Phantasie und schaden dem Moralgefühl. Jeder junge Mensch, der solche Veranstaltungen gewohnheitsmäßig besucht, wird in seinen Grundsätzen verdorben. Es gibt bei uns keinen starken Einfluss, der die Phantasie so vergiftet, das geistliche Empfinden zerstört und die Freude an ruhiger Entspannung und den Wirklichkeiten des Lebens so abstumpft wie Theaterfreuden. Der Zug zu solchen Veranstaltungen wächst mit jedem Besuch ebenso sehr, wie ein Trinker mit jedem Schluck durstiger wird. Der einzig sichere Weg ist, Theater, Zirkus und jede andre fragwürdige Vergnügungsstätte zu meiden. Z4.709.2 Teilen

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Der große Gott, dessen Herrlichkeit die Himmel verkünden, und dessen göttliche Hand die Millionen Welten in ihrer Umlaufbahn erhält, ist unser Vater. Wir brauchen ihn bloß zu lieben und ihm wie kleine Kinder gläubig vertrauen, und er wird uns als seine Söhne und Töchter annehmen, und wir werden die unaussprechliche Herrlichkeit der ewigen Welt ererben. Alle Sanftmütigen wird er im Gericht führen und sie seine Wege lehren. Wenn wir seinem Willen gehorchen, freudig und eifrig die Lektionen seiner Vorsehung lernen, werden wir schließlich die Worte vernehmen: Komm heim, mein Kind, in die himmlischen Wohnungen, die ich für dich bereitet habe. Z4.710.2 Teilen

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