Portrait von Ellen White
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Junge Prediger
Junge Prediger
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Wir sind Gott verantwortlich für die Entwicklung jeder geistigen Fähigkeit und jeder körperlichen Kraft. Wer kann diese Verantwortung ermessen? Wir sind verantwortlich für den Einfluss, den wir ausüben. Was uns als kleiner Charakterfehler erscheint, wird sich in anderen im größeren Maße entfalten. Auf diese Weise wird der von uns ausgeübte Einfluss zum Bösen wachsen und verewigt. Z4.710.3 Teilen

Niemand sollte es wagen, leichtfertig über die Warnungen hinwegzugehen, die jene erteilen, deren Aufgabe es ist, über sein moralisches und geistliches Wohlergehen zu wachen. Worte mögen erscheinen, als hätten sie wenig Tragweite und als würden sie nur augenblicklichen Eindruck auf die Hörer machen. Aber dies ist nicht alles. In vielen Fällen finden diese Worte nur zu willige Beantwortung in den ungeheiligten Herzen von Jugendlichen, die sich nie einer Warnung oder Einschränkung unterworfen haben. Der Einfluss eines gedankenlosen Wortes mag das ewige Schicksal einer Seele entscheiden. Ein jeder übt Einfluss auf das Leben anderer aus. Wir gleichen entweder einem Licht, das ihren Pfad erhellt und aufheitert, oder einem vernichtenden Sturm. Wir führen unsere Gefährten entweder aufwärts zu Glück und ewigem Leben, oder abwärts zu Leid und ewigem Ruin. Niemand will allein in seiner Ungerechtigkeit umkommen. Wie beschränkt jemandes Einflusssphäre auch sein mag, er gibt entweder ein gutes oder ein schlechtes Beispiel. Ein Mann erklärte auf seinem Sterbebett: „Sammelt meinen Einfluss und begrabt ihn mit mir.“ Konnte das geschehen? Nein, sicherlich nicht. Gleich dem Samen der Distel war er überall hingeflogen, hatte Wurzel gefasst und würde reiche Ernte tragen. Z4.710.4 Teilen

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Es gibt nur wenige, die mit Überlegung schlechte Gewohnheiten bilden. Durch häufige Wiederholung verkehrter Handlungen werden unwissentlich Gewohnheiten gebildet und werden so gefestigt, dass es entschiedenste Anstrengungen erfordert, eine Veränderung herbeizuführen. Wir sollten niemals zögern, eine sündige Gewohnheit aufzugeben. Wenn böse Gewohnheiten nicht überwunden werden, überwinden sie uns und zerstören unser Glück. Es gibt viele arme Geschöpfe, jetzt erbärmlich, enttäuscht und herabgewürdigt, ein Fluch für ihre Umgebung, die brauchbare und glückliche Menschen hätten sein können, wenn sie ihre Gelegenheiten genutzt hätten. Viele Jugendlichen verschwenden ihre kostbaren Stunden des Lebens mit eitler Tagträumerei. Solche Personen besitzen nicht viel Charakterstärke oder Grundsatztreue. Viele driften umher als Spielball wechselnder Umstände. Sie schauen immer nach Mitgefühl von andern aus, sind für ihr Glück von andern abhängig und werden enttäuscht. Alle, die diesem Kurs folgen, verwirken ihre Hoffnung sowohl für dieses als auch für das zukünftige Leben. Z4.711.1 Teilen

Junge Menschen, die in gleichaltrige Gesellschaft geraten, können ihre Verbindung zum Segen oder zum Fluch gestalten. Sie können einander erbauen, segnen und stärken, im Betragen, in der Veranlagung und in Erkenntnis fördern, oder auch einen demoralisierenden Einfluss ausüben, wenn sie sorglos und untreu sind. Z4.711.2 Teilen

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Jesus wird allen ein Helfer sein, die ihr Vertrauen auf ihn setzen. Denjenigen, die mit Christo verbunden sind, steht Glückseligkeit zur Verfügung. Sie folgen dem Pfad, den der Heiland vorausgegangen ist. Um seinetwillen kreuzigen sie das eigene Ich samt den Lüsten und Begierden. Sie haben ihre Hoffnung auf Christum gesetzt, und die Stürme der Erde sind machtlos, sie von ihrem sicheren Fundament hinwegzufegen. Z4.712.1 Teilen

Es liegt an euch, ihr jungen Männer und Frauen, ob ihr zu vertrauenswürdigen, aufrichtigen und wirklich brauchbaren Menschen werdet. Ihr solltet bereitwillig und entschlossen euren Stand auf Seiten von Recht und Gerechtigkeit einnehmen. Wir können unsere verkehrten Gewohnheiten nicht mit in den Himmel nehmen. Überwinden wir sie nicht hier, dann werden sie uns von den Wohnungen der Gerechten ausschließen. Wenn wir schlechte Gewohnheiten überwinden wollen, werden sie uns grimmigen Widerstand leisten. Führen wir aber den Kampf mit Energie und Ausdauer, vermögen wir sie zu überwinden. Z4.712.2 Teilen

Um gute Gewohnheiten bilden zu können, sollten wir den Umgang mit Personen von gesunden Sitten und religiösem Einfluss suchen. Wir sollten immer im Auge behalten, dass wir befähigt werden können, die himmlischen Höfe zu bewohnen. Die kostbaren Stunden der Prüfungszeit sind uns gewährt, damit wir jeden Charakterfehler ausmerzen können, und wir sollten es tun, nicht nur, um das zukünftige Leben zu erlangen, sondern um schon hier brauchbar zu sein. Junge Männer und Frauen sollten einen guten Charakter als ein Kapital, wertvoller als Gold, Silber und Geldanlagen, betrachten. Er wird unbeeinflusst von Panik und Verlusten bleiben und reichen Lohn bringen, wenn irdische Besitztümer hinweggeschwemmt werden. Die Jugend braucht ein höheres, edleres Verständnis vom Wert eines christlichen Charakters. Sünde verblendet die Augen und befleckt das Herz. Aufrichtigkeit, Festigkeit und Ausdauer sind Charakterzüge, wonach alle streben sollten. Sie bekleiden ihren Besitzer mit einer unwiderstehlichen Macht, das Gute zu tun, machen ihn stark, dem Bösen Widerstand zu leisten, und kräftig, Unglück zu ertragen. Hier erstrahlt wahre Vorzüglichkeit des Charakters in hellstem Glanz. Z4.712.3 Teilen

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Charakterstärke besteht aus zweierlei: aus Willenskraft und Selbstbeherrschung. Viele junge Menschen halten unbeherrschte Leidenschaft irrigerweise für Charakterstärke; in Wirklichkeit verhält es sich jedoch so, dass der von seinen Leidenschaften beherrschte Mensch einen haltlosen Charakter besitzt. Echte Größe und Würde des Menschen werden an der Stärke der Gefühle gemessen, die er bezwingt, und nicht an der Stärke der Gefühle, die ihn überwältigen. Nur der Mann ist der charakterstärkste, der, bis zur Weißglut gereizt, dennoch seine Erregung zurückhält und seinen Feinden vergibt. Solche Männer sind wahre Helden. Z4.713.1 Teilen

Viele haben dermaßen dürftige Ansichten von dem, was sie sein könnten, dass sie immer verkrüppelt und beschränkt bleiben werden. Wendeten sie die ihnen von Gott verliehenen Kräfte an, könnten sie einen edlen Charakter entwickeln und einen Einfluss ausüben, der Menschen zu Christo führt. Wissen ist Macht; aber geistige Fähigkeiten ohne Herzensgüte sind eine Macht zum Bösen. Z4.713.2 Teilen

Gott hat uns mit geistigen und sittlichen Kräften ausgestattet. Aber in erheblichem Maße ist jeder Mensch selbst der Baumeister seines Charakters. Der Bau wächst mit jedem Tag. Gottes Wort ermahnt uns, auf unsere Bauweise zu achten und dafür Sorge zu tragen, dass unser Bau auf den ewigen Felsen gegründet ist. Die Zeit kommt, in der unser Werk, geradeso wie es ist, enthüllt dastehen wird. Jetzt ist es für alle an der Zeit, die ihnen von Gott gegebenen Kräfte auszubilden, um Charaktere zu formen, die hier und für ein höheres Leben danach nützlich sind. Z4.713.3 Teilen

Jede noch so unbedeutende Handlung im Leben beeinflusst die Charakterbildung. Ein guter Charakter ist wertvoller als weltlicher Besitz. Diesen Charakter zu formen, ist die edelste Aufgabe, mit der sich Menschen befassen können. Z4.713.4 Teilen

Charaktere, deren Entwicklung dem Zufall überlassen war, sind unbeständig und widerspruchsvoll — ein Gemisch aus Gegensätzen. Wer eine derartige charakterliche Haltung aufweist, hat seinem Leben weder ein bestimmtes Ziel gegeben, noch hat er im Leben Erfolg. Sie beeinflussen andere Menschen nicht in veredelnder Weise, sondern wirken kraft- und ziellos. Z4.713.5 Teilen

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Die kurze Lebensspanne, die uns hier auf Erden gewährt wird, sollte weise ausgekauft werden. Gott wünscht sich eine lebendige, treuergebene und arbeitsame Gemeinde. Aber unser Volk ist als Ganzes gesehen jetzt noch weit von diesem Zustand entfernt. Gott ruft nach starken, unerschrockenen Herzen, rührigen, lebendigen Christen, die dem wahren Vorbild nachfolgen und das Werk Gottes nachhaltig beeinflussen können. Der Herr hat uns als ein heiliges Vermächtnis außerordentlich bedeutsame und ernste Wahrheiten anvertraut, und wir sollten deren Einfluss auf unser Leben und unseren Charakter erkennen lassen. Z4.714.1 Teilen

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