Portrait von Ellen White
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Ein Erziehungszentrum
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Johannes der Täufer, der Vorläufer Christi, erhielt seine erste Erziehung durch seine Eltern. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in der Wüste. Er sollte nicht von der Scheinfrömmigkeit der Priester und der Rabbiner beeinflußt werden noch ihre Denksprüche und Überlieferungen lernen, wodurch gerechte Grundsätze verdreht und herabgesetzt wurden. Die religiösen Lehrer jener Tage waren geistlich verblendet. Sie konnten kaum Tugenden himmlischen Ursprungs wahrnehmen. Sie hatten so lange Stolz, Neid und Eifersucht genährt, dass sie die Schriften des Alten Testaments auf eine Weise auslegten, die ihre wahre Bedeutung zerstörte. Johannes erwählte an Stelle von Freunden und Üppigkeit des Stadtlebens die strenge Disziplin eines Lebens in der Wüste. Hier begünstigte seine Umgebung Gewohnheiten der Einfachheit und der Selbstverleugnung. Nicht gestört vom Lärm der Welt konnte er hier aus der Natur, der Offenbarung und der Vorsehung Lehren ziehen. Seine gottesfürchtigen Eltern hatten oftmals die Worte des Engels an Zacharias vor Johannes wiederholt. Von Kindheit an war ihm seine Mission vor Augen gehalten worden, und er nahm das ihm heilig Anvertraute an. Ihm war die Einsamkeit der Wüste willkommen. Hier konnte er der Gesellschaft, in der Mißtrauen, Unglauben und Unreinheit beinahe die Überhand gewonnen hatten, entfliehen. Er mißtraute seiner eigenen Kraft, der Versuchung zu widerstehen. Er schreckte zurück vor fortwährendem Kontakt mit der Sünde und fürchtete, ihre überaus große Verdorbenheit aus den Augen zu verlieren. Z8.220.3 Teilen

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Aber Johannes verbrachte sein Leben nicht in Untätigkeit, in einsiedlerischem Trübsinn oder eigensüchtiger Isolierung. Von Zeit zu Zeit suchte er die menschliche Gesellschaft auf. Er beobachtete interessiert, was in der Welt vor sich ging. Von seinem einsamen Zufluchtsort aus überwachte er die sich entfaltenden Ereignisse. Mit durch den göttlichen Geist erleuchtetem Verständnis studierte er die Charaktere der Menschen, um zu verstehen, wie er ihre Herzen mit der himmlischen Botschaft erreichen konnte. Z8.221.1 Teilen

Christus führte das Leben eines wahren ärztlichen Missionars. Er möchte, dass wir sein Leben fleißig studieren. Von ihm sollen wir lernen, so zu arbeiten, wie er gearbeitet hat. Z8.221.2 Teilen

Seine Mutter war seine erste menschliche Lehrerin. Von ihren Lippen und aus den Schriftrollen der Propheten lernte er die himmlischen Themen kennen. Er lebte in einem Heim auf dem Lande. Treu und freudig trug er dazu bei, die häuslichen Lasten zu tragen. Er war der Befehlshaber des Himmels gewesen. Engel waren glücklich, sein Wort zu erfüllen. Aber jetzt war er ein williger Diener, ein liebevoller, gehorsamer Sohn. Er lernte ein Handwerk. Mit seinen Händen arbeitete er in der Zimmermannswerkstatt, zusammen mit Joseph. Im einfachen Gewand eines gewöhnlichen Arbeiters ging er durch die Straßen der kleinen Stadt, auf dem Hin- und Rückweg zu einer einfachen Arbeit. Z8.221.3 Teilen

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Die Leute jener Zeit beurteilten den Wert der Dinge nach ihrer äußerlichen Erscheinung. Im gleichen Maße, wie die Religion an Kraft verlor, nahm sie zu an Prachtentfaltung. Die Erzieher jener Tage versuchten durch Schaugepränge und Prahlsucht Respekt zu gebieten. Jesu Leben stand zu all diesem im bemerkenswerten Kontrast. Sein Leben zeigte die Wertlosigkeit der Dinge, welche die Menschen als lebensnotwendig betrachteten. Die Schulen seiner Zeit, die unwichtige Dinge verherrlichten und große Werte geringschätzten, besuchte er nicht. Er bezog seine Erziehung aus Quellen, die der Himmel verordnet hatte. Hierzu gehörten nutzbringende Arbeit, Studium der Schrift und der Natur und die Erfahrungen des Lebens. Das waren Gottes Lehrbücher, voller Unterweisung für alle, die sich mit willigen Herzen, offenen Augen und verständigen Sinnen damit beschäftigen. „Aber das Kind wuchs und ward stark im Geist, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.“ Lukas 2,40. So vorbereitet, begann er seine Mission. Während jeden Augenblicks seines Kontaktes mit den Menschen übte er einen Einfluß auf sie aus, der ihnen Segen und umgestaltende Kraft verlieh, wie die Welt sie nie gesehen hatte. Z8.222.1 Teilen

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