Portrait von Ellen White
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Eine Warnung
Eine Warnung
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An die Gemeinde in Battle Creek Z8.110 Teilen

An einem Mittag schrieb ich über das Werk, das auf der letzten Generalkonferenz hätte verrichtet werden können, wenn die Männer in verantwortlichen Positionen dem Willen und den Wegen Gottes gefolgt wären. Sie besaßen großes Licht, wandelten aber nicht darin. Die Versammlung kam zum Abschluß, aber es war nicht zum Durchbruch gekommen. Die Männer hatten sich nicht vor dem Herrn gedemütigt, wie es hätte sein sollen. Der Heilige Geist konnte nicht mitgeteilt werden. Z8.110.2 Teilen

Als ich mit meinem Schreiben so weit gekommen war, verlor ich mein Bewußtsein. Ich schien einer Szene in Battle Creek beizuwohnen. Z8.110.3 Teilen

Wir waren im Hörsaal der Kapelle versammelt. Es wurde gebetet, ein Lied gesungen und wieder gebetet. Wir traten mit demutsvollem Flehen vor Gott. Die Versammlung war von der Gegenwart des Heiligen Geistes gekennzeichnet. Das Werk war tiefgehend. Einige Anwesende weinten laut. Z8.110.4 Teilen

Einer erhob sich aus seiner knieenden Stellung und sagte, dass er in der Vergangenheit mit gewissen Brüdern nicht im Einklang gewesen sei, dass er keine Liebe für sie empfunden habe, dass er sich jetzt aber selbst erkenne. Mit großer Feierlichkeit wiederholte er die Botschaft an Laodizea: „‚Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts‘. Genauso habe ich mich in meiner Selbstgerechtigkeit gefühlt“ sagte er. „‚Und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß‘. Ich sehe jetzt, dass dies mein Zustand ist. Meine Augen sind geöffnet. Ich habe einen harten und ungerechten Geist offenbart. Ich glaubte, ich sei gerecht. Aber mein Herz ist zerbrochen. Ich sehe, wie sehr ich des kostbaren Rates dessen bedarf, der mich durch und durch kennt. O, wie gnadenvoll, mitleids- und liebevoll sind die Worte: ‚Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest.‘“ Offenbarung 3,18. Z8.110.5 Teilen

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Der Sprecher wandte sich an diejenigen, die gebetet hatten, und sagte: „Wir haben etwas zu tun. Wir müssen unsre Sünden bekennen und unsre Herzen vor Gott demütigen.“ Er machte gebrochenen Herzens Bekenntnisse, ging dann zu verschiedenen Brüdern, gab einem nach dem andern die Hand und bat um Verzeihung. Jene, die er ansprach, sprangen auf ihre Füße, legten Bekenntnisse ab, baten um Vergebung und fielen einander weinend um den Hals. Der Geist des Bekennens erfaßte die ganze Versammlung. Es war wie eine Pfingstbewegung. Gott wurde gelobt und gepriesen bis weit in die Nacht hinein, ja bis beinahe zum Morgen wurde dies Werk weitergeführt. Z8.111.1 Teilen

Oftmals wurden die Worte deutlich betont wiederholt: „Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,19.20. Z8.111.2 Teilen

Niemand war zu stolz, von Herzen kommende Bekenntnisse abzulegen. Die in diesem Werk vorangingen waren einflußreiche Brüder, die zuvor nicht den Mut gehabt hatten, ihre Sünden zu bekennen. Z8.111.3 Teilen

Es war eine solche Freude, wie sie nie zuvor in der Kapelle zum Ausdruck kam. Z8.111.4 Teilen

Dann erwachte ich aus meiner Bewußtlosigkeit, und für einen Moment wußte ich nicht, wo ich war. Die Schreibfeder war noch in meiner Hand. Dann wurden die Worte zu mir gesprochen: „Dies hätte sein können. All dies erwartete der Herr von seinem Volk.“ Ich dachte daran, wo wir heute sein könnten, wäre ein durchgreifendes Werk auf der letzten Generalkonferenz geschehen, und ich war schmerzlich enttäuscht, dass das, was ich gesehen hatte, nicht der Wirklichkeit entsprach. Z8.111.5 Teilen

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Gottes Wege sind immer richtige und sichere Wege. Er wird seinem Namen immer Ehre bringen. Des Menschen einzige Sicherheit gegen rasches, ehrgeiziges Handeln ist, das Herz in Übereinstimmung mit Jesu Christo zu bewahren. Menschlicher Weisheit kann nicht getraut werden. Der Mensch ist wankelmütig, erfüllt mit Eigendünkel, Stolz und Selbstsucht. Wer im Dienste des Herrn steht, muss sein Vertrauen völlig auf Gott setzen. Dann werden die Leiter offenbaren, dass sie bereit sind, sich führen zu lassen, nicht von menschlicher Weisheit, die einem zerbrochenen Stab gleicht, auf den man sich nicht stützen kann, sondern auf des Herrn Weisheit, der gesagt hat: „So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann und rücket‘s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird.“ Jakobus 1,5.6. Z8.112.1 Teilen

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