Portrait von Ellen White
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An Brüder, die Verantwortungen in den Verlagshäusern tragen
An Brüder, die Verantwortungen in den Verlagshäusern tragen
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Ich halte euch die Wichtigkeit des Besuches unsrer Jahresversammlungen vor Augen, nicht nur den Besuch der Geschäftssitzungen, sondern auch der Versammlungen, die euch geistlich erleuchten. Ihr erkennt nicht die Notwendigkeit einer engen Verbindung mit dem Himmel. Ohne diese Verbindung ist keiner von euch sicher, keiner in der Lage, das Werk so zu tun, dass es Gott angenehm ist. Z7.179.3 Teilen

In diesem Dienst entspricht der Erfolg, mehr als in irgendeinem weltlichen Geschäft, dem Geist der Hingabe und Aufopferung, in dem gearbeitet wird. Die Leiter, die Verantwortung im Werk tragen, müssen sich vom Geiste Gottes tief durchdringen lassen. Ihr solltet viel mehr um den Empfang der Taufe des Heiligen Geistes und die Erkenntnis Gottes und Christi besorgt sein als andre, da eure Vertrauensstellung mehr Verantwortung erfordert als die eines gewöhnlichen Arbeiters. Z7.179.4 Teilen

Alle natürlichen und erworbenen Begabungen sind Geschenke Gottes und müssen ständig der Herrschaft seines Geistes und seiner göttlichen, heiligenden Macht unterstehen. Ihr solltet euren Mangel an Erfahrung in diesem Werk fühlen und euch eifrig bemühen, die notwendige Erkenntnis und Weisheit zu erwerben, damit alle Fähigkeiten des Körpers und des Geistes so eingesetzt werden können, dass Gott dadurch verherrlicht wird. Z7.179.5 Teilen

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„Ich will euch ein neues Herz geben.“ Christus muss in euren Herzen wohnen, wie das Blut den Körper als belebende Macht durchströmt. Dies können wir nicht ernstlich und dringend genug hervorheben. Während die Wahrheit unsre vollständige Waffenrüstung sein muss, braucht unsre Überzeugung Stärkung durch das lebendige Mitgefühl, das Christi Leben kennzeichnete. In wem die Wahrheit, die lebendige Wahrheit, nicht im Charakter verwirklicht ist, der kann nicht standhalten. Es gibt nur eine Kraft, die uns fest werden läßt und uns so erhält — die Gnade Gottes in der Wahrheit. Wer irgend etwas anderem vertraut, wankt schon und wird fallen. Z7.180.1 Teilen

Der Herr wünscht, dass wir uns auf ihn verlassen. Nutzt aufs beste jede Gelegenheit, Licht zu erhalten. Wenn ihr euch von den heiligen Einflüssen Gottes fernhaltet, wie könnt ihr da geistliche Dinge unterscheiden? Z7.180.2 Teilen

Ich flehe euch an, aufzuwachen und Gott zu suchen. Wenn Jesus von Nazareth vorbeigeht, dann ruft ernstlich: „Erbarme dich meiner, du Sohn Davids!“ und ihr werdet sehend. Durch die Gnade Gottes werdet ihr empfangen, was wertvoller ist als Gold, Silber oder Edelsteine. Z7.180.4 Teilen

Wenn es je eine Zeit gab, wo Männer unbedingt ihre Verbindung mit Gott aufrechterhalten müssen, dann ist es die Zeit, wo sie zu einer besonderen Verantwortung berufen werden. Es wäre sehr unklug von uns, wenn wir unsere Waffen gerade dann beiseitelegen, wenn es in den Kampf geht. Das ist die Zeit, wo wir die volle Waffenrüstung Gottes benötigen, wovon jedes Teil wichtig ist. Z7.180.5 Teilen

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Hegt niemals den Gedanken, dass ihr Christen sein und euch von allem zurückziehen könnt. Jeder einzelne ist ein Faden im großen Gewebe der Menschheit. Die Natur und Qualität eurer Erfahrung wird in großem Maße von der Erfahrung derer abhängig sein, mit denen ihr Umgang pflegt. Jesus sagt: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Matthäus 18,20. Deshalb sollten wir nicht unsere Versammlungen versäumen, wie etliche zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, „und das so viel mehr, soviel ihr sehet, dass sich der Tag naht.“ Hebräer 10,25. Z7.181.1 Teilen

Gestaltet die Zusammenkünfte der Gemeinde so interessant wie möglich. Jeder, der daran teilnimmt, sollte sich verpflichtet fühlen, etwas zur Versammlung beizutragen. Arbeitet mit den Engeln des Himmels zusammen, die sich bemühen, auf jeden Arbeiter einen rechten Eindruck zu machen. Z7.181.2 Teilen

Es gibt viele, die zwischen einem gewöhnlichen Geschäftsunternehmen, wie Werkstatt, Fabrik oder Getreidefeld, und einer Anstalt, die zur Förderung der Sache Gottes errichtet worden ist, keinen Unterschied sehen. Es besteht derselbe Unterschied, den Gott vor alters zwischen Geweihtem und Gewöhnlichem, Heiligem und Weltlichem setzte. Er wünscht, dass jeder Arbeiter in unsern Anstalten diesen Unterschied erkennt und achtet. Die eine Stellung in unsern Verlagshäusern einnehmen, sind hoch geehrt. Eine heilige Verpflichtung ruht auf ihnen. Sie sind berufen, Mitarbeiter Gottes zu sein. Sie sollten die Gelegenheit einer so engen Verbindung mit himmlischen Werkzeugen schätzen, erkennen und anerkennen, dürfen sie doch ihre Fähigkeiten, ihren Dienst und ihre unermüdliche Wachsamkeit in einem der Werke des Herrn gewidmeten Anstalt betätigen. Sie sollten die energische Absicht, das edle Streben und den Eifer haben, das Verlagshaus zu dem zu machen, was es nach Gottes Willen sein soll — ein Licht in der Welt, ein treuer Zeuge für ihn und ein Denkmal des Sabbats des vierten Gebotes. Z7.181.3 Teilen

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Er „hat meinen Mund gemacht, wie ein scharfes Schwert; mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt; er hat mich zum glatten Pfeil gemacht und mich in seinen Köcher gesteckt und spricht zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch welchen ich will gepriesen werden. ... Es ist ein Geringes, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an der Welt Ende.“ Jesaja 49,2.3.6. Dies ist das Wort des Herrn an alle, die in irgendeiner Weise mit seinen Anstalten verbunden sind. Sie sind von Gott begünstigt, denn sie wurden dorthin gestellt, wo Licht erstrahlt. Sie stehen in seinem besonderen Dienst und sollten dies nicht geringachten. Entsprechend ihrer heiligen Vertrauensstellung sollte auch ihr Sinn für Verantwortung und Aufopferung sein. Wertlose, gewöhnliche Gespräche und leichtfertiges Benehmen sollten nicht geduldet werden. Ihr Sinn für die Heiligkeit des Ortes muss bestärkt und gepflegt werden. Z7.182.1 Teilen

Der Herr hat ein wachsames Auge auf seine Anstalten und sorgt für sie. Die Maschinen mögen von Menschen überwacht werden, die in ihrer Handhabung geschickt sind; aber wie leicht kann eine kleine Schraube verlorengehen oder ein kleiner Maschinenteil in Unordnung geraten, und welch ein Unglück kann daraus entstehen! Wer verhütet Unglücksfälle? Die Engel Gottes, welche die Aufsicht über die Arbeit haben. Würden den Maschinisten die Augen geöffnet, dann könnten sie den himmlischen Hüter sehen. In jedem Arbeitsraum des Verlages befindet sich ein Zeuge, der darauf achtet, in welchem Geiste die Arbeit geschieht; er beachtet die Pflichttreue und Selbstlosigkeit, die jemand offenbart. Z7.182.2 Teilen

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Sollte ich versäumt haben, Gottes Anstalten in dem Licht darzustellen, wie Gott sie betrachtet — als Mittelpunkte, durch welche er in besonderer Weise wirkt — dann möge er diese Dinge euren Gemütern durch seinen Heiligen Geist einprägen, damit ihr zwischen Gewöhnlichem und Heiligem unterscheiden könnt. Z7.183.1 Teilen

Gemeindeglieder und Angestellte des Verlages sollten empfinden, dass sie als Gottes Mitarbeiter dazu beitragen müssen, über seine Anstalt zu wachen. Sie sollten sorgsame Wächter ihrer Interessen sein und sie nicht nur vor Verlust und Unheil bewahren, sondern auch vor allem, das sie verunreinigen oder beflecken könnte. Niemals dürfen sie durch ihr Verhalten ihren guten Ruf trüben, selbst nicht durch eine Andeutung von achtloser Kritik oder Tadel. Sie sollten Gottes Einrichtungen als etwas heilig Anvertrautes betrachten, das ebenso eifersüchtig bewacht werden muss, wie einst die Bundeslade vom alten Israel. Z7.183.2 Teilen

Wenn die Angestellten des Verlagshauses dazu erzogen werden, daran zu denken, dass dieses große Zentrum mit Gott in Verbindung steht und seiner Obergewalt untersteht; wenn sie erkennen, dass es ein Kanal ist, durch den Licht vom Himmel zu der Welt fließt, werden sie es mit der höchsten Hochachtung und Ehrfurcht betrachten. Sie werden die besten Gedanken und Gefühle hegen, dass sie in ihrem Werk die Mitarbeit himmlischer Wesen haben können. Nehmen die Arbeiter wahr, dass sie sich in der Gegenwart heiliger Engel befinden, deren Augen zu rein sind, um Böses mit ansehen zu können, werden sie in Gedanken, Worten und Handlungen große Zurückhaltung üben. Sie werden moralische Kraft empfangen, denn der Herr sagt: „Wer mich ehret, den will ich auch ehren.“ 1.Samuel 2,30. Jeder Arbeiter wird eine kostbare Erfahrung haben und Glauben und Macht besitzen, die sich über alle Umstände erheben. Alle werden sagen können: „Der Herr ist an diesem Ort.“ Z7.183.3 Teilen

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Die erste Lektion, die unsere Arbeiter in unsern Anstalten zu lernen haben, ist ihre Abhängigkeit von Gott. Bevor sie in irgendeinem Zweig Erfolg haben können, muss ein jeder von ihnen die Wahrheit annehmen, die in Christi Worten: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, enthalten ist. Z7.184.1 Teilen

Gerechtigkeit wurzelt in Gottseligkeit. Niemand kann gerecht sein, es sei denn, er glaubt an Gott und unterhält eine lebendige Verbindung mit ihm. Gleichwie die Blume des Feldes ihre Wurzeln in die Erde senkt, gleichwie sie Luft, Tau, Regen und Sonne braucht, so müssen wir von Gott empfangen, was zum Leben der Seele dient. Nur wenn wir Teilhaber seiner Natur werden, erhalten wir Kraft, seinen Geboten zu gehorchen. Niemand, sei er hoch oder niedrig, erfahren oder unerfahren, kann vor seinen Mitmenschen ständig ein reines, kraftvolles Leben führen, ohne dass sein Leben durch Christum in Gott geborgen ist. Je größer die Aktivität unter Menschen ist, desto inniger muss das Herz mit Gott verbunden sein. Z7.184.2 Teilen

Der Herr hat Anweisung gegeben, dass die Angestellten in den Verlagshäusern in Religion unterrichtet werden sollen. Diese Arbeit ist von unendlich größerer Bedeutung als finanzieller Gewinn. Zuerst sollte auf die geistliche Gesundheit der Arbeiter geachtet werden. Nehmt euch jeden Morgen Zeit, eure Arbeit mit Gebet zu beginnen. Denkt nicht, dass dies vergeudete Zeit sei; diese Zeit ist etwas, das Bestand hat für alle Ewigkeit. Dadurch werden Erfolg und geistliche Siege erlangt. Der Mechanismus wird auf die Berührung der Hand des Meisters reagieren. Gottes Segen ist es sicher wert, darum zu bitten. Die Arbeit wird niemals richtig getan, wenn der Beginn nicht entsprechend ist. Die Hände eines jeden Arbeiters müssen gestärkt, sein Herz gereinigt werden, ehe der Herr ihn erfolgreich gebrauchen kann. Z7.184.3 Teilen

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Wollen wir ein wahrhaft christliches Leben führen, muss das Gewissen durch ständigen Kontakt mit dem Worte Gottes belebt werden. All das Köstliche, das uns Gott unter unendlichen Kosten bereitgestellt hat, wird uns nichts einbringen; es kann uns weder stärken noch geistliches Wachstum bewirken, es sei denn, wir eignen es uns an. Wir müssen Gottes Wort in uns aufnehmen, es zum Bestandteil unseres Glaubens machen. Z7.185.1 Teilen

Kleine Gruppen sollten sich am Abend, zur Mittagszeit oder früh am Morgen zusammenfinden, um die Bibel zu studieren. Widmet eine Zeit dem Gebet, um gestärkt, erleuchtet und durch den Heiligen Geist geheiligt zu werden. Es ist Christi Wunsch, dass dieses Werk am Herzen eines jeden Arbeiters geschieht. Wenn ihr die Tür öffnet, um diese Segnung zu empfangen, wird sie euch gegeben. Engel Gottes werden eurer Versammlung beiwohnen. Ihr werdet euch von den Blättern des Lebensbaumes ernähren. Wie werdet ihr von der liebevollen Bekanntschaft mit euren Mitarbeitern, die ihr während dieser kostbaren Zusammenkünfte gemacht und wo ihr um Gottes Segen gebetet habt, zeugen können! Jeder sollte mit einfachen Worten von dieser Erfahrung berichten. Dies wird Seelen mehr Trost und Freude vermitteln, als alle angenehme Instrumentalmusik unsern Gemeinden zu geben vermag. Allein dies wird euch helfen, eure Redlichkeit zu bewahren. Z7.185.2 Teilen

Viele scheinen die Zeit, die damit zugebracht wird, den Herrn zu suchen, als verloren zu betrachten. Aber wenn er mit den menschlichen Bemühungen zusammenarbeitet, und Männer und Frauen mit ihm zusammenarbeiten, wird eine bemerkenswerte Änderung in der Arbeit und ihren Resultaten zu sehen sein. Jedes Herz, das von den hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit erleuchtet wurde, wird in Worten, Geist und Charakter das Wirken des Geistes Gottes offenbaren. Der Mechanismus wird laufen wie geölt, von einer meisterhaften Hand bewegt. Es wird weniger Reibung geben, wenn der Geist der Arbeiter Öl von den beiden Ölzweigen erhält. Ein heiliger Einfluß wird durch Worte der Freundlichkeit, des Zartgefühls, der Liebe und Aufmunterung auf andere übergehen. Z7.185.3 Teilen

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Gottesfürchtige Evangelisten sollten sich ernsthaft um die Bekehrung der Lehrlinge bemühen. Unterrichtet sie sorgfältig in der Wahrheit. Ermutigt sie, täglich in der Bibel zu studieren. Sie brauchen einen Lehrer, der mit ihnen gemeinsam liest und studiert. Z7.186.1 Teilen

Die zunehmende Erkenntnis Christi, die durchs Studium der Schrift und unter der Belehrung durch den Heiligen Geist erlangt wird, befähigt den Empfänger, in allen Lebenslagen zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Wenn jene, die mit unsern Verlagshäusern verbunden sind, diese Erkenntnis erlangen und in der Wahrheit eingewurzelt und gegründet werden, können sie in des Herrn Wegen wandeln und Gerechtigkeit und Gericht ausüben. Z7.186.2 Teilen

Wer mit heiligen Dingen in unsern Verlagen oder irgendeinem andern Zweig des Werkes Gottes umgeht, sollte seine besten Geistes- und Seelenkräfte einspannen. Er sollte ständig nicht menschlichen, sondern Gottes Willen studieren. Göttliche Gnade muss sich in allem, was er tut, offenbaren. Z7.186.3 Teilen

In dem, was wir zu tun haben, dürfen wir nicht lässig sein, sondern „brünstig im Geiste“, dienend dem Herrn. Römer 12,11. Unsere Arbeit sollen wir mit Fleiß verrichten. Aber noch ein anderes Element muss sich mit dieser Energie verbinden — ein lebendiger Eifer im Dienst für Gott. Wir müssen Weihe, Frömmigkeit und Gottseligkeit mit unserer täglichen Arbeit verbinden. Wenn ihr eure Geschäfte ohne diese betreibt, begeht ihr den größten Fehler eures Lebens. Ihr beraubt Gott, während ihr vorgebt, ihm zu dienen. Z7.186.4 Teilen

Bei der Gründung von Anstalten in neuen Feldern ist es oft notwendig, Verantwortung Männern zu übertragen, die noch nicht mit allen Einzelheiten der Arbeit vertraut sind. Diese Leute sind Eingearbeiteten gegenüber im Nachteil. Wenn sie und ihre Mitarbeiter nicht selbstlos für die Sache des Herrn wirken, wird die betreffende Anstalt in einen Zustand geraten, der ihr Gedeihen verhindert. Z7.186.5 Teilen

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Viele sind der Ansicht, dass ihre Arbeit nur sie allein anginge und kein andrer ihnen irgendwelche Vorschläge zu machen habe. Aber gerade diesen Leuten mag die beste Arbeitsmethode unbekannt sein. Wagt jedoch jemand, ihnen einen Rat zu geben, dann sind sie beleidigt und werden noch entschlossener, ihrem unabhängigen Urteil zu folgen. Einige Arbeiter wiederum wollen ihren Mitarbeitern weder helfen noch raten. Andre, noch Unerfahrene, möchten ihre Unwissenheit nicht bekannt werden lassen. Sie machen unter großem Zeit- und Materialaufwand Fehler, weil sie zu stolz sind, um Rat zu fragen. Z7.187.1 Teilen

Die Ursache dieser Schwierigkeit ist nicht schwer zu entdecken. Jene Mitarbeiter verhalten sich wie widerspenstige Fäden, während sie sich doch wie Fäden verhalten sollten, die zusammengewebt werden müssen, um gemeinsam ein Muster zu bilden. Z7.187.2 Teilen

Jeder Zweig des Werkes Gottes ist mit jedem andern Zweig verbunden. Abgeschlossenheit hat in einer Anstalt, der Gott vorsteht, keinen Raum; denn er ist der Meister des Feingefühls und Scharfsinns; er ist der Ursprung aller richtigen Methoden. Gott verleiht alles diesbezügliche Wissen, und niemand sollte Kenntnisse als ausschließlich ihm gehörend betrachten. Z7.187.5 Teilen

Jeder Angestellte nehme an allen Zweigen des Werkes Anteil. Hat Gott jemandem Umsicht, Fähigkeiten und Kenntnisse verliehen, die in irgendeinem Zweig dienlich sind, dann teile er das Empfangene auch mit. Z7.187.6 Teilen

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Man sollte sich uneigennützig um jede Fähigkeit bemühen, die man mit der Anstalt in Verbindung bringen kann, um sie zum Erfolg, zu einem lebendigen, wirksamen Werkzeug für Gott zu machen. Die Verlagshäuser brauchen geheiligte, begabte und einflußreiche Arbeiter. Z7.188.1 Teilen

Jeder Angestellte wird geprüft, ob er sich für den Fortschritt der Anstalt des Herrn einsetzt, oder ob er seinen eigenen Interessen dient. Alle Bekehrten stellen es täglich unter Beweis, dass sie die erlangten Vorteile und Kenntnisse nicht anwenden, um persönlichen Nutzen zu erzielen. Sie erkennen, dass die göttliche Vorsehung ihnen diese Vorzüge verliehen hat, damit sie seinem Werk durch vorzügliche Arbeitsleistungen dienen können. Z7.188.2 Teilen

Niemand sollte um der Ehrsucht oder Herrschsucht willen arbeiten. Der aufrichtige Arbeiter wird sein Bestes tun, um Gott zu verherrlichen. Er wird versuchen, alle seine Fähigkeiten zu vervollkommnen und seine Pflichten wie unter Gottes Augen zu erfüllen. Sein Wunsch geht dahin, dass Christus Ehre und ein vollkommener Dienst dargebracht werden. Z7.188.3 Teilen

Wir haben kein Recht, die geistigen oder körperlichen Kräfte zu überanstrengen, so dass wir leicht aufgeregt werden und uns zu Worten hinreißen lassen, die Gott entehren. Der Herr will, dass wir allezeit ruhig und geduldig sind. Was immer andre auch tun mögen, wir haben Christus darzustellen und uns so zu verhalten, wie er sich unter ähnlichen Umständen verhalten hätte. Z7.188.5 Teilen

Täglich hat ein Mann in einer Vertrauensstellung Entscheidungen zu treffen, die bedeutsame Folgen nach sich ziehen. Oft muss er schnell denken; das aber kann nur erfolgreich tun, wer strikte Mäßigkeit übt. Der Geist wird durch eine richtige Behandlung der körperlichen und geistigen Kräfte gestärkt. Ist die Beanspruchung nicht zu groß, gewinnt er bei jeder Belastung neue Kraft. Z7.188.6 Teilen

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Gottes Forderungen nicht in jeder Einzelheit zu erfüllen, bedeutet für den Übertreter unweigerlich Mißerfolg und Verlust. Irrt er vom Wege des Herrn ab, beraubt er seinen Schöpfer des Dienstes, der ihm gebührt. Das wirkt auf ihn zurück; er erlangt nicht die Gnade, Kraft und Charakterstärke, die jeder empfangen kann, der sich Gott ganz unterwirft. Lebt er von Christus getrennt, so ist er der Versuchung ausgesetzt. In seinem Dienst für den Meister unterlaufen ihm Fehler. Schon in kleinen Dingen nicht grundsatztreu, versagt er erst recht, wenn Gott Großes von ihm fordert. Er handelt nach Grundsätzen, an die er sich gewöhnt hat. Z7.189.2 Teilen

Gott kann nicht mit denen sein, die sich zu Gefallen leben und sich an die erste Stelle setzen. Wer das tut, wird schließlich von allen der Letzte sein. Die Sünde der Überheblichkeit und des Eigendünkels ist nahezu hoffnungslos und fast unheilbar. Sie steht jedem Wachstum im Wege. Hat ein Mann Charakterfehler und erkennt sie nicht, ist er so von Selbstzufriedenheit erfüllt, dass er seinen Fehler nicht zu erkennen vermag, wie sollte er da gereinigt werden können? „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“ Wie kann jemand sich bessern, der sich für vollkommen hält? Z7.189.3 Teilen

Betrachtet das Gleichnis vom Feigenbaum: „Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberge; und er kam und suchte Frucht darauf, und fand sie nicht. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang alle Jahre gekommen und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum, und finde sie nicht. Haue ihn ab! was hindert er das Land? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis dass ich um ihn grabe und bedünge ihn, ob er wollte Frucht bringen; wo nicht, so haue ihn darnach ab.“ Lukas 13,6-9. Z7.189.5 Teilen

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„Darnach.“ In diesem Wort liegt eine Lehre für alle, die mit Gottes Werk verbunden sind. Dem unfruchtbaren Baum wurde eine Probezeit gewährt. In gleicher Weise trägt Gott sein Volk lange Zeit. Von denen hingegen, die große Vorzüge genießen, hohe, heilige Vertrauensstellungen einnehmen und dennoch keine Frucht tragen, sagt er: „Haue ihn ab! was hindert er das Land?“ Z7.190.1 Teilen

Die in des Herrn besonderen Anstalten dienen, sollen sich vor Augen halten, dass Gott aus seinem Weinberg Frucht fordern wird. Gemäß den verliehenen Segnungen werden Erträge gefordert. Engel vom Himmel haben Gottes Einrichtungen besucht und ihnen gedient. Untreue in diesen Anstalten ist eine größere Sünde als irgendwo anders; denn sie hat größeren Einfluß als anderswo. Gewissenlosigkeit, Ungerechtigkeit, Unehrlichkeit und Übersehen von Unrecht hindern das Licht, das Gott aus seinen Anstalten erstrahlen lassen will. Z7.190.2 Teilen

Die Welt ist wachsam und sofort bereit, eure Worte, euer Auftreten und eure Geschäftshandlungen scharf und streng zu kritisieren. Jeder, der im Werke Gottes tätig ist, wird überwacht und in der Waagschale menschlichen Urteils gewogen. Ständig beeindruckt ihr alle, mit denen ihr zu tun habt, im günstigen oder ungünstigen Sinne, was die Religion der Bibel anbelangt. Z7.190.3 Teilen

Die Welt beobachtet scharf, welche Frucht die bekenntlichen Christen tragen. Sie hat ein Recht, Selbstverleugnung und Selbstlosigkeit von denen zu erwarten, die an die fortschrittliche Wahrheit glauben. Z7.190.4 Teilen

Unter den Arbeitern gab es und wird es weiter solche geben, die sich nicht bei jedem Schritt von Jesus abhängig fühlen. Sie meinen, sich keine Zeit nehmen zu können, zu beten und religiöse Versammlungen zu besuchen. Sie haben so viel zu tun, dass sie keine Zeit finden, sich in der Liebe Gottes zu erhalten. Sobald dies der Fall ist, tritt Satan auf den Plan, nichtige Vorstellungen zu erwecken. Z7.190.5 Teilen

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Arbeiter, die nicht fleißig und treu sind, verursachen unmeßbaren Schaden. Sie geben andren ein Beispiel. In jeder Anstalt gibt es einige, die von ganzem Herzen freudig dienen. Wird sie aber der Sauerteig nicht anstecken? Sollte eine Anstalt ohne ernste Beispiele christlicher Pflichttreue sein? Erweisen sich Männer, die Stellvertreter Christi sein wollen, als unbekehrt, grob, ichsüchtig und unlauter in ihrem Wesen, so sollten sie aus dem Werk ausgeschieden werden. Z7.191.1 Teilen

Die Arbeiter müssen die Heiligkeit des Vertrauens, mit dem der Herr sie geehrt hat, erkennen. Leidenschaftliche Beweggründe müssen beiseite getan, launische Handlungen unterlassen werden. Wer zwischen dem Heiligen und Gewöhnlichen nicht unterscheiden kann, ist für hohe Verantwortung ungeeignet. Werden sie versucht, mißbrauchen sie ihr Vertrauen. Menschen, die das Vorrecht und die Gelegenheit einer Verbindung mit dem Werke Gottes nicht schätzen, halten nicht stand, wenn der Feind mit trügerischen Versuchungen an sie herantritt. Sie werden durch selbstsüchtige, ehrgeizige Pläne leicht verführt. Wenn sie auch dann noch nicht Recht und Unrecht unterscheiden, nachdem ihnen Licht gegeben wurde, dann wird der Charakter des Werkes um so reiner und erhabener sein, je eher sie entlassen werden. Z7.191.2 Teilen

Keiner, der in einer entscheidenden Stunde versagt hat, die Heiligkeit der Anstalten des Herrn zu achten, sollte in irgendeiner seiner Anstalten behalten werden. Finden Arbeiter keinen Gefallen an der Wahrheit, bessert sie die Verbindung mit der Anstalt nicht und entwickelt sie keine Liebe zur Wahrheit in ihnen, dann trennt sie nach einer ausreichenden Prüfung vom Werk; denn ihre Gottvergessenheit und ihr Unglaube beeinflussen andre. Durch sie wirken böse Engel, um Lehrlinge, die neu hereinkommen, irrezuleiten. Ihr solltet euch nach versprechenden jungen Leuten als Lehrlingen umsehen, die Gott lieben. Bringt ihr sie aber in Berührung mit solchen, die Gott nicht lieben, dann sind sie durch deren gottlosen Einfluß in ständiger Gefahr. Halbherzige und Weltlinge, Klatschsüchtige und solche, die andrer Fehler breittreten, während sie ihre eigenen übersehen, sollte man aus dem Werk ausschalten. Z7.191.3 Teilen

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Da ich die Gefahr sehe, die der Jugend durch ungeeigneten Lesestoff droht, kann ich nicht umhin, auch weiterhin die Warnungen mitzuteilen, die mir in Bezug auf dieses große Übel gegeben wurden. Z7.192.1 Teilen

Zu wenig erkennt man die Folgen, die unsre Arbeiter durch den Umgang mit schlechtem Lesestoff bedrohen. Durch ihre Beschäftigung mit gewissen Themen wird ihre Aufmerksamkeit gefesselt und ihre Interesse geweckt. Sätze prägen sich dem Gedächtnis ein. Gedanken werden vermittelt. Fast unbewußt wird der Leser vom Geist des Schriftstellers beeinflußt und sein Wesen vom Bösen beeindruckt. Es gibt einige, die nur einen schwachen Glauben und wenig Selbstbeherrschung besitzen, für die es schwierig ist, sich von den Gedanken frei zu machen, die ihnen derartiges Schrifttum einflößt. Z7.192.2 Teilen

Etliche hatten vor der Annahme der gegenwärtigen Wahrheit die Gewohnheit, Romane zu lesen. Als sie in die Gemeinde kamen, bemühten sie sich, diese Gewohnheit zu überwinden. Diesen Leuten Lesestoff vorlegen, der dem ähnelt, den sie aufgegeben haben, heißt einem Trunksüchtigen berauschende Getränke anbieten. Sind sie unablässig Versuchungen ausgesetzt, dann verlieren sie ihr Gefallen an guten Büchern und am Bibelstudium. Ihre sittliche Kraft wird geschwächt, und die Sünde erscheint ihnen immer weniger abstoßend. Es zeigt sich eine zunehmende Untreue und Unlust zu alltäglichen Pflichten. Da nun der Geist unnüchtern ist, ist er schnell bereit, nach irgendwelchem aufreizenden Lesestoff zu greifen. Auf diese Weise wird Satan der Weg bereitet, die Seele ganz unter seine Herrschaft zu bringen. Z7.192.3 Teilen

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Es ist nicht die Zeit, an wertlosen Vergnügungen teilzunehmen oder selbstsüchtige Neigungen zu befriedigen. Es ist hingegen an der Zeit, sich mit ernsten Gedanken zu beschäftigen. Ihr könnt nicht bei dem selbstverleugnenden, aufopfernden Leben des Erlösers der Welt verweilen und gleichzeitig an Witzen und Späßen Gefallen finden und eure Zeit mit Narreteien vertreiben. Ihr braucht notwendig eine praktische Erfahrung im christlichen Leben. Ihr müßt den Geist üben, für den Herrn zu wirken. Die religiöse Erfahrung wird weitgehend von den Büchern bestimmt, die ihr in eurer Freizeit lest. Z7.193.2 Teilen

„Gebt wohl acht, dass niemand euch einfängt durch die Philosophie (=Weltweisheit) und eitle Täuschung, die sich auf menschliche Überlieferung, auf die Elemente der Welt, gründet und mit Christus nichts zu tun hat. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit (=göttlichen Wesens) leibhaftig (=in leiblicher Gestalt), und ihr besitzt die ganze Fülle in ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist.“ Kolosser 2,8-10 (Menge). Z7.193.4 Teilen

Wir können nicht vollkommen in Christus sein und dennoch bereitwillig nach Dingen greifen, die von den sogenannten Großen der Welt kommen, die ihre Weisheit über die Weisheit des größten Lehrers der Welt stellen. Aus solchen Quellen Wissen zu schöpfen, wird im Worte Gottes als der Versuch dargestellt, aus löchrigen Brunnen zu trinken, die kein Wasser geben. Z7.193.5 Teilen

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Laßt die Wahrheit Gottes Gegenstand eurer Betrachtung und eures Nachdenkens sein. Lest die Bibel und betrachtet sie als die Stimme Gottes, die unmittelbar zu euch spricht. Dann werdet ihr Erleuchtung finden und jene Weisheit, die göttlichen Ursprungs ist. Z7.194.1 Teilen

Das Ansammeln vieler Bücher zum Studium stellt oft zwischen Gott und den Menschen eine solche Fülle Wissensstoff, der den Geist schwächt und ihn unfähig macht, das richtig zu verarbeiten, was er bereits aufgenommen hat. Der Geist wird überfüttert. Es ist viel Weisheit vonnöten, um zwischen den vielen Schriftstellern und dem Worte des Lebens recht zu wählen, damit der Mensch imstande ist, das Fleisch des Menschensohnes zu essen und sein Blut zu trinken. Z7.194.2 Teilen

Meine Brüder, verlaßt die Ströme der Niederungen und kommt zu den klaren Quellen des Libanon. Ihr könnt niemals im Lichte Gottes wandeln, während ihr den Geist mit einer Fülle von Stoff belastet, den er nicht verdauen kann. Es ist Zeit, uns zu entschließen, die Hilfe des Himmels zu erlangen und unsern Geist vom Worte Gottes durchdringen zu lassen. Laßt uns dem Lesen ungeeigneten Lesestoffs die Tür verschließen, mehr beten und die Worte des Lebens aufnehmen. Wir werden das Angesicht Gottes nicht sehen, es sei denn, die Gnade vollbringt ein tieferes Werk in unserem Geist und Herzen. Z7.194.3 Teilen

Gott wünscht nicht, dass sein Werk fortwährend in Schulden verwickelt ist. Wenn es wünschenswert erscheint, einer Anstalt weitere Gebäude oder Annehmlichkeiten hinzuzufügen, hütet euch davor, die Grenzen eurer Möglichkeit zu überschreiten. Es ist weit besser, mit den Verbesserungen zu warten, bis die Vorsehung den Weg bahnt, als sich in Schulden zu stürzen und Zinsen zahlen zu müssen. Z7.194.4 Teilen

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Unsere Geschwister haben ihre Mittel in den Verlagshäusern angelegt, und dadurch konnten die Zweige des Werkes in den verschiedenen Feldern unterstützt werden. Sie haben dazu beigetragen, neue Vorhaben zu verwirklichen. Dies hat seine Ordnung. In dieser Richtung wurde nicht zuviel getan. Der Herr hat darauf geachtet. Aber nach dem Licht, das er mir gegeben hat, sollten alle Anstrengungen gemacht werden, frei von Schulden zu sein. Z7.195.1 Teilen

Das Verlagswerk wurde in Selbstverleugnung gegründet und sollte nach Grundsätzen striktester Sparsamkeit verwaltet werden. Die Finanzfrage kann gelöst werden, wenn die Angestellten bereit sind, einer Lohnkürzung zuzustimmen, sollte es an Geld fehlen. Wie der Herr mir offenbarte, ist dies der Grundsatz, nach dem in unsern Anstalten gehandelt werden soll. Wenn nicht genügend Geld vorhanden ist, sollten wir bereit sein, unsere Bedürfnisse einzuschränken. Z7.195.2 Teilen

Unsere Literatur ist von hohem Wert, und unsere Verlagshäuser sollten studieren, wie sie am sparsamsten arbeiten können, selbst wenn Unannehmlichkeiten in Kauf genommen werden müssen. Achtet auf die kleinen Lecks und verstopft sie. Es sind die kleinen Verluste, die letzten Endes zu großem Verlust führen. Hebt die übrigen Brocken auf; laßt nichts umkommen. Verschwendet keine Minuten mit Geschwätz; vergeudete Minuten schmälern die Stunden. Ausdauernder Fleiß, im Glauben ausgeübt, wird immer mit Erfolg gekrönt sein. Z7.195.3 Teilen

Einige erachten es als unter ihrer Würde, auf geringfügige Dinge zu achten. Sie betrachten es als Beweis von Engstirnigkeit und Geiz. Aber an kleinen Lecks sind schon so manche große Schiffe zugrunde gegangen. Nichts, was noch irgendeinem Zweck dienen kann, darf weggeworfen werden. Ein Mangel an Sparsamkeit wird unsere Anstalten mit Sicherheit in Schulden verstricken. Obgleich viel Geld einkommen mag, wird es durch die kleinen Vergeudungen in jedem Zweig des Werkes verlorengehen. Sparsamkeit ist nicht Geiz. Z7.195.4 Teilen

Jeder Mann und jede Frau, die im Verlagshaus angestellt sind, sollte treu darüber wachen, dass nichts vergeudet wird. Alle sollten sich vor eingebildeten Bedürfnissen hüten, die eine Geldausgabe erforderlich machen. Einige Menschen leben mit 400 Dollar im Jahr besser als andere mit 800. So ist es auch mit unsern Anstalten. Einige Personen können sie mit weit weniger Kapital verwalten als andere. Gott fordert von all seinen Arbeitern Sparsamkeit. Sie sollten treue Buchhalter sein. Z7.195.5 Teilen

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Es ist recht, dass jeder Arbeiter in unsern Einrichtungen einen angemessenen Lohn erhält, so dass er imstande ist, das Werk zu unterstützen. Es ist ungerecht, wenn einige eine große Summe erhalten, andere dagegen, die notwendige Arbeit treu verrichten, eine sehr kleine. Z7.196.1 Teilen

Doch gibt es Fälle, wo ein Unterschied gemacht werden muss. Es sind Männer mit den Verlagsanstalten verbunden, die schwere Verantwortungen zu tragen haben und deren Werk der Anstalt von großem Nutzen ist. In vielen andern Stellungen hätten sie weit weniger Sorgen und einen viel größeren finanziellen Gewinn. Alle müssen einsehen, wie ungerecht es wäre, solchen Männern nicht ein höheres Gehalt zu zahlen, als einfachen Arbeitern. Z7.196.2 Teilen

Wenn der Herr eine Frau zu einem bestimmten Werk beruft, sollte ihre Arbeit ihrem Wert entsprechend entlohnt werden. Einige mögen es als besonders klug betrachten, Personen ihre Zeit und Arbeit dem Werk widmen zu lassen, ohne alle Vergütung. Aber eine solche Anordnung wird Gott niemals gutheißen. Wenn aus Mangel an Mitteln Selbstverleugnung erforderlich ist, sollte die Last nicht nur auf ein paar Personen ruhen. Alle sollten sich am Opferbringen beteiligen. Z7.196.3 Teilen

Der Herr wünscht, dass jene, denen er seine Güter anvertraut hat, nicht Geiz, sondern Güte und Freigebigkeit an den Tag legen. Sie sollen nicht versuchen, jede Mark, die ihnen zusteht, zu erlangen. Solche Methoden mißfallen Gott. Z7.196.4 Teilen

Entlohnt Arbeiter nach der Anzahl von Stunden, in denen sie gewissenhafte Arbeit geleistet haben. Wer vollzeitig arbeitet, soll gemäß seiner Arbeitszeit Lohn empfangen. Wenn jemand Geist, Seele und Kraft einspannt, um die Lasten zu tragen, hat er Anrecht auf Bezahlung. Z7.196.5 Teilen

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Niemand sollte ein unangemessen hohes Gehalt bekommen, selbst wenn er außergewöhnliche Fähigkeit und besondere Qualitäten besitzt. Gewinnsucht ist kein rechter Beweggrund zur Arbeit für den Herrn. Die Angestellten des Verlags haben keine anstrengendere Arbeit noch größere Auslagen noch schwerere Verantwortlichkeiten als die Arbeiter in anderen Zweigen des Werkes. Ihre Arbeit ist nicht ermüdender als die des treuen Predigers. Im Gegenteil, in der Regel haben Prediger größere Opfer zu bringen als die Arbeiter in unsern Anstalten. Prediger gehen, wohin sie geschickt werden. Sie müssen jederzeit einsatzbereit sein, wo immer ihre Arbeit benötigt wird. Notwendigerweise sind sie oftmals von ihren Familien getrennt. Die Arbeiter im Verlag haben meistens ein festes Zuhause und können mit ihren Familien leben. Dies erspart ihnen viel Auslagen, was in Betracht gezogen werden muss, wenn es um die Bezahlung von Arbeitern im Predigtamt und in den Verlagshäusern geht. Z7.197.1 Teilen

Gewöhnlich gehören solche, die mit ganzem Herzen bei der Arbeit im Weinberg des Herrn sind und ihre Fähigkeiten bis zum äußersten einsetzen, nicht zu jenen, die ihrem eigenen Dienst den höchsten Wert beimessen. Anstatt sich in Stolz und Eigendünkel aufzublähen und exakt jede Arbeitsstunde abzumessen, vergleichen sie ihre Bemühungen mit dem Werk des Meisters und betrachten sich selbst als unnütze Knechte. Z7.197.2 Teilen

Brüder, sinnt nicht darüber nach, wie wenig ihr tun könnt, um die niedrigste Norm zu erreichen. Bemüht euch vielmehr, die Fülle Christi zu ergreifen, damit ihr viel für ihn tun könnt. Z7.197.3 Teilen

Der Herr möchte Männer haben, die die Größe des Werkes richtig einschätzen und die Grundsätze verstehen, auf denen es von Anbeginn gegründet war. Er will nicht, dass sich weltliche Richtlinien einschleichen, die das Werk völlig anders gestalten, als er es für sein Volk vorgeschrieben hat. Das Werk soll den Charakter seines Urhebers aufweisen. Z7.197.4 Teilen

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Im Opfer Christi für die gefallenen Menschen sind Gnade und Wahrheit einander begegnet, küßten sich Gerechtigkeit und Frieden. Fehlen diese Charaktermerkmale dem Werk, und sei es scheinbar noch so wunderbar und erfolgreich, dann ist es ohne Wert. Z7.198.1 Teilen

Es ist nicht so, dass Gott sich ein paar Männer als Lieblinge erkoren hat und sich um andere nicht kümmert. Er wird nicht den einen erhöhen und den andern unterdrücken. Alle wahrhaft Bekehrten werden den gleichen Geist offenbaren. Sie werden mit ihren Mitmenschen umgehen, wie sie Christum behandeln würden. Keiner wird die Rechte des andern ignorieren. Z7.198.2 Teilen

Gottes Diener sollten eine solche Hochachtung vor dem heiligen Werk, mit dem sie beschäftigt sind, haben, dass sie nicht eine Spur Selbstsucht damit verbinden. Z7.198.3 Teilen

Der Herr wies Mose an, den Kindern Israel wiederholt ihre Befreiung aus Ägypten und die wunderbare Bewahrung in der Wüste zu erzählen. Er sollte ihnen ihren Unglauben und ihr Murren ins Gedächtnis zurückrufen und sie bei einer Prüfung an die große Gnade und Freundlichkeit des Herrn erinnern, die sie nie verlassen hatte. Das würde ihren Glauben anspornen und ihren Mut stärken. Während sie zur Erkenntnis ihrer eigenen Sünde und Schwachheit geführt würden, könnten sie gleichzeitig erkennen, dass der Herr ihre Gerechtigkeit und Stärke war. Z7.198.4 Teilen

Es ist heute ebenso wichtig, dass sich die Kinder Gottes vor Augen halten, wie und wann sie geprüft wurden, wo ihr Glaube versagte und wo sie durch Unglauben und Selbstvertrauen sein Werk in Gefahr brachten. Gottes Gnade, seine bewahrende Vorsehung und unvergeßliche Befreiungstat sollten wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen. Wenn Gottes Volk so die Vergangenheit überblickt, erkennt es, dass der Herr seine Handlungsweise stets wiederholt. Wir sollten uns die damals gegebenen Warnungen zu Herzen nehmen und uns davor hüten, ihre Fehler zu wiederholen. Laßt uns unser Selbstvertrauen aufgeben und Gott zutrauen, dass er uns vor einer abermaligen Entehrung seines Namens bewahrt. Durch jeden Sieg Satans kommen Seelen in Gefahr. Einige werden Zielscheibe seiner Versuchungen und erholen sich nie wieder. Mögen alle, die gefehlt haben, vorsichtig wandeln und bei jedem Schritt beten: „Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, dass meine Tritte nicht gleiten.“ Psalm 17,5. Z7.198.5 Teilen

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Gott sendet Prüfungen, um zu sehen, wer sich treu erweist. Er führt alle in schwierige Lagen, um zu erkennen, ob sie einer Macht außer und über sich vertrauen. Jeder hat verborgene Wesenszüge, die durch Prüfungen ans Licht gebracht werden müssen. Gott läßt es zu, dass die Selbstzufriedenen schmerzhaft geprüft werden, damit ihnen ihre Hilflosigkeit zum Bewußtsein kommt. Z7.199.1 Teilen

Kommen Prüfungen über uns und erblicken wir vor uns nicht zunehmenden Wohlstand, sondern Notzeit, die alle zu Opfern nötigt, wie werden wir da Satans Einflüsterungen entgegentreten, dass wir eine sehr schwere Zeit haben? Hören wir auf seine Einflüsterungen, wird das Vertrauen zu Gott schwinden. Zu solcher Zeit müssen wir uns daran erinnern, dass Gott allezeit für seine Anstalten sorgte. Wir sollten dann auf das Werk sehen, das er vollbrachte und auf die Reformen, die er bewirkte, uns der vielen Segnungen des Himmels und der Denkmäler des Guten erinnern und sagen: „Herr, wir vertrauen dir, deinen Dienern und deinem Werk. Wir bauen auf dich. Das Verlagshaus ist dein Werkzeug, und wir wollen nicht verzagen und nicht entmutigt sein. Du hast uns geehrt, indem du uns dieses Wirkungsfeld zuwiesest. Wir wollen auf deinem Wege bleiben und Gerechtigkeit und Gericht üben. Wir wollen dem Werk Gottes treu bleiben.“ Z7.199.2 Teilen

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Offenbaren wir in Schwierigkeiten ungenügenden Glauben, dann würden wir auch sonst so handeln. Z7.200.1 Teilen

Es sollte weniger über den Unglauben geredet und weniger gemutmaßt werden, dass dieser und jener den Weg versperre. Geht im Glauben voran und vertraut dem Herrn, dass er seinem Werke den Weg bereitet, dann werdet ihr in Christus Ruhe finden. Pflegt ihr Vertrauen, bringt ihr euch in das rechte Verhältnis zu Gott und tut ihr unter ernstem Gebet eure Pflicht, dann wird der Heilige Geist durch euch wirken. Die vielen Probleme, die euch jetzt unlösbar scheinen, werdet ihr durch unablässiges Gottvertrauen lösen. Ihr braucht nicht in schmerzlicher Ungewißheit zu leben, weil der Heilige Geist euch führt. Ihr könnt vertrauensvoll wandeln und wirken. Z7.200.3 Teilen

Wir brauchen weniger Vertrauen zu dem, was wir tun können, aber mehr Glauben an das, was der Herr für uns tun kann, wenn wir reine Hände und unschuldige Herzen haben. Ihr tut nicht euer eigenes Werk, sondern ihr dient Gott. Z7.200.4 Teilen

Wir brauchen mehr Liebe und mehr Offenheit, aber weniger Argwohn, weniger Scheelsehen. Wir dürfen nicht so bereitwillig tadeln und anklagen; gerade das beleidigt den Herrn sehr. Das Herz muss besänftigt und von der Liebe kultiviert sein. Der kraftlose Zustand unsres Volkes rührt von der Tatsache her, dass die Herzen nicht recht vor Gott stehen. Gottentfremdung ist die Ursache der Belastung unsrer Anstalten. Z7.200.5 Teilen

Zermürbt euch nicht in Sorgen. Schaut ihr auf das Sichtbare und beklagt ihr euch über Schwierigkeiten und kommende Bedrängnis, so offenbart ihr einen kranken, geschwächten Glauben. Zeigt durch Wort und Tat, dass euer Glaube unüberwindlich ist. Der Herr hat unendliche Hilfsquellen; ihm gehört die Welt. Blickt zu dem auf, der Licht und Kraft hat und wirken kann. Er wird jeden segnen, der Licht und Liebe mitteilen möchte. Z7.200.6 Teilen

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Der Herr wünscht, alle möchten erkennen, dass ihr Wohlergehen verborgen ist mit ihm in Christus und von ihrer Demut und Sanftmut, ihrem Gehorsam und ihrer Hingabe abhängt. Wenn sie die Lehren des großen Meisters annehmen, dem Ich absterben, sich nicht auf Menschen verlassen noch Fleisch für ihren Arm halten, dann wird der Herr ihnen in der Notzeit helfen, wenn sie ihn anrufen. Er wird sie in ihrem Urteil führen, zu ihrer Rechten sein, sie beraten und ihnen sagen: „Dies ist der Weg, den geht!“ Z7.201.1 Teilen

Brüder in verantwortlichen Stellungen sollten den Angestellten Mut und Vertrauen einflößen. Werft euer Netz auf der rechten Schiffsseite, der Seite des Glaubens, aus. Zeigt, solange die Prüfungszeit währt, was eine geheiligte, lebendige Gemeinde vermag. Z7.201.2 Teilen

Das große Ringen, das zwischen den unsichtbaren Mächten stattfindet, den Kampf zwischen den treuen und den abgefallenen Engeln erkennen wir nicht so, wie wir ihn erkennen sollten. Um jeden Menschen kämpfen gute und böse Engel. Das ist kein eingebildeter Kampf. Es sind keine Scheingefechte, in die wir verwickelt sind. Wir müssen stärksten Feinden begegnen; und es liegt an unsrer Entscheidung, wer gewinnen wird. Wir sollen unsre Kraft dort holen, wo die ersten Jüngern sie fanden! „Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen.“ „Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus ...; und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes.“ Apostelgeschichte 1,14; Apostelgeschichte 2,2.4. Z7.201.3 Teilen

Es gibt keine Entschuldigung für den Treubruch oder Verzweiflung, weil alle Verheißungen der himmlischen Gnade denen gelten, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Das herzliche Verlangen, das im Hungern und Dürsten zum Ausdruck gebracht wird, bürgt für die Erhörung des innigen Flehens. Z7.201.4 Teilen

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Sobald wir unsre Unfähigkeit, Gottes Werk zu tun, erkennen und uns seiner weisen Führung unterstellen, kann der Herr durch uns wirken. Wenn wir unsere Seelen vom eigenen Ich entleeren, wird er für alle unsre Bedürfnisse sorgen. Z7.202.1 Teilen

Laßt Verstand und Willen vom Heiligen Geist erreichbar sein; denn er möchte uns nicht durch die Gedanken und das Gewissen andrer Menschen erreichen. Studiert das Wort Gottes mit ernstem Gebet um Weisheit. Zieht die geheiligte, völlig Gott übergebene Vernunft zu Rate. Z7.202.2 Teilen

Blickt einfältig und glaubensvoll auf Jesus. Schaut auf ihn, bis der Geist von der Lichtfülle überwältigt wird. Wir beten und glauben nicht halb soviel, wie wir sollten. „Bittet, so wird euch gegeben.“ Lukas 11,9. Betet, glaubt und stärkt euch untereinander. Betet, wie ihr noch nie zuvor gebetet habt, dass der Herr seine Hand über euch ausstrecke, auf das ihr begreifen möget, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe der Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf dass ihr erfüllt werdet mit allerlei Gottesfülle. Z7.202.3 Teilen

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Die Gesetze des Reiches Christi sind so einfach und doch so vollkommen, dass menschliches Hinzufügen nur Verwirrung stiftet. Je einfacher unsere Pläne für die Arbeit im Dienste Gottes sind, desto mehr werden wir ausrichten. Sich im Werke Gottes nach weltlicher Politik zu richten, bedeutet, Unheil und Niederlage heraufzubeschwören. Einfachheit und Demut muss jedes wirksame Bemühen zum Fortschritt seines Reiches kennzeichnen. Z7.203.1 Teilen

Damit das Evangelium allen Nationen, Rassen, Zungen und Völkern gebracht werden kann, ist Selbstverleugnung erforderlich. Die Vertrauensstellungen bekleiden, müssen sich als treue Haushalter in allem erweisen und gewissenhaft die Geldmittel verwalten, die von den Geschwistern kommen. Alle unnötigen Ausgaben müssen vermieden werden. In der Errichtung von Gebäuden und Anstalten für das Werk ist sorgfältiges Planen notwendig, damit kein Geld unnötig vergeudet wird. Wenn darauf nicht geachtet wird, bedeutet dies in jedem Fall, dass die Ausdehnung des Werkes in andern Feldern, besonders in den Missionsgebieten, behindert wird. Es sollten keine Mittel der Schatzmeisterei fürs eigene Feld beansprucht werden, um Anstalten zu errichten, wenn dadurch der Fortschritt der Wahrheit in fernen Gebieten aufgehalten wird. Z7.203.2 Teilen

Gottes Geldmittel sollen nicht nur in eurer unmittelbaren Nähe aufgebraucht werden, ohne das Werk in fernen Ländern und auf den Inseln des Meeres zu fördern. Greift Gottes Volk dieses Werk nicht an, wird Gott mit Sicherheit die Macht, die nicht in rechter Weise ausgeübt wird, entfernen. Z7.203.3 Teilen

Viele unter den Gläubigen haben kaum genug zu essen. Aber in ihrer großen Armut bringen sie ihre Zehnten und Gaben in des Herrn Schatzhaus. Viele, die wissen, was es heißt, unter harten und schwierigen Bedingungen Gottes Werk zu unterstützen, haben ihre Mittel in den Verlagsanstalten investiert. Sie haben willig Not und Entbehrung erduldet und über den Erfolg des Werkes gewacht und dafür gebetet. Ihre Gaben und Opfer bringen ihre innige Dankbarkeit gegenüber dem zum Ausdruck, der sie aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. Ihrer Gebete und Almosen wird vor Gott gedacht. Kein Weihrauch kann größeren Wohlgeruch verbreiten und dem Himmel angenehmer sein. Z7.203.4 Teilen

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Trotz seiner weiten Ausdehnung ist Gottes Werk eins, und alle seine Zweige sollten von gleichen Grundsätzen beherrscht werden. Es muss den Stempel des Missionswerkes tragen. Jede einzelne Abteilung des Werkes ist mit allen andern Teilen des Missionsfeldes verknüpft, und der Geist, der eine Abteilung beherrscht, wird im Gesamtfeld empfunden werden. Erhält ein Teil der Arbeiter hohe Löhne, gibt es andere in den verschiedenen Zweigen des Werkes, die ebenso hohe Löhne verlangen, und der Geist der Opferbereitschaft läßt nach. Andere Einrichtungen werden des gleichen Geistes teilhaftig werden. Sie alle gehen der Gunst des Herrn verlustig; denn Selbstsucht kann er niemals gutheißen. So kommt unser Angriffswerk zum Stillstand. Ohne fortwährendes Opferbringen kann es nicht vorangehen. Aus allen Teilen der Welt erreichen uns Bitten um Männer und Mittel, damit das Werk fortschreiten kann. Müssen wir uns gezwungen sehen, zu sagen: „Ihr müßt warten; das Schatzhaus ist leer“? Z7.204.1 Teilen

Einige der Männer von Erfahrung und Frömmigkeit, die dieses Werk geleitet und sich selbst verleugnet und nicht gezögert haben, für seinen Erfolg Opfer zu bringen, schlafen jetzt in ihren Gräbern. Sie waren von Gott erwählte Kanäle, seine Stellvertreter, durch welche der Gemeinde die Grundsätze geistlichen Lebens vermittelt wurden. Sie besaßen eine Erfahrung von höchstem Wert. Sie ließen sich weder kaufen noch verkaufen. Ihre Reinheit und Weihe, ihre Selbstaufopferung, ihre lebendige Verbindung mit Gott waren gesegnet und dienten zum Aufbau des Werkes. Unsere Anstalten zeichneten sich durch Opfergeist aus. Z7.204.2 Teilen

In den Tagen unserer Armut fühlten jene, die Gottes wunderbares Wirken für sein Werk erkannten, dass es keine größere Ehre geben könne, als durch heilige Bande mit den Interessen des Werkes und dadurch mit Gott verbunden zu sein. Würden sie ihre Bürde abgelegt und dem Herrn Bedingungen ihres Lohnes wegen gestellt haben? Nein, nein! Würde jeder Augendiener auch seinen Pflichtposten aufgeben; sie würden dem Werk treu bleiben. Z7.204.3 Teilen

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Die Gläubigen, die während der ersten Tage des Werkes für seinen Aufbau Opfer brachten, waren vom gleichen Geist inspiriert. Sie fühlten, dass Gott von allen, die mit seinem Werk verbunden waren, rückhaltlose Weihe von Leib, Seele und Geist, ja von all ihren Kräften und Fähigkeiten forderte, um die Arbeit erfolgreich zu machen. Z7.205.1 Teilen

Aber in gewisser Hinsicht ist im Werk ein Rückgang zu vermerken. Während es an Ausdehnung und Annehmlichkeiten zugenommen hat, ist die Frömmigkeit zum großen Teil abhanden gekommen. Z7.205.2 Teilen

Die Geschichte Salomos enthält eine Lehre für uns. Die ersten Lebensjahre dieses israelitischen Königs waren sehr verheißungsvoll. Er erwählte die göttliche Weisheit, und die Vortrefflichkeit seiner Regierungsweise zog die Bewunderung der Welt auf sich. Er hätte von Kraft zu Kraft, von Vorzüglichkeit zu Vorzüglichkeit voranschreiten und dem göttlichen Charakter immer ähnlicher werden können. Aber wie traurig ist seine Geschichte! Er wurde zu heiligsten Vertrauensstellungen erhoben und erwies sich als untreu. Er nahm zu an Selbstgenügsamkeit, Stolz und Selbsterhöhung. Das Streben nach politischer Macht und Selbstverherrlichung verleitete ihn, Bündnisse mit heidnischen Nationen zu schließen. Das Silber von Tarsis und das Gold von Ophir wurde unter schrecklichen Kosten erworben — unter Aufopferung der Redlichkeit und Verrat des heilig Anvertrauten. Die Verbindung mit Götzendienern verdarb seinen Glauben. Ein falscher Schritt führte zum nächsten. Die Schranke, die Gott zur Sicherheit seines Volkes aufgerichtet hatte, wurde niedergerissen. Sein Leben wurde durch Vielweiberei verdorben, und zuletzt betete er sogar falsche Götter an. Ein Charakter, der einst fest, rein und erhaben war, wurde schwach und von Mangel an Moral gekennzeichnet. Z7.205.3 Teilen

Es fehlte nicht an bösen Ratgebern, die das einst edle, unabhängige Gemüt nach ihrer Wahl beeinflußten, weil er Gott nicht zu seinem Führer und Berater machte. Sein feines Wahrnehmungsvermögen wurde getrübt. Der gewissenhafte, rücksichtsvolle Geist seiner ersten Regierungsjahre ging verloren. Genußsucht war sein Gott, und als Folge davon bestimmten strenges Urteil und grausame Tyrannei sein Handeln. Seine Verschwendungssucht, um das Ich zu befriedigen, machte eine unmenschliche Besteuerung der Armen notwendig. Aus dem weisesten Herrscher, der je das Zepter schwang, wurde ein Gewaltherrscher. Als König war Salomo der Götze der Nation, und was er sagte und tat wurde nachgeahmt. Sein Beispiel übte einen Einfluß aus, der erst völlig erkannt werden wird, wenn die Werke aller vor Gott ins Gericht kommen und jeder nach den Taten gerichtet wird, die er bei Leibesleben getan hat. Z7.205.4 Teilen

206

Ach, wie kann Gott die Missetaten derer ertragen, die großes Licht und Vorteile empfingen, und doch eigene Wege wählten zum ewigen Verlust. Salomo, der bei der Einweihung des Tempels das Volk feierlich beschwor: „Euer Herz sei rechtschaffen vor dem Herrn, unserm Gott“ (1.Könige 8,61), erwählte seinen eigenen Kurs und trennte sich in seinem Herzen von Gott. Der Verstand, der früher Gott geweiht und von ihm inspiriert wurde, die kostbarsten Worte der Weisheit [das Buch der Sprüche] niederzuschreiben, das unsterbliche Wahrheiten enthält, jener edle Verstand wurde durch üble Gesellschaft und durch Nachgiebigkeit an die Versuchung unfähig und schwach an moralischer Kraft. Salomo entehrte sich selbst, entehrte Israel und vor allem Gott. Z7.206.1 Teilen

Betrachten wir dieses Bild, so können wir sehen, was aus Menschen werden kann, wenn sie es wagen, sich von Gott zu trennen. Ein verkehrter Schritt bereitet den Weg für den nächsten; und jeder weitere Schritt wird leichter genommen als der vorherige. So werden Seelen als solche erfunden, die einem andern Führer anstatt Christus folgen. Z7.206.2 Teilen

Alle, die in unsern Anstalten eine Stellung innehaben, werden geprüft. Wenn sie sich Christum zum Vorbild erwählen, wird er ihnen Weisheit, Erkenntnis und Verstand geben. Sie werden in der Gnade wachsen und an Tauglichkeit nach Christi Weise zunehmen, und ihr Charakter wird in sein Ebenbild umgestaltet werden. Versäumen sie aber, in den Wegen des Herrn zu wandeln, wird ein anderer Geist ihren Verstand und ihre Urteilskraft beherrschen. Sie werden Pläne legen ohne den Herrn, werden eigene Wege gehen und die Stellungen verlassen, die sie einst bekleidet haben. Licht wurde ihnen gegeben; wenn sie aber davon abweichen, sollte ihnen niemand ein Bestechungsgeschenk anbieten, um sie zum Bleiben zu veranlassen. Sie werden nur ein Hindernis und eine Schlinge sein. Die Zeit ist gekommen, wo alles, was gesichtet werden kann, gesichtet wird, und nur das Unbewegliche wird bleiben. Jeder Fall wird von Gott geprüft. Er mißt den Tempel und die darin anbeten. Z7.206.3 Teilen

208

„Wie ein Hirte seine Schafe sucht ..., also will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Örtern, dahin sie zerstreut waren.“ Hesekiel 34,12. Z7.208 Teilen

Es war nicht viel, was wir an selbstlosem Dienst allen Gesellschaftsklassen in den Südstaaten Amerikas geleistet haben. Der Herr hat viel mehr von uns erwartet. Dieses Feld liegt vor unserer Tür, und dort ist ein großes Werk für den Meister zu tun. Dieses Werk muss jetzt verrichtet werden, solange die Engel noch die vier Winde halten. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Z7.208.1 Teilen

Der Herr hat lange auf menschliche Werkzeuge gewartet, durch die er wirken kann. Wie lange muss er noch auf Männer und Frauen warten, bis sie seinen Ruf „Arbeite heute in meinem Weinberg“ beantworten? Es werden Boten der Gnade benötigt, nicht nur an ein paar Orten im Süden, sondern im ganzen Feld. Reich und arm verlangen nach Licht. Z7.208.2 Teilen

Männer und Frauen sollten sich jetzt opfern, um die Wahrheit an den Landstraßen und Zäunen dieses Gebiets zu verkündigen. Es gibt Tausende, die in Gottes Dienst eintreten könnten. Er würde sie annehmen, durch sie wirken und sie zu Botschaftern des Friedens und der Hoffnung machen. Z7.208.3 Teilen

Die Arbeiter werden vielen begegnen, die ihre Herzen gegen die Überzeugung des Geistes Gottes gestählt haben; aber sie werden auch auf solche treffen, die nach dem Brot des Lebens hungern, und die, nachdem sie die Botschaft angenommen haben, hinausgehen werden, den Samen der Wahrheit auszustreuen. Z7.208.4 Teilen

Als der Herr Mose das Werk auferlegte, die Kinder Israel aus Ägypten zu führen, gab er ihm die Zusicherung „Ich will mit dir sein.“ „Mein Angesicht soll vorangehen; damit will ich dich leiten.“ 2.Mose 3,12; 2.Mose 33,14. Die gleiche Verheißung ist denen gegeben, die im südlichen Feld für den Herrn arbeiten wollen. Z7.208.5 Teilen

209

Meine Brüder und Schwestern, pflegt Umgang mit Gott, damit er euch mit seinem Geist beseelen kann. Dann geht hinaus, um andern die Gnade mitzuteilen, die ihr selbst empfangen habt. Laßt uns durch das Beispiel des Heilandes angefeuert werden, ernste, selbstaufopfernde Anstrengungen für andere zu machen. Er kam in diese Welt, um unermüdlich den Bedürfnissen des Menschen zu dienen. In allem, was er sprach und tat, kam Liebe zu der verlorenen Rasse zum Ausdruck. Er bekleidete seine Gottheit mit der Menschlichkeit, damit er unter den menschlichen Wesen als einer von ihnen leben konnte — ein Teilhaber ihrer Armut und ihrer Kümmernisse. Welch ein arbeitsreiches Leben führte er! Tag für Tag konnte man ihn sehen, wie er die Hütten des Mangels und der Sorgen aufsuchte, wie er den Niedergebeugten Hoffnung und den Traurigen Frieden brachte. Dies ist das Werk, das er heute von seinem Volk fordert. Demutsvoll, zartfühlend und mitleidig ging er umher und tat Gutes, hob die Niedergedrückten empor und spendete den Sorgenvollen Trost. Niemand, der ihn aufsuchte ging weg, ohne Hilfe empfangen zu haben. Allen brachte er Hoffnung und Frohsinn. Wohin er auch ging, führte er Segen mit sich. Z7.209.1 Teilen

Wie demütig sollten wir vor Gott wandeln, weil so wenige der Gemeindeglieder Anstrengungen machen, die dem entsprechen, was der Herr von ihnen erwartet. Die Gelegenheiten, die er uns gibt, die Verheißungen und Vorrechte, die wir empfangen haben, sollten uns mit weit größerem Eifer und innigerer Weihe beseelen. Jeder, der neu der Gemeinde hinzugefügt wird, sollte ein Werkzeug mehr sein, den Erlösungsplan auszuführen. Jede dem Volk Gottes verliehene Kraft sollte nur dem einen Zweck dienen, ihm viele Söhne und Töchter Gottes zuzuführen. In unserm Dienst darf es keine Gleichgültigkeit, keine Ichsucht geben. Jedes Abweichen von Selbstverleugnung, jedes Nachlassen im ernsten Bemühen vermehrt Satans Macht. Z7.209.2 Teilen

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