Portrait von Ellen White
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Gott ist unser Leiter
Gott ist unser Leiter
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Der Herr braucht Männer, die lebendigen Glauben und ein gesundes Urteil haben und imstande sind, Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden. Jeder sei auf der Hut, denke über die Lehren des siebzehnten Kapitels des Johannes-Evangeliums nach, setze sie in die Tat um und bewahre lebendigen Glauben an die Wahrheit für diese Zeit. Wir brauchen jene Selbstbeherrschung, die uns befähigt, unsere Gewohnheiten mit dem Gebet Christi in Übereinstimmung zu bringen. Z8.235.5 Teilen

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Nach der Unterweisung, die ich von dem empfangen habe, der alle Gewalt hat, sollen wir das Gebet verwirklichen, das im siebzehnten Kapitel des Johannes-Evangeliums verzeichnet steht. Es soll unsere vornehmste Aufgabe sein, dieses Gebet zu beachten. Jeder Prediger des Evangeliums, jeder ärztliche Missionar soll sich den Inhalt des Gebets aneignen. Meine Geschwister, ich bitte euch, diese Worte zu beherzigen und nach einem ruhigen, demütigen und zerschlagenen Geiste sowie nach der gesunden Tatkraft eines von Gott beherrschten Willens zu trachten. Versäumt jemand, sich die in diesem Gebet enthaltenen Lehren anzueignen, so steht er in Gefahr einer einseitigen Entwicklung, die durch keine spätere Erziehung wieder ganz zu korrigieren ist. Z8.236.1 Teilen

„Ich bitte aber nicht allein für sie“, sagte Christus, „sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt. Z8.236.2 Teilen

Gott wünscht, dass seine Kinder eins sind. Erwarten sie nicht, einst im Himmel miteinander zu leben? Ist Christus mit sich selbst uneins? Kann er seinen Kindern Erfolg geben, solange sie nicht Argwohn und Uneinigkeit beseitigt haben und in einmütiger Absicht Herz, Sinn und alle Kräfte dem Werk widmen, das in Gottes Augen so heilig ist? Einigkeit macht stark, Uneinigkeit dagegen schwächt. Arbeiten wir vereinigt und einträchtig für die Errettung von Menschenseelen, so sind wir in Wahrheit „Gottes Mitarbeiter“. Wer sich weigert, in Eintracht mit andern zu arbeiten, entehrt Gott sehr. Der Seelenfeind freut sich, wenn er sieht, dass einer dem andern entgegenwirkt. Solche Personen müßten brüderliche Liebe und Herzensgüte pflegen. Könnten sie den Vorhang beiseiteziehen, der die Zukunft verhüllt, und die Folgen ihrer Uneinigkeit sehen, so würden sie gewiß zur Buße geleitet werden. Z8.236.5 Teilen

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Die Welt schaut mit Genugtuung auf die Uneinigkeit unter den Christen. Die Ungläubigen freuen sich darüber. Gott verlangt eine Veränderung unter seinem Volk. Gemeinschaft mit Christus und untereinander ist unsre einzige Sicherheit in diesen letzten Tagen. Gebt Satan keine Gelegenheit, auf die Gemeindeglieder hinzuweisen und zu sagen: „Seht, wie diese Leute, die unter dem Banner Christi stehen, einander hassen. Solange sie mehr Kraft im gegenseitigen Kampf als im Kampf gegen meine Streitkräfte einsetzen, haben wir nichts von ihnen zu befürchten.“ Z8.237.1 Teilen

Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes gingen die Jünger hinaus, um den auferstandenen Heiland zu verkündigen. Ihr einziges Verlangen war die Errettung von Menschen. Sie erfreuten sich der Gemeinschaft mit den Heiligen. Sie waren taktvoll, zuvorkommend, selbstverleugnend und bereit, um der Wahrheit willen jedes Opfer zu bringen. In ihrem täglichen Umgang miteinander offenbarte sich die Liebe, die Christus zu pflegen geboten hatte. Durch selbstlose Worte und Taten bemühten sie sich, auch in anderer Herzen diese Liebe zu entfachen. Z8.237.2 Teilen

Die Gläubigen sollten allezeit die Liebe hegen, die die Herzen der Apostel erfüllte, nachdem sie den Heiligen Geist empfangen hatten. Es war notwendig, dass sie in willigem Gehorsam gegen das neue Gebot hinausgingen und Jesu Wort beherzigten: „Dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe.“ Johannes 13,34. So eng sollten sie mit Christus verbunden sein, dass sie befähigt würden, seine Forderungen zu erfüllen. Die Macht des Heilandes, der sie durch seine Gerechtigkeit rechtfertigen konnte, sollte durch sie gepriesen werden. Z8.237.3 Teilen

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Die ersten Christen begannen jedoch gegenseitig auf ihre Mängel zu sehen. Indem sie sich bei den Fehlern anderer aufhielten und dem Geist unfreundlicher Kritik Raum gaben, verloren sie den Heiland und die große Liebe, die er Sündern erwies, aus den Augen. Sie wurden strenger hinsichtlich äußerer Zeremonien, genauer in theoretischen Fragen des Glaubens und unnachsichtiger in ihrem Urteil. In ihrem Eifer, zu verurteilen, vergaßen sie ihre eigenen Fehler. Sie vergaßen die brüderliche Liebe, die Christus sie gelehrt hatte. Am traurigsten aber war, dass sie sich nicht einmal ihres Verlustes bewußt wurden. Sie merkten nicht, wie Glück und Freude aus ihrem Leben schwanden und dass sie bald im Finstern wandeln würden, nachdem sie Gottes Liebe aus ihrem Herzen ausgeschlossen hatten. Z8.238.1 Teilen

Der Apostel Johannes wußte, dass die brüderliche Liebe immer mehr aus der Gemeinde schwinden würde, darum verweilte er besonders bei diesem Punkt. Bis zum Tage seines Todes drängte er die Gläubigen immer wieder, Liebe untereinander zu üben. Seine Briefe an die Gemeinden sind voll von diesem Gedanken. „Ihr Lieben, lasset uns untereinander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott. ... Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, dass wir durch ihn leben sollen. ... Ihr Lieben, hat uns Gott also geliebt, so sollen wir uns untereinander lieben.“ 1.Johannes 4,7-11. Z8.238.2 Teilen

In der heutigen Gemeinde Gottes mangelt es sehr an dieser Liebe. Viele, die vorgeben, den Heiland zu lieben, versäumen es, die zu lieben, mit denen sie in christlicher Gemeinschaft verbunden sind. Wir sind desselben Glaubens, Glieder einer Familie, Kinder desselben himmlischen Vaters und haben die gleiche selige Hoffnung auf Unsterblichkeit. Wie fest und zart sollte das Band sein, das uns alle umschlingt! Weltmenschen beobachten uns, um zu sehen, ob unser Glaube einen heiligenden Einfluß auf unsre Herzen ausübt. Sie sind schnell bei der Hand, jeden Mangel unseres Lebens und jede Folgewidrigkeit in unseren Taten zu entdecken. Gebt ihnen keine Gelegenheit, auf unseren Glauben Schmach zu bringen. Z8.238.3 Teilen

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Was uns am meisten in Gefahr bringt, ist nicht der Widerstand der Welt, sondern das Böse, das in den Herzen bekenntlich Gläubiger gehegt wird, richtet das meiste Unheil an und hält das Wachstum des Werkes Gottes auf. Es gibt keinen sichereren Weg, unsere geistliche Kraft zu schwächen, als einander neidisch und mißtrauisch zu begegnen und kritischen und argwöhnischen Geistes zu sein. „Das ist nicht die Weisheit, die von obenherab kommt, sondern irdisch, menschlich und teuflisch. Denn wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding. Die Weisheit aber von obenher ist aufs erste keusch, darnach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht aber der Gerechtigkeit wird gesät im Frieden denen, die den Frieden halten.“ Jakobus 3,15-18. Z8.239.1 Teilen

Das stärkste Zeugnis dafür, dass Gott seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um Sünder selig zu machen, ist Eintracht und Einigkeit unter Menschen mit den verschiedensten Veranlagungen. Es ist unser Vorrecht, dieses Zeugnis abzulegen. Um es aber zu tun, müssen wir uns der Leitung Christi unterstellen. Unser Wesen muss seinem Wesen ähnlich und unser Wille seinem Willen untergeordnet werden. Dann werden wir auch ohne Meinungsverschiedenheiten zusammen wirken können. Z8.239.2 Teilen

Mißt man geringfügigen Meinungsverschiedenheiten zuviel Wert bei, so führt dies zu Handlungen, welche die christliche Gemeinschaft zerstören. Gestattet dem Feinde nicht, einen Vorteil über uns zu gewinnen. Trachtet danach, dem Herrn und einander näherzukommen. Dann gleichen wir Bäumen der Gerechtigkeit, die der Herr gepflanzt hat und die vom Strom des Lebens gespeist werden. Wie fruchtbar werden wir dann sein! Sagte Christus nicht: „Darin wird mein Vater geehrt, dass ihr viel Frucht bringet“? Johannes 15,8. Z8.239.3 Teilen

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Wird Christi Gebet geglaubt und seine Unterweisung auf das tägliche Leben der Kinder Gottes übertragen, dann wird in unsern Reihen einmütig gehandelt werden. Durch die goldenen Bande der Liebe Christi wird ein Bruder mit dem andern verbunden sein. Nur Gottes Geist kann diese Einheit zustandebringen. Nur er, der sich selbst geheiligt hat, kann auch seine Jünger heiligen. Mit ihm vereint im allerheiligsten Glauben sind sie auch untereinander einig. Wenn wir nach dieser Einigkeit trachteten, wie wir es nach Gottes Willen tun sollten, würde sie uns auch zuteil werden. Z8.240.2 Teilen

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