Portrait von Ellen White
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Eine Verheißung, die immer gilt
Eine Verheißung, die immer gilt
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Es gibt Zeiten, in welchen mir ein genaues Bild vom Zustand der letzten Gemeinde vorgeführt wird, ein Zustand entsetzlicher Gleichgültigkeit gegen die Bedürfnisse einer Welt, welche aus Mangel an Erkenntnis der Wahrheit für diese Zeit umkommt. Dann habe ich Stunden und bisweilen sogar Tage größter Seelenpein. Viele, denen die rettenden Wahrheiten der dritten Engelsbotschaft anvertraut worden sind, erkennen nicht, dass das Heil von Seelen von der Weihe und Tätigkeit der Gemeinde Gottes abhängt. Viele benutzen ihre Segnungen im Dienste des eigenen Ich. O, wie mein Herz schmerzt, weil Christus durch ihr unchristliches Betragen Schande angetan wird! Aber nachdem dieser Seelenschmerz vorüber ist, fühle ich mich gedrungen, mehr zu arbeiten als zuvor, um sie zu selbstlosen Bestrebungen zur Rettung ihrer Mitmenschen anzufeuern Z8.33.1 Teilen

Gott hat seine Kinder zu Haushaltern seiner Gnade und Wahrheit gemacht. Wie sieht er die Vernachlässigung ihrer Aufgabe, diese Segnungen ihren Mitmenschen mitzuteilen, an? Angenommen, eine entfernte, Großbritannien gehörende Kolonie ist infolge von Mißernte und drohendem Kriege in großer Not. Große Scharen sterben den Hungertod; ein mächtiger Feind sammelt sich an der Grenze und droht, das tödliche Werk zu beschleunigen. Die Landesregierung öffnet die Speicher; die öffentliche Wohltätigkeit hilft ebenso, und es laufen auf vielerlei Art und Weise Unterstützungsgaben ein. Eine Flotte wird, mit diesen köstlichen Mitteln zur Erhaltung des Lebens befrachtet, nach der Szene des Leidens und Elends entsandt, begleitet von den Gebeten derer, die sich zur Hilfe gedrungen fühlten. Eine Zeitlang fährt die Flotte in direkter Richtung ihrem Bestimmungsorte zu. Da sie aber das Land aus den Augen verloren hat, läßt der Ernst und Eifer derjenigen, denen die Übermittlung dieser Nahrungsmittel an die Hungernden und Leidenden anvertraut ist, nach. Obgleich sie in einem Werke tätig sind, welches sie zu Mitarbeitern der Engel macht, verlieren sie die guten Eindrücke. Mit guten Beweggründen waren sie hinausgezogen, aber jetzt, durch schlechte Ratgeber veranlaßt, tritt die Versuchung an sie heran. Z8.33.2 Teilen

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Eine Gruppe von Inseln liegt in ihrem Kurs. Sie entscheiden sich, obgleich sie noch weit von ihrem Bestimmungsort entfernt sind, dort anzuhalten. Die Versuchung, die schon Eingang gefunden hat, wird stärker. Der selbstsüchtige Geist, die Gewinnsucht, nimmt Besitz von ihren Gemütern. Es bieten sich ihnen Vorteile. Diejenigen, denen die Flotte anvertraut ist, werden bewogen, auf den Inseln zu bleiben. Ihre ursprüngliche Absicht und die Liebesmission, auf der sie sich befinden, wird aus den Augen verloren. Sie vergessen die hungernden, darbenden Menschen, zu denen sie gesandt worden sind. Die ihnen anvertrauten Gaben und Speisevorräte werden zu ihrem eigenen Nutzen verwandt. Die Mittel, welche zur Erhaltung von Leben dienen sollten, werden gewinnbringend verkauft. Sie überlassen ihre Mitmenschen dem Tode. Die Rufe der Dahinsterbenden steigen zum Himmel auf, und der Herr schreibt den Bericht von diesem schändlichen Raub in sein Gedächtnisbuch. Z8.34.1 Teilen

Denkt an das Entsetzliche, dass menschliche Wesen dahinsterben, weil diejenigen, denen die Mittel zur Abhilfe anvertraut wurden, sich des in sie gesetzten Vertrauens untreu erwiesen. Es ist schwierig für uns, zu erfassen, dass ein Mensch einer so schrecklichen Sünde schuldig sein sollte. Dennoch bin ich angewiesen worden, euch — dir, mein Bruder, meine Schwester — zu sagen, dass Christen täglich diese Sünde begehen. Z8.34.2 Teilen

Im Garten Eden fiel der Mensch von seiner hohen Stellung und wurde infolge der Übertretung dem Tode unterworfen. Der ganze Himmel erkannte, dass menschliche Wesen dem Untergang geweiht waren, und das mitleidsvolle Herz Gottes wurde bewegt. Zu unendlichen Kosten sah er ein Mittel zur Abhilfe vor. Er liebte die Welt so, „dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16. Es gab für den Übertreter keine andere Hoffnung, als nur durch Christum. Gott sah, „dass niemand da ist, und verwundert sich, dass niemand ins Mittel tritt. Darum hilft er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit steht ihm bei.“ Jesaja 59,16. Z8.34.3 Teilen

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Der Herr erwählte ein Volk und machte es zu Verwaltern seiner Wahrheit. Es war seine Absicht, dass die Menschen durch die Offenbarung seines Charakters in Israel zu ihm gezogen werden sollten. Aller Welt sollte die Evangeliumseinladung gegeben werden. Durch den Opferdienst sollte Christus vor den Völkern erhöht werden, und alle, die zu ihm aufblicken würden, sollten leben. Z8.35.1 Teilen

Aber Israel erfüllte Gottes Absicht nicht. Sie vergaßen Gottes und verloren ihr hohes Vorrecht als seine Vertreter aus den Augen. Die Segnungen, welche sie empfangen hatten, brachten der Welt keinen Segen. Alle ihre Vorteile wurden zu ihrer eigenen Verherrlichung benutzt. Sie beraubten Gott des Dienstes, den er von ihnen forderte, und sie beraubten ihre Mitmenschen einer religiösen Führung und eines heiligen Beispiels. Z8.35.2 Teilen

Schließlich sandte Gott seinen Sohn, um den Menschen den Charakter des Unsichtbaren zu offenbaren. Christus kam und führte auf dieser Erde ein Leben des Gehorsams gegen Gottes Gesetz. Er gab sein teures Leben, um die Welt zu retten, und machte seine Knechte zu seinen Haushaltern. Mit der Gabe Christi wurden dem Menschen alle Schätze des Himmels gegeben. Die Gemeinde war mit Himmelsspeise für dahinsterbende Seelen befrachtet. Dies war der Schatz, den die Kinder Gottes nach dem Gebote des Herrn der ganzen Welt vermitteln sollten. Sie waren treu darin, ihre Pflicht zu erfüllen, und fuhren mit der Ausführung ihrer Aufgabe fort, bis die Gnadenbotschaft die Welt umkreist hatte. Z8.35.3 Teilen

Christus fuhr gen Himmel und sandte seinen heiligen Geist, um dem Wirken seiner Jünger Kraft zu geben. Tausende wurden an einem Tage bekehrt. Während eines einzigen Menschengeschlechts wurde das Evangelium einem jeden Volk unter dem Himmel gebracht. Nach und nach trat aber eine Änderung ein. Die Gemeinde verlor ihre erste Liebe. Sie wurde selbstsüchtig und liebte die Bequemlichkeit. Der Geist der Weltlichkeit wurde genährt. Der Feind brachte seinen Bann über diejenigen, denen Gott Licht für eine in Finsternis liegende Welt gegeben hatte, ein Licht, welches in guten Werken hinausstrahlen sollte. Die Welt wurde der Segnungen beraubt, die Gott so sehnlichst wünschte, den Menschen zu geben. Z8.35.4 Teilen

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Wiederholt sich nicht ganz dasselbe in diesen Tagen? Heute halten viele das, was der Herr ihnen zum Heil einer ungewarnten und ungeretteten Welt anvertraut hat, zurück. Im Worte Gottes wird ein Engel als mitten durch den Himmel fliegend dargestellt, und zwar mit einem ewigen „Evangelium, zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern, und sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und das Meer und die Wasserbrunnen.“ Offenbarung 14,6.7. Z8.36.1 Teilen

Die Botschaft von Offenbarung 14 ist die Botschaft, die wir der Welt geben sollen. Sie ist das Brot des Lebens für diese letzten Tage. Millionen menschlicher Wesen kommen in Unwissenheit und Sünde um. Aber viele derer, denen Gott die Lebensfrüchte anvertraut hat, blicken mit Gleichgültigkeit auf diese Seelen. Viele vergessen, dass ihnen das Brot des Lebens für solche, die nach dem Heil schmachten, anvertraut worden ist. Z8.36.2 Teilen

O, dass wir gottgeweihte Christen wären, eine Christus ähnliche Festigkeit und den Glauben hätten, der durch die Liebe tätig ist und die Seele reinigt! Möge Gott uns helfen, Buße zu tun und unsere trägen Bewegungen in gottgeweihte Tätigkeit umzuwandeln! Möge er uns helfen, durch unsere Worte und unsere Werke zu zeigen, dass wir die Bürde von Seelen, die dem Verderben entgegengehen, zu unserer eigenen machen. Z8.36.3 Teilen

Laßt uns dankbar sein für einen jeden Augenblick der Langmut, den Gott mit unserem langsamen, ungläubigen Vorgehen hat. Anstatt uns mit dem Gedanken an das, was wir getan haben, welches doch so wenig gewesen ist, zu schmeicheln, sollten wir mehr und ernster wirken. Wir sollten nicht mit unseren Bestrebungen aufhören noch in unserer Wachsamkeit nachlassen. Unser Eifer sollte niemals erlahmen. Unser geistliches Leben muss täglich von dem Strom, der die Stadt unseres Gottes fröhlich macht, neu belebt werden. Wir müssen immer nach Gelegenheiten suchen, die uns von Gott gegebenen Talente für ihn zu benutzen. Z8.36.4 Teilen

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Die Welt ist ein Theater; die Schauspieler, ihre Bewohner, bereiten sich vor, ihren Teil in dem letzten großen Trauerspiel auszuführen. Unter den großen Massen der Menschheit besteht keine Einigkeit, es sei denn, sie verbinden sich, ihre selbstsüchtigen Pläne und eigenen Wünsche auszuführen. Gott sieht dies alles. Seine Absichten und Pläne in Bezug auf seine empörerischen Untertanen werden sich erfüllen. Die Welt ist nicht Menschenhänden übergeben worden. Gott läßt es allerdings zu, dass die Elemente der Verwirrung und Unordnung eine kleine Zeit hindurch das Zepter führen. Eine Macht aus dem Abgrund ist am wirken, um die letzten Szenen des Dramas herbeizuführen. Es ist das Auftreten Satans als Christus und das Wirken mit lügenhaften Kräften zur Verführung zur Ungerechtigkeit von und in denen, die sich zu geheimen Gesellschaften verbinden. Solche, die dem Verlangen nach Bündnissen nachgeben, bringen die Pläne des Feindes zur Ausführung. Der Ursache wird auch die Wirkung folgen. Z8.37.1 Teilen

Die Übertretung hat beinahe ihre Grenzen erreicht. Verwirrung erfüllt die Welt; menschliche Wesen werden bald von einem großen Schrecken befallen werden. Das Ende ist sehr nahe. Wir, die wir die Wahrheit kennen, sollten vorbereitet sein auf das, was bald als eine überwältigende Überraschung über die Welt hereinbrechen wird. Z8.37.2 Teilen

Johannes schreibt: „Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der darauf saß; vor des Angesicht floh die Erde und der Himmel, und ihnen ward keine Stätte gefunden. Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken.“ Offenbarung 20,11.12. Z8.37.3 Teilen

Sind wir als Volk am schlafen? O, würden die jungen Männer und die jungen Frauen in unseren Anstalten, die jetzt unvorbereitet sind für das Kommen des Herrn und ungeeignet, Mitglieder der Familie des Herrn zu werden, nur die Zeichen der Zeit erkennen, welch ein Wechsel würde dann in ihnen gesehen werden! Der Herr Jesus beruft selbstverleugnende Arbeiter, die in seinen Fußtapfen wandeln, die für ihn wirken, um das Kreuz emporzuhalten und zu folgen, wohin er führt. Z8.37.4 Teilen

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Viele gaben sich damit zufrieden, dem Herrn kleine Dienstleistungen anzubieten. Ihr ganzes Christentum ist schwächlich. Christus gab sich selbst für die Sünder. Mit welchem Verlangen nach dem Heil von Seelen sollten wir erfüllt sein, wenn wir Menschen in ihren Sünden umkommen sehen! Diese Seelen sind mit einem unendlich großen Preis erkauft worden. Der Tod des Sohnes Gottes auf Golgatha ist das Maß, nach welchem ihr Wert bemessen wird. Tag für Tag entscheiden sie sich, ob sie das ewige Leben oder den ewigen Tod haben wollen. Und doch geben sich Männer und Frauen, welche vorgeben, dem Herrn zu dienen, damit zufrieden, ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit durch Dinge von geringer Wichtigkeit in Anspruch nehmen zu lassen. Sie geben sich damit zufrieden, untereinander uneins zu sein. Wenn sie sich wirklich dem Werke des Meisters geweiht hätten, würden sie nicht danach trachten, die Ersten zu sein, und nicht streiten wie eine Familie von unerzogenen Kindern. Jede Hand wäre in eifrigem Dienste begriffen. Ein jeder würde an seinem Posten, an seiner Pflicht gefunden werden und mit Herz und Seele als ein Missionar des Kreuzes Christi arbeiten. Der Geist des Erlösers würde in den Herzen der Arbeiter wohnen; es kämen gerechte Werke in ihnen und durch sie zur Ausführung. Den Arbeitern ständen die Gebete und die Sympathie einer erwachten Gemeinde in ihrer Arbeit zur Seite. Sie würden von Christo dirigiert werden und keine Zeit zu Zank und Streit finden. Z8.38.1 Teilen

Ihre von einer lebendigen Kohle vom göttlichen Altar berührten Lippen würden lebendige Botschaften verkündigen. Ernste, reine Worte würden gesprochen werden. Aus gebrochenen Herzen würden ernste Fürbitten zum Himmel emporsteigen. Mit der einen Hand würde der Arbeiter Christum erfassen, während er die andere nach Sündern ausstrecken und sie zum Heiland ziehen würde. Z8.38.2 Teilen

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„Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Matthäus 24,14. Z8.39.1 Teilen

„Errette die, so man töten will; und entzieh dich nicht von denen, die man würgen will. Sprichst du: ‚Siehe, wir verstehen‘s nicht!‘, meinst du nicht, der die Herzen wägt, merkt es, und der auf deine Seele achthat, kennt es und vergilt dem Menschen nach seinem Werk?“ Sprüche 24,11.12. Z8.39.2 Teilen

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