Portrait von Ellen White
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Eine unberechtigte Unterscheidung
Eine unberechtigte Unterscheidung
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Der Heiland sprach: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Johannes 17,3. Und durch den Propheten erklärt Gott: „Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich des, dass er mich wisse und kenne, dass ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der Herr.“ Jeremia 9,22.23. Z5.769.1 Teilen

Kein Mensch kann ohne göttliche Hilfe diese Erkenntnis Gottes erlangen. Der Apostel sagt, dass „die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte“. 1.Korinther 1,21. Christus war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; und die Welt kannte ihn nicht. Johannes 1,10. Jesus erklärte seinen Jüngern: „Niemand kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennet den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.“ Matthäus 11,27. Ehe der Heiland in den Schatten von Gethsemane trat, hob er in jenem letzten Gebet für seine Nachfolger seine Augen gen Himmel, und voller Mitleid mit der Unwissenheit des gefallenen Menschen sagte er: „Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich.“ „Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast.“ Johannes 17,25.6. Z5.769.2 Teilen

Von Anbeginn war es Satans wohlüberlegter Plan, die Menschen zu veranlassen, Gott zu vergessen, um sie für sich zu sichern. Darum war er bemüht, den Charakter Gottes falsch darzustellen und die Menschen zu einer verkehrten Vorstellung von Gott zu führen. Er hat ihnen den Schöpfer so hingestellt, als habe er die Eigenschaften des Fürsten der Finsternis, als sei er willkürlich, streng und unversöhnlich, um die Menschen zur Furcht, zur Angst und sogar zum Haß gegen Gott zu bewegen. Satan hoffte, die von ihm Betrogenen so zu verwirren, dass sie Gott aus ihrem Bewußtsein auslöschten. Dann wollte er im Menschen das Bild Gottes zerstören und der Seele sein eigenes Bild aufprägen. Er wollte die Menschen mit seinem eigenen Geist erfüllen und sie zu Sklaven seines Willens machen. Z5.769.3 Teilen

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Dadurch, dass Satan den Charakter Gottes entstellte und Mißtrauen gegen ihn weckte, verführte er Eva zur Sünde. Durch die Sünde wurde das Denken unserer Stammeseltern getrübt, ihre Natur herabgewürdigt und ihre Vorstellung von Gott durch ihre eigene Engherzigkeit und Selbstsucht geprägt. Und als die Menschen immer dreister sündigten, schwand in ihrem Denken und Fühlen die Kenntnis von Gott und die Liebe zu ihm immer mehr. „Dieweil sie wußten, dass ein Gott ist, und haben ihn nicht gepriesen als einen Gott“, sind sie „in ihrem Dichten eitel geworden, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“. Römer 1,21. Z5.770.1 Teilen

Zeitweilig schien es, als ob Satans Kampf um die Herrschaft über die menschliche Familie von Erfolg gekrönt sei. In den Jahrhunderten vor dem ersten Kommen Christi schien die Welt fast gänzlich unter der Herrschaft des Fürsten der Finsternis zu stehen. Mit schrecklicher Gewalt übte er seine Herrschaft aus, als wären durch die Sünde unserer ersten Eltern die Reiche der Welt sein rechtmäßiges Eigentum geworden. Selbst das Bundesvolk, das Gott erwählt hatte, um in der Welt die Erkenntnis von ihm wachzuhalten, war so weit von ihm abgewichen, dass es jede wahre Vorstellung von seinem Charakter verloren hatte. Z5.770.2 Teilen

Christus kam, um der Welt Gott als einen Gott der Liebe, der Gnade, der Güte und der Barmherzigkeit zu offenbaren. Die dichte Finsternis, mit der Satan den Thron der Gottheit zu umgeben suchte, wurde durch den Erlöser der Welt vertrieben, und der Vater wurde den Menschen wieder als das Licht des Lebens dargestellt. Z5.770.3 Teilen

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Als Philippus mit der Bitte zu Jesus kam: „Herr, zeige uns den Vater, so genügt uns“, gab der Heiland ihm die Antwort: „So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater?“ Johannes 14,8. Christus erklärte von sich, dass er in die Welt gesandt sei, um den Vater darzustellen. Im Adel seines Wesens, in seiner Gnade und seinem zärtlichen Mitgefühl, in seiner Liebe und Güte steht er als die Verkörperung göttlicher Vollkommenheit und als das Ebenbild des unsichtbaren Gottes vor uns. Z5.771.1 Teilen

Der Apostel sagt: „Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber“. 2.Korinther 5,19. Nur wenn wir über den großen Erlösungsplan nachsinnen, können wir zu einem richtigen Verständnis des Charakters Gottes kommen. Das Werk der Schöpfung war eine Offenbarung seiner Liebe; aber erst die Gabe Gottes zur Rettung der schuldigen und verlorenen Menschheit enthüllt die unendliche Tiefe göttlicher Zärtlichkeit und göttlichen Erbarmens. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16. Obwohl das Gesetz Gottes beibehalten und seine Gerechtigkeit als verbindlich anerkannt wird, kann der Sünder Vergebung finden. Die wertvollste Gabe, die der Himmel besaß, ist dargebracht worden, auf dass Gott „allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum.“ Römer 3,26. Durch diese Gabe werden Menschen aus dem Verderben und der Entwürdigung der Sünde emporgezogen, um Kinder Gottes zu werden. Paulus sagt: „Ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater!“ Römer 8,15. Z5.771.2 Teilen

Geschwister, mit dem geliebten Johannes rufe ich euch zu: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen!“ Johannes 3,1. Welche Liebe, welche unvergleichliche Liebe, dass wir, obwohl wir Sünder und Entfremdete sind, zu Gott zurückgeführt und in seine Familie aufgenommen werden können! Als Zeichen unserer Liebe zu ihm und als Ausdruck seiner engen Bindung an uns und seiner Verwandtschaft mit uns dürfen wir ihn liebevoll mit „Unser Vater“ anreden. Und wenn der Sohn Gottes auf die Erben der Gnade schaut, „schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu heißen“. Hebräer 2,11. Ihr Verhältnis zu Gott ist geheiligter als das der Engel, die nie gefallen sind. Z5.771.3 Teilen

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Alle väterliche Liebe, die von Generation zu Generation durch Menschenherzen geflossen ist, alle Quellen der Zärtlichkeit, die in Menschenseelen aufgebrochen sind, sind im Vergleich mit der unendlichen und unerschöpflichen Liebe Gottes nichts anderes als ein kleines Rinnsal gegenüber dem unermeßlichen Ozean. Die Zunge vermag diese Liebe nicht auszudrücken, die Feder sie nicht zu beschreiben. Ihr könnt alle Tage eures Lebens darüber nachsinnen; ihr könnt fleißig die Schrift erforschen, um sie zu begreifen; ihr mögt alle euch von Gott verliehenen Kräfte und Fähigkeiten aufbieten und euch bemühen, die Liebe und Barmherzigkeit des himmlischen Vaters zu fassen: dennoch bleibt unendlich viel unverstanden. Ihr mögt über diese Liebe ein Menschenalter nachdenken und werdet doch niemals die Länge und Breite, die Tiefe und Höhe der Liebe Gottes völlig verstehen, die den Sohn dahingab, damit er für die Welt sterbe. Selbst die Ewigkeit wird sie nie ganz erschließen. Wenn wir jedoch in der Bibel forschen und über das Leben Christi und den Erlösungsplan nachdenken, werden diese großen Themen unserem Verständnis immer klarer werden. Dann werden wir den Segen erfahren können, den Paulus der Gemeinde zu Ephesus wünschte, als er betete: „Der Gott unsers Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu seiner selbst Erkenntnis und erleuchtete Augen eures Verständnisses, dass ihr erkennen möget, welche da sei die Hoffnung eurer Berufung, und welcher sei der Reichtum seines herrlichen Erbes bei seinen Heiligen, und welche da sei die überschwengliche Größe seiner Kraft an uns, die wir glauben.“ Epheser 1,17-19. Z5.772.1 Teilen

Satan sinnt fortwährend darüber nach, wie er das Denken der Menschen mit solchen Dingen beschäftigen kann, die sie daran hindern, zur Erkenntnis Gottes zu gelangen. Er sucht, sie bei solchen Dingen verweilen zu lassen, die das Verständnis verfinstern und die Seele entmutigen. Wir leben in einer Welt der Sünde und Verdorbenheit und sind Einflüssen ausgesetzt, die die Nachfolger Christi verlocken oder verzagt machen können. Der Heiland spricht: „Dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.“ Matthäus 24,12. Viele richten ihren Blick auf die erschreckende Gottlosigkeit, die überall herrscht, auf den Abfall und die Schwachheit auf jedem Gebiet. Sie reden davon, bis ihre Herzen von Trauer und Zweifel erfüllt sind. Sie verweilen zu sehr bei dem meisterhaften Wirken des Erzbetrügers und zu lange bei den entmutigenden Erfahrungen ihres Lebens, während sie die Macht des himmlischen Vaters und seine unendliche Liebe aus den Augen zu verlieren scheinen. Gerade das ist das Ziel Satans. Es ist ein Fehler, wenn wir uns den Feind der Gerechtigkeit mit solcher Macht ausgerüstet denken und so wenig bei der Liebe Gottes und seiner Macht verweilen. Von der Kraft Christi müssen wir sprechen. Wir selbst sind völlig machtlos, uns dem Griff Satans zu entwinden; aber Gott hat einen Weg des Entrinnens vorgesehen. Der Sohn des Allerhöchsten ist stark genug, für uns zu kämpfen, und „in dem allen überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat.“ Römer 8,37. Z5.772.2 Teilen

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Das unablässige Grübeln über unsere Schwäche und unsere Fehltritte, aber auch die Klage über die Macht Satans, gibt keine geistliche Kraft. Diese große Wahrheit muss als lebendiger Grundsatz in unseren Herzen leben — das für uns dargebrachte Opfer ist wirksam: Gott kann retten und rettet immerdar jeden, der zu ihm kommt und dabei die in seinem Wort niedergelegten Bedingungen erfüllt. Es ist unsere Aufgabe, unseren Willen dem Willen Gottes anzugleichen. Dann werden wir durch das Blut der Versöhnung der göttlichen Natur teilhaftig. In Christo sind wir Kinder Gottes und haben die Zusicherung, dass Gott uns so liebhat wie seinen eigenen Sohn. Wir sind eins mit Jesu. Wir gehen den Weg, den Christus uns führt. Er hat die Macht, die dunklen Schatten zu vertreiben, die Satan auf unseren Pfad wirft. Dann scheint statt der Finsternis und der Mutlosigkeit der Sonnenschein seiner Herrlichkeit in unsere Herzen hinein. Z5.773.1 Teilen

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Unsere Hoffnung bedarf der beständigen Stärkung durch die Erkenntnis, dass Christus unsere Gerechtigkeit ist. Laßt unseren Glauben auf diesem Fundament ruhen, denn es wird ewig standhalten. Anstatt bei der Finsternis Satans zu verweilen und seine Macht zu fürchten, sollten wir unsere Herzen öffnen, um von Christo Licht zu empfangen und es in die Welt hinausstrahlen zu lassen. Wir sollten verkünden, dass er stärker ist als alle Macht Satans und dass sein mächtiger Arm alle tragen wird, die ihm vertrauen. Z5.774.1 Teilen

Jesus sagte: „Er selbst, der Vater, hat euch lieb.“ Johannes 16,27. Wenn unser Glaube durch Christum auf Gott gerichtet ist, wird er sich erweisen als ein sicherer und fester „Anker unsrer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des Vorhangs, dahin der Vorläufer für uns eingegangen“ ist. Hebräer 6,19.20. Es ist wahr, dass Enttäuschungen eintreten werden. Wir müssen Trübsal erwarten. Wir dürfen aber alles, ob groß oder klein, in Gottes Hände legen. Er wird durch die Vielfalt unserer Kümmernisse nicht ratlos, noch durch das Gewicht unserer Lasten überwältigt. Seine Fürsorge erstreckt sich auf jeden Haushalt und umfaßt jeden einzelnen Menschen. An allen unseren Angelegenheiten und Sorgen nimmt er Anteil. Er bemerkt jede Träne. Er hat Mitleid mit unseren Schwächen. Alle Anfechtungen und Prüfungen, die uns hier begegnen, läßt er zu, um das Ziel seiner Liebe mit uns zu erreichen, „auf dass wir seine Heiligung erlangen“ (Hebräer 12,10) und so an der Fülle der Freuden in seiner Gegenwart teilhaben. Z5.774.2 Teilen

„Bei welchen der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“ 2.Korinther 4,4. Doch die Bibel weist mit stärksten Ausdrükken darauf hin, wie wichtig es ist, Gotteserkenntnis zu erlangen. Petrus sagt: „Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, unsers Herrn! Nachdem allerlei seiner göttlichen Kraft, was zum Leben und göttlichen Wandel dient, uns geschenkt ist durch die Erkenntnis des, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend.“ 2.Petrus 1,2.3. Und die Schrift gebietet uns: „Befreunde dich doch mit ihm und halte Frieden.“ Hiob 22,21 (Zürcher). Z5.774.3 Teilen

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Gott hat uns geboten: „Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig.“ 1.Petrus 1,16. Und ein inspirierter Apostel erklärt, dass ohne Heiligung „wird niemand den Herrn sehen“. Hebräer 12,14. Heiligkeit ist Übereinstimmung mit Gott. Durch die Sünde ist das Bild Gottes im Menschen entstellt und beinahe ausgelöscht worden. Es ist das Werk des Evangeliums, das Verlorene wiederherzustellen, und wir sollen hierin mit dem göttlichen Bemühen zusammenwirken. Und wie können wir mit Gott in Harmonie kommen und ihm ähnlich werden, wenn wir ihn nicht kennen? Christus kam in die Welt, um uns diese Erkenntnis zu vermitteln. Z5.775.1 Teilen

Die dürftigen Vorstellungen, die viele über den erhabenen Charakter und Dienst Jesu haben, beengen sie in ihrer religiösen Erfahrung und hindern sie, im göttlichen Leben Fortschritte zu machen. Die persönliche Religion ist unter uns als Volk auf einem Tiefstand angelangt. Es herrscht viel Förmlichkeit, viel Gewohnheitsmäßiges und Lippendienst. Es muss aber mehr Tiefe und Festigkeit in unsere religiöse Erfahrung kommen. Mit allen uns zu Gebote stehenden Hilfsmitteln, mit unsern Verlagshäusern, unsern Schulen, unsern Heilanstalten und vielen, vielen anderen Vorteilen, sollten wir weit mehr erreicht haben, als es jetzt der Fall ist. Es ist die Aufgabe des Christen, Christum in diesem Leben der Welt darzustellen und durch Leben und Charakter den segensreichen Jesum zu offenbaren. Wenn Gott uns Licht gegeben hat, dann soll es dazu dienen, dass wir es anderen mitteilen. Aber im Verhältnis zu dem erhaltenen Licht und den uns geschenkten Gelegenheiten und Vorzügen, die Herzen der Menschen zu erreichen, sind die Erfolge unserer Arbeit bisher bei weitem zu gering gewesen. Gott wünscht, dass die Wahrheit, die er uns erkennen ließ, mehr Frucht bringt als bisher. Sind wir jedoch voller Trübsinn und Traurigkeit und haben unser Denken nur auf die uns umgebende Finsternis und das Böse gerichtet, wie können wir dann der Welt Christum darstellen? Wie kann unser Zeugnis die Kraft haben, Seelen zu gewinnen? Wir müssen Gott und die Macht seiner Liebe, wie sie sich in Christo offenbart, aus eigener Erfahrung kennen. Wir müssen fleißig und unter Gebet in der Heiligen Schrift suchen. Unser Verständnis muss durch den Heiligen Geist geweckt und unsere Herzen müssen im Glauben, in Hoffnung und unablässigem Lobpreis zu Gott emporgehoben werden. Z5.775.2 Teilen

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Durch die Verdienste Christi und durch seine Gerechtigkeit, die uns durch den Glauben zugerechnet wird, erlangen wir die Vollkommenheit eines christlichen Charakters. Unsere tägliche und stündliche Aufgabe ist in den Worten des Apostels ausgedrückt: „Aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Hebräer 12,2. Tun wir das, dann wird unser Verständnis klarer, unser Glaube fester und unsere Hoffnung stärker werden. Wir sind dann so erfüllt von der Betrachtung seiner Reinheit und Lieblichkeit sowie seines Opfers, das er dargebracht hat, um uns in Übereinstimmung mit Gott zu bringen, dass wir keine Neigung verspüren, von Zweifeln und Entmutigungen zu reden. Z5.776.1 Teilen

Die Offenbarung der Liebe, Gnade und Güte Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes, unsere Herzen zu erleuchten und zu erneuern, bringt uns durch den Glauben in eine enge Gemeinschaft mit Christo, so dass wir einen klaren Begriff von seinem Charakter bekommen und die meisterhaften Täuschungen Satans zu erkennen vermögen. Wenn wir auf Jesum blicken und auf seine Verdienste vertrauen, werden wir uns die Segnungen des Lichtes, des Friedens und der Freude in dem Heiligen Geist aneignen. Im Hinblick auf die großen Dinge, die Christus für uns getan hat, sind wir bereit auszurufen: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen!“ 1.Johannes 3,1. Z5.776.2 Teilen

Liebe Geschwister, durch Anschauen werden wir umgewandelt. Dadurch, dass wir bei der Liebe Gottes und unseres Heilandes verweilen, dass wir die Vollkommenheit des göttlichen Charakters betrachten und durch den Glauben die Gerechtigkeit Christi für uns in Anspruch nehmen, sollen wir in das gleiche Bild umgeformt werden. Laßt uns darum nicht all die unerfreulichen Bilder sammeln — die Ungerechtigkeit, die Verderbnis, die Enttäuschungen, die Beweise der Macht Satans — um sie in unserem Gedächtnis zur Erinnerung aufzubewahren und darüber zu sprechen und zu jammern, bis wir völlig entmutigt sind. Eine entmutigte Seele ist verfinstert. Sie ist nicht nur selbst unfähig, Licht von Gott aufzunehmen, sondern hält es auch von anderen fern. Satan sieht die Wirkung nur zu gern, die von solchen Bildern seines Triumphes ausgeht, durch die er dem Menschen den Glauben und die Zuversicht raubt. Z5.776.3 Teilen

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Es gibt, Gott sei Dank dafür, hellere und freundlichere Bilder, die der Herr uns schauen läßt. Laßt uns die gesegneten Verheißungen seiner Liebe als kostbare Schätze zusammenstellen, um sie unaufhörlich betrachten zu können. Der Sohn Gottes, der des Vaters Thron verläßt und seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit umkleidet, um Menschen aus der Gewalt Satans zu befreien, sein um unseretwillen errungener Sieg, der den Menschen den Himmel aufschließt und ihrer Sicht die Herrlichkeit Gottes enthüllt, die gefallenen Menschen, die aus der Grube des Verderbens, in die sie durch die Sünde gestürzt wurden, herausgezogen und wieder in die Gemeinschaft mit dem unendlichen Gott gebracht werden, die durch den Glauben an unseren Erlöser die göttliche Prüfung bestehen und schließlich, mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet, zu seinem Thron erhoben werden — dies alles sind Bilder, durch die Gott unser Inneres beglücken will. Und wenn wir „nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare“, werden wir selbst die Erfahrung machen, dass „unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.“ 2.Korinther 4,18.17. Z5.777.1 Teilen

Im Himmel ist Gott alles in allem. Dort herrscht vollendete Heiligkeit, nichts stört die vollkommene Gemeinschaft mit Gott. Wenn wir wirklich auf dem Wege dorthin sind, dann wird hier bereits der Geist des Himmels in unseren Herzen wohnen. Doch wenn wir jetzt an der Betrachtung himmlischer Dinge keine Freude finden; wenn wir kein Interesse daran haben, die Erkenntnis Gottes zu suchen, und keine Freude daran, den Charakter Christi zu schauen; wenn Heiligkeit für uns nichts Anziehendes hat — dann können wir sicher sein, dass unsere Hoffnung auf den Himmel umsonst ist. Vollkommene Übereinstimmung mit dem Willen Gottes soll als hohes Ziel dem Christen unablässig vorschweben. Er wird gern von Gott und von Jesu reden, von der Heimat der Wonne und Reinheit, die Christus denen bereitet hat, die ihn liebhaben. Das Betrachten dieser Themen, wenn die Seele sich an den gesegneten Zusicherungen Gottes erfreut, bezeichnet der Apostel als ein Schmecken „der Kräfte der zukünftigen Welt“. Hebräer 6,5. Z5.777.2 Teilen

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Wir stehen unmittelbar vor der letzten Schlacht in dem großen Kampf, in dem Satan „mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit“ (2.Thessalonicher 2,9.10) alles aufbieten wird, den Charakter Gottes zu entstellen und, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten zu verführen. Markus 13,22. Wenn je ein Volk einer ständig wachsenden Erleuchtung vom Himmel bedurfte, dann ist es das Volk, das Gott in dieser gefahrvollen Zeit berufen hat, Hüter seines heiligen Gesetzes zu sein und seinen Charakter vor der Welt zu verteidigen. Diejenigen, denen Gott ein so heiliges Vermächtnis anvertraut hat, müssen durch die Wahrheiten, an die sie glauben, vom Geist Gottes durchdrungen, veredelt und belebt werden. Noch nie war es nötiger und niemals wünschte der Herr es mehr, dass die Gemeinde die Erfahrung machen sollte, die in dem Brief des Paulus an die (Kolosser 1,9-11) beschrieben wird: Wir hören „nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verständnis, dass ihr wandelt würdig dem Herrn zu allem Gefallen und fruchtbar seid in allen guten Werken und wachset in der Erkenntnis Gottes.“ Z5.778.1 Teilen

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