Portrait von Ellen White
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Eine Warnung
Eine Warnung
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„Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern. ... Darum wachet; denn ihr wisset nicht, welche Stunde eurer Herr kommen wird. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüßte, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus brechen lassen. Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr‘s nicht meinet. Welcher ist aber nun ein treuer und kluger Knecht, den der Herr gesetzt hat über sein Gesinde, dass er ihnen zu rechter Zeit Speise gebe? Selig ist der Knecht, wenn sein Herr kommt und findet ihn also tun. Wahrlich ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. So aber jener, der böse Knecht, wird in seinem Herzen sagen: Mein Herr kommt noch lange nicht, — und fängt an zu schlagen seine Mitknechte, ißt und trinkt mit den Trunkenen: so wird der Herr des Knechtes kommen an dem Tage, des er sich nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht meint, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappen.“ Matthäus 24,30.31.42-51. Z8.83.1 Teilen

Brüder, seid vorsichtig, sehr vorsichtig! Von den ärztlichen Missionaren wird ein Werk getan, das genau den Worten in den Versen 48-51 entspricht. Der Herr wirkt, um die Verworfensten zu erreichen. Viele werden wissen, was es heißt, von Christo angezogen zu werden. Sie haben aber nicht den moralischen Mut, gegen die Esslust und die Leidenschaften anzukämpfen. Doch sollen die Arbeiter sich nicht entmutigen lassen, denn es steht geschrieben: „Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel.“ 1.Timotheus 4,1. Werden nur solche abfallen, die aus den tiefsten Abgründen errettet wurden? Selbst unter den Predigern, die das Licht und die Erkenntnis der Wahrheit besaßen, gibt es solche, die nicht zu den Überwindern zählen werden. Sie beherrschen weder ihre Esslust noch ihre Leidenschaften um Christi willen. Viele arme Ausgestoßene, selbst Zöllner und Sünder, werden die Hoffnung des Evangeliums ergreifen und vor jenen ins Himmelreich eingehen, die reiche Gelegenheiten und großes Licht hatten, aber in Finsternis wandelten. Am letzten großen Tag werden viele sagen: „Herr, Herr tu uns auf!“ Aber die Tür wird verschlossen und ihr Anklopfen vergeblich sein. Z8.83.2 Teilen

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Wir sollen diese Dinge sehr ernst nehmen, denn sie sind wahr. Wir sollen die Wahrheit und den Wert von Seelen hoch einschätzen. Die Zeit ist kurz, und es muss noch ein großes Werk getan werden. Wenn ihr kein Interesse an dem fortschreitenden Werk habt, wenn ihr nicht die ärztliche Missionsarbeit in den Gemeinden fördert, wird sie ohne eure Zustimmung getan werden. Es ist Gottes Werk und muss getan werden. Meine Geschwister, bezieht eure Stellung auf der Seite des Herrn und werdet ernste, aktive und mutige Mitarbeiter Christi, das Verlorene zu suchen und zu retten. Z8.84.1 Teilen

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1898 Z8.85 Teilen

Warum, Brüder, fahrt ihr fort, so viele Zweige des Werkes an Battle Creek zu binden? Warum beachtet ihr nicht die Ratschläge und Warnungen diesbezüglich? Warum unternehmt ihr keine entschiedenen Schritte, in vielen der großen Städte einflußreiche Mittelpunkte zu gründen? Warum ermutigt ihr nicht die Michigan-Traktatgesellschaft und die Internationale Traktatgesellschaft, ihre Büros in Städten einzurichten, wo es viel Missionsarbeit zu tun gibt und wo ihre Angestellten persönliche Missionsarbeit verrichten und als Leiter wichtiger Unternehmungen fungieren könnten? Geht hinaus, geht hinaus, Brüder! Erzieht eure Arbeiter, für jene zu wirken, die sich außerhalb des Lagers befinden. Warum verbergt ihr euer Licht, indem ihr weiterhin in Battle Creek bleibt? Geht hinaus Brüder, in andere Gebiete! Z8.85.1 Teilen

Es gibt viel Arbeit zu tun. Unsere erfahrenen Brüder sollten sich dorthin begeben, wo sie in direkten Kontakt mit den Hilfsbedürftigen kommen. In Battle Creek können sie verhältnismäßig wenig tun. Ist es recht, Brüder, dass ihr euer Licht unter einen Scheffel stellt? Wäre es nicht besser, ihr tätet das, was der Herr deutlich kundgetan hat? Entschließt euch, eure Vorliebe, euren eigenen Weg aufzugeben und seiner Stimme zu gehorchen. Bittet den Herrn aufs ernstlichste und in tiefer Herzensdemut um Weisheit und Erfolg in diesem Bestreben. Dann nehmt das Licht unter dem Scheffel hervor, hinweg von dem Platz, der euren finanziellen Interessen am besten diente, hinweg von dem Platz, der so gut eurer Bequemlichkeit entgegenkam, und stellt es auf einen Leuchter, damit es allen leuchtet, die im Hause sind. Z8.85.2 Teilen

Wir leben in einer kritischen Phase missionarischer Unternehmungen. Ein großes Werk muss getan werden. Wenn dieses Werk energisch in Angriff genommen wird; wenn es in allen Gemeinden Michigans getreulich ausgeführt wird; wenn all unsere älteren Gemeinden und Bollwerke des Werkes davon ergriffen werden — dann besteht die Hoffnung, alle Gemeinden in den verschiedenen Feldern an die Arbeit zu bringen, die jetzt von Lähmung befallen sind. Z8.85.3 Teilen

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Die Anstalten, die Gott als einflußreiche Mittelpunkte zur Verbreitung des Lichts gegründet hat, arbeiten nicht zusammen, wie Gott es vorgesehen hat. Die Verwalter dieser Anstalten sollten wissen, dass ihre erste Aufgabe dahin besteht, in Übereinstimmung mit ihren Mitarbeitern zu kommen. Unsere Prediger müssen erwachen und die Sachlage verstehen. Das Evangelium ist der heiligende Einfluß in unserer Welt. Sein Einfluß wird Herzen harmonisch aufeinander abstimmen. Das Banner der Wahrheit muss emporgehoben und die Versöhnung durch Christum als erhabenstes und wichtigstes Thema betont werden. Z8.86.1 Teilen

Das ärztliche Missionswerk soll für die Gemeinde das sein, was der rechte Arm dem Körper bedeutet. Der dritte Engel verkündigt die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum. Das ärztliche Missionswerk ist praktiziertes Evangelium. Alle Zweige des Werkes sollen sich harmonisch in der Einladung verbinden: „Kommt, denn alles ist bereit.“ Z8.86.2 Teilen

An die Geschwister in Battle Creek ist die Botschaft ergangen, dass sie sich an viele Orte begeben sollten, wo sie in Verbindung mit ihren alltäglichen Geschäften gerade dieses Werk tun können. Wären sie im Glauben dorthin gezogen, bereit zu arbeiten und zu entbehren um des Werkes willen, hätten sie eine reiche Erfahrung in göttlichen Dingen sammeln können. Aber sie dachten, in Battle Creek würde es leichter für sie sein und bequemer als anderswo, und so blieben sie dort. Für viele, die sich in Battle Creek zusammenscharen, bringt dies kein gutes Resultat, weil sie keinen Gebrauch von ihrer erlangten Erkenntnis machen. Auch sie selbst hinterlassen keinen guten Einfluß, sondern vermehren nur die Zahl derer, die der Bekehrung bedürfen. Sie besitzen keinen Opfergeist. In ihnen wohnt zu viel vom eigenen Ich und zu wenig von Christo. Sie haben ein wenig Glauben und ein paar gute Werke, das ist alles. Sie meinen, Religion zu besitzen; aber was zählt das schon. Z8.86.3 Teilen

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Gott spricht durch sein Wort zu euch: „Darum, dass dies Volk zu mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist und sie mich fürchten nach Menschengeboten, die sie lehren: so will ich auch mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs wunderlichste und seltsamste, dass die Weisheit seiner Weisen untergehe und der Verstand seiner Klugen verblendet werde. ... Und zu derselben Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen, und die Elenden werden wieder Freude haben am Herrn, und die Armen unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels.“ Jesaja 29,13.14.18.19. Z8.87.1 Teilen

Meine Brüder, der Herr hat euch ein bestimmtes Werk aufgetragen; aber ihr habt es nicht getan. An dem Ort, wo ihr euch befindet, herrschen Uneinigkeit, Wetteifer und Streit. Doch dies müßte nicht sein. Es ist nicht Gottes Absicht, dass seine Arbeiter voneinander getrennt und allein dastehen sollen. Alle haben einen großen, feierlichen Auftrag zu erfüllen, und dies sollte unter Gottes Oberaufsicht geschehen. Z8.87.2 Teilen

Gott wird Großes für sein Volk tun, wenn es mit ihm zusammenarbeitet. Er wird an menschlichen Gemütern wirken, so dass sich in ihrem Leben, selbst schon hier auf Erden, die Erfüllung der Verheißung des zukünftigen Zustandes bemerkbar machen wird: Z8.87.3 Teilen

„Aber die Wüste und Einöde wird lustig sein, und das dürreLand wird fröhlich stehenund wird blühen wie die Lilien.Sie wird blühen und fröhlich stehen in aller Lust und Freude.Denn die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben,der Schmuck Karmels und Sarons.Sie sehen die Herrlichkeit des Herrn,den Schmuck unseres Gottes.Stärket die müden Händeund erquicket die strauchelnden Kniee!Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Z8.87.4 Teilen

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Sehet, euer Gott, der kommt zur Rache;Gott, der da vergilt, kommtund wird euch helfen. Alsdann werden der Blinden Augen aufgetan werden, und der Tauben Ohren werden geöffnet werden; Alsdann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch,und der Stummen Zunge wird Lob sagen. Denn es werden Wasser in der Wüste hin und wieder fließenund Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen;und wo es dürr gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Da zuvor die Schakale gelegen haben,soll Gras und Rohr und Schilf stehen. Und es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg,welcher der heilige Weg heißen wird,dass kein Unreiner darauf gehen darf; und derselbe wird für siesein,dass man darauf gehe, dass auch die Toren nicht irren mögen. Es wird da kein Löwe sein,und wird kein reißendes Tier darauf tretennoch daselbst gefunden werden;sondern man wird frei sicher daselbst gehen. Die Erlösten des Herrn werden wiederkommenund gen Zion kommen mit Jauchzen;ewige Freude wird über ihrem Haupte sein;Freude und Wonne werden sie ergreifen,und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.Jesaja 35,1-10. Z8.88.1 Teilen

Die Wüste an sich besitzt weder Schönheit noch irgend welche Vorzüge, darum gebührt dem Herrn alle Ehre für die bewirkte Umwandlung. Dies große Werk ist von Gott. Deshalb verherrlicht nicht Menschen, an denen das besondere Werk seiner Macht geschieht, sondern gebt Gott die Ehre. Dann wird er fortfahren, zu wirken. Z8.88.2 Teilen

Der Herr hat zu dieser Zeit ein spezielles Werk für sein Volk. Er spricht: „Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Kniee.“ Genau dies ist das Werk, das der Apostel Paulus den Gemeinden aufträgt. Und er fährt fort: „Und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jagt nach — dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen, und sehet darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch dieselbe verunreinigt werden.“ Hebräer 12,12-15. Z8.88.3 Teilen

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Mein Gebet ist, dass jetzt beide, Prediger und Gemeindeglieder, dem Herrn zu Hilfe kommen wie nie zuvor, zu Hilfe dem Herrn wider die gewaltigen Mächte der Finsternis. Studiert unter Gebet das 17. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Dieses Kapitel sollte nicht nur immer wieder gelesen, sondern „gegessen und verdaut“ werden. Christi Bitte lautet: „Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen seien in eins und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebst.“ Johannes 17,19-23. Z8.89.1 Teilen

Sollen diese Worte, für uns von so wunderbarer Bedeutung, immer vernachlässigt werden? Gott fordert alle auf, die sich seine Kinder nennen, nach Einigkeit und Liebe zu trachten, damit ihr Leuchter nicht umgestoßen werde. Z8.89.2 Teilen

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November 1901 Z8.90 Teilen

„Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, so ihr gehorchet den Geboten des Herrn, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, so ihr nicht gehorchen werdet.“ 5.Mose 11,26-28. Z8.90.1 Teilen

„Werdet ihr nun meine Gebote hören, die ich euch heute gebiete, dass ihr den Herrn, euren Gott, liebet und ihm dienet von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so will ich eurem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Most und dein Öl, und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esset und satt werdet. Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht überreden lasse, dass ihr abweichet und dienet andern Göttern und betet sie an, und dass dann der Zorn des Herrn ergrimme über euch und schließe den Himmel zu, dass kein Regen komme und die Erde ihr Gewächs nicht gebe und ihr bald umkommet von dem guten Land, dass euch der Herr gegeben hat. Z8.90.2 Teilen

So fasset diese Worte zu Herzen und in eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, dass sie ein Denkmal vor euren Augen seien. Und lehret sie eure Kinder, dass du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore, dass du und deine Kinder lange leben in dem Lande, das der Herr deinen Vätern geschworen hat ihnen zu geben, solange die Tage vom Himmel auf Erden währen.“ 5.Mose 11,13-21. Z8.90.3 Teilen

Wären die Siebenten-Tags-Adventisten auf dem Weg des Herrn geblieben, indem sie sich weigerten, selbstsüchtigen Interessen nachzugeben, dann hätte der Herr sie reichlich gesegnet. Alle, die gegen den Willen des Herrn in Battle Creek geblieben sind, gingen wertvoller Erfahrungen und geistlicher Erkenntnisse verlustig, die sie bei Gehorsam hätten gewinnen können. Viele von ihnen haben die Gunst Gottes verloren. Infolgedessen befanden sich zu viele Adventisten an einem Ort. Lange Zeit wurde davor gewarnt, aber die Warnung wurde nicht beachtet. Der Grund für diesen Ungehorsam war, dass Herz und Sinn vieler in Battle Creek nicht unter dem Einfluß des Heiligen Geistes standen. Sie erkannten nicht, wie viel Arbeit noch zu tun war. Sie schliefen. Z8.90.4 Teilen

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Ziehen Siebenten-Tags-Adventisten in Städte, wo es bereits eine große Gemeinde von Gläubigen gibt, dann sind sie dort nicht am richtigen Platz. Ihr geistliches Leben wird immer schwächer und ihre Kinder sind vielen Versuchungen ausgesetzt. Mein Bruder, meine Schwester, wenn ihr nicht unbedingt zur Förderung des Werkes an einem solchen Platz benötigt werdet, dann wäre es weise, an einen anderen Ort zu ziehen, wo die Wahrheit noch nicht verkündigt wurde, um dort eure Fähigkeit im Wirken für den Meister zu beweisen. Strengt euch ernsthaft an, Anteilnahme an der gegenwärtigen Wahrheit zu erwecken. Die Arbeit von Haus zu Haus kann Erfolg bringen, wenn sie in christlicher Weise durchgeführt wird. Haltet Versammlungen ab und gestaltet sie anziehend. Denkt daran, dass dies etwas mehr erfordert als predigen. Z8.91.1 Teilen

Viele, die so lange an einem Ort wohnen, verwenden ihre Zeit mit Kritik an andern, die dem Beispiele Christi entsprechend arbeiten, um Sünder zur Umkehr zu bewegen. Sie kritisieren die Beweggründe und Absichten andrer, als wäre es für solche unmöglich, diese selbstlose Arbeit zu vollbringen, vor der sie sich sträuben. Sie sind Steine des Anstoßes. Zögen sie in andere Orte, wo keine Gläubigen wohnen und arbeiteten sie in der Seelengewinnung für Christus, dann wären sie bald mit der Verkündigung der Wahrheit und der Hilfe an Leidenden beschäftigt. Sie hätten dann keine Zeit, Charaktere zu verunglimpfen, zu kritisieren und Schlechtes zu vermuten. Das Weitererzählen der Ergebnisse ihres angeblichen Scharfsinns, hinter die Dinge zu schauen, würde unterbleiben. Z8.91.2 Teilen

Alle, die so lange in Orten mit großen Gemeinden gewohnt haben, sollten in das Erntefeld gehen, um für den Meister zu säen und zu ernten. In dem Wunsch, Seelen zu retten, werden sie sich selbst vergessen. Sie haben so viel Arbeit vor sich, müssen so vielen Mitmenschen helfen, dass sie keine Zeit finden, auf die Fehler anderer zu achten. Die ihnen zur Verfügung stehende Zeit erlaubt es ihnen nicht, im negativen Sinne zu wirken. Z8.91.3 Teilen

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Ziehen so viele Geschwister an einen Ort zusammen, so werden sie zu Argwohn und übler Nachrede neigen. Viele werden ganz davon in Anspruch genommen, auf Schlechtes zu hören und zu sehen. Sie vergessen, welch große Sünde sie begehen. Sie übersehen, dass ihre Worte nicht mehr rückgängig gemacht werden können und dass sie durch ihre Verdächtigungen einen Samen säen, der aufgehen und seine schlimme Ernte bringen wird. Niemand weiß, wie groß diese Ernte sein wird, bis am Jüngsten Tag Gedanken, Worte und Taten vor Gericht gebracht werden. Z8.92.1 Teilen

Die gedankenlosen, unfreundlichen Worte, die man spricht, mehren sich bei jeder Wiederholung. Der eine und andere fügt noch ein Wort hinzu, und das Gerücht nimmt größere Ausmaße an. Damit begeht man eine große Ungerechtigkeit. Durch ungerechte Verdächtigungen und Urteile schaden solche Gerüchtemacher ihrer eigenen Erfahrung. Sie säen Zwietracht in der Gemeinde. Könnten sie die Dinge mit Gottes Augen sehen, dann änderten sie ihr Verhalten. Sie würden erkennen, dass sie die ihnen übertragene Aufgabe vernachlässigt haben, während sie bei ihren Geschwistern nach Fehlern suchten. Z8.92.2 Teilen

Die Zeit, die man mit dem Kritisieren der Beweggründe und Taten der Diener Gottes verbringt, würde besser im Gebet zugebracht. Wenn diejenigen, die Fehler an jemandem bemerken, die Wahrheit über den Betreffenden wüßten, an dem sie Fehler entdeckten, dann bekämen sie eine ganz andre Meinung über ihn. Es wäre doch viel besser, statt andre zu kritisieren und zu verurteilen, dass sich jeder sagte: „Ich muss meine eigene Seligkeit schaffen. Wenn ich mit Christus zusammenarbeite, der meine Seele zu erretten wünscht, muss ich sehr sorgfältig auf mich achten. Ich muss alles Böse aus meinem Leben verbannen und eine neue Kreatur in Christus werden. Ich muss alle meine Fehler überwinden. Anstatt andre, die gegen das Böse ankämpfen, zu schwächen, kann ich sie durch ermutigende Worte stärken.“ Z8.92.3 Teilen

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Alle, die die Sprache benutzen, um Gottes Diener, die um den Fortschritt des Werkes bemüht sind, die planen und arbeiten, um Hindernisse zu überwinden, zu entmutigen, sollten Gott um Vergebung des Unrechts bitten, das sie seinem Werk durch ihre boshaften Vorurteile und lieblosen Worte angetan haben. Sie sollten an den Schaden denken, den sie durch die Verbreitung übler Gerüchte angerichtet haben, indem sie die verurteilten, über die zu richten sie kein Recht hatten. Z8.93.1 Teilen

Im Worte Gottes sind klare Anweisungen gegeben, wie wir uns zu verhalten haben, wenn wir denken, dass ein Bruder gefehlt hat. Christus sagt: „Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf dass alle Sache bestehe auf zweier oder dreier Zeugen Mund. Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so halt ihn als einen Heiden und Zöllner.“ Matthäus 18,15-17. Weiter sagt der Heiland: „Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eingedenk, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so laß allda vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfere deine Gabe.“ Matthäus 5,23.24. Z8.93.2 Teilen

„Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge? Wer ohne Tadel einhergeht und Recht tut und redet die Wahrheit von Herzen; wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinem Nächsten kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmäht; wer die Gottlosen für nichts achtet, sondern ehrt die Gottesfürchtigen; wer sich selbst zum Schaden schwört und hält es; wer sein Geld nicht auf Wucher gibt und nimmt nicht Geschenke wider den Unschuldigen: wer das tut, der wird wohl bleiben.“ Psalm 15. Z8.93.3 Teilen

„Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen — und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!“ Matthäus 7,1-5. Z8.93.4 Teilen

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Vom Richten hängt viel ab. Denkt daran, dass der Bericht über euer Leben bald vor Gottes Angesicht geprüft wird. Denkt auch daran, dass er gesagt hat: „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der da richtet. Denn worin du einen andern richtest, verdammst du dich selbst; sintemal du ebendasselbe tust, was du richtest. Denn wir wissen, dass Gottes Urteil ist recht über die, so solches tun. Denkst du aber, o Mensch, der du richtest die, so solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen werdest?“ Römer 2,1-3. Z8.94.1 Teilen

Männer haben Gemeinden, in denen sie ein Werk zu tun hatten, verlassen und sind nach Battle Creek gezogen. Dort haben sie ihren Missionsgeist und ihr geistiges Unterscheidungsvermögen eingebüßt. Sie kamen in Verbindung mit Pharisäertum und Selbstgerechtigkeit, was sich immer als eine Schlinge erweist. Es ist ein Schein gottseligen Wesens, während seine Kraft verleugnet wird. Z8.94.2 Teilen

Würde die Macht der Wahrheit am Herzen wirksam werden, würden ihre Grundsätze mit dem täglichen Leben verbunden, dann könnte in der Gemeinde von Battle Creek eine große Reformationsbewegung stattfinden. Bald werden sich die Worte erfüllen: „Ich werde eine Wendung schaffen und zerstreuen.“ Wir können nicht genau sagen, wann dies geschehen wird. Aber die Zeit kommt, wo eine Zerstreuung von dort stattfinden wird. Alle, die an diesen Ort gezogen sind, ohne von Gott gerufen worden zu sein, werden sich zerstreuen. Z8.94.3 Teilen

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Ernste Arbeiter haben keine Zeit, bei den Fehlern andrer zu verweilen. Sie sehen zum Heiland auf, und durch das Anschauen werden sie in sein Bild verwandelt. Er ist der Einzige, dessen Vorbild wir in unsrer Charakterbildung folgen sollen. In seinem Erdenleben enthüllte er sein göttliches Wesen. Wir sollen danach ringen, in unserm Wirkungskreis so vollkommen zu werden, wie er in seinem vollkommen war. Die Gemeindeglieder dürfen hinsichtlich der Bildung eines rechten Charakters nicht länger gleichgültig bleiben. Begeben sie sich unter den umwandelnden Einfluß des Heiligen Geistes, so werden sie einen Charakter entwickeln, der ein Abbild des göttlichen Wesens ist. Z8.95.1 Teilen

26. September 1901 Z8.95 Teilen

Lieber Bruder Daniels! Z8.95 Teilen

Gestern morgen las ich deinen Brief, in welchem du deinen dringenden Wunsch geäußert hast, dass eine starke Truppe von Arbeitern nach Indien, China und anderen östlichen Ländern ausgesandt werden möchte. Letzte Nacht wurde ich unterwiesen, dass wir im Augenblick keine speziellen Anstrengungen für China und ähnliche Gebiete machen sollten. Zuerst haben wir daheim ein Werk zu tun. All unsere Einrichtungen, unsere Sanatorien, Verlagshäuser und Schulen, müssen einen höheren Stand erreichen. Dann werden auch unsere Arbeiter, die in fremde Felder entsandt werden, einen höheren Stand einnehmen. Sie werden ernster, mehr geistlich gesinnt sein, und sie werden erfolgreichere Arbeit leisten. Z8.95.2 Teilen

Vor Jahren wurde ich vom Herrn angewiesen, dass an verschiedenen Orten in Amerika, Europa und anderen Ländern Häuser zur Veröffentlichung von Literatur, welche das Licht der gegenwärtigen Wahrheit enthält, errichtet werden sollten. Er gab Anweisung, dass alle Anstrengungen gemacht werden müssen, durch die Presse Botschaften der Einladung und Warnung an die Welt ergehen zu lassen. Einige, die auf keine andere Weise erreicht werden können, werden durch unsere Literatur erfaßt. Aus unseren Büchern und Schriften sollen helle Lichtstrahlen hervorleuchten, welche die Welt mit der gegenwärtigen Wahrheit bekannt machen. Z8.95.3 Teilen

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Arbeiter, die keinen Nutzen aus ihrer Verbindung mit dem Werke Gottes ziehen, sollten nichts mit unserm Verlagswerk zu tun haben. Auch darf kein Material anstößigen Charakters in diese Einrichtungen gelangen, sonst würde die heilige göttliche Wahrheit mit gewöhnlichen Dingen auf die gleiche Stufe gestellt. Werden Arbeiten von außerhalb übernommen, müssen entsprechend mehr Arbeiter eingestellt werden, was nur Sorgen und Verwirrung mit sich bringt. Z8.96.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass in unsern Verlagsanstalten Fehler gemacht werden. Ständig werden teure Maschinen angeschafft, um den Aufträgen von außerhalb nachkommen zu können. Es wird eine Menge Arbeit verrichtet, die keinerlei Verbindung zu dem Werk hat, das in Glauben und in Liebe zur Rettung von Seelen getan werden sollte. Zeit und Talent werden benutzt, um Arbeit zu verrichten, die nicht zur Verherrlichung Gottes gereicht. Viele Anstrengungen sind gemacht worden, die nicht im geringsten dazu beigetragen haben, eine Erkenntnis der Wahrheit zu verbreiten. Z8.96.2 Teilen

Es ist höchste Zeit, sich mit dieser Sache auseinanderzusetzen. Dieser Fehler muss korrigiert werden. Es ist nicht klug, Geld aufzuwenden, um Unternehmungen zu gründen, die nur verzehren, aber nichts einbringen. Man sagt, die Verlagshäuser brauchen mehr Raum. Aber es ist genügend Raum vorhanden. Wenn richtig gehandelt wird, wird es sich erweisen, dass die Räumlichkeiten vollauf genügen. Z8.96.3 Teilen

Unsere Druckereien sollten nicht so viele fremde Aufträge übernehmen. Nicht eine Zeile, die satanischen Ursprungs ist, darf von uns gedruckt werden. Wenn solches Material Eingang findet, wird jedes Gefühl für die Heiligkeit der Anstalt vernichtet; ja, die ganze Einrichtung wird verächtlich gemacht. Wenn Gewöhnliches mit Heiligem vermengt wird, besteht immer die Gefahr, dass das Gewöhnliche die Stelle des Heiligen einnimmt. Z8.96.4 Teilen

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Wie muss der Herr es betrachten, wenn die Druckmaschinen in seinen Einrichtungen benutzt werden, um Irrtümer des Feindes zu drucken? Wenn anstößiges Material, mit heiligem vermengt, die Presse verläßt, kann sein Segen niemals auf dem Werk ruhen. Der göttliche Lehrer richtet die Frage an euch: „Was habt ihr durch die Annahme fremder Aufträge gewonnen? Es hat euch nur Verdruß gebracht. Die Arbeiter mussten sich abhetzen, um die Arbeit fristgemäß fertig zu haben. Dies hat zu Verwirrung und Streit geführt. Harte Worte wurden geäußert und ein unfreundlicher Geist hat sich in den Büros breitgemacht. Der finanzielle Gewinn steht in keinem Verhältnis zu dem Verlust, der durch Hetze, Antreiben, Schelten und Ärger entstanden ist.“ Z8.97.1 Teilen

Möge Gott seinem Volk zu der Erkenntnis verhelfen, dass dies nicht weise gehandelt ist. Es geht mehr verloren als gewonnen wird. Wenn weniger Maschinen und weniger Personal auf einem Platz konzentriert worden wären, während andere Teile des Weinbergs jeder Erleichterung ermangelten, und wenn mehr Geld verwandt worden wäre, um Zweigstellen an verschiedenen Orten zu gründen, wäre es Gott wohlgefälliger gewesen. Es zeugt von unheiligem Ehrgeiz, dass so viel Geld an einem Ort investiert wurde. Es ist ein Fehler unserer Brüder, so viele Druckmaschinen arbeiten zu lassen, nur um weltliche Literatur zu drucken. Wir nähern uns rasch dem Ende. Druck und Verbreitung von Büchern und Schriften, welche die Wahrheit enthalten — das ist unsere Aufgabe. Z8.97.2 Teilen

Leider sind die von Zeit zu Zeit wiederholten Warnungen sträflich vernachlässigt worden. Der Herr sollte gesucht, die Sünde bekannt und die benötigte Reformation durchgeführt werden. Dann wird vereinter Eifer und Ernst an den Tag gelegt, das zu erstatten, was zurückgehalten wurde. Der Herr wird seine vergebende Liebe offenbaren und Mittel werden hereinkommen, die Schulden unserer Anstalten zu tilgen. Z8.97.3 Teilen

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[Dieser Artikel wurde im November 1901 vor dem Ausschuß des „Review and Herald“ verlesen.]An die Leiter des „Review and Herald“. Z8.98.1 Teilen

Liebe Brüder, Gottes Absicht mit der Gründung des Verlagshauses in Battle Creek war, dass es wie eine brennende Lampe Licht verbreiten sollte. Dies ist den Leitern vorgeführt worden. Wiederholt wurden sie auf die Heiligkeit des göttlichen Verlagswerkes und wie wichtig es ist, seine Reinheit zu bewahren, hingewiesen. Aber sie haben das wahre Verständnis verloren und sich mit der Heeresmacht des Feindes verbunden. Sie haben zugestimmt, Schriften und Bücher zu drucken, welche die gefährlichsten Irrtümer enthielten, die überhaupt hervorgebracht werden können. Sie haben versäumt, den bösen Einfluß zu bedenken, den solch irrtümliche Darlegungen auf Schriftsetzer, Korrekturleser und alle anderen Arbeiter, die mit dem Drucken solchen Materials zu tun haben, ausüben muss. Sie sind in geistlichen Schlaf verfallen. Z8.98.2 Teilen

Durch einige dieser Fremdaufträge, welche unsere Druckerei übernahm, wurde den Gemütern unserer Arbeiter Satans Wissenschaft präsentiert. Das Drucken solchen Materials ist eine Verunehrung Gottes. Es hat dazu beigetragen, die Gemüter der Arbeiter zu verderben. Die Leiter haben zugestimmt, für einen niedrigen Preis zu drucken. Aber selbst wenn der höchste Preis für die Arbeit verlangt worden wäre, hätte es sich nur als Verlust erwiesen. Z8.98.3 Teilen

In einem Brief erwähnte Ältester Daniels, dass der Review and Herald-Anstalt ein weiteres Gebäude hinzugefügt werden soll. Ich antworte: Nein, nein und nochmals nein! Anstatt noch weitere Gebäude den bereits vorhandenen hinzuzufügen, sollte das Büro vom Plunder satanischen Ursprungs gereinigt werden. Dann habt ihr Platz genug. Z8.98.4 Teilen

Dieser überbevölkerte Zustand in Battle Creek gefällt Gott nicht. Wenn die Arbeiter verteilt und Zweigstellen an andern Orten errichtet würden, wäre es Gott angenehmer. Das Banner der Wahrheit würde in Gebieten aufgerichtet, welche nie die Wahrheit gehört haben. Ehe ihr der Anstalt in Battle Creek ein weiteres Gebäude hinzufügt, erfüllt zuerst eure Verpflichtung gegenüber dem südlichen Feld. Dies ist bisher nicht so geschehen, wie es notwendig gewesen wäre. Jeder Schritt musste erzwungen werden. Z8.98.5 Teilen

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Die fünftausend Dollar, die aufgewandt werden sollen, um den Review and Herald-Komplex um ein zusätzliches Gebäude zu erweitern, sollten jetzt dem Werk an andern Plätzen zugute kommen, wo die Evangeliumswahrheit noch nicht hingelangt ist. Z8.99.1 Teilen

Ich bin entsetzt, wenn ich sehe, in welchem Zustand sich unser Verlagshaus befindet. Die Druckmaschinen der Einrichtung des Herrn haben die seelenverderbenden Theorien des Romanismus und anderer Geheimnisse der Bosheit gedruckt. Die Druckerei muss von diesem anrüchigen Material gesäubert werden. Ich habe für diejenigen, die solches Manuskript in die Hände der Arbeiter gelegt haben, eine Botschaft vom Herrn. Gott hält euch verantwortlich dafür, dass ihr jungen Männern und Frauen die Frucht vom verbotenen Baum der Erkenntnis angeboten habt. Kann es möglich sein, dass ihr keine Kenntnis von den Warnungen habt, die der Pazifikdruckerei bezüglich dieses Gegenstandes erteilt wurden? Kann es möglich sein, dass ihr trotz einer Kenntnis dieser Warnungen den gleichen Weg beschreitet, ja, noch schlimmer handelt? Es wurde euch oftmals versichert, dass die Engel Gottes durch jeden Raum des Verlagshauses gehen. Welchen Eindruck hat das auf euch gemacht? Z8.99.2 Teilen

Ihr habt Manuskripte in die Hände der Arbeiter gelegt, die satanische Gedanken enthalten und ihren Gemütern seine betrüglichen, befleckenden Grundsätze nahebringen. Der Herr betrachtet euer Handeln so, dass ihr Satan helft, seine Schlingen auszulegen, um Seelen zu fangen. Gott wird euch, die ihr dies getan habt, nicht schuldlos halten. Er hat einen Streit mit den Leitern des Verlagshauses. Ich habe mich schon gefürchtet, den „Review“ zu öffnen, um nicht etwa lesen zu müssen, dass Gott das Verlagshaus durch Feuer gereinigt hat. Z8.99.3 Teilen

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Nach der Unterweisung des Herrn sollten jene, die nicht einsehen wie verwerflich es ist, mit Satan gemeinsame Sache zu machen, indem sie seine Irrtümer drucken, besser eine andere Arbeit suchen, wo sie nicht Leib und Seele unserer Jugend ruinieren können. Es besteht die Gefahr, dass der hohe Stand der Wahrheit so herabgewürdigt wird, dass Gott seine Strafgerichte über die Missetäter bringen muss. Z8.100.1 Teilen

Wir sollten endlich verstehen, welcher Geist seit Jahren im Review and Herald-Verlag herrscht. Ich bin entsetzt, wenn ich bedenke, dass die schlimmste Form des Spiritismus den Arbeitern vorgelegt werden könnte, und das in einer Weise, die den Verstand verwirrt und in große Verlegenheit bringt. Seid sicher, dass Satan die ihm gegebene Gelegenheit nutzt. Z8.100.2 Teilen

Der Review and Herald-Verlag ist verunreinigt worden, wie einst der Tempel, nur dass die Folgen zehnmal unheilvoller sind. Christus stieß die Tische der Geldwechsler um und trieb Schafe und Vieh aus den Vorhöfen des Tempels hinaus, während er sagte: „Es steht geschrieben: ‚Mein Haus soll ein Bethaus heißen‘; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.“ Matthäus 21,13. Schlimmer als die Verunreinigung des Tempels ist die Befleckung des Verlagshauses durch den Druck von Material, das niemals hätte in die Hände der Arbeiter gelangen sollen. Z8.100.3 Teilen

Gottes Gesetz ist übertreten, sein Werk verraten und seine Einrichtung zur Mördergrube gemacht worden. An erster Stelle hätte der Druck und die Verbreitung dringender Aufrufe zugunsten der Wahrheit stehen müssen. Aber die Arbeit, der die Zeit und die Talente der Arbeiter hätte geweiht sein sollen, hat nur wenig oder keine Aufmerksamkeit gefunden. Die angenommenen Aufträge, einige sehr zweifelhaften Charakters, haben nach und nach die Oberhand gewonnen. Diese Arbeit hat die Kräfte aufgezehrt, die dem Druck von Literatur von reinster Qualität und erhabenstem Charakter hätten gewidmet werden sollen. Zeit wurde vergeudet, Talente mißbraucht und Geld falsch angewandt. Was hätte getan werden sollen, unterblieb. Satans Gedankengut wurde erhöht. Seine Theorien wurden von den Maschinen gedruckt, welche hätten benutzt werden sollen, um die göttliche Wahrheit zur Verbreitung vorzubereiten. Männer haben Beförderung begehrt, während sich ihre Grundsätze unter dem Bann des Mißfallens Gottes befanden. Verlust ist sehr viel besser als unehrenhafter Gewinn. Z8.100.4 Teilen

101

Ach, was wird Gott mit den Männern tun, die nur auf persönliche Vorteile bedacht sind? Denkt ihr, dass Jesus unter diesen Umständen in der Druckerei anwesend sein wird? Durch die von der Presse kommende Wahrheit soll die Welt vor dem nahenden Ende gewarnt werden. Können aber Jesu dienstbare Engel auf menschliche Gemüter einwirken, um die von der Presse kommende Wahrheit, wodurch die Welt vor dem nahenden Ende gewarnt werden soll, wirkungsvoll zu machen, während es Satan gestattet wird, die Sinne der Arbeiter gerade in dieser Einrichtung zu verderben? Die Anweisung des Himmels lautet: Weigert euch, auch nur eine weitere Zeile solch verderblichen Materials zu drucken. Jene, die dafür verantwortlich sind, es in unsere Druckerei zu bringen, sollten sich in ernster Reue vor Gott demütigen, denn sein Zorn ist gegen sie entbrannt. Solche Aufträge sollten für immer aus unsern Verlagsanstalten verbannt werden. Räumt dem Druck und der Verbreitung solcher Bücher mehr Raum ein, welche die gegenwärtige Wahrheit enthalten. Achtet darauf, dass ihr in diesem Werk die Vollkommenheit erreicht. Tut alles, was in eurer Macht steht, das Licht des Himmels in die ganze Welt hinausstrahlen zu lassen. Z8.101.1 Teilen

Die Lehrlinge und andere Arbeiter dürfen nicht so herumgehetzt und zur Eile angetrieben werden, dass ihnen keine Zeit zum Gebet bleibt. Die jungen Leute in unsern Verlagsanstalten sollten so erzogen werden, wie es mit der Jugend in den Prophetenschulen geschah. Sie sollten darauf vorbereitet werden, das Werk in neuen Gebieten in die Hand zu nehmen. Z8.101.2 Teilen

Wären die Männer, welche die Botschaft anläßlich der Konferenz hörten — die feierlichste Botschaft, die gegeben werden konnte — nicht so unempfänglich gewesen, und hätten sie aufrichtig gefragt: „Herr, was willst du, dass wir tun sollen?“, dann wäre die Erfahrung des letzten Jahres eine völlig andere gewesen. Aber sie haben die hinterlassene Spur nicht bereinigt. Sie haben ihre Fehler nicht bekannt. Jetzt folgen sie den alten Geleisen und tun die gleichen verkehrten Dinge, weil sie ihre geistliche Sehkraft ausgelöscht haben. Z8.101.3 Teilen

102

Die Botschaft des dritten Engels soll ein Volk vorbereiten, das in diesen gefahrvollen Tagen bestehen kann. Sie muss mit lauter Stimme verkündet werden und ein Werk verrichten, das sich nur wenige vorstellen können. Z8.102.1 Teilen

Johannes schreibt: „Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern, und sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen. Und ein anderer Engel folgte nach, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Wein ihrer Hurerei getränkt alle Heiden.“ Offenbarung 14,6-8. Wie geschieht dies? Indem Menschen gezwungen werden, einen falschen Sabbat zu beobachten. In 2.Mose 31 wird uns deutlich gesagt, welcher Tag der Sabbat des Herrn ist. Es wird erklärt, dass das Beobachten des Sabbats ein Zeichen der Treue von Gottes Volk ist. Z8.102.2 Teilen

Gott meint, was er sagt. Der Mensch hat sich zwischen Gott und das Volk gestellt, und der Herr hat den dritten Engel mit der Botschaft gesandt: „Und der dritte Engel folgte diesem nach und sprach mit großer Stimme: So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zorns Gottes trinken, der lauter eingeschenkt ist in seines Zornes Kelch, und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.“ Offenbarung 14,9.10. Z8.102.3 Teilen

Gottes Volk soll seine Gebote halten und alle weltliche Politik aus dem Spiel lassen. Hat es richtige Grundsätze, die alles Tun beherrschen sollen, angenommen, soll es diese auch in Ehren halten, weil sie himmlischen Ursprungs sind. Gehorsam Gott gegenüber ist für euch von größerem Wert als Gold und Silber. Das Aufnehmen des Joches Christi und das Lernen seiner Sanftmut und Demut beendet so manchen Kampf. Wenn der Feind auch gleich einer Flut daherkommt, richtet der Herr ein Panier gegen ihn auf. Z8.102.4 Teilen

103

Ich wende mich an alle, die im Verlagshaus eine leitende Stellung innehaben und für die richtige Heranbildung der Arbeiter verantwortlich sind. Befaßt euch mit der Bedeutung eurer Aufgabe. Wer durch seine Handlungsweise zeigt, dass er sich nicht bemüht, zwischen heiligen und gewöhnlichen Dingen zu unterscheiden, wird, wenn er nicht bereut, Gottes Gerichten anheimfallen. Diese Gerichte mögen hinausgezögert werden, aber sie kommen bestimmt. Wenn ihr, weil eure Sinne nicht klar und erhaben sind, auf andere einen verkehrten Einfluß ausübt, wird Gott euch zur Rechenschaft ziehen. Er wird fragen: „Warum habt ihr des Teufels Werk getan, wo ihr doch vorgabt, ein gutes Werk für den Meister zu tun?“ Am großen Tag der Endabrechnung wird der untreue Knecht den Folgen seiner Untreue begegnen. Z8.103.1 Teilen

Ich sende euch dies, weil ich Angst um euch habe. Fortwährend stellt ihr mehr Arbeiter ein, die besser in andere Gebiete gesandt werden sollten. In nächtlichen Visionen sprach ich in euren Versammlungen und legte euch ernstlich die Wahrheit dar, wie sie in Jesus ist. Aber von einigen wurde sie verworfen. Sie hatten die Grenze überschritten und konnten nicht mehr überzeugt werden. Sie hatten gegen großes Licht und Erkenntnis gesündigt und das Gewissen erstickt, bis es das verhärtete Herz nicht mehr erleuchten konnte. Z8.103.2 Teilen

Einige haben so lange Grundsätze geopfert, dass sie nicht mehr imstande sind, zwischen heilig und unheilig zu unterscheiden. Jene, die sich weigern, auf die Unterweisungen des Herrn zu hören, werden weiter dem Pfad folgen, der zu ihrem Untergang führt. Der Tag der Prüfung und Erprobung steht uns nahe bevor. Jeder sollte Farbe bekennen. Wählt ihr Gehorsam oder Empörung? Bekennt euch vor Menschen und Engeln. Wir sind nur sicher, wenn wir auf der Seite des Richtigen Stellung beziehen. Dann weiß die Welt, wo wir uns am Tag der Prüfung und Trübsal befinden werden. Z8.103.3 Teilen

Wäre das Werk, das auf der Generalkonferenz begann, vollkommen durchgeführt worden, wäre ich nicht berufen worden, diese Worte zu schreiben. Dort war Gelegenheit, Verkehrtheiten zu bekennen oder abzuleugnen. In vielen Fällen wurde abgeleugnet, um den Folgen des Bekennens zu entgehen. Z8.103.4 Teilen

104

Wenn keine Reformation stattfindet, wird ein Unglück über die Verlagsanstalt kommen, und die Welt wird die Ursache wissen. Es wurde mir gezeigt, dass keine von Herzen kommende Zuwendung zu Gott stattgefunden hat. Der Herr ist in den Einrichtungen, die zur Verherrlichung seines Namens gegründet wurden, entehrt worden. Die deutliche Mißachtung der göttlichen Gebote im Verlagshaus hat ihren Einfluß bei den Arbeitern hinterlassen. Gott fragt: „Sollte ich um dieser Dinge willen nicht richten?“ Ich sah, wie heilige Engel sich mit schmerzerfülltem Angesicht abwandten. Gott wird durch eure ständig zunehmende Herzenshärtigkeit verhöhnt. Die Strafe derer, die die Wahrheit kennen und Gottes Gebote mißachten, wird ihrer Verantwortlichkeit angemessen sein. Z8.104.1 Teilen

5. Januar 1903 Z8.104 Teilen

An die Brüder in Battle Creek Z8.104 Teilen

Heute erhielt ich einen Brief von Ältester Daniels, worin er von der Vernichtung der Review and Herald-Anstalt durch Feuer berichtet. Der große Verlust, den das Werk erlitten hat, schmerzt mich sehr. Ich weiß, dass dies eine schwere Zeit für die verantwortlichen Brüder des Werkes und die Angestellten des Verlags ist. Ich leide mit denen, die zu leiden haben. Aber ich war keineswegs erstaunt über die traurige Nachricht, wurde mir doch in Gesichten des Nachts ein Engel gezeigt, der ein feuriges Schwert über Battle Creek hielt. Einmal während der Tageszeit, als ich die Schreibfeder in der Hand hielt, verlor ich das Bewußtsein. Es schien mir, dass dieses Flammenschwert einmal in die eine Richtung ausholte, dann in die andere. Unglück schien auf Unglück zu folgen, weil Gott durch Männer entehrt wurde, die nur sich selbst erhöhen und verherrlichen wollten. Z8.104.2 Teilen

105

An diesem Morgen habe ich den Herrn ernstlich gebeten, dass er alle, die mit der Review and Herald-Anstalt verbunden sind, bewegen möchte, mit Eifer nachzuforschen, worin sie die vielen von Gott gesandten Botschaften mißachtet haben. Z8.105.1 Teilen

Vor einiger Zeit erbaten die Brüder des Review and Herald-Verlags meinen Rat betreffs der Errichtung eines weiteren Gebäudes. Ich sagte damals, wenn diejenigen, die diesen Plan befürworteten, voraussehen könnten, was aus Battle Creek wird, sie kein Wort mehr darüber verlieren würden, dort noch ein Gebäude zu errichten. Gott sagte: „Ich werde dem wehren und es vereiteln.“ Z8.105.2 Teilen

Auf der Generalkonferenz in Battle Creek 1901 rief der Herr sein Volk in deutlicher Weise zu einer Reformation auf. Gemüter wurden überzeugt und Herzen gerührt, doch es geschah kein durchgreifendes Werk. Wenn widerspenstige Herzen damals in Reue vor Gott zerbrochen wären, hätte eine der größten je erlebten Offenbarungen der Macht Gottes stattfinden können. Aber Gott wurde nicht geehrt. Die Zeugnisse seines Geistes fanden keine Beachtung. Männer gaben Handlungen nicht auf, die in völligem Widerspruch zu den Grundsätzen von Wahrheit und Gerechtigkeit standen, die doch im Werke Gottes vorherrschen sollten. Z8.105.3 Teilen

Oftmals wurden die Botschaften an die Gemeinden zu Ephesus und Sardes von meinem Führer, der mir Unterweisungen für sein Volk übermittelt, wiederholt. „Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind‘s nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und verträgst und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die erste Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust.“ Offenbarung 2,1-5. „Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß deine Werke; denn du hast den Namen, dass du lebest, und bist tot. Werde wach und stärke das andere, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor Gott. So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde.“ Offenbarung 3,1-3. Z8.105.4 Teilen

106

Wir erleben die Erfüllung dieser Warnungen. Niemals fanden Schrifttexte eine deutlichere Erfüllung als diese. Z8.106.1 Teilen

Menschen mögen absolut feuersichere Gebäude errichten; doch eine Berührung von Gottes Hand, ein Funken vom Himmel wird jede Zuflucht hinwegschwemmen. Z8.106.2 Teilen

Man hat mich gefragt, ob ich irgendeinen Rat zu geben hätte. Ich gab bereits den Rat, den Gott erteilte, in der Hoffnung, das Niedersausen des Feuerschwertes, das über Battle Creek schwebte, zu verhindern. Jetzt ist das, was ich befürchtete, eingetroffen — die Nachricht vom Niederbrennen des Review and Herald-Gebäudes. Als ich diese Nachricht erhielt, war ich nicht erstaunt und hatte nichts zu sagen. Was ich von Zeit zu Zeit zur Warnung sagen musste, hatte keine andere Wirkung als jene, die sie hörten, noch mehr zu verhärten. Jetzt kann ich nur sagen: Es tut mir leid, sehr leid, dass dieser Schlag notwendig war. Licht genug wurde gegeben. Wäre es in die Tat umgesetzt worden, würde kein weiteres Licht notwendig sein. Z8.106.3 Teilen

Ich wurde angewiesen, unserem Volk — Predigern und Laiengliedern — zu sagen: „Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken und bekehre sich zum Herrn,“ — denn viele Prediger und Laienglieder wandeln auf fremden Wegen — „so wird er sich sein erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“ Jesaja 55,6.7. Z8.106.4 Teilen

Jede Seele sollte auf der Hut sein. Der Widersacher ist euch auf den Fersen. Seid wachsam, wacht mit Fleiß, damit ihr nicht unversehens in eine verborgene, meisterhafte Schlinge geratet. Die Sorglosen und Gleichgültigen sollten achtgeben, dass des Herrn Tag sie nicht wie ein Dieb in der Nacht überfalle. Viele werden vom Pfad der Demut weichen, Christi Joch abwerfen und fremde Wege gehen. Verblendet und verwirrt werden sie den schmalen Pfad, der zur Stadt Gottes führt, verlassen. Z8.106.5 Teilen

107

Niemand kann ein glücklicher Christ sein ohne Wachsamkeit. Wer überwinden will, muss wachen; denn durch weltliche Verstrickungen, Irrtum und Aberglaube versucht Satan, Christi Nachfolger von ihm zu trennen. Es ist nicht genug, dass wir offenkundige Gefahren und gefährliche, unvereinbare Schritte meiden. Wir müssen uns nah an Christi Seite halten und Selbstverleugnung und Opferbereitschaft üben. Wir befinden uns in Feindesland. Er, der aus dem Himmel verstoßen wurde, ist mit großer Macht herniedergekommen. Durch jeden nur erdenklichen Kunstgriff und jede List versucht er Seelen zu fangen. Wachen wir nicht ständig, werden wir seinen unzähligen Verführungen unweigerlich zum Opfer fallen. Z8.107.1 Teilen

Die Erfahrung der Jünger im Garten Gethsemane enthält eine Lehre für das heutige Volk Gottes. Christus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit nach dort, um zu beten. Er sagte zu ihnen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet! Und ging ein wenig fürbaß, fiel auf die Erde und betete, dass, so es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, und sprach: Abba, mein Vater, es ist dir alles möglich; überhebe mich dieses Kelchs; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! Und kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht, eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.“ Markus 14,34-38. Z8.107.2 Teilen

Lest diese Worte sorgfältig. Viele schlafen heute, wie die Jünger damals. Sie versäumen zu wachen und zu beten, damit sie nicht in Versuchung fallen. Laßt uns die Teile des Wortes Gottes lesen und studieren, die besonders bezug auf diese letzten Tage nehmen und auf die Gefahren hinweisen, denen Gottes Volk jetzt ausgesetzt ist. Z8.107.3 Teilen

Wir benötigen ein scharfes, geheiligtes Wahrnehmungsvermögen, das nicht dazu benutzt werden soll, einander zu kritisieren und zu verdammen, sondern die Zeichen der Zeit zu erkennen. Wir müssen unsere Herzen mit allem Fleiß behüten, damit wir im Glauben keinen Schiffbruch erleiden. Viele, die einst standhafte Gläubige waren, sind bezüglich ihres geistlichen Wohlergehens sorglos geworden. Ohne den geringsten Widerstand zu leisten, fallen sie den schlau erdachten Plänen Satans zum Opfer. Es ist Zeit, dass unsere Geschwister mit ihren Familien die Städte verlassen und an einsamere Plätze ziehen; andernfalls werden viele der Jugendlichen und auch viele Ältere vom Feind gefangengeführt werden. Z8.107.4 Teilen

7. Januar 1903. Z8.107 Teilen

108

Es war für uns alle überaus traurig, von dem schrecklichen Verlust zu hören, der das Werk durch die Vernichtung der Review and Herald-Anstalt getroffen hat. Innerhalb eines Jahres wurden zwei unserer größten Einrichtungen durch Feuer vernichtet. Die Nachricht dieses letzten Unglücks hat uns in tiefe Trauer versetzt. Aber der Herr hat es zugelassen, und wir sollten uns nicht beklagen, sondern die Lektion daraus lernen, die der Herr uns lehren möchte. Z8.108.1 Teilen

Die Vernichtung des Review and Herald-Gebäudes sollte nicht als bedeutungslos übergangen werden. Jeder, der mit dieser Anstalt verbunden ist, sollte sich fragen: „Womit verdiene ich diese Lektion? Worin habe ich einem ‚So spricht der Herr‘ entgegengehandelt, dass er mir diese Lehre erteilen musste? Habe ich die Warnungen und Tadel beachtet, die er sandte, oder bin ich eigenen Wegen gefolgt?“ Z8.108.2 Teilen

Der Herr, der die Herzen erforscht, möge die Irrenden tadeln. Jeder beuge sich in Demut und Zerknirschung vor dem Herrn. Jeder lege alle Selbstgerechtigkeit und allen Eigendünkel ab, bekenne und lasse jede Sünde und bitte Gott in Jesu Namen um Vergebung. Gott erklärt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Johannes 6,37); und alle, die sich in Aufrichtigkeit zu ihm nahen, werden Vergebung, Rechtfertigung und Macht empfangen, Gottes Kinder zu werden. Z8.108.3 Teilen

109

Mein Gebet ist, dass jene, die dem Licht und den Beweisen widerstanden haben, die sich weigerten, auf Gottes Warnungen zu hören, in der Vernichtung der Review and Herald-Anstalt einen Aufruf sehen möchten, sich mit ganzem Herzen Gott zuzuwenden. Wollen sie nicht erkennen, dass Gott es ernst mit ihnen meint? Er möchte kein Leben verderben, sondern retten. Bei dem kürzlichen Brand wurde das Leben der Arbeiter gnädiglich bewahrt. Alle sollten eine Gelegenheit haben, zu erkennen, dass Gott sie durch eine Botschaft mahnte, die nicht menschlichen, sondern göttlichen Ursprungs war. Gottes Volk hat sich von Gott abgewandt. Es hat seine Anweisungen nicht befolgt und er hat es bestraft; aber er hat kein Leben ausgelöscht. Nicht eine Seele wurde dahingerafft. Alle blieben am Leben, um die Macht wahrzunehmen, die kein Mensch in Abrede stellen kann. Z8.109.1 Teilen

Wir sollten dem Herrn danken, dass das Leben seiner Kinder so kostbar in seinen Augen war. Er hätte die Arbeiter in ihrer Kopflosigkeit und Selbstgenügsamkeit dahinraffen können. Aber nein! Er sagte: „Sie sollen eine weitere Gelegenheit haben. Ich will das Feuer zu ihnen sprechen lassen. Ich will sehen, ob sie dem Handeln meiner Vorsehung entgegenwirken werden. Ich will sie prüfen wie durchs Feuer und will sehen, ob sie die Lektion, die ich sie lehren will, lernen wollen.“ Z8.109.2 Teilen

Als das Sanatorium in Battle Creek zerstört wurde, opferte Christus sich auf, um das Leben von Männern und Frauen zu verteidigen. Durch diese Zerstörung appellierte Gott an sein Volk, zu ihm zurückzukehren. Und durch die Vernichtung der Review and Herald-Anstalt und die Errettung von Menschenleben ließ er einen zweiten Aufruf an sie ergehen. Er möchte, dass sie einsehen, dass Leben durch die wunderwirkende Macht des Unendlichen bewahrt wurde, damit jeder Arbeiter Gelegenheit zur Buße und Umkehr habe. Gott sagt: „Wenn sie sich zu mir wenden, sollen sie sich wiederum meines Heils erfreuen. Wenn sie aber fortfahren, ihre eigenen Wege zu gehen, werde ich näherrücken und Leid über ihre Familien bringen, die vorgeben, an die Wahrheit zu glauben, sie aber nicht in die Tat umsetzen, und für die der Herr, der Gott Israels, nicht ‚Furcht und Schrecken‘ ist.“ Z8.109.3 Teilen

110

Jeder sollte sich selbst prüfen, ob er im Glauben stehe. Gottes Volk sollte bereuen und sich bekehren, dass ihre Sünden „vertilgt werden, auf dass da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des Herrn.“ Es sollte herausfinden, worin es versäumt hat, in Gottes Wegen zu wandeln und durch Beachtung seines Rates die Seele zu reinigen. Z8.110.1 Teilen

An die Gemeinde in Battle Creek Z8.110 Teilen

An einem Mittag schrieb ich über das Werk, das auf der letzten Generalkonferenz hätte verrichtet werden können, wenn die Männer in verantwortlichen Positionen dem Willen und den Wegen Gottes gefolgt wären. Sie besaßen großes Licht, wandelten aber nicht darin. Die Versammlung kam zum Abschluß, aber es war nicht zum Durchbruch gekommen. Die Männer hatten sich nicht vor dem Herrn gedemütigt, wie es hätte sein sollen. Der Heilige Geist konnte nicht mitgeteilt werden. Z8.110.2 Teilen

Als ich mit meinem Schreiben so weit gekommen war, verlor ich mein Bewußtsein. Ich schien einer Szene in Battle Creek beizuwohnen. Z8.110.3 Teilen

Wir waren im Hörsaal der Kapelle versammelt. Es wurde gebetet, ein Lied gesungen und wieder gebetet. Wir traten mit demutsvollem Flehen vor Gott. Die Versammlung war von der Gegenwart des Heiligen Geistes gekennzeichnet. Das Werk war tiefgehend. Einige Anwesende weinten laut. Z8.110.4 Teilen

Einer erhob sich aus seiner knieenden Stellung und sagte, dass er in der Vergangenheit mit gewissen Brüdern nicht im Einklang gewesen sei, dass er keine Liebe für sie empfunden habe, dass er sich jetzt aber selbst erkenne. Mit großer Feierlichkeit wiederholte er die Botschaft an Laodizea: „‚Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts‘. Genauso habe ich mich in meiner Selbstgerechtigkeit gefühlt“ sagte er. „‚Und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß‘. Ich sehe jetzt, dass dies mein Zustand ist. Meine Augen sind geöffnet. Ich habe einen harten und ungerechten Geist offenbart. Ich glaubte, ich sei gerecht. Aber mein Herz ist zerbrochen. Ich sehe, wie sehr ich des kostbaren Rates dessen bedarf, der mich durch und durch kennt. O, wie gnadenvoll, mitleids- und liebevoll sind die Worte: ‚Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest.‘“ Offenbarung 3,18. Z8.110.5 Teilen

111

Der Sprecher wandte sich an diejenigen, die gebetet hatten, und sagte: „Wir haben etwas zu tun. Wir müssen unsre Sünden bekennen und unsre Herzen vor Gott demütigen.“ Er machte gebrochenen Herzens Bekenntnisse, ging dann zu verschiedenen Brüdern, gab einem nach dem andern die Hand und bat um Verzeihung. Jene, die er ansprach, sprangen auf ihre Füße, legten Bekenntnisse ab, baten um Vergebung und fielen einander weinend um den Hals. Der Geist des Bekennens erfaßte die ganze Versammlung. Es war wie eine Pfingstbewegung. Gott wurde gelobt und gepriesen bis weit in die Nacht hinein, ja bis beinahe zum Morgen wurde dies Werk weitergeführt. Z8.111.1 Teilen

Oftmals wurden die Worte deutlich betont wiederholt: „Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,19.20. Z8.111.2 Teilen

Niemand war zu stolz, von Herzen kommende Bekenntnisse abzulegen. Die in diesem Werk vorangingen waren einflußreiche Brüder, die zuvor nicht den Mut gehabt hatten, ihre Sünden zu bekennen. Z8.111.3 Teilen

Es war eine solche Freude, wie sie nie zuvor in der Kapelle zum Ausdruck kam. Z8.111.4 Teilen

Dann erwachte ich aus meiner Bewußtlosigkeit, und für einen Moment wußte ich nicht, wo ich war. Die Schreibfeder war noch in meiner Hand. Dann wurden die Worte zu mir gesprochen: „Dies hätte sein können. All dies erwartete der Herr von seinem Volk.“ Ich dachte daran, wo wir heute sein könnten, wäre ein durchgreifendes Werk auf der letzten Generalkonferenz geschehen, und ich war schmerzlich enttäuscht, dass das, was ich gesehen hatte, nicht der Wirklichkeit entsprach. Z8.111.5 Teilen

112

Gottes Wege sind immer richtige und sichere Wege. Er wird seinem Namen immer Ehre bringen. Des Menschen einzige Sicherheit gegen rasches, ehrgeiziges Handeln ist, das Herz in Übereinstimmung mit Jesu Christo zu bewahren. Menschlicher Weisheit kann nicht getraut werden. Der Mensch ist wankelmütig, erfüllt mit Eigendünkel, Stolz und Selbstsucht. Wer im Dienste des Herrn steht, muss sein Vertrauen völlig auf Gott setzen. Dann werden die Leiter offenbaren, dass sie bereit sind, sich führen zu lassen, nicht von menschlicher Weisheit, die einem zerbrochenen Stab gleicht, auf den man sich nicht stützen kann, sondern auf des Herrn Weisheit, der gesagt hat: „So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann und rücket‘s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird.“ Jakobus 1,5.6. Z8.112.1 Teilen

Alle, die sich zu Gottes Kindern zählen, möchte ich auffordern, die Geschichte der Israeliten zu lesen, wie sie in den Psalmen 105,106 und 107 berichtet wird. Wenn wir diese Kapitel sorgfältig studieren, mögen wir befähigt werden, die Güte, Barmherzigkeit und Liebe Gottes besser zu würdigen. Z8.112.2 Teilen

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