Portrait von Ellen White
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Eine unberechtigte Unterscheidung
Eine unberechtigte Unterscheidung
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Der Umstand, dass sich eine so große Anzahl Geschwister in der Gemeinde von Battle Creek zusammengeschart hat, und dass dort so viele wichtige Zweige des Werkes konzentriert sind, macht es zu einem vorrangigen Missionsfeld. Leute aus allen Landesteilen kommen ins Sanatorium, und viele Jugendliche aus verschiedenen Staaten besuchen die Schule. Dieses Feld erfordert die frömmsten, treuesten Arbeiter und die besten Arbeitsmethoden, damit fortwährend ein starker Einfluß für Christum und zu Gunsten der Wahrheit ausgeübt wird. Wenn das Werk nach Gottes Absicht verwaltet wird, dann wird sich die Macht der Gnade Christi unter denen bekunden, die an die Wahrheit glauben, und sie werden anderen ein Licht sein. Z5.752.3 Teilen

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Aber leider werden in Battle Creek die vielen vorhandenen Vorteile sträflich vernachlässigt, die das Herz des Werkes in einem gesunden Zustand erhalten sollten. In allen Teilen des Körpers sollte sich ein kräftiger Herzschlag von der Zentrale aus bemerkbar machen. Ist aber das Herz kränklich und schwach in seiner Tätigkeit, dann werden alle Zweige des Werkes geschwächt. Es ist äußerst notwendig, dass an diesem Mittelpunkt eine zuverlässige gesunde Kraft am Werke ist, damit die Wahrheit in die ganze Welt hinausgetragen werden kann. Die Erkenntnis dieser letzten Warnung muss durch Familien und Gemeinden überall verbreitet werden. Weise Leiterschaft ist erforderlich, um Pläne zu ersinnen und Menschen heranzubilden, in diesem Werk zu helfen. Z5.753.1 Teilen

Da sich das Werk von Jahr zu Jahr weiter ausdehnt, nimmt der Bedarf an erfahrenen, treuen Arbeitern ständig zu. Wenn das Volk im Rate des Herrn wandelt, werden solche Arbeiter entwickelt. Während wir uns um Weisheit und Kraft völlig auf Gott verlassen sollten, wünscht er doch, dass wir unsere Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringen. Wenn die Arbeiter Verstandesschärfe und geistliche Kraft erlangen und mit den Absichten und der Handlungsweise Gottes bekannt werden, dann können sie das Werk für diese Zeit besser verstehen und eher imstande sein, Pläne zu ersinnen und zu seinem Fortschritt auszuführen. So können sie mit der Vorsehung Gottes, die Türen öffnet, Schritt halten. Z5.753.2 Teilen

Stets sollte man bemüht sein, neue Arbeiter anzuwerben. Talente müssen entdeckt und beachtet werden. Personen, die Frömmigkeit und Fähigkeiten besitzen, sollen ermutigt werden, sich die notwendige Ausbildung anzueignen, damit sie ertüchtigt werden, bei der Ausbreitung des Lichtes der Wahrheit zu helfen. Alle, die dazu geschickt sind, sollten in irgendeinem Zweig des Werkes, der ihrer Begabung entspricht, beschäftigt werden. Z5.753.3 Teilen

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Das feierliche und bedeutsame Werk für diese Zeit soll nicht einzig und allein durch die Bemühungen von ein paar auserwählten Männern zum Abschluß gebracht werden, die bisher die Verantwortung für das Werk trugen. Wenn diejenigen, die Gott berufen hat, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, diese, soweit ihre Fähigkeit reichte, bewältigt haben, dann erlaubt der Herr nicht, dass das Werk auf dieser Stufe zum Stillstand kommt. In seiner Vorsehung wird er andere berufen und befähigen, sich mit den ersten Arbeitern zu verbinden, damit sie gemeinsam weitere Fortschritte erzielen und den Maßstab höher ansetzen. Z5.754.1 Teilen

Es gibt jedoch einige Gemüter, die nicht an der Aufgabe wachsen. Anstatt sich den zunehmenden Anforderungen anzupassen, gestatten sie, dass das Werk ihnen weit vorauseilt. So sind sie unfähig, die Lage richtig einzuschätzen und den Erfordernissen der Zeit zu begegnen. Wenn Männer, die Gott dazu befähigt, im Werk Verantwortung zu tragen, es auf andere Art und Weise als bisher üblich in Angriff nehmen, dann sollten die älteren Arbeiter sehr vorsichtig sein, dass sie diese Helfer nicht behindern oder das Werk einschränken. Einige mögen die Wichtigkeit gewisser Maßnahmen einfach deshalb nicht wahrnehmen, weil sie die Bedürfnisse des ausgedehnten Werkes nicht erkennen und nicht die Last empfinden, die Gott auf die Schultern anderer Männer gelegt hat. Diejenigen, die nicht besonders befähigt sind, ein spezielles Werk zu verrichten, sollten sich hüten, anderen im Wege zu stehen und sie davon abzuhalten, Gottes Absicht zu erfüllen. Z5.754.2 Teilen

Hierfür ist Davids Fall ein Beispiel. Er wollte dem Herrn einen Tempel bauen und sammelte zu diesem Zweck einen großen Vorrat an Material. Aber der Herr sagte ihm, dass dies nicht seine Aufgabe war. Er musste dieses Werk seinem Sohn Salomo überlassen. Davids lange Erfahrung würde ihn befähigen, Salomo zu beraten und zu ermutigen, aber der jüngere Mann musste den Tempel bauen. Der müde, abgenutzte Geist der älteren Arbeiter mag nicht immer die Größe des Werkes erkennen. Sie mögen nicht geneigt sein, mit der Vorsehung Gottes, die Wege öffnet, Schritt zu halten. Deshalb sollten keine wichtigen Verantwortungen auf ihnen allein ruhen. Es mag sein, dass sie nicht alles Notwendige erkennen, das zum Fortschritt des Werkes dient, und dass es dadurch verzögert würde. Z5.754.3 Teilen

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Aus Mangel an kluger Verwaltung hinkt das Werk in Battle Creek im ganzen Staat Michigan weit hintennach. Während es für uns notwendig ist, die Situation und die Bedürfnisse der ausländischen Missionen zu verstehen, sollten wir ebenso den Bedarf des Werkes vor unserer Tür berücksichtigen. Wenn die Vorteile richtig genutzt würden, die Gott in unsere Reichweite gestellt hat, dann wären wir imstande, eine weitaus größere Anzahl von Arbeitern hinauszusenden. In unseren Gemeinden wird kraftvollere Arbeit benötigt. Die besondere Botschaft, welche die wichtigen Belange beleuchtet, um die es jetzt geht, und welche die Pflichten und Gefahren unserer Zeit anzeigt, muss ihnen vorgeführt werden, und zwar nicht zahm und leblos, sondern „durch Bekundung des Heiligen Geistes“. Den Gemeindegliedern müssen Verantwortlichkeiten auferlegt werden. Der Missionsgeist muss geweckt werden wie nie zuvor. Arbeiter müssen — je nach Bedarf — bestimmt werden, die als Hirten der Herde dienen und durch persönliches Bemühen die Gemeinde in den Zustand versetzen, in dem geistliches Leben und Aktivität in all ihren Grenzen geweckt wird. Z5.755.1 Teilen

Manche Talente sind dem Werk verlorengegangen, weil die Männer in Vertrauensstellungen sie nicht bemerkten. Ihre Sicht war nicht weitreichend genug, um zu erkennen, dass das Werk viel zu umfangreich wurde, um von den vorhandenen Arbeitern vorangebracht zu werden. Viel, sehr viel, blieb bis jetzt ungetan, das hätte vollbracht werden sollen, weil Männer alles fest in ihren Händen hielten, anstatt die Arbeit unter einer größeren Anzahl aufzuteilen und auf Gott zu vertrauen, dass er ihnen in ihrem Bemühen helfen würde. Sie haben versucht, alle Zweige des Werkes zu fördern, und haben befürchtet, dass andere sich als weniger leistungsfähig erweisen würden. Ihr Wille und ihr Urteil haben diese verschiedenen Abteilungen beherrscht, und weil sie unfähig waren, alle Bedürfnisse des Werkes in seinen verschiedenen Zweigen zu überblicken, hat es große Verluste gegeben. Z5.755.2 Teilen

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Wir müssen die Lektion lernen, wenn Gott für eine bestimmte Arbeit Hilfsmittel bestimmt, dass wir diese nicht beiseite legen dürfen und dann beten und erwarten, er werde ein Wunder wirken, um diesem Mangel abzuhelfen. Wenn der Landwirt versäumt zu pflügen und zu säen, wirkt Gott kein Wunder, um den Folgen dieser Vernachlässigung entgegenzuwirken. Die Erntezeit findet seine Felder leer — es gibt kein heranreifendes Getreide, keine Garben, die heimgeholt werden können. Gott stellte den Samen und den Acker, die Sonne und den Regen zur Verfügung. Hätte der Landwirt die Mittel benutzt, die bereitstanden, dann würde er gemäß seines Säens und Arbeitens empfangen haben. Z5.756.1 Teilen

Machtvolle Gesetze beherrschen die natürliche Welt, und ewige Dinge werden ebenso sicher von Grundsätzen geleitet. Mittel müssen eingesetzt werden, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Gott hat jedem Menschen ein Werk nach seiner Befähigung übertragen. Durch Erziehung und Praxis werden Personen befähigt, dringenden Bedürfnissen abzuhelfen, die sich erheben mögen. Weises Planen wird benötigt, um jeden an den rechten Platz zu stellen, wo er die Erfahrung erlangen kann, die ihn geeignet macht, Verantwortung zu übernehmen. Z5.756.2 Teilen

Doch während Ausbildung, Übung und der Rat von Erfahrenen erforderlich sind, sollten die Arbeiter gelehrt werden, sich nicht völlig auf irgendeines Menschen Urteil zu verlassen. Als Gottes freie Mitarbeiter müssen alle von ihm Weisheit erbitten. Wenn der Lernende sich gänzlich auf die Gedanken eines anderen stützt und nicht weitergeht, als dessen Pläne reichen, dann sieht er nur durch die Augen dieses Mannes und ist bloß das Echo eines anderen. Gott behandelt die Menschen als verantwortliche Wesen. Er will durch seinen Geist auf den Geist des Menschen einwirken, wenn er ihm nur die Gelegenheit zum Wirken gibt und sein Verfahren anerkennt. Er beabsichtigt, dass jeder seinen Verstand und sein Gewissen benutzt. Es entspricht nicht seinem Plan, dass der eine Mensch zum Schatten eines anderen wird und nur die Gedanken eines anderen äußert. Z5.756.3 Teilen

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Alle sollen ihre Brüder lieben und ihre Leiter achten. Aber sie sollen sie nicht zu ihren Lastenträgern machen. Wir dürfen nicht all unsere Schwierigkeiten und Verlegenheiten anderen aufbürden, damit sie sich damit abschleppen. „So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann und rücket‘s niemand auf, so wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht.“ Jakobus 1,5.6. Jesus lädt uns ein: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11,28-30. Z5.757.1 Teilen

Das Fundament des Christentums ist Christus unsere Gerechtigkeit. Die Menschen sind jeder für sich Gott verantwortlich. Jeder soll so handeln, wie Gott auf ihn einwirkt, nicht so, wie er von jemand anderem bewegt wird. Würde solcher Weg eingeschlagen, dann könnten Seelen nicht durch den Geist des großen ICH BIN beeindruckt und geleitet werden. Sie würden unter einer Beschränkung gehalten, die keine Freiheit des Handelns oder der Wahl erlaubt. Z5.757.2 Teilen

Es ist nicht Gottes Wille, dass sein Volk in Battle Creek in seinem Zustand der Kälte und Untätigkeit beharrt, bis irgendeine wunderwirkende Macht die Gemeinde zu Leben und Aktivität erweckt. Wären wir weise, und würden wir fleißig, andächtig und dankbar die Mittel benutzen, durch die Licht und Segen zu Gottes Volk kommt, dann wäre keine Macht auf Erden imstande, diese Gaben von uns fernzuhalten. Verweigern wir aber Gottes Mittel, dann brauchen wir kein Wunder von ihm zu erwarten, uns Licht, Kraft und Macht mitzuteilen. Das wird niemals geschehen. Z5.757.3 Teilen

Der Herr hat mir gezeigt, dass Männer in verantwortlichen Stellungen seinem Werk direkt im Wege stehen, weil sie glauben, es muss genau auf eine bestimmte Art und Weise geschehen, und ebenso muss es sich auch mit dem Segen verhalten. Andernfalls werden sie es nicht anerkennen. Meine Brüder, möge der Herr uns diese Angelegenheit so erkennen lassen, wie es ist. Gott wirkt nicht, wie Menschen planen oder es wünschen. Er „wirkt auf geheimnisvolle Weise, seine Wunder zu vollbringen“. Warum wollen wir die Arbeitsmethode des Herrn verwerfen, weil sie nicht mit unseren Ansichten übereinstimmt? Gott hat Kanäle des Lichts gewählt; aber diese entsprechen nicht notwendigerweise dem Sinn gewisser Männer. Wenn alle den ihnen zugewiesenen Platz im Werke Gottes einnehmen und ernstlich nach Weisheit und Leitung von ihm trachten, dann wird ein großer Fortschritt darin erzielt werden, die Welt zu erleuchten. Wenn die Menschen aufhören, den Weg zu versperren, wird Gott für uns wirken wie nie zuvor. Z5.757.4 Teilen

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Während ausgedehnte Pläne gelegt werden sollen, muss doch große Sorge dafür getragen werden, dass jeder Zweig des Werkes harmonisch mit allen anderen Zweigen verbunden ist, damit ein vollkommenes Ganzes entsteht. Aber oft ist das Gegenteil der Fall gewesen, und das Werk war fehlerhaft. Ein Mann, der die Oberaufsicht über einen bestimmten Zweig des Werkes hat, schätzt seine Verantwortung dermaßen hoch ein, bis seine Abteilung in seinen Augen die wichtigste von allen ist. Wird diese engstirnige Stellung eingenommen, dann wird ein starker Einfluß ausgeübt, andere zu verleiten, die Sache im gleichen Licht zu sehen. Dies ist die menschliche Natur, aber es ist nicht der Geist Christi. In dem Maße, wie diese Politik verfolgt wird, wird Christus vom Werk ausgeschlossen, und das eigene Ich tritt in den Vordergrund. Z5.758.1 Teilen

Der Apostel Paulus legt die Grundsätze nieder, von denen die Arbeiter in Gottes Werk sich leiten lassen sollten. Er sagt: „... wir sind Gottes Mitarbeiter.“ 1.Korinther 3,9. „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ Kolosser 3,23. Und Petrus ermahnt die Gläubigen: „Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: so jemand redet, dass er‘s rede als Gottes Wort; so jemand ein Amt hat, dass er‘s tue als aus dem Vermögen, das Gott darreicht, auf dass in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesum Christum.“ 1.Petrus 4,10.11. Z5.758.2 Teilen

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Wenn diese Prinzipien in unseren Herzen vorherrschen, werden wir erkennen, dass Gottes Werk nicht uns gehört, dass er die gleiche Sorge trägt für alle Teile des großen Ganzen. Nimmt Christus und seine Verherrlichung den ersten Platz ein, geht das eigene Ich in der Liebe für Seelen auf, um derentwillen Christus starb, dann wird kein Arbeiter so völlig von einem Zweig des Werkes in Anspruch genommen sein, dass er die Wichtigkeit aller anderen aus dem Auge verliert. Es ist der Selbstsucht zuzuschreiben, wenn Personen glauben, dass der Teil des Werkes, mit dem sie sich befassen, der wichtigste von allen ist. Z5.759.1 Teilen

Die Selbstsucht ist es auch, die bei den Arbeitern das Empfinden weckt, dass ihr Urteil am zuverlässigsten, ihre Arbeitsmethoden die besten sind oder dass es ihr Vorrecht sei, die Gewissen anderer irgendwie zu binden. Von diesem Geist wurden die jüdischen Leiter in Christi Tagen beherrscht. In ihrer Selbsterhöhung ersannen die Priester und Rabbiner solche strengen Regeln und so viele Formen von Zeremonien, dass die Gemüter des Volkes von Gott weggeführt und ihm keine Gelegenheit gegeben wurde, für sie zu wirken. So wurden seine Barmherzigkeit und Liebe aus den Augen verloren. Meine Brüder, geht nicht den gleichen Weg. Weist die Gedanken des Volkes auf Gott. Räumt ihm die Gelegenheit ein, für diejenigen zu wirken, die ihn lieben. Legt dem Volk keine Regeln und Vorschriften auf, die bei denen, die sie befolgen, einen solchen Mangel am Geiste Gottes zurücklassen, wie die Hügel von Gilboa des Taues und Regens ermangelten. Z5.759.2 Teilen

Unter unserem Volk besteht ein beklagenswerter Mangel an geistlicher Gesinnung. Bevor sie das werden können, was Christus für sie bestimmt hat, — nämlich das Licht der Welt zu sein — muss ein großes Werk für sie getan werden. Seit Jahren empfinde ich tiefe Seelenqual, da der Herr mir den Mangel an Jesu und seiner Liebe in unseren Gemeinden gezeigt hat. Es herrscht ein Geist der Selbstgenügsamkeit und eine Neigung, nach Position und Oberherrschaft zu streben. Ich habe gesehen, dass sich Selbstverherrlichung unter Siebenten-Tags-Adventisten breitmacht. Wenn der menschliche Stolz nicht erniedrigt und Christus erhöht wird, werden wir als Volk uns in keiner besseren Lage befinden, Christum bei seinem zweiten Kommen zu empfangen, als ihn das jüdische Volk bei seinem ersten Kommen empfing. Z5.759.3 Teilen

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Die Juden warteten auf den Messias. Aber er erschien nicht in der Art und Weise, wie sie es angekündigt hatten; und wäre er als der Verheißene angenommen worden, so wären ihre gelehrten Männer gezwungen gewesen anzuerkennen, dass sie sich geirrt hatten. Diese Leiter hatten sich von Gott getrennt. Satan wirkte auf ihre Gemüter ein und verleitete sie dazu, den Heiland zu verwerfen. Anstatt ihren Meinungsstolz aufzugeben, verschlossen sie lieber ihre Augen vor den Beweisen seines Messiasamtes. Sie verwarfen die Heilsbotschaft nicht nur selbst, sondern verhärteten auch die Herzen des Volkes gegen ihn. Ihre Geschichte sollte uns eine feierliche Warnung sein. Wir können niemals erwarten, dass Satan, wenn der Herr für sein Volk Licht hat, ruhig daneben steht und keine Anstrengung macht, es daran zu hindern, das Licht anzunehmen. Er wird an Gemütern arbeiten, Mißtrauen, Eifersucht und Unglauben zu hegen. Wir sollten uns davor hüten, das von Gott gesandte Licht zu verwerfen, weil es nicht auf eine uns gefällige Art und Weise kommt. Möge uns Gottes Segen nicht entzogen werden, weil wir die Zeit unserer Heimsuchung nicht erkennen. Wo jemand das Licht weder sieht noch annimmt, sollte er anderen nicht im Wege stehen. Möge von diesem hoch begünstigten Volk nicht gesagt werden, wie einst von den Juden, als ihnen die gute Nachricht vom Reich verkündigt wurde: „Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.“ Matthäus 23,13. Z5.760.1 Teilen

Uns wird im Worte Gottes gesagt, dass jetzt die Zeit ist wie nie zuvor, in der wir nach Licht vom Himmel Ausschau halten können. Jetzt können wir eine Erquickung aus der Gegenwart des Herrn erwarten. Wir sollten auf die Bewegungen von Gottes Vorsehung achten, wie das Heer Israels auf „das Rauschen auf den Wipfeln der Maulbeerbäume“ (2.Samuel 5,24) wartete — auf das angegebene Signal, dass der Himmel für sie wirken würde. Z5.760.2 Teilen

Gott kann seinen Namen nicht durch sein Volk verherrlichen, während es sich auf Menschen verläßt und Fleisch zu seinem Arm macht. Ihr gegenwärtiger Zustand der Schwäche wird anhalten, bis Christus allein erhöht wird, bis sie mit Johannes dem Täufer aus demutsvollem und ehrfürchtigem Herzen sagen: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Johannes 3,30. Dem Volke Gottes soll ich sagen: „Erhöht den Mann von Golgatha! Der Mensch trete zurück, damit alle Denjenigen sehen, in dem ihre Hoffnung auf ewiges Heil gipfelt. Der Prophet Jesaja spricht: ?Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst.‘ Jesaja 9,5. Die Gemeinde und die Welt soll auf ihren Erlöser blicken. Jede Stimme soll mit Johannes verkündigen: ?Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!‘“ Johannes 1,29. Z5.760.3 Teilen

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Nur der durstigen Seele steht die Quelle des lebendigen Wassers offen. Gott erklärt: „Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre.“ Jesaja 44,3. Nur Seelen, die ernstlich nach Licht suchen und freudig jeden Lichtstrahl göttlicher Erleuchtung aus seinem heiligen Wort annehmen, wird Licht geschenkt werden. Durch diese Seelen wird Gott auch jenes Licht und jene Macht offenbaren, welche die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllen soll. Z5.761.1 Teilen

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