Portrait von Ellen White
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Eine vernachlässigte Arbeit
Eine vernachlässigte Arbeit
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Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter sahen der Priester und der Levit den armen Mann, der beraubt und verwundet war. Aber es erschien ihnen nicht wünschenswert, ihm zu helfen, welcher, da er hilflos und verlassen war, am meisten der Hilfe bedurfte. Der Priester und der Levit versinnbilden viele der Gemeindeglieder in Battle Creek. Z8.68.1 Teilen

Im südlichen Feld könnten viele Seelen gerettet werden, wenn ihm nur ein geringer Teil der Mittel zufließen würde, die in Battle Creek so verschwenderisch verausgabt werden, um mehr Annehmlichkeiten zu schaffen. Z8.68.2 Teilen

Des Herrn Erbteil ist schändlich vernachlässigt worden. Gott wird sein Volk um dieser Dinge willen zur Rechenschaft ziehen. Stolz und Liebe zur Schaulust werden durch die Zunahme der Bequemlichkeiten befriedigt; aber neue Gebiete werden nicht in Angriff genommen. Gottes Tadel ruht auf den Verwaltern, weil sie parteilich handeln und seine Güter selbstsüchtig anwenden. Z8.68.3 Teilen

In den auswärtigen Missionen wurde einiges unternommen, ebenfalls in der Inlandsmission; aber ein zu großes Gebiet blieb unbearbeitet. Das Werk ist zu sehr zentralisiert. Den Interessen in Battle Creek wurde zu großes Gewicht beigemessen. Dadurch wurden andere Teile des Feldes der Vorteile beraubt, die sie haben sollten. Immer größere Vorbereitungen sind getroffen worden, Gebäude zu erweitern oder neu aufzurichten. Dadurch wurde eine große Anzahl von Leuten nach Battle Creek zusammengeholt und dort festgehalten. Das ist nicht in Übereinstimmung, sondern in direktem Widerspruch mit Gottes Plan. Z8.68.4 Teilen

Es wurde mit Nachdruck betont, dass es von großem Vorteil sei, so viele Anstalten in enger Verbindung zueinander an einem Platz zu haben. Sie könnten einander stärken und solchen helfen, die Ausbildung und Beschäftigung suchen. Dies sind menschliche Schlußfolgerungen. Zugegeben, vom menschlichen Standpunkt aus gesehen kann es nur von Vorteil sein, wenn so viele Verantwortlichkeiten in Battle Creek zusammentreffen. Aber das Blickfeld muss erweitert werden. Z8.68.5 Teilen

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Diese Vorzüge müssen aufgeteilt werden, damit das Werk in anderen Städten seinen Anfang nehmen kann. Dort soll man neue Mittelpunkte schaffen. An vielen Orten, die jetzt eines lebendigen, geistlichen Interesses beraubt sind, weil Battle Creek alle Mittel aufzehrt, sollten Gebäude errichtet und Männer mit Verantwortung betraut werden. Die Verwaltung der Verantwortlichen hat nicht zur Verherrlichung des Herrn beigetragen. „Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.“ Habakuk 2,14. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Johannes 17,3. Z8.69.1 Teilen

Die Bekehrung der Heiden wurde für ein Thema gehalten, welches das Interesse der Christen wecken sollte, und es ist nur recht, Licht in die dunklen Gegenden zu tragen. Aber daheim ist Missionsarbeit nötig. Auch vor unseren eigenen Türen gibt es götzendienerische Unwissenheit. Einiges wurde für die farbige Bevölkerung getan; aber was ist es im Vergleich zu dem, was andere empfangen, die bereits die Wahrheit kennen. Sie hatten unzählige Gelegenheiten, haben aber ihre Vorzüge nicht zur Hälfte gewürdigt. Führt jenen die Liebe Christi vor Augen, welche die Wahrheit nicht kennen, und gleich einem Sauerteig wird sie die Charaktere umwandeln. Z8.69.2 Teilen

Was tun wir für das südliche Feld? Ich habe besorgt Ausschau gehalten, ob irgendein Plan gelegt würde, um die sündhafte Vernachlässigung dieses Feldes gutzumachen. Aber es gibt weder Vorschläge noch einen Beschluß, irgend etwas zu unternehmen. Vielleicht wurden Pläne gelegt, die nicht zu meiner Kenntnis kamen. Ich hoffe es und würde den Herrn preisen, falls es so wäre. Seit Jahren wird uns diese Pflicht in eindringlicher Weise vor Augen geführt. Aber wir haben die Arbeit im südlichen Feld kaum mit den Fingerspitzen berührt. Ich fühle mich gedrungen, euch diesen vernachlässigten Teil vom Weinberg des Herrn wiederum ans Herz zu legen. Immer wieder wird mir dieser Gegenstand vorgeführt. Ich bin nachts aufgeweckt worden, und es wurde mir geboten: Schreibe nieder, was ich dir eröffnet habe, ob die Menschen darauf achten werden oder nicht. Z8.69.3 Teilen

Cooranbong, N.S.W. Z8.69 Teilen

10. Mai 1896 Z8.69 Teilen

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Ich wende mich an euch, die ihr dort lebt, wo die Zentrale des Werkes ist: Haltet Rückschau auf die Erfahrung von Jahren. Könnte in Wahrheit von euch gesagt werden: „Ei, du frommer und getreuer Knecht“? Ich fordere die Lehrer in unseren Schulen auf: Denkt sorgfältig und unter Gebet darüber nach, ob ihr über eure eigene Seele gewacht und zur Reinigung von allen Sünden und zu völliger Heiligung mit Gott zusammengearbeitet habt. Habt ihr durch Wort und Beispiel die Jugend in der Heiligung durch die allein heilig machende Wahrheit unterwiesen? Habt ihr euch nicht vor dem Heiligen Geist gefürchtet? Zu bestimmten Zeiten hat sich dieser Geist mit allesdurchdringendem Einfluß auf die Schule in Battle Creek und auf die Schulen an anderen Orten niedergelassen. Habt ihr seine Gegenwart wahrgenommen? Habt ihr ihm die Ehre gegeben, die einem himmlischen Botschafter gebührt? Habt ihr, wenn der Geist mit der Jugend zu ringen schien, gesagt: „Laßt uns alles Studium beiseitelegen, denn wir spüren, dass ein himmlischer Gast unter uns weilt. Wir wollen Gott ehren und verherrlichen“? Habt ihr euch mit zerschlagenen Herzen gemeinsam mit euren Schülern zum Gebet gebeugt und um den Segen gefleht, den der Herr euch darbot? Z8.70.1 Teilen

Der große Lehrer selbst war unter euch. Habt ihr ihm die Ehre gegeben? War er für einige der Erzieher ein Fremder? War es notwendig, nach einer vermeintlichen Autoritätsperson zu schicken und anzufragen, ob ihr diesen Botschafter des Himmels willkommen heißen oder abweisen solltet? Wenn auch unsichtbar, so war er doch gegenwärtig. Aber wurde nicht der Gedanke zum Ausdruck gebracht, dass die Schulzeit zum Lernen da sei, dass die Stunden, dem gewöhnlichen Studium gewidmet, zu kostbar seien, um dem Wirken des himmlischen Boten Platz einzuräumen? Z8.70.2 Teilen

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Wenn ihr in irgendeiner Weise den Heiligen Geist eingeschränkt oder unterdrückt habt, kann ich euch nur eindringlich raten, Buße zu tun. Wenn einer unserer Lehrer seine Herzenstür verschlossen und verriegelt hat, anstatt sie dem Geiste Gottes zu öffnen, dann kann ich ihm nur dringend empfehlen, die Tür zu entriegeln und ernstlich zu bitten: „Bleibe bei mir.“ Offenbart der Heilige Geist seine Gegenwart in eurem Klassenzimmer, dann sagt zu euren Schülern: „Der Herr hat heute eine Lektion von himmlischer Wichtigkeit für uns, die weit wertvoller als jeder andere Unterrichtsstoff ist. Laßt uns zuhören. Laßt uns vor Gott niederfallen und ihn von ganzem Herzen suchen.“ Z8.71.1 Teilen

Ich will euch erzählen, was ich von diesem himmlischen Gast weiß. Der Heilige Geist schwebte während der Schulstunden über der Jugend. Aber einige Herzen waren so kalt und finster, dass sie die Gegenwart nicht wünschten, und das göttliche Licht wurde entzogen. Jene himmlische Vision hätte das Verständnis eröffnet. Sie hätte Weisheit und Erkenntnis bezüglich aller Themen des Studiums vermittelt, die zur Verherrlichung Gottes benutzt werden können. Der Bote des Herrn kam, um von Sünde zu überzeugen und Herzen, die durch lange Entfremdung von Gott verhärtet waren, zu erweichen. Er kam, um diesen Jugendlichen die große Liebe Gottes zu offenbaren. Sie sind Gottes Erbteil. Die Erzieher benötigen „höhere Bildung“, ehe sie befähigt sind, Lehrer und Führer der Jugend zu sein. Z8.71.2 Teilen

Der Lehrer mag großes Wissen bezüglich Physik, über die Struktur lebender Dinge, die Erfindung der Technik, und die Entdeckungen der Naturwissenschaft besitzen; trotzdem kann er nicht als gebildet bezeichnet werden, solange er keine Erkenntnis des allein wahren Gottes und Jesu Christi, den er gesandt hat, besitzt. Unser Verhalten muss von einem Grundsatz göttlichen Ursprungs gekennzeichnet sein und uns mit Gott verbinden. Dies wird in keiner Weise dem Studium wahrer Wissenschaft im Wege stehen. Des Herrn Furcht ist der Weisheit Anfang. Wer zustimmt, nach dem göttlichen Ebenbild umgeformt und gestaltet zu werden, ist das edelste Beispiel für das Wirken Gottes. Alle, die in Verbindung mit unserm Schöpfer leben, werden den Zweck ihrer Erschaffung verstehen. Sie werden erkennen, dass Gott sie verantwortlich hält, ihre Fähigkeiten zum besten Zweck einzusetzen. Sie werden sich weder selbst verherrlichen noch sich herabsetzen. Z8.71.3 Teilen

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