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Die Erfahrung Henochs
Die Erfahrung Henochs
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Von Henoch ist geschrieben, dass er fünfundsechzig Jahre alt war, einen Sohn zeugte, und danach dreihundert Jahre in einem göttlichen Leben wandelte. Während seiner ersten Lebenszeit hatte Henoch Gott geliebt und gefürchtet und seine Gebote gehalten. Aber nach der Geburt seines ersten Sohnes machte er eine höhere Erfahrung; er trat in nähere Beziehung zu Gott. Indem er des Kindes Liebe zu seinem Vater und das einfältige Vertrauen desselben in seinen Schutz sah; indem er in seinem eigenen Herzen die tiefe, sorgende, Liebe für jenen erstgeborenen Sohn fühlte, lernte er eine köstliche Lektion betreffs der wunderbaren, in der Gabe seines eingeborenen Sohnes bekundeten Liebe Gottes zu den Menschen, und des Vertrauens, welches die Kinder Gottes in ihren himmlischen Vater setzen können. Die unendliche, unergründliche Liebe Gottes durch Christum wurde Tag und Nacht der Gegenstand seines Nachdenkens. Mit aller Inbrunst seiner Seele versuchte er, jene Liebe den Menschen, unter denen er wohnte, zu offenbaren. Z8.329.4 Teilen

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Henochs Wandel mit Gott bestand nicht in einer Verzückung oder einem Gesicht, sondern in allen Pflichten seines täglichen Lebens. Er wurde kein Einsiedler, der sich gänzlich von der Welt abschloß; denn er hatte in der Welt ein Werk für Gott zu tun. In der Familie und in seinem Verkehr mit Menschen, als Ehemann und Vater, als Freund und Bürger war er der feste und standhafte Knecht Gottes. Z8.330.1 Teilen

Sein Glaube nahm im Verlauf der Jahrhunderte immer mehr zu, und seine Liebe wurde voller und inbrünstiger. Das Gebet war ihm das Atmen der Seele. Er lebte in der Atmosphäre des Himmels. Z8.330.2 Teilen

Als seinen Augen zukünftige Szenen erschlossen wurden, wurde Henoch ein Prediger der Gerechtigkeit und verkündigte die Botschaft Gottes allen, welche die Warnungsworte hören wollten. In dem Lande, in welches Kain vor der göttlichen Gegenwart zu fliehen versuchte, machte der Prophet Gottes die wunderbaren Szenen, die ihm im Gesichte vorgeführt worden waren, bekannt. „Siehe,“ erklärte er, „der Herr kommt mit vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle, und zu strafen alle Gottlosen um alle Werke ihres gottlosen Wandels.“ Judas 14.15. Z8.330.3 Teilen

Die durch den Knecht Gottes wirkende Kraft des Herrn wurde von allen, die ihn hörten, gefühlt. Einige folgten der Warnung und kehrten sich von ihren Sünden; aber die große Masse spottete über die ernst-feierliche Botschaft. Die Knechte Gottes haben der Welt in diesen letzten Tagen eine ähnliche Botschaft zu geben, und auch diese wird ungläubig und spöttisch aufgenommen. Z8.330.4 Teilen

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Indem Jahr um Jahr verstrich, wurde die Flut der menschlichen Schuld tiefer und tiefer, und dunkler und dunkler sammelten sich die Wolken der göttlichen Heimsuchung. Dennoch hörte Henoch, der treue Glaubenszeuge, nicht auf, die Menschen zu warnen, zu bitten und zu belehren, und versuchte, die Flut der Schuld abzuwenden und die Pfeile der Rache zurückzuhalten. Z8.331.1 Teilen

Die Menschen jenes Geschlechts spotteten über die Torheit dessen, der nicht danach trachtete, Gold und Silber zu sammeln oder sich hier Besitztum zu erwerben. Aber Henochs Herz war auf ewige Schätze gerichtet. Er hatte auf die himmlische Stadt geblickt. Er hatte den König in seiner Herrlichkeit inmitten Zions gesehen. Je größer die bestehende Gottlosigkeit war, desto ernster war sein Verlangen und Sehnen nach dem von Gott bereiteten Heim. Obgleich er noch auf Erden war, wohnte er im Glauben schon im Reiche des Lichts. Z8.331.2 Teilen

„Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matthäus 5,8. Dreihundert Jahre lang hatte Henoch nach Reinheit des Herzens getrachtet, um im Einklang mit dem Himmel zu sein. Drei Jahrhunderte hindurch hatte er mit Gott gewandelt. Tag für Tag hatte er sich nach einer engeren Verbindung mit Gott gesehnt, näher und inniger war die Gemeinschaft geworden, bis Gott ihn schließlich zu sich nahm. Er hatte an der Schwelle der ewigen Welt verweilt, mit nur einem Schritt zwischen sich und dem Lande der Seligen; und jetzt öffneten sich die Portale. Der so lange auf Erden mit Gott geführte Wandel wurde fortgesetzt, und er fand Eingang durch die Pforten der heiligen Stadt — der erste unter den Menschen, der dort Zutritt fand. Z8.331.3 Teilen

Zu einer solchen Gemeinschaft beruft Gott uns. Wie Henochs Heiligkeit muss auch die Heiligkeit des Charakters derjenigen sein, die bei der Wiederkunft des Herrn aus den Menschen erlöst werden. Z8.331.5 Teilen

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