Portrait von Ellen White
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Eine Warnung
Eine Warnung
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5. Januar 1903 Z8.104 Teilen

An die Brüder in Battle Creek Z8.104 Teilen

Heute erhielt ich einen Brief von Ältester Daniels, worin er von der Vernichtung der Review and Herald-Anstalt durch Feuer berichtet. Der große Verlust, den das Werk erlitten hat, schmerzt mich sehr. Ich weiß, dass dies eine schwere Zeit für die verantwortlichen Brüder des Werkes und die Angestellten des Verlags ist. Ich leide mit denen, die zu leiden haben. Aber ich war keineswegs erstaunt über die traurige Nachricht, wurde mir doch in Gesichten des Nachts ein Engel gezeigt, der ein feuriges Schwert über Battle Creek hielt. Einmal während der Tageszeit, als ich die Schreibfeder in der Hand hielt, verlor ich das Bewußtsein. Es schien mir, dass dieses Flammenschwert einmal in die eine Richtung ausholte, dann in die andere. Unglück schien auf Unglück zu folgen, weil Gott durch Männer entehrt wurde, die nur sich selbst erhöhen und verherrlichen wollten. Z8.104.2 Teilen

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An diesem Morgen habe ich den Herrn ernstlich gebeten, dass er alle, die mit der Review and Herald-Anstalt verbunden sind, bewegen möchte, mit Eifer nachzuforschen, worin sie die vielen von Gott gesandten Botschaften mißachtet haben. Z8.105.1 Teilen

Vor einiger Zeit erbaten die Brüder des Review and Herald-Verlags meinen Rat betreffs der Errichtung eines weiteren Gebäudes. Ich sagte damals, wenn diejenigen, die diesen Plan befürworteten, voraussehen könnten, was aus Battle Creek wird, sie kein Wort mehr darüber verlieren würden, dort noch ein Gebäude zu errichten. Gott sagte: „Ich werde dem wehren und es vereiteln.“ Z8.105.2 Teilen

Auf der Generalkonferenz in Battle Creek 1901 rief der Herr sein Volk in deutlicher Weise zu einer Reformation auf. Gemüter wurden überzeugt und Herzen gerührt, doch es geschah kein durchgreifendes Werk. Wenn widerspenstige Herzen damals in Reue vor Gott zerbrochen wären, hätte eine der größten je erlebten Offenbarungen der Macht Gottes stattfinden können. Aber Gott wurde nicht geehrt. Die Zeugnisse seines Geistes fanden keine Beachtung. Männer gaben Handlungen nicht auf, die in völligem Widerspruch zu den Grundsätzen von Wahrheit und Gerechtigkeit standen, die doch im Werke Gottes vorherrschen sollten. Z8.105.3 Teilen

Oftmals wurden die Botschaften an die Gemeinden zu Ephesus und Sardes von meinem Führer, der mir Unterweisungen für sein Volk übermittelt, wiederholt. „Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind‘s nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und verträgst und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die erste Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust.“ Offenbarung 2,1-5. „Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß deine Werke; denn du hast den Namen, dass du lebest, und bist tot. Werde wach und stärke das andere, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor Gott. So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde.“ Offenbarung 3,1-3. Z8.105.4 Teilen

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Wir erleben die Erfüllung dieser Warnungen. Niemals fanden Schrifttexte eine deutlichere Erfüllung als diese. Z8.106.1 Teilen

Menschen mögen absolut feuersichere Gebäude errichten; doch eine Berührung von Gottes Hand, ein Funken vom Himmel wird jede Zuflucht hinwegschwemmen. Z8.106.2 Teilen

Man hat mich gefragt, ob ich irgendeinen Rat zu geben hätte. Ich gab bereits den Rat, den Gott erteilte, in der Hoffnung, das Niedersausen des Feuerschwertes, das über Battle Creek schwebte, zu verhindern. Jetzt ist das, was ich befürchtete, eingetroffen — die Nachricht vom Niederbrennen des Review and Herald-Gebäudes. Als ich diese Nachricht erhielt, war ich nicht erstaunt und hatte nichts zu sagen. Was ich von Zeit zu Zeit zur Warnung sagen musste, hatte keine andere Wirkung als jene, die sie hörten, noch mehr zu verhärten. Jetzt kann ich nur sagen: Es tut mir leid, sehr leid, dass dieser Schlag notwendig war. Licht genug wurde gegeben. Wäre es in die Tat umgesetzt worden, würde kein weiteres Licht notwendig sein. Z8.106.3 Teilen

Ich wurde angewiesen, unserem Volk — Predigern und Laiengliedern — zu sagen: „Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken und bekehre sich zum Herrn,“ — denn viele Prediger und Laienglieder wandeln auf fremden Wegen — „so wird er sich sein erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“ Jesaja 55,6.7. Z8.106.4 Teilen

Jede Seele sollte auf der Hut sein. Der Widersacher ist euch auf den Fersen. Seid wachsam, wacht mit Fleiß, damit ihr nicht unversehens in eine verborgene, meisterhafte Schlinge geratet. Die Sorglosen und Gleichgültigen sollten achtgeben, dass des Herrn Tag sie nicht wie ein Dieb in der Nacht überfalle. Viele werden vom Pfad der Demut weichen, Christi Joch abwerfen und fremde Wege gehen. Verblendet und verwirrt werden sie den schmalen Pfad, der zur Stadt Gottes führt, verlassen. Z8.106.5 Teilen

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Niemand kann ein glücklicher Christ sein ohne Wachsamkeit. Wer überwinden will, muss wachen; denn durch weltliche Verstrickungen, Irrtum und Aberglaube versucht Satan, Christi Nachfolger von ihm zu trennen. Es ist nicht genug, dass wir offenkundige Gefahren und gefährliche, unvereinbare Schritte meiden. Wir müssen uns nah an Christi Seite halten und Selbstverleugnung und Opferbereitschaft üben. Wir befinden uns in Feindesland. Er, der aus dem Himmel verstoßen wurde, ist mit großer Macht herniedergekommen. Durch jeden nur erdenklichen Kunstgriff und jede List versucht er Seelen zu fangen. Wachen wir nicht ständig, werden wir seinen unzähligen Verführungen unweigerlich zum Opfer fallen. Z8.107.1 Teilen

Die Erfahrung der Jünger im Garten Gethsemane enthält eine Lehre für das heutige Volk Gottes. Christus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit nach dort, um zu beten. Er sagte zu ihnen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet! Und ging ein wenig fürbaß, fiel auf die Erde und betete, dass, so es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, und sprach: Abba, mein Vater, es ist dir alles möglich; überhebe mich dieses Kelchs; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! Und kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht, eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.“ Markus 14,34-38. Z8.107.2 Teilen

Lest diese Worte sorgfältig. Viele schlafen heute, wie die Jünger damals. Sie versäumen zu wachen und zu beten, damit sie nicht in Versuchung fallen. Laßt uns die Teile des Wortes Gottes lesen und studieren, die besonders bezug auf diese letzten Tage nehmen und auf die Gefahren hinweisen, denen Gottes Volk jetzt ausgesetzt ist. Z8.107.3 Teilen

Wir benötigen ein scharfes, geheiligtes Wahrnehmungsvermögen, das nicht dazu benutzt werden soll, einander zu kritisieren und zu verdammen, sondern die Zeichen der Zeit zu erkennen. Wir müssen unsere Herzen mit allem Fleiß behüten, damit wir im Glauben keinen Schiffbruch erleiden. Viele, die einst standhafte Gläubige waren, sind bezüglich ihres geistlichen Wohlergehens sorglos geworden. Ohne den geringsten Widerstand zu leisten, fallen sie den schlau erdachten Plänen Satans zum Opfer. Es ist Zeit, dass unsere Geschwister mit ihren Familien die Städte verlassen und an einsamere Plätze ziehen; andernfalls werden viele der Jugendlichen und auch viele Ältere vom Feind gefangengeführt werden. Z8.107.4 Teilen

7. Januar 1903. Z8.107 Teilen

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Es war für uns alle überaus traurig, von dem schrecklichen Verlust zu hören, der das Werk durch die Vernichtung der Review and Herald-Anstalt getroffen hat. Innerhalb eines Jahres wurden zwei unserer größten Einrichtungen durch Feuer vernichtet. Die Nachricht dieses letzten Unglücks hat uns in tiefe Trauer versetzt. Aber der Herr hat es zugelassen, und wir sollten uns nicht beklagen, sondern die Lektion daraus lernen, die der Herr uns lehren möchte. Z8.108.1 Teilen

Die Vernichtung des Review and Herald-Gebäudes sollte nicht als bedeutungslos übergangen werden. Jeder, der mit dieser Anstalt verbunden ist, sollte sich fragen: „Womit verdiene ich diese Lektion? Worin habe ich einem ‚So spricht der Herr‘ entgegengehandelt, dass er mir diese Lehre erteilen musste? Habe ich die Warnungen und Tadel beachtet, die er sandte, oder bin ich eigenen Wegen gefolgt?“ Z8.108.2 Teilen

Der Herr, der die Herzen erforscht, möge die Irrenden tadeln. Jeder beuge sich in Demut und Zerknirschung vor dem Herrn. Jeder lege alle Selbstgerechtigkeit und allen Eigendünkel ab, bekenne und lasse jede Sünde und bitte Gott in Jesu Namen um Vergebung. Gott erklärt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Johannes 6,37); und alle, die sich in Aufrichtigkeit zu ihm nahen, werden Vergebung, Rechtfertigung und Macht empfangen, Gottes Kinder zu werden. Z8.108.3 Teilen

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Mein Gebet ist, dass jene, die dem Licht und den Beweisen widerstanden haben, die sich weigerten, auf Gottes Warnungen zu hören, in der Vernichtung der Review and Herald-Anstalt einen Aufruf sehen möchten, sich mit ganzem Herzen Gott zuzuwenden. Wollen sie nicht erkennen, dass Gott es ernst mit ihnen meint? Er möchte kein Leben verderben, sondern retten. Bei dem kürzlichen Brand wurde das Leben der Arbeiter gnädiglich bewahrt. Alle sollten eine Gelegenheit haben, zu erkennen, dass Gott sie durch eine Botschaft mahnte, die nicht menschlichen, sondern göttlichen Ursprungs war. Gottes Volk hat sich von Gott abgewandt. Es hat seine Anweisungen nicht befolgt und er hat es bestraft; aber er hat kein Leben ausgelöscht. Nicht eine Seele wurde dahingerafft. Alle blieben am Leben, um die Macht wahrzunehmen, die kein Mensch in Abrede stellen kann. Z8.109.1 Teilen

Wir sollten dem Herrn danken, dass das Leben seiner Kinder so kostbar in seinen Augen war. Er hätte die Arbeiter in ihrer Kopflosigkeit und Selbstgenügsamkeit dahinraffen können. Aber nein! Er sagte: „Sie sollen eine weitere Gelegenheit haben. Ich will das Feuer zu ihnen sprechen lassen. Ich will sehen, ob sie dem Handeln meiner Vorsehung entgegenwirken werden. Ich will sie prüfen wie durchs Feuer und will sehen, ob sie die Lektion, die ich sie lehren will, lernen wollen.“ Z8.109.2 Teilen

Als das Sanatorium in Battle Creek zerstört wurde, opferte Christus sich auf, um das Leben von Männern und Frauen zu verteidigen. Durch diese Zerstörung appellierte Gott an sein Volk, zu ihm zurückzukehren. Und durch die Vernichtung der Review and Herald-Anstalt und die Errettung von Menschenleben ließ er einen zweiten Aufruf an sie ergehen. Er möchte, dass sie einsehen, dass Leben durch die wunderwirkende Macht des Unendlichen bewahrt wurde, damit jeder Arbeiter Gelegenheit zur Buße und Umkehr habe. Gott sagt: „Wenn sie sich zu mir wenden, sollen sie sich wiederum meines Heils erfreuen. Wenn sie aber fortfahren, ihre eigenen Wege zu gehen, werde ich näherrücken und Leid über ihre Familien bringen, die vorgeben, an die Wahrheit zu glauben, sie aber nicht in die Tat umsetzen, und für die der Herr, der Gott Israels, nicht ‚Furcht und Schrecken‘ ist.“ Z8.109.3 Teilen

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Jeder sollte sich selbst prüfen, ob er im Glauben stehe. Gottes Volk sollte bereuen und sich bekehren, dass ihre Sünden „vertilgt werden, auf dass da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des Herrn.“ Es sollte herausfinden, worin es versäumt hat, in Gottes Wegen zu wandeln und durch Beachtung seines Rates die Seele zu reinigen. Z8.110.1 Teilen

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