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Ein Appell der farbigen Rasse
Ein Appell der farbigen Rasse
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Der Herr hat mit Traurigkeit auf das schmerzlichste aller Schauspiele herabgeschaut — auf die farbige Rasse im Sklaventum. Er wünscht, dass wir in unserer Arbeit für sie daran denken, dass die göttliche Vorsehung sie aus der Sklaverei befreit hat, dass sie durch die Schöpfung und Erlösung mit uns verwandt ist und ein Recht an den Segnungen der Freiheit besitzt. Z7.211.1 Teilen

Vor einiger Zeit schien ich nachts einer Versammlung beizuwohnen, wo über das Werk im südlichen Feld diskutiert wurde. Eine Gruppe intelligenter Farbiger warf die Frage auf: „Hat Gott keine Botschaft für die farbige Bevölkerung im Süden? Haben sie keine Seelen, die es zu retten gilt? Schließt der Neue Bund nicht auch sie ein? Wenn der Herr bald kommt, ist es dann nicht an der Zeit, etwas für das südliche Feld zu tun?“ Z7.211.2 Teilen

„Wir stellen die Not in ausländischen Missionsgebieten nicht in Frage,“ wurde gesagt. „Aber wir bezweifeln das Recht derer, die den Anspruch erheben, die gegenwärtige Wahrheit zu besitzen, an Millionen menschlicher Wesen im eigenen Land vorüberzugehen, von denen viele ebenso unwissend sind wie die Heiden. Warum wird so wenig für die Farbigen im Süden getan, von denen viele unwissend und bedürftig sind? Ist Christus nicht auch ihr Schöpfer und Erlöser? Wie können sie an jemand glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie können sie hören ohne Prediger? Und wie kann jemand predigen, wenn er nicht gesandt wird? Z7.211.3 Teilen

Wir legen diese Angelegenheit solchen vor, die sich zur Wahrheit für diese Zeit bekennen. Was tut ihr für die ungeschulte farbige Rasse? Warum habt ihr kein tieferes Empfinden für die Nöte des südlichen Feldes? Ruht auf den Predigern des Evangeliums nicht die Verantwortung, Pläne zu fassen, wie dieses Volk unterrichtet werden kann? Ist dies nicht im Auftrag des Heilandes inbegriffen? Ist es recht, dass bekenntliche Christen sich von diesem Werk fernhalten und einige wenige die ganze Last tragen lassen? Ihr habt so viele Pläne für das ärztliche Missionswerk und die Auslandsmission. Hat Gott euch keine Botschaft für uns aufgetragen?“ Z7.211.4 Teilen

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Dann erhob sich die Autoritätsperson und gebot allen, auf die Unterweisung zu achten, die der Herr bezüglich der Arbeit im Süden gegeben hat. Er sagte: „Im Süden sollte viel mehr Evangeliumsarbeit verrichtet werden. Wo heute nur ein Arbeiter tätig ist, sollten es hundert sein. Z7.212.1 Teilen

Gottes Volk muss erwachen. Glaubt ihr, dass der Herr solche segnet, die keine Last für dieses Werk tragen, die zulassen, dass der Fortschritt dort verhindert wird?“ Z7.212.2 Teilen

Als diese Worte gesprochen wurden, hinterließen sie einen tiefen Eindruck. Einige boten sich als Missionare an. Andere jedoch verharrten stillschweigend, scheinbar nicht an dem Gegenstand interessiert. Z7.212.3 Teilen

Dann wurden die Worte gesprochen: „Der Süden ist ein sehr versprechendes Feld. Wie verschieden wäre die Lage heute, wenn Männer und Frauen sich für die farbige Bevölkerung eingesetzt hätten, sobald sie aus dem Sklaventum befreit waren, wie es sich für Christen geziemt; wenn man sie unterwiesen hätte, für sich selbst zu sorgen.“ Z7.212.4 Teilen

Der Zustand der farbigen Rasse im Süden ist nicht entmutigender, als es der Zustand der Welt zurzeit Christi war, der den Himmel verließ und ihr zu Hilfe kam. Er sah die Menschheit in Elend und Sünde versunken. Er wußte, dass Männer und Frauen verdorben und entartet waren und den niedrigsten Lastern huldigten. Die Engel wunderten sich, dass Christus etwas unternehmen wollte, was ihnen als hoffnungslose Aufgabe erschien. Es war ihnen ein Geheimnis, wie Gott eine solch sündige Rasse dulden konnte. Sie sahen keinen Raum für Liebe. Aber: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16. Z7.212.5 Teilen

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Christus kam mit einer Botschaft der Gnade und Vergebung zur Erde. Er legte das Fundament für eine Religion, durch die Jude und Heide, schwarz und weiß, frei und geknechtet, alle zu einer Bruderschaft verbunden und in Gottes Augen gleich sein sollten. Der Heiland hegt eine grenzenlose Liebe für jeden einzelnen Menschen. In jedem sieht er eine Entwicklungsmöglichkeit. Mit göttlicher Energie und Hoffnung begrüßt er jene, für die er sein Leben dahingab. In seiner Kraft können sie ein Leben reich an guten Werken führen, erfüllt von der Macht des Geistes. Z7.213.1 Teilen

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